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(Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Tach,

nachdem Jochen ja hier und da schon was zum Womanizer geschrieben hat, und ich die beiden Monster schon ein paar Tage hier im Einsatz habe, muß ich ja wohl auch so langsam mal was dazu schreiben.

Vorweg muß ich allerdings eine Vorwegschickung vorwegschicken. Die meisten von Euch wissen ja, daß ich gelegentlich was für Jacques Isler mache, und da bin ich ja nicht der einzige hier. Da nun Jacques den Vertrieb für Damage Control in fast ganz Europa übernommen hat (bis auf das kleine gallische Dorf glaube ich), bietet es sich prima an, hier ein reines Werbepostings meinerseits zu unterstellen.
Ich versichere, das ist nicht der Fall. Natürlich bin ich potenziell befangen, deshalb schaffe ich ja auch die Transparenz, damit jeder diesen Umstand entsprechend mit berücksichtigen kann. Aber wenn ich etwas sage, dann meine ich das so, dafür kennt ihr mich gut genug.
Jacques hatte auch den Vertrieb für Daisy Rock Gitarren, und dazu habe ich zum Beispiel nie einen Satz gesagt.
Jetzt hat er mal wieder was zum volldraufabfahren im Programm, und da sage ich mal wieder was.
Ende der vorweggeschickten Vorwegschickung.

Als ullli vor eineinhalb Wochen bei mir zu Besuch war, sind wir auch mal nach Köln zu Jacques gefahren (danke nochmal für Erdnüsse und Cookies, und gute Besserung an den Blinddarm) und auf dem Rückweg hatten wir zwei Kartons mehr im Auto, einen Demonizer und einen Womanizer. Inzwischen habe ich beide in fast allen Lebenslagen getestet und kann was berichten. Das kann ich natürlich nicht so schön wie Jochen, und vermutlich auch nicht so akkurat wie Dieter Roesberg in der kommenden Gitarre&Bass, aber dafür halt eben friedliebiger, lest es oder lasst es.

So, jetzt gehts los.

Echt.

Demonizer vs. Womanizer? Als erstes fragt man sich natürlich, warum zwei Geräte? Warum kann man diese Funktionalität eines zwei-Röhren-Preamps nicht auch so gestalten, daß man beide Geräte Womanizer und Demonizer in einem Gehäuse hat, und so natürlich auch viel weniger dafür bezahlt? Das war jedenfalls meine erste Frage. Und - brauch ich nur einen, wenn ja welchen, oder brauch ich beide?

Also eigentlich kann man schon beide brauchen, die meisten werden sich aber für einen entscheiden. Beispielsweise Burke und Felix wären imho Demonizer-Leute. Jochen und Michael Womanizer-Anwender.

Man kann mit dem Womanizer fantastische HiGain-Sounds erzeugen. Man kann mit dem Demonizer einen erstklassigen Clean-Sound machen. Der Womanizer hat aber die Mitte seines Spektrums an der Stelle, wo es gerade anfängt, von Clean auf Crunch umzubrizzeln, während der Demonizer diesen Mittelpunkt in Richtung satter Crunch verschiebt. Außerdem haben beide völlig verschiedene Klangregelungen.

Beide Geräte haben einen Regler für den Output-Level, natürlich den Drive-Regler und den Kompressor-Regler.
Das ist ein Opto-Compressor, den selbst ulllis kritische Studio-Ohren spontan als "wirklich sehr gut" klassifiziert haben. Ich bin noch nie mit einem Kompressor klargekommen, konnte nie was damit anfangen. Der hier ist richtig geil, und man fragt sich, wieso die bisherigen Fußboden-Röhren-Preamps sowas kaum mal dabei haben. Ich möchte den jedenfalls jetzt nicht mehr missen.
Dann gibt es noch zwei Doppel-Regler. Einmal einen semiparametrischen Equalizer in der Vorstufe, also ein Regler für die Arbeitsfrequenz und einer für Cut/Boost. Der EQ ist bei den Geräten unterschiedlich abgestimmt und wie Jochen schon schrieb macht er extremste Einstellungen möglich, man kann ihn sogar als Wah einsetzen.
Außerdem haben beide noch einen "Nuclear Mode", das ist sowas wie Doc Browns "Super Zündis" bei Zurück in die Zukunft (Teil 3): eine Extra-Schippe Gain (15 bzw. 20 dB). Da bleibt dann kein Auge trocken. Auf Sessions wird der Nuclear Mode sicher in Lothy Mode umbenannt werden.
Hinter der Zerrstufe kommt nochmal ein Doppelregler, der sich allerdings bei beiden Geräten total unterscheidet.

