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Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hi Matthias,

: Ich habe das dumpfe Gefühl, dass sich Schecter mit der neuen Startseite ins eigene Fleisch schneidet. Kann mir nicht vorstellen, dass der Großteil der US-Amerikanischen Musiker diese Ansicht vertritt.

darauf kommt es auch nicht an. Okay, wenn man Sachen verkaufen will, dann will man sich natürlich eventuell einschleimen bei seinen Kunden, dann macht eine Anbiederei an irgendeine allgemeine Meinung schon sinn.

Andererseits, wenn man sich eine Meinung zu nem Thema gebildet hat, dann finde ich es okay, die dann auch konsequent zu vertreten.

Damit will ich keine Zustimmung zur auf der Schecter Homepage vertretenen Meinung verbunden wissen. Mich öden nur die Verkäufer an, die heute so, und morgen so erzählen, bloß weil sie sich dadurch bessere Geschäfte erhoffen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden? Nö, glaube nicht...

Hi.

Ich würde das nicht so sehen. Patriotismus oder das kleine Kokettieren damit gehört bei einem amerikanischen Unternehmen zum Image. Mal stärker, mal schwächer. Je nach Firma oder Anlass. Die Amerikaner pflegen halt einen anderen Umgang mit Ihrer Flagge. Das kann einem als Deutschen aufstoßen, ist aber ja an und für sich noch nicht schlimm.

Der harmlose Normalpatriotismus, Solidariät mit den Truppen und Kriegshetzerei sind auch drei verschiedene Paar Stiefel. Die momentane Truppenunterstützung in den Staaten ruht nicht zuletzt daher, dass viele den kämpfenden Landsleuten (Kollegen, Söhnen, Brüdern, Vätern) nicht in den Rücken fallen wollen, und zwar unabhängig davon, ob sie den eigentlichen Grund für diesen Kampf für gerechtfertigt halten.


Gruß,
groby
*
(Ich muß vorm Rechner sitzen bei diesem Wetter. Wie finde ich das? E-kel-haft.)

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hi,
ich denke nicht.
Holländer, Friesen, Amerikaner... viele Völker haben einen Bezug zu ihrer Flagge und stellen sie sich in den Vorgarten oder klemmen sie an´s Haus.
Nur die Deutschen haben ein Problem mit ihrer Eigenidentifikation.
Und es war schon immer so - sind US Boys irgendwo auf der Welt im Krieg unterwegs rücken die Amis schon seit jeher sehr eng zusammen und halten die Fahne nochmal ein Extrastückchen höher.

Grüße
MIKE

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

: Hi,
: ich denke nicht.
: Holländer, Friesen, Amerikaner... viele Völker haben einen Bezug zu ihrer Flagge und stellen sie sich in den Vorgarten oder klemmen sie an´s Haus.
: Nur die Deutschen haben ein Problem mit ihrer Eigenidentifikation.
: Und es war schon immer so - sind US Boys irgendwo auf der Welt im Krieg unterwegs rücken die Amis schon seit jeher sehr eng zusammen und halten die Fahne nochmal ein Extrastückchen höher.

Sehe ich auch so. Aber den irakischen Markt wird Schecter mit dieser Kampagne trotzdem nicht aufrollen ... ;-)))

Schöne grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hi Mike, stimmt -

ich war ganz platt, als mir damals (während meines bislang einzigen und auch nur vierwöchigen USA-Aufenthalts) jemand ein Gebäude beschrieb, und einfach nur sagte, "the flag" wäre drauf... natürlich war DIE Flagge gemeint... da käme in D niemand auf die Idee, unseren schwarzrotgoldenen Lappen als "die Flagge" zu bezeichnen.

Patriotismus ist Nationalsport, hierzulande zieht man sich unweigerlich den Verdacht braunen Gedankenguts zu, wenn man eine Deutschlandfahne als Autoaufkleber hat.

Oder Frankreich: wie viele Autos OHNE Tricolore oder "j'aime la France"-Aufkleber gibt es denn - oder wie viele mi´t NUR EINEM solchen Aufkleber? Die kann man an einer Hand abzählen.

