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(Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

 Hallo liebe Aussensaiter

 

Damit zumindest eine kleine Tele am Leben bleiben darf, werfe ich mal ein Hier-gibt’s-keine-objektiv-richtige Antwort-Thema in die Runde ...

 

Beim verspäteten Frühjahrsputz und -entrumpeln richte ich auch gleich meine Übungsecke neu ein. Dabei geht es um die immer gleichen Kompromisse:

 

-       guter Sound (ev. sogar Röhre?) vs. geringe Lautstärke (bzw. bewegte Luft vs. Kopfhörer)

-       schneller Zugriff aufs Equipment vs. aufgeräumtes Aussehen (auch im Auge der holden Weiblichkeit)

-       Spass am Üben/Musizieren vs. sterile Übungsatmosphäre (Wie man die vermeidet, hat Stoffel mit seinem Nähkästchen ja par excellence demonstriert!)

-       unterschiedliche Sounds (= versch. Gitarren und Amps) vs. Platzmangel

-       Fokus auf Musik vs. Überfluss an (peripherem) Equipment (bspw. mp3-Player, Metronom, komplexe Modeler, mikrophonierte Amps, überdimensionierte Pedalboards etc.)

-       Möglichkeit zur Tonaufnahme vs. Beschränkung auf das Wesentlichste

 

Was sind damit Eure Erfahrungen? Seid Ihr Minimalisten (bspw. 1 Gitarre + Vox amplug + Headphones) oder Maximalisten (Röhrenamp-Armada im Homestudio)?

Welche Dinge verbannt Ihr konsequent aus dem Übungsumfeld?

Was war (aufs Üben bezogen) Euer schlechtester Kauf?

Und was ist für Euch völlig unverzichtbar (gerne auch so banales wie Notenständer)?

 

Ich hoffe, hier ein paar Impulse für meine Übungsecke aber auch zum Üben allgemein zu bekommen. Vielleicht hat hier ja jemand Lust, seine Erfahrungen zu beschreiben?

 

Dankeschön und viele Grüsse aus der Schweiz,

David


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hallo David,

"Welche Dinge verbannt Ihr konsequent aus dem Übungsumfeld? "

 Wenn ich konsequent wäre, dann würde ich beim Üben mein Handy in den Flugmodus stellen und das Internet am Rechner abstellen und dann noch meine Familie in die Wüste chicken.

Das größte Problem in der heutigen Zeit ist doch, dass man sich fast nie wirklich auf eine Sache konzentriert, weil man zwischendurch immer wieder SMS, Emails oder Facebooknachrichten liest und beantwortet.

Wegen Sound mache ich mir beim Üben kaum Gedanken, meist übe ich einfach ganz ohne Verstärker. Wenn ich unbedingt etwas Zerre brauche reicht mir meist ein Plugin am Rechner.
Richtige Amps nutze ich Zuhause fast nie, das ist mir irgendwie alles zu laut (habe aber auch keinen Bedroomamp). 

Gruß Martin


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hi,

ich habe ein extra Gitarrenzimmer.

zum Üben (oft gerät es ja zum Spielen -"üben" heißt für mich jedoch, sich konsequent das abzuverlangen, was man NICHT kann, zB aktuell Arpeggios über "all of me", meine erste Annäherung an Gypsy-Swing) spiele ich meist meine Danocaster-Strat über ein klitzekleines Effektboard (Stimmgerät, Microvibe, Fulldrive2, Volumenpedal, Delay) in meinen "made by Ritter" 12" Princeton Reverb. Der entwickelt, da er nur 12W hat, schon recht früh einen brauchbaren Sound. Man hört es trotzdem überall im Haus. Scheiß drauf.

Am Rechner habe ich zwei Nahfeldmonitore, die brauchbaren Sound liefern, und mit dem AMAZING SLOW DOWNER gebe ich allerlei Soundfiles wieder, die ich in Tempo und Tonhöhe beliebig verändern kann.

Überall liegen Plektren, Blätter mitn Tabulaturen und Akkorden, Saiten, Werkzeug usw, an den Wänden Gitarren, auf dem Boden weitere Amps und Boxen, viele Lautsprecher auf dem Tisch und im Schrank, und dazwischen ein Sofa zum Chillen ist auch noch da.

