Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

In-Ear Monitoring

Hallo liebe Leute,

Hat jemand von Euch schonmal von einem In-Ear Monitoring gehört, das man auf Schwerhörige einstellen kann, sprich auf die fehlenden Frequenzen? Sagt jetzt nicht das geht mit dem Mixer, die meisten haben nur 3-Band EQ, das reicht nicht.

Der letzte Gig war Monitormäßig fürchterlich, mit meinen Krücken konnte ich kaum differenzieren, ohne war mein Monitor für die Kollegen zu laut.

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Hallo Waufel,

naja, mit was sonst soll das gehen, wenn nicht mit einem Mischpult? Einzig andere Möglichkeit: Du hängst nur in Deinen Weg noch einen parametrischen EQ (z.B. TC 1140 o.ä.). Da kannst Du dann alle Frequenzen so drehen, wie Du's brauchst. Aber wo liegt das Problem, wenn Du doch Deinen InEar Empfänger so laut drehen kannst, wie's Dir gefällt,. ohne dass ein anderer es hört? Das verstehe ich nicht ganz...

Viele Grüße vom highseppl.

Re: In-Ear Monitoring

Ich würde einfach einen Terzband-EQ in den In-Ear Monitorweg hängen. Mehrkanal Parametrik geht auch gut, ist aber nicht so übersichtlich und nicht so leicht einzustellen. Wenn Du allerdings bei 4kHz schon um 20dB ertaubt bist, stößt natürlich jeder EQ an Grenzen ;-)

der onk

Re: In-Ear Monitoring

: Ich würde einfach einen Terzband-EQ in den In-Ear Monitorweg hängen.

Wenn Du mir jetzt noch sagtst, was das ist? *G*

Wenn Du allerdings bei 4kHz schon um 20dB ertaubt bist, stößt natürlich jeder EQ an Grenzen ;-)
:
Das ist leider zum Teil der Fall ( un 10 bis ca 50 dB, je nach Frequenz, rechts mehr als links, Tel geht z.B. rechts garnicht mehr).

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Aber wo liegt das Problem, wenn Du doch Deinen InEar Empfänger so laut drehen kannst, wie's Dir gefällt,. ohne dass ein anderer es hört? Das verstehe ich nicht ganz...
:
Ganz einfach, wenn ich hochdrehe, drehe ich alles hoch, die Differenzierung fehlt, abgesehen von den Schäden, die ich mir dadurch in den niedrigen Frequenzen zufüge.

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Mein Gott Waufel, Du bist ja wirklich taub? Wie kam denn das? Unfall?

Das heisst, mit konventionellem Monitoring kommst Du zurecht, aber die erforderlichen Pegel tolerieren Deine Mitmusiker nicht, oder? Und drum willst Du auf IEM umsteigen?

Ein Terzband-EQ ist ein Grafik-Equalizer mit Frequenzbändern im Terzabstand (also 30- oder 31-Band). Die Geräte können i.d.R. zwischen +/- 12 und +/- 16 dB regeln.

Ich denke, daß eine wirkliche Kompensation Deines Gehörverlustes auf dem IEM nicht möglich ist. Mit einem guten digitalen EQ wäre die extreme Klangregelung zwar evtl. ohne Phasensauerei zu machen, aber der IEM-Teiber wird sicher nicht in der Lage sein, derartige Pegel zu liefern.
Das ist aber vielleicht garnicht nötig. Probier einfach mal IEM ohne großartige Klangreglerei aus. Wenn Du mit dem Sound Deiner Monitorbox zurechtkommst, sollte es auch mit IEM funktionieren. Allerdings braucht IEM viel Eingewöhnung und Kompromißbereitschaft, denn des körperliche Soundempfinden fällt natürlich komplett weg.

der onk

Re: In-Ear Monitoring

: Das heisst, mit konventionellem Monitoring kommst Du zurecht, aber die erforderlichen Pegel tolerieren Deine Mitmusiker nicht, oder?

