Re: (Band) No keyboards, no problems ...


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Beitrag von Rainer Hain vom September 15. 2000 um 19:42:00:

Als Antwort zu: (Band) No keyboards, no problems ... geschrieben von Harvey am September 15. 2000 um 10:45:52:

Bei der ersten Probe, schon nach der ersten Nummer: Die Augen blitzen, mühsam unterdrücktes Freudengeheul (innerlich), wir sehen uns an und wissen Bescheid: DAS IST ES.

Bei meiner Email-Adresse muss ich ja widersprechen ;-))

Wenn Ihr auch Gitarrenmusik machen wollt, dann klar. Ich finde auch nichts schlimmer, als Bluescombos mit angeflanschtem Orgelteppichleger. Den Jungs fehlt dann nämlich komischerweise immer das Feeling um das Ding zum Röhren zu bringen und dann spart man sich den Burschen lieber gleich.

Nur, was mach' ich denn, wenn ich reine Gitarrenmucke nicht mag?

Im Moment läuft bei mir gerade ein Video der Eurythmics-Tour von letzem Jahr. Da wird das große Rad gedreht: Zwei Gitarren, zwei Keyboarder, Percussion, Drums, drei Backgroundsängerinnen, Saxophon, Querflöte. Und Kinder, ich finde das geil.

Ich bin selbst eigentlich Gitarrist und Keyboarder nur im "Nebenberuf", aber mir geht ehrlichgesagt die divenhaftigkeit meiner Gitarristenkollegen ziemlich auf den Senkel.

Überspitzt gesagt:
Warum um alles in der Welt soll sich eigentlich alles um die Gitarre drehen? Warum müssen Keyboarder und Bassisten immer "banddienlich" sein? Genau, weil Gitarristen es NICHT sein KÖNNEN ;-))

Achtung, jetzt provoziere ich mal:
In einer fünf Mann Band zu arrangieren ist nun wirklich keine große Geschichte. Das sind musikalische Basics, die komischerweise oft gerade Gitarristen nicht beherrschen.

Komisch finde ich nur immer, dass ausgerechnet die Gitarristen - also Leute die Fußtreter statt 19"-Effekte spielen, weils analog ja wärmer klingt; die einen scheppernden Federhall benutzen (also für jeden anderen Musiker ein Brechmittel), weil der digitale Hall ja den Sound verfälscht; Menschen, die ihre Effektpedale mit True-Bypass-Schaltern ausrüsten, weil sie den Unterschied hören; Menschen wie ich, die ihre Tele mit Messingböckchen ausrüsten, weil der Twang dann besser kommt - ausgerechnet diese Leute haben kein Ohr für das wesentlich beim Musikmachen: Arrangement, Sound, Zusammenspiel.

Wenn's matscht, ist der Keyboarder schuld. Zurücknehmen muss sich der Bassmann und wehe der Drummer spielt einen Rhythmus auf der Hihat, denn der Gitarrist nicht schrubben kann (dann müsste er ja alternate Picking lernen), schon gibt es Krach.


Und nun ernsthaft:
Im Keyboards-Forum gab es neulich einen Thread, wo ein Keyboarder fragte, was man in einer Rockband am besten spielen könnte.
Die Antworten der Leute waren sehr interessant. Ich hatte zum Schluss den Eindruck, dass Gitarristen inzwischen als aussterbende Rasse betrachtet werden, die ohnehin keiner mehr hören will. Und das interessante: Die Gitarristen wurden als der Störfaktor ausgemacht!

Also Jungs: Immer schön aufpassen, dass es uns nicht geht wie den Dinosauriern ;-))


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