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(Technik) Nitrolack

Hallo,

ich habe da ein Problem bei der Besorgung von Nitrolack, klar, glänzend. Nachdem ich bei meinem örtlichen Farben-Fachgeschäft Clou Nitrolack L1 bestellt habe sagt der nun, dass es diesen Herstellerseitig nicht mehr gibt und hat mir nun einen gleichwertigen Lack (steht was mit Zellulose drauf, auch Clou), allerdeings in seidenmatt verkauft; - ich wollte doch allerdings glänzend! - Hat jemand eine Idee, wo man Nitrolack glänzend beziehen kann. Bin für jede Idee dankbar.

Gruss

nysy

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo nysy

Ich nehme mal an, du willst eine Gitarre lackieren. Da kann ich nur sagen, das es wurst ist, ob du Seidenmatt oder Hochglanz hast, da die Oberfläche nach dem lackieren eh geschliffen und poliert werden muss. Ich nehme nur Seidenmatt, und nach der Politur glänzen die Gitarren wie eine Speckschwarte!

Gruss

Roli


Re: (Technik) Nitrolack

ne Roli


nitrolackierung ist etwas anderes

superaufwendig

hat nichts mit Acryl und Poly zu tun

das ist das einzige Verfahren ...wo der lack praktisch mitschwingt

hat nichts mit Tauch/Klavier/China oder dem normalen Sprühverfahren zu tun

greez
Jenz

(((((((((((((
an unseren baldigen Meisterlackierer
die Firma die ich meinte macht Bässe ..lass dir direkt die Werkstatt gben

Re: (Technik) Nitrolack

Hi Roli,

dann wäre ich beruhigt! Ich dachte, dass auch Seidenmattlack nach dem Schleifen und Polieren stumpf bleibt. Ich hatte sonst zum Lackieren immer Kunstharz- oder Acryllack verwendet und versuche mich zum ersten mal mit Nitro; ich bin gespannt wie es wird. Danke!

Gruss

Nysy

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Jenz,

in der Tat ist Nitro was besonderes; lässt sich aber wesentlich besser schleifen als Poly od. Acryl, da wesentlich härter! Ich verspreche mir hiervon natürlich nicht nur Sound sondern auch besseres Handling; mit den anderen Lacken habe ich schon unterschiedlichste Erfahrungen! - mal sehen wies klappt.

Gruss

nysy

Re: (Technik) Nitrolack

Mahlzeit,

sorry, aber das halte ich für kompletten Unsinn - nichts weiter als Voodoo-Gefasel. Die Art des Lack-Materials, deren Dicke nur wenige Mikrometer beträgt, kann keinen nennenswerten Einfluß auf den Klang haben - schon gar nicht bei Solidbodys. Ich bin gespannt, ob hier jemand einen qualifizierten Gegenbeweis antreten kann.

Gruß Falk

P.S.: Es heißt Markneukirchen.

Re: (Technik) Nitrolack


: der Nitro schwingt mit dem Holz
: und bringt Brillanz in den Ton
:
: schade nur das er so teuer ist

Hi Jenz,

Ich weiss ja nicht, wo du dieses Wissen her hast, aber:

Eine Nitro-Lackierung (Material) kostet um die 50-60 EUR (und das ist schon hoch gegriffen!). Die anderen Lackarten sind da etwa gleich teuer, können jedoch von Laien teilweise gar nicht angewendet werden, da die Infrastrukur unerschwinglich ist. Dann brauchst du noch ein Kompressor und eine Pistole, und that's it!

Und bezüglich Ton: das ist wohl ein ziemlicher Unfug! Wie Falk schon sagte, Voodoo....

Gruss

Roli


Re: (Technik) Nitrolack

na ist auch egal


hab nen Warwick Bass der Nitro lackiert war
er wurde komplett seiner Farbe beraubt.....und nur öl finisch
Dumpfer

ein Kollege von mir hat auch das Procedere gemacht ....dumpfer
(T.M Stevens)

drei Erle Bodies hab ich von ESP NItromäsig bekommen

...brillanter

genau wie verchromte Floyd Rose mehr Höhen haben....sagte mir Gary Moore

aber ist auch dämlich sich darüber zu unterhalten......die Fingerschen machen den Ton

daher wars auch schön .....Steve (Mr. VHT & andere Kollegen zu überraschen mit ner Aufnahme meines alten Dynacord 30W aus den 50ern mit nem alten Ibanez Overdrive 2 aus den 70. ..und ihnen weiss zu machen es handel sich um einen Soldano
hat geklappt
tja...
also es lohnt sich nicht zu streiten

Re: (Technik) Nitrolack

: Und bezüglich Ton: das ist wohl ein ziemlicher Unfug! Wie Falk schon sagte, Voodoo....
:
Hi zusammen,

da ich glaubte des öfteren schon gehört und gelesen zu haben, dass der Lack sehrwohl Einfluss auf den Klang hat, hab ich mal ein bißchen gegooglet und doch so einiges dazu gefunden. Unter anderem bei Staufer-Guitars, bei Gropius und einigen Geigenbauern. Nach deren Informationen: Kein Voodoo.

Gruß Waufel

Eingabe bei Google: Gitarrenbau Lack Klang

Re: (Technik) Nitrolack

hi Wolfi

am besten den Thread sinken lassen

gibt scheinbart nur böses Blut...na ja nich wirklich
aber das hat was mit den Ohren zu tun
und ist sehr filigran und :

zumal es sehr schwierig ist ....ein und das selbe Instrument in beiden Zuständen zu hören
ich würde auch nicht meinen Harfen den Lack abkratzen um den Unterschied zu hören...

Hauptsache man ist mit seiner Geige zufrieden und macht das Beste draus
weil sonst macht Musik machen ja irgendwann keinen Spass mehr
(hoffe hier jetzt keinen 3. NitroWeltkrieg entfacht zu haben ...das war wirklich keine Absicht)

greez
Jens

Re: (Technik) Nitrolack

Moin -

: er wurde komplett seiner Farbe beraubt.....und nur öl finisch
: Dumpfer


wundert dich das? Wie soll denn da das arme Holz noch schwingen, wenn du den *harten* Nitrolack runterkratzt?

: drei Erle Bodies hab ich von ESP NItromäsig bekommen
:
: ...brillanter


Vorher, nachher, Erle? Schwingt das überhaupt?

