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High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Liebes Volk,

ich bin im Zeitalter von Mp3 und iPod noch nicht angekommen sondern bin mir bislang noch nicht ganz im Klaren, ob dem Medium CD oder vielleicht doch dem ehrwürdigen Vinyl der Vorzug zu geben sei.

Allenorten gibt leidenschaftliche Verfechter der Schallplatte. Da werden aufwendigste Eigenbauten (sogar mit 2 Tonarmen) kreiert – wahre Wunderwerke der Feinmechanik, die einem den Atem stocken lassen. Es muß also etwas dran sein an der Schallplatte, sollte man meinen. Sonst würden diese Cracks ja nicht solch einen Aufwand betreiben.

Meine Schallplatten knacken und knistern bloß. Allein wenn das Gerät anläuft und der Tonarm aufsetzt, gibt’s schon vor der ersten Note vernehmbare Fahrgeräusche. Von meinen CDs kenne ich solch Ungemach nicht. Wahrscheinlich mache ich etwas falsch. Ich habe gelesen, daß bessere Tonabnehmer auch das Knistern verringern sollen. Also hab ich einen neuen Tonabnehmer geordert, sorgsamst justiert, und siehe da: es knistert immer noch. Vielleicht brauche ich eine Plattenwaschmaschine. Oder ich setz mich mal mit der Naßabspielmethode auseinander, oder, oder, oder…

Heute las ich dies. Ich zitiere: "Dieser insgesamt satte Störpegel trübt permanent den Musikgenuss." Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

Gruß Falk

NP.: Yo-Yo Ma | Bach, Cellosuiten 2,3 & 4

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

hi Falk

da es sich um Wörter und Buchstaben also sprachliches Allgemeingut dreht das nicht als Ware handelbar ist und ich dir beim besten Willen keinerlei Gewinnerzielungsabsicht nachweisen kann plädiere ich mal für die Narrenfreiheit ;-)

LPs: Als ich noch welche verwendete hat mir so eine Plattenwaschmaschine sehr weitergeholfen. Das Teil nannte sich "discostat" oder so ähnlich. Die Wirkung war wirklich gut. Manche Platten hatten Stellen wo durch Verschmutzungen (nicht Kratzer!) die Nadel sprang, auch das hat man damit wegbekommen, vom Lagerfeuereffekt ganz zu schweigen.
Ich habe damals auch alles mögliche sonst ausprobiert, teure Carbonhaarbürsten mit Metallgriff die angeblich die Aufladungen beseitigen sollten, dann dieses System mit dem zweiten Arm von Canton das auf der Platte mitlief und Aufladungen über einen Anschluß an die Steckdose ableiten sollte. Alles weitgehend ohne Effekt, die Plattenwascherei war das einzige das wirklich hörbar gewirkt hat.

Gruß Klaus


Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

hi Falk

wie Klaus schon beschrieben hat ..diese Plattenwaschmaschiene gibts halt.
Es gibt auch einige Vinyl-Clubs die solche Dinger haben und sich dran erfreuen.
Wir haben früher in Discotheken immer handelsübliches Pril genommen, hat auch bestens geklappt.
Auf die Wassertemperatur achten und möglichst nicht föhnen! :-)

Zu den Hi-End Plattenspielern...
AC/DC klingt übrigens am besten (stilecht) auf nem alten Dual Plattenpieler mit ausklappbaren Boxen...*grinz*

greez

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Falk,

ich versuchs mal ein bischen mit Aufklärung der anderen Art.
CD im Vergleich zur LP
CD: handlich, pflegeleicht, höherer Dynamikumfang, das technisch bessere Medium.
LP: bedarf ständiger Pflege, geht durch Abspielen kaputt, wertigeres Erscheinungsbild (Cover etc), nostalgisch (es knistert eben mal, nach rund 15 Min. ist umdrehen angesagt)

Nun zum heiendigen: Die LP klingt zunächst schöner als die CD. Das ist erst dann nicht mehr der Fall, wenn der CD-Player richtig gut und noch viel teuer ist (bin aus der Szene raus, vor 7 Jahren musstest du mindestens 6000 DM auf den Tisch legen, damit die CD genauso gut klang, wie eine LP auf einem 500 Marks Plattenspieler).