Ich komm damit nicht wirklich 100% zurecht, aber immer noch besser als mit Hörgeräten.

:Und drum willst Du auf IEM umsteigen?

Jou!

: Ich denke, daß eine wirkliche Kompensation Deines Gehörverlustes auf dem IEM nicht möglich ist. Mit einem guten digitalen EQ wäre die extreme Klangregelung zwar evtl. ohne Phasensauerei zu machen, aber der IEM-Teiber wird sicher nicht in der Lage sein, derartige Pegel zu liefern.

Und warum schaffen das Hörgeräte? Die sind wesentlich kleiner. *g* Mit den Dingern hör ich gut, nur auf der Bühne ist es damit schwer zu differenzieren. Um das mal zu erklären:

Jeder gesunde Mensch kann in der Regel Geräusche die ihn stören wegfiltern, ausblenden, differenzieren aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Mit Hörgeräten kann man das nicht. Ohne Hörgerät kann ich mich voll auf den Monitor konzentrieren und alle anderen Geräusche wegfiltern, nur ist er dann zu laut. Mit Krücke geht das nicht. Bei einem Hörgerät geht jedes Geräusch über das eingebaute Mikrophon direkt ins Ohr, also immer vom selben Ort aus, nicht von der Seite, nicht von hinten oder von vorn. Deshalb kann man nicht differenzieren.

:Allerdings braucht IEM viel Eingewöhnung und Kompromißbereitschaft, denn des körperliche Soundempfinden fällt natürlich komplett weg.

Das körperliche Soundempfinden hast Du auch mit Hörgeräten nicht!

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Hi,

jetzt komm ich langsam mit! Mit "Krücken" meinst Du Hörgeräte *klick*. Das hab ich vorher nicht verstanden... vielleicht fragst Du mit diesem spezielen Wunsch mal bei der Firma Hearsafe nach... oder bei Fischer-Amps

http://fischer-amps.de/index.php
http://www.hearsafe.de/

Wenn die sowas nicht wissen, weiß ich nicht, wer...

Viele Grüße vom highseppl!

Re: In-Ear Monitoring

: http://fischer-amps.de/index.php

Bei denen kann ichs mal versuchen.

: http://www.hearsafe.de/
:

Die meinen es wäre technisch nicht möglich, bzw. im Normalfall nicht nötig! Tsss!

Dabei kenne ich viele Musiker, denen es ähnlich geht wie mir. Bei Shure und AKG, das gleiche, können wir nicht, machen wir nicht.

Ich denk mir halt, wenns bei Hörgeräten geht, warum nicht bei IEM? Bedarf ist doch allemal da und technisch muß das machbar sein.

Gruß Waufel

Lesen bildet...

Tja, hätte ich mal Deine anderen Antworten gelesen...

Du brauchst also mehr Mitten und wo hernehmen?
Zunächst einmal wirst Du gute Hörer brauchen, die vor allem in den Mitten stark sind. Also eher Richtung altehrwürdiger Shure E1 und weniger Sennheiser IE3. Mit den wirklich guten Mehrweg-Systemen habe ich leider keine Erfahrung, weil mir 500-1000 Euro für Hörer einfach zu viel sind. Kann aber durchaus sein, daß solche Systeme noch mehr Headroom bieten. Da solltest Du mal Beratung einholen.

Je nachdem, wieviele Frequenz-"Problemzonen" bearbeitet werden sollen, muß ein entsprechend vielbandiger parametrischer EQ oder ein Grafik-EQ an den Start. Obwohl ich an und für sich lieber mit analogen EQs arbeite, würde ich in Deinem Fall einen digitalen nehmen. Erstens bekommst Du bei analogen EQs bei derart starken Korrekturen enorme Phasenverschiebungen und zweitens lassen sich bei digitalen EQs die Einstellungen abspeichern, so daß Du verschiedene Einstellungen besser vergleichen kannst oder mehrere Korrektur-Kurven für verschiedene Gegebenheiten/Hörer/sonstiges Monitoring machen kannst. Wenn's preisgünstig sein soll, haben Behringer und Alesis da entsprechende Geräte im Programm.