So mache ich das.

Mit weniger Sound komme ich nicht klar, mit dem Aufnehmen werde ich nicht warm (viiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu kompliziert, dieses Herumklicken und so - widerlich, und völlig anti-intuitiv ... ich bin ein old school-Typ), und ganz ohne Backing spielen ruiniert das Timing. Und "in time" zu sein schlägt Notenvielfalt immer und jedesmal.

Gitarristenforen, Ebay, Facebook & Co stören, zugegeben, aber Spaß machen sie auch. Ich verbanne also nichts. Schlechtester kauf zum Üben war das Tech21 Blonde-Pedal, weil ich nie nie nie über den Rechner spiele. Unverzichtbar ist alles, was ich oben aufgelistet habe. Es hat keinen Zweck, mit anderen Sounds zu üben als ich brauche. Ich übe mindestens die Hälfte der Zeit bandrelevante Dinge, probiere andere Zugänge zu Rhythmus oder Soli aus, da muss der Sound schon einigermaßen stimmen.

Gruß, Ferdi


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Moin beisammen,

>>Wenn ich konsequent wäre, dann würde ich beim Üben mein Handy in den Flugmodus stellen und das Internet am Rechner abstellen 
Ha, ha, .. da bin ich aber mal froh, dass du so inkonsequent bist ... zum einen weil im Foren-Hintegrund doch einiges an Kommunikation läuft die ich nicht missen möchte und zum andern will ich mir gar nicht vorstellen, wie du klingst wenn du mal "richtig üben würdest" ;-)

Aber generell sehr interessantes Thema.

>>Spass am Üben/Musizieren vs. sterile Übungsatmosphäre (Wie man die vermeidet, hat Stoffel mit seinem Nähkästchen ja par excellence demonstriert!)  
Der Satz freut mich natürlich, allerdings zeigt er auch, dass ich mittlerweile mehr Zeit für "Equipmentbasteleien" investiere als fürs Spielen bzw. Üben. 
Das muss bzw. ist in meinem Fall aber nicht zwingend ein Problem. Die Frage ist hier ja eher welches Ziel man verfolgt. Bei mir ist das "Gitarrenhobby" mittlerweile deutlich mehr als "Gitarre spielen" - ich sitze abends an meinem alten Sekretär, hab ne Gitarre auf dem Schoß, nebenher habe ich ein paar Foren im Blick, ich kann stundenlang in Youtube stöbern ... das ist mehr so ein Komplett- Paket als Ausgleich zum Stress im Büro (so die offizielle Fassung) ;-) 
Die inoffizielle Fassung (wir sind hier ja unter uns): Manchmal ärgere ich mich schon, dass ich nicht konsequent bzw. viel zu selten daran arbeite mein Gitarrenspiel zu verbessern, - das wäre dann Üben.
Das ist bei mir aber eher ein Thema des inneren Schweinehundes bzw. liegt an fehlenden "Anreizen"... Als mir Michael (J) z.B. vor einiger Zeit mal diesen chromatischen Funky Lick vom Speaker Shootout der Hohenbergsession als kleines Tutorial zukommen lies, konnte ich gar nicht anders als das Ding zu üben ... alleine schon "weil sich das so gehört" wenn sich jemand die Mühe macht. In diesem Fall war die Umgebung ob mit oder ohne Amp oder Kopfhörer völlig Banane - Hauptsache eine Gitarre.
So, jetzt bin ich wieder beim Thema. Ich habe das Glück, dass meine liebe Frau meinen Gitarrensplin toleriert d.h. bei uns ist immer eine Gitarre griffbereit. Im Wohnzimmer ne Hand voll neben dem Vibrolux und neben bzw. auf meinem Schreibtisch immer zwei Gitarren die regelmäßig mal durchwechseln und das Nähkästchen bzw. der MAC mit Abhöre usw.... 

