Re: (Gitarre) ES-175


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Beitrag von ESPedro vom September 12. 2005 um 02:05:29:

Als Antwort zu: (Gitarre) ES-175 geschrieben von Woody am September 10. 2005 um 15:44:42:

Hallo Gereon

: Die Eine ist von der Konstruktion eher an klassische Instrumente angelehnt, also Fichtendecke, Ahornboden und -zargen, Holzsteg, dann meist versehen mit einem Floating-PU, Elektrik am schmalen Schlagbrett, Buchse im Endpin, um das Klischee komplett zu machen.
:
: Und dann gibt es ES-175-artige.
: Die sind meines Wissensstandes nach aus Ahornsperrholz, oft mit Metallsteg und zumindest einem dicken Humbucker in Richtung PAF in einem Loch in der Decke verbaut.


Es gibt noch eine dritte Sorte:
mit Decke und Boden aus Schichtholz, die Zargen sind normalerweise immer so gebaut.
Die Bauweise mit aus dem Vollen gearbeiteten Decke und Boden wurde nur bei sehr hochwertigen Instrumenten angewendet.Bis in die obere Mittelklasse wurde mit formverleimtem Schichtholz gearbeitet.Der Unterschied zwischen Sperrholz und Schichtholz besteht darin, das bei Schichtholz die Richtung der Fasern in den einzelnen Lagen gleich ist und bei Sperrholz die obere und untere Schicht gleiche Faserrichtung haben,die mittlere Schicht um 90Grad versetzt ist (bei 3-schichtigem Sperrholz, bei 5-schichtigem sind noch zwei Lagen um 45 Grad versetzt).

Ich hab nun 1 Semi- Solid und 2 Semi- Akustiks, alle 3 sind "Sperrholzgitarren". Einmal meine ES 345, eine Klira in 335- Form und eine Höfner Studio.Trocken gespielt ist die Gibson die leisete und die Höfner ist fast so laut wie eine "normale" Jazzmama. Und das, obwohl der Korpus in etwa Les -Paul Abmessungen hat und keine Schallöcher vorhanden sind. Aber alle klingen sie gut, wobei jede auch ihren eigenen Sound hat.
Wenn du dir sowas zulegen willst, spiel sie nur trocken an, wenn dich dann die Verarbeitung und der Ton überzeugt, schlag zu. Die Feinheiten im verstärkten Sound kannst du mit einem anderen PU regeln (die Spulen-um-Magnete-Wickler wollen ja auch noch leben).

: Ist einer Sperrholzdecke egal, ob sie aus von jungfräulichen kanadischen Waldschraten mundgefällten und 137 Jahren lang fußgetrockneten glücklichen Ahörnern zusammengepappt wurde oder nicht?


In Prinzip ja, aber jeder anständige Holzverarbeiter (egal ob Möbelschreiner oder Instrumentenbauer) verwendet "Winterholz", also Holz, das in der kalten Jahreszeit geschlagen wurde, das das kleinere und sogar ganz geschlossene Poren hat. Das kannst du am fertigen Produkt nicht nachprüfen, deine Ohren werden´s aber beim Anspielen feststellen.

: Was macht da bei unterschiedlichen Modellen die Preisdifferenz aus?

Das große G auf der Kopfplatte macht´s teuer...

: Elektrik, Hardware und Tonabnehmer sind ja prinzipiell tauschbar.

Eben!
Kauf was dir optisch und (trocken) akustisch gefällt und sauber verarbeitet ist, dann liegt du mit Sicherheit nicht daneben.

Soviel Senf aus der Sackeifel un ne schöne Jrooß

Peter
NP: Gov´t Mule: Greek Theater



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