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(Technik) True Bypass

Hallo liebe Aussensaiter,

habe vor kurzem auf der Seite eines echten Fachmanns diesen Text gefunden, den ich Euch nicht vorenthalten wollte. Ist mir eingefallen, da im Thread drunter ja auch von Kabellängen und von gebuffert und ungebuffert die Rede war.

Schönen Abend und viele Grüße vom highseppl!

Re: (Technik) True Bypass

Hallo mein Lieber!

Vermutlich ist jeder Rat von jedem zwecklos. These: Gitarristen sind beratungsresistent.

Seit einiger Zeit lese ich hin und wieder Keyboard-Magazine und schaue bei Gigs längst nicht mehr nur, was die Gitarristen da so rumstehen haben, sondern auch gern nach Bassisten und eben vor allem (Live-)Keyboardern. Außerdem sehe ich immer wieder gern hin, wenn ich Gebrauchsmusiker wie Tanzmucker oder Theaterfredis sehe. Also alles andere als die Gitarren-Gourmets.

Die Gitarren-Gourmets sind mit mindestens zwei Combos oder zwei Halfstacks unterwegs. Davor ein Quadratmeter Effektgeräte, drei E-Gitarren und eine Akustische. Was hört man? Eine verzerrte E-Gitarre, eine cleane E-Gitarre, eine Akustikgitarre. Das lässt sich problemlos aus einer E-Gitarre, einer Akustikgitarre und einem Amp/Modeller rausholen - leicht, handlich, preiswert und praktisch. Das genau tun dann die Gebrauchsgitarristen.

Bei Keyboardern sieht man die große "Burg" nur noch selten, dafür immer häufiger ein Laptop auf der Bühne. In der Zeitschrift Keyboards sind echte Keyboards kaum noch ein Thema, da geht es fast nur noch um Software. Fast niemand schleppt ein Klavier oder eine Hammond mit sich rum, auch Rhodes nicht oder gar mechanische Hallplatten. Rauschgeneratoren mit Brummgarantie wie unsere Stressbretter gelten da als totaler Irrsinn. Ob ein Gerät mit Röhren, Transistoren oder digital arbeitet, ist völlig egal. D.I. ist keine Krücke sondern Werkzeug. Vernünftige Gebrauchsbassisten sind ähnlich pragmatisch ausgerichtet.

Bleibt die Udo-Pipper-Brigade. Es geht doch nicht darum, dass das besser klingt! Es geht darum, True Bypass zu benutzen, weil das eben als besser gilt. Als richtig, mit dicken Eiern, amtlich - weil das Jimmy Page oder Jimi Hendrix oder sonstwer vor zig Jahren eben auch getan haben. Dass die das damals taten, weil es schlicht nichts anderes gab, dass die Jungs sich nach heutigem Equipment die Finger geleckt hätten, bei Neuheiten ganz weit vorne waren und sowieso die meisten Erzählungen davon Legenden sind, das interessiert keinen.

Deswegen bleibt True Bypass für die Udo-Pipper-Brigade eben richtig. Auch wenn die Hälfte nicht mal genau erklären kann, was Impedanz überhaupt bedeutet.

Gruß

erniecaster

Re: (Technik) True Bypass

Hi Mathias!

Ich gehöre ja zur "Pipper-Brigade", auch wenn ich von Pippers Geschreibsel nicht so viel halte.
Bleibt die Frage: sind wir hier alle Gebrausgitarristen, oder mehrheitlich Leute, die sich an ihrem Instrument erfreuen, das Instrument als das schönste Hobby überhaipt ansehen und eben auch einen Sound haben möchten, der Ihnen gefällt (wobei sich Soundvorstellungen eben ändern, und somit auch das Equipment) anstatt Kompromisse eingehen zu müssen?

Ich spiele noch nicht mal Gitarre in einer Band, schreibe dauernd von tollen neuheiten, die ich mir angeschafft habe und welch tolle Sounds damit möglich sind. Warum? Weil Gitarre das schönste Hobby der Welt ist, und ich lieber 4 Wochen nicht ins Kino gehe oder feiern um mir ein schickes Teil zu gönnen.
Ich bin also definitiv beratungsresistent und das aus Überzeugung und Spaß dabei, da es eben keinen Sinn macht bei einem so gefühlsbetonten Hobby über Rationalität nachzudenken. Ich will Spaß.


Mach's gut!


Re: (Technik) True Bypass

Hallo Matthias,

: Vermutlich ist jeder Rat von jedem zwecklos. These: Gitarristen sind beratungsresistent.

aber manchmal erkennen sie Zeichen, in meinem Fall glaube ich jedenfalls heute abend eins erhört zu haben...

Dich verbindet doch so eine Hassliebe mit dem Line 6 DL4, oder? Ähnlich ergeht es mir mit dem Boss Gigadelay, d. h. ich habe es bislang zweimal bestellt und ausprobiert, aber jedesmal für mich entschieden, dass ich soviel Delay nicht brauche und das Geld lieber anderweitig verpulvere. Vor ein paar Wochen habe ich relativ günstig wieder eins gekauft, diesmal mit dem festen Willen, es länger zu behalten. Dann habe ich etwas festgestellt, was mir die anderen Male nicht aufgefallen ist (weil ich da nicht laut mit der Band ausprobiert habe), der Kollege rauscht nämlich auch im Bypassbetrieb (jetzt bin ich wenigstens ein bißchen beim Thema) ganz ordentlich, mir jedenfalls zuviel.

So, was macht der GAS-geplagte Instrumentalist?

Genau, es gibt ja dieses schicke neue Nova Delay von TC, es wäre doch gelacht, wenn das nicht noch besser klänge als dass Boss und dabei auch weniger rauscht. Am letzten Samstag kam das an, ich habe es kurz zuhause ausprobiert und war heute damit das erste Mal allein im Proberaum. Und was passiert? Der blöde On/Off-Switch von dem Teil schaltet nach dem dritten Fußtritt nicht mehr, stattdessen übernimmt einer der Taster diese Funktion. Ein kurzer Blick ins Manual lässt mich auch nicht erkennen, ob ich bei diesem High Tech - Teil versehentlich irgendeinen Spezialmodus eingeschaltet habe. Außerdem sieht der betreffende Taster gegenüber seinem Kollegen auf der anderen Seite des Pedals auch etwas kürzer aus. Toll...

