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(G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Ja, 

wenn hier zwei Leute was fordern, dann ist das ja schon fast die absolute Mehrheit, und als glühender Verfechter der Demokratie gebe ich der Forderung nach einer Beichte natürlich gern nach.

Hier isse:

Und das kam so: Dem G.A.S. widerstehen kann ich immer nur so grob 2 Jahre, dann isses vorbei mit der Widerstandskraft. Um die hier bin ich schon eine Weile herumgeschlichen, ihr kennt diese Formulierung von mir ebenso wie das Herumschleichen selbst.

Diesmal war die Ausrede "Halbakustisch" und "mit Piezo". Monatelang war die Gitarre laut Online-Shop "in wenigen Wochen lieferbar", dann wochenlang "in einer Woche lieferbar", was mich natürlich in die komfortable Lage gebracht hat, keine endgültige Entscheidung treffen zu müssen. Als sie dann schließlich auf "sofort lieferbar" stand, ist meine Zurückhaltung zusammengebrochen wie ein Kartenhaus im Sturm und ein paar Tage später (*) war sie dann da.

* Das "später" steht hier im doppelten Sinn. Von den unzähligen Musikhäusern in Burgebrach-Treppendorf hat ausgerechnet das größte nach meinem persönlichen Eindruck letzthin etwas nachgelassen, was die Liefergeschwindigkeit betrifft. Geht das anderen auch so?

Jedenfalls kam das schöne Teil dann quasi direkt aus dem Karton auf die Bühne:

Und es hat richtig Spaß gemacht, sie gleich vor Publikum kennenzulernen.

Die Gitarre spielt sich großartig, die Humbucker klingen sehr offen, fast in Richtung P90, die Split-Sounds klingen deutlich nach Single Coil und sind absolut brauchbar, und der Piezo steht im Sound dem meiner Westerngitarre in nichts nach. Und sie wiegt gerade mal 3 Kilo, was für mich alten Sack auch ein wichtiges Kriterium ist.

Wenn ich in den nächsten Tagen mal aus Versehen etwas Zeit habe, nehme ich mal 1 paar Töne damit auf.

Der Rest des Threads ist dann euren eigenen Equiment-Beichten vorbehalten, und ich maße mir hiermit an, euch schon mal vorab die diesbezügliche Absolution zu erteilen.

Keep rockin'
Friedlieb


Flea Signature Jazz Bass Roadworn – Beichte, Rezension und Dummquatscherei

Moin Friedlieb,

wow! Eine Zahnwaltgitarre als Halbresonanz und obendrein nur 3 kg. Sehr schön. Meinen Glückwunsch! Das will ich gerne glauben, daß die Spaß macht. Dann hänge ich mal meine Beichte gleich mit dran, ich hab den Text schon 'ne Weile fertig und habe bereits ungeduldig gewartet... :o)

Liebes Volk,

klickediklick

neulich las ich die steile These, auch die siebenundzwanzigste Gitarre mache nicht glücklich. Nun habe ich noch keine siebenundzwanzig Gitarren (glaube ich – ich scheue mich seit Jahren vor einer Gitarren-Volkszählung) zudem handelt es sich vorliegend nicht um eine Gitarre sondern um einen Baß, und obendrein sorgt der bei mir durchaus für Dopaminausschüttung. Man soll eben nicht alles glauben, was irgendein Heiopei im Internetz erzählt. :o) Da ist Medienkompetenz gefragt. :o)

In diesem Fall aber muß ich sogar der KI Recht geben – Zitat: »Ja, das Spielen der 27. Gitarre kann glücklich machen, da es Stress abbaut, Dopamin freisetzt, den Blutdruck senkt und das Immunsystem stärkt; der Akt des Musizierens selbst bereichert und die Freude an der Musik überwindet Altersgrenzen.« Na also! Sachichja. Auch dieses KI-Zitat gehört – wie Johannes' Satz – im Probenraum aufgehängt.