: genau wie verchromte Floyd Rose mehr Höhen haben....sagte mir Gary Moore

wenn er dir das gesagt hat, dann wird er wohl recht haben, der olle Gary der. Jedenfalls haben verchromte Freudlos Tremolos mehr Höhen, als wenn du einen Schwamm unter die Saiten quetschst. (Hat mir dieser olle Motown Bassist gesagt, in "Standing under the shadow of Motown" und der hatte auch kein Nitro auf seinem ollen Preci Bass... und kein Freudlos)

: daher wars auch schön .....Steve (Mr. VHT & andere Kollegen zu überraschen...

Toll gemacht, Extralob und so. Nimm dir noch'n Keks.

scnr on ...
Boogie

Smilies bitte nach Gutdünken einfügen. Danke. Und nicht vergessen, nur bis 1964 wurden vernünftige Gitarren gebaut und da heben Herr Floyd und Frau Rose noch mit Backförmchen in der Krabbelkiste gespielt.

Re: (Technik) Nitrolack

noch abschliessend

letztens hab ich mich auch beömmelt
bei G Jauch

Stradidari VS Kohlefasre-Geige - VS Mittenwalder Prachtgeige (neu)

alle Experten haben sich zu 30 pro vertan im heraushören der Sounds

es ist halt alles subjektiv


darum hat der liebe Gott zugelassen...an allen AMps Treble / Middle / und Bass/ Regler einzubauen
und sein Erzengel Michael hat dann noch gesagt ..."oh ja Herr....und lass uns deinen Kindern verschiedene Endstufenröhren geben....damit sie was zum streiten haben"

in diesem Sinne
frohes Neues
and ...if it doesn´t broke...don´t fix it
:-))))

Re: (Technik) Nitrolack

Moin,

: er wurde komplett seiner Farbe beraubt.....und nur öl finisch
: Dumpfer


Das mag ja sein, aber ich schrieb nicht von "Lack ja oder nein", sondern ich bezweifelte, daß verschiedene Lackmaterialien einen nennenswerten Unterschied - sprich "Höhenschub" - ausmachen.

....sagte mir Gary Moore

Name-Dropping taugt kaum zur Beweisführung - auch ein Herr Clapton hielt schließlich den Mittenbooster in seiner Strat für einen Kompressor...

: also es lohnt sich nicht zu streiten

Och, kein Mensch streitet sich deswegen. Ich hätt's nur gerne diskutiert. Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber ich kenne Dich und Deine Erfahrungen zu wenig, als daß ich sie einschätzen könnte. Gleichwohl gebe ich die Frage mal ans Forum weiter und bitte um rege Diskussion - ich laß mich auch gern von meinem Irrtum überzeugen. Vielleicht äußert sich ja z.B. auch André als anerkannte Fachkraft dazu?

Gruß Falk

Re: (Technik) Nitrolack

sorry Boogie

das war nur zur Veranschaulichung...
(aber wenn du noch nen Netzstecker brauchst für dein Keyboard ...kein Problem)

nur Spass
ich denk mal

nun sind wir alle schlauer
oder haben völlig den Lack ab
*schon ganz verwirrt gugg*kicha*

mit den besten Wnschen
Jenz


Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Falk,

offensichtlich ist auch die Lackstärke von Bedeutung, laut Bericht über Valderas auf Staufer-Guitars. Warum dann nicht auch die Lackart, haben sie doch unterschiedliche Härtegrade?
Ich sag ja nicht das es so ist, aber logisch klingt es schon. In welchem Umfang, ob hörbar oder nicht, ist eine andere Frage.

Gruß Waufel

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Roli,

da im seidenmatten oder im matten Lack immer Plastikbestandteile für diesen Mattierungseffekt beigemischt sind, erzielst Du mit einem echten Hochglanzlack deutlisch schönere Oberflächen, als die immer leicht milchig trüben "Speckschwarten" (sorry - Dein Wort) eines Mattlackes.

Allerdings läßt sich ein matter Lack leichter lackieren, weil er schneller trocknet und eine höhere Füllkraft hat.

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

,
:
: wo steht denn bei Staufer was über den Zusammenhang von Nitro und Klang? Ich kann's nicht finden - hilf mir doch mal bitte.
:
Hi Falk,

nicht von Nitro, sondern von Lack überhaupt.

www.staufer-guitars.de/diefacts.htm

http://www.roxele.de/03/musik/Gropius/Gro-int.html

Aus diesen Aussagen schließe ich auf den Einfluss überhaupt.

Gruß Waufel

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Wauffel,

Ich denke, man muss grundsätzlich mal unterscheiden, ob es sich um ein akustisches oder ein elektrisches Instrument handelt, oder anders gesagt, die Lackierung einer akusischen Gitarre hat sicherlich den massiv grösseren Effekt als die Lackierung einer "Brettgitarre". Und davon war ja auch die Rede.... Die Decke einer aku-Gitarre sollte ja schliesslich Schwingen, da wäre eine zu dicke Lackierung ja nicht wirklich vorteilhaft und ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie einen grossen Einfluss hat. Jedoch die Art des Lackes bei einer Brettgitarre aus Soundprägendes Merkmal herauszuhalten, halte ich bei professionellen Lackierungen für Voodoo...

Gruss

Roli

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo André,

Hm, ok.. wie gesagt, meine Klampfen sind mit Seidenmatt lackiert, und das glänzt wirklich schon massivst. Möglich, dass da noch mehr drinnliegt... jedoch denke ich mal, sind die Unterschiede schon ziemlich gering, nicht? Dass mit der Füllkraft kann ich jedoch auch bestätigen, da ich meine "Grundierung" immer mit mattem Nitrolack mache...

Gruss

Roli

Re: (Technik) Nitrolack

Hi Roli,

schon klar, dass es einen Unterschied macht, ob akustische oder Brettgitarre. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass selbst Instrumentenbauer da offensichtlich unterschiedlicher Meinung sind. Ich glaube, einen Gitarristen darf man da sowieso nicht fragen. ;>)

Gruß Waufel

Re: (Technik) Nitrolack

ach nu reichts...*lach*

ich sach ma so
ich hab ma ne 70er Febder lackiert

ganz normalen Autolack (Acryl)

habe bewusst keinen Hochglanz genommen

den Body aufgehangen in der Garage

und hauchdünn lackiert

täglich eine Schicht

danach mit Schleifpaste.....


dann wieder lackert

Schleifpaste

14 mal

dann Zahnpasta

und siehe da....das Ding glänzte wie ...
Schwarz und Glasüberzogen

danach konnte ich meine Arme ...wegschmeissen
aber die Alte sah herrvoragnd aus
der Effekt war ....hauchdünner Lack der aussieht wie 2cm dick

wohlgemerkt MATT SCHWARZ AUTOLACK
es geht alles

((Karate Kid....links auftragen ...rechts polieren)

grez
Jenz

Re: (Technik) Nitrolack

Mojn Waufel

offensichtlich ist auch die Lackstärke von Bedeutung, laut Bericht über Valderas auf Staufer-Guitars.