Fazit: Das Nova Delay ist eigentlich super und ich tue ihm aufgrund eines Ausrutschers bei meinem speziellen Modell bestimmt Unrecht, aber wer braucht eigentlich soviel Delay? Ich werde mein MEK-Delay wieder auf´s Brett tackern und zwischen Slapback und längeren Echos per Knopfdrehung verzichten, auf lustige Spielereien wie Reverse-Delays verzichte ich dann halt. Außerdem hat das True Bypass und rauscht nur, wenn´s an ist :-)

Sorry, das war jetzt nicht so wirklich zum Thema, ich musste aber gerade mal meinem Ärger etwas Luft machen (obwohl, eigentlich auch gut, damit habe ich Geld gespart :-).

Viele Grüße,
Andreas

P.S. Aber wenn ich groß bin, lasse ich mir von Herrn Cornish auch mal ein Board bauen, ich finde die großartig (also rein optisch, persönlich hatte ich leider noch nicht das Vergnügen)





Re: (Technik) True Bypass

Hallo,

nicht nur Gitarristen sind beratungsresistent....

Thema Pipper: Es ist doch positiv, daß er Dinge aufzählt, die die meisten von uns nicht kennen.
Negativ ist dann, wenn viele dann glauben, daß man nur damit (ich sachma mittels Tuning) selig werden kann.

Thema True Bypass: Das ist dann ähnlich, weil mal jemand behauptet hat, daß es ohne gar nicht geht, muß daß nun jeder haben.
Dabei gilt aber eigentlich immer: wichtig ist, was hinten rauskommt.
Cornish geht eigentlich auch nur darauf ein. Mit anderen Worten: True Bypass ist dann gut, wenns damit besser klingt, sonst ist es überflüssig.

Gruß
Günther

Re: (Technik) True Bypass

Hi,

Es ist von der Sache her ja auch nichts gegen non Truebypass einzuwenden, wenn denn halt der elektronische gut gestylt ist, was bei den wenigsten Geräten ebend so ist.
Ich kann alles auf TB machen, dann sollte ich allerdings am Anfang der Kette einen Buffer setzen (Hochomiger Eingang, niederohmiger Ausgang). Damit spielt die nachfolgende Kabellänge keine Rolle mehr.
Mehr macht Herr Cornish auch nicht, allerdings nimmt er einen Röhrenbuffer.

MfG Uwe

Re: (Technik) True Bypass

Hallo,

bei dem, was ich gleich sage, schließt das eine das andere nicht aus.

Aber ich glaube, dass es ein Unterschied ist, ob ich gerne Gitarre spiele ODEr ob ich gerne an Sounds rumbastele bzw. mein Multieffektgerät programmiere/optimiere....

beides kann Spaß machen.

Ich hab mir zB grade mal wieder ein STressbrett zusammengebastelt und schon bin ich wieder unzufrieden....Mein UD Stomp (eigentlich ein richtig tolles Delay) verursacht einen Brummer....na Toll) Sowas nervt.
Schon denke ich darüber nach, doch wieder alles schön kompakt und progranmmierbar.....auch diese ständigen Gedanken ums Optimieren (GAS nennt man das wohl) nerven mich. EIgentlich will ich doch nur Gitarre spielen....

Und Matthias hat es für mich (in seiner gewohnten Art der rhetorischen Übertreibung) ziemlich auf den Punkt gebracht.

Daher oute ich mich auch mal (war ein anderes Thema), dass ich von all den wichtigen Dingen (Kabel bis Kondensator - alles boutique) nichts (!) besitze.

Und jetzt oute ich mich gleich nochmal...ich habe Echsefechsen-GAS.....son Mist, war doch sooo lange standhaft....

Liebe GRüße

Uli

Re: (Technik) True Bypass

Hi.

In diesem Fall muss ich widersprechen: Wer ist die Klientel die Du ansprichst? Wer ist die Udo Pipper-Brigade? Ist die hier?

Also, ernsthaft jetzt. Wer soll das sein? Udo selbst plus ...?


True Bypass klingt besser. Selbstverständlich! Weil es nämlich im Bypass gar nicht klingt. Und ich WILL, dass all das auf meinem Brett, was nicht auf "on" steht, gefälligst die Schnauze hält.

Manchmal möchte man ja eben den Effekt eines Buffers (oder nimmt ihn, wie in einem aktuellen Fall eines neuen Treters bei mir auf dem Brett, billigend in Kauf). So gesehen ist der Peter Cornish Text, obzwar ein alter Hut, durchaus sinnreich.

Aber nicht jeder gebufferte Bypass klingt jetzt plötzlich "erfrischender" nur weil Peter Cornish mal einen polemischen Moment hatte. Ich denke aber mit Grausen an Jacques' Bypässe, aus denen das Signal im A/B-Vergleich deutlich schwächer herauskommt.

Außerdem: Wer 10 Boss-Pedale aneinanderreiht, der nimmt ja nicht 10 Decken vorm Amp weg oder 10 Sonnen gehen gleichzeitig auf.

Im Gegenteil.

Wenn es darum gehen soll, dass sinnvollste Maß zu halten, dann nicht auf Seiten der neutralen Pedale, sondern der gebufferten. Von denen reicht nämlich ein einziges um in den Genuss aller gebufferten Vorteile zu kommen.

Was Tanzmusiker oder Gebrauchsbassisten spielen, weiß ich nicht. Bestimmt irgendwas Bequemes. Aber was hat die Situation und die Herangehensweise dieser Leute mit mir zu tun? Ich spiele nicht mit solchen Leuten und will sie auch definitiv nicht zum Soundvorbild. Sie klingen bestimmt im Schnitt irgendwie so passabel und haben schnell aufgebaut. Aber dass sie damit alle ganz toll mitreißend und erstrebenswert klängen, kann man doch echt nicht behaupten, oder?


Gruß,
robert
*

Re: (Technik) True Bypass

Tach Groby!

: Was Tanzmusiker oder Gebrauchsbassisten spielen, weiß ich nicht. Bestimmt irgendwas Bequemes. Aber was hat die Situation und die Herangehensweise dieser Leute mit mir zu tun? Ich spiele nicht mit solchen Leuten und will sie auch definitiv nicht zum Soundvorbild. Sie klingen bestimmt im Schnitt irgendwie so passabel und haben schnell aufgebaut. Aber dass sie damit alle ganz toll mitreißend und erstrebenswert klängen, kann man doch echt nicht behaupten, oder?

