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(Philosophie) Sound

Liebe Gemeinde!

Es ist an der Zeit, dass ich euch an einer Entwicklung teilhaben lasse, die sich seit einiger Zeit angebahnt und mittlerweile verstärkt hat. Ein gewisser Hamburger Rutsch-Gitarrist kennt dieses Thema schon und ihm ist es auch nicht fremd.

Mein Equipment wurde mir erst zu aufwändig. Ein feinstens verkabeltes Stressbrett, bestehend aus käuflich eigentlich gar nicht zu bekommenden Geräten, extra gewickelte Saiten, abgeknipst durch einen Saitenschneider aus Titan, Kabel nur nach vorherigem Durchmessen erworben, Gitarren handverlesen, eingerüttelt und hinterher vom Gitarrenbauer eingestellt.

Dann saß ich neulich bei meinem Gitarrenschüler (zu dem ich kam wie die Nonne zum Kind) und musizierte auf einer furchtbaren Dreadnought mit völlig vergammelten Saiten und unmöglicher Bespielbarkeit. Das Ding klang total furchtbar. Aber Spaß hat´s gemacht, da passierte Musik.

Mittlerweile spiele ich in meiner Krachband zwei Solidbodies von der Stange, die ich ohne Testen blind gekauft habe. Kabel her und ab in den Transenamp, der sowas von überhaupt nicht Boutique ist, dass es schon wieder eine Art hat. Passt. Drückt. Ist nicht 100% mein Sound aber absolut brauchbar. Dass ich nach einem Saitenriss diese spitzköpfige Idefix genommen habe und damit auch klarkam, lassen wir mal raus.

Dabei stellte ich fest, dass das einfache aber brauchbare Zeug vernünftiges Werkzeug darstellt und erinnerte mich an Friedlieb. Der schrieb mal sinngemäß: "Wenn der Chorus schon so geil klingt, warum soll ich dann noch mehr machen als einen einfachen Akkord zu spielen?" Bingo. Schlechterer Sound führt dazu, besser spielen zu müssen. Außerdem führen unterschiedliche Gitarren ja zu unterschiedlichen Spielweisen.

Aber will ich das eigentlich? Nein. Ich will auf der Gitarre spielen, mir nicht von der Gitarre oder dem Amp diktieren lassen, was nun aus dem Speaker kommt. Ich will Chef beim Musizieren sein, nicht mehr die Gitarre oder der ach so tolle Zerrer. Die tollen Spielsachen drängen sich aber in den Vordergrund. Hm.

Arbeitshypothese: "Gute Gitarren stören beim Musizieren."

Damit war ich in Schwierigkeiten, denn meine akustischen Gitarren sind schon ganz gut. Meine erste Idee - natürlich: Da muss was Neues her. Eine Gitarre, die mir egal ist, jedenfalls keine, die ich wirklich mag. Mittlerweile bin ich davon sogar ab, denn die Arbeitshypothese hat sich als falsch herausgestellt. Wenn ich nämlich erst bewusst das Equipment ignoriere und dann statt dessen meine Konzentration völlig auf die Musik lenke, kann ich auch mit gutem Equipment der eigentliche Musiker bleiben.

Übrigens könnte ich mich mit diesen neuen Erkenntnissen tatsächlich mit der Idee der Variax anfreunden. Mein Bandkollege hat aber eine und ich finde den Sound wirklich nicht gut. Außerdem brauche ich die Vielfalt nicht und habe alles, was ich benötige.

Falls also jemand von euch eine 59er Paula oder so zu verschenken hat - bietet sie wem anders an.

Gruß

Matthias



P.S. Ich geh jetzt wieder Klavier spielen.

Re: (Philosophie) Sound

Moinsens Matthias -

: Damit war ich in Schwierigkeiten, denn meine akustischen Gitarren sind schon ganz gut. Meine erste Idee - natürlich: Da muss was Neues her. Eine Gitarre, die mir egal ist, jedenfalls keine, die ich wirklich mag. Mittlerweile bin ich davon sogar ab, denn die Arbeitshypothese hat sich als falsch herausgestellt. ...