Ich verstehe nicht, wie das bei Solidbodies funktionieren soll. Bei akustischen Klampfen klar, da ist die Decke 2-3mm dick + 0,5mm Lackschicht, da hat sie einen Anteil an der schwingenden Masse. Außerdem reflektiert die lackierte Decke einen Teil der Töne, die dann durch die Luft das geneigte Ohr des Hörers erreichen.

Aber bei Solidbodies ist erst mal der Anteil des Lacks an der schwingenden Masse viel geringer, auch werden die Schwingungen des Bodys nicht durch die Luft weitergegeben, sondern über die Saiten an die PUs. Wo zum Teufel kommt da jetzt der Sch....lack ins Spiel?

André schrub mal hier oder im Grünen, dass die Töne vom Verstärker, die von der Gitarre wieder eingefangen werden und latürnich auch im ganzen tonbildenden Geschehen mitmischen, je nach Lackart unterschiedlich reflektiert werden und so eine unterschiedliche Rolle bei dieser Art Rückkopplung spielen. Aber das scheint mir doch im Mikrometerbereich zu liegen. Aber vielleicht hab ich André ja damit aus der Reserve gekitzelt.

ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Technik) Nitrolack

nein das stimmt schon


bei aller Technik vergisst man oft....das zB ein teurer PU nicht den Sound macht ....sondern ..alle Komponenten ...zusammenspielen müssen


ich sag mal so....

nehm 50 Bodys.....50 Necks....
500 PU´s
VIEEEEEEEL Zeit
schraub ........schraub schraub
und du wirst wissen was zusammen passt


besseres Beispiel:
Amiland.............Gibson

Mitarbeiter...testen Gitarren ....täglich
die eine ins Töpfchen
die andere ins Kröpfchen

ALLTAG

der dumme Europäer kauft ja....hauptsache es steht ja Gibson drauf

(auch wenn Boogie wieder schimpft.......aber ich kenn die Läden)
der Rest ist Custom Shop

last euch nicht verarschen...es gibt Selektierung
(wie damals in der DDR/BRD....nur Reziprok

greez Jens



Re: (Technik) Nitrolack

::"" wo steht denn bei Staufer was über den Zusammenhang von Nitro und Klang? Ich kann's nicht finden - hilf mir doch mal bitte.""::

Hi Waufel,

da steht nur was von den Vorteilen von dünnem 2-K Lack, nicht von Nitro. Die Spanier lackieren tatsächlich mit Zweikomponeten-Polyester. Dies läßt sich in großer Serie am leichtesten Verarbeiten. Polyester hat den Vorteil, daß der Lack hart und widerstandsfähig gegen Kratzer aber auch alle Art von Haushaltsmittel, Gitarrenständer usw. ist. Ein unschlagbarer Vorteil für die angestrebte Zielgruppe.

Wichtig ist bei einer Akustik, daß der Lack möglichst dünn ist und somit die Schwingungen der Hölzer wenig beeinflußt.

Einer dünnen Lackierung sagt man auch bei der E-Gitarre Vorteile nach. Allerdings betont eine dicke Lackierung (meist sind Polyester, aber auch Polyutethan deutlich dicker lackiert, als Nitro und lassen sich nur sehr schwer wirklich "dünn" auftragen) mehr die Höhen, auch komprimiert es den Sound etwas zugunsten eines etwas längeren Sustain und etwas weniger schnellen Tonansprache. Muß also alles nicht unbedingt negativ sein und auch nicht alles muß verteufelt werden.

Noch eine Anmerkung: Polyutethanlacke, also "DD" Lacke, gibt es mit unterschiedlichen Härteeigenschaften. Also elastisch (weich) für Oberflächen, die sich leicht verändern und hart für Oberflächen, die weitgehend stabil bleiben.

Nitrolacke werden erst im Laufe der Jahre richtig hart. Also die hier vermutete größere Härte von Nitrolacken stimmt nicht. Da ist jeder Polyester deutlich härter. Wer's nicht glaubt, kann ja mal den Kratztest oder den Lackabplatzertest machen.

Nitrolacke verspröden erst im Laufe von vielen Jahren und bekommen dann diese allseits geliebten Vintage-Lackrisse. Wobei die heutigen Lacke "besser" gegen dieses Verspröden gerüstet sind, als früher. Was nichts anderes heißt, als daß sie eigentlich länger relativ "weich" bleiben.

Dennoch sieht eine gut gemachte Nitrolackierung einfach viel schöner aus, weil sie einen schöneren, tieferen dreidimensionalen Glanz hat, welcher mit keiner anderen Lacksorte erreichbar ist (obwohl Polyutethan dem sehr nahe kommt). Und der etwas wärmere Klang ist durchaus in Ornung.

Die auch hier geäußere Erfahrung, daß geölte Bodies weniger Höhen haben und somit weicher klingen ist durchaus richtig. Denn zum einen fehlt ja ein relativ harter Überzug und zum anderen ist so ein frisches Öl doch sehr schwingungsdämpfend. Die Instrumente verändern sich noch spürbar, wenn sie erst mal gut ausgetrocknet sind.

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Alien,

hier ging es doch um Klarlack - oder habe ich da was falsch verstanden? Aber egal: Wenn Du eine Solid Color also eine deckende Farbe lackierst, kannst Du auch eine matte Farbe lackieren. Diese wird dann aber mit Klarlack überlackiert und der ist, wie gesagt, am Besten die Hochglanzversion. Gleiches gilt für "gebeizt" oder "roh".

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

: Hi Waufel,
:
: da steht nur was von den Vorteilen von dünnem 2-K Lack, nicht von Nitro. Die Spanier lackieren tatsächlich mit Zweikomponeten-Polyester.

Hallo Andre,

ich hab nicht behauptet, dass es dort um Nitro ging. Ich habe nur daraus geschlossen (Lackstärke und Härte), dass es Unterschiede geben "muß". Womit ich ja auch, nach Deinen dankenswerten Ausführungen, nicht unrecht hatte.
Also sogar auch bei Solidbodyinstrumenten.