Hmm, ich fürchte fast, dass die Gebrauchsmusiker vielleicht gar nicht mal so schlecht klingen. Wenn man das persönliche Soundideal bei 100 ansetzt, dann liegen die vielleicht bei 80 oder 85. Auf jeden Fall im tolerierbaren Bereich. Die Punkband im Proberaum nebenan liegt etwa bei 40, ein Saxophon bei -5. Das Problem, das ich mit Gebrauchsmusiker habe, ist nicht der fehlende Sound, sondern die fehlende Seele. (Die Punks von nebenan machen das zwar auch mit voller Überzeugung, aber das ist jetzt wieder ein ganz anderes Thema)

Vielleicht wird hier mal wieder schön aneinander vorbeigeredet und mit zwei Musikbegriffen gearbeitet - einmal das, was man macht, um sich selbst zu, ähm, verwirklichen / befriedigen, um seine kreative Ader auszuleben und die ganzen Töne, die im Körper und Kopf rumschwirren, endlich mal rauszulassen, weil man sonst platzt. Auf der anderen Seite die - wertfrei - Musik als Business: Wieviel Eintritt nehme ich? Um wieviel Uhr ist Soundcheck? Hab ich die Ersatzsaiten dabei?

Für Musik 1 braucht man die Frankenheim-Kiste unter der Box, weil Warsteiner als Boxenständer einfach nicht klingt, da braucht man Boutique-Kabel und von blinden linkshändigen Jungfrauen bei Vollmond mit der Nase geblasene Röhren. Weil es den Musiker erfüllt, und solche Dinge wie Publikum oder der Geschmack von anderen vollkommen egal sind.

Für Musik 2 sagt man sich "Och, sobald der Drummer anzählt, hört man eh nix mehr, da kann ich auch über den Amp vom Bassisten der anderen Band spielen. Ausserdem ist die Akustik in der Kneipe eh für die Füsse."

Und dass man im Studio möglichst nur das Beste nimmt, ist auch klar. Da reichen die 90%, mit denen man live meistens bestens zurecht kommt, halt nicht mehr aus, mir jedenfalls nicht.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Technik) True Bypass

Moin Pepe,

...ein Saxophon bei -5....

Lol, dankeschön, das hat jetzt ein Stückchen
von meinem Tag gemacht, irgendwie!


Grüße,

Andreas

der sich fragt, ob die True Bypass Geschichte
denn noch relevant ist, wenn man über einen
verstärkten Computer spielt ...

Re: (Technik) True Bypass

Hi, Pepe.

Pragmatik und Dogmatik sind ja keine Absolute, sondern dazwischen liegt ein Kontinuum auf dem jeder sehen kann, wo er sich hinstellt. Schon in einer Band zu spielen statt zuhause läßt einen etwas Richtung Pragmatik rücken. Und bei Gigs zählt, womit man sich den Minder-Aufwand erkauft. Dafür, nicht noch meine eigene 4x12er anzuschleppen und eine fremde zu nutzen, bin ich gerne bereit etwas von meinem Sound verändert zu sehen. Und machmal während eines Gigs wäre ich auch nur froh, mich ÜBERHAUPT einigermassen zu hören, egal mit welchem Sound.

Aber gegen zuviel Dogmatiker zu argumentieren und dann - of all people - auf die pramatischen Tanzmusiker zu verweisen, finde ich absurd: "Warum frisch zubereitete Pastasoße selber machen, wenn man einfach Ketchup draufsprötteln kann? Millionen armer und zeitgestresster Studenten essen es ja auch. Ist also auch okay. Ist es mal im Magen, merkt kein Mensch mehr einen Unterschied."

Stimmt, irgendwie. Aber eben nur sehr irgendwie. Ketchup auf Tomatensoße ist eine Notlösung. Aber doch kein sinnvolles Vorbild.


Gruß,
robert
*

Re: (Technik) True Bypass

Hallo Robert,

wahre Geschichte gefällig? Eine zeitlang habe ich meine Tomatensauce ausschließlich selbst gekocht. Irgendwann benutzte ich dann ein Fertigprodukt der etwas höheren Preisklasse und musste sehr lachen, denn erstens schmeckte sie exakt wie meine und zweitens waren die Zutaten auch dieselben. (Mit Ketchup hatten beide Saucen aber nichts zu tun.) Ist der Aufwand selbst Tomatensauce zu kochen in diesem Fall noch gerechtfertigt? Meiner Ansicht nach nicht und ich habe das dann auch für die meisten Fälle eingestellt.

Ich stelle mal eine weitere böse These auf.

Der größte Teil der Keyboardwelt basiert auf Digitaltechnik und immer mehr davon läuft über Software. Keyboarder benutzen Software und Laptop völlig selbstverständlich.

Die Entwicklung für die Gitarren hinkt hinterher. Wenn ich mir anhöre, was Korg und Roland an extrem überzeugenden Natursounds von Tasteninstrumente bieten, frage ich mich, warum Vox und Roland/Boss - also die gleichen Unternehmen - das nicht für Gitarrensounds schaffen? Jetzt meine These: Weil die Nachfrage nicht groß genug. Warum ist sie nicht groß genug? Weil sich Gitarristen an neue Technik nicht herantrauen und jeder Gitarrist, der mit moderner Technik auf der Bühne steht, Angst hat, nicht cool zu wirken und von der Udo-Pipper-Brigade ausgelacht zu werden.

Klassisches Beispiel ist für mich die 4x12er-Box. Entwickelt zu einer Zeit, in der mit diesen Boxen das Publikum beschallt wird. Im Zeitalter der hochentwickelten P.A. ist so eine Box völliger Unsinn. Sie ist sogar kontraproduktiv auf der Bühne. Streng logisch gesehen lässt sich Unsinn ja nicht steigern, obwohl mir zwei 4x12 noch unsinniger vorkommen als eine.

Gruß

erniecaster



P.S. Jemand wird jetzt mit dem Wort "Druck" antworten, das ist immer so, wenn man von 4x12er-Boxen schreibt. Wenn Ihr Druck in der Magengegend wollt, dann zieht ein enges T-Shirt an oder trinkt einen Löffel Lebertran.

P.P.S. Und nicht den Humor verlieren!

Re: (Technik) True Bypass

Moin moin,

ich oute mich jetzt mal als einer von der Pipper-Brigade.

Seine Ausführungen lese ich immer mit Spaß und den einen oder anderen Tip habe ich schon erfolgreich umgesetzt.

Zumindest nehme ich Aussenjams nur noch Sonntags auf - mit reinerem Strom - und das hört doch jeder Oder nicht ?