Ihr wißt, ich bin – im Gegensatz zu Tom – sonst eher weniger ein Fan des etwas ungelenk wirkenden Offset-Waist-Designs. (Btw.: Ich bin kein Designer, ich bin Ästhet. *gröhl und gacker*) Freilich gibt es auch gute Gründe für Ausnahmen - zum Beispiel:

Ich hatte gerade das Glück, einen gebrauchten Flea Signature JB MiM mit nur 3,9 kg für einen fairen Preis von dessen freundlichen Vorbesitzer zu erwerben. Jazz Bässe sind aufgrund des großen Korpus sonst eher schwerer und meist auch schwerer als Precis. Dieses Exemplar hat also jede Menge Potential bezüglich Ansprache und Eigenresonanz. »Weil, das ist Physik.« (Ullli in anderem Zusammenhang)

Um den Flea Sign. (die Kopie eines '61er – also sehr frühen JB) schleiche ich schon ein Jahr, vielleicht auch länger herum. Was ich besonders cool finde, ist die alte Elektronik mit zwei Tandempotis. Die ist selten, also besonders. Und ich bin großer Fan von Besonderem. Mein selbstgeschraubter Paulownia-JB in Fiesta Red hat die, und für das nächste JB-Selbstbauprojekt mit leichtem Linde-Korpus in Seafoam Green liegt auch schon solch eine Schaltung bereit.

Überrascht war ich allerdings, daß die Tonepotis (schwarze Ringe) 11 Rasterstellungen haben (soll wohl dem '61er Original entsprechen). Das ist im Grunde eine gute Idee, ich würde es aber für noch sinnvoller halten, wenn das die Volumenpotis hätten. Die Pickups sind nämlich revers, brummen also nicht (was mich sehr freut) wenn man sie genau gleich weit aufdreht. Damit erledigt sich zunächst auch eine Abschirmung, die ich ursprünglich angedacht hatte.

Ansonsten macht dieses Exemplar einen sehr authentischen und wertigen Eindruck. Das Griffbrett ist gleichmäßig dunkel (wurde mit Griffbrettöl noch dunkler) und hat cremefarbene Dots. Sehr schön. Solche Dots habe ich schon bei mehreren Griffbrettern nachgerüstet. Auch die Farbe des Ahorns ist nicht zu dunkel und nicht zu hell – also genau so, wie man es oft bei alten Instrumenten sieht. Überhaupt wirkt das Aging sehr überzeugend. Auf manchen Polepieces ist sogar Rost. Find ich cool.

Der Hals fühlt sich sehr gut an – nicht klebrig sondern angenehm glatt. Und er läßt sich mit seinen 38 mm Sattelbreite gut spielen. Mein Preci Classic 50s mit authentischen 44,5 mm Sattelbreite (halbierter Baseball-Schläger) ist da ein ganz anderes Kaliber.

Ich habe den Flea JB zunächst ein wenig getuned und meinen Vorstellungen angepaßt: Die etwas dickeren alten Saiten runter und 100-045er tiefmittig knurrende Ernie Ball Roundwound aufgezogen, einen dünnen Shim untergelegt, um die Saitenlage etwas verringern zu können und den Winkel der Saiten an den Saitenreitern etwas steiler zu haben. Der Halsfuß paßt übrigens saugend in den Korpus – absolute Qualitätsarbeit! Dann die Halskrümmung etwas verringert – und siehe da: Er spielt sich nun fast von selbst und macht richtig Spaß. Die Sattelkerben werde ich demnächst noch mal leicht nachfeilen. Auch das wird die Bespielbarkeit noch mal verbessern.

(Zwischenfrage: Ist es eigentlich schizofrä... – äh – zwiespältig, wenn man an einem völlig vermackten Instrument extrem darauf achtet, keinen zusätzlichen Kratzer zu machen? Sind eventuell Küchen-Pfüchologen anwesend, die uns das erklären können? :o) )

Ich werde das Gewicht noch mal deutlich reduzieren, indem ich die schweren Mechaniken durch die extrem leichten Gotoh GB640 ersetze. Ich hatte erst nach Non-Reverse-Mechaniken gesucht, aber die gibt's nicht in geageter Ausführung. Ich hätte also meine GB640, die ich noch rumzuliegen habe, selbst agen müssen. Also wird er Reverse bekommen. Aber daran gewöhnt man sich doch schneller als gedacht, und es ist konsequent authentisch.

