Re: (War gestern) Alan Holdsworth - oder der Jazz und ich...


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Beitrag von jonas vom April 15. 2008 um 16:36:27:

Als Antwort zu: Re: (War gestern) Alan Holdsworth - oder der Jazz und ich... geschrieben von woody am April 15. 2008 um 16:23:47:

Hi Gereon!

: "Ich hab XYZ gesehen, und der hat nur gefuddelt und spielt total scheiße."
: Irgendwie nimmt sich jeder heraus zu sagen ob, jemand gut ist, oder nicht.
: Vom eigenen musikalischen Horizont völlig unbeeindruckt.
:

Natürlich, ist doch ok, man kann sowieso nur eine subjektive Sichtweise/Meinung abgeben, immer, objektiv kann man nicht sein, das geht einfach nicht. Dementsprechend isses auch egal, wie groß/klein der eigene musikalische Horizont ist.

: Beispiel.
: Jemand hört nur Musik bei Florian Silbereisen im Fernsehen, und hat auch nie was anderes gehört.
: Dem spielt jetzt jemand Bebop vor, Charlie Parker. Z.B. Koko.
: Kann unser Proband nun beurteilen, ob das gut/musikalisch wertvoll/handwerklich gut ist?
:

Ob das gut, oder musikalisch wertvoll ist liegt im Ohr des Zuhörers, Kritikers, Professors w.a.i., und alle können es beurteilen, alle. Sie können vielleicht nicht immer erklären, warum das so ist, oder nach allen Regeln der Bölschen Harmonielehre auseinandernehmen, sicher, aber das disqualifiziert sie nicht ein Urteil zu fällen, denn hier geht es ja um Empfinden und Geschmack, da gibt's keine Regeln.
Sicherlich, ob es handwerklich gut ist, da kann man schon eher nach objektiveren Kriterien vorgehen, und muß dementsprechend auch einen Background haben, ja.


:
: "Ich habe XYZ gesehen, und ich konnte damit nix anfangen.
: Das hat mir nicht gefallen."
: Das darf man jederzeit sagen.
:

Das sagen die leute ja auch meistens, nur ist teilweise ihre Wortwahl ein wenig scharf oder vielleicht etwas zu absolut, aber im Prinzip kenne ich das nur so. mein Vater hört sehr gerne WDR4 und wenn er sich mal über die WDR2 Musik mockiert spricht er nie davon, dass derjenige/diejenige etwas handwerklich nicht drauf hat, weil es für Ihn blöd klingt. Das wäre vielleicht anders, spielte er ein Instrument, Musiker sind bei sowas einfach (viel zu) empfindlich.

: Aber über Musik, die man nicht versteht, musikalisch-qualitativ zu urteilen, das ist in meinen Augen am Ziel vorbei.
:

Warum? Du mußt Dir immer vor Augen halten, dass dieses Urteil aus der Sicht des Urteilenden erfolgt, gebildet durch seinen Geschmack und sein Empfinden. Das kannst Du ihm nicht absprechen, denn Urteile über Musik gehen nunmal über den eigenen Geschmack und sein eigenes Empfinden.
Leute, die Musik anhand von Theorie und Handwerk erklären und beurteilen sind auch nie frei von einer eigenen Meinungsfärbung, sonst wären sich die "Könner" und Wissenden ja immer alle einig, und das wäre sicher das Schlimmst, was der Musik passieren könnte.

Es lebe die Vielfalt!

Mach's gut!
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