Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

(Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo liebe Aussensaiter !


Habe ja schon öfter bezüglich Country-Playing und Country Sounds genervt.
Und ich muß es einfach wieder tun. Da ich noch nicht annähernd dort bin wo mich gelüstet.
Bitte um Entschuldigung, aber diejenigen, die kürzlich erst ein einziges Countrylick (in Dur) spielten, möchte ich hier nicht ansprechen.
Frage 1 .) Gibt es irgendein Standardwerk, daß Country-Playing in all seinen (Improvisations-)Formen behandelt ???
Frage 2 .) Gibt es eine Literatur zu(m) Improvisieren über Country-Standards ???
Frage 3 .) Warum klingt meine Light Ash Tele über eine Twin Reverb Simulation mit vorgeschaltetem Compressor und SlapBack Echo, nicht wirklich "country"-autenthisch?

Hat sich wirklich mal jemand TIEFER mit all dem beschäftigt ???




Liebe Grüße


HaPe

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

: Frage 1 .) Gibt es irgendein Standardwerk, daß Country-Playing in all seinen (Improvisations-)Formen behandelt ???

Mir nicht bekannt.

: Frage 2 .) Gibt es eine Literatur zu(m) Improvisieren über Country-Standards ???

Homespun Tapes hat jede Menge Material zum Thema Country. Hat mir aber keinen Millimeter weiter geholfen.

: Frage 3 .) Warum klingt meine Light Ash Tele über eine Twin Reverb Simulation mit vorgeschaltetem Compressor und SlapBack Echo, nicht wirklich "country"-autenthisch?
Wahrscheinlich weil Du nicht authentisch spielst - dumme Antwort, aber was anderes fällt mir nicht dazu ein. Was ich zu Deinem Problem denke, habe ich Dir ja schon hier erzählt. Mal probiert? Das dauert zwar, aber "Country intravenös in drei Tagen" gipps nich.

: Hat sich wirklich mal jemand TIEFER mit all dem beschäftigt ???

Habe ich. Meinen Kunden sind zufrieden. Am Equipment liegt es wirklich nicht. Slapback und Comp kannst Du Dir eigentlich auch sparen - wenns dann mal nach Country klingt, kann man damit würzen. Aber die Suppe nur aus Maggi herstellen funzt einfach nicht - wie Du ja selber feststellst. Das muß prinzipiell schon ohne Amp so klingen, wie es soll.

Gruß Jergn

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hai jergn !

SO einfach ist das alles aber nicht, wie Du das hier so abtust. Ich habe ja auch schon erwähnt, daß mich die Beiträge, die Country mit: vielen Leersaiten und Hauptsache Dur-Gefidel, nicht annähernd zufriedenstellen, weil diese Beiträge nun wirklich für den Bobo sind.
Zudem beschäftige ich mich nicht seit gestern mit der Materie und kann auch durchaus, aber leider NUR ANNÄHERND klingen wie die Originale. Hier fehlt der entscheidende Tick. Und HIER brauche ich Hilfe. Und deshalb schrub ich was ich schrub.
Leider kann ich aufgrund meiner miserablen Kenntnisse Musik auf den PC zu übertragen, meine Sicht der Dinge hier nicht akustisch zum Besten geben. Aber vielleicht könnt' sich doch mal einer ... sich meiner annehmen ... der auf dem Gebiet Country sich schon versucht hat und mir Tipps geben kann !? Das wäre nett !!!

Liebe Grüße


HaPe

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

: Hai jergn !
:
: SO einfach ist das alles aber nicht, wie Du das hier so abtust. Ich habe ja auch schon erwähnt, daß mich die Beiträge, die Country mit: vielen Leersaiten und Hauptsache Dur-Gefidel, nicht annähernd zufriedenstellen, weil diese Beiträge nun wirklich für den Bobo sind.
: Zudem beschäftige ich mich nicht seit gestern mit der Materie und kann auch durchaus, aber leider NUR ANNÄHERND klingen wie die Originale. Hier fehlt der entscheidende Tick. Und HIER brauche ich Hilfe. Und deshalb schrub ich was ich schrub.
: Leider kann ich aufgrund meiner miserablen Kenntnisse Musik auf den PC zu übertragen, meine Sicht der Dinge hier nicht akustisch zum Besten geben. Aber vielleicht könnt' sich doch mal einer ... sich meiner annehmen ... der auf dem Gebiet Country sich schon versucht hat und mir Tipps geben kann !? Das wäre nett !!!
:
: Liebe Grüße
:
:
: HaPe


Sers HaPe,

habe ich *irgendwo* gesagt, es wäre einfach? Woraus schließt Du, daß ich irgendetwas abtue?
Ich habe Dich ja gefragt, ob Du es schon mal so versucht hast, wie ich es Dir vorgeschlagen habe. Wenn Du, wie Du so oft betonst, für JEDEN Tipp dankbar bist, warum probierst Du es nicht mal - oder beantwortest wenigstens die Frage, ob Du es probiert hast? Und habe ich Dir irgendwas mit Leersaiten oder Durgefiedel erzählt?
Es wird Dir keiner abnehmen, Dich mit der Materie auseinanderzusetzen. Da kann sich Deiner annehmen wer will. Unabhängig vom Stil.

Gruß Jergn

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hi Hape, viel richtiges hat Dir ja Jergn schon gesagt!

Ich kann Dir nicht zu allem was sagen, hier das wenige, was ich weiß. Da ich genauso wenig Country-Player wie Jazzer bin, sondern das immer nur "emuliere".........

: Frage 2 .) Gibt es eine Literatur zu(m) Improvisieren über Country-Standards ???

Ich habe 3 Bücher, die mir zumindest etwas Einsicht gegeben haben.
"Modern Country Styles" von Darell McCullough, da geht es zwar um einige Techniken, aber ich finde sie werden nicht in der Tiefe behandelt. (Deswegen verkaufe ich das Teil auch wieder). Dafür vermittelt es zumindest die harmonischen Grundlagen und liefert Backingtracks und gute Country Riffs. Mehr ans Eingemachte geht da Albert Lees "Advanced Country Guitar", allerding sehr auf des Meister Stil fokusiert. Ein Trilliarde toller Country Licks. Da ich sehr auf Pedalsteel Licks und CLichees stehe hab ich mir mal Forest Rodgers "Pedals STeel Licks for Guitar" gekauft. Nicht alles gut, aber 3 oder 4 tolle Lines dabei, die man gut gebrauchen und weiterentwickeln kann kann. Und online ist dieser
Link der Hammer.