Der Womanizer hat schlicht einen Bass- und einen Treble-Regler, mit dem man quasi wie am Pult noch Bässe und Höhen nachregeln kann, wobei die Arbeitspunkte ziemlich gut gewählt sind. Ich konnte jedenfalls damit nahezu jeden guten Sound einstellen, den ich wollte. Außerdem kann man damit irgendwelche spezifischen Probleme des Amps ausbügeln, den man zum lautermachen nimmt.
Mit dem semiparametrischen EQ kann man vor allem im leicht angezerrten Bereich sehr feinfühlig genau die Tonhöhe bestimmen, bei der es zuerst zu zerren beginnt, und allein das ist sowas von geil, daß man es einfach mal gehört haben muß.

Beim Demonizer wirkt der semiparametrische EQ etwas breiter (geringere Flankensteilheit oder Q, wer's genau wissen will) und auch die Frequenzen sind anders. Dann gibt es noch einen Treble-Regler hinter der Zerrstufe, und als besonderes Highlight einen Scoop-Regler, mit dem man die Mitten-Ausdünnung einstellen kann, und so im Grunde stufenlos zwischen mittigem Hardrock-Sound und modernem Heavy-Badewannen-Sound mit zurückgenommenen Mitten überblenden kann.

Vor einem Amp sind beide als hervorragender Verzerrer zu brauchen. Ich hab ja vor dem Reu-Spider schon ein paar röhrige Vorschalt-Teile getestet und hab jetzt eigentlich erstmals etwas gefunden, was mir wirklich noch eine neue geile Nuance in den Ton bringt.
So richtig überrascht war ich aber von dem Sound, der plötzlich aus meinem kleinen alten SOB kam, den einige ja kennen, weil ich ihn zB in Darmstadt als Monitor dabei hatte. Der klang ja eigentlich in allen Konstellationen immer nur scheiße. Mit dem Demonizer davor wird er zum Monster. Unglaublich. Ich hab es in all den Jahren mit POD und VAmp nie geschaft, aus dem Teil so einen richtig geilen Sound rauszuholen, und dann das.

Direkt in die PA geht auch. Der Womanizer hat eine Speakersimulation eines 1x12er Combo-Amps drin. Der Demonizer simuliert eine geschlossene 4x12er Box. So ne gute Speaker-simulation habe ich noch nicht gehört, die ist noch einen Tacken besser als zB die HK Red Box, und die fand ich schon gut. Keine Digitaltechnik involviert, ich habe keine Prozessoren und so ein Zeugs in den Geräten gefunden, alles schön analog.

Wie der Direct Out des Womanizer klingt, hat Jochen ja schon eindrucksvoll vorgeführt. Über die PA klingt es Killer. Ich fand meinen Direkt-Sound POD->PA ja schon geil, aber das hier ist echt um Klassen besser, und das meine ich jetzt wirklich so. Übrigens hätte ich damit nicht gerechnet, als ich die Geräte bekommen habe. Ich dachte schon, daß sie gut sind, habe sie aber vor allem als Bodentreter gesehen. Mir war überhaupt nicht klar, daß sie als Direct Devices den POD und den VAmp so deklassieren würden.
Wenn ich demnächst mal wieder mit kleinem Besteck losziehen muß, dann brauche ich nur eine Gitarre und den Womanizer. Oder den Demonizer, dann klingt es sofort wie Nuno Bettencourt - nur der Sound, nicht der Ton... ;-)

