Re: (Gitarre) ES-175


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Beitrag von Woody vom September 13. 2005 um 21:08:31:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) ES-175 geschrieben von Fogel_Bauer am September 13. 2005 um 17:51:23:

Hallo Fogel,

:
: dann laß uns mal über den Tellerand sehen :-)
:
: http://www.gibson.com/products/montana/tour/tour1a.html

Gut, schauen wir uns das mal an.

: Jedes Instrument dort ist Handarbeit. Was spricht dagegen, wenn ein Spezialist für Hälse nur Hälse macht oder ein Spezialist, der ein Händchen dafür hat, nur die Einlegearbeiten? Ich finde das sogar noch sinnvoller als wenn ein einziger Gitarrenbauer auch die Dinge notgedrungen macht, für die er mangels feinmotorischem Geschick oder auch nur aus mangelndem Interesse heraus, nicht so gut darin sein kann.

Das kann ich Dir sagen.
Was mir an der Fabrikbeschreibung fehlt, ist, daß die unterschiedlichen Teile nach klanglichen Gesichtspunkten zusammengestellt werden.
Ein guter Gitarrenbauer tut nämlich genau das.
Auch individuelle Unterschiede im Holz kann er ausgleichen, indem er z.B. jede Decke individuell bis zum klanglichen Optimum ausdünnt und nicht hundert Decken bis auf den Tausendstel auf das angestrebte statistische Mittelmaß. btw, mit anständiger Ausbildung und gutem Meßwerkzeug ist es für Instrumentenbauer im Allgemeinen kein Problem, bis auf den Hunderdstel genau zu arbeiten, was für ein so lebendiges und arbeitendes Material wie Holz auch völlig hinreichend ist.
Und nur durch eine optimale Auswahl und Individuelle Bearbeitung der Hölzer für die einzelnen Komponenten ist es in meinen Augen möglich, konsistent Weltklassegitarren zu bauen.

Wenn Du übrigens auf die Idee kommen solltest, einem Zupfinstrumentenmacher Meister mangelndes feinmotorisches Geschick oder mangelndes Interesse zu unterstellen, dann lass mich bitte zugucken.
Die Jungs haben kein Verkaufsargument außer ihren guten Namen, den sie mit jedem neuen Instrument neu beweisen müssen.
Daß ein Zupfinstrumentenmacher Meister mehr Herzblut in eine Gitarre steckt, als ein Arbeiter an der CNC-Fräse, der tagaus-tagein Bundschlitze in Ebenholzbretter fräst, halte ich für wahrscheinlich.

: Man muß diese Gitarren aus dieser Manufaktur einmal gesehen haben, um zu begreifen, was diese Leute dort leisten. Wie lange das so bleibt ist wieder eine andere Sache aber derzeit, d. h. seit einigen Jahren bauen sie überirdisch qualitätsvolle und gutklingende Instrumente. Ich versteige mich sicher nicht, wenn ich behaupte, daß das, was die dort gerade machen, zu den großen Jahrgängen dieser Company gezählt werden kann.

So langsam beginne ich zu glauben, Du bekommst für solche Sätze Geld.

Gruß,
Woody,
der zu diesem Thread alles, aber nun wirklich auch alles gesagt hat.


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