Sodann werd ich ihn noch einer Vibrationsentdämpfung nach Reumont unterziehen, und spätestens dann ist das ein Top-Instrument. Ich freue mich schon sehr darauf, ihn im Bandkontext zu erleben. Das wird wohl schon am Freitag passieren, wenn wir (dr, bg) einen Gitarristen und Sänger treffen.

Am besten klingt's m.M.n. mit beiden Pickups aufgedreht – schön knurrig und damit gut ortbar. Ansonsten ist natürlich vieles möglich - vom dumpfen Motown-Sound bis zum Patorius-Nöhk. Der Sound ist schon am Ashdown-Preci mit aufgedrehten 340 Hz beeindruckend. Aber am SVT-VR mit 810 Heritage ist das geradezu der Hammer. Da bläst einem mit aufgedrehten 220 Hz Knurr und Gerüpel derart unverblümt in die Fresse – das ist endgeil! Sollte es eine Session geben, werdet Ihr's erleben. :o)

Also wer die Gelegenheit hat, solch ein leichtes Exemplar zu erwischen: Ich würde zugreifen.

Begeistere Grüße, Falk

P.S.: Fotos spare ich mir jetzt mal. Mein Flea Sign. sieht nämlich exakt genau so aus wie der in obigem Video - nur das Griffbrett ist bei meinem durchgehend schön dunkel.


Re: Flea Signature Jazz Bass Roadworn – Beichte, Rezension und Dummquatscherei

Moin Falk,

der Flea-Bass war ja schon länger auf Deiner Liste. Im Grunde genommen hättest Du nur schreiben müssen "er ist Shell Pink", damit wäre Dir meine Absolution und mein Glückwunsch bereits sicher gewesen. Sehr, sehr geiles Teil. Vor dem Ampeg stehend noch geiler.....

Mir fehlen in meiner Fender-Abteilung noch zwei Farben: eben Shell Pink, Shoreline Gold, Sonic Blue, Sherwood Green und eventuell Fiesta Red (obwohl ich das schon habe, allerdings als Preci, nicht als Strat).

Ich weiß, jetzt bin ich dran. Kommt noch, muss noch schnell einen Heftschluss durchbringen.

Viele Grüße,
Michael


Re: Flea Signature Jazz Bass Roadworn – Beichte, Rezension und Dummquatscherei

: @Michael: Und Daphne Blue? Haste schon? Ist auch wichtig.

Na klar, das war die erste Strat, bei der ich sicher war, dass sie wirklich gut ist. Mit der bin ich bis heute happy, kuckstduhier

: Wir haben übrigens in der ersten Klasse mit solche bunten Zählstäbchen gerechnet. Ich sag's ja nur. :o)

Eben, zweimal Blau ergibt Rot...oder doch Gold...hm....

Viele Grüße,
Michael


Re: Flea Signature Jazz Bass Roadworn – Beichte, Rezension und Dummquatscherei

: Na klar, das war die erste Strat, bei der ich sicher war, dass sie wirklich gut ist. Mit der bin ich bis heute happy, kuckstduhier

Wunderschön! Hatte ich nicht mehr so ganz auf dem Schirm. Aber ich habe ja schon bei meinem eigenen Geraffel Schierigkeiten, den Überblick zu behalten. ;-)

Und dann kommen noch die Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis hinzu. Wenn ich mir etwas merken will, hilft es mir als Eselsbrücke an Snickers zu denken. ;-)

Gruß Falk


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Sodele, dann will ich mal...

Es gibt für mich ein paar klassische Gitarrenformen, die quasi das Urmeter darstellen. Strat, Les Paul, SG, ES335...und die Tele.