Zum Aufnehmen werde ich den VAmp jetzt auch erstmal nicht mehr benutzen. Einen Aussenjam hab ich schon fast fertig, bin halt nicht so schnell wie Jochen. Aber der Sound ist um soviel besser als das Digizeugs, daß es einfach überhaupt keinen Grund mehr gibt, es zu verwenden. Natürlich sind keine Effekte dabei, aber die hab ich ja im Computer. Und natürlich kann man keine Sounds speichern, das ist tatsächlich schade, aber dafür wäre halt wieder Digitaltechnik erforderlich gewesen. Die Digitalos haben auch mehr verschiedene Sounds, aber wie ich früher schon mehrfach geschrieben habe: was nützt es, drölf Fantastilliarden Sounds zu haben und keiner ist so RICHTIG geil? Die Damage Control Teile haben sicher im Vergleich zB zum POD "nur" ein paar Tausend verschiedene Sounds, aber die sind alle toll. Wie halt ein richtig guter Amp mit ausgefeilter Klangregelung.

Optisch sind die Teile ziemlich lecker. Man sieht es dem Gehäuse an, daß es vom gleichen Designer stammt, der auch die Line 6 Modelers entworfen hat. Halt ein bißchen, als ob jemand die heimlich in der Enterprise irgendwo von einem geheimnisvollen Pult abgeschraubt hätte. Die auf den Input bezogene Lightshow ist ein nettes Gimmick und wird dafür sorgen, daß demnächst wieder viele Gitarristen vor sich auf den Boden schauen.
Die Funktionsanzeige durch Beleuchtung der Röhrenkammern mit jeweils mehreren verschiedenfarbigen LEDs zu machen, ist auch klasse. Es macht einfach Spaß, mit den Teilen zu spielen. Ich überlege sogar schon, zur Session in Berlin den Amp zuhause zu lassen und nur mit ***nizer im Handgepäck aufzuschlagen. Mehr Grundsound pro Kubikzentimeter hab ich jedenfalls noch nicht erlebt.

Übrigens dachte ich, daß die Teile 500 Euro kosten würden und war ganz erstaunt, daß sie für knapp 400 Listenpreis kommen sollen.

Das klingt jetzt alles ziemlich euphorisch, aber ich bin auch echt angetan davon und ich glaube, daß diese Geräte arg einschlagen werden. Es wird natürlich Leute geben, die damit nix anfangen können, oder die dann den imho sicher einsetzenden Hype für unberechtigt halten. Jeder wie er mag. Testet einfach mal selbst, und urteilt selbst, aber macht euch drauf gefaßt, daß der Test euch möglicherweise in eine gefährliche Habenwollen-Situation bringt.

Ja, Matthias, Dich auch.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Lieber Friedlieb,

Testet einfach mal selbst, und urteilt selbst, aber macht euch drauf gefaßt, daß der Test euch möglicherweise in eine gefährliche Habenwollen-Situation bringt.

Ja, Matthias, Dich auch.


Okayokayokay. Jochen hat mir am Telefon schon ungefähr dreißig Minuten lang erklärt, dass PODs wohl demnächst nur noch im Museum zu sehen und auf keinen Fall mehr zu hören sein werden.

In dem Teil sind ja leider keine Effekte. Friedlieb, verkaufst du mir dann dein DL-4, dass du ohnehin nicht mehr wolltest?

Hört das eigentlich nie auf?

Gruß

Matthias




































Sagte ich schon, dass ich seit gestern drei fantastische Pickups von Bill Lawrence habe, die in meine neue Strat eingebaut werden? Jetzt fehlt mir nur noch diese neue Strat. Ich dachte, ich mache es dieses Mal so rum, die Pickups nehmen beim Warten auf die Killerstrat nicht so viel Platz weg.

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi Matthias,

: Okayokayokay. Jochen hat mir am Telefon schon ungefähr dreißig Minuten lang erklärt,

wie kam es zu dieser ungewöhnlich kurzen Ansprache? Normalerweise braucht man für diesesLoblied länger. ;-)

: Friedlieb, verkaufst du mir dann dein DL-4,

Warum nicht? Ich glaub, das war eh ein Fehlkauf.

: Hört das eigentlich nie auf?

Grrmblfx.

: Sagte ich schon, dass ich seit gestern drei fantastische Pickups von Bill Lawrence habe

Ich glaube nicht, aber hätte das jetzt so groß sein müssen?

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hallo Friedlieb,

mal im Ernst in Sachen Womanizer. Dat Ding braucht kein Mensch. Okay, ich differenziere doch etwas...

