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(Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Folks!

Meinereins hat morgen den ersten Auftritt als alleiniger Frontmensch ohne Bass (hinter dem man sich so gut und vor allem "bewegungslos" verstecken kann). Das stürzt mich wider Erwarten in eine existentielle Krise, obwohl ich beileibe nicht zum ersten Mal auf der Bühne stehe. Kurz gesagt:
Ich weiß nicht, was ich da oben tun soll!
Klar, statisch in der Ecke stehen bringt's nicht. Aber auf der anderen Seite kann ich auch nicht mit irgenwelchen Tanzschritten aufwarten (außerdem käme ich mir da, ehrlich gesagt, ziemlich blöd vor). Passende Mimik und Gestik zu den Songs vorher vor dem Spiegel üben hab' ich versucht (was tut man nicht alles aus Verzweiflung), aber das war mir zu "einstudiert" und irgendwie nicht natürlich. Und vor allem: was umallesinderwelt mache ich während der (gar nicht kurzen) Soli??? Arghl!
Das ultradumme daran ist ja, wenn ich mir über mein Verhalten auf der Bühne unsicher bin, schlägt sich das ja irgendwie auch auf den Gesang nieder, da ich dann wohl nicht so locker sein werde wie im Probenraum (wo ich doch im Moment eh' davon überzeugt bin, dass alle anderen besser singen als ich und ich mich gnadenlos blamieren werde - die typische Auftrittspanik eben).
Also, Jungs und Mädels, helft mir, bitte!!! Was macht ihr Frontmenschen auf der Bühne denn so? Was erwartet ihr Instrumentalisten von euren Sängern? Was wollt ihr Zuschauer sehen?
Danke für eure Hilfe!

Verzweifelte Grüße
Doc


Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Moin Hannah!

Wie jetzt, kein Bass mehr? Wusste ich gar nicht...

Also als Zuschauer wie auch als Instrumentalist erwarte und verlange ich vom Sänger, daß er mit dem Publikum spricht. "Hallo Leute - Alles klar bei Euch?" röhrt Peavy (Rage) immer als erstes in's Mikro, und das kommt sehr gut an. Jednfalls also Begrüßung und unbedingt Namen der Band nennen. "Wir sind ja so froh, wieder hier zu sein." auch, wenn ihr noch gar nicht da wart...
Aber Dir ging es ja eher um Bewegungen. Da hätte ich Dir jetzt eine LiveVideo Mixtur von Bruce Dickinson und Manowar geschickt, ersterer is' eher theatralisch, zweitere (also Eric Adams) is' natürlich sehr "männlich" mit MetalMuskel gepose. Sind beide prima Frontmänner. Also imho jetzt.
An einem Mikrofonständer kann man sich prima festklammern. Wenn's "nur" ein Mikrofon ist kann man die andere Hand frei rumfuchteln lassen. Wenn's nicht zu viel wird. Von Dirigenten kann man sich auch viel abgucken, die gehen mit der nicht-Taktstock-Hand ja in etwa auch die Dramaturgie des Stückes durch.
Während der Soli würde ich gerade bei einer Folkband, bei der sich einfachs Headbangen nunmal nicht so anbietet, empfehlen, einfach irgendwelches Percussiongerümpel, vorzugsweise wohl Schellenkranz o.ä. in die Hand zu nehmen. Sogar megaharte Rocker wie Klaus Meine machen das. Axl Rose erweckt den Anschein, er bekäme Kilometergeld, kommt natürlich auch wieder auf Musikstil und Bühnengröße an.
Wieder andere Sänger gehen bei Soli schlicht hinter die Bühne. Brian Johnson (AC/DC) z.B. gelegentlich. Oder er stellt sich nach hinten und spielt eine Mischung aus Oberschenkelklopfen und Luftketarre.
Alles imho, und alles imho, abgesehen von Klaus Meine, prima Frontmänner.
Sei einfach Du selbst und hab' spaß, das kommt am besten.

Rock'n'Roll!
Felix, dessen persönliche Frontmannerfahrung bei Null liegt

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Hannah,
vorneweg erstmal alles Gute und viel Erfolg.
So, wie präsentiert man sich auf der Bühne...
Versuche nicht, irgendwelche einstudierte Gesten und ähnliche Faxen machen, die sich nicht gut anfühlen.
Das wirkt immer lächerlich. Was in erster Linie zählt ist eine gute musikalische Leistung, konzentriere Dich also vor allem darauf, gut zu singen, den Text verständlich auszusprechen und inhaltlich zu interpretieren. Soweit, so banal, so schwierig.
Ein paar Tips zum Auftreten und zum Verhalten auf der Bühne, die ich Dir geben kann, wären:
-lächeln, so oft wie möglich, besonders beim ersten auftreten,
-Ins Publikum schauen, und Augenkontakt suchen mit wechselnden Leuten,
-NIEMALS auf den Boden oder zur Decke sehen ("schau Dir nicht die Zwerge und die Riesen an!")
-bei Soli einfach im Vorfeld absprechen, daß der entsprechende Musiker zur Bühnenmitte tritt und die Show übernimmt; dem dann zusehen, und Rhythmisch nicken :-))
hmm, das wäre erstmal alles was mir spontan einfällt,
wenn Du öfters solche auftritte haben solltest, lohnt es sich, eventuell Schauspielunterricht zu nehmen, man ist auf der Bühne genauso Schauspieler wie Musiker.
hoffe geholfen zu haben,
stay tuned,
Woody

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?


Moin Doc,

try to be charming.
Bei unserer Kapelle gibt es ein "Opener-Ritual" ich geh allein raus, begrüsse die Leute und stelle in ganzer epischen Breite die Band vor. Angefangen vom Schlagzeuger, mit ein paar persönlichen Statements zu dem Kerl. Der kommt, kriegt seinen Applaus und fängt mit einem Beat an,, dann hol ich den Basser, erzähl was über unseren "Teletubby", jeder hat alle zeit, sein Instrument zu nehmen und mit in den Beat einzusteigen. Danach kommt die Sängerin, die ich natürlich im Besonderen vorstelle. Ein paar kurze Sätze/Hinweise zum ersten Stück; aus dem Beat raus zählt der Drummer an und alle fangen auf den Punkt an zu spielen.
Funktioniert wunderbar - und man hat direkt einen Kontakt zu dem Publikum.
Ich suche mir meist ein/zwei Leute aus dem Publikum aus, und trigger die direkt an (wenn man was sieht). Augenkontakt und die Zähne zeigen kommen schon ganz gut.
Frontfrau ist immer vorn und wird supported so gut es geht. Wird soliert, gehen wir einen Schritt zurüch und die Gitarren kommt nach vorn. Es muss Bewegung auf der Bühne sein; finde ich; aber keine Hektik.
Was ganz uncool kommt:
Kaugummi, Armanduhren, nach jedem Stück umdrehen und Instrument stimmen, alle bücken sich gleichzeitig und kucken auf die Playlist.