Für die vorhin erwähnte blaue Strat habe ich ewig gebraucht, mit der Tele habe ich noch länger gefremdelt. Ich hatte eine Diego (Hals U-Profil, nicht spielbar), eine japanische Custom mit doppeltem Binding (eine Schönheit in Candy Apple Red, leider nicht sehr resonant) und eine Fender Baja, die nicht mit mir sprach. Dann war lange Ruhe, bis ich über eine Squier CV Custom 72 stolperte und dachte "dasisses". Leider sind die Pickups nicht so dolle und alle Versuche, mit anderen Pickups zu einem besseren Ergebnis zu kommen scheiterten an der Schaltung. Das war mir zu hoch.

Also verkauft, keine Lust mehr auf Tele.

Aber wie Friedlieb schon schrieb, das hält höchstens zwei Jahre. Nach einem Intermezzo mit einer Fender Vintera modified (krumm gebohrte Halsschraubenlöcher, Hals irreparabel schief) und einer Classic Vibe aus indonesischer Fertigung (4,2 Kilogramm!!!) kam die hier. Sehr geile Gitarre, habe ich gestern erst gespielt. Federleicht, resonant, super komfortabel zu spielen.

Und da ich immer noch fand, dass mir eine Tele in klassischem Butterscotch fehlt, recherchierte ich weiter und landete wieder bei der Baja (da mir das Bild nicht gehört, kein Deep Link) https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Fender-Classic-Player-Baja-Tele-Vintage-Blonde/art-GIT0009063-000.

Was soll ich sagen, Tele at its best. Die Humbucker-Option auf Position 4 ist nicht besonders spannend und die Out-of-phase-sounds auch nicht. Alles andere ist allerfeinster Tele-Sound. Die Gitarre wiegt leicht 3,3 Kilo, hat einen kräftigen C-Shape Hals, den der Vorbesitzer schön entlackt hat für ein wunderbar seidiges Spielgefühl. Ich habe ihr die feinen kompensierten Sättel von Gotoh spendiert, hilft der Intonation deutlich.

Nur mit den Bünden bin ich nicht zufrieden. Die laufen als Medium Jumbos, sind mir aber zu breit und dafür zu niedrig. Ich mag am liebsten 6105, damit gehen bei dem 9.5-Zoll-Radius Bendings für mich am bequemsten.

Ein langer Weg fürwahr, mein Tele-Hunger ist nun gestillt.

Viele Grüße,
Michael


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Hi Michael,

: Es gibt für mich ein paar klassische Gitarrenformen, die quasi das Urmeter darstellen. Strat, Les Paul, SG, ES335...und die Tele.

Das sehe ich ähnlich. Bei mir käme noch Gretsch Jet hinzu, SG und ES hatte ich nie...

Mindestens eine Tele gehört jedenfalls in jeden Haushalt. Wenn's zwei solche Guten und Schönen sind, um so besser. Herzlichen Glückwunsch! In meiner Eigenschaft als Laienpriester - äh, nein - Laienbassist erteile ich Dir gern Absolution. ;-)

So'n Schalter für Humbuckerbetrieb usw. hatte ich auch mal in meiner Tele. Hab ich wieder rausgeschmissen. Meine PU-Favoriten für Tele sind übrigens die DiMarzio Twang King - fand ich in diesem Fall mal besser als Häussel. So muß Twängg.

Gruß Falk


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Moin Falk,

: Das sehe ich ähnlich. Bei mir käme noch Gretsch Jet hinzu, SG und ES hatte ich nie...

Ja, Gretsch...eigentlich schon. Deswegen hatte ich mal eine, eine Variante der Jet als Chet Atkins-Ausführung. Japanische, makellose Fertigung. Ordentlicher, aber nicht überragender Ton. Aber die Kombi aus Nullbund, Bigsby und floating bridge haben mir den Stecker gezogen.

Beim nächsten G.A.S-Anfall durfte sie als Tauschobjekt gehen.