Vielen Dank für Deine Ausführungen.

Gruß Waufel


PS.: Ich bin im August am Ammersee, da werde ich mal bei Dir vorbeischauen.

Re: (Technik) Nitrolack

Mojn Waufel

Dort ist aber ausdrücklich von akustischen Gitarren, genauer gesagt von Nylonstrings die Rede.

Staufer

Gropius

Direkt nach seine durchaus erhellenden Ausführungen zur Lackierung spricht Meister Gropius aber ein Problem an, dass uns allen hier weit mehr unter den Nägeln brennt: Wie viele Gitarren braucht der Mensch, um den optimalen Klang seiner Musik zu erreichen?

ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Roli,

die Unterschiede sind schon gut sichtbar.

Bezüglich der "Grundierung" mit Mattlack: Auch eine "richtige" Nitrogrundierung, beispiesweise die von Zweihorn, ist ein sehr matter Mattlack mit viel "Fülleranteilen" also viel Plastik. Diese Grundierung wird nach meiner Einschätzung dadurch auch nicht so ganz hart, wie normaler Klarlack.

Daher empfielt es sich, die Grundierung zumindest bei transparenten Lackierungen mit dem Hochglanz-Decklack zu machen. Auch wenn's mehr Arbeit ist.

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

: Wo zum Teufel kommt da jetzt der Sch....lack ins Spiel?

Sach mal Mathias,

was biste denn gleich wieder so gereizt? Hab ich Dir was getan?


Nein, sorry. Sollte gar nicht gereizt klingen, war auch nicht gegen Dich oder sonst irgendjemand.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Technik) Nitrolack

Moin Mathias,

::"" ... André schrub mal hier oder im Grünen, dass die Töne vom Verstärker, die von der Gitarre wieder eingefangen werden und latürnich auch im ganzen tonbildenden Geschehen mitmischen, je nach Lackart unterschiedlich reflektiert werden und so eine unterschiedliche Rolle bei dieser Art Rückkopplung spielen. Aber das scheint mir doch im Mikrometerbereich zu liegen. Aber vielleicht hab ich André ja damit aus der Reserve gekitzelt.""::

Bei hohen Lautstärken bringen die Schallwellen das Instrument zusätzlich zum Schwingen und erzeugt Dinge, die bei gemäßigter Lautstärke gar nicht möglich sind. Wer öfter mit einem Fullstack und entsprechender Lautstärke spielt, kenn wohl dieses Verhalten.
Instrumente mit dünner Lackierung (also Nitrolack) reagieren hier schneller und früher, als Instrumente mit dicker Lackierung.

Viele Grüße & gut Ton

André

Re: (Technik) Nitrolack

Schluss jetzt

am besten wäre ....

Du guggst jetzt mal im Google

was du gerne hättest

Nahaufnahme
Farbton
Sättigung
Refrier

dann mischen wir dir was zusamm
du lackierst
und verklagst uns

"was??? das Greenday Green? war nich punkig genug für ne echte 1954 Les Paul??"

Vertrau uns! *Ka ausm Schlangenkorb hol*

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Waufel,

bei akustischen Instrumenten ist das bekannt, gerade im klassischen Bereich gehören die Lacke zum strengen Betriebsgeheimnis. Hier kommt der Ton ausschließlich aus einem hohlen Resonanzkörper, hier kann wirklich jedes Konstruktionsdetail relevant ins Klangbild eingreifen.

Im elektrischen Bereich (achtung, nur die Solidbodyensis Vulgaris ist im folgenden gemeint!) sind die Nuancen so unbedeutend gegenüber der Elektrotechnik, daß eine "Nitro"-Lackierung (ist das nicht eh Nitrocellulose (NC)? Reiner Nitrolack?? Darf man die Schweinerei hier eigentlich noch verarbeiten?) in meinen Augen so relevant ist, wie die Frage, obs besser klingt, wenn man erst den linken, dann den rechten Schuh anzieht. Die Plastiktauchbad-Überzugmethode, die tatsächlich zu toten Paddeln führte, ist ja hoffentlich Geschichte, jedenfalls bei den halbwegs probaten Herstellern. Tonabnehmer geben NUR das weiter, was in deren Magnetfeld zappelt. Natürlich gibt es Faktoren und Variablen, die die Saitenschwingung an sich modifizieren (fangen wir bei den Saitenarten an und hören wir beim Gewicht bzw. der Masse der Mechaniken auf). Aber vieles ist mit ein paar Pfennig so "simulierbar", daß dem Zuhörer niemals ein Unterschied auffallen würde. Er hört vielleicht einen Unterschied, wenn der Gitarrist inspirierter spielt, weil seine sackteuren mundgeblasenen Kondensatoren aus Elfenschamhaaren-in-Oil ihn glücklich machen. Dann hat es seinen Zweck erfüllt und gut ist. Objektiv passiert da was mit dem Klang, aber die Ursache sehe ich persönlich hinter der Gitarre und auf dem Griffbrett. Doof finde ich nur, wenn man dem Zahlvolk weismachen möchte, die 1320 EUR pro Kondensator (ich hätte übrigens noch ein paar etwas günstiger abzugeben) seien tatsächlich ihren Kaufpreis wert, weil nur diese so klingen, wie es klingen muß.

Macht Euch nicht bekloppt in 2006 ;-). Ich glaube, mittlerweilen hab ich für mich so viel mitgenommen, daß mein Kopf, meine Finger und mein Bauch mir wichtiger sind, als Lacke, Spulendrähte, pi pa po. Wenn sich allerdings jemand für die "Randbereiche" interessiert, kann ich damit sehr gut leben. Was ich nicht so toll finde, sind physikalisch entkräftbare Behauptungen (in der Geschmacksrichtung "Demagnetisieren und tiefkühlen von CDs"), die zu einer Vermehrung von Unsicherheit und Desinformation führen, vom Umsatz ganz zu schweigen. Es ist wie mit dem Spruch "die schwingt gut am Bauch und ist deswegen laut und hat viel Sustain". Wenn die Planke schwingt, klaut sie den Saiten ihre Bewegungsenergie. Da paßt doch etwas nicht zusammen.