: Frage 3 .) Warum klingt meine Light Ash Tele über eine Twin Reverb Simulation mit vorgeschaltetem Compressor und SlapBack Echo, nicht wirklich "country"-autenthisch?

Ich glaube Country Sound hat relativ wenig mit dem verwendeten Gear zu tun. Es ist die Spielweise, die typischen Licks und die Clichees die man beherrschen sollte. Harmonisch kann Country ja recht einfach sein, aber auch - wenn man an Brent Mason und seine Swing Geschichten denkt - sehr anspruchsvoll und braucht dann Jazzharmonischen Wissen.

Also viel Raushören, nachspielen, weiterentwickeln, hören, spielen, hören, spielen, mit Country Musikern sprechen. Unterricht nehmen, mal ein paar Bücher und DVDs reinziehen. Die Reise, egal in welcher Stilistik, dauert meist viele Leben lang :-)

Grüße
Rolli





Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

: Ach Du !
:
:
: Warum nimmst Du das denn jetzt SO persönlich !?
: Ich möchte doch keinem hier auf den Schlips treten.
:
: "Es wird Dir keiner abnehmen, Dich mit der Materie auseinanderzusetzen."
:
: Wenn Du drüber nachdenkst , kannste den Satz geflissentlich vergessen ! Oder nicht !? Was soll das ?
:
: Gitarrespielen ist doch kein Wettbewerb oder !?

Hallo HaPe,

Nix für ungut - ich wollte Dir auch nicht über die Zehen fahren, aber mich schon deutlich äußern. Deine Bemerkung über Wettbewerb verstehe ich nicht im Threadzusammenhang, deswegen lasse ich Sie mal unkommentiert.
Was der Satz mit der Materie soll, kann ich Dir erklären. Ich hatte den Eindruck (und ich kann natürlich falsch liegen), daß Du die Antwort auf Deine Fragen an der falschen Stelle suchst. Es gibt kein Buch und kein Video, nach dessen "Gebrauch" Du der perfekte Countrygitarrist bist. Du mußt der MUSIK zuhören, sie Dir zu Eigen machen - wörtlich. Höre Dir die Linien an, zu denen Dein technisches Level ähnlich ist - und gib Sie so wieder, daß ein Zuhörer den gleichen *Eindruck* bekommt. Achte auf die Kleinigkeiten, die machen es letztendlich aus. Auf den Punkt spielen ist zig-mal wichtiger als irgendeine Akrobatik. Wenn Du mit guten Leuten spielst, wirst Du keine komischen Seitenblicke bekommen, wenn Du einfach, aber effektiv spielst. Verstolperte Artistik hingegen kommt ganz schlecht.

Deine Frage zeigt ja, daß Du "besser" spielen möchtest. Es gibt meines Wissens keine andere Methode, wirklich weiterzukommen: Hören/Sehen umsetzen verstehen spielen, nicht zu vergessen sich aufnehmen und anhören. Das geht nicht von heut auf morgen. Aber damit es überhaupt geht, *muß man es tun*. Lerne das, wie Kinder sprechen lernen. Setze dich hin und versuche das zu tun, was die tun, die Du magst. Phrase für Phrase, Satz für Satz. Detaillierter, genauer kann ich doch nicht mehr sagen, wie es geht!
Du kannst bei so einem Vorgehen nicht alles auf einmal lernen, was in einer Phrase steckt. Timing, Intonation, Anschlag, Harmonischer Zusammenhang, Position im Song und und und - das sind Informationen, die in jedem Pattern, jedem Lick stecken. Üblicherweise ziehe ich ein paar dieser Infos für mich heraus und andere wiederum übersehe ich. Deswegen empfiehlt es sich, so etwas zu wiederholen - die selben Sachen nach einem oder zwei Jahren mal wieder rauszukramen und neu aufzuarbeiten.
Mit dem Hintergrund, den Du gleichzeitig über Harmonielehrebücher, Skalen, Technikübungen bekommst, kannst Du das dann neu einordnen. *Und erst das ist die Stelle, wo Du merkst, daß Du ernsthaft besser wirst.*


Das habe ich versucht, Dir begreiflich zu machen. Das mir das nicht gelungen ist, habe ich Deiner Reaktion entnommen.
Ich tue das nicht, weil ich so toll bin und alles weiß und Dich für beschränkt halte. Es ist so, daß viele in der gleichen Situation waren oder sind - Man findet keinen Anfangspunkt. Es *ist* einfach schwer zu kapieren, weil die Belohnung für die Arbeit ewig auf sich warten lässt.

So, ich denke das reicht an missionarischer Tätigkeit. Das ist das, wovon ich glaube, daß es Dir wirklich weiterhilft, wenn Du es tust. Du kannst das annehmen oder nicht, und wenn Du der Ansicht bist, das ist nichts für Dich, bin ich nicht im Geringsten verärgert.
Verärgert wäre ich lediglich, wenn Du diese Bemühungen ähnlich kommentierst wie beim letzten Mal - das war nicht soo nett.

Ich bin sicher, Du bekommst noch viele brauchbare Tipps von der versammelten Aussensaitergömbedenz.
Die Sache erleichtern würde es, wenn Du MP3s hochladen könntest - eben mal nen Aussenjam bespielen. *Dann* kann man eher konkret werden. Wenn es Dir wichtig ist, dann müßtest Du das irgendwie auf die Reihe bekommen - auch hier gibts bestimmt Hilfe aus dem Forum.

Also nochma Friede Freude Eierkuchen hoffe ich

Gruß Jergn

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo Hape

In Ergänzung zu dem, was ich gestern Nacht nachm Gig noch abgelassen habe - sitze ich heute früh Du weißt schon wo, lese Die neue G&B, na und rat mal, was ich da im Brent Mason Interview lese:

"... Und genau hinhören ist ebenfalls eine prima Methode, um besser zu werden. Einfach alles quer durch den Garten hören und analysieren, auch Mausikstile, die man nicht so besonders mag. Irgendwann entdeckt man dann seine Lieblingsgitarristen, und aus alldem formt sich dann langsam ein eigener, ganz persönlicher Stil - und auch Deine persönliche Art und Weise wie und was Du spielst wird sich daraus entwickeln. Sei einfach offen für alles, hör genau zu! Schau genau hin wie es die Gitarristen Machen, die Du gerne hörst! Und vor allem: Spiel mit Deinem Herz und Deinem Bauch."