...um den Arbeitsbesuch in Hamburg kommste trotzdem nicht herum. So haben wir nicht gewettet *ggg*

Und Gratulation zum 2.500sten. Da bist du mir hart auf den Fersen.

slide on ...
bO²gie

Re: (Philosophie) Sound

Hallo Matthias,

ich gebe Dir absolut Recht. Mein Krempel ist zwar auch handverlesen, ist aber eigentlich nicht wirklich leicht zu spielen (12er Saiten auf Strat, Crunch, keine Effekte). Ich muß ganz schön arbeiten um was gescheites aus dem Zeug holen, wenn es klappt werde ich mit geilem Sound und Ton belohnt. Im Endeffekt lasse ich mir von keinem Equipment mehr den Sound aufdrücken, ist mir vollkommen wurscht wie das Zeug heißt. Man soll es sich vielleicht wirklich nicht zu leicht machen.

Gruß Torsten

Re: (Philosophie) Sound

Hi, Matthias.

Immer lese ich Deine Beiträge gerne, Matthias.

Immer.

Aber manchmal denke ich "Der Matthias" - denke ich so, manchmal - "ich glaube, der denkt zuviel nach".

Manchmal.

Sicher lenkt es vom Musizieren ab, jenes Hinterher-Hecheln hinter dem noch einen draufsetzenden Quentchen Soundqualität, das Verlangen nach dem Land wo vielleicht noch leckerere Milch und noch ein bißchen süsserererer Honig fliessen, wo das Gras doch ganz bestimmt noch eine Winzigkeit grüner, der Sound noch Weberer ist.

Aber gutes Equipment ist wie gutes Werkzeug für mich. Es lenkt mich nicht ab, im Gegenteil, ich kann mich dann auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich Musik.

Und ich kann mich kann mich mein Spiel konzentrieren, denn dann bin ich die grösste Fehlerquelle. Wenn das Equipment sonst gut ist aber heute kam nur Grütze raus, dann weiß ich: Es lag an mir.

Das was für Dich [jetzt] "Spielsachen" sind, würde ich "Werkzeug" nennen, dann das ist es für mich. Ist wohl eine andere Betrachtungsweise.


Außerdem kommt der Sound ja audsvf dehn Finggkm.

(Mist! Moment, ich versuch's nochmal.)

Außerdem kommt dervsoundc aud den fimngnnrn.

(Scheisse!)

Der sound ckmt au dhn gfngern.

(Einmal noch!)

der sound kommt avs den fijnmgngn.

(Ein Versuch noch!)

Fingimngrrrn.

(Ich gebe es auf. Ich kann das nicht einfach nicht schreiben. Es geht nicht.)


Gruß,
groby
*

Re: (Philosophie) Sound

Hi,

Mein Krempel ist zwar auch handverlesen, ist aber eigentlich nicht wirklich leicht zu spielen (12er Saiten auf Strat, Crunch, keine Effekte). Ich muß ganz schön arbeiten um was gescheites aus dem Zeug holen, wenn es klappt werde ich mit geilem Sound und Ton belohnt. Im Endeffekt lasse ich mir von keinem Equipment mehr den Sound aufdrücken, ist mir vollkommen wurscht wie das Zeug heißt. Man soll es sich vielleicht wirklich nicht zu leicht machen.

wenn ich zehn Tage nicht gespielt habe, von drei Wochen ganz zu schweigen, bekomme ich auch keinen anständigen Ton mehr raus, von Hornhautrissen usw ganz zu schweigen.

Ja, man soll es sich wirklich nicht zu leicht machen. Wenn man regelmä#ßig übt, wird man dafür mit einem Mordston belohnt und das Equipment tut, was man will.

Ein bisschen Mackergehabe ist aber schon dabei, wenn man feststellt, dass andere die eigene Gitarre nicht bändigen können (huh, was sind denn das für Saiten?).

Oder?

cu, ferdi

Re: (Philosophie) Sound

Hallo ferdi,

natürlich ist da ein Mackergehabe dabei, bin ja schließlich E-Gitarrist und kein Triangelspieler. Zuletzt hat jemand meine Gitarre als "des is e Männergitaah" bezeichnet.