Rein statistisch ist klar offensichtlich, dass wir dijenigen sind, die ein gestörtes Verhältnis zum Nationalgefühl haben. Ist ja auch kein Wunder. Aber so langsam könnte da mal was sprießen, finde ich.

cu, ferdi

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hello,

:
: Rein statistisch ist klar offensichtlich, dass wir dijenigen sind, die ein gestörtes Verhältnis zum Nationalgefühl haben. Ist ja auch kein Wunder. Aber so langsam könnte da mal was sprießen, finde ich.
:
: cu, ferdi


Der Staat, bzw. die Regierung könnte da auch so langsam mal die ersten Schritte hin machen (finde ich). Das kann auch klappen, ohne mit der Vergengenheit in Konflikt zu geraden.

Es ist nicht zu vergleichen, aber in der Vergangenheit der USA siehts ja auch "schwarz" aus, was in meinen Augen nicht OK war - und die Ureinwohner/Indianer sind immer noch ne Randgruppe, bzw. werden als solche gehalten.

Nur dort ist es den meisten Schnuppe, aber wir machen uns ständig Gedanken dadrum und haben ein schlechtes Gewissen Deutsch zu sein.

Auf Wiederthread

Oliver

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

: Hi,
: ich denke nicht.
: Holländer, Friesen, Amerikaner... viele Völker haben einen Bezug zu ihrer Flagge und stellen sie sich in den Vorgarten oder klemmen sie an´s Haus.
: Nur die Deutschen haben ein Problem mit ihrer Eigenidentifikation.
: Und es war schon immer so - sind US Boys irgendwo auf der Welt im Krieg unterwegs rücken die Amis schon seit jeher sehr eng zusammen und halten die Fahne nochmal ein Extrastückchen höher.
:
: Grüße
: MIKE

(Achtung - politisch!)

Ja, wir haben 50 Jahre darunter gelitten, ein Problem mit unserer nationalen Identität zu haben. Wir haben viel verloren - z.B. unsere Lieder und unsere Musikkultur. Ein bedauerlicher Umstand. Auch das Befremden über den Patriotismus (anderer Völker) ist uns anerzogen. Deutschland hat den uns umgebenden Staaten die Erfahrung zwei verlorener Weltkriege voraus. Meine Großmutter hat beide Kriege durchlebt, mein Großvater ist an den Folgen des 2. Weltkriegs gestorben, mein Vater hat drei Jahre seiner Kindheit jede Nacht im Bunker verbracht...
" Die tapferen Amerikaner" führen gerade einen Angriffskrieg. Es geht nicht um "Fahne etwas höher...", sondern um die Legitimation von Gewalt gegen den Völkerbund. Das ist so tapfer, wie der Einmarsch in Polen. (Hat übrigens in Nürnberg verschiedene "Helden" den Kopf gekostet - die Amis klagten u.a. wg. führen eines Angriffskriegs...)

Völkerrecht ist nicht variabel! Die UNO hatte ein Embargo beschlossen, was seit über 10 Jahren viele Millionen Iraker (vor allem Kinder!) das Leben gekostet hat.
Jemanden, der auf stiller, fast privater Ebene zum Verzicht auf amerikanische Produkte aufruft, der Dummheit zu bezichtigen, raubt mir den Atem!

Kämpft für den Frieden, oder kämpft für Präsident Bush, aber sülzt keinen pseudo liberalen Unsinn. Und noch was - die Krieger sind eine gewaltige Minderheit!
Und ganz zum Abschluss: Dulder - das sollten wir gelernt haben - sind Täter.
Gruß
W°°




Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hi.

Jemanden, der auf stiller, fast privater Ebene zum Verzicht auf amerikanische Produkte aufruft, der Dummheit zu bezichtigen, raubt mir den Atem!

Dann sage, was zum Beispiel Joe Barden für die Politik seiner Regierung kann.

Und was gewinne ich wenn ich nichts beim ihm bestelle? Sagt Dir Dein Lenor-Gewissen dann ernsthaft, Du hättest dann was "gegen den Krieg" getan?


Gruß,
groby
*

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

: Hi.
:
: Jemanden, der auf stiller, fast privater Ebene zum Verzicht auf amerikanische Produkte aufruft, der Dummheit zu bezichtigen, raubt mir den Atem!
:
: Dann sage, was zum Beispiel Joe Barden für die Politik seiner Regierung kann.
:
: Und was gewinne ich wenn ich nichts beim ihm bestelle? Sagt Dir Dein Lenor-Gewissen dann ernsthaft, Du hättest dann was "gegen den Krieg" getan?
:
:
: Gruß,
: groby
: *

Hi Groby,
ich lese gerade "Lügendetektor" - Vernehmungen im besiegten Deutschland 44/55. Es zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, daß alle Befragten nach dem Krieg von sich behaupteten, sie hätten ja nichts ausrichten können. Es ist weniger die Verlogenheit, als die armselige würdelosigkeit der Befragten, die einem beim Lesen den Hals zu zieht.