Nun zu deinem Anwendungsfall:
Wie gesagt, die LP muß gepflegt werden, d.h. die muß frei von Staub und Dreck sein, ebenso frei von Kratzern jeglicher Art.
Staub und Dreck geht mit ner Wäsche weg, Kratzer gar nicht.
Übrigens ein guter Laden für Nadeln, Plattenspieler, Waschmaschinen und HaiEndspielereien ist "Die Nadel" in Dormagen, die machen auch Versand.
Und selbst bei bester Pflege, recheste gut damit, daß jenseits von 200mal abspielen eine LP deshalb auch noch Geräusche macht.

Gruß
Günther


Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

: Und selbst bei bester Pflege, recheste gut damit, daß jenseits von 200mal abspielen eine LP deshalb auch noch Geräusche macht.


Hallo Günther

ein bißchen abhängig auch von der Qualität und eingestellten Auflagekraft des verwendeten Tonabnehmersystems.

Ich habe übrigens in Zeiten meines LP-Wahns die neuen Scheiben immer gleich auf Casstte aufgenommen und von dort gespielt, nur wenn ich mal so richtig konzentriert hören wollte, so abends mit Kopfhörer, dann habe ich die LP aufgelegt.
Der Mann der mir vor ein paar Jahren fast meine gesamte Plattensammlung abgekauft hat war total happy über den Top-Zustand der alten Scheiben ;-)

Gruß Klaus

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Günther,

: CD: handlich, pflegeleicht, höherer Dynamikumfang, das technisch bessere Medium.
: Nun zum heiendigen: Die LP klingt zunächst schöner als die CD.


Aha - Diskussionsstoff! Wie definierst du in diesem Fall "schöner"? Ich meine, ich (Jahrgang '65) höre ja auch weiß Gott nicht erst seit gestern Platte, aber daß eine Platte grundsätzlich schöner klingt als eine CD, ist mir ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen. Ich denke, viel entscheidender ist, wie gut oder schlecht die Aufnahme gemacht ist - und das liegt letztlich an den Akteuren - Interpreten, Toningenieuren usw. - nicht am Medium. Was mir am ehesten auffällt, wenn ich Platte mit CD vergleiche, sind die Störgeräusche. Vielleicht hätte ich mir nicht solche hochauflösenden Boxen zusammenschrauben sollen - dann würde mir das sicher nicht so unangenehm auffallen.

: Das ist erst dann nicht mehr der Fall, wenn der CD-Player richtig gut und noch viel teuer ist (bin aus der Szene raus, vor 7 Jahren musstest du mindestens 6000 DM auf den Tisch legen, damit die CD genauso gut klang, wie eine LP auf einem 500 Marks Plattenspieler).

Puh - es fällt mir wirklich schwer, das zu glauben. Nach meiner Erfahrung ist der Lautsprecher das mit Abstand schwächste Glied in der Kette. Hier wirkt sich die Wahl der Komponenten viel einschneidender aus. Nix für ungut, aber den 10fachen Preis für einen vergleichbaren CD-Player - na ich weiß nicht..

Beste Grüße, Falk

...der jetz'n boxenkabel anschraubt - kein sündhaft teures sondern nur eines mit 'nem gesunden Querschnitt





Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Falk,


: Aha - Diskussionsstoff! Wie definierst du in diesem Fall "schöner"?

habe bewußt das Wort "schöner" gewählt um nich definieren zu müssen.
Sowas sagt und versteht auch ein Laie.
Im Vergleich standen dabei immer CD und LP des selben Interpreten.

Das Thema Störgeräusche gabs dabei nicht, weil beide Medien neu waren, somit die LP nicht verschmutzt.
Wenn ich dann Erbsen zählen soll, dann gabs pro LP-Seite so ein, zwei kleine Knisterchen, das wars dann auch.

Wobei - gewaschen wurde die LP auch, wenn sie neu war, wegen Pressrückständen. Sehe das Problem mit deinen Störgeräuschen darin, daß deine LP nicht gewaschen sind. Wie schon gesagt, LP ist nicht pflegeleicht.



