Liebe Gemeinde!
Spielen zwei Gitarristen dieselben Töne über dasselbe Equipment, werden sie unterschiedlich klingen. Das ist sozusagen der Satz "Der Sound kommt aus den Fingern" in Langform, die nicht weniger abgedroschen ist aber einen geringeren Brechreiz verursacht. Ich denke mal, dass das auch weniger eine These als vielmehr eine Tatsache ist.
Woher kommt der Unterschied? Konkreter gefragt: Liegt der Unterschied darin, was die Finger TUN oder darin, wie die Finger beschaffen SIND? Wenn der Unterschied im TUN liegt, kann jeder an sich arbeiten und vielleicht seinen Wunschsound erreichen. Oder kann man einfach sagen "Der Sound kommt aus den Fingern", auf die Hände eines Klampfers schauen und ihm sagen, dass er den erwünschten schlanken Ton mit den Wurstfingern nie erreichen wird? Das wäre desillusionierend. "Du brauchst ein neues Hobby. Schach ist ein wunderbares Spiel."
Machen wir mal ein gedankliches Experiment. Der dürre Johnny Winter schleicht sich in den Probenraum des etwas übergewichtigen Poppa Chubby und will seinen Sound kopieren. Bitte jetzt keine Diskussionen über den Sinn dieser Idee. Chubbys Bandkollegen sind auch da. Johnny spielt auf Chubbys
Equipment Chubbys Licks und klingt anders. Warum? Wenn es wirklich die Beschaffenheit der Finger/der Hände/des Körpers ist, dann müssen wir uns ja nur ansehen, wo Equipment mit Fleisch in Berührung kommt.
Fangen wir mit der linken Hand an (alles aus Sicht des Rechtshänders). Der Druck auf die Saite ist messbar. Es ist allerdings ein Unterschied, ob Haut und Knochen (hart) auf die Saite drücken oder wabbeliges, weiches Fleisch. Das hat auch Auswirkungen auf das Vibrato - an dem man aber auch arbeiten kann. Die linke Hand hat noch mehr Auswirkung, nämlich hinter dem Hals. Umschließt die fette, schwere Hand den Hals, dämpft sie den mehr als ein dünner Kontakt, vergleichbar mit einem "Fathead" oder einem an die Kopfplatte geklemmten Gewicht. Zwischen linker und rechter Hand der Bauch. Die fette, wabbelige Masse am Boden der Gitarre dämpft bzw. die wenigen Berührungspunkte der Rippen dämpfen nicht. Gleiches gilt für den rechten Unterarm. Die rechte Hand liegt manchmal auf dem Steg zum Dämpfen. Viel Fleisch und Fett oder nur Haut und Knochen? Sicherlich ein Unterschied. Das Plektrum in der Hand - beweglicher bei dicken Fingern als bei dünnen? Das dürfte schon eine Glaubensfrage werden.
Das sind sicherlich Unterschiede, die weder Johnny noch Poppa ändern können, von einer radikalen "Diät", in welche Richtung auch immer, mal abgesehen. Wie viel von diesen Unterschieden bleibt aber, wenn Bass und Schlagzeug einsetzen? Ich denke, richtig viel wird es nicht sein.
Woher kommt dann aber der Unterschied im Sound zwischen zwei Gitarristen? Meiner Meinung nach ist es das Vibrato der linken und der Anschlag der rechten Hand. Beides Dinge, die man üben kann. Guter Sound wäre demnach keine Frage der Gene sondern des Übens.
Wenn also jemand sagt "Der Sound kommt aus den Fingern", dann meint er "Geh üben, faule Sau." Ist doch viel eindeutiger, oder?
Nun bin ich mal auf eure Meinung gespannt.
Gruß
Matthias
P.S. Wesentliche Teile dieses Postings sind mit Hilfe von Herrn Sven Behrens entstanden, dem ich an dieser Stelle dafür danken möchte.
Übersicht
- (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern - gestartet von Matthias 11. Januar 2005 um 20:11h
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 13. Januar 2005 um 12:18
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 13. Januar 2005 um 20:54
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 08:57
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 15:57
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 20:23
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 20:29
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 20:31
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern @Oliver
- von
Christian G.
am 17. Januar 2005 um 14:12
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern @Oliver
- von
Christian G.
am 17. Januar 2005 um 14:12
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 20:31
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 20:29
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
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Oliver
am 14. Januar 2005 um 20:23
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 15:57
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Pepe
am 13. Januar 2005 um 23:33
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
bO²gie
am 13. Januar 2005 um 22:25
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 15:51
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
the stooge
am 14. Januar 2005 um 00:11
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 08:52
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 08:52
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 14. Januar 2005 um 15:51
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 08:57
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Christian G.
am 13. Januar 2005 um 20:54
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
LoneStar
am 13. Januar 2005 um 08:38
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Lesplorer
am 13. Januar 2005 um 01:21
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 13. Januar 2005 um 06:46
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 13. Januar 2005 um 06:46
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
JacQui
am 12. Januar 2005 um 17:44
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oly
am 12. Januar 2005 um 12:54
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 12. Januar 2005 um 14:12
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oly
am 12. Januar 2005 um 14:34
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ullli
am 12. Januar 2005 um 21:23
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Matthias
am 12. Januar 2005 um 17:37
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 09:08
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Matthias
am 14. Januar 2005 um 18:29
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Matthias
am 14. Januar 2005 um 18:29
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Friedlieb
am 12. Januar 2005 um 19:02
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 09:11
- Filmtipp (war (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern)
- von
Johannes
am 13. Januar 2005 um 12:08
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Pepe
am 13. Januar 2005 um 08:44
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
LoneStar
am 13. Januar 2005 um 08:41
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
JacQui
am 12. Januar 2005 um 19:47
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 09:11
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 14. Januar 2005 um 09:08
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ullli
am 12. Januar 2005 um 21:23
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oly
am 12. Januar 2005 um 14:34
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 12. Januar 2005 um 14:12
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
the stooge
am 12. Januar 2005 um 00:07
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
hanky
am 12. Januar 2005 um 11:53
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 12. Januar 2005 um 06:54
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
the stooge
am 12. Januar 2005 um 13:03
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
the stooge
am 12. Januar 2005 um 13:03
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
bO²gie
am 12. Januar 2005 um 00:47
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
hanky
am 12. Januar 2005 um 11:53
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
SerrArris
am 11. Januar 2005 um 20:26
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 11. Januar 2005 um 23:48
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 13. Januar 2005 um 12:10
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 13. Januar 2005 um 12:10
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
ferdi
am 11. Januar 2005 um 23:48
- Re: (Philosophie) Der Sound kommt aus den Fingern
- von
Oliver
am 13. Januar 2005 um 12:18
Woher kommt dann aber der Unterschied im Sound zwischen zwei Gitarristen? Meiner Meinung nach ist es das Vibrato der linken und der Anschlag der rechten Hand. Beides Dinge, die man üben kann. Guter Sound wäre demnach keine Frage der Gene sondern des Übens.
Wenn also jemand sagt "Der Sound kommt aus den Fingern", dann meint er "Geh üben, faule Sau." Ist doch viel eindeutiger, oder?
Uh, GottseiDank kam dann noch dieses Fazit, ich hätte beim Lesen fast gedacht, du willst wieder so eine "Dieses ist das ultimative Plectrum" oder "Mit 0.0001% mehr Mitten klingts 100mal besser" Diskussion anfangen - als ob die Körperbeschaffenheit irgendeinen Einfluss auf das Gitarrenspiel hätte - Hat's sicher nicht, den das, was du aufzählst, sind ja solche Nichtigkeiten, das ich gar nicht wage, diese Haarspalterei fortzusetzen. Aber dein Fazit stimmt: Es ist das Vibrato, die Art Töne zu Dämpfen, wie man seinen Finger von den Saiten nimmt (Ich z.B. slidee immer noch ein paar Bünde runter beim Solo, ganz automatisch), die Bendings (schnell? gefühlvoll? wie lange klingen die Töne?) und natürlich der Anschlag der rechten Hand. Und, ja: alles Dinge, die man theoretisch trainieren kann - aber die oftmals so verwurzelt mit einer einzelnen Person sind (versuch mal jemandem, der ein sehr Zitterned, einfingriges Vibrato (ICH!) hat, ein gemächliches auf und ab anzugewöhnen...), das man manche Sachen nicht mehr aus dem eigenen Spiel bekommt, und deshalb am kopieren scheitert. Theoretisch ist das kopieren (wie viele Studiogitarristen zeigen) aber möglich. Hör' dir mal die CD von "Masters of Rock Guitar" an - der Autor schafft das teilweise sehr gut (was aber nichts über die Qualitäten des Buchs aussagt.