Ich glaube auch nicht, daß Amerika in die Knie sinkt, wenn man ihnen keine Gitarren mehr abkauft.
Wir haben ja auch die irakische Bevölkerung 10 Jahre durch ein Embargo gegeißelt, ohne daß Saddam auch nur 10 Gramm abgenommen hätte. Hast Du da auch "Quatschkopf" gerufen?
Ich werde auf jeden Fall niemandem etwas abkaufen, der diese Krieger als "tapfer" bezeichnet. Nicht darum, weil ich damit den Weltenlauf verändere, sondern weil ich mit den Sympathisanten (!) von Weltherrschern und Völkerrechtsverächtern nichts zu tun haben will.

Wenn Du das als Lenor Gewissen bezeichnen willst, nur zu.
Gruß
Walter

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Sorry, hierauf:

Dann sage, was zum Beispiel Joe Barden für die Politik seiner Regierung kann

vermisse ich noch eine Antwort.

Es gibt bestimmt einen nicht zu verachtenden Teil amerikanischer Staatsbürger, die mit der Bush-Regierung nicht einverstanden sind.

Ich zähle mich dazu.

Ich wohne halt zufällig in D. Aber nen tollen blauen Pass mit nem goldenen Geier auf der Front hab ich auch.

Gruß
burke

(So, bitte ab jetzt alle Kriegsgegener nix mehr bei mir kaufen oder Fragen beantworten ;o) ).

Lenor (war: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?)

Hi Walter,
hi Groby,

: Wenn Du das als Lenor Gewissen bezeichnen willst, nur zu.

eigentlich glaube ich nicht, daß Eure beiden Positionen unvereinbar sind. Ich glaube auch nicht, daß "Lenor Gewissen" die geschilderte Position treffend charakterisiert.

Ich glaube aber, daß es sich jeweils um höchst unterschiedliche Ausprägungen des Versuchs handelt, mit der eigenen Ohnmacht irgendwie umzugehen. So wie uns sonst die Liebe zur Musik eint, so eint uns im Moment die gleiche Hilflosigkeit, die jeder von uns spürt. Und jeder zieht halt seinen eigenen Schlüsse daraus. Kein Grund, auch noch wegen dieser unterschiedlichen Bewältigungsstrategien aufeinander loszugehen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hi.

Also.

Alle Amerikaner in einen Sack zu stecken und dann mit der großen Fliegenklatsche immer munter drauf, das finde ich nicht nur idiotisch sondern sogar eines denk-fähigen Geistes unwürdig.
Erstens sind die Amerikaner nicht gleich ihre Regierung und zweitens sind sie nicht die Borg.

Oder anders gesagt:
Einige Amerikaner sind gerade besonders kindisch und schütten französischen Wein in Gullies und benennen Fritten um.
Das ist doch erschütternd albern, oder nicht? Da muß ich mich richtig "fremd-schämen" wenn ich von sowas Affigem lesen muß.
Und Du sagst, aber umgekehrt wird ein Schuh draus?

Wenn ich schon höre "Die Amerikaner sind ja (alle) ....", "Die Amerikaner sagen ja (alle) ...." dann kriege ich Bedenken. Wie kann einerseits moralisch richtig stehen wollen und andererseits so mit dem groben Beil über alle Differenzierungen hinweg planieren?

... Embargo ...

Die Antwort lieferst Du selbst: Es hat Saddam nicht gebeutelt und nur die Bevölkerung betroffen, die größtenteils nichts für ihre Regierung kann und diese nicht mal gewählt hat. Erschreckend analog zur Bush Regierung.
Zweitens hat das nur die Fronten verhärtet und somit Chancen verbaut.
Drittens hat es nur Trotzreaktionen hervorgebracht, keine Besserung, keine politische Einsicht. Nur Trotz und daraus Hass.
Kein gutes Beispiel für Deine Position. Eher ein gutes Beispiel für meine.