Zum Thema: mein Brett enthält ja einen von OKKO gebauten Switcher mit dem ich non TP Geräte in den Signalweg switche. Gerade zur Zeit habe ich mal wieder xperimentiert - neue EffektgeräteLinie - um zu hören ob die den Sound ändern. Dazu brauche ich ja nur das Gerät an den Switch schleifen - spielen und per Fuß das NICHT eingeschaltete Gerät zuswitchen.

Diese neuen Geräte ändern zB den Sound sehr stark und gut hörbar - es klingt in etwa wie wenn man einen EQ zuschaltet. Höhen etwas weniger, Mitten ändern sich, Bässe werden etwas undiferenzierter.

Die Gute Nachricht - alte BOSS Geräte (zB Chorus CE2) ändern kaum hörbar minimal. Neue wie zB Tuner TU-1 ? Delay DD-3 ändern stärker.

Natürlich ist es so, daß die Änderung auch als besser gehört werden kann - schliesslich werden ja EQ´s auch aktiv zur Klangkorrektur verwendet.

Tatsache für mich ist aber: ich stehe auf TP, weil dann sicher nichts verändert wird und ich den Klang mit der Klangregelung am Amp vornehmen kann. Natürlich kann ich auch die Klangänderung der Effektgeräte an der Klanregelung anpassen. Wenn ich das so will.

Ich benutze Kabel der Längen: 1x6 und 1x3,5 m.

Man kann zu TP stehen wie man will - nur eins ist falsch - es abzutun und TP Anhänger zu Esoterikern zu stempeln.
Wobei ich sagen muss jegliches abstempeln geht mir gegen den Strich....

GRuZZ *

Re: (Technik) True Bypass

Hallo Matthias,

kauf Dir ein Echsefechs. !

Ne, im Ernst.

Und Deine vermeintliche Schwarz-Weiß-Sicht finde ich (diesmal? ausnahmsweise? whatsoever LOL) sehr erfrischend.

Kondensatorenwechsel am Tonpoti ?????
Solche Freds versteh ich nicht.....wozu ist denn ein Tonpoti da ????
Auch überspitzt, aber ich stelle auch immer mehr fest (und jetzt kommt wieder der Bogen zur Echsefechs), dass Musiker (ok, soweit Covermucker auch Musiker sind) halt nicht mehr diesen Analog-Boutique-Wahn mitmachen, sondern pragmatisch denken.

Ein guter Freund von mir (Ok, der ist vorrangig Bassist, aber auch keyboarder und nebenbei Gitarrist) spielt seit Jahren nur noch pod. DIe ganze Coverband hat keinen einzigen Röhrenamop mehr auf der Bühne.
Und die vielen Vorteile einer solchen Herangehensweise machen imho (bzw. für einige Menschen) das Quäntchen weniger Druck (Lebertran soll helfen) mehr als wett.

Und damit nochmal zur Erinnerung: du brauchst ein echsefechs !

Liebe Grüße

Uli

Re: (Technik) True Bypass

Hallo mein einsamer Stern,

wir sind doch gar nicht auseinander in der Sache. Wer so offen ist, sogar ein Gerät ohne True-Bypass zu probieren oder gar den A/B-Vergleich macht, der steht doch dem Software-Amp schon fast näher als der Udo-Pipper-Brigade.

Selbstverständlich gibt es nicht nur Schwarz und Weiß und wer Spaß daran hat, sich mit dogmatischem Equipmentpimpen zu beschäftigen, dem gratuliere ich zu einem friedlichen Hobby. Allerdings lassen sich diese Menschen auch nicht von einer kompletten Vortragsreihe von Pete C. beeindrucken - Beratungsresistenz im Endstadium.

Gruß

erniecaster

Re: (Technik) True Bypass

Hallo uli,

kauf Dir ein Echsefechs. !

Meine Ablehnung gegenüber dem Echsefechs sind nicht dogmatischer sondern praktischer Natur. Wenn ein Hersteller ein gut klingendes plug-and-play-Gerät in kleinem Bodenformat zu verträglichem Preis baut, kaufe ich das sofort.

Die Echsefechs ist mir viel zu aufwändig und eben in Rackformat.

Gruß

erniecaster

Re: (Technik) True Bypass

Erniecaster -

: Allerdings lassen sich diese Menschen auch nicht von einer kompletten Vortragsreihe von Pete C. beeindrucken

aber das ist doch auch wieder schwarz-weiß. Pete C. sagt aber eben genau nicht, daß True Bypass immer nur schlecht sei. Er sagt lediglich, daß True Bypass als Allheilmittel überbewertet ist. Und erklärt den Vorteil eines Buffers bei längeren Kabeln.

Was er dann in seinen Gerätchen baut, ist letztenendes das Beste beider Welten: am Anfang einen Buffer, wegen der Kabellängen. Und die einzelnen Geräte werden innendrin dann tatsächlich aus dem Signalweg genommen - was ja wieder True Bypass ist.

Letztenendes läuft es doch darauf hinaus:
1. Was auch immer für dich funktioniert, tue es.
2. True Bypass verhindert Probleme mit schlechten Buffern.
3. Ein guter Buffer verhindert Probleme mit zu langem Kabel.

lauter Grüße

Re: (Technik) True Bypass

Moin,

: Die Entwicklung für die Gitarren hinkt hinterher. Wenn ich mir anhöre, was Korg und Roland an extrem überzeugenden Natursounds von Tasteninstrumente bieten, frage ich mich, warum Vox und Roland/Boss - also die gleichen Unternehmen - das nicht für Gitarrensounds schaffen? Jetzt meine These: Weil die Nachfrage nicht groß genug. Warum ist sie nicht groß genug? Weil sich Gitarristen an neue Technik nicht herantrauen und jeder Gitarrist, der mit moderner Technik auf der Bühne steht, Angst hat, nicht cool zu wirken und von der Udo-Pipper-Brigade ausgelacht zu werden.

was ist eigentlich mit Trommlern? Warum sieht man so wenig E-Drums auf den Bühnen dieser Welt?

Gruß,
Andreas

Re: (Technik) True Bypass

Hallo!

Niemals habe ich behauptet, dass Pete C. irgendetwas sagt oder auch nicht sagt. Ich behaupte nur, dass es für die Udo-Pipper-Brigade völlig egal ist, wer was technisch erklärt, ob es richtig ist oder falsch.

Gruß

erniecaster, kurz e.c.