>>Und was ist für Euch völlig unverzichtbar (gerne auch so banales wie Notenständer)?  
- Mein Handy mit der Stimmgerät-App, denn ich hasse Gitarren die nicht 100% in Tune sind. Das Stimmgerät hat genervt weil meist die Batterie leer war.
- mein Looper wenn ich im Wohnzimmer spiele, zum einen weil selbst Tonleiter üben musikalischer klingt wenn ein Akkord im Hintergrund schwurbelt und zum anderen weil man einen Click mitlaufen lassen kann.

Sorry ist etwas länger geworden, aber heut is ja Vatertag ..
Btw. habe heute morgen ein kleines Vatertags-Elfchengedicht bekommen:

Papa
Spielt Gitarre
Baut sich Gitarrenverstärker
Er hat viel Spaß
Laut.

In diesem Sinne, Grüßen
Stoffel 


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hallo,

bei mir sieht das Arrangement so aus: Gitarre -> Transen-Modeler -> Soundkarte vom PC -> Stereoanlage, in Reichweite liegen Metronom Headstock-Tuner und (für Aufnahmen)  Kopfhörer. Röhrengeräte habe ich noch keine gefunden, die auch leise gut klingen oder sich gar in den Eingang vom PC spielen lassen. Und die virtuellen Sounds, die ich bisher probiert habe, klingen noch scheißer. Eine gute Speaker-sim haben die Character-Pedale von Tech 21 (ich hab das Oxford und das Liverpool) sowie die Amplugs; dem AC30 habe ich eine Stromversorgung spendiert und es in ein Bodentreter-Gehäuse eingebaut. Die Investition in einer bessere Soundkarte bringt hörbare Verbesserungen gegenüber dem Onboard-Scheiß von Realtek oder so und ist lächerlich im Vergleich zu dem, was man sonst für GAS rausschmeißt.

schön' Vatertag noch un ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hi,

für mich ist das Wichtigste, dass ich immer eine Gitarre in Reichweite habe, deshalb hängen die bei mir an der Wand. Wenn ich mir bestimmte Licks draufschaffen will, so ist das in der Früh das Erste und am Abend das Letzte was ich mache.

Einen Verstärker benötige ich zum Üben nicht, aber wenn ich mir ab und zu mal was Gutes tun will, dann benütze ich meinen Champ. Der ist in Verbindung mit meinem Effektboard auch bei niedrigen Lautstärken brauchbar und macht Spaß. Steht auch betriebsbereit im Wohnzimmer.

Außerdem ist für mich beim zuhause spielen meine Stereoanlage essentiell. Meistens spiele ich beim Musikhören einfach mit. Seltener zu Backingtracks.

Eine Aufnahmemöglichkeit ist für mich nicht unbedingt möglich. Am Computer spiele ich so gut wie überhaupt nicht (ich hasse diese Sch..dinger).

Gruß

Dan

PS: Ach ja zum Üben habe ich mir mal vor Jahren ein mechanisches Taktell angeschafft, den ich auch ab und zu gerne benutze.


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Moien,

ich hab mir zum üben ein kleines Regal gebastelt.

Oben sind 2 Wandhalter für Gitarren eingebaut, in Griffhöhe ist ein Ablagebrettchen für die olle J-Station und unten ein Brettchen für die H&K-Transe. (wenn gewünscht, kann ich auch mal ein Bildchen davon einstellen, das muss ich aber daheim machen)

Computer mit dem "Plattenregal" und (AS) Backings steht daneben und ist an die Stereoanlage angeschlossen.

Internet uns somit auch das Fressenbuch ist abgeschaltet, der Horchknochen auf lautlos gestellt.

Hier im Forum kann ich bei der Arbeit rumfummeln, an einem Tag wie heute ist nicht viel los, und da findet sich in 12 Stunden meistens etwas Zeit, wo es etwas ruhiger ist.

Ein Teil der "richtigen" Amps steht auch hier rum, und ab und an muss ich auch mal den ollen Atze 30 aufreissen, bis kurz vor den Punkt, an dem ich neue Fenster brauche. Sonst vergammelt mir das Teil, da ich im richtigen Leben nur noch den 7erditone spiele.