Das in meinen Augen Großartige am POD ist die schnelle Verfügbarkeit verschiedener Sounds in einem Gerät. Das kann der Womanizer eben nicht, er ist nicht mehr ein (vermutlich guter) Preamp mit Boxensimulation. Ein vielleicht besserer Tubeman. Kein Grund zur Aufregung.

Wenn ich aber zwischen clean und verzerrt umschalten will, Delays eintappen möchte und auf keinen Fall gleich wieder eine ganze Batterie von externen Geräten mitschleppen möchte, dann hilft mir ein POD. Der Sound mag besser sein aber der Womanizer erfüllt nicht meine Anforderungen.

Aber Damagecontrol bieten ja demnächst auch Effektgeräte an. Daher gehe ich davon aus, dass nach einiger Zeit auch ein Kombigerät auf den Markt kommen wird. Das sind schließlich Jungs aus dem Hause von Line6 und die wussten schon immer, wie sie nach dem ersten Käuferansturm durch Preissenkung und Produktdifferenzierung weitere Käuferschichten erobern konnten (vulgo: Halsabschneiderei).

Gruß

Matthias





Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

das liegt nur daran, daß weder Matthias noch Du das Ding selbst gespielt habt - danach seid ihr nämlich verloren. :-)

Mojn Friedlieb,

Wenn mich meine Ahnung nicht täuscht, wird wohl das eine oder auch das andere Gerät in Berlin am Start sein, oder? ;-))

Mhhmm, ich fange auch schon an, unruhig zu werden, denn die Beschreibung des Womanizers und Jochens Soundfiles hören sich so an, als habe der Designer auch in meine Richtung geschielt ...

Ich sach ja, wer die nächste Börleng-Session verpasst, ist selber schuld.

Schöne Grüße, Mathias

NP, on air: Atzedetze, Highway to hell

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Moin -


: Beispielsweise Burke und Felix wären imho Demonizer-Leute.

Letzterer verspürt plötzlich seit Ewigkeiten (mindestens 2 Jahre) das erste Mal wieder dieses Kribbeln. Jochens Beschreibung hat schon meine Nüstern geweitet, Dein Posting jetzt lässt mich fragen: Watt koss' denn das?

Weil, und Jochen kann das bezeugen, ich suche schon sehr lange so einen Röhrenpreamp. Sogar ferdi könnte das bezeugen. Echt jetzt. Es wäre also mein gutes Recht, so ein Teil zu kaufen.

Allerdings suche ich etwas mit maximaler flexibilität was die Anschlüsse angeht, also soll der Input gleichermaßen Ketarre wie Preamp annehmen können und der Output sollte an Amp und Line gehen können. Mit Speakersimulator und so'm Zeuch.

Und kosten darf's natürlich nix, auch klar.

Eigentlich wäre 19" schöner, weil für mich platzsparender.

Interessanter als der Daniel D ist das Teil für mich allemal.

Schöner wäre auch, das Ding hätte einen Mic-Eingang, aber man kann eben nicht alles haben.

Naja.

Schaunmermal.

Gruß,
Felix

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi Felix,

ich bin sicher, Dein Posting strotzt vor Ironie. Denn völlig allgemeingültig gesprochen: Was soll ein Bodenpedal-Preamp für E-Gitarre mit einem Mikro-Eingang, ein Preamp mit einem Eingang für noch einen Preamp. Soll super klingen, ultrastabil sein, darf aber "natürlich" nix kosten? Das ist gewiss nicht Dein Ernst, oder? Für was nix kostet hat ja Behringer genug Plastepedale, aber was Du Dir da wünscht, wäre imho eine Maßanfertigung, vielleicht für 800 Euro? ;) Wie Jochen und Friedlieb ja ausführlich schruben, kostet der Demonizer wohl so um die 400 Eypen.

Sicher enthält mein Posting auch eine Menge Ironie, aber was Du erwartest, ist imho kindisch oder ironisch gemeint. ;o) + :-) Belehre mich gern eines Besseren.

Clampf on

Yeti

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi Thomas,


: ich bin sicher, Dein Posting strotzt vor Ironie.

Tut es nicht.

