Re: (Philosophie) Homef*cking is killing Prostitution


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Beitrag von groby vom Juni 10. 2003 um 12:38:50:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Homef*cking is killing Prostitution geschrieben von Hanky am Juni 10. 2003 um 11:29:24:

Hi.

Radiohead, ja gut. Aber in wie weit haben unbekannte Bands eine Chance? Das ist keine rhetorische Frage. Ich weiß es nicht. Sicher eine grössere als auf dem bisherigen Großmarkt, aber wenn sich keine Infrastruktur bildet - die dann zwangsläufig wieder irgendwie "siebt" - dann verlaufen sich die großen Chancen in unübersichtlicher Beliebigkeit.

Text war im Internet schneller in großen Mengen verbreitungsfähig als Audiodateien. Dennoch hat sich trotz anfänglicher Aufbruchsstimmung relativ wenig an der Literaturszene verändert. Die Revolution blieb aus, nur Nischen bildeten sich.

Diese Erfahrung ist sicher nur begrenzt auf Musik übertragbar, wegen eines vielleicht konservativeren Haupt-Publikums und dem Problem, ob man 300 Seiten Romane am Bildschirm lesen will oder ausdrucken muß.

Trotzdem denke ich, die von Herrn Ulrich geweißsagte Revolution wird etwas kleiner ausfallen. Mir selber würde es schon reichen wenn sich ein kleiner Nebenmarkt bildet. Aber der ist doch eigentlich schon fast da. Kann er noch so viel größer werden? Keine Ahnung.

Der Löwenanteil des Publikums wird wahrscheinlich fett umworben werden wollen mit großen Budgets und verlockenden Pomp. Er würde dann, off- oder online, immer noch den Major-Label Kram kaufen. Daher könnte der Independent-Markt dazu verdammt sein, eine Ergänzung zu bleiben.

Außerdem: Radiohead können sich außerdem ihre Go-Indie Mission nur leisten, weil man sie bereits kennt. Sie hatten schon diverse MTV-Videos und plakatierte Großstädte. Man müsste in einem Kontroll-Parallel-Universum nachschauen, wie weit sie es ohne gebracht hätten.


Gruß,
groby
*


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