Fehlkäufe, was das angeht, hab ich nicht. Ich bin ja alt und darf daher auch stockkonservativ und vernagelt sein :-). Und so reicht da auch mein alter Kram.

ne schöne Jrooß

Pitter


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Moin.

Eine sehr schöne Threadidee...

Ich übe eigentlich nur mit einer Akustikgitarre. Manchmal allerdings dann auch über das Livestressbrett und Monitoranlage. Zettel und Stift sind immer dabei, da gerne mal kleine neue Songparts aufgeschrieben werden. Wenn ich was mitschneiden muss: iPhone und Garageband. Den Rechner habe ich beim Üben tatsächlich verbannt, Emails und Facebook und Co sind irgendwie doch zu fix an.

Und Sitzmöbel nutze ich beim Üben möglichst auch nicht. IdR stehe ich auf der Bühne und Licks, die im Sitzen klappen, kriege ich im Stehen manchmal nicht so hin. gilt umgekehrt übrigens genauso. Ich spiele stehend inzwischen "besser" als sitzend.

EGitarrenamp habe ich ausser dem VoxMini3 keinen mehr in Benutzung. Der steht im Wohnzimmer und wird auch als mobile Gesangsanlage genutzt(Batteriebetrieb). Es sind noch welche im Besitz, aber ich brauche die irgendwie nie, da meine Sounds alle mit meinen Stressbrettern gemacht werden und dann direkt ins Pult gehen. 

Im Musikzimmer steht ein Pult und ein Monitor, der auch mit auf die Bühne kommt. Da kann ich dann auch Sounds realistisch zu Hause basteln, die auch im Proberaum bzw auf der Bühne funktionieren. Nur die Fletcher Munson Kurve sollte man kennen, also auch mal laut spielen bzw die Einstellungen anpassen.

Mein neuestes und sehr viel genutztes Übetool ist gerade ein Zoom G1on - hier vor allem die Looperfunktion und die Drumpattern. Ich kann bei Bedarf gerne mal ein Review von dem Ding posten. Ich habe vorher ein simples Metronom genutzt, aber ein paar Drumsounds machen mehr Spaß als das Gepiepse. Und mit dem Looper sind schnell ein paar Akkorde eingespielt und das Skalen/Lick/Solo üben mit Backing macht mehr Laune als trocken irgendwas hoch und runter zu juckeln.

Zum schlechtestem Kauf: Eigentlich diverse Lehrbücher. Ich nutze die Zuwenig und müßte mal ein paar davon konsequent durcharbeiten. Nur sind zeitlich bedingt eher konkrete Songs dran, die für die verschiedenen Bands wichtig sind. Das Fellowguitarbook hat aber schon genug Material mich ausreichend lange zu beschäftigen.

Aufnahmen mache ich zu Hause nur noch als Erinnerungshilfe zum Songschreiben. Meist wie oben schon erwähnt einfach mit dem iPhone oder iPad und Garageband zusätzlich zu Text und Notizen. Alles weitere kann ich in einem Studio machen oder beim Proben mit simpler Stereoaufnahme.

Hier noch ein, zwei Sätze ohne Gitarrenbezug

Da ich inzwischen sehr viel Singe, steht mein Mikro übrigens auch immer im Musikzimmer. Ich versuche immer gleich in Kombination zu üben, denn das muß ich auch häufig abliefern.

Mundharmonika übe ich zu Backings aus den Proberaumaufnahmen oder der Looper wird auch genutzt. Allerdings selten, sonst geht mir der Improvisationscharakter verloren, das hat im Bandkontext einfach mehr Sinn.

Bei der Posaune übe ich tatsächlich viel "Technik", Bläserungewöhnliche Skalen und unbequemes Notenmaterial(zB: Violinschlüssel vom Blatt oder EsAlt Stimmen vom Blatt) und Buzzingübungen gehen überall und immer, da man kein bzw nur das Mundstück braucht.

Gruß

Ugorr

PS: Fernsehen habe ich mir weitesgehend abgewöhnt. Unfassbar wieviel Zeit so eine Kiste frisst.