Servus,
Markus
Wenn also jemand sagt "Der Sound kommt aus den Fingern", dann meint er "Geh üben, faule Sau." Ist doch viel eindeutiger, oder?
Uh, GottseiDank kam dann noch dieses Fazit, ich hätte beim Lesen fast gedacht, du willst wieder so eine "Dieses ist das ultimative Plectrum" oder "Mit 0.0001% mehr Mitten klingts 100mal besser" Diskussion anfangen - als ob die Körperbeschaffenheit irgendeinen Einfluss auf das Gitarrenspiel hätte - Hat's sicher nicht, den das, was du aufzählst, sind ja solche Nichtigkeiten, das ich gar nicht wage, diese Haarspalterei fortzusetzen. Aber dein Fazit stimmt: Es ist das Vibrato, die Art Töne zu Dämpfen, wie man seinen Finger von den Saiten nimmt (Ich z.B. slidee immer noch ein paar Bünde runter beim Solo, ganz automatisch), die Bendings (schnell? gefühlvoll? wie lange klingen die Töne?) und natürlich der Anschlag der rechten Hand. Und, ja: alles Dinge, die man theoretisch trainieren kann - aber die oftmals so verwurzelt mit einer einzelnen Person sind (versuch mal jemandem, der ein sehr Zitterned, einfingriges Vibrato (ICH!) hat, ein gemächliches auf und ab anzugewöhnen...), das man manche Sachen nicht mehr aus dem eigenen Spiel bekommt, und deshalb am kopieren scheitert. Theoretisch ist das kopieren (wie viele Studiogitarristen zeigen) aber möglich. Hör' dir mal die CD von "Masters of Rock Guitar" an - der Autor schafft das teilweise sehr gut (was aber nichts über die Qualitäten des Buchs aussagt.
Servus,
Markus
Hi,
man müsste bei Johnny Winter und Popa einen Gehirntausch durchführen. Oder mindestens einen Handtausch, ist wahrscheinlich einfacher.
Dann wüsste man's.
cu, ferdi
man müsste bei Johnny Winter und Popa einen Gehirntausch durchführen. Oder mindestens einen Handtausch, ist wahrscheinlich einfacher.
Dann wüsste man's.
cu, ferdi
Mojn Matthias & bO²gie
: Spielen zwei Gitarristen dieselben Töne über dasselbe Equipment, werden sie unterschiedlich klingen.
Das ist sozusagen der Satz "Der Sound kommt aus den Fingern" in Langform, die nicht weniger abgedroschen ist aber einen geringeren Brechreiz verursacht. Ich denke mal, dass das auch weniger eine These als vielmehr eine Tatsache ist.
Schreiben zwei Menschen denselben Text mit denselben Stiften, so haben sie doch eine unterschiedliche Handschrift.
Dies ist sozusagen besagter Satz in Banalform. Und das ist ganz eindeutig keine These, sondern eine Tatsache, die auch gerichtsnotorisch ist und an der niemand bei Verstand herumdrehen wird.
Aber damit ist das Problem natürlich nicht erschöpft. Ein englischer Malereitheoretiker des frühen 18. Jhs., mit dem ich mich zur Zeit herumschlage, hatte nämlich offenbar ähnliche Sorgen.
Damals begann es zu dämmern, dass nicht alle Maler (=Gitarristen) wie Raffael oder Michelangelo (=Clapton oder Hendrix) malen (=klingen) konnten und auch sollten. Sondern dass es noch Leute wie Veronese (=Santana), Caravaggio (=Keith Richards) und viele andere mehr gab, die auch ihren eigenen Reiz hatten. Und für den Theoretiker stellte sich ein verwickeltes Problem; hieß es vorher nur: Giulio Romano (=Mark Knöpfel) = 7/8 so gut wie Raffael, so fragte man sich jetzt: Warum malen sie alle verschieden? Warum sind sie gut? Wie kann ich sie auseinanderhalten? Und warum ist es wichtig, sie aueinanderzuhalten?
Die erste Frage konnte er als guter Christ bündig beantworten: Weil sie nicht Gott (=Clapton, scnr) sind. Denn nur der ist perfekt, die Menschen sind fehlbar und leben unter unterschiedlich beschränkten, Umständen.
Die zweite Frage fiel auch nicht schwer: Weil sies gelernt haben.
Die dritte Frage machte mehr Kopfzerbrechen. Denn um es zu lernen, kopierten sie andere, im Normalfall diejenigen, in deren Werkstatt sie lernten. Deswegen ist junger Van Dyck von altem Rubens (=alter Gary Moore von ganz altem Albert King) so schwer auseinanderzuhalten. Und manche wie Daniele da Volterra (=Robin Trouwer) unterschieden sich nie so richtig von ihrem Vorbild. Und gefielen auch nie so richtig.
Die vierte Frage fand eine verblüffende Antwort: Weil sie nur in ihrem eigenen Stil, den sie im Lauf der langen Auseinandersetzung mit anderen Malern herausgebildet hatten, sie selbst und damit richtig gut sein konnten. Kein Maler (=Gitarrist) kann in einem fremden Stil besser sein als der, dessen Stil er nachmacht. Das war die Entdeckung der Individualität in der europäischen Kunstgeschichte. Keineswegs selbstverständlich, aber folgenreich.
Seltene Gelegenheit, dass ich mal aus meinem Beruf was zur AS-Diskussion beisteuern konnte.
Schöne Grüße, Mathias
: Spielen zwei Gitarristen dieselben Töne über dasselbe Equipment, werden sie unterschiedlich klingen.
Das ist sozusagen der Satz "Der Sound kommt aus den Fingern" in Langform, die nicht weniger abgedroschen ist aber einen geringeren Brechreiz verursacht. Ich denke mal, dass das auch weniger eine These als vielmehr eine Tatsache ist.
Schreiben zwei Menschen denselben Text mit denselben Stiften, so haben sie doch eine unterschiedliche Handschrift.
Dies ist sozusagen besagter Satz in Banalform. Und das ist ganz eindeutig keine These, sondern eine Tatsache, die auch gerichtsnotorisch ist und an der niemand bei Verstand herumdrehen wird.
Aber damit ist das Problem natürlich nicht erschöpft. Ein englischer Malereitheoretiker des frühen 18. Jhs., mit dem ich mich zur Zeit herumschlage, hatte nämlich offenbar ähnliche Sorgen.
Damals begann es zu dämmern, dass nicht alle Maler (=Gitarristen) wie Raffael oder Michelangelo (=Clapton oder Hendrix) malen (=klingen) konnten und auch sollten. Sondern dass es noch Leute wie Veronese (=Santana), Caravaggio (=Keith Richards) und viele andere mehr gab, die auch ihren eigenen Reiz hatten. Und für den Theoretiker stellte sich ein verwickeltes Problem; hieß es vorher nur: Giulio Romano (=Mark Knöpfel) = 7/8 so gut wie Raffael, so fragte man sich jetzt: Warum malen sie alle verschieden? Warum sind sie gut? Wie kann ich sie auseinanderhalten? Und warum ist es wichtig, sie aueinanderzuhalten?
Die erste Frage konnte er als guter Christ bündig beantworten: Weil sie nicht Gott (=Clapton, scnr) sind. Denn nur der ist perfekt, die Menschen sind fehlbar und leben unter unterschiedlich beschränkten, Umständen.
Die zweite Frage fiel auch nicht schwer: Weil sies gelernt haben.
Die dritte Frage machte mehr Kopfzerbrechen. Denn um es zu lernen, kopierten sie andere, im Normalfall diejenigen, in deren Werkstatt sie lernten. Deswegen ist junger Van Dyck von altem Rubens (=alter Gary Moore von ganz altem Albert King) so schwer auseinanderzuhalten. Und manche wie Daniele da Volterra (=Robin Trouwer) unterschieden sich nie so richtig von ihrem Vorbild. Und gefielen auch nie so richtig.
Die vierte Frage fand eine verblüffende Antwort: Weil sie nur in ihrem eigenen Stil, den sie im Lauf der langen Auseinandersetzung mit anderen Malern herausgebildet hatten, sie selbst und damit richtig gut sein konnten. Kein Maler (=Gitarrist) kann in einem fremden Stil besser sein als der, dessen Stil er nachmacht. Das war die Entdeckung der Individualität in der europäischen Kunstgeschichte. Keineswegs selbstverständlich, aber folgenreich.
Seltene Gelegenheit, dass ich mal aus meinem Beruf was zur AS-Diskussion beisteuern konnte.