Aber was solls, Voodoo'n'Geektalk ist so alt wie das Guitar-Biz selber. Schade nur, daß der Versuch einer Auseinandersetzung mit dem Thema fast immer zu einer Gruppendynamik führt, die an die Methoden der Revier-Verteidigung im Tierreich erinnert. Aber das ist ein menschliches Problem, und kein gitarristisches. Vielleicht würde es mit der Diskussion ein bisschen besser gehen, wenn man sich mal mit unserem Hörapparat, der Wahrnehmungspsychologie und der Elektrotechnik zumindest in den Grundlagen beschäftigen würde. Man kann stattdessen in der Zeit auch Musik machen, hier hapert es aber manchmal bei der Voodoo-Fraktion. Ich würde niemals behaupten, daß die Vertreter des eines Lagers grundsätzlich besser spielen oder schöner, "amtlicher" klingen können, als die der anderen Seite. Meine persönliche Erfahrung in meinen rund 10 Jahren an den Drähten: je mehr Geschwafel, desto höher die Lufttemperatur beim Praxistest. Und das meine ich nicht im Sinne von "hot stuff".

Üben, besser werden, seinen musikalischen "Spirit" zu polieren, damit könnte man sich 2006 mal beschäftigen. Wobei ich persönlich gerne diese Geschichten lese, daß ein Kabel nur in eine Richtung klingt, daß TV-Yellow in Nitro viel spritziger kommt, als dunkelblau in DD-Lack, dann träum ich nachts einfach schöner.

Ich wünsch Euch allen ein hervorragendes Jahr 2006.

burke

P.S.: Die Erfahrungsberichte über die *-nizer lassen mich wiederum schlechter schlafen; vielleicht hat hier B-Ware doch etwas zu bedeuten? Womanizer und Boogie klang nicht gut, Direct-Out hatte ich vor der Retoure nicht ausprobieren können. Wenn mein richtiges Gerät da ist (hoffentlich noch diese Woche), werde ich mir einen Kollegen suchen, mit dem man mal vergleichen kann... Gemeint ist der Demonizer, nicht das Genital...

Re: (Technik) Nitrolack

Hi André,

Bei hohen Lautstärken bringen die Schallwellen das Instrument zusätzlich zum Schwingen und erzeugt Dinge, die bei gemäßigter Lautstärke gar nicht möglich sind.
Klar, keine Frage.

Wer öfter mit einem Fullstack und entsprechender Lautstärke spielt, kenn wohl dieses Verhalten.
Ja, kenne ich. Find ich aber im Proberaum ungemütlich, 120 Watt Röhre an einer 2x12er "reichen gerade so" (*ggg*).

Instrumente mit dünner Lackierung (also Nitrolack) reagieren hier schneller und früher, als Instrumente mit dicker Lackierung.
Bei einer Lackschicht? Im Mikrometerbereich? Wie will man das nachvollziehen? Gleiche Gitarre abschleifen und anders lackieren? Selbst zwei Planken aus dem gleichen Organismus Baum sind nicht reproduzierbar identisch. Ich glaube nicht, daß es an der Dicke der Lackschicht liegt. Nicht bei einer reinen Solidbody. Da machen Scheinwerfertemperatur, Luftfeuchtigkeit, Qualität des Mittagessens an der Venue, Haus-PA (!!!) und Toni (!!!!!) einen relevanteren Unterschied. Ich sage nicht, daß Du Unrecht hast, sondern daß ich keine technisch erklärbare Begründung sehe. Was ist schneller? Was heißt "langsame Ansprache", welcher Parameter ist gemeint? Anstiegsgeschwindigkeit der Amplitude beim Anschlag? Höhere Resonanzfrequenz (mehr "Knack")? Eine Kombination? Wie komplex wird es, wie relevant greift die Variable Lackdicke und -art noch? Könnte man empirisch ermitteln, wurde vielleicht schon gemacht, wäre interessant zu wissen.

Ein Problem mit der ganzen Diskussion habe ich noch: keiner kanns reproduzieren. Keiner kann einen Doppel-Blindtest vorweisen, keiner eine Aufnahme, es bleibt immer bei einer unbefriedigenden Antwort, die auch Behauptung sein könnte.

André, dieser Beitrag geht explizit NICHT gegen Dich oder gegen irgendeinen konkreten Teilnehmer an der Diskussion. Ich kenne, schätze und bewundere Deine Arbeiten. Mein "Tritt" ging eher in diese Richtung: daß eine Menge Unsinn verzapft wird, ist weithin bekannt. Je haarsträubender es wird, desto weniger wird es nachprüfbar. Rein technisch-fachlich gesprochen erreichen manche Erklärungsversuche dieses Niveau: das gleiche Auto fährt mit silberner Farbe schneller, als wenn man es grün lackierte. Schaut man auf die Straße, sind die schnellsten Autos silberfarben lackiert. Also macht silberner Lack Autos schneller als grüner Lack.
Begegnet man dem Voodooisten mal mit einer Formel oder physikalischen Grundlagenerklärung zum Thema Elektrotechnik, Schwingung oder Akustik, geht dann die Klappe zu, Diskussion tot...

Gruß
burke

Re: (Technik) Nitrolack

Morje 1T

:
: Direkt nach seine durchaus erhellenden Ausführungen zur Lackierung spricht Meister Gropius aber ein Problem an, dass uns allen hier weit mehr unter den Nägeln brennt: Wie viele Gitarren braucht der Mensch, um den optimalen Klang seiner Musik zu erreichen?
:


Das ist jan nun am einfachsten zu beantworten.Ist abhängig vom persönlichen G.A.S.-Pegel n. Wobei n eine beliebige Ganzzahl darstellt von 1 bis saremeemol dem Fassungsvermögen einer Airbus-Montgehalle.

nen leeven Jrooß

Pitter
: ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Technik) Nitrolack

Hi burke,

höre ich da den Herrn Dip.Iingenieur sprechen ??? ;-)

: Bei hohen Lautstärken bringen die Schallwellen das Instrument zusätzlich zum Schwingen und erzeugt Dinge, die bei gemäßigter Lautstärke gar nicht möglich sind.
: Klar, keine Frage.
:
: Wer öfter mit einem Fullstack und entsprechender Lautstärke spielt, kenn wohl dieses Verhalten.
: Ja, kenne ich. Find ich aber im Proberaum ungemütlich, 120 Watt Röhre an einer 2x12er "reichen gerade so" (*ggg*).
DASS DAS REICHT WISSEN WIR - WAR ABER NICHT DAS THEMA

: Instrumente mit dünner Lackierung (also Nitrolack) reagieren hier schneller und früher, als Instrumente mit dicker Lackierung.
: Bei einer Lackschicht? Im Mikrometerbereich?
POLYESTERLACK 2 bis 3 mm, NITROLACK GUT GEMACHT: ETWAS DICKER ALS PAPIERBLATTDICKE. DAS SIND FAST SCHON MIKROKILOMETER ...