P.S. Heute morgen lief Clapton im Radio "Your fathers eyes". Ich finde den Gesang in diesem Song ja furchtbar und die Gitarren scheußlich. Was ich total mag, sind die groovenden Drums aus der Dose mit diesem Plastiksound.


Re: (Technik) True Bypass

Hallo Matthias,

Wenn ein Hersteller ein gut klingendes

das tut es wohl.

plug-and-play-Gerät

Das weiß ich nicht. Die Bedienungsunübersichtlichkeit und die Parametervielfalt schrecken mich ja auch eher ab. Aber vielleicht sagen die Anwedner mir ja, dass das alles halb so wild ist, weil man SAG und so eh nie einstelen muss...

in kleinem Bodenformat

Siehe weiter unten

zu verträglichem Preis

In Anbetracht, was es alles kann, ist der Preis absolut ok. Für ein G-System zahle ich mehr und da sind keine Amps drin....

und eben in Rackformat.

Das wiederum klingt für mich dann eher wieder dogmatisch.... *grins*

Liebe GRüße

Uli

Re: (Technik) True Bypass

Hallo e.c.!

: Der größte Teil der Keyboardwelt basiert auf Digitaltechnik und immer mehr davon läuft über Software. Keyboarder benutzen Software und Laptop völlig selbstverständlich.

Das ist ja der springende Punkt! Keyboards sind schon lange digital (d.h. es hat schon immer die passende Software den Sound erzeugt), und ob digital integriert im Keyboard, oder digital extern im Notebook oder sonstwo spielt in der digitalen Welt praktisch keine Rolle. Heutzutage kann man den Rechner, der den Sound erzeugt (Notebook), halt auch noch zum emails schreiben verwenden. Früher waren sie nicht so leistungsfähig, deswegen waren sie spezialisiert und im Keyboard integriert.

Schocka hat ja schon ein anderes Beispiel genannt: Schlagzeuger. Schlag einfach mal dem Drummer Deiner Wahl vor, er soll doch bitte auf E-Drums wechseln, weil es viel handlicher zu transportieren ist, und der geringe Soundverlust ja eh nichts ausmacht. Der Alleinunterhalter auf der letzten Hochzeit hat das ja schliesslich auch so gemacht. Mir ist persönlich kein Schlagzeuger bekannt (und das sind einige), der freiwillig e-drums verwenden würde (bestenfalls um irgendwelche Samples oder Loops anzutriggern).

Davon abgesehen: Erlaubt ist, was gut klingt und womit man sich wohl fühlt (egal ob True Bypass, Analog/Digital, Transistor/Röhre).

Grüße,
Hans





Re: (Technik) True Bypass

Hi,

ich glaube - es gibt keine Pauschallösung für alle Gitarristen..

ja - zugegeben ... Gitarristen sind konservativ in der Wahl ihres Equipments... aber warum?
Ich hab mit nem Transenamp angefangen, der so schlecht nicht klang, aber als ich mir dann mal nen Röhrenamp gekauft hab - war Soundtechnisch und vom Spielgefühl her Vieles besser !!
Warum das bei den meisten so ist, dazu gibts einen sehr aufschlussreichen Beitrag auf Gitarrenelektronik.de (ist Technisch gut aufgeführt, warum Röhrenamp einfach besser klingt, als Transe)

Das ist schonmal der eine Grund, warum wir Gitarrenhansel an Röhren festhalten.... (die meisten jedenfalls)

NUR True Bypass und dann am besten noch eine grosse Armada an Effekten klaut definitiv Signal - und jeder, der ein grosses Stressbrett mit sowas voll hat, weiss ja, worauf er sich da einlässt...
Uwe hat den richtigen Hinweis bereits gegeben... am Anfang einen guten Buffer vor die Effektkette und es passt...

Meine eigene Erfahrung mit Buffern..:
Bei der Nutzung meines Eigenbau FuzzFace mit TrueBypass ist mir aufgefallen, dass Gitarre direkt in den Effekt nur richtig gut kommt, wenn der FuzzRegler bis hinten aufgerissen ist.. dreh ich ihn zur hälfte z.b. runter, klingt das Teil scheisse....
Jetzt hab ich in meiner Effektekette zwei Pedale, die gebuffert sind (Boss Chorus und Zoom Ultra Fuzz)..
sobald ich das FuzzFace hinter einen der gebufferten Effekte habe, klingt es zum einen höhenreicher und der Fuzzregler arbeitet sauber abgestimmt über den kompletten Regelbereich und das Teil klingt immer noch saugeil in allen Bereichen... arbeitet auch besser mit dem Gitarrenvolume zusammen...

Es hängt alles im Zusammenspiel der Effekte und dem Amp selbst ab..
Was wie und wo gut klingt... entscheiden unsere Ohren...

Klar könnte sich jeder Gitarrist nen Digitalamp hinstellen, aber warum tuts nicht jeder... weils einfach vom Spielgefühl her nicht das ist, was man hat, wenn man reine Röhre spielt (auch wenn Transistorgetriebene bunte Kästchen davor geschaltet sind)..

Aber das ist wie mit allen Bereichen der Musik/Kunst...

= Geschmacksache

Gruss
Olli


Re: (Technik) True Bypass

Hi.

Gute Punkte. Fast alle.

Jetzt wollen wir aber mal nebeneinander halten wie die unverbesserlichen Dinosaurier "Gitarristen" bei ihrem rustikalen, antiquiertem Teiben so ausschauen.

Nämlich so.

Schauen wir einmal im Vergleich, wie sexy ein progressiver Keyboarder hinter seinem fortschrittlichen Wunderwerk ausschaut.

Nämlich so.


Das ist natürlich gemein, klar. Und total daneben argumentiert.

Aber Gitarre IST halt ein analoges, altes Ding, dass gerade seinen Charme und seinen Sex-Appeal daraus bezieht, dass dort Drähte verschiedener Dicke begrabbelt und gehauen werden. Der Ton hängt im wahrsten Sinne am Finger, das ganze Gebilde schaukelt und zittert mit den Akkorden die Du spielst. Dieses leichte unberechenbare und vor allem unmittelbare Element, das nach old school-Schweiß riecht, ist ja auch das Geile.

Und wenn irgendein cooles, sich von selbst aufbauendes AllesKönnerLaptopGerät etwas davon nimmt weil es Klang- oder Dynamik- oder Direktheitseinbußen hat, dann nimmt es eben NICHT irgendwas Vernachlässigbares nur weil dann ja immer so'n ähnlicher Ton rauskommt wie vorher nur bequemer, sondern es nimmt etwas von der ESSENZ des Gitarrenspielens.