Schöne Grüße, Mathias
Moinsens Mathias -
: Deswegen ist ... (=alter Gary Moore von ganz altem Albert King) so schwer auseinanderzuhalten.
man muß schon eine Menge üblen Wein in sich reinkippen um die beiden nicht auseinanderhalten zu können.
: Seltene Gelegenheit, dass ich mal aus meinem Beruf was zur AS-Diskussion beisteuern konnte.
Bist du Weintester?
scnr on ...
bO²gie
: Deswegen ist ... (=alter Gary Moore von ganz altem Albert King) so schwer auseinanderzuhalten.
man muß schon eine Menge üblen Wein in sich reinkippen um die beiden nicht auseinanderhalten zu können.
: Seltene Gelegenheit, dass ich mal aus meinem Beruf was zur AS-Diskussion beisteuern konnte.
Bist du Weintester?
scnr on ...
bO²gie
Und manche wie Daniele da Volterra (=Robin Trouwer) unterschieden sich nie so richtig von ihrem Vorbild. Und gefielen auch nie so richtig.
Bei allem Reschpeckt, Mathias,
hinter Fuzz und Vibe steckt bei Trower eine völlig andere Musik als bei Hendrix. Kein Funken Motown, dafür Melancholie, bis der Arzt kommt. Das konnte Hendrix so nicht. Robin Trower ist einer der ganz Großen.
cu, ferdi
Bei allem Reschpeckt, Mathias,
hinter Fuzz und Vibe steckt bei Trower eine völlig andere Musik als bei Hendrix. Kein Funken Motown, dafür Melancholie, bis der Arzt kommt. Das konnte Hendrix so nicht. Robin Trower ist einer der ganz Großen.
cu, ferdi
Hallo Matthias,
das war eine sehr schöne Analogie. Danke dafür!
Liebe Grüsse
::alex
PS: Morgen abend? Ruf mal durch...
das war eine sehr schöne Analogie. Danke dafür!
Liebe Grüsse
::alex
PS: Morgen abend? Ruf mal durch...
Im Rahmen der Nostalgiepostings (88888, Kaffee-POD :-)) sag' ich jetzt mal "Hi Ernie" :-)))
Ich denke mal, dass ein großer Knackpunkt die Frage "was versteht der einzelne unter SOUND?" ist.
Klang? Stil? Eigenheiten? Riffs? Licks? Attidude? Melodielinien? Tonmaterial? Effekteeinsatz? Alles zusammen?
Würde Brian May wie Brian May "sounden", wenn seine Finger 3mm dicker und 2mm kürzer wären? Ich behaupte mal - ja. Ich definiere den Spruch "Sound kommt aus den Fingern" für mich persönlich eher als das, was aus der Érfahrung, dem Erlernten, dem Gefühl, der Stimmung bewußt oder unbewußt vom Kopf in den Fingern ankommt - und dann hat "Sound" nichts mehr mit den marginalen Unterschieden der Hautbeschaffenheit zu tun. Dass sich ein Gitarrist mit fetten Saiten und hartem Anschlag anders "anhört" als einer mit 13er Mädchensaiten und superdünnem 4mm Pick :-)) - klar. Aber ist das schon der "Sound"?
Den Unterschied zweier Gitarristen auf das Vibrato und den Anschlag zu begrenzen ist IMHO viel zu wenig - entscheidender wird es schon, wenn man guckt (hört), WANN und WO das Vibrato eingesetzt wird, WANN und WO der Anschlag heftiger oder weicher ist. Wenn es anders wäre, könnte man ja anhand eines einzigen Tones den Gitarristen erkennen :-))
Ketzerisch betrachtet entsteht doch der "unverkennbare" Sound dadurch, daß immer das gleiche gespielt wird. Damit meine ich natürlich nicht immer das gleiche Solo, sondern die "Eigenheiten" eines jeden Gitarristen: sei es die immer wieder gleiche Tonauswahl, Einsatz der gleichen Stilmittel (z.B. Knopflers Bendings mit Double-Stops) usw.
Hätte Clapton dickere Finger würde sein Vibrato vom Ton vielleicht etwas anders klingen - aber das Tempo und die Stellen, an denen er es einsetzt wären immer wieder die gleichen - immer noch Clapton. Steve Morse - sicherlich einer der variabelsten - aber fast immer u.a. an seinen chromatischen Runs zu erkennen.
Klar - man könnte jetzt sagen, daß es dann leicht wäre, andere Gitarristen zu kopieren - nö - isses natürlich nicht :-))) Der Stil setzt sich ja aus vielen Einzelfaktoren zusammen - der winzige Moment zwischen Anschlag und Bending, die Gewohnheit, das Vibrato beim Up zu beenden, das leichte vor oder hinter dem Beat spielen usw. usf.
Wir hatten ja schon oft genug diesen Spruch: "Gib Clapton die Gitarre und den Amp von EvH, dann wird er trotzdem nach EC klingen" - und wahrscheinlich sogar dann, wenn er ein Eddie-Solo nachspielen würde. Aber ich denke, daß das nichts mit seiner Hautbeschaffenheit, Dicke der Finger o.ä. zu tun hat.
So - und bevor ich mich jetzt ganz verstricke, hör' ich lieber mal auf :-)))
Gruß
Oly
Ich denke mal, dass ein großer Knackpunkt die Frage "was versteht der einzelne unter SOUND?" ist.
Klang? Stil? Eigenheiten? Riffs? Licks? Attidude? Melodielinien? Tonmaterial? Effekteeinsatz? Alles zusammen?
Würde Brian May wie Brian May "sounden", wenn seine Finger 3mm dicker und 2mm kürzer wären? Ich behaupte mal - ja. Ich definiere den Spruch "Sound kommt aus den Fingern" für mich persönlich eher als das, was aus der Érfahrung, dem Erlernten, dem Gefühl, der Stimmung bewußt oder unbewußt vom Kopf in den Fingern ankommt - und dann hat "Sound" nichts mehr mit den marginalen Unterschieden der Hautbeschaffenheit zu tun. Dass sich ein Gitarrist mit fetten Saiten und hartem Anschlag anders "anhört" als einer mit 13er Mädchensaiten und superdünnem 4mm Pick :-)) - klar. Aber ist das schon der "Sound"?
Den Unterschied zweier Gitarristen auf das Vibrato und den Anschlag zu begrenzen ist IMHO viel zu wenig - entscheidender wird es schon, wenn man guckt (hört), WANN und WO das Vibrato eingesetzt wird, WANN und WO der Anschlag heftiger oder weicher ist. Wenn es anders wäre, könnte man ja anhand eines einzigen Tones den Gitarristen erkennen :-))
Ketzerisch betrachtet entsteht doch der "unverkennbare" Sound dadurch, daß immer das gleiche gespielt wird. Damit meine ich natürlich nicht immer das gleiche Solo, sondern die "Eigenheiten" eines jeden Gitarristen: sei es die immer wieder gleiche Tonauswahl, Einsatz der gleichen Stilmittel (z.B. Knopflers Bendings mit Double-Stops) usw.
Hätte Clapton dickere Finger würde sein Vibrato vom Ton vielleicht etwas anders klingen - aber das Tempo und die Stellen, an denen er es einsetzt wären immer wieder die gleichen - immer noch Clapton. Steve Morse - sicherlich einer der variabelsten - aber fast immer u.a. an seinen chromatischen Runs zu erkennen.
Klar - man könnte jetzt sagen, daß es dann leicht wäre, andere Gitarristen zu kopieren - nö - isses natürlich nicht :-))) Der Stil setzt sich ja aus vielen Einzelfaktoren zusammen - der winzige Moment zwischen Anschlag und Bending, die Gewohnheit, das Vibrato beim Up zu beenden, das leichte vor oder hinter dem Beat spielen usw. usf.
Wir hatten ja schon oft genug diesen Spruch: "Gib Clapton die Gitarre und den Amp von EvH, dann wird er trotzdem nach EC klingen" - und wahrscheinlich sogar dann, wenn er ein Eddie-Solo nachspielen würde. Aber ich denke, daß das nichts mit seiner Hautbeschaffenheit, Dicke der Finger o.ä. zu tun hat.
So - und bevor ich mich jetzt ganz verstricke, hör' ich lieber mal auf :-)))
Gruß
Oly
Mojn ferdi und bO²gie,
: hinter Fuzz und Vibe steckt bei Trower eine völlig andere Musik als bei Hendrix. Kein Funken Motown, dafür Melancholie, bis der Arzt kommt. Das konnte Hendrix so nicht. Robin Trower ist einer der ganz Großen.
Glückwunsch! Ihr habt's also begriffen.
Schöne Grüße, Mathias
: hinter Fuzz und Vibe steckt bei Trower eine völlig andere Musik als bei Hendrix. Kein Funken Motown, dafür Melancholie, bis der Arzt kommt. Das konnte Hendrix so nicht. Robin Trower ist einer der ganz Großen.