der onk

Re: In-Ear Monitoring


: : Ich denke, daß eine wirkliche Kompensation Deines Gehörverlustes auf dem IEM nicht möglich ist. Mit einem guten digitalen EQ wäre die extreme Klangregelung zwar evtl. ohne Phasensauerei zu machen, aber der IEM-Teiber wird sicher nicht in der Lage sein, derartige Pegel zu liefern.
:
: Und warum schaffen das Hörgeräte? Die sind wesentlich kleiner. *g* Mit den Dingern hör ich gut, nur auf der Bühne ist es damit schwer zu differenzieren. Um das mal zu erklären:
:

Hörgeräte sind ja heutzutage absoluter High-Tech; speziell für Probleme wie Deines gebaut. Konventionelle Musikelektronik ist nicht dafür gedacht, derartige Klangkorrekturen zu machen. Wozu muß man im normalen Leben 50dB filtern?
Aber ein Problem bleibt bestehen: der angenehme dynamische Bereich wird stark eingeschränkt. Das mag im Alltag nocht funzen (wenn mehrere Leute durcheinander reden, hast Du aber sicher Probleme, oder?), aber beim Musik hören wird's schwierig. Ich kenne Leute, die können keine Klassik-Platten mehr anhören, denn wenn sie so laut machen, daß die leisen Passagen zu hören sind, platzt ihnen bei den lauten der Schädel.

: Jeder gesunde Mensch kann in der Regel Geräusche die ihn stören wegfiltern, ausblenden, differenzieren aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Mit Hörgeräten kann man das nicht. Ohne Hörgerät kann ich mich voll auf den Monitor konzentrieren und alle anderen Geräusche wegfiltern, nur ist er dann zu laut. Mit Krücke geht das nicht. Bei einem Hörgerät geht jedes Geräusch über das eingebaute Mikrophon direkt ins Ohr, also immer vom selben Ort aus, nicht von der Seite, nicht von hinten oder von vorn. Deshalb kann man nicht differenzieren.
:

Das Problem mit dem fehlenden Richtungshören hat man beim IEM auch, da das Außenohr ja komplett umgangen wird. Darin liegt auch das Problem vieler Musiker mit IEM. Ich befürchte, daß Dir IEM da nicht weiterhelfen wird, weil das fehlende Richtungshören - ebenso wie bei konventionellem Monitoring mit Hörgerät - bestehen bleibt. Der einzige Vorteil von IEM ist, daß Du einen komplett eigenen Mix bekommen kannst, der nicht vom sonstigen Bühnenlärm mit beeinflußt wird. Somit ist es evtl. nicht nötig, sich auf etwas zu konzentrieren und anderes auszublenden. Ist aber nur mal eine Vermutung von mir...

: :Allerdings braucht IEM viel Eingewöhnung und Kompromißbereitschaft, denn des körperliche Soundempfinden fällt natürlich komplett weg.
:
: Das körperliche Soundempfinden hast Du auch mit Hörgeräten nicht!
:

Da hast Du ja schon mal einen Vorteil, weil viele Leute mit IEM eben diese körperliche Soundempfinden erreichen wollen und deshalb enorme Lautstärken auf dem IEM fahren.


der onk


Re: Lesen bildet...

Siehst Du genau da liegt das Problem: Ich müßte theoretisch immer meinen eigenen Mixer dabei haben, selbst wenn ich nur irgendwo Gastsänger bin. Ganz abgesehen davon, das dieser ganze Krempel Kosten im mehrfachen 4-stelligen Bereich verursacht. Mir will nicht in den Kopf, und hier tritt wieder meine allgemeine Beratungsresistenz zu Tage (Hallo Matthias *g*), warum bei einem normalen IEM-System, das man technisch erweitert, nicht möglich sein soll, was bei viel kleineren Bauteilen, nämlich Hörgeräten möglich ist.
Nämlich den ganzen Frequenzbereich auf das Hörvermögen einzustellen!
Die gesamte Technik in meinen Hörgeräten ist maximal 25 x 7 mm groß, und das sind große, sogenannte Hinter-dem-Ohr Geräte, die IOG (Im-Ohr-Geräte)sind nur halb so groß. Das bißchen macht alles und wird über einen PC-Anschluß programmiert!