Ich stelle mir übrigens vor, dass Udo Pippers Gitarren nicht nach Schweiß riechen sondern nach Wohnzimmertisch mit Glasplatte.


Bezüglich 4x12er... Ach, besser nicht. Ich verstehe Deinen Einwand, lege aber weiterhin Wert auf meine 4x12er solange bis ich eine kleinere Box finde deren Klang mir denselben Spassfaktor bringt. Darauf warte ich allerdings noch.


Gruß,
robert
*


Re: (Technik) True Bypass

Mahlzeit,

also immer das blöde Bsp. mit den Kibordern...

Es gibt da doch auch 2 Sorten - nämlich welche die auch lieber eine Hammond Orgel + Leslie mitsich schleppen (John Lord, SANTANA...) und die Udo Jürgens´s die ein Echtkla 4 auch live spielen. Hören die auch alle das Gras wachsen?

Die andere Sorte sind Kiborder - wie der Name schon sagt - und die spielen nachgeahmte Trompete, nachgeahmte Geige, nachgeahmte Flöte, nachgeahmte Autohupe oder Jump von Van Halen.

Was hat das mit Gitarre zu tun ? Ahmen wir irgendetwas nach? Ausser Stevie Ray Vaughan. Nein - ich wüsste nicht.

Also selbstverständlich spielt der E-Gitarrist so Gitarre wie eine Gitarre ebent zu klingen hat. Und nicht wie eine nachgeahmte Gitarre klingen müsste.

GRuZZ *

P.S. Nix gegen Kiborder - es wäre manchmal ziemlich leer ohne...

Re: (Technik) True Bypass

Moinsen!

Dieser Fred hat noch eine andere Antwort weiter oben verdient, aber nur mal eben hier...

Jon Lord, Udo Juergens und Herr Santana sind dermassen reich (und sei's ihnen vergoennt) dass sie machen koennen, was sie wollen. Keiner von denen hat doch in den letzten 10, ach was, 20 Jahren jemals eine Tasten-Instrument getragen, geschweige denn gewartet oder gestimmt.
Wer sich leisten kann, die Arbeit anderen zu machen, der kann auch das Gras wachsen hoeren, oder vielleicht sogar lachend zugeben, dass er gar keinen Unterschied hoert, aber es ist ja nun mal so cool, mit B3 auf der Buehne zu stehen!

Also, hier ist der Aufwand irgendwie schlecht zu vergleichen, finde ich.

Aber das nur am Rande!
gut Ton!
ullli

Re: (Technik) True Bypass

Hallo groby,

Und wenn irgendein cooles, sich von selbst aufbauendes AllesKönnerLaptopGerät etwas davon nimmt weil es Klang- oder Dynamik- oder Direktheitseinbußen hat, dann nimmt es eben NICHT irgendwas Vernachlässigbares nur weil dann ja immer so'n ähnlicher Ton rauskommt wie vorher nur bequemer, sondern es nimmt etwas von der ESSENZ des Gitarrenspielens.

Okay, Deine These umformuliert bedeutet:

Die Essenz des Gitarrenspielens besteht darin, technisch veraltete, völlig überteuerte und vor allem schwere Geräte in der Welt herumzuwuchten und aus kleinen, bunten Tretern Brumm- und Krachprobleme zu basteln.

Da habe ich eine andere Ansicht zur Essenz des Gitarrenspielens.

Aber das ist ja auch schön, so bleibt die Welt bunt und es wird allen nicht so schnell langweilig.

Gruß

Matthias

Re: (Technik) True Bypass

Hallo Robert,

Aber Gitarre IST halt ein analoges, altes Ding, dass gerade seinen Charme und seinen Sex-Appeal daraus bezieht, dass dort Drähte verschiedener Dicke begrabbelt und gehauen werden. Der Ton hängt im wahrsten Sinne am Finger, das ganze Gebilde schaukelt und zittert mit den Akkorden die Du spielst. Dieses leichte unberechenbare und vor allem unmittelbare Element, das nach old school-Schweiß riecht, ist ja auch das Geile.

Ja, das klingt geil.

Für aber nach:Gitarre - Kabel - Amp - alle Regler auf 10 und gut ist.

Weder nach Effektgeräten noch nach mundgeblasenen Röhren.....

Just my 2 cent

Imho ist die Suche nach dem holygrail für mich nicht der Weg.

Liebe Grüße

Uli

Re: (Technik) True Bypass

Hi.

Nein, die Essenz besetht für mich nicht daRAUS, sondern beINHALTET zwangsläufig dass es eben stellenweise old school zugeht.

Jedenfalls gehört es für mich nicht zur Essenz meines Spielens, dass ich es immer schön total bequem, praktisch und technisch super-hip habe. Das geht, aber vielfach mit Einbußen die eben für mich den Spass stückweise verwässern.

Wenn ich mal in einer Tanzband für lecker Geld jede pro Nacht hundertmal Donauwalzer und "Walk of Life" spiele, mag ich das anders sehen.

Aber bis dahin sind Tanzmusiker für mich zwar Musterbeispiele für routinierte Pragmatik. Aber eben nicht für guten Sound oder Spass am Klang des Instruments.

Bezüglich Deiner Auflistung: Meine Gitarre ist weder schwer, noch veraltet, noch überteuert, noch habe ich Krach oder Brummen auf der Bühne. Ich sehe keine dringenden Probleme, die mir entstünden, nur weil ich keinen Laptop spiele wie ein Keyboarder.


Gruß,
robert
*

Re: (Technik) True Bypass

Hi,

mal eins der wenigen zum Topic:

Mein Sound ist frisch und druckvoll, trotz 1m² TB-Effekte.
Wie mache ich das?

Buffer (Sender samt Empfänger, oder ein Boss TU-2 Stimmgerät...) vor die laaange Kette von TB-Effekten und alle, alle alle von Pete beschworenen Soundverluste bleiben aus. Das sieht uns Uwe übrigens genauso, wie er ja geschrieben hat.




Gruß, ferdi


Re: (Technik) True Bypass

Lieber Ferdi,

da ich eh immer den TU-2 im Signalweg habe, eine kurze Verständnisfrage:
Damit der Buffer aktiv ist, muss das TU2 an sein, oder? Oder nicht?

