Re: (Amps) (war H&K Zentera) ...wird aber, dank Rainer und Friedlieb nochmal spannend


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Beitrag von winni vom Dezember 13. 2000 um 10:37:48:

Als Antwort zu: Re: (Amps) (war H&K Zentera) ...wird aber, dank Rainer und Friedlieb nochmal spannend geschrieben von Harvey am Dezember 13. 2000 um 09:53:47:

: Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem alten Musikerfreund, der als Studiobesitzer viel mit professionell arbeitenden Gitarristen zusammenkommt - die meisten dieser Leute verzichten auf die Line6-Produkte im Studio, weil die Dinger eben messbar verzögern (im Millisekundenbereich) - d.h. die Jungs haben sehr viel Routine und ein äußerst gutes Timing - nicht im Sinne von nicht vorhandenen Tempo-Schwankungen, sondern weil sie genau im Gefühl haben, wann sie etwa "vor" der Zählzeit spielen, genau drauf oder ein bisschen später, also "laid back". Und beim Abhören hatten sie eben das Gefühl, dass was nicht stimmt, was sich dann eben auch am Monitor optisch nachweisen ließ. Und solch kleine Differenzen entscheiden u.U, auch, ob etwas "gruuuvt" oder eben nicht.

Mach wohl.

: POD im Kopfhörer oder bei Wohnzimmer-Lautstärke - okay, aber im richtigen Leben: Mache ich einen großen Bogen drum.

So sei es für Dich; Ich habe zwar keine Erfahrung mit dem POD, aber mit dem DG1000. Und da muß ich sagen, daß mit der richtigen Endstufe (Der DG ist nur ein preamp) z.B. mit ner Engl 50/50 (RÖhrenendstufe) genauso gut (oder besser) klingt als viele echte Röhrenvorstufen. Beim POD ist jawohl live der große Gewinn, das man die Direkteispritzung nutzen kann, was dann zu einem gesteigerten Hörgenuß für das Publikum führt. Was die Totheit angeht, kann ich die für den DG1000 auch ohne Endstufe/Box nicht nachvollziehen: aus dem DG über H&K RedBox ins Pult aufs Band klingt mindestens so lebendig und auch dreidimensional, wie eine mikrophonierte Box (Einzig es fehlt der Raumhall). Gerade im nur leicht angezerrten Bereich finde ich auch den DG noch etwas schöner klingend, als den POD. Aber eigentlich ist die Frage der Klangfarbe hier eh fehl am Platz, erlaubt ist was gefällt.
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: Also, wie Boogie schon sagte: Der Unterschied im Höreindruck zwischen Analog und Digital hat wohl u.a. mit dem Ein- und Ausschwingverhalten zu tun, damit, wie der Ton beginnt und endet. Bei einem langgezogener Ton, von dem man Anfang und Ende abschneidet , ist u.U. ja auch kaum zu unterscheiden, ob das eine Trompete oder eine Gitarre ist - schon mal getestet?
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Was Boogie ausführte ist IMHO, das die Formänderung steiler Signalflanken durch die "wenigen" Samples (etwas über 40000 pro Sekunde) nicht mehr anständig dargestellt werden kann. Dem könnte man entgegenhalten, das das Ohr nur Frequenzen eingehender Signale bestimmen kann und das auch nur bis etwa 20kHz (bei "erfahrenen" E-Gitarristen evtl. auch nur bist 16 kHz :-) ) und das für eine vollständige Darstellung des hörbaren Frquenzbereiches die >40000Samples pro Sekunde reichen. -> ergo der Unterschied, den man auf dem Monitor (oder Speicheroszilloskop) sieht für das Ohr gar nicht wahrnehmbar ist. Aber wer weiß, ob das Ohr nicht doch ein bisschen Phaseninformation mit verarbeitet und Impulse noch anders wahrnimmt, als nur über die Schnecke? Oder vielleicht werden laufzeitbedingte Interferenzen zwischen knochengeleitetem Körperschall und dem was aus dem Trommelfell übertragen wird ausgewertet?

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: Wenn es also Leute gibt, die diese Unterschiede zwischen Analog und Digital wahrnehmen und nicht spinnen, ist da offenbar auch was dran, ohne das jetzt irgendwie werten zu wollen (wer ist sensibler oder so). Wenn man´s auch funktional erklären kann, um so besser.
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Bei Schallplatten und CD's ist der Unterschied ja teilweise so kraß, das man gar nicht auf die Idee kommt, das klänge gleich. (Viele Platten sind so beschissen gepresst, das ich im vergleich zur CD immer denke wie konnten die Leute damals damit leben? Bei anderen wiederum wurde für die CD remastert und alles versaut (z.B. ZZ-TOP 6Pack) und dann gibt es welche, die klingen praktisch identisch)
Die Frage ist nur, wo hört das reelle auf und wo fäng der Hokuspokus an: Ich hatte mal einen Kollegen (Diplomierter Physiker) der behauptete felsenfest, den Qualitätsunterschied zwischen verschiedenen (hochwertigen) Digitalkabeln zu hören! (Und da kann kein Unterschied sein, solange sich keine Bitfehler einschleichen, was ich aber bei der qualität beider Kabel für ausgeschlossen halte).
Wenn allerdings jemand meint, irendetwas klänge für ihn besser, und er kann es sich leisten, dann soll er sichs doch kaufen: Hauptsache er hat Freude dran!

Jetzt hab ich so viel geschrieben, daß ich gar nicht mehr weiß worauf ich hinauswollte, ach ja: Ich habe einen Röhrenverstärker mit einer 4*12"-Box und der klingt immer verschieden, auch ohne das ich an den Reglern drehe. Ich denke dann immer das hat was mit meiner Stimmung zu tun, denn technisch ist der OK und sollte sich eigentlich nicht drastisch im Klang verändern (jeweils aufgewärmt).

: Con un cordial saludo,

dito
Winni


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