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hi David,

wenn es nur ums Üben geht, dann reicht mir eine Gitarre.
Wirkliches Üben passiert bei mir abgesehen davon, dass es zu selten passiert, eigentlich immer nur mit einer Gitarre. Das kann meine Akustik sein oder eine E-Gitarre trocken, also ohne irgendwas hintendran. Dazu dann ggf. irgendwas an Vorlagen, schriftlich oder auch hörbar aus dem Laptop. Da ist dann eigentlich auch egal, wo das stattfindet. Das kann in der Küche, im Wohnzimmer oder irgendwo im Urlaub sein. Urlaub ohne Gitarre gibt es für mich nicht mehr.

Ansonsten hab ich noch den Luxus meines eigenen Musikzimmers. Das ist aber zum Musikmachen und auch Aufnehmen da, und das ist für mich eine ganz andere Geschichte. Da fängt dann für mich erst wirklich das Thema Equipment an. Dann werde ich aber zum Maximalisten, der alle Möglichkeiten haben möchte. Und die, die ich mir dazu bisher leisten konnte, die habe ich auch.

Ist nur mein ganz subjektiver Senf.

Gruß Diet


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hallo zusammen,

na dann will ich auch mal meine Übungsecke beschreiben. Zugegeben die hab ich mir mittlerweile recht luxuriös ausgestattet, ist aber mehr eine Frage der persönlichen Vorlieben und des Sounds. Funktionieren tut das auch mit weniger kostspielieger Hardware :-)

Grundausstattung ist bei mir:

- Mac Book
    (Programme: I-Tunes, Transcribe, Logic und Band in a Box)
- Kemper & Soundkarte
- Metronom, Stimmgerät
- Ein guter Kopfhörer
Also die leidigen Finger-, Skalen und Akkordübungen mach ich meistens nur mit Gitarre und Metronom.
Den Rest übe ich über Kopfhörer, wobei ich dann über ITunes, Trancribe und BiaB die notwendigen Backings abfeuere. Meine Mediasammlung ist in ITunes mittlerweile recht umfangreich. Hier habe ich eigene Rubriken für das Gitarrenspiel, so daß ich schnell und unkompliziert darauf zurückgreifen kann.
Wirds mal komplizierter dann lade ich mir den Song in Transcribe, wo ich die Möglichkeit habe Ausschnitte zu loopen, die Geschwindigkeit zu verlangsamen, oder aber das Tonmaterial zu pitchen
Auc habe ich mittlerweile diverse Lernvideos in ITunes importiert, so daß ich dann auch Zugriff auf diese Medien habe.
Band in a Box nutze ich um mal schnell ein paar Changes hübsch zu arrangieren, so daß das Üben auch hier Spass macht. Gleichfalls dient es mir als Drumcomputer. Dadurch das ich die Version mit RealTracks nutze klingt das Ergebnis schon recht ansprechend. Ich bin mir allerdings bewußt, daß ich maximal 2% der Möglichkeiten dieses Programmes nutze.
Logic hab ich mittlerweile so konfiguriert, das ich dann hin und wieder per Knopfdruck den ganzen Kram zur Selbstkontrolle aufnehmen kann.

Auch wenn ich mittlerweile gekaufte Programme dafür benutze gibt es auch kostenfreie bzw günstige Software um sich so eine Übungsumgebung aufzubauen.
- Itunes ist eh kostenfrei, aber ich denke da passt so ziemlich jede frei erhältliche Musiklibrary, da diese nur die Playbacks verwaltet. Statt Logic tut sicherlich auch Reaper oder Audacity seinen Dienst. Ich meine mal ein kostenfreies Äquivalent zu Transcribe gesehen zu haben. Na und bevor ich den Kemper gekauft habe, war bei mir ein POD2 und später ein VOX Tonelab Desktop im Einsatz.

Ja, ja sehr technisch alles. Aber der gesamte Kram passt in eine kleine Reisetasche, nimmt kaum Platz weg - naja und ausserdem bin ich ja Informatiker :-)

Just my 2 ct's

Jens


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hallo,

ich übe zuhause letztlich zu 90 % meine Akustikgitarrensachen und die am liebsten nach TAB´s, die bei mir haufenweise unter dem Couchtisch liegen + dazu immer mehrere griffbereite Ak.Gitarren.