: Puh - es fällt mir wirklich schwer, das zu glauben. Nach meiner Erfahrung ist der Lautsprecher das mit Abstand schwächste Glied in der Kette. Hier wirkt sich die Wahl der Komponenten viel einschneidender aus. Nix für ungut, aber den 10fachen Preis für einen vergleichbaren CD-Player - na ich weiß nicht..

Das mit dem schwächsten Glied wird immer erzählt. Und lenkt dabei davon ab, daß das was vorne nicht reinkommt, hinten auch nicht rauskommen kann.



: ...der jetz'n boxenkabel anschraubt - kein sündhaft teures sondern nur eines mit 'nem gesunden Querschnitt

Kann dir viel zu Kabeln erzählen und zu anderen Sachen auch.
Vergiss da bitte nicht, daß neben technischen Dingen, pseudowissenschaftlichem und sonstigen Glaubenssachen auch immer der persönliche Geschmack eine große Rolle spielt. Es ist weniger wichtig zu wissen, warum ein Kabel den Klang der Anlage bedeutend verbessert oder überhaupt nicht. Wichtig ist, was hinten rauskommt und obs dir gefällt. Der einige mags hochauflösend, der andere wills krachen lassen usw.
Zieh immer mal den Vergleich zur Gitarre, auch die Beste HiFi-Anlage macht letztendlich nur Sound und ist von der Wahrheit weit entfernt.

Gruß
Günther



Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Moin Günther,

: habe bewußt das Wort "schöner" gewählt um nich definieren zu müssen.

Das war ganz schön schlau von Dir ;-).

: Das Thema Störgeräusche gabs dabei nicht, weil beide Medien neu waren, somit die LP nicht verschmutzt.

Ich möchte meine Platten aber öfter als nur ein, zwei mal hören.

: Sehe das Problem mit deinen Störgeräuschen darin, daß deine LP nicht gewaschen sind.

Vielleicht hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, aber auch ich wasche meine Platten - nur nicht mit einer Plattenwaschmaschine sondern per Hand.

Das Problem ist vielmehr: ich höre hochauflösend und lasse es dabei krachen. Mit CD kann ich so etwas problemlos machen - die Platte dagegen kommt dabei recht bald an Ihre Grenzen. Das Maß der Dinge ist dabei natürlich nicht populäre Musik sondern Musik mit sehr hohem Dynamikumfang - z.B. Klassik - und das eben so laut wie möglich. Und da zeigt sich dann recht schnell, welches Medium was zu leisten vermag.

: Das mit dem schwächsten Glied wird immer erzählt. Und lenkt dabei davon ab, daß das was vorne nicht reinkommt, hinten auch nicht rauskommen kann.

Die wirklich neuralgischen Punkte sind immer die Wandler. Das ist auf der einen Seite der CD-Player bzw. der Plattenspieler mit seinem mechanischen Abtastsystem und am Ende der Kette der Lautsprecher. Die Güte beider Komponenten ist entscheident. Dabei halte ich einen D/A-Wandler einem mechanischen TA-System schon systembedingt für deutlich überlegen.

: Kann dir viel zu Kabeln erzählen und zu anderen Sachen auch.
: Vergiss da bitte nicht, daß neben technischen Dingen, pseudowissenschaftlichem und sonstigen Glaubenssachen auch immer der persönliche Geschmack eine große Rolle spielt. Es ist weniger wichtig zu wissen, warum ein Kabel den Klang der Anlage bedeutend verbessert oder überhaupt nicht.

Kannst Du im Blindtest verschiedene Boxenkabel unterscheiden? Oder gar Netzkabel? Nirgends werden die Leute so sehr verarscht wie im High-End-Sektor. Damit läßt sich auch ganz gutes Geld verdienen. Schrott muß nicht billig sein.

: Zieh immer mal den Vergleich zur Gitarre, auch die Beste HiFi-Anlage macht letztendlich nur Sound und ist von der Wahrheit weit entfernt.