Ich werde auf jeden Fall niemandem etwas abkaufen, der diese Krieger als "tapfer" bezeichnet.

Wer hat das getan? die Firma Fender Musical Instrument Corporation? Joe Barden?
"Guilty by association" ist keine Methode, Menschen zu be- oder verurteilen.

[Hier stand kurz vorm Abschicken noch viel das Thema "Stereotype" und "Wir"-vs.-"Andere". Es wurde gestrichen]

In einer meiner letzten Posts - deren Anzahl mir schon selbst etwas auf den Wecker fällt - erwähnte ich, dass ich gerne wüsste wohin mit meiner Empörung, denn diese mehrt sich und staut sich gewaltig auf.
Aber Empörung ist wie eine Waffe. Sie erfordert Verantwortung um nicht in falsche Richtungen zu explodieren. Und das zu dem Du da aufrufst - so verständlich es als Ventil ist - ist meiner Ansicht nach eine falsche Richtung.


Gruß,
groby
*

Re: Lenor (war: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?)

: Hi Walter,
: hi Groby,
:
: : Wenn Du das als Lenor Gewissen bezeichnen willst, nur zu.
:
: eigentlich glaube ich nicht, daß Eure beiden Positionen unvereinbar sind. Ich glaube auch nicht, daß "Lenor Gewissen" die geschilderte Position treffend charakterisiert.
:
: Ich glaube aber, daß es sich jeweils um höchst unterschiedliche Ausprägungen des Versuchs handelt, mit der eigenen Ohnmacht irgendwie umzugehen. So wie uns sonst die Liebe zur Musik eint, so eint uns im Moment die gleiche Hilflosigkeit, die jeder von uns spürt. Und jeder zieht halt seinen eigenen Schlüsse daraus. Kein Grund, auch noch wegen dieser unterschiedlichen Bewältigungsstrategien aufeinander loszugehen.
:
: Keep rockin'
: Friedlieb

Hallo,
nein - ich will auf niemanden losgehen. Ich bin im Moment sehr gefesselt von diesem Buch, das in seiner einfachen Schreibe wirklich bedrückend ist. Und ich bin beängstigt von dem Umbruch der Werte, die vor dem 11. September in meiner gedanklichen Welt noch Attribute zivilisierter Völker darstellten. Ich verstehe Ohnmacht. Liberalität, oder gar Sympathie kann ich nicht verstehen. (Völker-) Recht ist nicht auslegungsfähig. Nach meiner Überzeugung wird da an einem Rad gedreht, unter dem wir alle ganz schnell selber liegen können. Das ist nicht "da hinten", hier geht es um die Weltherrschaft. Wie sich ein Berater Bush's vor zwei Wochen im SPIEGEL zitieren ließ:" Wenn ihr Europäer einen so großen Hammer hättet, würden euch auch die Nägel auffallen..." Das macht mir schon Angst. Ohnmacht ist im Moment fast überall. Aber ich kann mit der Schieflage im Völkerbund nicht umgehen, wie mit schlechtem Wetter, denn sie greift u.U. in MEIN Leben ein.
@ Burke: Das Ausrufezeichen hinter "Sympathisanten" war kein Ausrutscher. Ich meinte Die - genau Die- und nur Die.
Liebe Grüße
Walter

Re: Lenor (war: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?)

Tach Walter!

: (Völker-) Recht ist nicht auslegungsfähig.

Da muß einer der Forumsjuristen aber deutlichst protestieren: Recht ist immer auslegungsfähig, meistens sogar auslegungsbedürftig. Gerade Völkerrecht ist oft so blumig formuliert, daß mehrere Interpretationen möglich sind; das ist sogar meistens so gewollt. Wenn Recht nicht auslegungsfähig wäre, gäbe es keine Gerichtsprozesse bzw. nur dann, wenn das Tatsächliche im Streit steht.

Und aus der streitigen Resolution 1441 kann man durchaus eine Direktermächtigung zum Krieg lesen, wenn man will. Ist zwar nicht die wirklich naheliegende Interpretation, aber bei einer juristischen Klausur stünde da am Rand als Korrekturanmerkung "kaum vertretbar" und nicht "falsch".

Meiner Meinung nach (jaja, zwei Juristen, drei Meinungen ...) stellt die Resolution keine Legitimierung dar, aber ich habe ja auch keine 250.000 Leute am Golf stationiert ...