Ich stell mir das ähnlich vor: Im Sendeteil des IEM-System sitzt die gleiche (ähnliche) Technik wie im Hörgerät, wird über PC programmiert und gibt das korrigierte Signal an den Empfänger weiter und landet somit im Ohr. Die Frequenzeigenschaften des Ohrhörers kann man berücksichtigen.

Weißt Du, für einen Otto-Normalverbraucher wie mich, ist es schwer zu verstehen, das wir zwar Kühlschränke haben, die die Lebensmittelbestellung selbsttätig ausführen können, aber so eine Kleinigkeit nicht zu machen ist.

Gruß Waufel

P.S. Haben wir nicht ein paar Techniker und/oder Akustiker unter uns die sich dieses Problems annehmen können?

Re: In-Ear Monitoring

:Der einzige Vorteil von IEM ist, daß Du einen komplett eigenen Mix bekommen kannst, der nicht vom sonstigen Bühnenlärm mit beeinflußt wird. Somit ist es evtl. nicht nötig, sich auf etwas zu konzentrieren und anderes auszublenden. Ist aber nur mal eine Vermutung von mir...

Deine Vermutung ist vollkommen richtig und das ist auch ein ganz wichtiger Bestandteil dieses Problems!

Gruß Waufel

Re: Lesen bildet...

Ist alles machbar, wir brauchen lediglich den geeigneten DSP. Was kostet Dein Hörgerät? Das gibt uns einen Hinweis auf den Etat für unser Vorhaben.

EQs von der Stange haben einen zu geringen Filterhub, um Deinem Problem zu begegnen. Freie Architektur der Signalbearbeitung ist auch nicht, also brauchen wir entweder einen Rechner an Deinem IEM oder einen schnellen DSP mit programmierbaren Algorithmen (z.B. von TDT Systems). Mit dieser Hardware kompensieren wir Deinen Hörschaden ebenso wie die Unregelmäßigkeiten des IEM-Hörers. Falls der Hörer es dann noch auf die Reihe kriegt, bei z.B. 4 kHz 50dB mehr als den RMS-Wert des Magnitudenspektrums zu liefern, ist alles in Butter.
Das Unterfangen ginge sicher kompakter und günstiger, aber die Musikindustrie hat sich dem - zweifellos vorhandenen - Markt der schwerhörigen Musiker noch nicht geöffnet... ;-)


der onk

Re: In-Ear Monitoring PPS:

Hallo Waufel

Da ich letztes Jahr über längere Zeit einen Freelancer- Auftrag bei einer renommierten Schweizer Hörgerätefirma wahrgenommen habe, kann ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern:

1) Es gibt Hörgeräte diverser Hersteller, die haben zwei Mikrofone eingebaut. Damit lässt sich dann bei Bedarf eine Richtcharakteristik realisieren (und manche Hörgeräte tun das dann auch). Du hörst sozusagen das was Du anschaust! Mit sowas müsste Dir eigentlich geholfen werden können.

2) Ich habe mit einem der Leute da auch mal über In- Ear- Monitoring schwadroniert. Der Markt ist für sie aber anscheinend zu klein.

3) Ein Hörgerät ist nich so trivial zu realisieren wie man meinen könnte. Da gibt's z.B. welche, die haben einen digitalen 20- Band EQ (Bänder zwischen ca. 100Hz und 10kHz) Du musst nicht nur Techniker, sondern Techniker mit Erfahrung in Sachen Hörgeräte sein, um da was in Angriff nehmen zu können.

