(Band) Nachwuchs an Gigs heranführen
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Beitrag von Blackbeer vom Juli 18. 2007 um 20:20:17:
Moin Gemeinde,
sorry für das lange Posting, aber sonst ist das "Problem" nicht gut genug darzustellen.
Nach 5 Jahren Kellerdasein haben wir wieder Blut geleckt und wollen wieder auf die Bühne.
Die Vorgeschichte: Alte Säcke zwischen 47 und 58 Jahren, die schon seit über 25/39 Jahren zusammen mucken. Nachdem 2 Bandmitglieder (G, Dr)vor 5 Jahren leider kurz nacheinander verstorben sind haben wir "Überlebenden" es lange nicht geschafft, wieder richtig Musik zu machen. Da uns aber eine so lange Freundschaft über die Musik hinaus verbindet, hatten wir völlig ambitionslos mit Git,Git,B vor uns hingemuckelt. Adäquate Musiker, die sowohl menschlich als auch musikalisch zu uns passten, fanden sich leider nicht.
Dann tat sich ein junger 22jähriger Kollege auf, der genau unser Musik hörte und trotz einer halbseitigen Körperlähmung (Autounfall als Baby) sich früher mal als Drummer versuchte. Kollegen zum Mucken eingeladen und geschockt. Er konnte gar nix! Da wir aber sowieso keine Ambitionen hatten und es ein ausgesprochen netter und sympatischer Kollege ist (sonst hätte ich ihn ja auch nicht angeschleppt) lautete der Spruch unseres Ältesten:"Kleiner, aus Dir machen wir einen richtigen Musiker"! Also wurde ein fähiger Drummer aufgetan, der dem Jungspund mit viel Einfühlungsvermögen in jetzt 3 Jahren viel beigebracht hat. Auch wenn er nur eine Hand und beide Füße (den einen für die Hihat dabei nur bedingt) einsetzen kann, ist er mittlererweile richtig gut geworden. Der Beat kommt sauber und nur gelegentlich mit leichten Timingproblemen bei Breaks, aber da fangen wir ihn schon wieder ein. Lockere Improvisationen spielt er auch schon recht ordentlich mit. Man vergißt schon oft, daß er nur mit einer Hand spielt!
Stilistisch bewegen wir uns überwiegend im Rhytm n Blues bis zu ollen gecoverten Rock-Kamellen von Steve Miller bis CCR. Also nix Wildes für einen Drummer.
Es macht wieder so richtig Spaß und unser "kleiner Sonnenschein" hat jede Menge Selbstvertrauen durch die Musik gewonnen und gleichzeitig auch durch das Drummen eine wesentlich bessere Koordination seiner Bewegungen im Alltag. Da er im einen Fuß nur eine Teillähmung hat, hilft ihm das Treten der Hihat auch im Alltag, den Fuß besser zu benutzen. Musik ist also nicht nur Therapie für den gestressten Geist ;-).
Nur unter Stress oder bei Aufregung verkrampft er körperlich n Alltagssituationen und dann ginge auch nix mehr mit Drummen. Da wären wir jetzt beim Problem. Den Kleinen einfach auf die Bühne zu zerren würde wohl in einem Fiasko für ihn enden und wir wollen wir ja gerade nicht kaputt machen, was wir an Selbstvertrauen in ihm aufgebaut haben. Er möchte ja auch unbedingt auf die Bühne, aber hat Angst vor dem Versagen in dieser für ihn ungewohnten Situation.
Vielleicht hat ja jemand Tipps, wie wir ganz klein und vorsichtig anfangen können, den Jung an die Gigsituation zu gewöhnen.
Danke schonmal fürs lesen und Eure Tipps Andreas
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