Aber Spaß beiseite, angefangen habe ich wie jeder andere auch mit normalen Saitenstärken. Dann wurde ich technisch besser, musste auch Hard-Rock spielen und nicht nur Blues oder Rock. Je besser ich technisch wurde desto schlechter wurden die Soli bzw. Begleitungen. Einfach zuviele Noten, extreme Vibratos. Und dann noch unbedingt tappen wie van Halen und Lagenspiel wie Vai. Zum Glück hat mir mein Bassist gesagt, daß das nichts wird mit mir und dem ganzen modernen Krempel. Ich habe mich bloß gefragt warum ich vor der technischen Steigerung besser gespielt habe als hinterher. Einfache Lösung, weil ich nicht alles aus dem Handgelenk schütteln konnte, habe ich mir vorher genau überlegt was ich mache, und dabei kam einfach mein Feeling besser rüber. Die Konsequenz, jetzt ist es wieder schwerer und ich spiele wirklich besser als vorher. Ich kann es nur empfehlen. Ich habe gerade in den letzten Jahren nach diesen Guitar-Heroes wie Lukather, Satriani, Vai, diesem Schweden dessen Name mir nicht einfällt, so viele Gitarristen bei den Amateuren gesehen, denen ich in Bezug auf Spieltechnik nie das Wasser reichen könnte. Aber die bleiben einfach nicht haften im Gedächtnis des Publikums, es fällt gar nicht auf was die spielen.

fröhliches Musizieren noch, meine Pause ist vorbei, Chef kommt.

Gruß Torsten


Re: (Philosophie) Sound


Lieber Ferdi, wie recht du mal wieder hast:

: Ein bisschen Mackergehabe ist aber schon dabei, wenn man feststellt, dass andere die eigene Gitarre nicht bändigen können (huh, was sind denn das für Saiten?).

Ich war im März auf ner Session, da war so ein Typ mit so einer komischen Holzstrat, da waren mindestens 014er drauf. Ich hab versucht, e-moll anzuschlagen, hat aber leider nicht geklappt. Hat der aber mal in seinen Bart gegrinst ....


Immer Grüße,

Michael (Jacuzzi)

Re: (Philosophie) Sound


Nee, also nee, also neenee, lieber Matthias, also nee:

: Außerdem führen unterschiedliche Gitarren ja zu unterschiedlichen Spielweisen. Aber will ich das eigentlich? Nein. Ich will auf der Gitarre spielen, mir nicht von der Gitarre oder dem Amp diktieren lassen, was nun aus dem Speaker kommt. Ich will Chef beim Musizieren sein, nicht mehr die Gitarre oder der ach so tolle Zerrer. Die tollen Spielsachen drängen sich aber in den Vordergrund. Hm.

Also, das leuchtet mir ja überhaupt gar nicht so ein. Es gibt doch Instrumente, die dich bei der Hand nehmen können & irgendwo hinbringen, wo du noch nicht warst. Gilt für A- und E-Gitarren und für anderes Equipment. Da ist es doch dann besonders nett, wenn man (wie heißt es so schön?:) "mal loslassen" kann und der Klampfe nicht seinen Willen aufzwingen muss. Also grad umgekehrt: wenn man sich erlauben kann, nicht "Chef beim Musizieren" zu sein.

: Arbeitshypothese: "Gute Gitarren stören beim Musizieren. (...) Mittlerweile bin ich davon sogar ab, denn die Arbeitshypothese hat sich als falsch herausgestellt. Wenn ich nämlich erst bewusst das Equipment ignoriere und dann statt dessen meine Konzentration völlig auf die Musik lenke, kann ich auch mit gutem Equipment der eigentliche Musiker bleiben."

Ob Groby das gemeint hat mit dem "denkt zu viel"? Bist du irgendwie Platoniker oder Kantianer oder so was? Ich stelle dem mal entgegen, dass dieses "Eigentliche", also das "vom Instrument Abstrahierte" gar nicht existiert und, wenn es existiert, nicht interessiert. Auf Nase also: Das Instrument macht (auch) die Musik. Und das ist ja gerade das Nette.