Das kann aber nicht der Lösungsansatz sein. Natürliche Wiedergabe ist gefragt - kein künstliches Überbetonen von Höhen oder Bässen oder der Frequenzen der weiblichen oder männlichen Stimme. Das kann's wirklich nicht sein. Musik soll so wiedergegeben werden, wie sie im Konzertsaal zu hören ist. (Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Autoren in den einschlägigen Fachzeitschriften den natürlichen Klang der einzelnen Instrumente wirklich kennen.) Man kann da ziemlich dicht rankommen - aber ganz sicher nicht durch Verwendung unterschiedlicher Boxenkabel.

Gruß Falk

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Falk,




: Vielleicht hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, aber auch ich wasche meine Platten - nur nicht mit einer Plattenwaschmaschine sondern per Hand.

Damit kriegste nicht alles weg, hab ne teure Machine dafür, selbst da muß ich gelegentlich zweimal waschen, damits gut ist.



:
: Die wirklich neuralgischen Punkte sind immer die Wandler. Das ist auf der einen Seite der CD-Player bzw. der Plattenspieler mit seinem mechanischen Abtastsystem und am Ende der Kette der Lautsprecher. Die Güte beider Komponenten ist entscheident. Dabei halte ich einen D/A-Wandler einem mechanischen TA-System schon systembedingt für deutlich überlegen.

Stimmt nicht, z.B. Frequenzgangbeschränkung bei D/A.


:
: Kannst Du im Blindtest verschiedene Boxenkabel unterscheiden? Oder gar Netzkabel?

Ja

Nirgends werden die Leute so sehr verarscht wie im High-End-Sektor. Damit läßt sich auch ganz gutes Geld verdienen. Schrott muß nicht billig sein.
:
Stimmt



: : Zieh immer mal den Vergleich zur Gitarre, auch die Beste HiFi-Anlage macht letztendlich nur Sound und ist von der Wahrheit weit entfernt.
:
: Das kann aber nicht der Lösungsansatz sein.

Leider ist es aber so.

Natürliche Wiedergabe ist gefragt - kein künstliches Überbetonen von Höhen oder Bässen oder der Frequenzen der weiblichen oder männlichen Stimme. Das kann's wirklich nicht sein. Musik soll so wiedergegeben werden, wie sie im Konzertsaal zu hören ist.

Das geht nicht, schon auf der Aufnahmeseite.

Letzlich wird dort mit künstlichem Raum rumgespielt, Instrumentenklänge verschönert usw. künstliches Überbetonen gibts schon da.

Wichtig ist zunächst einmal, daß dir kein Ton unterschlagen wird. Hochauflösend oder Krachen lassen oder beides oder Röhre oder Transistor oder Kabel oder nicht liegt alles im Ohr des Betrachters. Da sind die Geschmäcker alle ganz verschieden.



(Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Autoren in den einschlägigen Fachzeitschriften den natürlichen Klang der einzelnen Instrumente wirklich kennen.)

Zwischen kennen und darüber schreiben ist auch noch eine Welt.



Egal, was ich sagen wollte: Wat dem einen seine Fender is dem anderen seine Gibson.
Und genau das trifft dann auch auf HiFi zu. Und bis zu der Erkenntnis kostets teuer.

Gruß
Günther

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Wonder,

sorry, aber der/die Artikel enthält ne Menge Blödsinn, ähnlichen Blödsinn hab ich auch schon bei Helmut Lemme (da gehts dann um PUs) entdecken können.
Technische Halbwahrheiten werden dadurch nicht wahrer, daß man sie oft genug wiederholt.

Zum Thema Kabel im speziellen.
Jeder von uns hat schon bemerkt, daß unterschiedliche Gitarrenkabel einen anderen Sound machen. Da liegt dann natürlich der Verdacht nahe, daß andere Kabel auch sowas tun.
Es bleibt aber nicht nur beim Verdacht, es ist so.
Wer das akzeptiert, mag dann vielleicht mit den Drähten ein wenig rumexperimentieren oder es sein lassen - und gut ists.
Wer etwas länger mit Drähten experimentiert, wird auch feststellen, daß man (auf unterschiedliche Einsatzzwecke hin betrachtet, bei Gitarre z.B. Fender an Fenderröhre, Fender an Transe etc.) mit dem selben Draht zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann. So ist mal viel zu hören, mal wenig. Mal ist viel durchsichtiger, mal mumpfig usw. Alles auch noch ganz unabhängig vom Preis des Drahtes.