Also wenn Du IHM das auch nicht glaubst... Nimm das für bare Münze, und handle danach, sonst bleibt es eine esoterische Betrachtung ohne praktische Bedeutung für Dich. Wie sagt doch Kaa zu Mogly- Vertraue miiiiir, glaube miiiir - Spiralen in den Augen.

Gruß, Countrybaghwan Jergn

Keks?

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo lieber HaPe,

nicht so gut finde ich - vorneweg - das Du Dein Problem mit Kauntry zu unserem machen willst... und zwar bisweilen ziemlich unangebracht aggressiv.

Zum Thema: das Problem ist mir bekannt - ich wollte auch immer Kautry spielen können (wie ALbert Lee, Danny Gatton, Steve Trovato... you name it.)
Kautry ist auf alle Fälle keine Sache des Equipment - ausser dem HalsPickup einer Les Paul kannst Du IMHO mit jeder Gitarre Country spielen.
Was ist das Geheimnis: IMHO ist es die Spieltechnik. DU musst vor den Licks Fingerpicking lernen - also mit dem Plektrum anschlagen und und anschliessend bzw. gleichzeitig mit Mittel und Ringfinger picken.
Es gibt so Picking Patterns wie zb im Rockabilly und Elvis Presley Songs. Das muss mühsam eingeübt werden - das dauert mind. 1-2 Jahre bis allein das Pattern dann läuft.

Chicken Picking Technik, Pedal Steel licks, Banjo Rolls Dur Tonleitern gemischt mit Blueslicks, RocknRoll und Rockabilly Styles ergibt dann irgendwann Country a la D. Gatton und Konsorten.

Geduld ist das erste Gebot - Spucke das zweite.

An Material wie Videos und DVD´s wurde schon einiges genannt. Ich denke am besten hilft das Danny Gatton #1 - da ist alles drin. Ich bearbeite meins nun schon seit 8 Jahren mit mühsam wachsendem Erfolg.

Abschluss: und nicht vergessen FINGERPICKING ist der Schlüssel.

GRuZZ *

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Servus Jergn,

... Auf den Punkt spielen ist zig-mal wichtiger als irgendeine Akrobatik. Wenn Du mit guten Leuten spielst, wirst Du keine komischen Seitenblicke bekommen, wenn Du einfach, aber effektiv spielst. Verstolperte Artistik hingegen kommt ganz schlecht.
:
: Deine Frage zeigt ja, daß Du "besser" spielen möchtest. Es gibt meines Wissens keine andere Methode, wirklich weiterzukommen: Hören/Sehen umsetzen verstehen spielen, nicht zu vergessen sich aufnehmen und anhören. Das geht nicht von heut auf morgen. Aber damit es überhaupt geht, *muß man es tun*. Lerne das, wie Kinder sprechen lernen. Setze dich hin und versuche das zu tun, was die tun, die Du magst. Phrase für Phrase, Satz für Satz. Detaillierter, genauer kann ich doch nicht mehr sagen, wie es geht!
: Du kannst bei so einem Vorgehen nicht alles auf einmal lernen, was in einer Phrase steckt. Timing, Intonation, Anschlag, Harmonischer Zusammenhang, Position im Song und und und - das sind Informationen, die in jedem Pattern, jedem Lick stecken. Üblicherweise ziehe ich ein paar dieser Infos für mich heraus und andere wiederum übersehe ich. Deswegen empfiehlt es sich, so etwas zu wiederholen - die selben Sachen nach einem oder zwei Jahren mal wieder rauszukramen und neu aufzuarbeiten.
: Mit dem Hintergrund, den Du gleichzeitig über Harmonielehrebücher, Skalen, Technikübungen bekommst, kannst Du das dann neu einordnen. *Und erst das ist die Stelle, wo Du merkst, daß Du ernsthaft besser wirst.*


Ausgezeichnet beschrieben! Und es gilt wirklich für alle Stilrichtungen: Jazz, Rock, Blues (v.a. für Blues wenn er authentisch klingen soll!!) und sicher auch für BEIDE ARTEN VON MUSIK: Country und Western **scnr***, von denen ich selber Null Ahnung haben.

Was hilft einem, um die "Sprache der Musik" schneller zu lernen?
- Talent
- Ein gutes Gehör
- Viel Zeit+Muße zum Üben
- Eifer/Ehrgeiz/Willen/Bereitschaft sich auch mal zu quälen

Arbeiter (hier im Gegensatz zum talentierten Künstler gemeint) oder faule Schweine (so wie ich) brauchen länger um wirklich besser zu werden.

Das Allerwichtigste, unabhängig von der Stilrichtung, ist imho: Timing. Setze die Buchstaben deiner Sprache zum richtigen Zeitpunkt und mit dem richtigen Akzent im Takt ab.

Groovigen Grooß
Kurt

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hi HaPe,

ich bin nun wirklich nicht das, was man als einen Gitarrenvirtuosen bezeichenen kann, allerdings habe ich eine ganze Weile in einer Country Cover Band gespielt. Ein "Standardwerk, daß Country-Playing in all seinen (Improvisations-)Formen behandelt" gibt es, soweit ich weiß, nicht. Wär auch schwer, wo doch die Breite und die Spielformen dieses Themas so enorm sind.

Der Weg, den die Prägenden des Genres gegangen sind, wird dann wohl auch Deiner sein müssen, wie schon vom Jergn angemerkt, nämlich: abhören und dabei entwickeln. Auch im Country besteht die Improvisation aus einem enormen Fundus an Licks und Runs. Deutlich wird das beispielsweise bei "Virtuoso Techniques" von Albert Lee (Video+Buch bei CPP Media). Sehr beeindruckend und lehrreich.
Auf seine Spieltechnik konkret geht der gute Mann in "Advanced Country Guitar" ein. Ausser den Albert Lee Sachen habe ich noch Arlen Roth's Videoerguss zur Telecaster, was aber mehr in Richtung Jerry Reed geht und Dich wahrscheinlich nicht glücklich machen wird. Ansonsten habe ich halt noch einen Fundus an Notationen der gägngigen Standards.