Die Frontfrau geht richtig nach vorne. Aber eben charming.

Das klappt schon.

Allus Gute und toi toi toi

wünscht der


falke

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Felix!

Doch, doch, immer noch Bass. Und es ist auch nicht die Folkband, sondern die andere, und da gibt's einen Basser, der etwas 134 Klassen besser ist als ich ;-)
Danke für die Tipps, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob man mir die Manowar-Nummer abnimmt. Obwohl, wenn ich mein Schwert einpacke... *g*

Viele Grüße
Doc

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Doc,

Du kommst ja anscheinend aus den Grenzerfahrungen gar nicht
mehr raus :-))

Ich kann Dir auch nur aus meiner Zuschauer(-hörer)erfahrung
Tipps geben - ich verstecke mich auch lieber hinter'm Bass.

Wichtig finde ich, dass einem die Frontfrau/mann
sympathisch ist. Lautes Getue ("Hallo Braunschweig!!!"
oder "wo seid ihr??") überlässt man HipHoppern oder Scooter.
Genauso doof finde ich ständige Entschuldigungen ("das ist
unser neuestes Stück - wir haben es gestern zum ersten mal
gespielt und arbeiten noch dran").

Und am wichtigsten finde ich, dass man merkt, dass auf der
Bühne untereinander gute Stimmung herrscht und vorne nicht
einen auf Rampensau + Begleitcombo gemacht wird.

Ob die Hände in Taschen sind oder wild rumfuchtelt wird,
finde ich eigentlich piepegal.

Viel Erfolg - ich drück alle Däumchen, die ich habe.
Ralf



Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Moin Hannah -

für mich Regel Nummer 1): Nase nach vorne und vorne ist nicht wo der Drummer sitzt. Klassicher Angstfehler ist auch das andauernde "quer" zur Bühne stehen.

Ok, damit ist nicht viel geholfen, aber es ist schon mal 90% der Miete im Sack wenn man das mal richtig verinnerlicht hat. Frontmann/Frontfrau ist nunmal der Fokus der Band. Hier schaut das Publikum erstmal hin. Nun stehste da also allein und fragst dich: "Ich kann mich nicht verstecken. Mist, der Kaiser hat ja keine Kleider an?". Dann zieh dir welche an. Ohne Instrument als Sänger auf der Bühne zu stehen ist nicht jedermanns Sache. Einfache Lösung: Häng dir eine (Akustik)gitarre um. Vielleicht nicht für's komplette Programm, vielleicht einfach gut verteilt bei 5-10 Songs. Dann hast du Bereiche im Set wo du dich erstmal wohler/versteckter fühlen kannst. Ich kenne einige Sänger die das aus genau diesen Gründen so praktizieren (im übrigen hat selbst Elvis Presley das so praktiziert und dessen Akustikgitarren waren nicht mal inplugged).

Was tun wärend der Soli? Nun, der Schellenkranz ist schon gefallen. Genauso geht: einfach von der Bühne gehen, sich zum Drummer oder Bassisten setzen, einen Veitstanz aufführen oder einfach da stehen. Das gute am Solopart anderer ist ja: jetzt sind die mal Fokus. Du hast Pause, nutze sie, entspanne, geh'n Wasser trinken.

Felix erwähnte es ja auch schon: Sprich mit dem Publikum. Es muß ja nicht gleich das: "Westfaaaaaaaaaaaaaalenhaaaaaaaaallee, seid ihr gut draaaaaaaaaaaaauf????" sein. Mir persönlich geht das sogar eher auf den Sack und ich honorierer es nicht immer wenn der Sänger meint er könne sich bei mir einschmeicheln wenn er mir sagt in welcher Stadt wir uns gerade befinden und das dies angeblich seine Lieblingssatdt/publikum sei. Was ich hingegen charmant finde: Wenn der Sänger mir ein zwei Takte zu vielleicht 5 ausgesuchten Songs im Set erzählt. Bei Folksongs (deren Geschichten ja die wenigsten im Publikum kennen dürften) bietet es sich zB an einfach ein wenig aus der Story des Songs zu erzählen. Solche Erzählpausen machen dich mit dem Publikum vertraut (und vice versa). Solange man nicht jeden Song so einleitet wird's auch nicht langweilig. Und für mich wichtige Regel Nummer 2): Sei nur "witzisch" wenn du es auch kannst. Nicht aus Verlegenheit oder weil du meinst man tut dem Publikum einen Gefallen damit. Nicht jeder ist der geborene humorige Entertainer. Ist auch absolut nicht schlimm. Ein sympathisches lockeres oder auch ernstes Auftreten kann genauso charmant sein.

Regel Nummer 3) (bitte nicht so ernstnehmen): Spiele nicht Luftharfe beim Singen. Die Luftharfe ist bei Frauen scheinbar das Gegenstück zur Luftgitarre beim Mann. Beides löst Lachkrämpfe bei mir aus. Dann doch lieber die Lösung des guten alten Lee Brilleux (leider tot, aber mal Sänger bei Dr. Feelgood gewesen). Der gute Mann hatte teilweise 2 Zigarretten in der Hand und hat trotzdem noch Bluesharp dabei gespielt. Hatte er mal nichts in der Hand, was selten vorkam, verschwanden die Hände auch mal in den Anzugtaschen.

slide on ...
bO²gie

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

: Lautes Getue ("Hallo Braunschweig!!!"
: oder "wo seid ihr??") überlässt man HipHoppern oder Scooter.