Glückwunsch! Ihr habt's also begriffen.
Schöne Grüße, Mathias
Würde Brian May wie Brian May "sounden", wenn seine Finger 3mm dicker und 2mm kürzer wären? Ich behaupte mal - ja.
Hi Oly,
die Frage "was ist Sound" geht noch weiter. Wenn man Steve Croppers Finger mit denen von Hendrix vergleicht, ist es etwa so wie bei Popa Chubbys und Johnny Winters Bäuchen. Die Mechanik der Finger bedingt das Spiel. Da Vibrato, Bending und der ganze Kram zum Sound gehören, prägen die Finger diesen eben tatsächlich. Meine ich.
cu, ferdi
Hi Oly,
die Frage "was ist Sound" geht noch weiter. Wenn man Steve Croppers Finger mit denen von Hendrix vergleicht, ist es etwa so wie bei Popa Chubbys und Johnny Winters Bäuchen. Die Mechanik der Finger bedingt das Spiel. Da Vibrato, Bending und der ganze Kram zum Sound gehören, prägen die Finger diesen eben tatsächlich. Meine ich.
cu, ferdi
Hi ferdi
die Frage "was ist Sound" geht noch weiter. Wenn man Steve Croppers Finger mit denen von Hendrix vergleicht, ist es etwa so wie bei Popa Chubbys und Johnny Winters Bäuchen. Die Mechanik der Finger bedingt das Spiel. Da Vibrato, Bending und der ganze Kram zum Sound gehören, prägen die Finger diesen eben tatsächlich. Meine ich.
Schon klar - aber wo hört der hörbare Unterschied auf - oder wo fängt er an.
Würde ein Körper mit dem Kopf von Jimi und den Finger von Clapton sich anhören wie Eric Hendrix - oder doch immer noch mehr nach Hendrix?
Soundet Tony Iommi (oder wie immer der sich schreibt) mit seinen abgeklebten Fingern anders als vor seinem Unfall? Django Reinhardt?
Ich rede jetzt nicht von marginalen Änderungen, die nur die flöhehustenhörenden Ohren wahrnehmen können.
Daß man mit kurzen, dicken Wixgriffeln wahrscheinlich anders spielt als mit diesen Vai'schen Spinnenfingern ist schon klar - aber wie weit macht das den Sound aus?
Schönes Thema - aber ob's da 'ne Antwort gibt? :-))))
Gruß
Oly
die Frage "was ist Sound" geht noch weiter. Wenn man Steve Croppers Finger mit denen von Hendrix vergleicht, ist es etwa so wie bei Popa Chubbys und Johnny Winters Bäuchen. Die Mechanik der Finger bedingt das Spiel. Da Vibrato, Bending und der ganze Kram zum Sound gehören, prägen die Finger diesen eben tatsächlich. Meine ich.
Schon klar - aber wo hört der hörbare Unterschied auf - oder wo fängt er an.
Würde ein Körper mit dem Kopf von Jimi und den Finger von Clapton sich anhören wie Eric Hendrix - oder doch immer noch mehr nach Hendrix?
Soundet Tony Iommi (oder wie immer der sich schreibt) mit seinen abgeklebten Fingern anders als vor seinem Unfall? Django Reinhardt?
Ich rede jetzt nicht von marginalen Änderungen, die nur die flöhehustenhörenden Ohren wahrnehmen können.
Daß man mit kurzen, dicken Wixgriffeln wahrscheinlich anders spielt als mit diesen Vai'schen Spinnenfingern ist schon klar - aber wie weit macht das den Sound aus?
Schönes Thema - aber ob's da 'ne Antwort gibt? :-))))
Gruß
Oly
Hallo!
: Daß man mit kurzen, dicken Wixgriffeln wahrscheinlich anders spielt als mit diesen Vai'schen Spinnenfingern ist schon klar - aber wie weit macht das den Sound aus?
Genau das ist die Frage. Ich möchte aber mal eine These dagegenstellen: Niemand kann sich wegen der Beschaffenheit seiner Finger rausreden, seinen Sound nicht verbessern zu können.*
Immer wenn ich "Der Sound kommt aus den Fingern" höre, dann habe ich dieses ungute Gefühl von wegen "nicht fürs Gitarrespielen geboren", von billiger Ausrede, Faulheit oder Götterverehrung und all das ist falsch und schlecht. Sound kommt aus dem, was die Finger TUN, nicht dem, was die Finger SIND.
Da oben ist ein Sternchen. Das hier: *
Es gibt nämlich durchaus eine Ausnahme. Soundlich absolut prägend können Form und Festigkeit der Fingernägel sein. Bei Konzertgitarristen ist das ein riesiger Einfluss auf den Ton. Das aber nur am Rand und der Vollständigkeit halber.
Gruß
Matthias
: Daß man mit kurzen, dicken Wixgriffeln wahrscheinlich anders spielt als mit diesen Vai'schen Spinnenfingern ist schon klar - aber wie weit macht das den Sound aus?
Genau das ist die Frage. Ich möchte aber mal eine These dagegenstellen: Niemand kann sich wegen der Beschaffenheit seiner Finger rausreden, seinen Sound nicht verbessern zu können.*
Immer wenn ich "Der Sound kommt aus den Fingern" höre, dann habe ich dieses ungute Gefühl von wegen "nicht fürs Gitarrespielen geboren", von billiger Ausrede, Faulheit oder Götterverehrung und all das ist falsch und schlecht. Sound kommt aus dem, was die Finger TUN, nicht dem, was die Finger SIND.
Da oben ist ein Sternchen. Das hier: *
Es gibt nämlich durchaus eine Ausnahme. Soundlich absolut prägend können Form und Festigkeit der Fingernägel sein. Bei Konzertgitarristen ist das ein riesiger Einfluss auf den Ton. Das aber nur am Rand und der Vollständigkeit halber.
Gruß
Matthias
Ausgerechnet ich mit der geringsten aktiven Gitarrenerfahrung hier schreibe hier was dazu.. naja - seid gnädig, vor allem, weil ich das nicht bis in's Kleinste ausbreiten werde - es wird schon jeder verstehen, wie ich's meine.
Um's mal mit etwas anderem zu vergleichen:
Ich habe schon Sänger und Sängerinnen gehört, die eine nahezu (oder total) identische Stimme haben - trotzdem klingen sie beim Singen anders.
Auch, wenn sie dasselbe Lied mit recht gleicher Stimme singen.
Und das liegt nicht unbedingt nur an deren Körperumfang oder an deren Atemtechnik, an deren Gesangsausbilder, an deren jahrelanger (oder eben nicht) Erfahrung..
Oder bei jedem anderen Instrument, sei es Klavier, Geige, Flöte, usw. - die Unterschiede sind gewaltig, obwohl sehr Viele einen ähnlichen Anschlag (Klavier), Bogenführung (Geige), Atemtechnik/Blasen (Flöte) haben.
Wie gesagt, ich walze es nicht aus, daher nur mein (persönliches) Fazit:
Es ist viel abhängig von der Person selbst.
Zum einen die Erfahrungen, die diese Person gemacht hat, dann die Stimmung, in der sich die Person befindet, wenn sie gerade musiziert, und generell auch die generelle Grundstimmung einer Person, sowie das, was die Person mit diesem Lied verbindet.
Ich höre nur allzu oft Lieder mit SängerInnen, die zwar wunderbar die Töne treffen (ob Studiowerk oder nicht ist da mal egal), die das Lied fehlerfrei singen - aber es fehlt trotz allem das "Herz". (Man merkt, daß sie lediglich des Kommerzes willen singen. - Andere können sich sicher auch gut verstellen, und denen merkt man den Materialismus nicht so sehr an.)
Wer z.B. noch nie einen Menschen verloren hat, sei's durch Krankheit oder Unfall oder einem sonstigen Schicksalsschlag, der könnte nie mit solch einem Gefühl ein Lied zu dieser Thematik singen wie jemand, der eben solch einen Verlust erlitten hat. - Dann müßte die Person schon extrem abgebrüht-professionell sein, aber ich behaupte mal, daß man dieser dann den "zwar perfekten aber irgendwie cleanen Sound" dann doch anmerkt/anhört.