4) Es gibt Hörgeräte mit FM- Empfänger. Damit müsste es theoretisch möglich sein, auf Deinen individuellen Hörverlust angepasstes In- Ear- Monitoring zu realisieren. Du bräuchtest "lediglich" den entsprechenden FM- Sender. Allerdings laufen die glaub' ich alle auf demselben FM- Band (also links und rechts dasselbe Programm). Ist zum Beispiel für Hörsäle etc. gedacht.

Rede doch mal mit Deinem Hörgeräte- Akustiker.

Gruss: Christoph

Re: In-Ear Monitoring

Hallo Waufel,

schon deine P.A.-Frage hat mir Sorgenfalten auf der Stirn beschert. Und bei dem Thema In-Ear-Monitoring reden wir über noch schwierigere Technik, nichts, was man im Handumdrehen hinbekommt. Wir kennen uns ja nun ein bisschen und ich fürchte, du machst da ein Riesenfass auf, ohne zu ahnen, was noch alles passieren kann. Ich glaube jedenfalls nicht, dass IEM wirklich was für dich ist.

Ihr probt doch auch in der Besetzung, richtig? Funktioniert das da denn mit der Monitor-Situation? Wenn das so ist, dann sollte das auch auf der Bühne gehen, meine ich. Vielleicht ist sogar LEISER eher das Zauberwort.

Gruß

Matthias

Re: In-Ear Monitoring

Und bei dem Thema In-Ear-Monitoring reden wir über noch schwierigere Technik, nichts, was man im Handumdrehen hinbekommt. Wir kennen uns ja nun ein bisschen und ich fürchte, du machst da ein Riesenfass auf, ohne zu ahnen, was noch alles passieren kann. Ich glaube jedenfalls nicht, dass IEM wirklich was für dich ist.
:
: Ihr probt doch auch in der Besetzung, richtig? Funktioniert das da denn mit der Monitor-Situation? Wenn das so ist, dann sollte das auch auf der Bühne gehen, meine ich. Vielleicht ist sogar LEISER eher das Zauberwort.
:
Hallo Matthias, erstmal *gbg*,

wenn Du aufmerksam mitgelesen hast, ist glaube ich geklärt, warum IEM. Differenzierung heißt hier das Zauberwort!
Du kannst das, jeder der nicht hörgeschädigt ist, nein falsch, jeder der kein Hörgerät trägt, kann das. Ich auch!
Aber ich höre eben ohne HG bestimmte Frequenzen nicht mehr und das sind dummerweise die mittleren bis hohen. Ausgerechnet die, die permanent um uns herum sind. Wenn ich nun die HG`s trage, höre ich wieder alles, aber mir fehlt das räumliche hören, ich kann eben nicht abschalten, was ich nicht hören will. Deshalb das frequenztechnisch eingestellte IEM, weil ich dann die Aussenwelt z.g.T. ausgeschlossen habe und nur das höre was ich wirklich brauche bzw. hören will, nämlich mich, meine Klampfe und dahinter den Rest der Band.

Stell Dir folgende Situation vor: Du hast einen Lautsprecher aus dem fast nur tiefe Frequenzen kommen, um die hohen zu hören, hast Du nur die Möglichkeit, die Lautstärke hochzudrehen, d.h. aber, bevor Du die hohen hörst fegen dich die Bässe weg. Das ist das Problem. Dafür suche ich eine Lösung.
Bei den Proben stehe ich direkt "gegenüber" einer PA-Box, etwa im Abstand von 1 bis 1,5 m, d.h. sie schallt mir direkt auf das Mic meiner HG`s. Ein Monitor auf der Bühne kommt von schräg unten, der Drummer steht schräg hinter mir, der zweite Gitarrist hat seinen Amp auf der anderen Seite hinter mir etc.! Ganz andere Bedingungen.