Kommt natürlich wie immer ganz drauf an ;-)
Ich erinnere mich immer wieder gerne daran, wie unser Gitarrist und Sänger damals wieder einmal seine Standardbegrüßung losließ: "Hallo Freiburg!", und dann das Publikum zurückrief: "Hallo Micha!" :-))

(aber im Prinzip hast Du natürlich recht)
Gruß, Johannes

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

hi doc,

war noch nie auf der bühne aber ich kann dir genau sagen,
was mich als musik-konsument anspricht, bzw. abtörnt
wenn ich mir n gig anschaue.

pro:
dialog band – publikum findet statt
die band „bewegt“ sich, stocksteife musiker bringen keinen groove rüber
die band bildet eine einheit, ein team, in dem jeder seine aufgabe hat
perfekter soundcheck. gibt sicherheit

contra:
besoffene musiker
zuviel gelaber
scheiss-sound
missachtung des publikums
keine zugabe

good luck and stay relaxed

pogon
johNson

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Doc
wenn ich vor einem gig sehr nervös bin, trinke ich kurz vorher ein Bier (aber wirklich nur eins ;-)
Ansonsten solltest Du den Leuten im Publikum ab und zu in die Augen schauen. Bestimmte Passagen kann man natürlich auch mit geschlossenen Augen singen, zwecks Erhöhung von Konzentration & Intensität des Songs... aber wenn man nicht gerade der große Redner ist, lässt sich durch Blickkontakt durchaus mit dem Publikum kommunizieren. Und was die Bewegungen angeht: du könntest dich (evtl. in reduzierter Form) so bewegen, wie du es tust, wenn du tanzt. Das ist immer noch am natürlichsten und wirkt nicht so einstudiert wie Schritte und Bewegungen, die einem im Grunde fremd sind. Versuch einfach, MIT DIR eins zu sein. Wenn Du und die Songs, die du singst, eine Einheit bilden, dann kannst du eigentlich fast machen, was du willst, es wird nix gekünstelt wirken. Blöd wirds nur, wenn die Musik einem eigentlich gar nicht entspricht, aber das kann ich mir in diesem Fall nicht vorstellen...
toi toi toi
Selene

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

: Luftharfe ...

Das war dem Belushi auch aufgefallen, und so machte er sich über Cocker lustig. Na ja, nicht gerade fein - Joe sah's im Nachhinein gelassen. :-)

Schönes Wochenend und Doc einen coolen Auftritt wünscht
Micha

(His Bobness sagt jedenfalls nie bis selten "Guten Tag". Aber soweit biste ja noch nicht. :-) (Bei dem Kerl ist's mir inzwischen egal, hauptsache er tut schön rocken.))

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

: Mir persönlich geht das sogar eher auf den Sack und ich honorierer es nicht immer wenn der Sänger meint er könne sich bei mir einschmeicheln wenn er mir sagt in welcher Stadt wir uns gerade befinden und das dies angeblich seine Lieblingssatdt/publikum sei.

Allerdings. Kann aber auch ganz lustig sein, wenn Lemmy in's Mikro knarzt: "Hallo aahhhhh...somewhere near Essen!" Zumindest wenn man nicht unter Heimatstolz oder sowas leidet. Aber Lemmy darf das ja sowieso.

Rock'n'Roll!
Felix

Wo ich gerade bei Lemmy war:

"Motörhead
zerschlagen die TV Landschaft. In den Rockcharts bei VivaPlus stehen sie
ganz vorne dran & bei Charlotte´s Fast Forward findet das Video ebenfalls
seinen Stammplatz, auf MTV kann man die Videos zu "Brave New World"und
"Serial Killer" in der Sendung SPIN bewundern. Und ganz neu und frisch:
Handeinsätze von "Serial Killer" bei Onyx TV!! Das schlägt sich auch in den
Charts nieder:Platz 39 war es diese Woche!! Grade zurück von der jüngsten
U.S.Tour ( Geschichten dazu sind noch nicht überliefert.....), bereiten
sich die drei Haudegen schon wieder auf die bevorstehende Tour in
Deutschland vor:
Motörhead
10.06.2002 Hamburg-Docks
12.06.2002 Oberhausen-Turbinenhalle
06.07.2002 Full Force Festival
Veranstalter: German Tour"



Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hallo Hannilein :-)))

gefällt Dir die Musik die Du machst? Siehste, sagt doch alles, konzentrier Dich dadrauf und lass Dich einfach gehen.
Das ist immer noch am natürlichsten und Du wirst dadurch locker. Automatisch fällt Dir auch was zum Publikum ein, nimm Kontakt zu den Leuten auf und denk nicht an die Muckerpolizei, die sind auch nicht besser, nur anders.

Soli: Präsentiere den Solisten oder mach Dich davon.

Gruß Waufel

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Nanana, verzweifeln gilt schonmal nicht!

Mein Lieblings-Live-Saenger Roger Chapman hat gern und lang die Haende in den Taschen, steht wie ein Fels vor'm Mikro und singt zum Steinerweichen. (IMHO, ja!). Allerdings hat er dafuer dann Ausgleichsprogramm, waehrend die Band mal Solo spielt: Einen Tambourin kaputtspielen, eine Cowbell kaputtspielen, ein paar Drumsticks zu Zahnstochern machen , oder, sehr beliebt, im (engen) Kreis herumstampfen. Dazu behaelt er das Mikro dann in der Hand, und das erklaert dann auch, warum er so ein dreissig Meter langes Mikrokabel hat. Der Roadie darf in der Pause ran, und das Knaeuel wieder zruecknudeln :0)

Bin ich jetzt auf Deine Frage eingegangen? Nicht sehr fuerchte ich, aber ich hoffe, es hat ein wenig abgelenkt... wenn Du Dich morgen lange genug ablenken kannst, und nur mal so singst, ist es, glaube ich, schon gelaufen! ¦¬]

Viel Spass!
ullli

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Liebe Gemeinde!

: Nun, der Schellenkranz ist schon gefallen.

Nur mal am Rand: bitte nicht in der Nähe eines Mikros, könnte den Sound killen.

: ...wenn der Sänger meint er könne sich bei mir einschmeicheln wenn er mir sagt in welcher Stadt wir uns gerade befinden und das dies angeblich seine Lieblingssatdt/publikum sei.

Dazu habe ich eine nette Geschichte von einem Gig einer Folk-Kapelle in Hameln: Der Sänger macht Ansagen etc, alles bestens. Nach jeder Ansage (!) und (!) vor jedem (!) Song tritt der Bassist ans Mikro.