Ich selbst z.B. eigne mich eigentlich nur für Schnulzen, obwohl ich durchaus auch mal Heavy und Speed Metal mag, und aus Spaß auch mal (die alten) Metallica oder Iron Maiden oder Judas Priest oder Destruction usw. mitsinge - klingt aber dann einfach nur superwitzig bei mir, da meine persönliche Grundstimmung sicherlich eher eine melancholische ist, und ich daher schnellere Lieder nicht so präsentieren kann wie z.B. eben die Schnulzen. Für schnellere Lieder müßte ich schauspielern, und dann klingt das Ganze nicht mehr so, wie es sein sollte. Aber wenn ich Lieder singen sollte, deren Text ich als Erfahrungen nicht selbst so teile, oder auch einfach mit der Melodie an sich nicht so viel anfangen kann, oder einfach die Situation um mich herum nicht gerade von Vorteil für mich ist, dann setze ich das Lied mit Sicherheit eher in den Sand. - Comprende ?
Was Gitarreros anbetrifft.. klar, Spieltechnik, Wurstfinger oder nicht, Equipment, blabla.. aber für mich spielt da einfach sehr viel Gefühl mit in das "Bewertungskriterium" des Sounds rein. Und das ist nicht immer nur eine Sache der Übung, sondern auch schon Jungspunde (schaut bzw. hört euch mal unseren Nachwuchs hier an) kann da schon sehr viel "reißen".
Liebe Grüße,
jacQui
Hi Matthias,
: Immer wenn ich "Der Sound kommt aus den Fingern" höre, dann habe ich dieses ungute Gefühl von wegen "nicht fürs Gitarrespielen geboren",
ah, mein Stichwort. Frage: Muß man zum Gitarrespielen geboren sein? Antwort: Ja, unbedingt. Solange man nicht geboren ist, kann man nicht Gitarre spielen.
Aber jenseits von Kalau hab ich auch noch was beizutragen. Übrigens hatten wir dieses Thema schonmal, sogar inclusive des dummen Spruchs von mir, als das Forum noch ganz jung war. Übrigens ist der ganze Thread lesenswert.
Inzwischen bin ich der gleichen Meinung wie Pepe: jeder Mensch hat sein persönliches Maximum, seine Obergrenze, sein Limit, welche/s er nicht durch noch so viel Üben überschreiten kann.
Ich hab trotzdem das gleiche Störgefühl wie Du, wenn ich diese Finger/Ton-Geschichte höre. Ich hab das Störgefühl aber auch, wenn ich beispielsweise folgendes lese oder höre: bassist zu sein anstatt bass spielender gitarrist.
Kommt ja oft von Bassisten, vielfach auch zu Recht, aber ich bin nun mal Gitarrist und wenn ich Bass spiele, bin ich auch eben ein Bass spielender Gitarrist. Disqualifiziert mich das von vornherein, habe ich quasi keine Chance, überhaupt einen song/band-dienlichen Bass zu spielen, nur weil ich Gitarrist bin? Ich denke nein. Und doch kommt das oft so rüber. Meine Meinung: wenn Gitarrist sich darüber im klaren ist, daß er nun Bass spielt und dort anders zu spielen hat als auf der Gitarre, sich halt diese ganze Fundament-Geschichte zu Herzen nimmt, dann darf er auch Bass spielen.
Und um wieder den Bogen zurück zum Thema zu schlagen: der Sound kommt aus dem Herzen. Alles andere sind nur Hilfsmittel. Howgh.
Ansonsten möchte ich zu diesem Thread nur sagen: ja, ihr habt alle Recht, und ich habe ihn mit Genuß gelesen.
Keep rockin'
Friedlieb
: Immer wenn ich "Der Sound kommt aus den Fingern" höre, dann habe ich dieses ungute Gefühl von wegen "nicht fürs Gitarrespielen geboren",
ah, mein Stichwort. Frage: Muß man zum Gitarrespielen geboren sein? Antwort: Ja, unbedingt. Solange man nicht geboren ist, kann man nicht Gitarre spielen.
Aber jenseits von Kalau hab ich auch noch was beizutragen. Übrigens hatten wir dieses Thema schonmal, sogar inclusive des dummen Spruchs von mir, als das Forum noch ganz jung war. Übrigens ist der ganze Thread lesenswert.
Inzwischen bin ich der gleichen Meinung wie Pepe: jeder Mensch hat sein persönliches Maximum, seine Obergrenze, sein Limit, welche/s er nicht durch noch so viel Üben überschreiten kann.
Ich hab trotzdem das gleiche Störgefühl wie Du, wenn ich diese Finger/Ton-Geschichte höre. Ich hab das Störgefühl aber auch, wenn ich beispielsweise folgendes lese oder höre: bassist zu sein anstatt bass spielender gitarrist.
Kommt ja oft von Bassisten, vielfach auch zu Recht, aber ich bin nun mal Gitarrist und wenn ich Bass spiele, bin ich auch eben ein Bass spielender Gitarrist. Disqualifiziert mich das von vornherein, habe ich quasi keine Chance, überhaupt einen song/band-dienlichen Bass zu spielen, nur weil ich Gitarrist bin? Ich denke nein. Und doch kommt das oft so rüber. Meine Meinung: wenn Gitarrist sich darüber im klaren ist, daß er nun Bass spielt und dort anders zu spielen hat als auf der Gitarre, sich halt diese ganze Fundament-Geschichte zu Herzen nimmt, dann darf er auch Bass spielen.
Und um wieder den Bogen zurück zum Thema zu schlagen: der Sound kommt aus dem Herzen. Alles andere sind nur Hilfsmittel. Howgh.
Ansonsten möchte ich zu diesem Thread nur sagen: ja, ihr habt alle Recht, und ich habe ihn mit Genuß gelesen.
Keep rockin'
Friedlieb
: Und um wieder den Bogen zurück zum Thema zu schlagen: der Sound kommt aus dem Herzen. Alles andere sind nur Hilfsmittel. Howgh.
Ei, Liebfried, das hast Du sehr schön zusammengefaßt !
- und ich schreib' mir 'nen viertel Wolf, pffffft ! *g*
Besonders liebe Grüße,
jacQui
Ei, Liebfried, das hast Du sehr schön zusammengefaßt !
- und ich schreib' mir 'nen viertel Wolf, pffffft ! *g*
Besonders liebe Grüße,
jacQui
Hi Oly,
Schon klar - aber wo hört der hörbare Unterschied auf - oder wo fängt er an.
Das ist ja das Gemeine - selbst das ist fuer jeden Hoerer unterschiedlich. Deswegen kann man sich auch weiterhin auf Ewig uneins sein (und in alle Ewigkeiten wird es Klone geben, die Ihr Gefolge finden, das eben nicht so fein hoert...)
gut Ton (haengt im Ohr des Zuhoerers!)
ullli
Schon klar - aber wo hört der hörbare Unterschied auf - oder wo fängt er an.
Das ist ja das Gemeine - selbst das ist fuer jeden Hoerer unterschiedlich. Deswegen kann man sich auch weiterhin auf Ewig uneins sein (und in alle Ewigkeiten wird es Klone geben, die Ihr Gefolge finden, das eben nicht so fein hoert...)
gut Ton (haengt im Ohr des Zuhoerers!)
ullli
Hallo Matthias!
das ist ein schöner Thread, dessen Inhalt mir bei der jüngsten Demoproduktion meiner Band wieder deutlichst vor Augen (ober besser Ohren) geführt wurde. Ich stimme Dir im Wesentlichen zu. Gerade Anschlag und Vibrato sind deutliche Kennzeichen des jeweiligen Gitarristen und man braucht nur einmal während der Bandprobe mit dem Kollegen Amp und Elektrolaute tauschen, um dies zu bemerken.
Meine Erfahrungen aus den um Weihnachten stattgefundenen Aufnahmesessions ist jedoch, dass vor allem auch Unterschiede darin bestehen, wie vorhandene Riffs rhythmisch aufgefasst werden. Der eine mag dazu tendieren an einer bestimmten Stelle 16tel einfach gerade zu spielen. Der andere wiederum bringt ein "Galloppfeeling" ein. Gerade derartige Grundauffassungen sind häufig deutlich wahrnehmbar. Ich bin der Meinung, dass gerade rhythmische Interpretation auch etwas mit den individuellen Bewegungsmustern zu tun hat. Ich möchte mich an dieser Stelle jetzt einmal etwas aus dem argumentativen Fenster lehnen und behaupten, dass man dies mit den Unterschieden in der Handschrift vergleichen kann. Schreibt jemand rund und gleichförmig, so wird er vermutlich auch am Instrument eher konstant spielen. Schreibt jemand eher kantig und ein wenig verkrampt und unregelmäßig, wo wird sich dies ebenfalls im Spiel wiederfinden. Beides hat seinen Reiz. Kantig kann bedeuten, dass man deutlichere Aktzente setzt und so mehr Dynamik und "Dreck" beisteuert. Ein rundes und konsistentes Spiel hat ebenfalls seine speziellen gleichförmigen Vorzüge. Die Kunst eines Profimusikers ist es hierbei, dazu in der Lage zu sein, die Artikulation flexibel zu ändern. Man braucht nur Aufnahmen ein und desselben Orchesters unter unterschiedlichen Dirigenten zu vergleichen, um zu realisieren, dass hochklassige Musiker (und das sind im klassischen Bereich doch so einige) sich gerade auch dadurch auszeichnen, den unterschiedlichen Auffassungen zur Interpretation gerecht werden zu können. So, genug des Schwafelns aber wenn man mal den selbst entwickelten Arragements im Rahmen einer Studioproduktion so richtig auf den Grund geht, dann ergeben sich auf einmal Diskrepanzen, die einen bei genauerem Hinhören eigentlich staunen - und grübeln - lassen.