In den extra eingerichteten Musikkeller, wo ich fast beliebig laut mit richtigen amps rumbraten könnte, gehe ich nach eingehender Selbstbeobachtung immer weniger.

Was auf Zimmerlautstärke richtig Spaß macht + zum Üben durch den hübsch räumlichen Sound + die klasse Effektsektion richtig animiert ist das handliche Yamaha THR 10.

Das habe ich mich vor ein paar Wochen geleistet + könnte Anlass sein, wieder deutlich mehr E-Gitarrensachen zu Üben. Wer´s n.n. kennt: unbedingt mal ausprobieren; zumindest meine Bandkollegen waren ziemlich baff.

Grüsse in die Runde,

teleman


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Moin,

ich unterscheide inzwischen zwischen Üben / Spielen / Aufnehmen.

Üben - gerade unheimlich gerne mit meiner ES335 oder der neuen "alten" Tele.

Die beiden sind akustisch ausreichend laut und grad die Tele hat einen unfassbaren Dynamikumfang. Das Ding zwingt einen zum sauber spielen und verlangt besonders der anschlagenden Hand tierisch Disziplin ab.

Da ich keine HiGain Fusion Legato Läufe spiele. brauch ich die auch nicht üben. Ergo... alles was ich brauche geht prima ohne Amp.

Zumindest bis zur Automation. Draufgeschafft muss es sein, Anschlags und Greifhand synchronisiert. is das soweit komm ich zum -

Üben/Spielen - das ist meine Phase wo ich Bandzeug übe. Da brauche ich den Sound und das Feeling wie im Bandkontext. Ich hab ja im Kopf wie das mit den Jungs klingen soll. Oft nutz ich dafür auch schon erste Schmutzspuren aus dem Proberaum. Da nutzt die Trockenübung dann nicht mehr soviel.

Equipment hier: Scuffham Amps Simulation, Firewire Interface, PC, Stereo Anlage, ordentliches Monitoring. Geht von "Nachtruhe kompatibel" bis Bandlautstärke.

Zudem klingen die Scuffham Amps derart gut...

Guitar Rig 4 läuft dann un wann auch noch. Mit einer besseren Speaker Sim klingt auch das noch ganz wunderbar.

Oder Aufnehmen - Equipment... siehe oben.

Es sei denn ich nehme ich Proberaum auf, da gibt es dann die von Dir beschriebene Röhren Amp Armada. Hier kann das Zeug aber auch in "artgerechtem Umfeld" betrieben werden.

Zu Hause brauch ich keinen Amp mehr.

So sehr ich mein Amp Zeug ja liebe, aber selbst meine kleinsten Lösungen sind in ihrem absoluten "Wohlfühlbereich" nicht mehr uneingeschränkt zu Hause nutzbar, oder zumindest nur in einem sehr limitierten Zeitfenster.

Was nutzt es wenn ich um 11 des Nächtens grad die dolle Idee hab, aber Frau und vor allem Kind schon im Reich der Träume sind.

Amps zu Haus limitieren mich zu sehr auf Uhrzeiten, zu denen ich im Moment mit meinem Sohn lieber vor nen Ball trete.

Wenn er pennt spiel ich entspannt über den PC und stör ihn nicht.

Thx God... das klingt heute derart gut, das es echt keinen Fullstack im Schlafzimmer mehr braucht.

Ach ja... das Ganze spielt sich in meinem "Herrenzimmer" ab. Gitarren an der Wand, mein Aufnahmezeug, englischer Ledersessel, die Single Malts stehen da rum, Bücher.... schöne Umgebung. Also nichts mit "sterile Übungsumgebung".

Üben und Spielen soll ja keine Bestrafung sein. Warum sollte es dann dort abweisend oder gar steril sein.

grüße

MIKE


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Tach zusammen,

interessantes Thema, eigentlich.