: Übrigens könnte ich mich mit diesen neuen Erkenntnissen tatsächlich mit der Idee der Variax anfreunden.

Siehst du: Wer sich mit einer Variax anfreunden kann, muss auf dem Holzweg (interessantes Wort übrigens in diesem Zusammenhang) sein.

Gruß & Glückwunsch zu 2500

Michael (Jacuzzi)

Re: (Philosophie) Sound

:
: Aber will ich das eigentlich? Nein. Ich will auf der Gitarre spielen, mir nicht von der Gitarre oder dem Amp diktieren lassen, was nun aus dem Speaker kommt. Ich will Chef beim Musizieren sein, nicht mehr die Gitarre oder der ach so tolle Zerrer. Die tollen Spielsachen drängen sich aber in den Vordergrund. Hm.
:

Als Vertreter einer etwas anderen Richtung der Spiel- und Equipmentphilosophie muß ich jetzt natürlich fragen: Was ist denn schlimm daran, wenn das Instrument/Equipment das Spiel diktiert?

Für mich ist es äußerst inspirierend, mich an einen unbekannten Synthi zu stellen, und auszuprobieren, was ich da für Klänge herausbekomme. Oder wenn ich an meinen Effektgeräten herumschraube und einen Sound hinbekomme, den ich möglicherweise nie werde reproduzieren können, der aber so seltsam klngt, daß ich mit den Eigenheiten dieses Klangs arbeiten muss. Auch da passiert für mich Musik, nicht nur, wo ich meine bald 30 Jahre geübte Technik auf der Geige einsetze.

Ich finde es klasse, wenn mein Instrument mir sagt, was es hören will.

Johannes

Re: (Philosophie) Sound

Moin Michael -

Es gibt doch Instrumente, die dich bei der Hand nehmen können & irgendwo hinbringen, wo du noch nicht warst...

Schöner Ansatz, wenn auch in diesem Fall etwas kontraproduktiv *g*...

Zu Sound und hinbringen wo man noch nicht war, fällt mir aktuell folgendes ein. Ich hab immer irgendwie die wirre Idee gehabt meine E-Gitarre wie eine aufgeblasene Akustikgitarre mit Turbolader klingen zu lassen. Schon mit Zerre und all dem Gedöns... aber eben mit einem "akustischen Bauch" (tanzt mal ein wenig Architektur, aber du ahnst was ich meine). Seltsamerweise konnte ich mich lange Jahre nicht mit rein akustischen Instrumenten anfreunden. Trotzdem mutierte meine Art zu spielen mehr und mehr in Richtung Akustikgitarrist. Viel Fingereinsatz, neben dem Plektrum, Akkorde "ringen und schwingen" lassen, gern auch mal alle sechs Saiten neben-, mit-, untereinander...

Heute ist es nun soweit. Mein erster Gig ever rein mit akustischen Gitarren und einer Blechmandoline. Und das mit einer Band bei der ich so akustikgitarrenuntypisch wie nix anderes spiele. Viel Singlenotes Melodien, wenig Akkordgeschrumme. Das wird spannend und ich bin einfach mal gespannt wohin mich meine Gitarren heute führen. Da war ich jedenfalls noch nicht *g*

slide on ...
bO²gie

NP: Ted Nugent | Wang Dang Sweet Poontang

Re: (Philosophie) Sound

Hallo,

ich habe mich aus reinen Soundgründen saitenmäßig immer weiter vorgetastet und bin bei einem Satz .011 bis .058 im Flattuning hängengeblieben. Noch dicker kann ich nicht wirklich spielen, da klappen in unteren Lagen (1.-5. Bund) die Bendings nicht mehr bzw nur noch unter Schmerzen, und das eine oder andere Mal habe ich mir so tief in die Fingerkuppe geschnitten, dass ich zehn Tage lang nicht spielen konnte.... ich bleibe bei der Stärke.