Denn völlig allgemeingültig gesprochen: Was soll ein Bodenpedal-Preamp für E-Gitarre mit einem Mikro-Eingang, ein Preamp mit einem Eingang für noch einen Preamp.

Also Bodenpedal heißt für mich nicht zwingend, daß ich es nicht auf den Tisch stellen und anderweitig einsetzen darf. Und dann sollte man die Frage andersherum stellen: Warum nicht in einen hervorragenden Röhrenpreamp noch gleich einen Mic-Eingang einbauen? (an's POD ("für E-Gitarre") Keyboard anschliessen)
Und ein Preamp mit Eingang für noch einen Preamp ist nun gar nicht abwegig, wir haben hier haufenweise Beispiele gehabt, bei denen das praktiziert wurde (POD-in-Tubeman, V-Amp-in-Daniel D etc).

Soll super klingen, ultrastabil sein, darf aber "natürlich" nix kosten? Das ist gewiss nicht Dein Ernst, oder?

Ja, klar. "Soll natürlich möglichst wenig kosten" - ist das besser?

was Du Dir da wünscht, wäre imho eine Maßanfertigung, vielleicht für 800 Euro? ;)

Ja, leider. Was ich mir wünsche, gibt es nicht. Ist immer so. 220cm lange Betten, vernünftig sitzende Hosen, angemessene portionierte Fertiggerichte - "Hammwanich', gibtetnich', machenwanich', könnenwanich'". Auch wenn ich viel Geld bezahlen will: Das Zeug GIBT es einfach nicht nach meinen Vorstellungen.

Wie Jochen und Friedlieb ja ausführlich schruben, kostet der Demonizer wohl so um die 400 Eypen.

Das habe ich dann wohl überlesen. Schade, das fällt bei mir nicht mehr unter "möglichst günstig".

Gruß,
Felix

Re: (ahem) Schadensbegrenzung *gg* Demonizer und Womanizer

Huhu!

Nach all Deinen Vorreden zur Objektivitaet und der von mir so sehr an Dir geliebten selbigen* kann ich mir den naechsten Satz beinahe nur als Provokation denken :0)

Das ist ein Opto-Compressor, den selbst ulllis kritische Studio-Ohren spontan als "wirklich sehr gut" klassifiziert haben.

Also, das kann ich nicht so stehen lassen. Erstens habe ich seit nunmehr 7 Jahren meine Ohren in keinem Studio mehr wirklich warm werden lassen (und davor auch nur 2 Jahre lang richtig), und zweitens sind meine Ausfuehrungen zum Thema "x ist 'besser' als z" auch bekannt. Okok, Du hast nur geschrieben, was ich gesagt habe, aber in diesem Zusammenhang moechte ich das doch noch eben klarstellen.

Ich mache das hier nur so deutlich weil Friedlieb auch schon sehr darauf bedacht war, den Aussensaiter vom Ruch der Vorteilsnahme frei zu halten - etwas, um das ich auch recht besorgt bin. Und ich kenne die Welt des Marketings, wie da aus einem Kommentar eine Werbebotschaft werden kan :0)

Nun zu dem, was ich gesagt habe.

Der war naemlich wirklich gut. Fand ich, da, bei Friedlieb, auf dem Boden, dran drehend.

Schliesslich, wie ich auch schon erwaehnt hatte, kann ich schlecht einen PreAmp testen, da ich nun einfach keine Gitarre spielen kann. Nicht genug, um zwei PreAmps anders zu vergleichen als "ja, der klingt auch gut, aber anders".
An dem Kompressor zu drehen, macht aber Spass. Ich finde, dass der einen echt nutzbaren Einstellbereich hat. Mir klang er ein wenig zu dumpf, zum Beispiel, oder muffig, oder sahnig, oder wie immer ihr es nennt, um nun wirklich das breite Grisen hervorzuzaubern. Aber man kann eben mit ein wenig Dreh gut einstellen, wieviel Dynamik man bei wieviel Crunch haben moechte.
Bei Gitarren PreAmps habe ich bisher kaum einen angefasst, der so nuetzlich ist, und vielen Leuten wird der so bestimmt besser gefallen, als die Roehren- oder auch DSP-kompressoren, die ich so kenne. Ausprobieren muss man das natuerlich alles selbst.