: Mindestens eine Tele gehört jedenfalls in jeden Haushalt. Wenn's zwei solche Guten und Schönen sind, um so besser. Herzlichen Glückwunsch! In meiner Eigenschaft als Laienpriester - äh, nein - Laienbassist erteile ich Dir gern Absolution. ;-)

Dankeschön :-)

Viele Grüße,
Michael


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Guten Abend,

erstmal viel Freude an Friedlieb und Falk mit ihren schicken Neuzugängen! Den freigewordenen Beichtstuhlstaffelstab nehme ich dann jetzt an mich :)

Seit 2 1/2 Wochen wohnt diese Burny Firebird bei mir:



Es hat sich mal wieder herausgestellt, dass man nicht selbst Gitarren findet, vielmehr wird man selbst von den Gitarren gefunden. Außerdem sind aller guten Dinge doch drei.

Warum?

Anfang der Herbstferien hatte ich Zeit, ein Deutschlandticket und Lust, Gitarren auszuprobieren. In den Kleinanzeigen waren zu dem Zeitpunkt drei sehr unterschiedliche für mich interessante: Eine ziemlich umgebaute Fret King Esprit, eine K´Mo Memphis (die ich Ende des letzten Jahres schon beobachtet hatte, die aber letztendlich anderweitig verkauft wurde, der Käufer bot sie nun wieder an) und eben diese Burny. Alles irgendwie sehr unterschiedliche Instrumente. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Die Fret King war ganz nett, hat mich aber nicht so sehr angefixt. Die K´Mo fand ich richtig toll, leicht, toller Hals, tolle K´Mo eigene Pickups, vielleicht etwas zu blau 😊 Außerdem war der Verkäufer ein wirklich netter Mensch, der mir im Verlauf des Besuchs bei ihm noch drei weitere seiner Gitarren einfach so in die Hand gedrückt hat, er hatte auch noch den gleichen Amp wie ich, außerdem Pedale, die ich nicht kannte und immer schonmal ausprobieren wollte. Das hat richtig Spaß gemacht. Abgereist bin ich mit der Info für ihn, dass ich am nächsten Tag die besagte Firebird noch befingern werde und mich dann entscheide, für ihn war das völlig okay. Nachdem ich abends wieder zuhause angekommen war, erhielt ich dann allerdings von ihm die Nachricht, dass er sich nachmittags bei unserem Treffen im Bewusstsein eines möglichen Gitarrenabschieds ziemlich gequält habe und er seine K´Mo nun doch behalten möchte - so kann´s gehen :) Also konnte ich am Tag darauf die Reise zur nächsten Gitarre ohne Entscheidungsdruck antreten.

Firebirds fand ich schon immer optisch sehr cool, befeuert wurde das noch von einer Band, die ich im Sommer zufällig bei einem Festival gesehen habe (Jail Job Eve aus Osnabrück). Die Burny wohnte in Weimar (in der Stadt war ich das erste Mal, wirklich hübsch), mit dem Verkäufer war ich abends in dessen Proberaum verabredet. Tagsüber meldete sich ab und an das Teufelchen auf der Schulter („Du hast schon zu viele Gitarren.“, „Diesmal weißt du gar nicht, welche Gitarre du zum Ausgleich verkaufen magst.“), aber nun umkehren wäre unhöflich gewesen. Weil das Teufelchen echt etwas penetrant war, hatte ich dann beim Kontakt mit der Burny fast schon den Wunsch, eine haarige Suppe serviert zu bekommen. Pustekuchen.

Beim Erstkontakt war ich schon erstaunt bis begeistert, wie leicht sie ist (fragt mich nicht nach dem exakten Gewicht), der erste trockene G-Akkord klang astrein, ich mochte den Hals. Auch im weiteren Verlauf des Testens schmeckte die Suppe. Verflixt. Nun gut, weil das Teufelchen dann immer noch nicht ruhiggestellt war, dachte ich, dass der unterdrückte Engel („Die ist echt klasse, wird selten angeboten, nimm sie mit!“) am nächsten Tag evtl. müde ist und erbat mir entsprechende Bedenkzeit. Daraufhin hatte ich neben der Gitarre noch ein zweites Bier in der Hand. Im Nachhinein glaube ich, dass der Verkäufer und sein anwesender Schlagzeuger (ebenfalls sehr nette Leute) mich damit nur gefügig machen wollten :)

Ende der Geschichte: Ich habe die Gitarre direkt mitgenommen, seitdem bei vier Proben gespielt und sie macht mir wirklich Spaß. Einziger Kritikpunkt: So eine Firebird ist im passenden Koffer echt sperrig, passt nicht in meinen Kofferraum (Kombi) und reist somit auf dem Rücksitz. Basser kennen das.

