Re: (Amps) H&K Zentera
[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Rainer Hain vom Dezember 12. 2000 um 23:41:02:
Als Antwort zu: Re: (Amps) H&K Zentera geschrieben von bO²gie am Dezember 12. 2000 um 16:18:57:
Schwer zu beschreiben was es ist, aber ich werd das Gefühl nicht los, das das Ansprechvehalten, genauso wie das Ausklangverhalten bei den Digi Amps der Schlüssel ist.
Dafür hätte ich auch eine technische Erklärung: Vom H+K weiß ich außer das ihn Spectral Design in Bremen entwickelt hat, recht wenig. Aber bei den Flextone und POD Geschichten würde ich mal anhand der Motorola-DSPs und der verwendeten Wandler darauf tippen, dass intern mit 44,1 kHz gearbeitet wird. Und richtig knackiges Ansprechverhalten, vor allem wenn die Röhre das Vorbild ist, fängt irgendwo unterhalb von 1 ms an. Wohlgemerkt: Ich meine nicht Latenz, sondern den Verlauf der Einschwingphase. Bei Synthesizern ist das die Hüllkurve. Und um einen natürlichen Verlauf hinzubekommen, müsste die Charakteristik auch noch nicht-linear sein.
Das geht zwar alles, aber dann sind es bei 44,1 kHz nur noch wenige Samples, die dort passieren. Mit glätten oder interpolieren kommt man da auch nicht weiter und eine logarithmische oder exponentielle Kurve kriegt man damit auch nicht mehr hin. Nun kann man entweder mit einem recht rauhen oder undefinierten Einsatz leben oder die kleinste Attackzeit länger machen. Dann sind zwar genügend Samples vorhanden, um die Kurve noch einigermaßen zu formen, nur wird das dann irgendwie weicher, undefinierter oder wie Du sagst zweidimensional klingen. Gerade bei höhenreichen Cleanen Gitarrensounds passieren viele Transienten direkt am Anfang und fallen dann weg.
Friedlieb wird diese DIskussion von seinem alten Arbeitgeber vielleicht auch noch kennen. Ich habe mich bei Frank und Miru immer beschwert, dass die Hüllkurven nicht knackig genug sind. Ich habe dann mal nachgemessen und sie waren tatsächlich minimal 2,8 ms "kurz". Das war aber nicht klein genug ;-) Haben sie inzwischen auch geändert.
Beim POD scheint mir eine Art Mittelweg gewählt worden zu sein. Das ist alles schon ziemlich gut, aber durchaus steigerungsfähig.
Der einzige Ausweg wäre die Brute-Force-Atttack, nämlich die Samplingfrequenz zu erhöhen. SO macht es z.B. Clavia bei den Synthesizern Nord Lead und Nord Modular. Dessen Hüllkurven knallen sehr anständig und da gibt es einige Sounds die besser kommen als meine Tele über einen POD.
Mich hat der POD II auch schon deshlab enttäuscht, weil sie nicht wriklich die Hardware aufgebohrt haben. Die DSP-Leistung gibt es inzwischen auch zu bezahlbaren Preisen und 96 Khz Wandler sind inzwischen auch fast Pfennigartikel.
Allerdings: Beim Recording geht das fast immer völlig im Mix unter. Da zählt eher der Klangcharakter und den trifft der POD sehr gut.
Das sich das Live für Dich anders anfühlt, kann ich aber gut verstehen und man kann es auch ganz ohne Vodoo und Einbildung erklären.
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|