Re: (Band) Nachwuchs an Gigs heranführen


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Beitrag von Blackbeer vom Juli 19. 2007 um 10:23:34:

Als Antwort zu: Re: (Band) Nachwuchs an Gigs heranführen geschrieben von erniecaster am Juli 19. 2007 um 09:56:36:

Moin nochmal,

: Schimpft mit mir, nennt mich naiv, das ist okay. Aber Euer Drummer weiss, dass er behindert ist. Es ist toll, dass Ihr Euch Gedanken um seine Probleme macht aber wenn Ihr für ihn alle Steine aus dem Weg räumt, bringt Ihr ihn erstens nicht weiter und macht ihn regelrecht zum Kind. Das sieht man ja schon so ein wenig im Beitrags-Titel "Nachwuchs".
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Naja, "Nachwuchs" ist eher humorvoll gemeint, wenn man bedenkt, daß unser Senior gerade zarte 35 Jahre älter ist als unser Drummer ;-).
Aber ansonsten hast Du da schon Recht, daß wir wohl ein wenig zu vorsichtig sind, da kommen wohl die Beschützerinstinkte durch. Ich habe halt die Angst, sein mühsam erarbeitetes Selbstvertrauen zu zerstören, wenns nicht klappt!

: In dem Moment, in dem ihr ihn fragt, ob er mit Lampenfieber bei einem Gig Probleme bekommt und ganz bewusst auch die Möglichkeit der Muskelverkrampfung ansprecht und ihm klar macht, dass dieses Gespräch der Problemlösung mit ihm und nicht seinem Rauswurf dient, dann seid ihr auf Augenhöhe. Und ich finde, das gehört sich so für Integration.
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Das haben wir auch getan. Wir pflegen einen sehr offenen und vor allem ehrlichen Umgang miteinander. Ich sprach ja im Eingangspost von Freundschaft.

: Ich selbst habe Schwierigkeiten im Umgang mit geistig Behinderten, weil ich nicht weiß, was ich da tun soll/darf/muss. Bei körperlich Behinderten versuche ich eine möglichst unverkrampfte und offene Kommunikation im Bedarfsfall auch über die Beeinträchtigungen. Damit lassen sich diese Punkte einfach und schnell lösen und das Thema Behinderung ist vom Tisch.
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siehe oben. Wir gehen da sehr offen ran. Wir suchen nur einen Weg, behutsam an die Gigs heranzuführen um nichts kaputtzumachen.

: Nochmal - bei aller Klugscheißerei - mein absoluter Respekt!

Danke! Ich konnte Deinen Zeilen aber keinerlei Klugscheißerei entnehmen, sondern klare, ehrliche Aussagen. Das ist auch gut so und damit kann ich was anfangen.

Außerdem machen wir die Mucke mit diesem Drummer zusammen nicht, weil wir Mitleid mit ihm wegen seines Handicaps haben, sondern weil er trotz des Altersunterschiedes einfach menschlich ganz toll zu uns passt, wir uns prima verstehen und sehr viel Spaß zusammen haben! Spieltechnisch vergessen wir oft sein Handicap.
Vielleicht sollte man jedem Drummer eine Hand auf dem Rücken festbinden, dann konzentrieren sie sich wenigstens auf den Beat und dreschen nicht so unmotiviert durch die Gegend ... ;-).

Letztendlich denke ich mittlererweile aber auch schon, daß wir wohl etwas zu ängstlich und behutsam sind.

Vielen Dank nochmal, das hilft weiter
Andreas


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