Slidemäßig hatte ich bis .017-.063 drauf, aber da haben die Bassaiten die unbewickelten immer noch dominiert, und benutze jetzt den "Stout Slide Satz" von Rider, .0145 bis .052.


Technisch habe ich nichts drauf, dafür haue ich rein wie Sau :o)


cu, ferdi

Re: (Philosophie) Sound

das leuchtet mir ja überhaupt gar nicht so ein. Es gibt doch Instrumente, die dich bei der Hand nehmen können & irgendwo hinbringen, wo du noch nicht warst. Gilt für A- und E-Gitarren und für anderes Equipment.

Hi -

also ich will das überhaupt nicht, dass mich da was wohinbringt. Ich bin im Kopf nämlich schon da, und es reicht mir, wenn die Fingermotorik mir oft genug einen Strich durch die Rechnung macht. Das Equipment muss als physische Komplementation meiner Musiker-Psyche dienen, genau so klingen, wie ich es im Kopf habe.

Ich habe die Töne mit dem entsprechenden Sound schon fertig im Kopf, eigentlich immer, wenn ich spiele. Ich möchte spieltechnisch und equipmentmäßig dahin kommen, dass ich "es" nur noch fließen lassen kann, dass mir die Töne genau dann und genau so klingend aus der Hand perlen, wie ich sie denke. Ob Clean ob Crunch ob Hendrix-verzerrt.

Die Füsionomie sträubt sich stärker als das Equipment. Ich will erreichen (und das habe ich ganz gut hingekriegt) dass immer ICH ICH ICH das schwächste Glied in der Kette bin. das heißt natürlich auch, dass ich, je besser ich werde, umso mehr nachlegen muss, was das Equipment angeht. Die Ansprüche wachsen, auch an die Spieltechnik. Hatte ich vor einem Jahr nicht zu hoffen gewagt, dass ich "Lenny" jemals so spielen könnte, wie ich es heute tue, so bin ich doch immer unzufrieden. Ich finde zu Recht.


Anzumerken ist natürlich das Fehlen einer Band, also einer echten Aufgabe. Aber das ist ein anderes Thema und soll ein andernmal erörtert werden.

Ciao! ferdi

Re: (Philosophie) Sound

Hi,

Anzumerken ist natürlich das Fehlen einer Band, also einer echten Aufgabe. Aber das ist ein anderes Thema und soll ein andernmal erörtert werden.

Yepp- definitav. Ich würde mich der Erörterung an dieser anderen Stelle anschließen (no time), aber jedes neue Stück Equipment muß zwei Tests bestehen: im Alleingang und mit der Band. Wenns im Alleingang scheiße klingt, kann es immer noch sein, daß es in der Band "DEN" Soundtm liefert, beim gut verlaufenen Wohnzimmertest bin ich eher erst mal skeptisch.

Ich kann derzeit vergleichen: mein "Bandstreßbrett" ist derzeit im Wohnzimmer zu Besuch, und die Delays sind so eingestellt, daß sie hier voll Essig klingen. Mit der Band passt das aber ganz genau.

Noch zum ursprünglichen Thema: ich finde beides wichtig, das "Leitenlassen" zu unbekannten Gefilden wenns einfach aus den Fingern fluppt (deshalb meine Vorliebe, bei Sessions das zu spielen, was ich in der Band nie machen würde). In der Band ist dagegen meist jeder Ton zu 100% fest. Erst im Kopf, nach ner Zeit dann hoffentlich in den Fingern. Zu Hause übe ich beides.

Für mich persönlich ist das ein guter Weg zu musikalischer Fortentwicklung. Vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, daß ich das wollen würde. Heute finde ich es einfach spannend, was die Kollegen aus der Blues/ Funk/ Country/ Jazz/ Fusion.... etc. -Ecke machen, und vielleicht ein bissl was abzukupfern (oder besser gesagt, stilmäßig für mich verwertbar zu transformieren). Ist vielleicht nicht der Königsweg, wenn man zB möglichst perfekt möglichst authentischen Blues o.ä. spielen will, aber das will ich ja auch nicht.