Zu Deinem Soundproblem: Ich glaube - wie alle anderen Poster - nicht an die "Equipmentfrage". Auf Platte klingen die Sachen grundsätzlich anders, als im Kämmerlein oder Live und wenn Du dem Sound, wie Du sagst "sehr nahe" kommst, wird das wahrscheinlich schon klingen, wie es soll. Einzig ein Daumenpick wär eventuell etwas, das Du noch ausprobieren solltest.


Grüsse
::alex


Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Moin HaPe -

auch wenn ich mich seit Jahren mit dem Thema Country auseinandersetze (und höre) werd ich dir mit konkreten Hinweisen auf Bücher und Videos nicht wirklich helfen können. Aber vielleicht soviel zum mitdenken auf den Weg: Kauntrie ist ein weites Feld, ähnlich wie z.B. Jazz. Jazz ist ja auch nicht nur Louis Amstrong oder John Coltrane oder Pharao Sanders oder George Benson... Und eins ist Country sicher nicht: Akrobatenmusik. Natürlich gibt es im Country Fingerverknoter a la Albert Lee, so wie es im Rock Steve Vais gibt und im Jazz Aldi Meolas. Country ist vielmehr erstmal Songs. Lieder. Text. Erzählung. Getragen von einem Sound der sich aus eben diesem ergibt. Geschwaffel? Vielleicht. Aber hör dir mal den Mann in Schwarz an. Johnny Cash kommt fast immer ohne Fingerakrobaten aus (und wenn sie mit ihm spielten, dann hielten sie sich angenehm songdienlich zurück). Hör dich in die Songs, in die Geschichten rein, dann folgt dir die Gitarre. Hör dir John Prine an, Townes Van Zandt, Uncle Tupelo, Gram Parsons...

Und vielleicht doch noch ein DVD Tipp: "Heartworn Highway" von Townes Van Zandt. Kein Lehrvideo für Gitarristen, aber ein Lehrstück in Sachen Country.

Gruss und so ...
Boogie

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo !


War ein paar Tage offline und möchte mich bei ALLEN bedanken, die sich mit meiner Anfrage auseinandergesetzt haben !

Wie schwierig es ist wenn man sich "auf diesem Gebiet" bewegt zeigte mir unlängst ein deutsches Country-Lehrbuch, welches sich im Umgang mit den entsprechenden Spieltechniken, vollkommen vertan hat. Ob es schlicht schlecht übersetzt worden ist, oder wie auch immer ... hier wurden Unwahrheiten verkauft. Peinlich wie ich finde.

Neu war mir aber bis dato, daß Country ausschließlich europäische Wurzeln hat. Nungut, wenn man bedenkt daß europäische Auswanderer die US of A bevölkerten... !? Und: Country und Western (gemeinsam) nur eine Erfindung der Filmindustrie waren um neben den Kinohits auch LP's (die schwarzen runden Dinger mit der Rille drin) zu verkaufen !
Schon interessant !

Ich komm' schon irgendwie weiter ... und auch nur DAS interessiert mich. Das soll aber nun nicht so egozentrisch(-manisch) interpretiert werden wie es vielleicht zunächst klingt. Würde mich aber auch gern mal mit Leuten treffen, die sich auch für Country interessieren. Das fänd' ich sehr spannend. Möchte gern von Euch lernen.
Und nochmals ..... möchte KEINEM zu Nahe treten, aber da bei meiner ersten Anfrage einige schruben, Country sei SO was von einfach, ein wenig Dur-Improvisation undso ... denen möchte ich hier nochmals und AUSDRÜCKLICH widersprechen. Ich denke Country ist von allen Stilen geprägt und erfordert fundamentiertes Wissen aus allen möglichen Stilen. Wissen ist vielleicht nichtmal richtig. Erfahrung und Spielwitz auf grad allen Gebieten ist wohl treffender.

So long


Wünsche allen ein frohes Fescht genossen zu haben und
rutscht gut rüüüübaaa' !


HaPe

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hai Jergn !


Dank' Dir dafür, daß Du Dich mit meinen Problemen beschäftigt hast. Mein "Dementi" wenn man es so nennen soll, war auch mitnichten persönlicher Natur. Ich möchte mich lediglich weiterentwickeln. Und ich wollte auch nur mitteilen, daß mir Beiträge oberflächlicher Natur wie ich sie hier schon erleben mußte, nicht weiterhelfen.
Also: NIX FÜR UNGUT !
Laß es Dir gutgehen!
Liebe Grüße und Guten Rutsch !


HaPe

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

HIER möchte ich nochmal kurz einhaken !!!!!!!

Ich entschuldige mich eingehendst, wenn ich Dir Kummer bereitet habe. Dies lag mir wirklich fern.
Meine Entzürnung beruht auf Aussagen, daß Country nicht der Rede wert ist, weil gänzlich uninteressant. So oder ähnlich zumindest aus älteren Beiträgen nachzulesen.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß dieser Stil dem Gitarristen ÄUßERST viel abverlangt ... und das wollte ich bei meiner eneuten Fragestellung kundtun.
Ich danke Dir für Deine Beiträge, die davon zeugen, daß Du Dich mit der Materie und auch meinen Postings intensiv auseiandergesetzt hast.
Und das finde ich SEHR nett von Dir und sehr positiv.

Nochmals Danke ... und bitte glaube nicht ich wäre oberflächlich und würde dieses Forum mißbrauchen.

Alles Liebe Dir, Deiner Familie und überhaupt: Rötsch juuuutttt....


HaPe

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo LoneStar !

Möchte mich zu deinem Posting wie folgt äußern: es liegt mir wirklich NICHTS daran irgendjemandem irgendetwas aufzuerlegen (- vorneweg - das Du Dein Problem mit Kauntry zu unserem machen willst... und zwar bisweilen ziemlich unangebracht aggressiv.)

Agressiv war ich nur insofern, alsdaß ich mir verbat(wassen deutsch?), daß jemand wieder mal schrub, daß es mit Dur-Skalen schnell abgetan sein könnte.

Wer mich kennt weiß, daß ich NIE (und nimmer) agressiv bin ... aber ... ich möchte natürlich auf meine Anfrage aussagekräftige Antworten haben (wollen).
Im Prinzip wollte ich alle diejenigen abwimmeln, die sich nicht wirklich mit der Materie auseinandergesetzt haben. Nix weiter.