War es das? Nö. Ugorr schreibt, Pedale könne man auch beichten.

Neulich habe ich entdeckt, dass es (wohl limitiert) einen „Dirty Diablo“ gibt. Die dazugehörigen Youtube Videos haben dann „Haben wollen“ zu mir gesprochen. Das passiert mir bei Pedalen, gerade bei Zerrern, ab und zu mal. Meistens stelle ich dann fest, dass ich so verwachsen mit den hier schon lange benutzten Krachbüchsen bin, dass ich eine weitere (meistens sehr subtile) Variation nicht benötige. Das dreckige Teufelchen kann seine Abstammung nicht verleugnen, klingt aber doch anders, wirklich etwas wilder als der alte Diablo von Burke. Zwei Diablos im Haushalt sind auf jeden Fall besser als nur einer!


Schönen Abend

Andreas


Mechaniken und Gewicht – Re: Flea Signature Jazz Bass Roadworn

Liebes Volk,

ich habe nun die Mechaniken gewechselt. In der Summe ergibt sich mit den Gotoh GB640 XN eine Gewichtsersparnis von etwa 140 g. Damit ist der Flea Signature leicht wie ein Floh und wiegt nun nur noch knapp 3,8 kg. Das ist für einen Jazz Bass sensationell wenig!

Zudem habe ich die Sattelkerben vorsichtig tiefergefeilt. So etwas ist sehr riskant und zeitaufwendig und wird ab Werk im Grunde nie gemacht – ist aber entscheidend für sie Bespielbarkeit.

Nun geht der Baß ab wie ein Zäpfchen! Wahnsinn. Ich hab hier losgerockt wie irre und mit der Baßfigur von "Give It Away" war ich Flea einen Moment lang ganz nah. :o)

Grüße mit Dauergrinsen, Falk


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Hallo Friedlieb,

herzlichen Glückwunsch zur neuen Gitarre! Manchmal müssen es eben Humbucker sein :-)

Irgendwann demnächst wird vielleicht etwas Les Paul-artiges bei mir einziehen. Deine neue Gitarre ist auch bei den Kandidaten dabei, die Fame Forum IV finde ich auch sehr chic. Oder eine SG oder doch einfach eine richtige Les Paul.

Heue Abend habe ich neue Speaker in meinen Fender Custom Vibrolux eingebaut. Die Vorgeschichte ist dass mir der helle Klang nicht mehr so gut gefällt seitdem ich den weicher klingenden Brownface 63 RI Vibroverb besitze. Leider ist der schon dreißig Jahre alt und zickt ein bisschen rum, so dass ihn noch nicht mit auf Gigs nehmen kann.

Da kam der Artikel von Udo Pipper in einer der letzten G&B ganz gelegen. Anscheinend gab es früher mal ganz tollen Jensen Speaker in den Tweed-Amps, die leider auf dem Markt nicht mehr zu finden sind weil Neal Young sie alle aufkaufen lässt. Na ja, ich mag einfach diese "Wir haben das letzte EInhorn geklont" Geschichten und die neuen Jensen Silverbirds sollen so ähnlich klingen wie die gesuchten alten. Auf jeden Fall klingen sie ganz frisch aus dem Karton eingebaut schon ganz ordentlich :-)

Zwei recht neue Strats sind auch bei mir eingezogen und die bleiben jetzt auch für lange Zeit - großes Eherenwort! :-)

Viele GrüßeMartin


Re: Flea Signature Jazz Bass Roadworn – Beichte, Rezension und Dummquatscherei

Moin Martin,

: Was ist Reumont-Entdämpfung? Ist das die Technik von Emil?