Gruß
burke

Re: (Philosophie) Sound

Ach,

das war dieser Mann, dem ich ne umsponnene 0.26er h-Saite durch ein viel zu heftiges Bending zum Platzen gebracht habe *schwell*?

(Gut, daß ab einer bestimmten Menge Weizenbier Schmerzen in den Fingern etwas Abstrakt-lustiges haben. Dafür hatte ich die Tage danach immer so ein Ziehen in den Fingerkuppen, wenn ich denn mal nüchtern war)...

Gruß
burke

Re: (Philosophie) Sound

Greetings,

also das mit dem Ekwipment Hadern ist so eine Sache - meist benutzt man zulange das falsche Zeugs. Versucht dies und das biegt da und dort und kommt doch nicht voran.
Wenn man scheitert kommt der Ton immer aus den Fingern und Robben Ford klingt mit jeder Scheiss-Anlage gut.
(Mal davon abgesehen - tut er nicht).

IMHO bringt einen üben voran - aber nicht deswegen, weil man technisch besser wird, sondern weil man insgesamt souveräner mit allen Schwierigkeiten umgehen kann. Man kann sich leichter aus (früher) ausichtslosen Situationen herausspielen.

An diesem Punkt kann man jetzt ansetzen und mit einer besseren Gitarre oder besserem Amp weitermachen (mit besser meine ich geeigneter).

Als einer der die Vorgänge um besseren Sound/Spieltechnik/ Zweifel-ich-bin-schlecht-Hadern kennt, kann ich nur sagen: egal es wird ...

Mir BTW ist es mit einem geeigneteren Amp (ich nenne keinen Namen) gelungen eine höhere Spielzufriedenheit zu erreichen und das hat mich enorm nach vorn gebracht - es sind wohlgemerkt die gleiche Finger, die jetzt "besser" klingen.

Also - Lenny + Riviera Paradise sind eine Messlatte - und Scuttle Buttin und Rood Mude ...

GRuZZ Lone* aka Claudia B.





Re: (Philosophie) Sound

Hallo,

natürlich reinhauen, hat bisher am meisten gebracht. Und von wegen technisch nichts drauf, wenn man voll reinhauen kann, dann hat man was drauf.

Der Rider-Satz, wie ist der so von der Haltbarkeit? Ich spiele auch Slide, bin aber mit den Saiten nicht so glücklich.


Gruß Torsten

Re: (Philosophie) Sound

Hallo,

ist doch eigentlich das schönste an der Musik, daß man sich etwas fremdes anhört, gut findet, das für sich wichtigste herausfiltert und dann alles zusammen wieder rausläßt. Macht Spaß. Möglichst authentisch etwas zu spielen ist eigentlich kein Fortschritt. Obwohl ich schon froh wäre wenn ich es könnte.

Gruß Torsten

Re: (Philosophie) Sound

Der Rider-Satz, wie ist der so von der Haltbarkeit? Ich spiele auch Slide, bin aber mit den Saiten nicht so glücklich.

Hallo Thorsten,

generell halten die Slide-Saiten bei mir ewig länger als die auf der Strat, weil es zu weniger Finger(schweiß)berührung kommt. Auf der Strat wechsle ich nach zwei Wochen, auf der Slide-Tele nach 8. Zwischendurch mal mit einem Lappen mit etwas "Kontakt 60 Oxidlöser" überpoliert und gut.

Ciao! ferdi

Re: (Philosophie) Sound

Hallo Claudia,

IMHO bringt einen üben voran - aber nicht deswegen, weil man technisch besser wird, sondern weil man insgesamt souveräner mit allen Schwierigkeiten umgehen kann. Man kann sich leichter aus (früher) ausichtslosen Situationen herausspielen.

An diesem Punkt kann man jetzt ansetzen und mit einer besseren Gitarre oder besserem Amp weitermachen (mit besser meine ich geeigneter).


100%!


Also - Lenny + Riviera Paradise sind eine Messlatte - und Scuttle Buttin und Rood Mude ...