Was ich auf jeden Fall weiss, ist dass ich so einen gerne mal fuer meinen Bass Amp ausprobieren wuerde. Das kommt ja aber bestimmt auch schon bald!

Was die beiden Geraete sonst noch so angeht... Es sind halt PreAmps. Da ist nix digitales drin (so sagt man) und es sind zwei Roehren drin. Das ist nix neues. Dass es in einem funky Kistchen steckt und bunt leuchtet, das haut mich persoenlich mal nicht um. Meinetwegen koennte es wie alle andern in einer 19" Kiste sitzen. Aber ich bin erwiesenermassen auch anders gepolt als die meisten Kaeufer. (Ach koennte ich doch Metal spielen - ich wuerde zu gerne mit einer Daisy auf die Buehne gehen. oder Blues auf einer Ibanez 7er-Rennplanke in neon-gelb).
Ob der PreAmp nun so viel geiler kommt als andere - das ueberlasse ich den Herren Gitarristen. Wie immer - wenn es den Mann mit Klampfe froh macht, dann spielt der besser. Und das hoere ich dann gerne!

gut Ton!
ullli

*schreibt man das "selbige" nun gross?

P.S. Regeln kann man da nix - aber micha's Amps haben ganz schoen heftig Kompression - und es glingt fantastisch (wenn er sie spielt).

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi,

die 440EUR AntiG.A.S Pille wirkt ganz gut.
Eure Begeisterung in allen Ehren - aber steht der aktuelle Tanz ums goldene Tone-Kalb nicht irgendwie in der (Aussensaiter) Tradition, so mindestens einmal pro Jahr dem kollektiven Kaufrausch anheim zu verfallen?

- Reussenzehn Daniel D
- Line 6 POD
- Line 6 Delay- und andere Modeller
- Okko Diablo
- ...

Versteht mich nicht falsch, mindestens 3 der obengenannten Kälber habe ich selbst und auch noch mehr oder weniger regelmässig im Einsatz... aber irgendwie kann ich mich nicht mehr zu immer neuen, vermeindlich noch besseren Wunderkisten, hinreissen lassen.
Und am Ende hört man ja doch nur, wie schlecht ich eigentlich spiele. :-))

dontbelievethehypewochen bei
Tom

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hallo!

Natürlich gibt es in Sachen Equipment ja Verbesserungen und da ist ein gewisser Hype auch normal. Immerhin bieten diese Teile ja mehr Neuerung als die x-te Version eines Tubescreamers.

Aber so richtig mitreißen mag mich die reine Ausstattung nicht. Da fühle ich mich ein wenig wie ein Familienvater mit Bauchansatz und Stirnglatze beim Lesen von Fahrberichten über ein zweisitziges Cabrio. Bestimmt geil das Ganze. Aber wohin mit Kindersitz und Bierkiste? Dann doch lieber den alten Kombi weiter fahren.

Gruß

Matthias

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Tach Friedlieb,

sehr fein geschrieben und ich muß zugeben es ist auch etwas beruhigend für mich, daß wir in unseren Meinungen so nah beieinander sind. :-)

Um Matthias würde ich mir keine Sorgen mehr machen, da ist eh Hopfen und Malz verloren - wie oft darf ein Mensch sich eigentlich ein DL4 kaufen und es wieder abgeben? Ist nicht nach 4 solcher Aktionen Schluß?

Viele Grüße

Jochen


Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hallo Tom,

"Eure Begeisterung in allen Ehren - aber steht der aktuelle Tanz ums goldene Tone-Kalb nicht irgendwie in der (Aussensaiter) Tradition, so mindestens einmal pro Jahr dem kollektiven Kaufrausch anheim zu verfallen?

- Reussenzehn Daniel D
- Line 6 POD
- Line 6 Delay- und andere Modeller
- Okko Diablo
- ..."


genau daran mußte ich auch denken, 3 von den von Dir erwähnten Geräten besitze oder besaß ich und das vierte habe ich ausgiebig getestet.

Aber es gibt halt manchmal doch Verbesserungen und warum damit hinterm Berg halten?