Ich verwende es ausser zum stimmen halt immer als Mute, müsste es immer an sein, wäre aber der andere Ausgang angesagt (also der, der nicht stummschaltet).

Und wenn ich schonmal am Fragen bin: Ich suche eine "weiche" Zerre, schön mittig und darf auch gut komprimieren. Nur wie ein Tubescreamer darfs nicht klingen, weil den spielt schon mein Mit-Gitarrero, und High-Gain ist auch nicht drin. Gibts da spontanen Input?

Grüße
::alex

Re: (Technik) True Bypass

Hey Hanky,

Und wenn ich schonmal am Fragen bin: Ich suche eine "weiche" Zerre, schön mittig und darf auch gut komprimieren. Nur wie ein Tubescreamer darfs nicht klingen, weil den spielt schon mein Mit-Gitarrero, und High-Gain ist auch nicht drin. Gibts da spontanen Input?

Yes, OkkO Diablo (in meinem Fall mit aktiviertem Booster, kriegt Heiko aber bestimmt auch "so" hin). Dazu eine Humbucker Gitarre. Das klingt wie eine komprimierende Amp-Stufe (wenn man will), ist weich (wenn man will) und klingt bestimmt nicht wie ein Tubenschreier (ob man will oder nicht).
Kommst Du aufs Jahresendtreffentralalalalfittietc.pp.? Bringichdendiablomit.

Hugs
burke

Re: (Technik) True Bypass

Alex, altes Haus.

Wie Peter schon schrob, buffert der TU-2 immer.

Hierzu kurz meine Tuner-Historie: zunächst nicht-TB-aber-buffernden Arion Stage Tuber gehabt, dann den TB-nicht-buffernden Sabine-Tuner (Fuzz klang zwar voll vintage, aber nicht so, wie ich wollte), dann den TU-2, alles wunderbar. Ich verwende es so wie du, also beim Stimmen stumm.

Zum weich-mittig-komprimierenden Zerrer fällt mir aus meinem (eingeschränkten) Erfahrungsbereich spontan nur das Fulltone '69 Fuzz ein, das wird aber a) nicht mehr produziert, weil Fulltone nicht mehr an ausreichend gute NKT275-Germaniumtransistoren kommt, und außerdem ist die Zerre je nach Klangregelung recht moderat. Ich habe die Mitten ganz raus (ist immer noch mittig-warm-fett, aber sowas von!), und da ist jenseits von CRUNCH nichts drin.

Von anderen Verzerrern verstehe ich wenig. Ich habe das Fulldrive2 fast ausschließlich für die Slide-Tele in Betrieb, ansonsten 2x Fuzz (Octafuzz, '69), ein drittes (Fulltone Soulbender) ist mit der Post unterwegs... das Distortion Pro und das OCD meines Mitgitarristen konnten mich nie reizen (er hat jetzt auch ein '69...), und alle meine anderen, nicht-Fuzz-Verzerrer blieben nur maximal 2 Wochen. Ich mag Fuzz und gerade für Strats passt ein gutes Fuzz wie Arsch auf Eimer. Übrigens klingen Fuzzes nicht angestaubt-Sixties-retromäßig. Wer das meint, kann ja mal ein bisschen Doyle Bramhall II oder (aktuelle) Clapton-Scheiben hören. So muss eine Lead-Strat klingen!

Für die, die es nicht wissen... NKT275-Fuzzes klingen röhriger als jedes Dioden-Overdrive und sind, je nach Modell, sehr anschlagdynamisch. Geilomat. Strat, '69 und Vibe - ein Sound wie ausgegossene Salbe :)

Gr00ß, ferdi


Re: (Technik) True Bypass

Hi Alex,

zu weicher und komprimierender Zerre fallen mir spontan das MEK TD-2 und der Marshall Guv'nor II ein. Klingen beide nicht wie Tubescreamer (gut der TD-2 kann schon wie einer klingen, aber nur wenn man ihn entsprechend einstellt), sind je nach Bedarf richtig fett und mittig und kompromieren auch mehr oder weniger.

Grüße

Clemens

Re: (Technik) True Bypass

Moin,

: Zum weich-mittig-komprimierenden Zerrer fällt mir aus meinem (eingeschränkten) Erfahrungsbereich spontan nur das Fulltone '69 Fuzz ein, das wird aber a) nicht mehr produziert,

ich kann ferdi nur zustimmen. Unter der Voraussetzung, dass der Amp schon anzerrt, lassen sich mit einem Fuzz wirklich schöne weiche singende Sounds erzielen, die nichts mit der allgemein fuzz-assoziierten Säge zu tun haben.

(MEK-)Uwe hat mit dem CF-1 auch eine nette Alternative zum Fulltone im Programm.

Gruß,
Andreas

Re: (Technik) True Bypass

Hi,

die Erfahrung, dass reine Transistorverzerrer besser klingen, sich
besser handeln lassen als OP Amp Zerrer (TS und Co.) hab ich vor längerer Zeit schon gemacht..

Mittlerweile hab ich diverse TS Schaltungen (Eigenbauten) angepasst und weiter verändert und aktuell ein Ergebnis gefunden, was mir echt gut gefällt....
Vom Zerrverhalten her rauher, mehr Zerrvermögen und durch das weglassen des Ein und Ausgangsbuffers eine wesentlich schönere Dynamik was Saitenanschlagsverhalten und Gitarrenvolume angeht!!

Wenn Du auf dem nächsten Treffen in Duisburg bist, kann ich das Zeug gern mal mitbringen - hab aktuell zwei Stück (ein Overdrive mit Drive/Level/Tone und eines wo ich zusätzlich nen Boost eingebaut hab, was aber kein eigenständiger Boost ist, sondern nur sozusagen eine 2. Leveleinstellung abruft)

Wie gesagt ist ne TS Grundschaltung, die aber nen ganzes Stück angepasst ist... Ich hab da Theoriemässig nicht viel Ahnung von Elektronik ich bau das so, dass es für mein Ohr und fürs Spielgefühl einfach passt....

Grüsse
Olli

Re: (Technik) True Bypass

Ahoi Burke,

den Diablo hab ich ja grundsätzlich in der Kette und ich dachte auch schon daran, einen zweiten reinzunehmen. Grundsätzlich bin ich aber nicht wirklich sicher, daß ich diesen singenden, weichen Sound mit dem D hinbekommen kann.