Ich hab ja auch nicht behauptet, dass eine Lösung im Handumdrehen zu machen ist! Aber offensichtlich hat sich noch niemand die Mühe gemacht überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden.

Ich weiß, dass das für normalhörende Menschen nur sehr schwer verständlich zu machen ist, deshalb warne ich ja immer vor zu hohen Lautstärken. Man kann sich das nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt.

Das mit dem Fass aufmachen verstehe ich allerdings nicht, was ist falsch daran so etwas zu diskutieren, wenn es irgendwann zu Lösungen führt, die andere in meiner Situation nutzen können. Und "vertu Dich mal nich mit die Ecken", es gibt mehr hörgeschädigte Musiker als man vermutet, sie wissen es nur noch nicht. Ich habs auch erst "erfahren" nachdem ich die HG`s bekommen habe.

Es ist wunderschön wieder die Vögel zwitschern zu hören, früher hab ich sie nur gesehen, gehöt schon lange nicht mehr.

Ich möchte aber auch gerne mein Gitarren-Solo zu "Wonderful tonight" in normaler Lautstärke hören, ohne das mich der Bass wegpustet.

Und ganz allgemein gilt fürs musizieren : Weniger (leiser) ist mehr!

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring PPS:

Hallo Christoph,

: 1) Es gibt Hörgeräte diverser Hersteller, die haben zwei Mikrofone eingebaut. Damit lässt sich dann bei Bedarf eine Richtcharakteristik realisieren (und manche Hörgeräte tun das dann auch). Du hörst sozusagen das was Du anschaust! Mit sowas müsste Dir eigentlich geholfen werden können.

Das ist richtig, grundsätzlich hörst Du vorwiegend das, was Dir gegenüber ist, am besten.

: 2) Ich habe mit einem der Leute da auch mal über In- Ear- Monitoring schwadroniert. Der Markt ist für sie aber anscheinend zu klein.

Wie war das mit dem Spruch: Wer mit 30 noch gesund ist, ist nur schlecht untersucht!

Ich bin überzeugt, dass mindestens 30 % aller aktiven Musiker über 30 einen Hörschaden haben. Wahrscheinlich noch viel mehr, sie habens nur noch nicht gemerkt.
:
: 3) Ein Hörgerät ist nich so trivial zu realisieren wie man meinen könnte. Da gibt's z.B. welche, die haben einen digitalen 20- Band EQ (Bänder zwischen ca. 100Hz und 10kHz) Du musst nicht nur Techniker, sondern Techniker mit Erfahrung in Sachen Hörgeräte sein, um da was in Angriff nehmen zu können.

Das habe ich ja auch nicht behauptet, nur kann man mir nicht erzählen, dass es da keine wirtschaftliche technische Lösung gibt. Es fehlt nur an mangelnder Zusammenarbeit und dem Willen.
:
: 4) Es gibt Hörgeräte mit FM- Empfänger. Damit müsste es theoretisch möglich sein, auf Deinen individuellen Hörverlust angepasstes In- Ear- Monitoring zu realisieren. Du bräuchtest "lediglich" den entsprechenden FM- Sender. Allerdings laufen die glaub' ich alle auf demselben FM- Band (also links und rechts dasselbe Programm). Ist zum Beispiel für Hörsäle etc. gedacht.

Siehste, da gehts doch auch!!!
:
: Rede doch mal mit Deinem Hörgeräte- Akustiker.

Das werde ich auch mal tun, und wenns nur als Anregung gedacht ist!
:
Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Hallo Waufel,

ja, nee.

Sicherlich ist IEM eine Möglichkeit, dein Problem zu lindern, vielleicht sogar zu beheben. Ich frage mich nur, ob du mit dem Aufwand klarkommen wirst. Denn IEM ist nicht einfach gemacht, das meine ich mit "Fass aufmachen". Das bedeutet auswählen, kaufen, anpassen, gewöhnen. Fehlkäufe gehen da richtig ins Geld und vorher ausprobieren ist auch meistens Fehlanzeige. Dieser Zweig Equipment ist auch relativ jung und noch nicht sehr verbreitet. Es ist ein schwieriges Thema, das meine ich - mehr ja nicht. Vor allem, wenn man eine mittelschwere Technikphobie und eine allgemein anerkannte Schwerhörigkeit gegenüber Tipps hat ;-)

Gruß

Matthias


Re: Lesen bildet...