Ist halt so.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

: Hi.
:
: Also.
:
: Alle Amerikaner in einen Sack zu stecken und dann mit der großen Fliegenklatsche immer munter drauf, das finde ich nicht nur idiotisch sondern sogar eines denk-fähigen Geistes unwürdig.
: Erstens sind die Amerikaner nicht gleich ihre Regierung und zweitens sind sie nicht die Borg.
:
: Oder anders gesagt:
: Einige Amerikaner sind gerade besonders kindisch und schütten französischen Wein in Gullies und benennen Fritten um.
: Das ist doch erschütternd albern, oder nicht? Da muß ich mich richtig "fremd-schämen" wenn ich von sowas Affigem lesen muß.
: Und Du sagst, aber umgekehrt wird ein Schuh draus?
:
: Wenn ich schon höre "Die Amerikaner sind ja (alle) ....", "Die Amerikaner sagen ja (alle) ...." dann kriege ich Bedenken. Wie kann einerseits moralisch richtig stehen wollen und andererseits so mit dem groben Beil über alle Differenzierungen hinweg planieren?
:
: ... Embargo ...
:
: Die Antwort lieferst Du selbst: Es hat Saddam nicht gebeutelt und nur die Bevölkerung betroffen, die größtenteils nichts für ihre Regierung kann und diese nicht mal gewählt hat. Erschreckend analog zur Bush Regierung.
: Zweitens hat das nur die Fronten verhärtet und somit Chancen verbaut.
: Drittens hat es nur Trotzreaktionen hervorgebracht, keine Besserung, keine politische Einsicht. Nur Trotz und daraus Hass.
: Kein gutes Beispiel für Deine Position. Eher ein gutes Beispiel für meine.
:
: Ich werde auf jeden Fall niemandem etwas abkaufen, der diese Krieger als "tapfer" bezeichnet.
:
: Wer hat das getan? die Firma Fender Musical Instrument Corporation? Joe Barden?
: "Guilty by association" ist keine Methode, Menschen zu be- oder verurteilen.
:
: [Hier stand kurz vorm Abschicken noch viel das Thema "Stereotype" und "Wir"-vs.-"Andere". Es wurde gestrichen]
:
: In einer meiner letzten Posts - deren Anzahl mir schon selbst etwas auf den Wecker fällt - erwähnte ich, dass ich gerne wüsste wohin mit meiner Empörung, denn diese mehrt sich und staut sich gewaltig auf.
: Aber Empörung ist wie eine Waffe. Sie erfordert Verantwortung um nicht in falsche Richtungen zu explodieren. Und das zu dem Du da aufrufst - so verständlich es als Ventil ist - ist meiner Ansicht nach eine falsche Richtung.
:
:
: Gruß,
: groby
: *

Ein freundliches hallo, lieber Groby!
(ist das ein Name, oder Programm? ;^) )

In keinem meiner Sätze ging es um "die Amerikaner". Ich nahm Bezug auf einen Link, in dem von "tapferen Jungs" salbadert wurde. Die Entscheidungsträger dieses Krieges und die Geist- und Rückgratlosen Opportunisten waren Ziel meiner Kritik. Ich will an dieser Stelle nicht glauben, daß die ersten Absätze Deines Schreibens auf mich gemünzt waren. Jaaaaa! Ich habe Freunde und Geschäftspartner in den USA und liebenswerte Kunden, die in England geboren sind. Menschen halt... Aber wenn die Bundeswehr in Ost Belgien einfallt, erwartet niemand von einem Eupener, daß er zwischen der Gewalt der Deutschen und der stillen Meinung von Walter Kraushaar differenziert. Auch ich nicht. Es ist nicht nur legitim, sondern auch notwendig, Stellung zu beziehen. Rechtzeitig! Das ist es, was ich schreiben will. Und es ist nicht fair, Menschen als Dummköpfe abzubügeln die Mittel in Erwägung ziehen, welche noch vor Monaten frei jeder Kritik waren. (Die Wirkung sei dahin gestellt)
Ich distanziere mich, um es auch einfachen Gestalten klar zu machen, von jeder "völkischen" Anklage.:=(
Wir brauchen es uns aber auch nicht schön reden. Es ist keine Minerheit, die hier gerade die UNO aufgemischt hat und mit dem Opfergesülze soll später keiner kommen...