Schwierig zu beschreiben, was mir genau vorschwebt, da es einerseits einen Kontrast zu dem sonstigen Klang bieten muss (Boogie angezerrt / Diablo mit ziemlich viel Treble und Gain auf 10 Uhr, Rest steht bei 12). Dann darfs aber nicht Higain sein, weils musikalisch nicht passen würde.
Und dann hat auch noch mein Mit-Gitarrist wie gesagt einen TS am Start und daß erhöht das Überschneidungspotential schon ziemlich.

Grad live ists eh schon schwierig, 2 Gitarren aufeinander abzustimmen, wenn die Rollen nicht Rockerklischee-artig auf Rhythmus und Sologitarre festgelegt sind.

Es geht ja auch nicht um studiotaugliche Lösungen sondern es muss on stage funzen. Ich glaub, ferdis Tip mit dem '69er oder artverwandtem klingt da schon ganz gut.

Grüße
::alex

Re: (Technik) True Bypass

Lieber ferdi,

dank Dir vielmals für den Input. Ich werd das '69er (oder irgendwas in der Art) mal anchecken (wenn ich es hier kurz vorm Ural auftreiben kann). Ansonsten hatte ich eh schon an ein FuzzFace gedacht, von daher fühl ich mich da irgendwo bestätigt ;-.)

Liebe Grüße
::alex

Re: (Technik) True Bypass

Hi Pepe!

:
Für Musik 2 sagt man sich "Och, sobald der Drummer anzählt, hört man eh nix mehr

Das klingt etwas übertrieben, ist m.E. aber die Wahrheit. Manchmal wird der technische (und finanzielle) Aufwand für den Sound auf die Spitze getrieben. Die letzten 5% an Optimierung die das bringt, hört man daheim für sich allein oder bei Studioaufnahmen, aber bestimmt nicht mehr im Soundgebrüll einer Live-Rockband.

Das hat jetzt nix mit False-Bypass zu tun, aber ich poste das trotzdem mal.

Viele Grüße
Bernd



Re: (Technik) True Bypass

Hi Ferdi,

: Mein Sound ist frisch und druckvoll, trotz 1m² TB-Effekte.
: Wie mache ich das?
:
: Buffer (Sender samt Empfänger, oder ein Boss TU-2 Stimmgerät...) vor die laaange Kette von TB-Effekten und alle, alle alle von Pete beschworenen Soundverluste bleiben aus.

ööööh - genau das empfiehlt der gute Mann ja auch. Er beschwört diese bösen Effekte und sagt dann, daß man einen guten Buffer an den Anfang setzen soll und gut is'.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Technik) True Bypass


Hi,

ich finde den True-Bypass-Hype auch vollkommen übertrieben. Bei bühnentauglicher Kabellänge ist ein Effektboard mit ausschließlich TB-Effekten nur was für jene, die auf den Sound stehen, die man durch den Höhenverlust hat. Das soll's ja auch geben. Hendrix hatte mit seinem Spiralkabel ja auch einen schönen Höhenverlust...

Ich hab lieber Effekte mit Bypass. Solange der Bypass gut ist, ist das nichts schlechtes. Gerade bei cleanen Funk-Parts steh ich auf den klaren Sound. Wenn man als erstes Glied in der Effektkette dann zB einen Tuner alla Boss TU-2 nimmt, dann kann man es sich zB auch sparen, ein altes CryBaby auf TB zu modden. Gute Kabel verwende ich trotzdem.

Grüße
Christian

Re: (Technik) True Bypass

: Hi zusammen,
:
: gab es denn Pink Floyd anno 1994 überhaupt noch??? (m.W. haben die sich doch kurz nach The Wall getrennt?) Wozu braucht dann David Gilmour 1994 für Pink Floyd so einen Schrank? :-))
:
: Groovigen Grooß
: Kurt

Hi Kurt!

Afair haben Mason/Wright/Gilmour die Rechte am Pink Floyd nahmen und touren unter diesem durch die Gegend, was Herrn Waters latürnich mißfällt, dafür darf er aber auch PF Klassiker im Soloprogramm spielen.
Also ja, PF gab es da noch, aber nein, nicht in der Urbesetzung.,-)
Und Gilmour ist der bessere Sänger!

Mach's gut!

Re: (Technik) True Bypass

Hi Kurt,

: gab es denn Pink Floyd anno 1994 überhaupt noch??? (m.W. haben die sich doch kurz nach The Wall getrennt?) Wozu braucht dann David Gilmour 1994 für Pink Floyd so einen Schrank? :-))

wie´s da steht, diesen Schrank kannst du auf der P.U.L.S.E. ganz vorzüglich tönen hören ;-)

Gruß,
Andreas

Re: (Technik) True Bypass

So, Gilmour ist der bessere Saenger? :0)

Es mag ja sein dass RW nicht singen kann. Das ist aber was anderes, finde ich! Jedenfalls moechte ich den Herrn G. immer wuergen, besonders live, weil er so entsetzlich gelangweilt ist beim Singen. Dem Roger konnte man das mit den Inhalten irgendwie eher abnehmen. Meine zwei pennies. Oder cents, besser - "to spend a penny" heist hier naemlich was anderes...

Und seit wann darf man nur ein Cornish Rack haben, wenn man in einer Band spielt, Kurt? Da muessten ja sofort einige Aussensaiter einiges Zeug in die Gasse stellen ¦¬]

Wer sich so ein Hausboot-Studio in den Fluss hinter'm Haus stellt, der muss ja auch was reinstellen duerfen :0)

gut Ton!
ullli

P.S. Das Cornish-Rack habe ich live gehoert, und es klang wirklich sehr schoen. Und, erm, laut. Ja. Laut war's...

Re: (Technik) True Bypass

: So, Gilmour ist der bessere Saenger? :0)
:
: Es mag ja sein dass RW nicht singen kann. Das ist aber was anderes, finde ich! Jedenfalls moechte ich den Herrn G. immer wuergen, besonders live, weil er so entsetzlich gelangweilt ist beim Singen. Dem Roger konnte man das mit den Inhalten irgendwie eher abnehmen. Meine zwei pennies. Oder cents, besser - "to spend a penny" heist hier naemlich was anderes...
:


Hi Ullli!

Ja, ist er, und RW kann aber auch singen, so ist das ja nicht,-))
Wenn ich mir so manche PF Texte durchlese, würde ich die teilweise nur Jack Nicholson in "einer flog über's Kuckucksnest" abnehmen.
So finde ich das, jawohl!,-)))

Mach's gut!

P.S.: Jet, oder was????