Bin aktuell vollkommen gasfrei und beschäftige mich überhaupt nicht mit dem Thema Üben.
Aufnehmen funktioniert zur Zeit auch nicht, da ich immer genau dort, wo ich vielleicht mal was aufnehmen möchte, kein Equipment zur Verfügung habe (irgendwann schaffe ich aber noch den letzten AJ...).

Spiele aktuell eigentlich nur noch Songs und konzentriere mich stark aufs Singen das aber recht intensiv.
Klappt mittlerweile auch ganz ordentlich und ich versuch mich nur auf die Nummern zu konzentrieren, die ich auch live spiele.
Das schafft ordentlich Zeit...

Wenn ich spiele und es nicht in den Proberaum schaffe, um etwas aufzudrehen, dann mache ich das meistens unverstärkt oder halt mit dem iPad (Possitive Grid Bias + Jam up), auf dem ich auch die Texte habe.
Scuffham ist am Zweitwohnsitz auch fein, nutze aber im Zweifelsfall lieber meinen Amp selbst mit komplett zugedrehtem Soak.
Auch nicht viel lauter aber endlos cooler.

Klar versuche ich hier und da mal nen ausgecheckteren Akkord bzw. ein Break einzubauen oder mache mir Gedanken, wie ich feste Komponenten, die ich heute noch nicht spielen kann, in die Songs einbauen kann.

Im Zweifelsfall lass ich es aber und spiel einfach - ist wirklich sehr entspannend. :-)


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hallo Zusammen,

was mir extremst aufgefallen ist (früher nie, erst als ich mir vor einiger Zeit endlich eine Paula geleistet habe), das der Spaß am Spielen und Üben durchaus in Abhängigkeit mit der Bespielbarkeit der Gitarre zusammen hängt.

Es ist eh schwer einen Ton / Sound zu beschreiben, und ich hatte im Vergleich mit meinen früheren Gitarren immer Mühe, einen schönen Ton herauszuholen.
Das fiel mir mit einem Mal, mit der Paula viel viel leichter.

Gleiches hatte auch mein Sohn, der sich ne Junior LP zugelegt hat, aufgefallen.

somit habe ich seither NUR eine Gitarre, die ich immer in die Hand nehme, und das sehr vermehrt...

Genauso verhält es sich (bei mir zumindest) mit einem guten Gitarrensound - da spiele ich aktuell auch meinen 100Watt Amp daheim auf guter Zimmerlautstärke mit stetiger Begeisterung.

Es hat eine Art Suchtfaktor - wo mir ständig neue Ideen kommen - und manchmal ist der Amp auch den ganzen Tag an und ich spiele immer wieder zwischendurch, bei jeder Gelegenheit..

Ich hab seither auch keine G.A.S Anfälle mehr und selbst Treter davor mag und brauch ich nicht mehr.

Keep on Rocking!

Olli


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Moin David,

Ich gebe zu, ich übe nicht, ich dudel nur vor mich hin. Dafür habe ich so einen kleinen Fender Tonemaster (dieses batteriebetriebene Ding) und das macht dann auf der Couch schon Spaß :-)

Ich habe auch einen Blues Junior in meiner Wohnung, den schleppe ich aber ungern die 50cm aus dem Flur ins Wohnzimmer...also vom West- in den Ostflügel,ähem...

Der klingt imho auch leise gut und hat Hall -> da macht es immer doppelt Spaß.

Ich denke, je weniger Spielereien man zu Hause hat, desto mehr versucht man mit dem, was man hat etwas durch sein Spiel so hinzubiegen, dass es klingt. Das entkoppelt ein wenig vom Equipment und wenn man Live auf fremden Anlagen spielt ist es nicht mehr so wild, sich an die Sachen zu gewöhnen.

Früher hatte ich auch viele Effekte und sowas zu Hause, aber das hat immer nur genervt (bis auf Hall :-)). Mittlerweile versuche ich auch so gut wie gar nicht mehr mit Plektrum zu spielen, weil man mit den Fingern so viel Sounds machen kann, das kann man tatsächlich auch durch Dudeln lernen :-)

Ich schrieb ja, ich bin eher der Dudler, denn der Über, aber manchmal will ich auch einen Song schreiben, dann höre ich mir vorher auf Youtube immer eine gute Mischung an Musik an (Springsteen, Motorhead und so XFactor/Idol/Voice of Tralala Videos), dann bekomme ich auch Lust was zu machen und schreibe dann meist was in C-Dur :-)

Welche Dinge verbannt Ihr konsequent aus dem Übungsumfeld?