Ich lese gerade:
Saul K. Padover
Lügendetekor
ISBN 3-548-75006-0
Erst nach 50 Jahren ins Deutsche übersetzt. Kein Wunder - meine Aachener Nachbarn werden mit Namen benannt.

Bitter. Bitter. Bitter.

Mit hoffnungsvollen Grüßen
Walter


Re: Lenor (war: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?)

: Tach Walter!
:
: : (Völker-) Recht ist nicht auslegungsfähig.
:
: Da muß einer der Forumsjuristen aber deutlichst protestieren: Recht ist immer auslegungsfähig, meistens sogar auslegungsbedürftig. Gerade Völkerrecht ist oft so blumig formuliert, daß mehrere Interpretationen möglich sind; das ist sogar meistens so gewollt. Wenn Recht nicht auslegungsfähig wäre, gäbe es keine Gerichtsprozesse bzw. nur dann, wenn das Tatsächliche im Streit steht.
:
: Und aus der streitigen Resolution 1441 kann man durchaus eine Direktermächtigung zum Krieg lesen, wenn man will. Ist zwar nicht die wirklich naheliegende Interpretation, aber bei einer juristischen Klausur stünde da am Rand als Korrekturanmerkung "kaum vertretbar" und nicht "falsch".
:
: Meiner Meinung nach (jaja, zwei Juristen, drei Meinungen ...) stellt die Resolution keine Legitimierung dar, aber ich habe ja auch keine 250.000 Leute am Golf stationiert ...
:
: Ist halt so.
:
: Nos vemos en infierno, Pepe

Hallo Pepe,
was soll ich als Handwerker argumentieren? Das hast Du wohl Recht. Aber eine Zustimmung und damit ein Votum des Sicherheitsrates hat es nicht gegeben. Der Völkerbund hat nach seiner Präambel NICHT zugestimmt. Und eine sonst gesuchte Mehrheit der Europäer auch nicht. Überdies ist das Vorgehen (korrigiere mich, wenn nötig) nicht mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar.
(Bitte für einfache Gestalten übersetzen...Nos vemos en infierno)
Liebe Grüße
Walter

Re: Völkerrecht (war: weichgespülte Amigitarren)

Tach Walter!

: Aber eine Zustimmung und damit ein Votum des Sicherheitsrates hat es nicht gegeben. Der Völkerbund hat nach seiner Präambel NICHT zugestimmt. Und eine sonst gesuchte Mehrheit der Europäer auch nicht. Überdies ist das Vorgehen (korrigiere mich, wenn nötig) nicht mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar.

Das deutsche Grundgesetz gilt auch nur in Deutschland. Da müssen sich die Amis natürlich nicht dran halten. Hätte die Bundesregierung irgendwas in Richtung Kriegsvorbereitung gemacht, könnte man durchaus an einen Verstoß denken. Das ist aber alles seehr hypothetisch.

Was die Sicherheitsratzustimmung angeht: Das ist ja gerade die Argumentation der Bush-Regierung - eine weitere Zustimmung sei nicht nötig gewesen, die vom Sicherheitsrat gefaßte Resolution 1441 sei eine ausreichende Zustimmung gewesen. Sehe ich nicht so, wie gesagt.

Daß die Europäer nicht ungeteilt zugestimmt haben, ist für die Rechtmäßigkeit (bezogen auf Völkerrechtsgrundsätze) des Krieges unerheblich. Erforderlich ist, wenn ich mich recht erinnere, entweder eine Zustimmung der Vereinten Nationen (den Völkerbund gibt es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr) oder natürlich ein Notwehrrecht, wenn man selbst angegriffen wird.

: (Bitte für einfache Gestalten übersetzen...Nos vemos en infierno)

Steht auch im Who Is Who :-)

"Wir sehen uns in der Hölle", Pepe

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Hi,
[Achtung UNPOLITISCH]
ich verstehe überhaupt nicht warum Du mir die ganze Litanei schreibst.
Es ging um die Frage "schneidet sich Scheckter in´s eigene Fleisch", weil auch US Musiker diese Ansicht nicht teilen und meine Antwort war nein, weil ich lange in den USA gewesen bin und die Mentalität des "Zusammenrückens" schon live und in Farbe erleben durfte.
Und FÜR DIE AMERIKANER geht es sehr wohl um "die Fahne höher"
Meine Ausführung enthielt keinerlei Wertung für oder gegen diesen Krieg oder ähnliches, da ich sehr wohl eine Meinung habe, aber diese in einem Musikerforum bewusst nicht breittrete.
Musik ist für mich die Abkehr vom Alltag, die Insel zu auftanken von Geist und Seele.
Da muss ich nicht auch noch hier über UN Mandate und Recht oder Unrecht diskutieren, zudem bei solch sensiblen Themen das Risiko von Missverständnissen per Taste eh viel größer ist, als es das im persönlichen Gespräch wäre.