: Ist alles machbar, wir brauchen lediglich den geeigneten DSP. Was kostet Dein Hörgerät? Das gibt uns einen Hinweis auf den Etat für unser Vorhaben.
:
Was bitte ist DSP?

Stückpreis rund 700€, hab zwei davon! Eigenanteil zusammen rund 1200€! Soviel zur Gesundheitsreform.

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Ich frage mich nur, ob du mit dem Aufwand klarkommen wirst. Denn IEM ist nicht einfach gemacht, das meine ich mit "Fass aufmachen". Das bedeutet auswählen, kaufen, anpassen, gewöhnen. Fehlkäufe gehen da richtig ins Geld und vorher ausprobieren ist auch meistens Fehlanzeige. Dieser Zweig Equipment ist auch relativ jung und noch nicht sehr verbreitet. Es ist ein schwieriges Thema, das meine ich - mehr ja nicht.

Da hast Du sicher recht! Deshalb war ich ja auf der Suche nach einer, für den Anwender, einfache Lösung und das wäre das voreingestellte Komplett-Paket, Plug&Play nennt man das glaub ich neudeutsch! Und da es das nicht gibt, rege ich es an!

:Vor allem, wenn man eine mittelschwere Technikphobie und eine allgemein anerkannte Schwerhörigkeit gegenüber Tipps hat ;-)

Wenn Du so weiter machst, glauben die Newbies hier noch, wir prügeln uns ständig, wenn wir uns sehen! *gaaaanzbreitgrins*

Gruß Waufel

Re: In-Ear Monitoring

Hi Waufel,

: : http://www.hearsafe.de/
: :
:
: Die meinen es wäre technisch nicht möglich, bzw. im Normalfall nicht nötig! Tsss!


Evt. hattest Du Pech und jemanden am Apparat, der nicht ganz so gut ist wie Eckhart (Beste, glaube ich). Wie auch immer, die bei Hearsafe, und ich will die jetzt nicht über Gebühr in Schutz nehmen, haben sich schon eine Menge Gedanken über Gehörschutz gemacht, und wenn DIE sagen "nicht möglich", dann soll das schon was heißen. Das bedeutet (wie Du ja bei anderen Herstellern/Vertrieben dann gesehen hast), daß zumindest extrem schwer (=unsagbar teuer) an sowas zu kommen sein dürfte.

Ich wünsche es Dir natürlich (suche ich doch selbst noch nach dem perfekten Gehörschutz), aber unser liebes Gehör ist so unsagbar anspruchsvoll, da ist es schwierig, was g'scheites zu entwickeln.

Gruß,
Felix

Re: In-Ear Monitoring

Hi,

sorry, dass ich hier einhaken muss, aber mit genau diesem Eckehardt Beste hab ich leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht, besonders auf dem Feld der Zuverlässigkeit. Zugegeben liegt das schon etliche Jahre zurück, aber es war eine totale Katastrophe! Ich hab nur Hearsafe erwähnt, weil es die einzige Firma ist, die sich auf dem Gebiet IEM spezialisiert hat und andere Leute scheinbar auch gute Erfahrungen mit ihnen gemacht haben.

Grüße vom highseppl.

Re: Lesen bildet...

Ein DSP ist ein digitaler Signalprozessor.