Also Riviera hat mich bereits ab Takt vier entmutigt zurückgelassen. Vielleicht doch eher Little Wing. Wenn doch nur nicht JEDE Tabversion scheiße wäre. Leider behandelt das Herr Koch nicht. Muss ich nochmal auf dem El Mocambo-Video gucken. Rude Mood gefällt mir gar nicht so, das Ding kommt in halbem Tempo viel besser (sehr "pride and joy"-mäßig), aber Scuttle Buttin muss irgendwann dran glauben. Leider habe ich mir mal ein ähnliches, leichteres, aber "falsches" Lick angewöhnt.


cu, ferdi

Re: (Philosophie) Sound

Tach ferdi,

als ich seinerzeit mit Rude Mood anfing stand ich da und konnte nichtmal 3 Sekunden irgendwie irgendwas mitspielen - das hat mich dann angespornt da weiterzukommen.
Für gewöhnlich kann man in so ziemlich jedem Stück schon relativ schnell mirgendwie mitjammen.

Heute spülen wir es mit der Band und ich finde es überhaupt nicht mehr so schwer - bis auf die Probleme mit dem Sound. Daheim am Übungscombo (PEAVEY Micro) geht das relativ easy. Da klingt es clean ebenso wie gegained.
Am "richtigen" Amp dann wirds schwer. Diese Lautstärke Monster sounds von Stevie sind in Clublautstärken sehr schwer. Clean ist zu clean und Gegained/geboosted ist immer irgendwie zuviel...

Lenny/Riviera ==> ich bin jetzt nicht sicher - Lenny spült unser Meister doch am Schluss von EL Mocambo mit Kippe im Mund und sitzt auf den Drumpodest mit der Gitarre so nebenher übers Knie gelegt ?!

Nuschelt irgendwas wie ... this song is dedicated to my beautiful wife and anybody in the world who suffers...

Da ist ja eigentlich nur der zweite Akkord schwer, weil der so Zack gegriffen werden muss.
Riviera Paradise ist doch das Bradidap Bradidap Bring ...

mit dem blöden SpezialAkkord der so mit dem kleinen Finger geschoben werden muss -> da quäle ich mich damit schon monatelang ab.

Ja - der Meister machts einem schwer...

GRuZZ Lone*


Re: (Philosophie) Sound

Hi,

als ich seinerzeit mit Rude Mood anfing stand ich da und konnte nichtmal 3 Sekunden irgendwie irgendwas mitspielen - das hat mich dann angespornt da weiterzukommen.

Ohne Formation kann ich mich nicht dazu durchringen, mir das Tempo draufzuschaffen.

Probleme mit dem Sound.

Ich sage nur: W*b*r California ist der Schlüssel zum SRV-Sound. Oder ein alter JBL. Und der Amp muss halt klein genug sein, zugedreht klingt immer scheiße.

Lenny/Riviera ==> ich bin jetzt nicht sicher - Lenny spült unser Meister doch am Schluss von EL Mocambo mit Kippe im Mund und sitzt auf den Drumpodest mit der Gitarre so nebenher übers Knie gelegt ?! GENAU! Ich finde den Übergang zwischen den Dur- und Mollteilen schwierig. Da hört man bei mir immer "Oh, er wechselt die Skala!"



Riviera Paradise ist doch das Bradidap Bradidap Bring ...

Bradidap ist voll OK, den konnte ich schon immer, aber

mit dem blöden SpezialAkkord der so mit dem kleinen Finger geschoben werden muss

ist zum Kotzen. Der offene E danach ist toll. Aber die echten Klippen kommen ja noch...

jetzt fahr' ich ersma ne Woche nach Norderney mit meiner 7. Klasse. Wenn sich danach auf meine 1000 Anzeigen immer noch keiner gemeldet hat, gehe ich Little Wing und Scuttle Buttin an.

Ciao - ferdi


Re: (Philosophie) Sound

: Ist das etwa die Bartwickelmaschine?

Aber - ja - das bietet sich doch immer an ...

GRüZZi Claudia. B

P.S: BTW was wäre die entsprechnde W*b*r Alternativen Spieker, der einen Black Shadow Celestion 90 ersetzt ??
Nicht wechseln sondern nur verbessern...