Gruß,
RALF
das ist ein schöner Thread, dessen Inhalt mir bei der jüngsten Demoproduktion meiner Band wieder deutlichst vor Augen (ober besser Ohren) geführt wurde. Ich stimme Dir im Wesentlichen zu. Gerade Anschlag und Vibrato sind deutliche Kennzeichen des jeweiligen Gitarristen und man braucht nur einmal während der Bandprobe mit dem Kollegen Amp und Elektrolaute tauschen, um dies zu bemerken.
Meine Erfahrungen aus den um Weihnachten stattgefundenen Aufnahmesessions ist jedoch, dass vor allem auch Unterschiede darin bestehen, wie vorhandene Riffs rhythmisch aufgefasst werden. Der eine mag dazu tendieren an einer bestimmten Stelle 16tel einfach gerade zu spielen. Der andere wiederum bringt ein "Galloppfeeling" ein. Gerade derartige Grundauffassungen sind häufig deutlich wahrnehmbar. Ich bin der Meinung, dass gerade rhythmische Interpretation auch etwas mit den individuellen Bewegungsmustern zu tun hat. Ich möchte mich an dieser Stelle jetzt einmal etwas aus dem argumentativen Fenster lehnen und behaupten, dass man dies mit den Unterschieden in der Handschrift vergleichen kann. Schreibt jemand rund und gleichförmig, so wird er vermutlich auch am Instrument eher konstant spielen. Schreibt jemand eher kantig und ein wenig verkrampt und unregelmäßig, wo wird sich dies ebenfalls im Spiel wiederfinden. Beides hat seinen Reiz. Kantig kann bedeuten, dass man deutlichere Aktzente setzt und so mehr Dynamik und "Dreck" beisteuert. Ein rundes und konsistentes Spiel hat ebenfalls seine speziellen gleichförmigen Vorzüge. Die Kunst eines Profimusikers ist es hierbei, dazu in der Lage zu sein, die Artikulation flexibel zu ändern. Man braucht nur Aufnahmen ein und desselben Orchesters unter unterschiedlichen Dirigenten zu vergleichen, um zu realisieren, dass hochklassige Musiker (und das sind im klassischen Bereich doch so einige) sich gerade auch dadurch auszeichnen, den unterschiedlichen Auffassungen zur Interpretation gerecht werden zu können. So, genug des Schwafelns aber wenn man mal den selbst entwickelten Arragements im Rahmen einer Studioproduktion so richtig auf den Grund geht, dann ergeben sich auf einmal Diskrepanzen, die einen bei genauerem Hinhören eigentlich staunen - und grübeln - lassen.
Gruß,
RALF
Hi, ja!
Je schwierigere Stücke wir spielen, desto mehr fällt mir auf, dass es einige Nummern einfach erfordern, dass zB die eine Gitarre treibt, die andere aber laid back spielt. Beide gleich klingt nicht und beide auf den Punkt, oh Gott, also wieviel Leben kann man einem Song denn noch nehmen. Meist neige ich aber dazu, gna-den-los nach vorne zu spielen.
cu, ferdi
Je schwierigere Stücke wir spielen, desto mehr fällt mir auf, dass es einige Nummern einfach erfordern, dass zB die eine Gitarre treibt, die andere aber laid back spielt. Beide gleich klingt nicht und beide auf den Punkt, oh Gott, also wieviel Leben kann man einem Song denn noch nehmen. Meist neige ich aber dazu, gna-den-los nach vorne zu spielen.
cu, ferdi
Moin people,
auch von mir ein kurzer Beitrag:
ich finde diese Diskussion zwar immer wieder interessant - aber vollkommen fruchtlos.
Ob und wie und warum wer wie klingt ist doch völlig egal. Ton ist nicht replizierbar. Also sollte jeder selber hauptsächlich üben - Üben macht den Meister - nicht diskutieren.
Auch das Beschäftigen mit Idolen ist ansich zwecklos hinsichtlich ihres Tons. Lediglich zum üben regt es an.
Und das der Ton nicht nur aus dem Finger kommt, zeigt das aktuelle DVD von E. Clapton CROSSROADS GUITAR FESTIVAL - wo ziemlich miese "Töne" zu hören sind, weil diese DVD wohl nicht ausreichend nachbearbeitet wurde - im Studio. Da klingt mancher Gitarren Held sehr gewöhnlich und matt...
GRuZZ Lone *
auch von mir ein kurzer Beitrag:
ich finde diese Diskussion zwar immer wieder interessant - aber vollkommen fruchtlos.
Ob und wie und warum wer wie klingt ist doch völlig egal. Ton ist nicht replizierbar. Also sollte jeder selber hauptsächlich üben - Üben macht den Meister - nicht diskutieren.
Auch das Beschäftigen mit Idolen ist ansich zwecklos hinsichtlich ihres Tons. Lediglich zum üben regt es an.
Und das der Ton nicht nur aus dem Finger kommt, zeigt das aktuelle DVD von E. Clapton CROSSROADS GUITAR FESTIVAL - wo ziemlich miese "Töne" zu hören sind, weil diese DVD wohl nicht ausreichend nachbearbeitet wurde - im Studio. Da klingt mancher Gitarren Held sehr gewöhnlich und matt...
GRuZZ Lone *
Was macht eigentlich Alexius ???
G L*
G L*
(...)
: wenn Gitarrist sich darüber im klaren ist, daß er nun Bass spielt und dort anders zu spielen hat als auf der Gitarre, sich halt diese ganze Fundament-Geschichte zu Herzen nimmt, dann darf er auch Bass spielen.
... bzw. dann IST er Bassist und kein Bass spielender Gitarrist. Das ist damit gemeint. Dass man euch auch alles erklären muss ...
:-)
: wenn Gitarrist sich darüber im klaren ist, daß er nun Bass spielt und dort anders zu spielen hat als auf der Gitarre, sich halt diese ganze Fundament-Geschichte zu Herzen nimmt, dann darf er auch Bass spielen.
... bzw. dann IST er Bassist und kein Bass spielender Gitarrist. Das ist damit gemeint. Dass man euch auch alles erklären muss ...
:-)
:
: Ansonsten möchte ich zu diesem Thread nur sagen: ja, ihr habt alle Recht, und ich habe ihn mit Genuß gelesen.
:
Da kann ich nur beipflichten, und gleichzeitig auf einen hervorragenden Film hinweisen, den ich gestern Abend genossen habe: Touch the sound. Da geht es um die fast taube Percussionistin Evelyn Glennie. Und in den Gesprächen mit ihr geht es unter anderem auch um diese Frage.
Sie sagt sinngemäß, daß diese Unterschiede auch daher rühren, daß jeder Musiker (Mensch) anders hört. Auch ein Gesichtspunkt, finde ich.
Musik macht sie natürlich auch, unter anderem mit einem meiner Gitarrenhelden: Fred Frith. Sehr sehens- und hörenswert, dieser Film!
Johannes
: Ansonsten möchte ich zu diesem Thread nur sagen: ja, ihr habt alle Recht, und ich habe ihn mit Genuß gelesen.
:
Da kann ich nur beipflichten, und gleichzeitig auf einen hervorragenden Film hinweisen, den ich gestern Abend genossen habe: Touch the sound. Da geht es um die fast taube Percussionistin Evelyn Glennie. Und in den Gesprächen mit ihr geht es unter anderem auch um diese Frage.
Sie sagt sinngemäß, daß diese Unterschiede auch daher rühren, daß jeder Musiker (Mensch) anders hört. Auch ein Gesichtspunkt, finde ich.
Musik macht sie natürlich auch, unter anderem mit einem meiner Gitarrenhelden: Fred Frith. Sehr sehens- und hörenswert, dieser Film!
Johannes
Hi,
bis die Hände oder Hirne bei beiden nutzbar angewachsen wären, kann sich keiner mehr an die eigentliche Frage dazu erinnern..
cu
Oliver
bis die Hände oder Hirne bei beiden nutzbar angewachsen wären, kann sich keiner mehr an die eigentliche Frage dazu erinnern..
cu
Oliver
Hi,
die Sache mit der Handschrift finde ich schon recht treffend..