Wie will man das nachvollziehen? Gleiche Gitarre abschleifen und anders lackieren?
JA KLAR - ALLES SCHON GEMACHT!!

Selbst zwei Planken aus dem gleichen Organismus Baum sind nicht reproduzierbar identisch.
DA SIND WIR UNS EINIG

Ich glaube nicht, daß es an der Dicke der Lackschicht liegt. Nicht bei einer reinen Solidbody.
SIEHE OBEN!

Da machen Scheinwerfertemperatur, Luftfeuchtigkeit, Qualität des Mittagessens an der Venue, Haus-PA (!!!) und Toni (!!!!!) einen relevanteren Unterschied.
DIES IST UNBESTRITTEN.

Ich sage nicht, daß Du Unrecht hast, sondern daß ich keine technisch erklärbare Begründung sehe.
DOCH DIPL.ING??

Was ist schneller? Was heißt "langsame Ansprache", welcher Parameter ist gemeint? Anstiegsgeschwindigkeit der Amplitude beim Anschlag?
KLAR - WAS SONST?

Höhere Resonanzfrequenz (mehr "Knack")?
AUCH DAS, ABER DAS SIND MEHR HÖHEN.

Eine Kombination? Wie komplex wird es, wie relevant greift die Variable Lackdicke und -art noch? Könnte man empirisch ermitteln, wurde vielleicht schon gemacht, wäre interessant zu wissen.
DAS INTERESSIERT IM DETAIL NUR DIPL.ING's. DIE GRUNDTENDENZEN HATTE ICH SCHON GENANNT.

: Ein Problem mit der ganzen Diskussion habe ich noch: keiner kanns reproduzieren.
SIEHE OBEN.

Keiner kann einen Doppel-Blindtest vorweisen, keiner eine Aufnahme, es bleibt immer bei einer unbefriedigenden Antwort, die auch Behauptung sein könnte.
EINE AUFNAHME IST WEITGEHEND UNINERESSANT. DENN DAMIT KANNST DU EINE FÜR DEN SPIELER DEUTLICH MERKBARE, SCHNELLERE TONANSPRACHE NICHT WIRKLICH HÖREN. ENTSCHEIDEND IST ABER, DASS DER GITARRIST DIESES MERKT UND MIT DEM UNTERSCHIED UND DER ggf. VERBESSERUNG DES INSTRUMENTES EINEN BESSEREN TON UND EIN BESSERES WOHLFÜHLVERHALTEN BEKOMMT. BEIDES MÜNDET DIREKT IN BESSERE MUSIK. DABEI IST DIE TATSACHE, OB DER ZUHÖRER EINEN GROSSARTIGEN KLANGUNTERSCHIED WAHRNIMMT, NEBENSÄCHLICH.

: André, dieser Beitrag geht explizit NICHT gegen Dich oder gegen irgendeinen konkreten Teilnehmer an der Diskussion.
SCHON KLAR.

Ich kenne, schätze und bewundere Deine Arbeiten. Mein "Tritt" ging eher in diese Richtung: daß eine Menge Unsinn verzapft wird, ist weithin bekannt.
STIMMT ALLERDINGS. ABER SOVIEL "UNSINN" HABE ICH BEI DIESER DISKUSSION GAR NICHT AUSMACHEN KÖNNEN.

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

*Ohrenzuhalt*
Autsch André,

brauchst ja nicht gleich so zu brüllen (so viel GROSSSCHREIBUNG!!!) ;-).

Nä, nix Dipl.Ing., sondern leidlicher oder liederlicher Studiosus der Juristerei, allerdings mit breit gestreuten Interessensgebieten. Deshalb fällt es mir ja auch bisweilen schwer, das zu verstehen, worum es eigentlich geht. In die Grundlagen hab ich geschnuppert, aber gefestigtes Fachwissen ist nix da. Daß Du mal verschiedene Lacke auf einer Planke ausprobiert hast, darauf hätt ich auch kommen können. Wer, wenn nicht der Profi.

ABER SOVIEL "UNSINN" HABE ICH BEI DIESER DISKUSSION GAR NICHT AUSMACHEN KÖNNEN.
Ich meinte (im wesentlichen) nicht die Beiträge hier, sondern vielleicht ist da meine Allergie durchgeschlagen, die durch das Durchlesen von allerhand Unsinn und Foren mit aggressiven Spinnern entstanden ist. Es gibt echt unfreundlichere Läden, als diese Kneipe ;-) .

Gruß
burke

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo André, hallo burke,

gleich vorneweg: ich bin ein Dipl.-Ing. (univ.) Maschbau, eigentlich sogar Luft- und Raumfahrttechnik. Aber über die Nachvollziehbarkeit oder Meßbarkeit, Reproduzierbarkeit, Lackstärken-/-art-Einflußfaktor auf das Übertragungsverhalten im höheren Frequenzbereich mag ich kein Gehirnschmalz verwenden. (Wie paßt das mit meinem Beruf nur zusammen scnr??? ;-)

Ich stimme vielmehr André zu: es gibt einen spürbaren Einfluß von Lackart, -dicke, -härte, aber es ist nicht für jedermann spürbar, sondern nur für den Gitarrenbesitzer oder Instrumentenbauer selber, der "sein" Instrument und dessen Schwingungsverhalten genau kennt und der ein ausreichendes (!) Maß an Sensibilität und gutem Gehör mitbringt. Für die anderen ist es Unfug und Voodoo.

Und einen genauen Vergleich zwischen alter und neuer Lackierung kannst du auch nur bei ansonsten identischen Verhältnissen ziehen.
Stell Dir vor, du spieltest vor zwei Monaten im Club XY und heute im Saal ABC und - hey - die Gitarre tut plötzlich ganz anders!! Liegts am heute roten statt damals blauem Licht, an der Temperatur, an der komplett anderen Raumgröße und Raumakustik, oder doch am zwischenzeitlich geänderten Gitarrenlack? Wohl am ehesten am Vorletzten.


Habe beruflich auch ein wenig mit Lack zu tun: kathodische Tauchlack-Beschichtung, geht aber leider nur bei Metallteilen. Schichtdicke: ca 25 µm (25 Mikrometer = 0,025 mm), also superdünn. Wird sehr hart und kratzfest.

