Re: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch
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Beitrag von ferdi vom Dezember 18. 2007 um 17:53:51:
Als Antwort zu: Re: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch geschrieben von Pepe am Dezember 18. 2007 um 17:25:15:
Re...
Genau an der Stelle, an der du sagst, dass ein auch nur teilweises Rauchverbot (bzw. eine unter den Teilnehmern getroffene Absprache, in bestimmten Räumen nicht zu rauchen) unzumutbar sei.
ohne nerven zu wollen... wo genau? Matthias ließ in seinem Vorschlag nur die Aula als Raucherhabitat offen, neben Bühne, Cafete und Thekenbereich als Nichtraucherzonen. Das ist quasi genau das Gegenteil von "in bestimmten Räumen nicht rauchen".
Und zur Liberalität - die hat zwei Haken. Erstens ist anscheinend unter den Gastwirten, genau wie unter Musikern, ein sehr hoher Prozentsatz selbst Raucher. Hab ich jedenfalls den Eindruck, keine Ahnung, woran das liegt. Die werden dann natürlich einen Teufel tun und in ihrem eigenen Laden das Rauchen verbieten.
Ganz ehrlich: mit welchem RECHT erlaubt es sich der Gesetzgeber, einem Wirt vorzuschreiben, ob in seinem Etablissement geraucht werden darf oder nicht? Das Rauchverbot in Eigenheimen kommt gewiss auch noch. Wobei die Tatsache, dass ich zu Hause seit etwa 7 Jahren nicht rauche, nichts zur Sache tut. Echt nicht. Ich kann es nur nicht ab, wenn mir jemand Entscheidungen abnimmt.
Bis dahin muss man es mit Verboten regeln, wenn Leute wie mein Kollege (einziger Raucher in einem Betrieb von 20) trotz mehrfacher Bitten der Mitarbeiter immer noch in Küche und Toilette rauchen und nicht vor die Tür gehen. Das Recht des Skrupelloseren, halt. Und diese Art von Liberalität gefällt mir nicht.
Nun, bei uns zu Hause wird auch nicht geraucht. Nie. Das haben meine Frau und ich so entschieden, Punkt. Im Proberaum wird geraucht wie blöde, der gehört sozusagen allen fünf Bandmitgliedern und dreieinhalb davon rauchen. Hat ein Wirt - oder ein Sessionsveranstalter - das Gefühl, er sollte der Mehrheit seiner Kunden zuliebe ein Rauchverbot in seiner Kneipe verhängen, kann er. Warum ihr euch eurem Arbeitskollegen gegenüber nicht durchsetzen könnt, kann ich nur erahnen. Nein, ehrlich gesagt, kann ich es nicht. Ich bin sehr für konsequentes handeln. Entweder man möchte etwas durchsetzen oder nicht. das wird den Wirten in naher Zukunft auch anhängen: sie werden das Rauchverbot durchsetzen müssen. Tun sie es nicht, ist es das Papier nicht wert, auf dem es steht, genauso wie 1000 andere Gesetze auch. Natürlich weiß der Staat das und hilft mit saftigen Strafen nach, um sozusagen unterstützend zu intervenieren.
Das Szenario eines rauchenden Restaurantbesitzers samt sämtlich rauchender Gäste reicht also nicht aus, um die Absurdität des gesetzlichen Rauchverbots zu verdeutlichen? Natürlich finde ich es ebenso absurd, die Tabakindustrie zu verklagen, wenn man Kehlkopfkrebs hat. Rechenmodelle, nach denen die Raucher die Krankenkassen nicht be- sondern durch früheren Tod entlasten gibt es beim Bund der deutschen Steuerzahler, das ist auch absurd, aber wahr.
Ist vielleicht eine Mentalitätsfrage. Ich kann es nicht ab, wenn sich der Staat mehr als nötig einmischt und dabei zuviel in einen Sack steckt und dann über einen Kamm schert. In Schweden ist sogar das Rauchen am Steuer verboten. Mich hingegen stört zB der Zigarre rauchende Tischnachbar beim Spanier nicht. Ehrlich nicht. Fisch, Knoblauch, Tabak, Rotwein, das passt. Nach künstlichen Fruchtaromen riechende Kaugummis stören mich ganz enorm, und denen bin ich a) oft ausgesetzt und b) unterstelle ich, was so riecht, das erzeugt auch Krebs.
Gr00ß, ferdi
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