Re: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch


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Beitrag von ferdi vom Dezember 21. 2007 um 17:37:00:

Als Antwort zu: Re: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch geschrieben von manuel am Dezember 21. 2007 um 16:59:31:

Manuel, du kannst mir glauben, dass ich bereits gedacht habe, bevor ich das Posting getippt habe.


Unter einem Souverän (v. lat.: superamus = über allen stehend) versteht man den Inhaber der Staatsgewalt, in Republiken ist dies das Staatsvolk

Du bist ein Idealist, Manuel. Das kann man respektieren. Wie unvollkommen es der real-existierenden Staatsführung gelingt, den Willen des Staatsvolkes abzubilden, darüber gibt neben der Tagespresse auch jeder politikbezogene Plausch dennoch reichlich Auskunft. Dennoch kann man sich als Deutscher im internationalen Vergleich zum Trüppchen der recht demokratischen Staaten zählen. Im Übrigen bewundere ich das Schweizer System, und du kannst mir glauben, dass ich mich nicht anbiedern möchte, dafür hast du dich mir gegenüber zu sehr daneben benommen. Jedenfalls finde ich das Mittel der Volksabstimmung sehr gut. Wie lästig es einigen Schweizern ist, weiß ich allerdings auch. Auch sieht man es der Schweiz deutlich an, dass es eben keine schweizer Automobil- oder Mineralölkonzerne gibt, die - wie in D - Lobbyarbeit betreiben wie blöde. Der Stellenwert des Schienennetzes und die Anbindung von ländlichen Ortschaften hat doch einen ganz anderen Stellenwert als hier, wo Güter- und Personenverkehr auf die Straße verlagert wird. Dass es keine übermäßig einflussreichen Tabakkonzerne gibt, merkt man auch, was gut ist. Lobbyarbeit ist ein Klotz am Bein der Demokratie.

Zurück zum Thema:

ich bin weder "verquast", Manuel, noch eine Dumpfbacke, noch muss ich mir von dir gegen das Schienbein treten lassen, weil meine Meinung von deiner abweicht und ich nicht die Klappe halte, wenn die Mehrheit dagegen ist. Es ist ein kontroverses Thema, weil eben nicht eine Seite recht hat und die andere "muss das eben einsehen".

Ich denke Dinge gerne zuende und finde einige unter dem Druck der Alltagspragmatik entstandene Gesetze für hochproblematisch. Von wem stammt doch gleich das Zitat "Soviel Freiheit wie möglich, so viel Staat wie nötig"? "Nötig" ist mMn soviel Staat, wie man braucht, um Freiheiten zu sichern. Um die Freiheit, beim Bier zu rauchen, mit der Freiheit, rauchfrei Bier trinken zu können, zu gewährleisten, ist ein staatlich verordnetes Rauchverbot ein ungeeignetes Mittel. Es ist üblich, die Meinung einer Minderhgeit erst dann zu vernachlässigen, wenn sie unter 5% beträgt (in Russland erhöht man diesen Wert bei Bedarf auch mal auf 7%). Als Anhänger des Alten Testaments könnte man gelten lassen "Auge um Auge, Zahn um Zahn, erst mussten wir euren Scheißqualm schlucken, jetzt müsst ihr eben rausgehen", aber Anhänger des AT bin ich nicht.


So - kriegen wir die Kurve zum JET. Soweit ich zwischen den Zeilen herauslesen konnte, schwankt die Lösung zwischen "Cafete und Bühne rauchfrei" und "nur Cafete rauchfrei". Ich könnte mit beidem leben. Inakzeptabel finde ich nach wie vor den Ursprungsvorschlag dieses Threads, "Cafete, Bühne, Theke rauchfrei". Damit scheine ich mich in bester Gesellschaft zu befinden, da die große Mehrheit "des Souveräns" ebenso denkt.

Die Diskussion war insofern fruchtvoll.

Mit einigen unsachlichen, persönlich beleidigenden Hässlichkeiten (wem der Schuh passt...) muss man dabei genauso leben können wie mit drastischen Darstellungen, die "den point across bringen".


Hasta la vista, ferdi




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