:: : Instrumente mit dünner Lackierung (also Nitrolack) reagieren hier schneller und früher, als Instrumente mit dicker Lackierung
: : Bei einer Lackschicht? Im Mikrometerbereich?
: POLYESTERLACK 2 bis 3 mm, NITROLACK GUT GEMACHT: ETWAS DICKER ALS PAPIERBLATTDICKE. DAS SIND FAST SCHON MIKROKILOMETER ....


2-3 mm Lackdicke ??? oder meinst du vielleicht 0,2 bis 0,3 mm? letztere halte ich für wahrscheinlicher, denn ein Papierblatt (Kopierpapier) ist typischerweise 0,1 mm dick.



: EINE AUFNAHME IST WEITGEHEND UNINERESSANT. DENN DAMIT KANNST DU EINE FÜR DEN SPIELER DEUTLICH MERKBARE, SCHNELLERE TONANSPRACHE NICHT WIRKLICH HÖREN. ENTSCHEIDEND IST ABER, DASS DER GITARRIST DIESES MERKT UND MIT DEM UNTERSCHIED UND DER ggf. VERBESSERUNG DES INSTRUMENTES EINEN BESSEREN TON UND EIN BESSERES WOHLFÜHLVERHALTEN BEKOMMT. BEIDES MÜNDET DIREKT IN BESSERE MUSIK. DABEI IST DIE TATSACHE, OB DER ZUHÖRER EINEN GROSSARTIGEN KLANGUNTERSCHIED WAHRNIMMT, NEBENSÄCHLICH.


Dem stimme ich voll zu.
Ich hatte vor ein paar Wochen hier eine Diskussion über Vor- und Endstufenröhren und da gings auch um hörbare Unterschiede. Die "Soundsommeliers" Ferdi und Fenderman-MIKE versprachen mir blind, ohne mein Hörvermögen zu kennen, ich würde garantiert einen Unterschied beim empfohlenen Wechsel der V1-Röhre merken (so war es dann auch, der Unterschied war erheblich). Aber sie sagten auch: "kein Nichtgitarrist, wahrscheinlich auch kein Mitmusiker Deiner Band wird den Unterschied hören". Und so wars auch, zumindest hat keiner erwähnt, daß der Amp jetzt anders klinge.
Wenn schon der V1-Röhrenwechsel nur von einem selbst wahrgenommen wird, wie soll dann der Lack- oder Ölwechsel objektiv feststellbar sein?

Groovigen Grooß
Kurt

Re: (Technik) Nitrolack

Hi burke,

::"" *Ohrenzuhalt* Autsch André,
brauchst ja nicht gleich so zu brüllen (so viel GROSSSCHREIBUNG!!!) ;-). ""::

Hab ja gar nicht gebrüllt. Nur nachdem Du Deine Schrägschrift unter meine Normalschrift gesetzt hast wollte ich meine Antwort als solche erkennbar hervorheben. Ist ja ganz gut gelungen, Du hast es ja zumidenst gehört ;-))

::""Es gibt echt unfreundlichere Läden, als diese Kneipe ;-)::""

Stimmt absolut.

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Kurt,
::""2-3 mm Lackdicke ??? oder meinst du vielleicht 0,2 bis 0,3 mm? letztere halte ich für wahrscheinlicher, denn ein Papierblatt (Kopierpapier) ist typischerweise 0,1 mm dick.""::

Ich meinte 2 bis 3 Millimeter Lackdicke, was bei Polyesterlackierten Instrumenten keine Seltenheit ist. Das war bei vielen '70er/'80er Jahre Japan Instrumenten sowie bei nahezu allen Fender Instrumenten ab den frühen '70er bis 1985 üblich. Mittlerweile tendieren die Hersteller, etwas am Lack zu sparen. Aber eine heutige Epiphone ist gut und gerne 1 bis 2 mm dick lackiert.

Eine gut gemachte Nitrolackierung ist dagegen in der Tat hauchdünn, auch wenn hier die "Papierblattdicke" vielleicht etwas übertrieben ist.

Viele Grüße

André

Re: (Technik) Nitrolack

: Moin Mathias,
:
: ::"" ... André schrub mal hier oder im Grünen, dass die Töne vom Verstärker, die von der Gitarre wieder eingefangen werden und latürnich auch im ganzen tonbildenden Geschehen mitmischen, je nach Lackart unterschiedlich reflektiert werden und so eine unterschiedliche Rolle bei dieser Art Rückkopplung spielen. Aber das scheint mir doch im Mikrometerbereich zu liegen. Aber vielleicht hab ich André ja damit aus der Reserve gekitzelt.""::
:
: Bei hohen Lautstärken bringen die Schallwellen das Instrument zusätzlich zum Schwingen und erzeugt Dinge, die bei gemäßigter Lautstärke gar nicht möglich sind. Wer öfter mit einem Fullstack und entsprechender Lautstärke spielt, kenn wohl dieses Verhalten.
: Instrumente mit dünner Lackierung (also Nitrolack) reagieren hier schneller und früher, als Instrumente mit dicker Lackierung.
:
: Viele Grüße & gut Ton
:
: André


Kann ich André nur voll und sowas von ganz RECHT geben....
Moin zusammen!
Also:
Im mom bin ich gerade dabei meine 86ér Fender MIJ ST54 Fiestared zu "restaurieren".Nach einem fetten Kratzer mußte ich feststellen,daß auf dem Body(in echt jetzt!!!)miiiindestens 1,5mm Lack waren und das in PU!!! Wirklich sowas von FETT!
Also....ABSCHLEIFEN,beizen war nicht.Dabei kamen dann eine Schicht PU Füller sowie jeweil vier Schichten Rot-Basislack und Klarlack.Boa! Erzähle mir nochmal jemand von der WAHNSINNS MIJ Qualität.
Jetzt sind eine Schicht NC Füller und zwei Schichten,von Hand nachgemischten Fiestarot drauf,also sehr viel dünner.Das Rot ist auch matt,wir aber poliert.Geht auch gut so.