Soweit wäre die Welt in Ordnung, gäbs da nicht die Ungläubigen, die dann noch versuchen mit technischem Halbwissen zu Begründen, warum es zwischen verschiedenen Kabeln keinerlei Klangunterschiede geben kann.
Das ist genauso hilfreich, wie die Aussage, daß nur bei Vollmond titanversilberte Hausschuhe den richtigen Hörgenuss bereiten.

Auch wenn ich im Thema jetzt etwas springe:
Wenn ein Fachmann wie André erzählt, daß Bumblebee Kondensatoren inner Paula einen anderen Sound machen, dann glaube ich ihm das.
Nachgeprüft habe ich das nicht. Muß ich auch nicht, will ich auch nicht. Wenn mich nun jemand nach Kondensatorklang befragt, sag ich ihm, was André dazu meint, erwähne auch, daß das auf seinen und nicht meinen Mist gewachsen ist und gut ist.
Genauso ist auch mit Kabeln oder was es sonst noch gibt.

Gruß
Günther

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Wonder,

>Die Leistung welche durch ein Gitarrenkabel geht, kannst Du nicht mit dessen vergleichen, welches vom Verstärker in die Box geht.

Keine Ahnung und Halbwissen, das wars, von dem ich erzählte.
Wenn nun jemand behauptet, daß bei Gitarrenkabeln die Kapazität der entscheidende Faktor ist, dann ist das Halbwissen. Nicht ganz falsch, denn die Kapazität hat einen großen Einfluß auf das, was da klanglich passiert. Das ist aber nicht das einzige, was Gitarrenkabel klanglich voneinander unterscheidet.
Bei Lautsprecherkabeln spielt die Kapazität eher eine untergeordnete Rolle, es sei denn, daß sie sehr hoch ist. Hier wäre eher der ohmsche Widerstand zu sehen, aber auch das ist nur die halbe Miete.

Die ganze Angelegenheit ist viel komplexer. Laß mich bei der Gitarre bleiben, da kennen wir uns alle besser aus.
Kapazität hat nur in der hochohmigen Umgebung den großen Einfluß, bei Strat mehr als bei Paula und bei EMG PUs viel weniger. Woraus dann erstmal folgt, daß Kabel erst in Verbindung mit der angeschlossenen Peripherie zu Soundunterschieden führt.
Bei Lautsprecherkabeln ist das genauso.

Da ist mir vor 10 Jahren etwas unglaubliches passiert. Hatte damals eine billige Kennwurst-Kompaktanlage, so für 500 Mark oder so. Da kam ich auf die Idee, die Lautsprecher mal anders aufzustellen und brauchte ein neues Kabel. Bis dahin war da 0,75er Lampenkabel dran.
Nun mußte was richtiges her. Also 2,5qmm OFC-Draht für eine Mark fuffzich der Meter gekauft, das ganze verdrahtet und....das klang um Längen besser als vorher. Deutlich mehr Bass, alles viel satter und erwachsener. Na ja, hab ich gedacht, wenns so ist, dann schnell innen Laden und 4qmm draht her. Kostete mich dann satte 16 Mark das zeuchs und es klang noch nen Tick besser.
Die Begeisterung hielt dann etwa zwei Tage, bis mir der Gedanke kam, daß es doch auch noch dickeres Kabel gibt, so 6qmm. Also nix anderes gemacht als weitere 25 Mark rausgetan, 6qmm Kabel gekauft und angeschlossen. Ergebnis: Die Bässe rollten förmlich über mich weg, die ganze Musik klang bollerig - war also ein Schuß in den Ofen.

Muß noch dazu sagen, daß mich damals Highend nicht interessierte, ich die heutigen Kabelberichte und -diskussionen nicht kannte und Flöhe auch nicht husten hören konnte. Den Anfang der Geschichste kannste noch mit ohmschem Gesetz versuchen zu erklären, aber das Ende nicht mehr.

---
Dein PS ist dann das, was sehr sehr oft geäußert wird, "zum Glück höre ich kein Gras wachsen", -- leider.
Wenn ich nen Unterschied zwischen nem Häussel PU und nem Stauffer PU höre und jemand anders nicht, heißt das nicht, daß der nicht da ist.
Es heißt vielmehr, daß jeder anders hört und auf andere Dinge dabei Wert legt. Da kann man sich dann hineinsteigern oder das ganze einfach ignorieren, jeder, wie er es möchte.

