Re: (Meinung) Mein Problem mit "innovativ"
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Beitrag von muelrich vom Juni 13. 2005 um 18:46:03:
Als Antwort zu: Re: (Meinung) Mein Problem mit "innovativ" geschrieben von muelrich am Juni 13. 2005 um 17:59:15:
Hi !
Ein Nachtrag:
es ist schon seltsam, dass in diesem Forum an sich Gleichgesinnter gleich mehrere Threads relativ heftige Auseinandersetzungen zu per se subjektiven Dingen, wie geschmack und innovation hervorbringen.
Dabei müsste uns eigentlich eine ganz wichtige Eigenschaft einen:
Wir "verstehen" mehr von Musik (und ihrer Theorie) als der gemeine Bürger, weil wir ein Instrument spielen.
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten hier (und das ist ja sowohl an den Aussenjams als auch an vielen Threads deutlich zu merken) sich seit geraumer Zeit als aktive Musiker intensiv mit diesem sujet beschäftigen. Wir haben (mdst.) ein Instrument erlernt (ich gehe mal davon aus, dass hier keiner mitmacht, der sich die Gitarre zwischen die Kniekehlen hängt um bloss krass geil zu posen), wobei es vollkommen egal ist, ob man das mit viel Gefühl und gutem Raushören oder mittels fundierter theoretischer Ausbildung oder beidem getan hat.
Und damit unterscheiden wir uns von den Nichtmusikern:
Der Nichtmusiker hört Musik und findet die gut oder schlecht und weiß eigentlich nicht (wirklich), warum. Bei uns hingegen müsste das anders sein. Beispiel: ich höre ein Stück, dass groovt toll und plötzlich denke ich, hey, geschuffelter 3/4.... oder erkenne geile Harmonien oder oder usw.... Ist es nicht so, dass wir Musiker, egal ob bewusst oder unbewusst, jegliche Musik immer ein kleines Stück analytischer hören als Andere?
Und daher erkennen wir "Musik", die langweilig, schlecht gespielt, diletantisch hingerotzt oder was weiß ich....
Der "Streit" hierüber zwischen (kommt mir so vor) den Altsäcken und den Jüngeren befremdet mich daher auch ein wenig.....
Noch eine Anmerkung zum Generationenproblem "Heideröschen" Wenn ich daran denke, dass die Musik, die mich wesentlich gepägt hat, nun mittlerweile 30 + x Jahre alt ist, dann muss das eigentlich für meine Söhne (17 / 15J.) so sein wie für mich damals die Mucke von meinem Vater (der hörte am liebsten Glenn Miller). Das war zwar immer noch besser wie Volks- oder Marschmusik, aber dennoch für mich nicht der Brüller, hörte ich doch Deep Purple und Led Zepellin...
Es gibt bei dieser Betrachtung jedoch einen ganz gewaltigen Unterschied: Ob Deep Purple oder Linkin Park. Es ist beides Rock 'n' Roll Und Glenn Miller ist eine ganz andere Baustelle.
Alles was man heute so hören kann, ist eigentlich in den 60gern oder 70gern entstanden und wird nur irgendwie neu kombiniert.... Daher ist es für meine Söhne auch selbstverständlich, aus dem Fundus des Vaters sich die Sachen auf den Rechner zu ziehen......
So, schluss jetzt mit der Doktorarbeit.... .... wenn der muelrich einmal labert, findet der eh kein Ende mehr...
Gruß & Grins Uli M
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