Also ... bitte alles in DEM Zusammenhang in Relation sehen. Keine Angriffe auf eine Person oder einer Gruppe, meinerseits.

Möchte dies aber UNBEDINGT klarstellen, da ich gern ein Aussensaiter bin, sofern man dies anerkennt und zuläßt.


ÄllGeh


HaPe

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Sach mal,

Meine Entzürnung beruht auf Aussagen, daß Country nicht der Rede wert ist, weil gänzlich uninteressant. So oder ähnlich zumindest aus älteren Beiträgen nachzulesen.

...wer schreibt denn in DIESEM Forum so einen Quark? Ich glaube, Du hast Dich vertan. Eine Gegendarstellung Deinerseits gerne mit Zitat. Du wirkst halt ein wenig zu bissig, wenn Du alleine mit schriftlicher Kommunikation die "Ahnungslosen" bittest, prophylaktisch die Klappe zu halten.

Stell Dir vor, Du sitzt in der Kneipe, und ein Gast kommt reingestürmt und möchte was. Aber die, die keine Ahnung haben, sollen bitte das Maul halten. Nicht jeder liest all Deine Beiträge, woher soll man denn nachvollziehen, wer Dir wozu schon was gesagt hat? Und falls jemand so einen banalen Tip gibt, daß Kauntry das Runterschrabbeln von Durskala im Chicken-Pickin' sei, dann kann man das doch getrost überlesen... Daß Du darauf so rumreitest, macht die Sache nicht angenehmer.

So, damit soll an dieser Stelle Schluß damit sein, denke ich, einen guten Rutsch gewünscht bringt doch mehr.

In diesem Sinne
burke

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Nun ... ich bezog mich HIERAUF:






Als Antwort zu: (Gitarre) COUNTRY !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! geschrieben von HaPe am April 29. 2004 um 18:03:19:

: Hai !
: Wo ich das grad les', bezüglich der Jazz-Schule, wie siehts eigentlich mit Country in unserem Lande aus ? Gibt es eigentlich wirklich Gitarristen, die man da mal ansprechen kann, wenn Sorgen und Nöte auf dem Griffbrett entstehen ???
: Da wäre ich für jeden noch so kleinen Tipp dankbar... DANKÄÄÄ !!!



Antwort:
Papperlapapp, allet wie sonst, nur halt in Dur-Tonlietern ;-.)
Es gibt eine Reihe ganz guter Sachen ...........




DIES KANN und WILL ich NIE und NIMMER akzeptieren. Und ... ich schrub schließlich nur, daß mich solche Antworten nicht zufriedenstellen und doch nix anderes. Ich war und bin weder aggressiv noch greife ich irgendjemanden persönlich an. Im Gegenteil ich würde mir wirklich und auch NUR SACHBEZOGENE Antworten wünschen, aber irgendjemand findet immer eine Floskel, die ihm persönlich mißfällt und dies auch auf seine Person bezieht. Aber vielleicht denkt auch der gemeine Leser mal einfach, daß es hier jemandem nur um die Sache an sich geht !?
Allen anderen sei gelobhudelt und gepriesen und auch eine ausdrückliche Entschuldigung zuteil wenn er in der Folge auch was Positives beizutragen hat. DANKE !!!!!!!!!!!!!!!!!

MUSS einfach weiterhin nerven - wirklich?

Hallo!

Vielleicht siehst du nochmal hin:

Papperlapapp, allet wie sonst, nur halt in Dur-Tonlietern ;-.)

Ein Smiley. Tatsächlich. War wohl nicht ernst gemeint. Hätte man auch ohne Smiley drauf kommen können, oder?

Aber mal ehrlich, du hast es schon auf den Punkt gebracht. Du nervst. Erst fragst du, dann magst du keine Antworten akzeptieren. Erst fragst du, wie du besser werden kannst, wenn jemand antwortet, weist du empört darauf hin, dass du durchaus schon was kannst. Und deine Einzelantworten sind auch, sagen wir mal, anstrengend zu lesen.

HaPe, du nervst tatsächlich. Das ist so eine Frage von Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung. Lies doch einfach nochmal alles, was du geschrieben hast und die Reaktionen. Man kann daraus sehr viel lernen. Das weiß ich aus dem einzigen Grund, dass ich hier auch schon eine Menge Sachen geschrieben habe, die beim Forum einfach nicht angekommen sind. Ankommen nicht im Sinne von "Erfolg haben" sondern im Sinne von "verstanden werden".

Denk drüber nach oder nicht, ist deine Sache.

Gruß

erniecaster

Re: MUSS einfach weiterhin nerven - wirklich?

Gut ich sehe ein, daß es reicht !

Ich habe mich bei allen entschuldigt, die mein Sinnen falsch gedeutet haben und auf dies hingewiesen um was es wirklich gehen sollte, und mir auch wirklich geht.
Und was kam bei raus ?
Manche hauen doch ZUGERN in die Kerbe rein in die man doch schon vor einiger Zeit gerne und erfolgreich gemeinsam schlug !
Dies hat ja nun wirklich ÜBERHAUPT nichts mehr mit der Sache zu tun.
Wer mir mein einmalig Fehlverhalten, wobei ich meine daß dies Auffassungssache ist, für die ich mich aber zudem aufrichtig bei ALLEN, die mir geschrieben haben, entschuldigt habe, danach immer noch nicht verzeihen kann ... und gib' zu ... es ist ne Lapalie, dem kann ich und will ich auch nicht beikommen.
Meine Auffassung Musik zu machen beruht auf Akzeptanz und Verständnis, sich zu ergänzen, sich weiterzuentwickeln und nach vorne zu schauen. Für diese Art der Problembewältigung wie es einige verstehen, habe ich kein Verständnis. In meiner Entwicklung als Musiker und auch Mensch hat nur die Kritik mein Gehör', die sich mit Dingen des Menschseins und/oder des Musikerdaseins beschäftigt. Olle Kamellen, sprich auch egozentrische Floskeln oder auch vermeintliche Gruppenzwänge gehören nicht dazu.
Dies ist mitnichten Arroganz, was ich doch nochmal betonen möchte. Wer nun aufstoßen muß ... der sollte den GANZEN Thread nachlesen ! Und ? So schlimm ? Wirklich ? Dann kann nicht nur ich, sondern KEINER mehr helfen.