Ich ziehe meinen analogen Röhrenpreamp (klickediklick) jedem Zerrer vor den ich kenne und das sind schon ein paar Stück. Wenn sich der Damagecontrol nun am Montag und am Mittwoch mit den Bands als besser herausstellt, dann gibt es nur eine Lösung für mich: Abwägen, ob es mir das wert ist.

Stillstand wäre doch langweilig, oder?

Ich weiß genau was Du meinst und es muß auch nicht jeder Schritt mitgemacht werden, es ist aber so, daß ich konkret überlege, ob ich nicht meinen Pod 2 mitsamt dem großen Floorboard einfach verkaufe und die aussenjams einfach ab nun mit nem Womanizer einspielen soll, es macht mir einfach wesentlich mehr Spaß.

Außerdem hat mein Womanizer die Seriennummer 42 - den muß ich doch behalten, das ist doch die Antwort. O.k., keiner kann sich mehr so richtig an die Frage erinnern aber... :-)

Viele Grüße

Jochen

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hallo zusammen,

so bevor jetzt noch mehr Ehen und Existenzen gefährdet werden...
Brauch man so ein Ding?
"JA, NATÜRLICH!!" höre ich jetzt viele schreien.
Aber wofür?
OK, der "Sound" ist ein bißchen "transparenter", der "Opto-Compressor" (selbstverständlich mit "C") der Beste Kompressor von Welt und die Boxensimulation das größte Ü-BER-HAUPT!

Prima.

Aber hat man im Keller mit Opas Röhrenradio nicht auch gerockt?
Klar ist das nicht vergleichbar, um den Einwand mal vorweg zu nehmen.
Ich will auch niemandem sein Hobby vermiesen. Ich weiß, daß sich viele hier im Forum über ein solches Gerät wirklich freuen und viel Spaß damit haben können.
Euch sei es gegönnt.

Aber Hand aufs Herz.
Ein Grundbedürfnis ist es nicht. Ein POD kann auch aufnehmen.
Oder ein Virtual Amp auf dem PC.
Einen Amp haben die meisten sowieso im Haus bzw. die 400 Schleifen wären vielleicht da besser investiert.
Oder in Milch. Butter auf dem Brot rockt auch ungemein.
Oder in Blumen für die Liebste unter den Weibern.
Und hey.
Wer hier ist ein Profi, der sehr gutes Equipment braucht, um seine Brötchen zu verdienen?
Spaß am Musik machen kann man auch haben mit einer Presspappen-Gitarre und einer Übungstranse.
Gute Musik machen kann man damit auch.

Gruß,
Woody

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer



Hi, woody.

Immer wenn Mahnungen ein neues Spielzeug ablehnen und sich auf den jugendlichen Geist der Musik berufen der sowas nicht nötig hätte, möchte ich bisweilen gegenfragen, warum denn das neue Gerät diesen Geist plötzlich gefährden soll?

Das von Dir zitierte "Opas Röhrenradio im Keller" war ja auch nicht das purste Erlebnis des Musikmachens sondern eigentlich schon der erste Schritt Richtung "immer wieder neues Gerät".

Warum soll man nicht diesen Geist, des neuen, des inspirierenden Werkzeuges beschwören, statt darauf zu pochen, dass das Alte irgendwie bewährter oder "ursprünglicher" sei?

Natürlich braucht keiner einen Womanizer. Aber was *braucht* man schon? Sauerstoff und Nahrung. Weiteres ist Luxus in verschiedenen Graden der Abkömmlichkeit. Warum nicht dazu stehen, zum Luxus?

Warum nicht einfach haben wollen? Einfach so. Weil's geil und neu ist. Weil es glitzert und funkt. Weil es Spaß macht, irrationalen, selbstverliebten Spaß. So wie Rockmusik auch.

"Was soll denn das?" und "Muß das sein?" hat schließlich auch mein Opa gesagt, als wir sein Röhrenradio verrockt haben.



Dein Posting hat einen besonders schönen augenzwinkernden Aspekt, nämlich dass zum ersten Mal der POD als nostalgisch-gestrige "Damals"-Referenz zitiert wird. Der POD bekommt langsam graue Haare und einen Bart. Bald sieht er aus wie Lee Sklar.

Das gefällt mir.