Äh, mein Übungsumfeld ist meine Wohnung, der kann ich nicht aus dem Weg gehen und weil die so klein ist auch nichts wegräumen so richtig. Ich versuche mir beim Spielen den Kopf freizumachen und das funzt auch gut, nach einer Stunde dudeln geht es mir immer etwas besser.

Was war (aufs Üben bezogen) Euer schlechtester Kauf?

 

Ganz klar Gitarren und Amps. Die lenken auch nur von der Kopfmusik ab.


Und was ist für Euch völlig unverzichtbar (gerne auch so banales wie Notenständer)?

Lust an dem, was man tut. Wie gesagt, ich dudel nur, üben macht mir keinen Spaß. Aber ich versuche schon Sound besser formen zu lernen, das finde ich sehr spannend.

Ansonsten singe ich sehr gerne vor mich hin, so ein Mischmasch aus Dingen, die einen in den Kopf kommen und ollen Kamellen, dafür brauche ich tatsächlich mein Wohnzimmer, weil das für mich eine gewohnte Umgebung ist und ich weiß, was ich wie machen muss, dass es klingt und man mit dem Raum interagieren kann....ja, liest sich doof, aber echt, das funzt!

Jetzt kommt mir dieses Zitat in den Kopf, wo ein Heldenproduzent mal meinte "Halleffekte? Das ist doch was für Leute, die keine Räume haben" sagte es und drückte 2 Knöpfe auf seinem Pult, woraufhin sich die Wände des Studios verschoben. Geil!

 

Alles Gute!

 

 

Jonas


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)

Hallo Ugorr

Vielen Dank für Deine Antwort!

Das ist auch mein Weg: vom Stressbrett direkt ins Mischpult. Wie machst Du das genau, wenn Du zuhause Bühnensounds bastelst? Einfach die Höhen und Bässe etwas zurücknehmen oder ist da noch mehr zu beachten?

Es wäre schön, wenn Du dazu noch ein, zwei Sätze schreiben könntest. Das interessiert mich.

David


Re: (Philosophie) Gitarre üben (oder Wie man sich bettet, so liegt man.)


Liebe Aussensaiter

Vielen Dank für Eure Beiträge! Ich hatte anscheinend recht mit meiner Einschätzung, dass es hier nur subjektiv Richtiges gibt.

Meine eigenen, ganz subjektiven Erkenntnisse sind:

-       Lieber einfach vor sich hin „dudeln“, als gar nichts spielen.

-       Gitarren müssen griffbereit sein.

-       Je weniger Equipment, desto besser. Allerdings darf der Spass nie auf der Strecke bleiben. Falls Equipment zum Spass beiträgt, steht dem nichts im Weg.

-       Gut klingendes Equipment hilft. Material mit praktischem Nutzen (Bandbezug, im Stehen spielen, dazu singen) hilft.

-       Gitarre als Hobby soll ein Gesamtpaket sein, wozu auch Inspiration aus TV, Internet, Platten, Geselligkeit und Basteln gehören.

-       Ablenkungen sind zu vermeiden.

Ganz neu ist das alles ja nicht. Aber manchmal muss man sich diese Dinge halt wieder in Erinnerung rufen.

Seit ich den Thread eröffnet habe, hat sich meine Situation schon wieder verändert. Ich werde in eine Wohnung ziehen, wo ich wohl etwas lauter (aber immer noch nicht laut) spielen kann. Jetzt denke ich ernsthaft darüber nach, über Verstärker zu spielen. Die Koch Dummybox interessiert mich gerade; die kann nicht nur leiser, sondern auch mit Speakersimulation direkt ins Pult oder in die Soundkarte. Kennt die jemand?

Frohes Üben und viele Grüsse,

David