Und ob Gitarre oder HiFi, ich habe noch nichts gehört, was bei aller Vollkommenheit nicht doch irgendeine Schwäche gehabt hätte.

Gruß
Günther

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Günther,

: Damit kriegste nicht alles weg, hab ne teure Machine dafür, selbst da muß ich gelegentlich zweimal waschen, damits gut ist.

Ich geb's zu, Du hast mich neugierig gemacht. Allerdings werde ich nicht Tausende von Euro für Keith Monk oder dergleichen ausgeben. 'ne Knosti muß es erst mal tun. Ich bin höchst gespannt, wie weit sich der Störgeräuschpegel wirklich drücken läßt - tatsächlich auf CD-Niveau?

: Stimmt nicht, z.B. Frequenzgangbeschränkung bei D/A.

Klär mich doch mal bitte auf, was Du damit meinst. Bei welchen Frequenzen wird da was beschnitten? Die nächste Frage wäre dann natürlich, sind diese Frequenzen überhaupt von uns wahrnehmbar? (Nein, ich bin keine Fledermaus.)

: : Kannst Du im Blindtest verschiedene Boxenkabel unterscheiden? Oder gar Netzkabel?
:
: Ja


Deine Antwort verblüfft mich. Also das mit den Netzkabeln kauf ich Dir einfach mal nicht ab. Punkt. Bei den Boxenkabeln weiß ich nicht, ob ich als Ingenieur das in die Ecke mit den esoterischen Schwingungen und Energieströmen packen soll. Obwohl ich zugeben muß, daß ich da mal ein merkwürdiges Erlebnis hatte. Ich hatte, um die Lautsprecher vorübergehend anders aufstellen zu können Boxenkabel ganz ordinär mittels Lüsterklemme verlängert. Der Baß war weg. Die Polung hatte ich definitiv nicht verwechselt. Mein gesunder Menschenverstand sagte mir, daß die Ursache im veränderden Aufstellungsort bzw. der Raumakustik liegen müsse.

: Und bis zu der Erkenntnis kostets teuer.

Das versuche ich eigentlich immer zu vermeiden.

Gruß Falk


"Wer mehr als fünftausend für eine Komponente ausgibt, hat Geld, aber keine Ahnung." Götz Willimzig.


Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Servus Falk!

Als Ergänzung zu dieser Diskussion noch mein bescheidener Beitrag: Ich besitze ja ebenfalls ein LP-spieler, den ich sehr gerne benutze (und ja, er kling "schöner" als mein CD-Spieler aus den 80ern. Ist ein alter Thorens, aufgerüstet mit neuem Orthofon-Tonabnehmersystem. Allerdings noch Orginalarm). Schallplatten erfordern Pflege allerdings ist diese recht einfach zu bewerkstelligen:
Das "Disco Antistat" Waschgerät gibt's in jedem besseren HiFi-Laden. Eine Flasche Reinigungsflüssigkeit hält ewig (weil wiederverwertbar - ca. 30-40 LPs kann man damit schon waschen), und das Teil beseitigt auch den größten Schmutz auf den Platten. Das bringt allerdings gar nichts, wenn man die Schallplatte danach wieder in ihre Papierhülle zurückstellt. Deshalb: Antistatikhüllen kaufen (gibt's z.B. hier), und die Orginalpapierhüllen wegschmeissen (oder zumindest nicht benutzen, wenn bedruckt). In diesen Hüllen bleiben LPs auf ewig "frisch" und unverstaubt. Also, wenn man sich eine LP kauft, erst waschen, dann Antistatikhülle, fertig.
Vor jedem abspielen dann mit einer Kohlefaserbürste (gibt ebenfalls im oben genannten Shop für 3,60 Euro. Ich hab' mir auch mal eine für 20 Euro gekauft, und diese nie mehr benutzt, weil die billige doch besser war ;-) während des Anlaufens den Staub runterwischen.
Und mit einer Tonarmwaage hin und wieder das Auflagegewicht des Arms kontollieren, um Beschädigungen der LP zu vermeiden.
Zusammengenommen: Richtig viel Aufwand ist das nicht (nur das Waschen beim Kauf). Man gewöhnt sich an die kleinen "Rituale", die dann auf einmal zum Musikgenuss dazugehören. Selbst wenn auf meinem System das Endergebnis vielleicht nicht herausragend ist: Mir ist mein Schallplattenspieler ans Herz gewachsen, und ich möcht ihn nicht mehr abgeben.