Vor dem zweiten Song:
Hi, we are really happy, to play here in (dreht sich um zu den anderen) what´s the name of this f**** town?
(Publikum grummelt)

Vor dem dritten Song:
Hi, we are really happy, to play here in HAMM. (Publikum grummelt lauter)

Vor dem vierten Song:
Hi, we are really happy, to play here in HAMBURG (Publikum grummelt lauter, ein Buh-Ruf)

Vor dem fünften Song:
Hi, we are really happy, to play here in HANOVER (Publikum hat dann auch so langsam den Witz mitbekommen...)

Nach dem achten oder neunten Song gab es Begeisterungsstürme, wenn der Gute Richtung Mikro ging. Großartig...

Gruß

Matthias

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Holle,

: "Immer Lächeln! Tu wenigstens so, als ob es Dir Spaß macht..."

mal im Ernst,
bei einem Gig geht es um den Zuschauer,
"Show Must Go On",
klingt bitter, aber mir z.B. macht es nur Spaß, wenn das Publikum Spaß hat, und dafür muss man meist erst mal Schauspiel betreiben.

stay tuned,
Woody

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi Woody

: : "Immer Lächeln! Tu wenigstens so, als ob es Dir Spaß macht..."
:
: mal im Ernst,

ohjeh, es klingt tatsaechlich alles recht ernst

: klingt bitter,

bitter sogar

: aber mir z.B. macht es nur Spaß, wenn das Publikum Spaß hat, und dafür muss man meist erst mal Schauspiel betreiben.

Kommt nur mir das komisch vor? Ich muss schauspielen, damit das Publikum Spass hat, damit ich Spass habe?

Wir waren sicherlich nicht uebermaessig erfolgreich, aber ich erinnere mich eigentlich eher daran, dass wir grundsaetzlich Spass hatten. Und das Publikum dann meistens auch. Aber eher nicht so, wenn wir einen auf froehlich gemacht haben, obwohl wir abgelenkt oder missmutig waren, aber versucht haben, dass mit Clownerie und Grinsegesicht zu ueberspielen...

Aber fast immer haben wir ja nur deswegen ueberhaupt auf der Buehne gestanden, weil uns das Spass gemacht hat. Also, waere das nicht ueberhaupt Grundvoraussetzung? Soweit ich weiss, macht Doc ja keine frustrierte Top40-Mucke, weil Ihre Geigerei keiner hoeren will, oder so...

gut Ton!
ullli

P.S. Sicherlich kommt es mal vor, dass man selber unsicher und etwas verkrampft ist - und dann hilft laecheln und untereinander aufmuntern sicherlich besser als angstvolles auf den Boden starren, um Kontakt und folgend positives Feedback vom Publikum zu kriegen. Aber irgendwie klang das bei Euch eher nach Straflager... :0)

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

Hi ullli,

: P.S. Sicherlich kommt es mal vor, dass man selber unsicher und etwas verkrampft ist - und dann hilft laecheln und untereinander aufmuntern sicherlich besser als angstvolles auf den Boden starren, um Kontakt und folgend positives Feedback vom Publikum zu kriegen. Aber irgendwie klang das bei Euch eher nach Straflager... :0)

vielleicht kommt hier auch ein bißchen meine Prägung durch die klassische Musik durch, der ich auch zum Großteil meine Bühnenerfahrung verdanke. Und wenn Du mal in zehn Tagen acht 1-2-stündige Chorkonzerte geben musst, mit zusätzlichen Proben, mehrstündigen Bustransfers und Pflege von Sozialkontakten ;-)), dann stehst Du irgendwann nicht mehr unbedingt braungebrannt, erholt und munter auf der Bühne.
Trotzdem hatte ich hinterher eigentlich immer ein gutes Gefühl und eine Menge Spaß, aber dann muss man echt die Disziplin haben, zuerst das Publikum zu bedienen, um sich dann an seiner Reaktion zu erfreuen.
Allerdings stimmt es schon, daß ich mir mit meinem Perfektionismus und meiner Routine (jetzt nicht im Sinne von "ich bin ja soooo abgebrüht", sondern so in Richtung Automatismus und selbstverordneter Coolness) fast den Spaß selber verderbe....

stay tuned,
Woody


Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

: Allerdings. Kann aber auch ganz lustig sein, wenn Lemmy in's Mikro knarzt: "Hallo aahhhhh...somewhere near Essen!" Zumindest wenn man nicht unter Heimatstolz oder sowas leidet. Aber Lemmy darf das ja sowieso.

Wo wir grade bei Lemmy sind, er zeigt ja immer mit dem Finger auf Leute im Publikum, dass is auch lustig..... *gg*
bytheway hat jemand das neue album? isses gut? ich kenn ein paar songs, aber die schienen mir nicht besonders.
gruß, Stefan (der auch mal wieder was schreiben wollte :)

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

: bytheway hat jemand das neue album? isses gut? ich kenn ein paar songs, aber die schienen mir nicht besonders.

Ich hatte vor Kurzem das Vergnügen, da mal kurz reinzuhören. Ich höre da keinen wirklichen Unterschied zu den letzten 10 Alben. Allerdings bin ich auch kein Motörhead Fan. Es rockt. Wie die Pest. Motörhead halt. Laut.
Ich zieh mir so Musik viel lieber live 'rein. Dabei möchte ich dann mal die "25 & Alive - Boneshaker" DVD empfehlen. Jubiläumsfest in der....Brixton Academy? So oder so ähnlich. Is' auch wurscht, jedenfalls hüpfen da ausserdem alte bekannte auffer Bühne 'rum. Auch Doro z.B. Und Brian May. Kommt echt gut. Dabei is' das ganze dann nochmal als Audio-CD Version.

Rock'n'Roll!
Felix

NP: Rose Tattoo - Butcher and Fast Eddie

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein? - Der Tag danach...

Hi Folks!

Nachdem ich jetzt wieder halbwegs ausgeschlafen bin... die Zusammenfassung der gestrigen Nacht (ist etwas länger).

Der Ort: eine kleine Turnhalle, Backsteinwände, sch... Raumverhalten. Catz am Mixer machte das Beste aus der Sache und rettete, was zu retten war. Leider sahen einige Kollegen nicht ein, dass man die eigenen Verstärker auch mal leise stellen kann, damit die gesamte Band über die Anlage geht. Shit happens.

