Re: (Session) Fazit des Pilgerers


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Beitrag von Rodi vom März 05. 2003 um 12:50:38:

Als Antwort zu: Re: (Session) Fazit des Pilgerers geschrieben von Christoph am März 05. 2003 um 11:25:21:

: sinnbefreit [...]
*lolscnr*
: Und die paar unangenehmen Details, [...] benutze ich jeweils gerne, um daran meine Toleranz zu trainieren
*hihi* Muss ich mir merken + 'ne Scheibe abschneiden. *g*

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Hohelied auf den Blockwart?

Einige schmale Gedanken zu Duisburg IV.
Braucht man - nach soundsoviel Sessionen - tatsächlich noch einen Denoiser? Der Inhaber dieses heren Amtes kann sich in der Ausübung seines Dienstes eh nur darauf beschränken, an Verstärkern den Volume- oder Gain-Knopp etwas zurück zu drehen. Da Potis relativ geduldige Bauteile sind, lassen sie sich ohne Murren in ihren vorherigen Zustand zurück versetzen. Zudem kann und sollte auch der hartnäckigste Denoiser nicht ständig an andern Knöppen fummeln - er muss auch wichtigere Sachen erledigen: musizieren, quatschen, essen, trinken und so weiter. Zudem: hilft es? In kleinen Räumen sicher ja - die Pegel können schnell gesundheitsschädigende Ausmasse erreichen. Aber in etwas grösseren wie in Darmstadt und jetzt in diesem grössten Raum, den ich bisher zu einer Session kennelernte, Centrum-Westende, ist die Gefahr nicht so akut. Die Lautstärke konnte bisweilen drastisch ansteigen, erreichte aber nie wirklich ätzende Pegel. (Wie das die mit Ohrstopfen geschützten Sessioniken empfinden, weiss ich nicht.)
Aber dennoch hatte ich bisweilen das Gefühl, hier oder da könnte eine Art Blockwart oder Zeremonien-Master an den einen oder anderen Verstärker treten und ihn nicht herunterregeln, sondern ganz ausknipsen. Nun haben es der Welt beispielsweise Lynyrd Skynyrd vorgemacht, dass drei Gitarren gleichzeitig ein treffliches Gespann abgeben können; nur - betreibt man in einer solchen Konstellation nicht ein wenig Arbeitsteilung, wird es schnell zu dicht. Und wenn drei mehr oder weniger gleiche Instrumente als ein mögliches Mass gesehen werden, sollte man das nicht unbedingt als einen Ausgangspunkt ansehen und obendrein fröhlich aufrunden. Belegende Beispiele vom vergangenen Wochenende dürften sich von selbst finden. (Wenigstens zwei: Reginas und Falkes coole Songs wurden so gründlich von allen Seiten beharkt, dass die Stimmen gelinde gesagt grosse Mühe hatten und die akustische Gitarre - obwohl elektrisch verstärkt - am Ende nur noch zu sehen war, und nicht zu hören. Christoph und Florian gelangten zusammen in einem frisch-funky Rhythmus und schrägen Linien + groovenden Fills - die zahlreiche Unterstützung, die sie bekamen, war sicher gut gemeint aber vielleicht etwas zu gut.)
Aber, wer braucht schon einen Blockwart oder den irgendwann gerne hinter sich gelassenen Zeremonien-Finger, der da tönt: „Ruhe!, hier unterhalten sich Erwachsene!“? *g*
Ich finde, da kann nur jeder sich selber an die Kandarre nehmen, und sich kurz fragen: hab ich hier etwas beizutragen oder verstärke ich nur das Grundgeräusch?

Ansonsten: mein Votum für die Zukunft Duisburgs: Westende! Ein wunderbarer grosser Raum, der locker böse Pegel verdaut, praktischerweise einen eingebaute PA besitzt und auch gemütlich genug ist. Die Teilung in Elektrisch und Akustisch ist sehr gut möglich - beide Fraktionen können auf ihre Kosten kommen. (Diese Teilung wird sich auch in Zukunft nie ganz verhindern lassen; im Fall Westende ist meiner Vermutung nach der Raum für reine Akustik zu gross. Ein Versuch, semi-akustisch, also elektrisch abgenommen mit Mikrofonen oder/und Pickups, leisem Schlagzeug, leisem E-Bass und E-Gitarren-Verbannung wäre aber einen Versuch wert.)
Dass die Grösse des Raumes der klönenden Kommunikation ein wenig hinderlich zu sein scheint, ist nicht ganz von der Hand zu weisen, an den Kristallisationspunkten „Theke“ und „Bistro“ lässt es sich aber dennoch ordentlich labern. Vielleicht kann man ja mit einer etwas anderen Anordnung der Tische ein Zusammenrücken im grossen Saal befördern.
Die Bühne gefällt mir auch am besten von allen bisherigen Session-Orten. Schön gross und stabil, nicht zu hoch. (Allerdings finde ich, dass diese Grösse nicht dazu verleiten sollte, neben den Amps auch die Gitarren auf ihr dauerhaft zu belassen. Sie verstopfen und gefährden sich selbst. Die Instrumente sollten ruhig, wie schon so gerne, in den Galerien glänzen. :-) )

Fazit nach DU IV für mich: keine Mühe gehabt, die Zeit um die Ecke zu bringen, viel Hörenswertes gehört, Bekannte wiedergesehen, neue Aussies kennengelernt, amüsiert wie Bolle auf'm Milchwagen, vor Lachen fast das Zwechfell verrenkt. Ergo: auf ein nächstes Wochenende in Duisburg! (Sobald sich Jochen von den Strapazen des letzten erholt hat. :-)) ) (Auch wenn es an Parkhäusern mangelt, bei denen man Auto spielen kann.)

Gruss
Micha

Auf!, zu neuen Schandtaten, Ihr Radaubrüder!! :-)



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