Wie wird ein Tone erzeugt?
Gitarre - Effekte - Amp - Speaker/Box - ggf. Mic - Pult etc.
Die Einstellungen der einzelnen Geräte kommen noch hinzu
Und, wie und wo schlägt ein Gitarrist die angespielte Saite
an??
Das alles ist für mich aber kein Grund mehr zu versuchen zu klingen wie .....
Es ist zwar eine Diskussion wert, aber für mich läuft dass immer auf ähnliche Parallelen hinaus, wie eine Diskussion
über ein gemaltes Bild, wo man versucht zu interpretieren, was ein Künstler damit ausdrücken wollte, wenn er eine Leinwand komplett schwarz angepinselt hat.
Es ist so, wie es ist
:-))
bis dann
Oliver
die Sache mit der Handschrift finde ich schon recht treffend..
Wie wird ein Tone erzeugt?
Gitarre - Effekte - Amp - Speaker/Box - ggf. Mic - Pult etc.
Die Einstellungen der einzelnen Geräte kommen noch hinzu
Und, wie und wo schlägt ein Gitarrist die angespielte Saite
an??
Das alles ist für mich aber kein Grund mehr zu versuchen zu klingen wie .....
Es ist zwar eine Diskussion wert, aber für mich läuft dass immer auf ähnliche Parallelen hinaus, wie eine Diskussion
über ein gemaltes Bild, wo man versucht zu interpretieren, was ein Künstler damit ausdrücken wollte, wenn er eine Leinwand komplett schwarz angepinselt hat.
Es ist so, wie es ist
:-))
bis dann
Oliver
Hi Oliver
Im Grunde hast du recht. Ich denke aber mal viele Gitarristen haben sich an Vorbilder gehalten und versucht die Sounds nachzuahmen. Klar dabei hat jeder seinen eigenen Stil bzw. Sound gefunden, aber dennoch wird er immer so den gewissen Touch von dem und dem haben.
mfg
Christian
Im Grunde hast du recht. Ich denke aber mal viele Gitarristen haben sich an Vorbilder gehalten und versucht die Sounds nachzuahmen. Klar dabei hat jeder seinen eigenen Stil bzw. Sound gefunden, aber dennoch wird er immer so den gewissen Touch von dem und dem haben.
mfg
Christian
Moin Christian -
: Ich denke aber mal viele Gitarristen haben sich an Vorbilder gehalten und versucht die Sounds nachzuahmen. Klar dabei hat jeder seinen eigenen Stil bzw. Sound gefunden...
Hat jeder?
scnr on ...
bO²gie
... ich sollte mir schleunigst abgewöhnen manche Beiträge zu lesen wenn ich übellaunig bin....
: Ich denke aber mal viele Gitarristen haben sich an Vorbilder gehalten und versucht die Sounds nachzuahmen. Klar dabei hat jeder seinen eigenen Stil bzw. Sound gefunden...
Hat jeder?
scnr on ...
bO²gie
... ich sollte mir schleunigst abgewöhnen manche Beiträge zu lesen wenn ich übellaunig bin....
: Im Grunde hast du recht. Ich denke aber mal viele Gitarristen haben sich an Vorbilder gehalten und versucht die Sounds nachzuahmen. Klar dabei hat jeder seinen eigenen Stil bzw. Sound gefunden,
... manchmal auch, ohne zu wissen, dass es sein eigener Stil oder Sound ist. Und das ist dann schade.
... manchmal auch, ohne zu wissen, dass es sein eigener Stil oder Sound ist. Und das ist dann schade.
Mojn Sven Behrens,
... ich sollte mir schleunigst abgewöhnen manche Beiträge zu lesen wenn ich übellaunig bin....
Es würde einfach reichen, die Finger von der Tastatur zu lassen, oder ...?
Oder vorher besseren Wein zu trinken.
Nix für ungut
Ich liebe Dich trotzdem, Mathias
... ich sollte mir schleunigst abgewöhnen manche Beiträge zu lesen wenn ich übellaunig bin....
Es würde einfach reichen, die Finger von der Tastatur zu lassen, oder ...?
Oder vorher besseren Wein zu trinken.
Nix für ungut
Ich liebe Dich trotzdem, Mathias
Hi,
:-))))
Ich liebe Dich trotzdem, Mathias
wann leuten die Hochzeitsglocken????? *ggg*
*reiswerf*
Oliver
:-))))
Ich liebe Dich trotzdem, Mathias
wann leuten die Hochzeitsglocken????? *ggg*
*reiswerf*
Oliver
Hallo Christian,
ich finde es nicht verwerflich, wenn man sich an einem Vorbild orientiert (ich wüsste kaum einen, der das nicht macht, bzw. gemacht hat - eventuell die frühzeitlichen Gitarristen, wie Hendrix, Page etc., dessen Tone bis zu deren Zeit ja was neues gewesen ist)
Irgendwann sollte jeder aber verstehen, dass man nicht
exact so klingen kann, wie sein Vorbild, man kommt ggf.
nah dran, aber an irgendeiner Stelles auf seinem Weg sollte man anfangen den eigenen Kurz einzuschlagen.
Wann der Zeitpunkt kommt ist für jeden halt verschieden :-)
Es gibt vielleicht auch Gitarristen/Musiker, für die kommt
der Zeitpunkt nie, die müssen halt dann damit leben.
Rock das Haus !!!
Oliver
ich finde es nicht verwerflich, wenn man sich an einem Vorbild orientiert (ich wüsste kaum einen, der das nicht macht, bzw. gemacht hat - eventuell die frühzeitlichen Gitarristen, wie Hendrix, Page etc., dessen Tone bis zu deren Zeit ja was neues gewesen ist)
Irgendwann sollte jeder aber verstehen, dass man nicht
exact so klingen kann, wie sein Vorbild, man kommt ggf.
nah dran, aber an irgendeiner Stelles auf seinem Weg sollte man anfangen den eigenen Kurz einzuschlagen.
Wann der Zeitpunkt kommt ist für jeden halt verschieden :-)
Es gibt vielleicht auch Gitarristen/Musiker, für die kommt
der Zeitpunkt nie, die müssen halt dann damit leben.
Rock das Haus !!!
Oliver
Hallo!
Genau das ist die Frage. Ich möchte aber mal eine These dagegenstellen: Niemand kann sich wegen der Beschaffenheit seiner Finger rausreden, seinen Sound nicht verbessern zu können.*
hmmm - vielleicht ist jemand auch mit seinem "Sound" zufrieden, so, wie er ist...., selbst wenn er ihn verbessern könnte.
Da hat ja auch jeder seine Messlatte, wie gut er einen Sound einstuft und welche Ansprüche er an einen und vor allem an seinem Sound hat, woanders.
Was zählt noch, wenn wir bei definition von Sound sind?
Wie fänden wir Jimi Hendrix's Sound, wenn wir Hendrix selbst nie gesehen hätten, sondern nur seine Musik gehört hätten???
Man verbindet ein Gefühl mit dem Sound und einem Bild, was man im Kopf hat..
Beim Spielen bringt man ja auch ein Gefühl mit in seine Spielweise ein, dass lässt sich nicht durch andere nachmachen, weil der Zuhörer ggf. ein anderes Gefühl damit verbindet, als man selbst beim Spielen und entsprechend sein "gehörtes" Gefühl wiederum ganz anders in seinem Spiel
rüberbringt.
Ganz weitläufig verglichen:
Ich bin ein Mensch und mache mir Gedanken um meine Umwelt und warum diese Umwelt so ist, wie sie ist...
Ein Tier nimmt seine Umwelt so an, wie sie ist und gibt alles, dass es in dieser Umwelt leben/überleben kann.
Es ist wie schon gesagt interessant, über sound zu diskutieren, aber ist schöner den Sound einfach nur zu geniessen :-)))
ciao
OLiver
Genau das ist die Frage. Ich möchte aber mal eine These dagegenstellen: Niemand kann sich wegen der Beschaffenheit seiner Finger rausreden, seinen Sound nicht verbessern zu können.*
hmmm - vielleicht ist jemand auch mit seinem "Sound" zufrieden, so, wie er ist...., selbst wenn er ihn verbessern könnte.
Da hat ja auch jeder seine Messlatte, wie gut er einen Sound einstuft und welche Ansprüche er an einen und vor allem an seinem Sound hat, woanders.
Was zählt noch, wenn wir bei definition von Sound sind?
Wie fänden wir Jimi Hendrix's Sound, wenn wir Hendrix selbst nie gesehen hätten, sondern nur seine Musik gehört hätten???