Die erste Band, Musikschule. Eigentlich gar nicht mal schlecht, die Kinder, nur der Lehrer nervte extrem. Er stand als dritter (!) Gitarrist auf der Bühne und nutzte das ganze zur Selbstdarstellung, indem er als einziger in jedem (!) (Cover)Song ein Minutenlanges Solo spielte PLUS langes Instro PLUS langes Extro, so dass z.B. Teenage Dirtbag etwa 6 Minuten lang wurde. Dazu kam, dass er seinen Amp so laut stellte, dass der gar nicht mehr abgenommen wurde und trotzdem jeder im Saal moserte, die Gitarre wäre zu laut. Und er drehte dreimal lauter, beschwerte sich aber über Mikro, dass der Mix so sch... wäre und wenig auf den Monitoren zu hören war (der Witz dabei: in den Spielpausen liefen die Ansagen ausschließlich über die Monitore, so laut waren die). Bandvorstellung (beim Schlagzeuger) "das ist der... sch..., ich hab' den Namen vergessen, aber das ist der Kerl, der in den Proben immer so nervt" (war nicht der genaue Wortlaut, sondern etwas netter von mir wiedergegeben). Und sowas ist Musikschullehrer! Die Jungs von der Band sagten hinterher im Gespräch, dass sie den Typ lieber nicht auf irgendwelche Dinge ansprechen, da er in den Proben ohnehin schon so ausrastet und sie es sich nicht trauen... :-(((

Nach fast 50 Minuten (15 sollten sie spielen) Umbau für die zweite Band. Neu formiert, eigene Songs, schöner Rock, echt cool. Da sie erst seit 5 Wochen proben haben sie auch nur fünf Songs gespielt, war aber klasse und hat richtig Spaß gemacht. Aber auch hier wieder das Problem mit den eigenen Verstärkern, diesmal am Bass. Der wummerte dann nur so durch die Halle und es bestand kaum eine Chance, den Rest der Band drüberzulegen, ohne dass alles koppelte. Machte aber nicht viel, die Stimmung war gut. Ach ja, die Jungs heißen "Rare", falls die in einem Jahr mal bei Euch in der Gegend spielen...

Dritte Band, Schulband. Diesmal war der Gesamtsound gut. Dafür ein neues Problem, die drei Sängerinnen, die tierische Angst vor dem Mikro haten und in Riesenabstand "flüsterten", anders kann man das nicht nennen. Also war der Gesang dort etwas leise, was die Sängerin der letzten Band schon zu Panikattacken verleitete, dass man sie evtl. nicht hören könne. Hammse aber nett gemacht, die Mädels.

Vierte Band, Age Of Onset, also wir. Einige von Euch haben ja schon Beispiele unserer "Kunst" gehört (wen's jetzt interessiert: im Thread "(Songs) Eure Meinung ist gefragt" liegen die Demos). Ist ein eigener Stil. Daraus ergab sich ein großes Problem: mehr als die Hälfte der Leute im Saal waren wegen der letzten Band da, die Hardrock-Covers spielt, ich sag' mal, im "normalen" Cover-Level (druff uff die Bühne, abrocken, egal wie, und alle schon besoffen). Die waren, so dumm sich das jetzt anhört, mit unserer Musik etwas überfordert. Aber wir waren richtig gut, alles hat geklappt, ich habe ALLES (!!!) auswendig gesungen, die Einsätze stimmten, der Sound auch, kurz: die Band war mit ihrer Leistung zufrieden. Okay, nach dem zweiten Song haben wir beschlossen, eine öffentliche Probe abzuhalten und einfach nur für uns, unseren Ex-Sänger (der auf dem Rückweg von Thübingen an die Nordsee es sich nicht nehmen ließ, den Auftritt zu erleben und für das letzte Lied mit auf die Bühne zu gehen) und die drei Leute, denen es gefallen hat zu spielen *g*. Am Ende wußten wir nicht, ob wir zufrieden oder total gefrustet sein sollten. Nach einhelliger Meinung waren wir die musikalisch mit Abstand beste Band des Abends. Und wir waren die Band mit dem wenigsten Beifall.
Von Musikern hochgelobt, vom Publikum weitestgehend ignoriert (obwohl hinterher einige Stimmen aus dem Publikum kamen, dass es vielen gefalen hätte). Ja, es hat Spaß gemacht, es war aber auch sehr ernüchternd. Am treffensten war wohl der Kommentar, dass die Musik super ist, vor allem zum Zuhören (am besten auf CD) und wenn man die Songs daheim ein paar Mal gehört hat, dann geht man auch bei Auftritten richtig mit. Zu "intellektuell", zu wenig vorhersehbar. Da muss man ja zuhören...
Jetzt also der große Kater nach dem Gig. Sollen wir wirklich nochmal auftreten? Wo finden wir das Publikum für unsere Musik? Gibt es das überhaupt? Sollen wir wirklich ein paar Covers mit ins Programm nehmen, nur damit das Publikum was zum mitgrölen hat, auch wenn wir dabei "unsere Seele verkaufen"? Oder sollte es uns reichen, dass wir unsere Musik klasse finden und tierischen Spaß daran haben?
Fragen über Fragen (und dass nach einer sooo langen und feuchten Nacht)...

Viele Grüße
Doc (die keine Angst mehr vor'm "Frontfrau-sein" hat)

NP: Age Of Onset: "A Second of Doubt"

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein? - Der Tag danach...