Es löst zwar das Problem nicht, aber vielleicht nützt Dir etwas Background-Info, um zu verstehen, daß Dein Plan technische Tücken hat:

Du willst die Einbrüche im Frequenzgang Deines Gehörs kompensieren. Man müsste also Deine Ruhehörschwelle nehmen und eine entsprechende Kompensationskurve erstellen. Aus dieser extrahiert man die Filterkoeffizienten und gibt diese an einen DSP in einem Realtime-Prozessor. Das Monitorsignal, welches wir durch den Realtime-Prozessor schicken wird digitalisiert, gefiltert und wieder DA-gewandelt. Neben der unvermeidlichen Latenz der ADDA-Wandlung ist vor allem das Filtern ein enormer Rechenaufwand. Dieser Vorgang muß aber möglichst schnell ablaufen, sonst gibt's Probleme mit dem Timing. Also ist Rechenpower gefragt - deshalb Notebook oder entsprechenden Realtime-Prozessor mit auf die Bühne.

Der IEM-Spass dürfte kabelgebunden so bei 600.- Euro losgehen, wireless so bei 1300.- Euro. Jeweils 200.- Euro für die Hörer und 300.- für den EQ gerechnet. Die "amtliche" Variante mit TDT Realtime-Prozessor (ca. 1400.-) oder Notebook ist natürlich entsprechend teurer.

Aber mal eine andere Frage:
Wenn die Kompensation des Frequenzgangs mit den hörgeräten so gut funktioniert und die Teile per PC mit Filterkoeffizienten versorgt werden können - warum nicht eine entsprechende "live-Gig-Einstellung" für's Hörgerät? Ist doch dann auch nichts anderes als eine frequenzverbogene IEM-Mischung...


der onk

Re: Lesen bildet...

Hallo Onk

Du willst die Einbrüche im Frequenzgang Deines Gehörs kompensieren. Man müsste also Deine Ruhehörschwelle nehmen und eine entsprechende Kompensationskurve erstellen. Aus dieser extrahiert man die Filterkoeffizienten und gibt diese an einen DSP in einem Realtime-Prozessor. Das Monitorsignal, welches wir durch den Realtime-Prozessor schicken wird digitalisiert, gefiltert und wieder DA-gewandelt. Neben der unvermeidlichen Latenz der ADDA-Wandlung ist vor allem das Filtern ein enormer Rechenaufwand. Dieser Vorgang muß aber möglichst schnell ablaufen, sonst gibt's Probleme mit dem Timing. Also ist Rechenpower gefragt - deshalb Notebook oder entsprechenden Realtime-Prozessor mit auf die Bühne.

.. die präzise Beschreibung eines einfachen, digitalen Hörgerätes :-))

Ich an Waufels Stelle würde mal abklären, ob ich nicht mein Hörgerät als IEM Device benutzen könnte. Ich weiss von Hörgeräten, da gibts FM- Empfängermodule dazu und folglich auch FM- Sender.....

Meiner Meinung nach existieren die technischen Grundlagen für Hörgeschädigten- IER. Dass es auf dem Markt nicht als solches angeboten wird, könnte eventuell daran liegen, dass die IER- Anbieter das technische Know How etc. für Hörgeräte nicht haben, und die Hörgeräte- Anbieter sich auf grössere Märkte konzentrieren.

Gruss: Christoph

Re: Lesen bildet...

: Aber mal eine andere Frage:
: Wenn die Kompensation des Frequenzgangs mit den hörgeräten so gut funktioniert und die Teile per PC mit Filterkoeffizienten versorgt werden können - warum nicht eine entsprechende "live-Gig-Einstellung" für's Hörgerät? Ist doch dann auch nichts anderes als eine frequenzverbogene IEM-Mischung...


Hi Onk,

weil damit das Problem der Differenzierung nicht gelöst ist.

Gruß Waufel

Re: Lesen bildet...

: Ok, verstehe.
: Dann brauchst Du also wirklich einen eigenen Mix. Ein Hörgerät mit Line-In, das wär's. Denn die Treiber in den Dingern müssen ja offensichtlich was taugen...
:

So siehts wohl aus!
Ich sach ja auch immer nur was ich erreichen will, für die technische Umsetzung bin ich zu doof! :-)

Gruß Waufel