Gruß,
groby
*

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi Gereon,

Du hast ja Recht. In allen einzelnen Punkten. Nur - Groby hat es schon gesagt - in Deiner Schlußfolgerung nicht.

: Spaß am Musik machen kann man auch haben mit einer Presspappen-Gitarre und einer Übungstranse.
: Gute Musik machen kann man damit auch.

Das stimmt auch - aber mal Hand aufs Herz: wer der hier Anwesenden nennt als Equipment nur eine Presspappen-Gitarre und eine Übungstranse sein Eigen, macht gute Musik damit, hat Spaß dabei und ist wunschlos glücklich mit seiner Ausrüstung?

Nenn diese Frage polemisch; sie ist lediglich ein Spiegelbild Deiner Argumentation. :-)

Es gibt halt im Leben eines Musikers (und da schließe ich uns Hobby-Musikanten mit ein) immer mal wieder einen Punkt, wo man mit dem vorhandenen Zeugs nicht mehr zufrieden ist und man gern mal eine neue Tür aufstoßen möchte. Das hier ist so eine Tür. Wer aber mit seinem Presspappen-POD zufrieden ist, soll gern dabei bleiben. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi groby,

: Warum nicht einfach haben wollen? Einfach so. Weil's geil und neu ist. Weil es glitzert und funkt. Weil es Spaß macht, irrationalen, selbstverliebten Spaß. So wie Rockmusik auch.

Jau, 100 %. Das ist absolut okay. Mit heißem Herzen, den Kopf in den Wolken und voller Überschwang mitten rein.

Was mich stört, ist einsetzender Hype. Die Schafherde und das bei einigen schon grassierende Gefühl des Unbehagens, ein Gerät nicht zu haben, dass angeblich "gebraucht" wird. Wenn man sich an irrationalem, selbstverliebtem Spaß erfreut, sollte es nicht immer nur das Nachrennen hinter einem Trend sein.

Ich schiele derzeit einer akustische Gitarre hinterher. In keinem Segment meines Fuhrparks bin ich besser versorgt. Nix brauche ich hier weniger.


Gruß

Matthias

Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hi !

Nee, ja, iss klar !


Cobham ist selbstverständlich blöder, alter verschimmelter Jazz-Rock. Aber "Red Baron" und "Stratus" grooven auch heute noch wie Sau, was ich erst kürzlich live erfahren konnte und darüber die Sau rauszulassen, macht wirklich Spaß,

und Jackson Browne ist ebenso verschimmelter Songwriter, aber die Running on empty ist dennoch ein Meilenstein.

Und Vanessa Carlton ist zwar Mainstream-Pop-Mucke, aber die Rhythmusgruppe (Sklar und Laboriel Jr.) ist allererste Sahne, wenn man sich die Mühe macht, die CD mal ganz durchzuhören. Ganz im Gegensatz zu der vielgelobten Alicia A-Minor-Keys, wo die Drums aus der Schachtel kommen und genauso scheisse klingen.

Fazit: alle dreiScheiben sind "gute" Musik und da liegen dennoch dreißig Jahre dazwischen, aber immer es es der Mann mit dem Bart.

Gruß Uli M


Re: (Noch ein Erfahrungsbericht) Damage Control Demonizer und Womanizer

Hallo groby,

ich sehe den *izer nicht als Gefährdung der reinen Lehre des Rock´n´Roll.
Das habe ich auch nicht geschrieben.
Ich wäre dafür auch kein glaubwürdiger Vertreter, weder für Rock´n´Roll, noch für Equiment-Puritanismus.
Ich sehe mich auch nicht als verbitterten Alten, der mit karierter Decke und Gehstock im Rollstuhl sitzt und die moderne Zeit verflucht.

Aber zu mir verhielte sich ein Womanizer, wie ein Triple-Rectifier zu einem Zahnarztsohn, nur daß ich meinen Womanizer
a) selbst bezahlen und
b) mir nicht leisten könnte.

Aber dieses Verhältnis muß jeder für sich selbst bestimmen.
Und ob ihm das egal ist, was ja auch völlig in Ordnung ist.
Gruß,

Woody
...der überlegt, ob er sich einen POD 1 schießen soll, bevor die Dinger bei ebay zu Vintage-Preisen weggehen...