: Hi Folks!
:
: Nachdem ich jetzt wieder halbwegs ausgeschlafen bin... die Zusammenfassung der gestrigen Nacht (ist etwas länger).
:
: Der Ort: eine kleine Turnhalle, Backsteinwände, sch... Raumverhalten. Catz am Mixer machte das Beste aus der Sache und rettete, was zu retten war. Leider sahen einige Kollegen nicht ein, dass man die eigenen Verstärker auch mal leise stellen kann, damit die gesamte Band über die Anlage geht. Shit happens.
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: Die erste Band, Musikschule. Eigentlich gar nicht mal schlecht, die Kinder, nur der Lehrer nervte extrem. Er stand als dritter (!) Gitarrist auf der Bühne und nutzte das ganze zur Selbstdarstellung, indem er als einziger in jedem (!) (Cover)Song ein Minutenlanges Solo spielte PLUS langes Instro PLUS langes Extro, so dass z.B. Teenage Dirtbag etwa 6 Minuten lang wurde. Dazu kam, dass er seinen Amp so laut stellte, dass der gar nicht mehr abgenommen wurde und trotzdem jeder im Saal moserte, die Gitarre wäre zu laut. Und er drehte dreimal lauter, beschwerte sich aber über Mikro, dass der Mix so sch... wäre und wenig auf den Monitoren zu hören war (der Witz dabei: in den Spielpausen liefen die Ansagen ausschließlich über die Monitore, so laut waren die). Bandvorstellung (beim Schlagzeuger) "das ist der... sch..., ich hab' den Namen vergessen, aber das ist der Kerl, der in den Proben immer so nervt" (war nicht der genaue Wortlaut, sondern etwas netter von mir wiedergegeben). Und sowas ist Musikschullehrer! Die Jungs von der Band sagten hinterher im Gespräch, dass sie den Typ lieber nicht auf irgendwelche Dinge ansprechen, da er in den Proben ohnehin schon so ausrastet und sie es sich nicht trauen... :-(((
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: Nach fast 50 Minuten (15 sollten sie spielen) Umbau für die zweite Band. Neu formiert, eigene Songs, schöner Rock, echt cool. Da sie erst seit 5 Wochen proben haben sie auch nur fünf Songs gespielt, war aber klasse und hat richtig Spaß gemacht. Aber auch hier wieder das Problem mit den eigenen Verstärkern, diesmal am Bass. Der wummerte dann nur so durch die Halle und es bestand kaum eine Chance, den Rest der Band drüberzulegen, ohne dass alles koppelte. Machte aber nicht viel, die Stimmung war gut. Ach ja, die Jungs heißen "Rare", falls die in einem Jahr mal bei Euch in der Gegend spielen...
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: Dritte Band, Schulband. Diesmal war der Gesamtsound gut. Dafür ein neues Problem, die drei Sängerinnen, die tierische Angst vor dem Mikro haten und in Riesenabstand "flüsterten", anders kann man das nicht nennen. Also war der Gesang dort etwas leise, was die Sängerin der letzten Band schon zu Panikattacken verleitete, dass man sie evtl. nicht hören könne. Hammse aber nett gemacht, die Mädels.
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: Vierte Band, Age Of Onset, also wir. Einige von Euch haben ja schon Beispiele unserer "Kunst" gehört (wen's jetzt interessiert: im Thread "(Songs) Eure Meinung ist gefragt" liegen die Demos). Ist ein eigener Stil. Daraus ergab sich ein großes Problem: mehr als die Hälfte der Leute im Saal waren wegen der letzten Band da, die Hardrock-Covers spielt, ich sag' mal, im "normalen" Cover-Level (druff uff die Bühne, abrocken, egal wie, und alle schon besoffen). Die waren, so dumm sich das jetzt anhört, mit unserer Musik etwas überfordert. Aber wir waren richtig gut, alles hat geklappt, ich habe ALLES (!!!) auswendig gesungen, die Einsätze stimmten, der Sound auch, kurz: die Band war mit ihrer Leistung zufrieden. Okay, nach dem zweiten Song haben wir beschlossen, eine öffentliche Probe abzuhalten und einfach nur für uns, unseren Ex-Sänger (der auf dem Rückweg von Thübingen an die Nordsee es sich nicht nehmen ließ, den Auftritt zu erleben und für das letzte Lied mit auf die Bühne zu gehen) und die drei Leute, denen es gefallen hat zu spielen *g*. Am Ende wußten wir nicht, ob wir zufrieden oder total gefrustet sein sollten. Nach einhelliger Meinung waren wir die musikalisch mit Abstand beste Band des Abends. Und wir waren die Band mit dem wenigsten Beifall.
: Von Musikern hochgelobt, vom Publikum weitestgehend ignoriert (obwohl hinterher einige Stimmen aus dem Publikum kamen, dass es vielen gefalen hätte). Ja, es hat Spaß gemacht, es war aber auch sehr ernüchternd. Am treffensten war wohl der Kommentar, dass die Musik super ist, vor allem zum Zuhören (am besten auf CD) und wenn man die Songs daheim ein paar Mal gehört hat, dann geht man auch bei Auftritten richtig mit. Zu "intellektuell", zu wenig vorhersehbar. Da muss man ja zuhören...
: Jetzt also der große Kater nach dem Gig. Sollen wir wirklich nochmal auftreten? Wo finden wir das Publikum für unsere Musik? Gibt es das überhaupt? Sollen wir wirklich ein paar Covers mit ins Programm nehmen, nur damit das Publikum was zum mitgrölen hat, auch wenn wir dabei "unsere Seele verkaufen"? Oder sollte es uns reichen, dass wir unsere Musik klasse finden und tierischen Spaß daran haben?
: Fragen über Fragen (und dass nach einer sooo langen und feuchten Nacht)...
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: Viele Grüße
: Doc (die keine Angst mehr vor'm "Frontfrau-sein" hat)
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: NP: Age Of Onset: "A Second of Doubt"

Hallo Doc,

ich habe Deine Frage und die ganzen Antworten und Tips darauf mit Interesse verfolgt, ich muß sagen die Tips waren es wert.

Jetzt mal was zum Aufbauen. Wenn das Publikum wegen der fünften Band kommt, kann die vierte so gut sein wie sie will, das kann niemand mehr aufnehmen. Ich war zwar nicht dabei, aber ich denke, da kann man nur das machen was alle machen nämlich Zähne zusammenbeissen und durch.

Von einem der das auch schon erlebt hat, auf der Bühne und davor.

Gruß Torsten



Re: (Band) wieviel Applaus darf′s sein? - Der Tag danach...

Tach Hannah!