Re: (Philosophie) Sound

Claudia,

P.S: BTW was wäre die entsprechnde W*b*r Alternativen Spieker, der einen Black Shadow Celestion 90 ersetzt ??
: Nicht wechseln sondern nur verbessern...


Du stehst auf EV? Dann schau Dir den Michigan mal an (natürlich in Keramik).

Ich habe das Gefühl, daß die Black Shadows, die von Celestion herstellt wurden/ werden, manchmal zu etwas Schnupfen neigen...

So long...
burke


Re: (Philosophie) Sound

Hallo Claudia,

BTW was wäre die entsprechnde W*b*r Alternativen Spieker, der einen Black Shadow Celestion 90 ersetzt ??
Nicht wechseln sondern nur verbessern...


ich tu mich immer schwer damit, etwas zu empfehlen, was ich nicht probiert habe. Wenn du den Lone* mit 6L6 betreibst, kämest du mit einem California in die "JBL aber ohne Icepick-Höhen"-Richtung. Da der Amp ein 100watter 1x12(stimmt doch?) ist, kommt außer der High Power-Serie nichts wirklich in Frage. Michgan für tieeeefen EV-Sound, die Chicagos haben die C12N-Membran, und die Thames eine britische. Für EL34-Typik dann wohl der Thames.

So SRV-mäßig würde ich sagen 6L6 mit California. Ich stehe total daruf, wobei der 15" dem Vibroverb-Sound am nächsten kommt. Aber du wirst wohl kaum das Gehäuse zersägen wollen.

cu, ferdi


Re: (Philosophie) Sound

Hi ferdi,

werde mal auf der W*B*r HP schnüffeln gehn - ich bin ansich mit dem Spieker im Lone* zufrieden - aber verbesssern lässt sich da sicher nochwas.
Ich brauche halt neben dem SRV Sound auchnoch den Robben Ford Sound, den ZZ-TOP Sound, Deep Purple, CCR, RollingStones, Doc Feelgood, 10YearsAfter, Jimi Hendrix Sound ... um nur ein paar wenige zu nennen >>>>

Da ich aber schon oft mit Erfolg L Sprecher getauscht habe, wäre ein W*B*r mal ein wieder Schritt nach vorne.

Nach dem Schnüffeln melde ich mich vlielleicht nochma !!

GRuZZ Lone* aka Claudia B.

Re: (Philosophie) Sound

: Ich habe das Gefühl, daß die Black Shadows, die von Celestion herstellt wurden/ werden, manchmal zu etwas Schnupfen neigen...
:
Meist Schnupfen nicht die Spieker sondern die Amps >>>
Der Lone* zB schnupft überhaupt nicht - deswegen brauche ich ja eventl. einen neuen damit er etwas schnupft - so ganz ohne ist irgendwie auch ungewohnt...

GRüZZi Lone*

P.S. Das ist BTW nicht leicht auf dieser W*b*r HP - sehr undurchsichtig das ganze -> Blechkalotte, Pappenkalotte, Alnico/Keramik ??? Und keine Erklärung ...


Re: (Philosophie) Sound

Hallo Claudia,

Das ist BTW nicht leicht auf dieser W*b*r HP - sehr undurchsichtig das ganze -> Blechkalotte, Pappenkalotte, Alnico/Keramik ??? Und keine Erklärung ...

Ich würde mir erst die "speaker terms" und die "user comments" reinziehen - damit du einigermaßen das Vokabular beherrscht - und dann unter den alten Kürzeln (also zB C12CA statt California, C12CH statt Chicago usw) auf der Fender Discussion Page suchen.

Die Alukalotte lass man, die ist nur bei dumpfen Amps nötig, und das scheint nicht deine Baustelle zu sein. Die AlNiCos klingen insgesamt immer eine Spur wärmer und komprimieren ab 2/3 ihrer Nennbelastbarkeit, was einen fetteren Sound ergibt. Ist für den typischen Tweed-Sound unerlässlich. Die meisten kommen ohne aus.

Tschüss, ferdi