Mir gings um die Musik und niemals um etwas Persönliches, zudem Ihr es leider gemacht habt, was Euch auch immer dazu trieb.
Macht's gut ! Und jedem das was er verdient !



xxx

Re: MUSS einfach weiterhin nerven - wirklich?

Hallo!

Okayokayokay - ich wollte das jetzt eigentlich gar nicht weiter diskutieren. Aber gerade in deiner Antwort an mich ist wieder dieses Muster zu erkennen. Du sagst: ALLE ANDEREN SIND SCHULD.

Antworte doch jetzt einfach mal nicht. Schlaf mal drüber und lies diesen ganzen Käse mal selbstkritisch.

Ansonsten klinke ich mich hier wieder aus, von Country verstehe ich nämlich nichts.

Gruß

erniecaster


Re: MUSS einfach weiterhin nerven - wirklich?

Tschuldigung ! Nochmals ich.... (ein WIRKLICH LETZTES Mal)

...falls man es nicht zwischen den Zeilen herauslesen konnte, möchte ich es hier mit aller Deutlichkeit nochmals in Worte fassen:
Ich bin von DIESER Reaktion menschlich unheimlich enttäuscht ... für mich hatten bisher gerade die Leute die musikalisch etwas zu sagen haben, eine Grundgüte in Ihrem Tun und Handeln, und Verständnis für die Leute, die musikalisch weiterkommen möchten, und verzweifelt sind Ihren Weg zu finden.
Im Prinzip passt das gezeigte Handeln ja gut in die heutige Zeit. Ich wollte nur gerne meine Enttäuschung kundtun und eben genau dieses Wort in dieses Posting bringen !

So long



HaPe


----> info@ticemusic.de (wer nochwas loswerden möchte)



Re: MUSS einfach weiterhin nerven - wirklich?

Ich ärgere mich schon beim Schreiben dieses Postings über mich selbst.
Ich setze mich immer, bei allem was ich tue, mit mir selbst auseinander. Für mein Fehlverhalten, sofern dies jemand so auffasst, habe ich mich nun schon zigmal entschuldigt. Was denn noch ?
Wo brauche ich, wenn ich andere um Rat frage, weil ich selber nicht mehr weiter weiß, Selbstkritik ?
Worum geht es Dir hier ? Eine Lektion erteilen ? Mir aufzuzeigen, daß ich sensible Gemüter geschreckt habe ? Das Forum mißbraucht habe ?
Mir is' ehrlich gesagt langsam zum Kübeln. Würde ich NICHT einsehen, daß ich mich womöglich in meiner Wortwahl vergriffen habe, dann geht mit mir um, wie mit Herrn Fogel, der alles besser zu wissen scheint. ICH HABE MICH ENTSCHULDIGT ! HALLO !? Was bringt es jedem einzelnen wenn er immer und immer wieder in diese Kerbe haut ?
Schreibt Ihr lieber statt Musik zu machen ? Ich möchte doch nur Erfahrungsberichte, die mir weiterhelfen, stattdessen diskutieren wir hier um irgendeinen Schmuh, der KEINEN weiterbringt. BITTE !? Denk doch Du auch mal nach ... oder ist das was ich sage SO abwegig ?????

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )


: Neu war mir aber bis dato, daß Country ausschließlich europäische Wurzeln hat.

Das wäre nicht nur dir neu. Es ist auch falsch. Jetzt bin ich durch Zufall über diese Bemerkung gestolpert und muß leider mal etwas Senf dazugeben, auch, wenn es dein eigentliches Thema nur am Rande berührt und der Thread schon etwas angestaubt ist. Aber vielleicht ist es eine gute Idee, erstmal mit einer kritischen Durchsicht deiner Lektüre anzufangen. Wenn in einem Buch steht, Country habe ausschließlich europäische Wurzeln, dann taugt es nichts. Tut mir leid, wenn ich jetzt mal etwas schlaumeierhaft dozieren muß:

Also, wenn man unbedingt bei dem zweigeteilten Modell bleiben will, dann ist „Blues“ (im weitesten Sinne) schwarz, während „Country“ (auch im weitesten Sinne) weiß, also europäisch ist. Aber dies ist eine sehr praxisferne Einteilung von Musikhistorikern, Plattenlabels oder irgendwelchen „stupid white men“. Die Musiker selbst waren viel zu innovativ, um sich an derartige Grenzen zu halten.
Tatsächlich hat es (unbemerkt vom weißen Country-Publikum) immer Berührungspunkte mit afroamerikanischer Musik gegeben, und heutige Countrymusik ist voll von schwarzen Einflüssen. Man muß sich nur bequemen, genauer hinzuhören.
Die musikalischen Grenzen von „weiߓ und „schwarz“ waren bei der Unterschicht in den Südstaaten viel verwaschener als in der Mittelschicht. vor allem zur Zeit der Weltwirtschaftskrise. Man (Schwarze wie Weiße) sang halt Worksongs und Spirituals auf den Feldern. Das Gleiche gilt für die Folkmusik der obdachlosen Wanderarbeiter und Hobos. In diesen bitterarmen Umfeldern sind Elvis, Carl Perkins und nicht zuletzt Johnny Cash aufgewachsen und musikalisch geprägt worden.