Jo, das ist vom Prinzip her die Technik von Emil (der wohl früher mal mit Prof. Reumont zusammengearbeitet hat) in vereinfachter Weise.

Frag mal Ferdi, dem hab ich seinerzeit zwei Gitarren entdämpft. Und meine Gitarren und Bässe habe ich alle entdämpft.

Literatur: https://www.amazon.de/Theorie-Praxis-Vibrationsentd%C3%A4mpfens-Resonanzverbesserung-Musikinstrumenten/dp/3877101739

Es gibt hier auch diverse Postings zu dem Thema.

Gruß Falk


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Moin Andreas,

Firebirds sind geil. Kann man gut hier hören. Ich mag die Combo und den Sound, die Firebird passt dermaßen gut in das Two-Guitar-Setup.

Glückwunsch zur Neuen, tolles Teil, und auch zum dreckigen Okko. Ich werde am Wochenende mal Zerrer-Shootout machen, danach dürfen bestimmt ein paar Sachen Platz machen für Neues. Wobei ich jedesmal, wenn ich nach einem G.A.S.-Anfall einen neuen (gebrauchten) Zerrer gekauft habe, reumütig zur Lightspeed/Tumnus-Kombi zurückkehre.

Viele Grüße,
Michael


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Moin Martin,

: Heue Abend habe ich neue Speaker in meinen Fender Custom Vibrolux eingebaut.

Speakertausch macht Spaß. Ich finde, man bekommt für vergleichsweise wenig Geld einen ganz anderen Amp-Sound. Ich bin mit meinem Bassman-Klon super happy, seit ein Celestion Creamback drin ist.

: Zwei recht neue Strats sind auch bei mir eingezogen und die bleiben jetzt auch für lange Zeit - großes Ehrenwort! :-)

Das glaubt ja keine Sau ;-)

Viele Grüße,
Michael


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Moin.

Hui, eine Zahnwaltgitarre, aber leider auch genau mein Beuteschema. Wie tauglich sind die Piezosounds? Ich spiele ja inzwischen fast nur noch andersrum: Akustikgitarre mit hin und wieder Zerre. Da muss ich mal mein Setup zeigen, das wird dann mein Beichteintrag für Effekte und so.

Hier mal zu den Gitarren: 

zugelaufen sind: diverse(9) Nylonstrings von Yamaha und Höfner in 1/2, 3/4 und 4/4 - die sind im reglemäßigen Verleih für Anfänger und ein paar neue Nachbarn und deren Kindern aus den Flüchtlingsunterkünften. 

1 schwarze HarleyBentonTele - die Günstigste von Thomann noch billiger aus den Kleinanzeigen gefischt. Frische Saiten, eine Feile und ca eine Stunde Einstellarbeit - bisher auch im Verleih für die Musikschule. 

dann kam so eine kleine Punkrockmaschine:

https://www.thomann.de/de/harley_benton_dc_junior_ltd_pelham_blue.htm 

gebraucht von erniecaster gekauft, den kennen ja auch noch ein Paar. Hat er mir für einen Schüler überlassen, der hat damit auch fleissig geübt und mir dann vor kurzem für meinen Verleihpool wieder zurückgegeben. ABER: Ich spiele die inzwischen jede Woche. Die liegt zum Benutzen im Proberaum und meine Güte macht die Spaß. Nicht denken nur spielen und alles ohen viel ChiChi. Wirklich das totale Gegenteil von Friedliebs Neuerwerb. Kann man aber auch alles mit spielen.

Die wird übrigens von einem Aussensaiteramp verstärkt. Bei mir ist der Hughes&Kettner tube100 gelandet. Der wird jetzt auch jede Woche ordentlich durchgeheizt. Scheint die aktuelle Soundästhetik der "jungen Leute" auch zu treffen. Ich habe ihn lange als Pedalplattform genutzt. Aber mein Lehrerkollege hat sich den passenden Combo mit 50 Watt zugelegt - ein Influenceramp also.

eine Squierstrat in schwarz, die aber nur noch für Fotos taugt - die will ich für die Hardware nochmal schlachten.

eine schwarze Epiphone LesPaul junior - auch im Verleihpool. 

verschiedene Yamaha Pacificas Strats - waren alles gute Instrumente. Ich mag nur keine Strats und die sind alle an Schüler gegangen. 