: Am Ende wußten wir nicht, ob wir zufrieden oder total gefrustet sein sollten. Nach einhelliger Meinung waren wir die musikalisch mit Abstand beste Band des Abends. Und wir waren die Band mit dem wenigsten Beifall.
: Von Musikern hochgelobt, vom Publikum weitestgehend ignoriert (obwohl hinterher einige Stimmen aus dem Publikum kamen, dass es vielen gefalen hätte). Ja, es hat Spaß gemacht, es war aber auch sehr ernüchternd. Am treffensten war wohl der Kommentar, dass die Musik super ist, vor allem zum Zuhören (am besten auf CD) und wenn man die Songs daheim ein paar Mal gehört hat, dann geht man auch bei Auftritten richtig mit. Zu "intellektuell", zu wenig vorhersehbar. Da muss man ja zuhören...
: Jetzt also der große Kater nach dem Gig. Sollen wir wirklich nochmal auftreten? Wo finden wir das Publikum für unsere Musik? Gibt es das überhaupt? Sollen wir wirklich ein paar Covers mit ins Programm nehmen, nur damit das Publikum was zum mitgrölen hat, auch wenn wir dabei "unsere Seele verkaufen"? Oder sollte es uns reichen, dass wir unsere Musik klasse finden und tierischen Spaß daran haben?

Na, hoffentlich wird die Antwort nicht unsubstantiiert ...

Also, ers'ma' herzlichen Glückwunsch.

Und dann kann ich dir nur sagen, daß das Bühnenleben eins der verrücktesten überhaupt ist. Wir haben mit Woltähr teilweise richtig großartige Gigs gespielt (ioho) und danach nicht eine einzige CD verkauft, sind kaum beachtet worden etc. . Gegenbeispiel war letzten Freitag. Da sollten wir musikalisches Rahmenprogramm für 'ne Ausstellungseröffnung machen, das bestuhlte Museum war voll mit intellektuellen Schlipsträgern, die nach den fünf Stücken auch artig geklatscht haben, obwohl der Gitarrist frisch von 12 Stunden Arbeit kam und hundemüde war, der Sänger wegen irgendwas anderem völlig neben der Kappe, und ich war auch irgendwie erkältet oder verkatert, jedenfalls nicht fit. Wir hatten alle nicht so richtig Bock und haben, fand ich jedenfalls, beschissen gespielt. Nach den fünf Stücken kommen bestimmt fünf Leute, die nicht nur eine CD gekauft haben, und außerdem gab's noch zwei Anfragen, ob man uns denn buchen kann und wieviel wir kosten. Das soll mal einer verstehen.

Und das mit dem Null Applaus - wir haben mal auf 'ner Restaurantterrasse gespielt, und es kam wirklich NULL Reaktion von den anwesenden Gästen. Ich war nach dem Gig total gefrustet, bis mir der Veranstalter dann sagte, daß so ziemlich jeder Gast beim Bezahlen von alleine gesagt hätte, daß ihnen die Musik sehr gut gefallen habe. Das hat mich dann ein wenig getröstet. Obwohl - wenn's gefällt, darf man ruhig mal Laut geben, finde ich ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (

: Ich hatte vor Kurzem das Vergnügen, da mal kurz reinzuhören. Ich höre da keinen wirklichen Unterschied zu den letzten 10 Alben. Allerdings bin ich auch kein Motörhead Fan. Es rockt. Wie die Pest. Motörhead halt. Laut.
: Ich zieh mir so Musik viel lieber live 'rein. Dabei möchte ich dann mal die "25 & Alive - Boneshaker" DVD empfehlen. Jubiläumsfest in der....Brixton Academy? So oder so ähnlich. Is' auch wurscht, jedenfalls hüpfen da ausserdem alte bekannte auffer Bühne 'rum. Auch Doro z.B. Und Brian May. Kommt echt gut. Dabei is' das ganze dann nochmal als Audio-CD Version.

Ja, die nenne ich auch schon mein eigen, is cool :)
Ich hatte nur anfangs dass Problem, dass wenn der Sound auf Dolby 5.1 oderso geschaltet war, die eine Seite viel lauter als die andere gewesen war. Flugs auf Stereo eingestellt klangs normal. Aaahh, bald sind sie wieder da....*hehe*...

gruß,Stefan


"Dead men smell toe nails"

Re: (Band) wieviel Applaus darf′s sein? - Der Tag danach...

:
: Und dann kann ich dir nur sagen, daß das Bühnenleben eins der verrücktesten überhaupt ist. Wir haben mit Woltähr teilweise richtig großartige Gigs gespielt (ioho) und danach nicht eine einzige CD verkauft, sind kaum beachtet worden etc. . Gegenbeispiel war letzten Freitag. Da sollten wir musikalisches Rahmenprogramm für 'ne Ausstellungseröffnung machen, das bestuhlte Museum war voll mit intellektuellen Schlipsträgern, die nach den fünf Stücken auch artig geklatscht haben, obwohl der Gitarrist frisch von 12 Stunden Arbeit kam und hundemüde war, der Sänger wegen irgendwas anderem völlig neben der Kappe, und ich war auch irgendwie erkältet oder verkatert, jedenfalls nicht fit. Wir hatten alle nicht so richtig Bock und haben, fand ich jedenfalls, beschissen gespielt. Nach den fünf Stücken kommen bestimmt fünf Leute, die nicht nur eine CD gekauft haben, und außerdem gab's noch zwei Anfragen, ob man uns denn buchen kann und wieviel wir kosten. Das soll mal einer verstehen.
:

Jup, so habe ich's auch am Donnerstag gerade wieder erlebt: Nach dem Auftritt, bei dem wir wirklich streckenweise besch***** gespielt haben (dummerweise kann ich das auch noch durch den Mitschnitt belegen, vielleicht sollte ich den lieber vernichten...) kommt der Wirt zu uns und ist begeistert. Das könnte man ja vielleicht darauf schieben, daß die Kneipe endlich mal wieder richtig voll war. Aber er war beileibe nicht der einzige, dem es gefallen hat.

Seltsam seltsam, aber so steht es geschrieben...

Gruß,
Johannes

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein? - Der Tag danach...

hi hannah!

also ich finde, das war einer der interessantesten threads der letzten wochen überhaupt! ich hab die beiträge förmlich "gefressen". (da wir am freitag auch 'n gig hatten konnte ich 'n bißchen von den tipps bezüglich verhalten auf der bühne profitieren.)