Dann gab es den „Country-Swing“ der 40ger. Zum erstenmal verband sich Country mit Jazz, der ja bekanntlich keine „europäische“ Musik ist. Das hat bis heute Spuren in der Countrymusik hinterlassen. Jazz ist eine der wichtigsten Wurzeln zeitgenössischer Countrymusik, vor allem, was die Instrumentalimprovisation betrifft. Der Stil von Chet Atkins z.B. ist eigentlich eine Form von folkloristischem Jazz. Und Hank Garland, seinerzeit einer der gefragtesten Country-Gitarristen, hat in den 60ern flugs ein paar Bebop-Scheiben aufgenommen und sich damit kurzerhand an die Spitze der Jazz-Gitarristen gesetzt. Ähnlich fließen Country und Bebop bei Lenny Breau zusammen. Kennt den noch jemand? Schade eigentlich. Auch Brent Mason spielt einen vorzüglichen Jazz. Der Schritt zum Jazz fällt den technisch versierten Countrygitarristen deshalb so leicht, weil das Improvisationskonzept der Countrygitarre (schnelle Skalenwechsel, Wechsel zwischen Arpeggien und Chromatisierungen, Läufe über verminderte Akkorde und dergleichen) dem des Jazz sehr viel ähnlicher ist, als etwa die Bluesimprovisation mit ihrer weitgehenden „Skalentreue“. Auch wenn es musikhistorisch abwegig erscheint: Aus gitarristischer Sicht ist die Countrymusik viel näher am Jazz, als der Blues (ich weiß, jetzt schreien einige auf).
Und schließlich der Rockabilly: Das war doch nichts anderes, als schwarzer Rythm & Blues mit „weißen Mitteln“. Seit dem Rockabilly hat es immer wieder Verbindungen aus Country und Rock gegeben. Bis heute ist der Rockabilly aus den Gitarrenriffs der 08/15-Countrymusik herauszuhören. Wo Countrymusik rockig wird, wird sie immer auch ein bischen „schwarz“.

Ich könnte noch etliche Beispiele aufzählen, so z.B. die sehr enge Verbindung aus Countrymusik mit karibischer Musik und vor allem mit hawaiianischer Folklore – neben dem irischen Eifluß vielleicht die wichtigste Country-Wurzel überhaupt. Und Hawaii liegt bekanntlich ganz in der Nähe von Europa. Das charakteristische Countryinstrument, die Steelguitar, resultiert ebenso aus der Verbindung mit Hawaii wie die zweistimmige Melodieführung in 6th-Intervallen. Und die vielen Bendings, ohne die Countrygitarre nicht zu denken ist. Diese Technik stammt ebenfalls aus Hawaii, sowie aus dem Blues. In der europäischen Gitarrentradition ist sie völlig unbekannt. Oder nehmen wir das Banjo: Eine afrikanische Erfindung (nicht etwa eine irische). Und so geht es weiter und weiter, man muß nur genauer hinhören.

Also ich weiß nicht, warum man - vor allem in den USA - immer an diesem Mythos der "rein europäischen" Countrymusik festhält. Vielleicht glaubt man, alles, was eine große Terz hat, sei "europäisch". Die Countrymusik selbst jedenfalls pflegt unentwirrbare Querverbindungen zwischen den Subkulturen. Sie ist viel stärker durchsetzt mit allen möglichen ethnischen Einflüssen, als immer behauptet wird. Vielleicht wäre es ein Problem für viele „WASPs“ (white anglo-saxon protestants), wenn ausgerechnet ihre identitätsstiftende, „reine“ Countrymusik, mit der sie sich von Amerikas Völkergemisch abgrenzen wollen, sich als irisch-hawaiianisch-afrikanisch-alpenländisch-ungarisch-yiddisch-spanischer Mix erweisen würde, der obendrein viele Elemente der Sinti-und-Roma-Folklore enthält...
Jedenfalls, wenn du ein Buch hast, in dem steht, Country hätte „ausschließlich europäische Wurzeln“, dann habe ich einen heißen Tipp für dich: schmeiß es weg.

So, das mußte ich jetzt mal loswerden.

Gruß, Mo

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo Mo,

Du hast ja fast recht, mit dem was Du schriebst, aber eben nur fast.Zunächst müßte man mal unterscheiden zwischen Einfluß und Wurzel. Einflüsse sind die Bedingungen unter denen eine Pflanze, hier die Musik, wächst. Die Wurzel gründet die Pflanze, die Musik.
Unbestreitbar ist der Einfluss der schwarzafrikanischen Musik auf die heutige Countrymusik, keine Frage. Aber Wurzel? Nein, ganz gewiss nicht!

Undzwar aus folgenden Gründen:

Die ersten "weissen" Europäer kamen im 16. Jahrhundert nach Nordamerika und brachten die Musik ihrer Heimat mit. Die ersten schwarzafrikanischen Sklaven kamen erst 1619 und waren erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in so grosser Zahl, dass sie Einfluss auf die Musik nehmen konnten. Also fast 100 Jahre später. Noch dazu fast ausschließlich im Süden der heutigen USA.

Und wenn Du den Blues ansprichst, der kam noch einmal weit über 100 Jahre später.

Freundlichen Gruß
Waufel

Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo, HaPe!

Ich beschäftige mich vorwiegend auch mit dem Nashville-Sound.
Zu dem Zweck hatte ich mir ein Homespun_Video von RAY FLACKE
besorgt. Den Homespun_Vidoes liegt immer eine Notation der Licks bei.
Den Licks den nötigen Vibe zu verleihen, ist verdammt harte Arbeit.
Es kommt nicht nur aus den Fingern, sondern ist wahrscheinlich reine Kopfsache, in den spezifischen Phrasenmustern zu denken.
Chet Atkins und etwas ältere Hasen der amerikanischen Country-Szene als Referenz zu nehmen, wäre immerhin ein Vorteil.

Es ist sehr hilfreich (Meiner Meinung nach ein absolutes Muß), diese Musik ständig zu hören und den Sound zu lieben, sodaß sich die bestimmten Harmonien in die Gehörgänge und ins Unterbewußtsein fressen.

Equipment: Eine Tele wär schon nicht schlecht, wenns denn ordentlich twängen soll am Steg. Und doch findet man jede nur erdenkliche Gitarre im Country-Dschungel: Paulas, Gretschts, SG's, Strats (na klar), Semis aller Coleur.
Ich habe eine Tele, die sich halt nur durch den Dong-Sound am Steg als Tele outet, aber sonst kann ich sie nicht gerade als solche an meinen Röhrenamps identifizieren, wenn ich mit Country-Aufnahmen vergleiche. Ich denke, die Exemplarstreung der Telecasters ist klanglich sehr verschieden. Da paßt nicht jede. Persönlich ziehe ich eine Paula vor, da sie erheblich süßer klingt.

Amps: Marschall, Vox, Fender, Dr. Z. Hier ist auch alles vertreten.