Meine Verleihpoolbeichte: Ich unterrichte ja an einer keinen Musikschule und es gibt kein Musikgeschäft mehr vor Ort. Der hatte eben auch für Anfänger Verleihinstrumente und Mietkaufangebote usw. Zumindest für "meine" kleine Schule habe ich das jetzt ein bisschen übernommen. Unser Unterricht ist schon nicht ganz günstig und wir versuchen da niederschwellig einen Einstieg für Alle anzubieten. 

Ein paar der angeschafften Instrumente gehen dann auch mal in das Eigentum der Schüler über, sollte also jemand Gitarren/Amps oder sowas loswerden wollen: schreibt mir ruhig. Ich kann nur bei der Instrumentenmasse nicht Unsummen ausgeben.

Soweit mal der Teil 1 meiner Beichte - Viele bunte Billoinstrumente, die aber meinen Bastelwahn befriedigen und dann Kindern zu Gute kommen. 

Teil 2 starte ich dann mit CandyAppleRed...


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Moin Ugorr,

: Punkrockmaschine

Ich hoffe, Matthias geht es gut. Du darfst ihn gerne von mir grüßen, wenn Du magst. Ich habe neulich erst an ihn gedacht. Vielleicht hat er ja die weiße Strat noch, an der ich ihm ein Salamipickguard nach dem Vorbild meiner Weißen installieren durfte (was ich gerne gemacht habe). Ich habe auch die rote Akustikgitarre, die er mir geschenkt hat, noch. Nicht, weil ich die Gurke spielen würde ;-) , sondern als Andenken und weil ich mich nie von Gitarren trennen kann.

Die blaue Punkrockmaschine sieht übrigens saucool aus. Wenn sie dann noch Spaß macht, was will man mehr?

: Teil 2 starte ich dann mit CandyAppleRed...

Ja bitte, mach das mal.

Gruß Falk


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Hi Ugorr,

: Hui, eine Zahnwaltgitarre,

gar nicht, jedenfalls preislich. Das ist ja eine SE, und das schöne Holz ist nur Furnier. Sieht man aber nicht. :-)

: Wie tauglich sind die Piezosounds?

Sehr, imho. Ich versuche nachher mal die Zeit zu finden, was aufzunehmen.

: zugelaufen sind: diverse(9) Nylonstrings von Yamaha und Höfner in 1/2, 3/4 und 4/4 - die sind im reglemäßigen Verleih für Anfänger und ein paar neue Nachbarn und deren Kindern aus den Flüchtlingsunterkünften. 

Klasse, dass du sowas machst. Bietet natürlich auch die Gelegenheit, den Furhpark ohne Gewissensbisse zu vergrößern. ;-)

: dann kam so eine kleine Punkrockmaschine:
: https://www.thomann.de/de/harley_benton_dc_junior_ltd_pelham_blue.htm 
: gebraucht von erniecaster gekauft,

Sehr geil! Grüß den Matthias mal und sag ihm, dass er hier vermisst wird. 

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (G.A.S.) Der (im Rahmen unserer bescheiden gewordenen Möglichkeiten) große Beicht-Thread

Wow, Andreas,

: Seit 2 1/2 Wochen wohnt diese Burny Firebird bei mir:

Firebirds find ich richtig cool, herzlichen Glückwunsch zu dem Kauf und viel Spaß damit. Ich bin sicher, ihr werdet gute Freunde.

Mit stehen solche Gitarren leider nicht, dafür bin ich in mehrfacher Hinsicht zu klein, aber in den richtigen Händen (siehe Michls Link zu den großartigen Robert Jon & The Wreck) können sie Wunder wirken.

Nichts weniger als das kann die Welt jetzt von dir erwarten. :-)

Keep rockin'
Friedlieb