Servus,
Markus

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Moin Falk,

dazu passt ein wenig eine Diskussion mit unseren beiden Burschen, gestern abend beim Abendessen. Es ging um Bücher (aus Papier) und Hörbücher (auf CD). Die Kiddies fanden Hörbücher gut, weil man dann dabei noch etwas Anderes machen könnte. Ich wiederum meinte, dass ich mir gerne vorbehalten möchte, welche Bilder beim Lesen in meinem Kopf entstehen, und mich nicht durch vorgefertigte Klänge beeinflussen lassen möchte, ich möchte eine Stimme nach meinem Gusto erfinden. Verstanden die Kiddies überhaupt nicht. Und schon gar nicht, dass ich Lesen als einen Teil unseres kulturellen Erbes empfand, den ich erhalten möchte. Und ich eben nur lesen wollte, und nix Anderes dabei, parallel, ablenkend.

"CD oder LP" ist ein bisschen esoterisch, die Frage. Natürlich ist die CD technisch besser, zuverlässig, einfacher, haltbarer. Aber ich kann nicht leugnen, dass ich das Aufsetzen des Lenco Cleans, Überprüfen der Auflagekraft und Absenken des Tonarms als so etwas wie eine rituelle Handlung empfinde, im Gegensatz zum billigen Reinschmeißen der CD in den Player und Knöppken drücken, fettich. Sehe ich als die Entscheidung zwischen Clean&Easy, aber Konsum und freigegeben zur Parallelaktivität, oder dem Rituellen, mit anschließendem Hinsetzen und nur Musikhören. Die Kiddies berieseln sich von 8:05 bis 22:35 mit Sounds, ich möchte mich für einen kleinen Teil des Tages bewusst mit Musik beschäftigen. Und dann ist die LP das geeignetere Mittel, vielleicht.

Grüße,

Rainer

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Servus Rainer!

Ich war bis vor kurzem dem Thema Hörbücher auch sehr abgeneigt (man merke an: Nicht "Hörspiele", sondern "Hörbücher". Hörspiele mag ich schon immer). Bis mir meine Freundin zu Weihnachten Ein Hörbuch geschenkt hat: "Vermessung der Welt", von Daniel Kehlmann, vorgelesen von Ulrich Matthes. Das kann man sich wunderbar im Auto anhören, die Gefahr des Einschlafens ist gebannt ;-) und die Fahrtzeit vergeht wie im Flug. Daheim würde ich mir allerdings immer noch lieber die Buchversion zu Gemüte führen. Aber für's Auto ist's schon eine tolle Sache (weil ich ja wöchtenlich zwischen Erlangen und Ingolstadt hin- und herpendle)


Sehe ich als die Entscheidung zwischen Clean&Easy, aber Konsum und freigegeben zur Parallelaktivität, oder dem Rituellen, mit anschließendem Hinsetzen und nur Musikhören.

Sehe ich genauso.

Servus,
Markus

Re: High End Audio, Teil III - Gedanken zum Medium

Hallo Falk,

wenn du nur wenige Platten hast, dann lohnt sich ein Plattenspieler nicht. Sehr gute Plattenspieler so um 300.- gibt es von Project.

Ein Freund von mir ist von einem 5000.- Euro Plattenspieler auf so einen umgestiegen und er ist happy damit. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den beiden, aber wenn du sie nicht neben einander hörst, geht dir auch nichts ab.

Ich war wirklich ein Schallplattenfan (bin erst vor ca. 6 Jahren auf CD umgestiegen), aber CDs sind wirklich praktischer und klanglich geht mir auch nichts ab. Jedenfalls verstaubt mein Schallplattenspieler schön langsam zu Hause.


Grüße, indy