Re: Sackzubinden, war: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch


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Beitrag von ferdi vom Dezember 23. 2007 um 13:11:49:

Als Antwort zu: Re: Sackzubinden, war: (JET) Tabakgenuss und Secondhand-Tisch geschrieben von manuel am Dezember 23. 2007 um 12:08:12:

Moin,

ganz sachlich:

im Zigarrettenrauch sind weitere toxische und karzinogene Stoffe enthalten, die, da sie beim Rauchen in die Luft gelangen und bei entprechender Nähe, auch Nichtrauchende gesundheitlich beeinträchtigen bis schädigen.

ist unbestritten. Dennoch macht die Dosis das Gift, und 2-4 Zigaretten spielen in einer ganz anderen Liga als 20-40.


Du räumst ein, dass
der Organismus einzelner Probanten unterschiedlich reagiert,

d'accord,

ich räume grundsätzlich ein

dass Nikotin, ausser dass es hochtoxisch ist, zu den Suchtmitteln gehört

stelle jedoch fest, dass eben nicht jeder Raucher die Symptomatik einer Sucht aufweist. Das in-einen-Sack-Stecken-und-Draufhauen aller, die mehr als eine jährliche Sylvesterzigarette rauchen, finde ich - so schwülstig es klingen mag - unstatthaft.

Du sagst


Die Regierung eines Staates hat von der Mehrheit der Wahlberechtigten den Auftrag die in der Verfassung verankerten Werte zu wahren und fördern. Medizinische Prävention zur Stärkung der Volksgesundheit ist ein daraus abgeleiteter Auftrag.


Ganz ohne Hegel und Kierkegaard:

OK. Dennoch hat die Regierung auch andere Rechtsgüter zu wahren. Dass auf der einen Seite Jugendarbeit, also Suchtprävention, kaputtgespart wird, auf der anderen Seite unerwünschtes Verhalten verboten wird, empfinde ich als schockierend.

Ergänzend muss man feststellen, dass andere die Volksgesundheit gefährdende Konsummittel offenbar soviel Steuern abwerfen und als so tief in der "Kultur" und "Tradition" desselben Volkes verankert empfunden werden, dass die Wahrung der Volksgesundheit trotz 30.000 alkoholbedingter Tote jährlich eben nicht durch Verbote gewahrt wird. Zugegeben, Passivtrinken gibt es nicht, dennoch weiß jeder Alkoholiker, dass er sich nicht im Dunstkreis des Alkoholkonsums aufhalten kann ohne in Gefahr zu laufen sich durch Eigenkonsum eben doch selber zu schädigen.

Es ist aber auch der gleiche Unmut und mein Unverständnis, wie du auf einseitige Art und Weise Staatspolitisches Handeln kommentierst

Die Regierung eines Staates muss immer komplexe Abwägungsvorgänge durchführen. Oft genug muss dann mal wieder auf die Bremse getreten werden oder sogar eine Kehrtwende gemacht werden. Der mündige Wähler gibt weder Gehirn noch Verantwortung mit dem Stimmzettel ab. Jedwede politische Entscheidung muss sich hinterfragen und in Zweifel stellen lassen. Auch die, ausnahmslos jeden "einräumigen" Gastronomiebetrieb per Gesetz rauchfrei zu machen.

Soviel zu den von dir angeführten Sachverhalten. Wenn du das als "elegantes Umschiffen" empfindest, weiß ich nicht so recht weiter. Simpler denken kann ich nicht. Ich finde nicht, dass das "einseitig" oder "verbissen" ist.


mich wünschen lässt, dass meine Tochter Lehrkräfte hat, die diese Themen weniger verbissen und mit weniger Phobie angehen

Verbissenheit und Phobie sind so negativ besetzte Begriffe, dass dir da jeder nur zustimmen kann. Ich hatte deinen Wunsch nach der Andersartigkeit von Pädagogen anders aufgefasst, nämlich so, dass gefälligst Inhalte und Staatsgehorsam gelehrt werden sollen und nicht kritische Auseinandersetztung. Die reine Vermittlung von Fakten hält im Bildungswesen nun wirklich jeder irgendwie an Entscheidungen Beteiligte für grundfalsch. Bei aller chronischer Unterfinanzierung ist Deutschland da vielen Ländern weit voraus, nicht allen europäischen wohlgemerkt!

Persönliche Beleidigungen sind zwar als Affekthandlung verzeihlich, total daneben sind sie dennoch. "Tritte gegen das Schienbein" sind in ganz besonderer Weise daneben, umso mehr wenn sie die berufliche Qualifikation eines anderen verunglimpfen. Und wer derartige Tritte in metaphorischer Form austeilt, der geht anderen auch im übertragenen Sinne an die Gurgel, unterstelle ich, zumindest wenn der Blutdruck hoch genug ist.

Gr00ß, ferdi





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