: Jetzt also der große Kater nach dem Gig. Sollen wir wirklich nochmal auftreten? Wo finden wir das Publikum für unsere Musik? Gibt es das überhaupt? Sollen wir wirklich ein paar Covers mit ins Programm nehmen, nur damit das Publikum was zum mitgrölen hat, auch wenn wir dabei "unsere Seele verkaufen"? Oder sollte es uns reichen, dass wir unsere Musik klasse finden und tierischen Spaß daran haben?

das liegt einfach in der natur der sache. wer musik spielt, die sich nicht beim ersten mal hören erschließt und die dem publikum nicht bekannt ist, muß damit rechnen, daß nicht unbedingt tosender beifall kommt. da müßt ihr einfach entscheiden, was euch wichtiger ist. ich denke nicht unbedingt, daß man wenn man cover spielt, seine "seele verkauft". man muß ja nicht 1:1 covern, sondern kann den titel eigenständig interpretieren. das ist überhaupt nix ehrenrühriges.

gruß falk :-)

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein? - Der Tag danach...

Hi Hannah,

: Er stand als dritter (!) Gitarrist auf der Bühne und nutzte das ganze zur Selbstdarstellung,

ätzend.

: indem er als einziger in jedem (!) [...lots of Beschreibung einer typischen Rampensau deleted...]

Da hast Du ja echt einen Proto(anti)typ erwischt! Aber so welche braucht man auch, und sei es nur zur Feindbildpflege.

: Die Jungs von der Band sagten hinterher im Gespräch, dass sie den Typ lieber nicht auf irgendwelche Dinge ansprechen,

Vielleicht liest er ja hier mit und schnallt es dann. :-)

: mehr als die Hälfte der Leute im Saal waren wegen der letzten Band da,

Das ist immer ein Problem und wenn Du dann auch noch verspätet direkt vor denen spielst, hast Du es doppelt schwer. Aber tröste Dich, wir hatten das auch mal in der Konstellation, und erschwerend kam dazu, daß einige der Jugendlichen zu einem bestimmten Zeitpunkt gehen mußten, zu dem die andere ("ihre") Band normalerweise schon dran gewesen wäre.

Vorgruppe bei unpassendem Publikum oder unprofessionellem Zeitplan-Handling ist immer scheiße.

: Die waren, so dumm sich das jetzt anhört, mit unserer Musik etwas überfordert.

:-) So Leute kenn ich auch. Legste was von Toto auf, und schon sind sie in den Seilen, gerade als ob man Dream Theater oder ne alte Yes Platte aufgelegt hätte. Da hilft dann nur "Mallorca Hits Teil 3" oder halt eben guter alter Rock'n'Roll...

: Aber wir waren richtig gut, alles hat geklappt,

Und das ist ja wohl sehr wichtig!

: Am Ende wußten wir nicht, ob wir zufrieden oder total gefrustet sein sollten. Nach einhelliger Meinung waren wir die musikalisch mit Abstand beste Band des Abends. Und wir waren die Band mit dem wenigsten Beifall.

Auch das kenn ich nur zu gut. Wir haben damals beschlossen, mehr zu covern, aber die Entscheidung war nur ein Kompromiß, und letztenendes hat die Band sich dann irgendwann aufgrund dieser Grundsatzfrage aufgelöst.

: (obwohl hinterher einige Stimmen aus dem Publikum kamen, dass es vielen gefalen hätte)

Auch das kenn ich, vor allem bei Provinz-Publikum. Sie ignorieren Dich nach Leibeskräften, keine Sau ruft Zugabe, und nachher maulen sie alle, daß es schon vorbei ist, und erzählen Dir, wie geil es war. :-)

: Wo finden wir das Publikum für unsere Musik?

Hmmm... sag mir Bescheid, wenn Du die Antwort weißt.

: Doc (die keine Angst mehr vor'm "Frontfrau-sein" hat)

Auch was wert...

Keep rockin' (nicht nur als Floskel gemeint)
Friedlieb

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein?

: (His Bobness sagt jedenfalls nie bis selten "Guten Tag". Aber soweit biste ja noch nicht. :-) (Bei dem Kerl ist's mir inzwischen egal, hauptsache er tut schön rocken.))

Dafür ist His Bobness in München nach seiner letzten Zugabe zum Abschied auf die Knie gegangen, wie ein den Ritterschlag Erwartender. Das hatte schon was ...
Das Publikum war begeistert ergriffen.

Gruß, Ulrich

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein? - Der Tag danach...

Hallöliö!

Vielleicht liest er ja hier mit und schnallt es dann. :-)

- Wohl kaum. So jemand liest doch nicht in einem Gitarrenforum mit, höchstens in seinem eigenen "Selbstvergötterungsforum".

und schon sind sie in den Seilen, gerade als ob man Dream Theater oder ne alte Yes Platte aufgelegt hätte.

Hey, ich hänge bei DT nicht nur nicht in den Seilen, sondern halte sie live für einen Genuß! *indeckunggeh!!!!* Aber Toto und Rock& Roll sind auch geil, keine Frage!

Außer nur zu querulieren *hihi!* wollt ich noch loswerden, daß eine Masse Publikum der am wenigsten zu koordinierende Bestandteil eines Gigs darstellt. Was wir auch so an Reaktionen bekommen haben oder eben nicht, total unabhängig vom Gefühl, das wir selber hatten, läßt sich durch logische Grundsätze einfach nicht erklären.

@Doc: anderer Ort, andere Zeit, und alle wären voll mitgegangen! Es liegt (wahrscheinlich) nicht an Euch. Die Enthusiasmus des Publikums ist einfach nicht proportional zur "Spielleistung"...

sagt -gutenachtwünschend-

burke

Re: (Band) wieviel Show darf′s sein? - Der Tag danach...

Hi Friedlieb!

: ... als ob man Dream Theater oder ne alte Yes Platte aufgelegt hätte.

Hmm, tja, ich oute mich jetzt mal als "von-DT-keine-Ahnung-Haber". Aber nachdem am Samstag vier der fünf Leute, denen es gefallen hat (okay, ein paar mehr waren es schon, man hört auf jeden Fall auf der Mini-Disc viel Beifall, mehr als auf der Bühne), direkte lobende Vergleiche zwischen uns und Dream Theater aufgestellt hat, habe ich mir gestern eine CD geliehen und mal reingehört.
Meine Stimmung hat sich schlagartig gebessert ;-)
Und jetzt wundert mich nix mehr!

Viele Grüße
Doc

P.S.: und eigentlich hatten wir die "easy listening"-Songs rausgesucht und das Rockmusical schon weggelassen... :-)))