Re: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch


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Beitrag von ferdi vom Dezember 19. 2007 um 19:42:19:

Als Antwort zu: Re: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch geschrieben von The stooge am Dezember 19. 2007 um 17:01:05:

Tag,

Sondern einzig und allein darauf, wie Du mit der von 2T hier angebotenen Problemlösung im Forum umgesprungen bist. Wenn Du das so auch in Deiner Schule hältst, müsste sie in der Tat ein Tollhaus sein, in der ein öffentlich saufender und rauchender Studienrat noch das geringste Problem darstellt.

Matthias' Intention mag es sogar gewesen sein, eine Lösung anzubieten, tatsächlich funktioniert hat das nicht. Stattdessen hat er durch einen provokanten Vorschlag ein Thema ins Licht gesetzt. Entsprechend meine Reaktion. Man muss zugeben, dass in letzter Zeit wenig Threads so gut gelaufen sind wie der hier.

Was du mit "so halten" meinst, muss ich erraten. Ich sage schon immer, was ich meine, sonst würde ich nicht meinen, was ich sage. Wie diplomatisch die Worte gewählt werden, ist situationsabhängig. Ich habe jedoch noch keinem Vorgesetzten oder "Kunden" etwas gesagt, das ich nicht meine, um dadurch ein bestimmtes Gesprächsergebnis zu erreichen. Man kann das "dumm" nennen. Ich habe durch Authentizität durchaus auf Dinge verzichten müssen. Nicht nur Schüler wissen aber "der meint das". Dass ich jedoch kein Störenfried bin, der nur durch Gegenwind in der Luft gehalten wird, solltest du aber wissen.

Beziehst du dich oben hingegen auf die Absage der Session-Teilnahme, dann führte dies in der Konsequenz zu einer leeren Schule. Grund, wegzubleiben, haben im schulischen Bereich aufgrund der Arbeitsbedingungen alle genug, und ohne uns würden es die Schüler wohl auch nicht lange in der Schule aushalten. Der Grund, warum zB ich trotzdem seit acht Jahren hingehe, ist exakt derselbe, warum ich den Job überhaupt gewählt habe: die meisten trauen sich nicht, jemand muss es aber machen und dann lieber ich als jemand anders.

Natürlich ist es so, dass jeder Beruf Spuren hinterlässt. Ich zB habe täglich direkten sozialen Kontakt zu etwa 100 Schülern und 20 Kollegen, bei der Arbeit selbst bin ich mit 25-36 Menschen in einem Raum, in den "Pausen" entweder mit 400 draußen oder - wenn alle da sind - mit 70 Personen drinnen, auf zwei Räume verteilt. Das Ganze bei einem nicht unbeträchtlichen Lärmpegel. Unterm Strich wissen und können alle nachher mehr als vorher, haben sich kurzweilig amüsiert und sich als Mensch ernst genommen gefühlt.

Das Empathiepolster mag sich dabei durchaus so verbrauchen, dass sich das an anderer Stelle messen lässt. Die Motivation, egal welche Form mehr oder weniger deutlicher Kritik in ausnahmslos konstruktive Worte zu kleiden, ist nach dem Arbeitstag allerdings so weit aufgezehrt, dass ich, was ich zum Kotzen finde, so nenne. Zur Zeit ist es das in-einen-Sack-Stecken der "Raucher" nebst drauf herum Gehacke.

Thema war für mich von Anfang an, dass durch die Verschiebung von "Cafete als Nichtraucherhabitat" zu "Aula als Raucherbezirk" eine Grenze überschritten worden ist, die mir deutliches Unwohlsein beschert.


Gr00ß, ferdi

P.S.: ich hätte eh keinen Bock gehabt, das Ding mitzuschleppen. Den Turm habe ich in letzter Zeit so oft samt 0,75m² Stressbrett auf- und abgebaut, das reicht.


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