Man verbindet ein Gefühl mit dem Sound und einem Bild, was man im Kopf hat..
Beim Spielen bringt man ja auch ein Gefühl mit in seine Spielweise ein, dass lässt sich nicht durch andere nachmachen, weil der Zuhörer ggf. ein anderes Gefühl damit verbindet, als man selbst beim Spielen und entsprechend sein "gehörtes" Gefühl wiederum ganz anders in seinem Spiel
rüberbringt.
Ganz weitläufig verglichen:
Ich bin ein Mensch und mache mir Gedanken um meine Umwelt und warum diese Umwelt so ist, wie sie ist...
Ein Tier nimmt seine Umwelt so an, wie sie ist und gibt alles, dass es in dieser Umwelt leben/überleben kann.
Es ist wie schon gesagt interessant, über sound zu diskutieren, aber ist schöner den Sound einfach nur zu geniessen :-)))
ciao
OLiver
Kuckuck...
Immer wenn ich "Der Sound kommt aus den Fingern" höre...
eventuell könnte die Definition anders lauten..
"Der Sound wird durch die Finger geprägt"
das trifft es meiner Meinung nach eher.
(Keep On Rocking = frei Übersetzt: mach weiter mit der Steinigung)
ciao
Oliver
Immer wenn ich "Der Sound kommt aus den Fingern" höre...
eventuell könnte die Definition anders lauten..
"Der Sound wird durch die Finger geprägt"
das trifft es meiner Meinung nach eher.
(Keep On Rocking = frei Übersetzt: mach weiter mit der Steinigung)
ciao
Oliver
Hi Boogie
Naja fast jeder........
gruß Christian
Naja fast jeder........
gruß Christian
Hi Oliver
Ja da hast du wohl recht. Ich bin gerade dabei meinen Sound zu finden. Ich versuche dabei mich an gewisse Vorbilder zu halten, aber dennoch versuche ich, ich zu bleiben.
Mein Sound sollte so klingen: Das Sustain von Doyle Bramhall, die Bluessound von Eric Clapton, den Sound von Steve Morse beim Royal Albert Hall Konzert 2000, ne Prise Jimi und eine Messerspitze Toni Iommi, dies dann alles in einen Shaker und dann kräftig schütteln. So das alles dann in einen schönen Fender Deville oder Marshall JCM 2000 gießen. Danach Kabel in Gitarre und Amp. Zum Schluss dann noch meine Finger und mein eigenes Können und fertig ist mein Sound.
*gggggggggg*
mfg
Christian
Ja da hast du wohl recht. Ich bin gerade dabei meinen Sound zu finden. Ich versuche dabei mich an gewisse Vorbilder zu halten, aber dennoch versuche ich, ich zu bleiben.
Mein Sound sollte so klingen: Das Sustain von Doyle Bramhall, die Bluessound von Eric Clapton, den Sound von Steve Morse beim Royal Albert Hall Konzert 2000, ne Prise Jimi und eine Messerspitze Toni Iommi, dies dann alles in einen Shaker und dann kräftig schütteln. So das alles dann in einen schönen Fender Deville oder Marshall JCM 2000 gießen. Danach Kabel in Gitarre und Amp. Zum Schluss dann noch meine Finger und mein eigenes Können und fertig ist mein Sound.
*gggggggggg*
mfg
Christian
Hallo Oliver,
: hmmm - vielleicht ist jemand auch mit seinem "Sound" zufrieden, so, wie er ist...., selbst wenn er ihn verbessern könnte.
Naja, wenn jemand zufrieden ist, kann man das doch nicht verbessern oder?
Die immer wieder bemühten Vorbilder sind ja nur zur Vereinfachung da. Es ist für mich weitaus einfacher, wenn jemand sagt "es soll so Richtung Gitarrist X klingen, etwa wie bei dem Song Z im Solo", dann weiß ich, was der will. "Die Höhen sind mir nicht perlig genug und in den Mitten fehlt einfach der Growl, dafür ist mir zuviel gelber Nöck im Bass". Tja, das versteh ich wieder nicht so richtig.
Es ist auch in meinen Augen absolut sinnvoll, am eigenen Sound zu basteln. Und wenn jemand mit brauchbarem Equipment einen - auch in seinen Ohren - schlechten Sound hat und der berühmte Satz "Der Sound kommt aus den Fingern" fällt, dann bedeutet das eben NICHT "mit deinen Wurstfingern kriegste das eh nie hin, kauf dir´n Keyboard" sondern "versuch mal mit der Spieltechnik was rauszuholen", vulgo "geh üben, faule Sau".
: Es ist wie schon gesagt interessant, über sound zu diskutieren, aber ist schöner den Sound einfach nur zu geniessen :-)))
Stimmt. So gesehen...
Friedlieb?
Machen wir Feierabend?
Machste Licht aus und Tür zu?
;-)
Gruß
Matthias
: hmmm - vielleicht ist jemand auch mit seinem "Sound" zufrieden, so, wie er ist...., selbst wenn er ihn verbessern könnte.
Naja, wenn jemand zufrieden ist, kann man das doch nicht verbessern oder?
Die immer wieder bemühten Vorbilder sind ja nur zur Vereinfachung da. Es ist für mich weitaus einfacher, wenn jemand sagt "es soll so Richtung Gitarrist X klingen, etwa wie bei dem Song Z im Solo", dann weiß ich, was der will. "Die Höhen sind mir nicht perlig genug und in den Mitten fehlt einfach der Growl, dafür ist mir zuviel gelber Nöck im Bass". Tja, das versteh ich wieder nicht so richtig.
Es ist auch in meinen Augen absolut sinnvoll, am eigenen Sound zu basteln. Und wenn jemand mit brauchbarem Equipment einen - auch in seinen Ohren - schlechten Sound hat und der berühmte Satz "Der Sound kommt aus den Fingern" fällt, dann bedeutet das eben NICHT "mit deinen Wurstfingern kriegste das eh nie hin, kauf dir´n Keyboard" sondern "versuch mal mit der Spieltechnik was rauszuholen", vulgo "geh üben, faule Sau".
: Es ist wie schon gesagt interessant, über sound zu diskutieren, aber ist schöner den Sound einfach nur zu geniessen :-)))
Stimmt. So gesehen...
Friedlieb?
Machen wir Feierabend?
Machste Licht aus und Tür zu?
;-)
Gruß
Matthias
HI,
Shake it Baby !!!!
schöner Ansatz :-)
Sustain von Doyle Bramhall - ich kann mich bei seinen Songs nur an normale (Jimi und SRV Dominazen erinnern) besonderes am Sustain ansich nicht.... oder meinst Du was spezielles?
cu
Oliver
Shake it Baby !!!!
schöner Ansatz :-)
Sustain von Doyle Bramhall - ich kann mich bei seinen Songs nur an normale (Jimi und SRV Dominazen erinnern) besonderes am Sustain ansich nicht.... oder meinst Du was spezielles?
cu
Oliver
Hi Oliver
Ja meine ich, ich weiß nicht ob du ein Bootleg von der letzten Eric Clapton Tournee schon gehört hast, jedenfalls hat er (Doyle) bei "Layla" ein hammermäßiges Sustain hinter....das singt so dermaßen. Mir ist dieser Sound schon beim Konzert aufgefallen, da dachte ich nur, wie geht das.... Hier folge mal dem link ( http://www.geetarz.org/reviews/clapton/2004-06-21-washington-layla.mp3 ) und höre dir die Zweite Gitarre während des Refrains an. Doyle spielt das bekannte Riff im Hintergrund. Wenn du das hörst wirst du verstehen was ich meine.
mfg
Christian
Ja meine ich, ich weiß nicht ob du ein Bootleg von der letzten Eric Clapton Tournee schon gehört hast, jedenfalls hat er (Doyle) bei "Layla" ein hammermäßiges Sustain hinter....das singt so dermaßen. Mir ist dieser Sound schon beim Konzert aufgefallen, da dachte ich nur, wie geht das.... Hier folge mal dem link ( http://www.geetarz.org/reviews/clapton/2004-06-21-washington-layla.mp3 ) und höre dir die Zweite Gitarre während des Refrains an. Doyle spielt das bekannte Riff im Hintergrund. Wenn du das hörst wirst du verstehen was ich meine.
mfg
Christian
Sorry hier der link:
[url]http://www.geetarz.org/reviews/clapton/2004-06-21-washington-layla.mp3[/url]
[url]http://www.geetarz.org/reviews/clapton/2004-06-21-washington-layla.mp3[/url]
Hi Oliver
konntest du dir das File mal anhören ?
Christian
konntest du dir das File mal anhören ?
Christian