Grüße
MIKE

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

Moin Mike,

: [Achtung UNPOLITISCH]

auch die Überschrift hilft nichts, wenn das Thema politisch ist. Das ist zwar nett für's eigene Wohlempfinden, aber unpolitisch ist und kann eine Aussage zu dem Thema nicht sein.

: ich verstehe überhaupt nicht warum Du mir die ganze Litanei schreibst.
: Es ging um die Frage "schneidet sich Scheckter in´s eigene Fleisch", weil auch US Musiker diese Ansicht nicht teilen und meine Antwort war nein, weil ich lange in den USA gewesen bin und die Mentalität des "Zusammenrückens" schon live und in Farbe erleben durfte.
: Und FÜR DIE AMERIKANER geht es sehr wohl um "die Fahne höher"


Walter hat dir geantwortet weil du eine Meinung zur Diskussion gestellt hast. Das beantwortet vielleicht die Frage warum er "eine Litanei über dich ausgießt"? Das eure Meinungen nicht zwangsläufig deckungsgleich sind, ist doch völlig ok und Alltag in jeder Diskussion.

: Musik ist für mich die Abkehr vom Alltag, die Insel zu auftanken von Geist und Seele.

Das gilt für dich und viele andere, so wie es auch für viele andere eben nicht gilt. Für mich ist Musik z.B. auch (und nicht jede Musik) intensive Auseinandersetzung mit dem Alltag, mit Politik und Aufrüttelung/Verwirrung von Geist und Seele.

slide on ...
bO²gie

.... dem es egal ist auf welche Flagge er pisst. Nur anzünden find ich albern.

NP: Steve Earle | John Walkers Blues

Re: (Gitarre) Ins eigene Fleisch schneiden?

: dann lies Dir die beiden Texte mal durch und Du wirst feststellen, dass sich seine Antwort eigentlich auf alle Texte über mir, aber nur sehr wenig auf meine Aussage bezieht.

Moin Mike,

ich teil deine Verwunderung nicht ganz. Im Laufe eines Threads kann es durchaus mal dazu kommen, das in einem Reply auch mehr als nur eine Antwort oder ein Kommentar zum Vorhergegangenen auftaucht. Walter hat nichts weiter gemacht als einen Gedanken weiterzuspinnen und das halte ich für legitim. Why not?

Und um mal den Bogen zurück zum Thema zu spannen: Ich glaube weder, das sich Schecter (oder jede andere US Firma) mit dieser Art Werbung sich ins eigene Fleisch schneidet und ich persönlich halte nichts von wirtschaftlichen Boykotten. Ersteres empfinde ich zwar für hochnotpeinlich aber das tut der Firma Schecter nicht weh. Wer sich gern mit Flaggen seinen Vorgarten verziert oder sich über Ländergrenzen definiert, der mag das tun. Meine Baustelle ist es nicht.

Was wirtschaftliche Boykotte angeht, so halte ich sie für ein extrem zweischneidiges Schwert. Jemand schrieb schon hier sehr richtig: "Das Embargo, das über den Irak verhängt wurde, hat Hussein nicht 10 Gramm abnehmen lassen". Das Embargo ist aber mitverantwortlich für eine humanitäre Katastrophe im Irak. Und dort wo der blanke Rubel/Dollar/Euro regiert, da werden auch Geschäfte in Embargozeiten getätigt.

Die Gewinner sind dabei die großen Konzerne wie zB Hallyburton, die, wie ihr ehemaliger Vorsitz Dick Cheney eingestehen mußte, 70.000.000 Dollar mit dem Irak umsetzten. Schon im August 2000 fand sich im Chicago Tribune folgender Artikel.

Was das nun alles mit Schecter zu tun hat? Nix, aber mit Fleisch schneiden und verteilen.

slide on ...
bO²gie