Re: (Band) Nachwuchs an Gigs heranführen - Rückmeldung


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Blackbeer vom Oktober 01. 2007 um 15:10:30:

Als Antwort zu: Re: (Band) Nachwuchs an Gigs heranführen geschrieben von Blackbeer am Juli 19. 2007 um 22:15:57:

Moin,

vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an diesen Thread aus dem Juli. Ich versprach ja Rückmeldung nach dem ersten Mal vor Publikum. Here it goes ...

Nach den zahlreichen Tipps und aufmunternden Worten haben wir Altsäcke unseren Nachwuchs am Wochenende "entjungfert"!

Ort der Tat: das Kellergeschoß meines Hauses mit inbegriffenem Übungsraum, das als Einweihungsparty herhalten musste

Anwesend: ca. 50 geladene Gäste, davon ca. 20 von der Musikerpolizei ;-)

Programm: wie üblich, die ersten 3 Stücke festgelegt, den Rest sehen wir dann ...

Unser "Kleiner" äußerlich gelassen aber dauernd aufm Klo und dann gings los.
Zunächst was einfaches: "Already gone" von den Eagles, Nachwuchs zählt 4 vor, verweigert aber dann im Intro die Mitarbeit, steigt dann aber doch noch vor dem 1. Vers, wenn auch etwas holprig mit unsicherem Blick zu uns mit ein. Anerkennendes Grinsen der Seniorenrocker war die Folge. Das ganze Stück beschränkte er sich darauf, den Beat ohne jegliche Variationen, aber auch ohne Temposchwankungen durchzuhalten. Gut gemacht und Applaus ... . Junior strahlt ...

Danach "Rote 66" in einer leicht swingenden Version. 4 vorgezählt und diesmal spielt er auch von Anfang an mit ;-). Der Song rollt und Junior deutet die ersten zaghaften Wirbel und Variationen im Spiel an ... geht doch! Bei seinen fragenden Blicken kriegt er von uns immer ein freundliches Lächeln und Nicken zurück!

Nagut, dann "Midnight Hour". Junior groovt, strahlt und reisst uns förmlich mit, genial, jetzt fängt es an Spaß zu machen und ich entspanne mich langsam, denn jetzt ist er durch!

Danach war es einfach nur noch Party und Spaß für uns und offensichtlich auch die geneigten Zuhörer, der auch unsere mit viel Allohol gnädig gestimmte Musikerpolizei sich anschloss.

Unser Drummer wurde immer lockerer, kreativer und mutiger. Bei Chuck Berrys "Oh Karola" zog er gegen Ende des Songs das Tempo gewaltig und meinte dann nach fragenden Blicken "... oder könnt ihr nicht mehr schneller". Der Brüller für alle.

Nach 1 1/4 Stunde (23 Uhr)gabs dann mit Rücksicht auf die Nachbarn nur noch Musik vom Band. Es war wie bei einem normalen Gig, manches hat gut geklappt, manches ging daneben, manches auch ohne das es jemand merkte und manches war ganz anders als geplant. Wie ein ganz normaler Gig eben.

Unser Nachwuchs erntete von allen Seiten, auch der Musikerpolizei, viel Lob und Anerkennung, auch dafür daß er sich herablässt, mit so alten Leuten zu musizieren und war der Strahlemann des Abends. Jetzt hat er Blut geleckt und vorgeschlagen, demnächst doch mal hier in einer Kneipe zu spielen, die 1x monatlich "Open Stage" veranstaltet. Angst hat er jetzt jedenfalls nicht mehr.

Mein Fazit: Ihr habt Recht gehabt! Wir sollten auf seine Behinderung keine Rücksicht nehmen und die große Flatter hat auch jeder Gesunde beim 1. Mal. Große Erleichterung, der Nachwuchs hat nicht nur durchgehalten, sondern sich super geschlagen. Ich war vor Sorge vorher wohl aufgeregter als er. Es hat schon nach kurzer Zeit tierisch Spaß gemacht, mal wieder vor wenn auch Heimspielpublikum abzurocken und weitere Schandtaten werden folgen ... .

Danke fürs Lesen
Gruß und Blues
Andreas


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.