Greg Koch spielt nen Cyper-Deluxe, und sein Sound gefällt mir in der Hinsicht nicht wirklich.
Die meisten Gitarrenparts (angezerrte Hot Licks) einer Nashville-Produktion werden mit kleinen Röhrenamps (oft A-Class Röhre) eingespielt. Vieleicht solltest Du nach so nem Ding mal Ausschau halten, es geht nicht unbedingt um den lautesten Cleansound oder überhaupt um cleane Klänge. Das klingt oft viel zu glatt und Klischeehaft nach angestaubtem Germany-Country-Gedudel.

Literatur: Da wirds in den USA sicher was geben zu dem Thema.
Allerdings vereinen sich im Nashville-Sound schon so viele Musikstile, sodaß man hier nichts über einen Kamm scheren sollte.
Es gibt natürlich immer wiederkehrende Bending und Doublestopschemas, die unmißverständlich zuzuordnen sind, aber im Prinzip ist alles offen.
Sonst würde es schnell langweilig, und ich würde Country in die Tonne treten.

Ich bin kein Weltmeister an der Gitarre, im Gegenteil.
Country ist einfach zu nem Lebensinhalt von mir geworden, deshalb mags wohl an vielen Stellen etwas zu enthusiastisch klingen.
Verzeiht mir.

Viele Grüße,
Joachim



Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hallo, Mo Joe!

Verdammt gute Ausführung. Meine Hochachtung!!!

Damit wäre wirklich alles gesagt, wie, woher und warum.

Das sind viele Gründe, Country nicht zu hassen und sich eingehender mit der Materie zu beschäftigen. Man darf allerdings keine Angst vor einer optimistisch anmutenden Klangkulisse haben und zu den richtigen Scheiben greifen, um sich positiv zu überaschen.

Beste Grüße,
Joachim






Re: (Technik) MUSS einfach weiterhin nerven .... ( COUNTRY )

Hi Waufel!

Mag sein, daß ich "Einfluß" und "Wurzel" ein bischen stark vermengt habe. Andererseits kann ich eine so klare Unterscheidung, wie du sie zwischen den Begriffen ziehst, auch wieder nicht sehen.
Die Analogie mit der Pflanze hinkt doch letztlich gewaltig, weil sie impliziert, daß stets klar erkennbar ist, was der „Hauptstrang“ ist und was der, ich sag mal, „seitliche Einfluߓ. Im Falle von gewachsenen Musikstilen ist das aber oft eine ziemliche willkürliche Definition.
Gut, was den Jazz in bezug zu Country betrifft, gebe ich dir recht. Das war sicherlich eher ein "Einfluß" als eine "Wurzel". Andererseits wage ich mal zu behaupten, daß das Instrumentalspiel der hawaiianischen Urbevölkerung vor 200 Jahren unsere Ohren mehr an Countrymusik erinnern würde, als die Kirchenchoräle der puritanischen Einwanderer im 16. Jhdt. Aber auch das wäre natürlich nur eine rein subjektive Hörweise, eine Diskussion darüber erübrigt sich also. Was ist Hauptstrang, Wurzel, Ursprung oder wie immer du es nennen willst, und was ist „Einfluߓ? Man kann es nicht immer klar sagen. Ich denke, wir sollten da nicht so sehr in Ausschließlichkeiten denken. Das haarkleine Suchen nach Kategorien läuft doch nur auf ein weltfremdes Schubladen-Gequetsche hinaus, das am Phänomen "Countrymusik" vorbeifüht.

Wenn man schon Analogien aus der Natur nimmt, würde ich den Vergleich mit einem Fluß vorziehen. Seine Seitenarme, die wiederum Seitenarme haben usw., kommen aus den verschiedensten, weit voneinander entfernt liegenden Richtungen und fließen an unterschiedlichen Stellen (zu unterschiedlichen Zeitpunkten) zusammen, bis ihr Wasser in einem breiten Strom ins Meer fließt. Wenn man sich die Landkarten ansieht, ohne die Namen der Flüsse zu lesen, ist es oft nur schwer möglich, den „Haupstrom“ bis zu seiner Quelle zurückzuverfolgen. Denn nach welchen Regeln wird irgendein winziges Rinnsal die „Quelle des Hauptstromes“ genannt, während die tausend anderen Quellen (=Wurzeln) nur „Nebenarme“ (nach deiner Anaologie also „Einflüsse“ sind)? Glaub mir, es hat weder etwas mit der Länge eines Arms, noch mit der Menge des Wassers, noch mit der Stelle des Zusammenfließens zu tun. Daß z.B. der weitaus längere Missoury lediglich ein Nebenarm des Mississippis ist, beruht auf reinen territorialpolitischen Einteilungen. Und es hat schlicht mit der Reihenfolge ihrer Entdeckung zu tun. Jedenfalls ist es eine künstliche Definition und liegt NICHT in der Natur der Sache selbst.

Genauso ist auch der historische Zeitpunkt, an dem zwei Musikstile zusammenfließen eher nebensächlich für die Frage, welches denn der Hauptstrom sei. Vergiß nicht, wenn du etwa das Beispiel mit dem späteren schwarzen Einfluß anführst, daß auch der Blues damals nicht vom Himmel gefallen ist, sondern seinerseits lange zurückreichende Wurzeln hatte.

Wahr ist allerdings, daß Countrymusik heute eine identitätsstiftende Funktion vor allem für angelsächsische weiße Amerikaner hat. Und daß Countrymusiker nicht europäischer oder auch nur südeuropäischer Abstammung die Ausnahme sind. Insofern ist Countrymusik tatsächlich "weiß". Diese Gruppe hat also am ehesten die Definitionshoheit für die Countrymusik und erklärt auch die Musikgeschichte durch die Brille ihrer eigenen kulturellen Tradition. Ein Hawaiianer würde vielleicht sagen, daß die Musik seiner Kultur heute überall in Nashville gespielt würde, verändert zwar durch ein paar europäische "Einflüsse", aber ansonsten: hawaiianisch. Südosteuropäische Bergbewohner dagegen erkennen im Gesang etwa von Hank Williams eindeutig ihre vibratolose, "nasale" und zuweilen jodelnde Gesangstradition wieder. Alles in allem also eine recht subjektive Angelegenheit.

Mir scheint bei alledem, daß die nichteuropäischen Wurzeln (ja, ich sage bewußt „Wurzeln“) in der Countrymusik bei weitem unterbewertet werden, und zwar, um einer (z.T. latent rassistischen) Wunschvorstellung ihres Publikums zu genügen. Leider. Aber ich laß mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Gruß, Mo