Was ich sagen möchte ist aber das,meiner Meinung nach,bei einer solchen Schichtdicke sehr wohl die Schwingungseigenschften des Holzes leiden.Beweisen kann ich es dann natürlich nicht,aber hören.In ca. zwei Wochen wird SIE wohl fertig sein.
Ach ja,wen es interessiert....Ich habe gemacht und mache von der ganzen Sache Fotos...Wenn denn jemand sich mit ähnlichen Gedanken trägt,kann er gerne die CD mit den Fotos und der (wirklich!)Sauerrei haben und sich das ganze nochmal überlegen.
Gruß,Udo


Re: (Technik) Nitrolack

: Hallo Kurt,
: ::""2-3 mm Lackdicke ??? oder meinst du vielleicht 0,2 bis 0,3 mm? letztere halte ich für wahrscheinlicher, denn ein Papierblatt (Kopierpapier) ist typischerweise 0,1 mm dick.""::
:
: Ich meinte 2 bis 3 Millimeter Lackdicke, was bei Polyesterlackierten Instrumenten keine Seltenheit ist. Das war bei vielen '70er/'80er Jahre Japan Instrumenten sowie bei nahezu allen Fender Instrumenten ab den frühen '70er bis 1985 üblich. Mittlerweile tendieren die Hersteller, etwas am Lack zu sparen. Aber eine heutige Epiphone ist gut und gerne 1 bis 2 mm dick lackiert.
:
: Eine gut gemachte Nitrolackierung ist dagegen in der Tat hauchdünn, auch wenn hier die "Papierblattdicke" vielleicht etwas übertrieben ist.
:
: Viele Grüße
:
: André


Hallo nochmal,
auch jetzt möchte ich Andre zustimmen.
Kurz zu meinem Beruf:Ich bin Lacktechniker und arbeite in der Forschung,weiß also ein wenig wovon ich rede.
2-3mm ist wirklich keine Seltenheit.Meine 79ér HATTE ziemlich weit über 2mm. ...und das gemessen,nicht geschätzt.
Diese Schichtstärken sind aber mit Polyesterlacken wirklich kein Problem.Wird auch teilweise heute noch so gemacht.
Gruß,Udo

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo André

: Ich meinte 2 bis 3 Millimeter Lackdicke, was bei Polyesterlackierten Instrumenten keine Seltenheit ist. Das war bei vielen '70er/'80er Jahre Japan Instrumenten sowie bei nahezu allen Fender Instrumenten ab den frühen '70er bis 1985 üblich. Mittlerweile tendieren die Hersteller, etwas am Lack zu sparen. Aber eine heutige Epiphone ist gut und gerne 1 bis 2 mm dick lackiert.
:
: Eine gut gemachte Nitrolackierung ist dagegen in der Tat hauchdünn, auch wenn hier die "Papierblattdicke" vielleicht etwas übertrieben ist.


Danke für die Nachhilfe, da lag ich echt total daneben. Ich geb ja auch zu, von Instrumentenlackierung keine Ahnung zu haben. Lediglich bei einem Gurtkauf wies mich ein Verkäufer mal drauf hin, daß im Leder durch das Gerben einige Stoffe drin sein könnten, die bei dauerhaftem Kontakt/Scheuern des Gurtes an der Gitarre einen Nitrolack stumpf und kaputt machen. Und da ich ja ne Archtop hatte, die eventuell mit Nitrolack lackiert war ...

Sind die 1-2 mm Lack auf Epiphones das Maximum des Marktüblichen oder haben das alle Hersteller heutzutage? Gibts da Unterschiede, je nachdem ob die Holzmaserung durchscheint oder das Brett unifarbig ist?

Und wie ist das bei akustischen Gitarren (oder auch Geigen)? Müssen die notgedrungen einen viel dünneren Lack drauf haben?
Ich habe zwei akustische Yairis, die klingen recht ordentlich. Angeblich ist eines der Geheimnisse von Herrn Yairi, daß er einen extrem dünnen Lack aufträgt, tatsächlich fühlt sich die Decke einer der beiden Gitarren eher wie geölt oder wie hartwachs-geölt an.

Kann man das so pauschal als Faustregel sagen: je dünner die Lackschicht, desto teurer das Instrument?

Fragen über Fragen an einen Experten. Aber auf jeden Fall Danke für Deine Antworten.

Groovigen Grooß
Kurt

Re: (Technik) Nitrolack

NAbend,

schön, da melden sich auch schon die Ing.s zu Wort. Aussensaiter... lehrreicher als die Sendung mit der Maus ;-).

Ich stimme vielmehr André zu: es gibt einen spürbaren Einfluß von Lackart, -dicke, -härte, aber es ist nicht für jedermann spürbar, sondern nur für den Gitarrenbesitzer oder Instrumentenbauer selber, der "sein" Instrument und dessen Schwingungsverhalten genau kennt und der ein ausreichendes (!) Maß an Sensibilität und gutem Gehör mitbringt.

Hier sind wir näher zusammen, als man vermuten möchte. Vielleicht war mein skeptischer Beitrag etwas drastisch geschrieben, vielleicht eine Überreaktion auf die "drastischen Unterschiede", die man bei gleichdicken DD- und NC-Lacken angeblich "sofort hört, oder Deine Ohren taugen nix, im übrigen ist nur XYZ die alleine seligmachende Lösung". Daß eine dünnere Lackierung klanglich vorteilhafter ist, als ein 3mm-Plasteüberzug, das sehe ich vorbehaltlos ein. Außerdem hab auch ich so einiges an "Feintuning" betrieben, um mein Instrumentarium für mich zu verbessern (Stahlblock, Kondensatorwert, Röhren, Speaker etc). Niemandem wären die Einzelmaßnahmen aufgefallen, aber alles zusammen hat mich weitergebracht, weil ich motivierter bin, wenn der Sound stimmt (wer nicht)?!.

Nach Euren Beiträgen würde ich entsprechend zurückrudern und es für mich so umformulieren, daß mir persönlich solche offenbar exisiterenden Nuancen nicht so wichtig sind (erst recht nicht zB beim Rhythmus-Spiel in meiner Krach-Kapelle, da solls erst mal rummsen). Und beim Live-Spiel sind wir mit der Band eigentlich auf dem Level, daß man einigermaßen alle Instrumente bei erträglicher Lautstärke ausgewogen hört. Immerhin. Reicht fast. Beim Proben kommen dann die chirurgischen Änderungen am Sound zum Tragen, weil der Raum, die Anlage etc. immer einigermaßen konstante Parameter bietet...

Gruß
burke

Re: (Technik) Nitrolack

Hallo Kurt,

::""...Lediglich bei einem Gurtkauf wies mich ein Verkäufer mal drauf hin, daß im Leder durch das Gerben einige Stoffe drin sein könnten, die bei dauerhaftem Kontakt/Scheuern des Gurtes an der Gitarre einen Nitrolack stumpf und kaputt machen. Und da ich ja ne Archtop hatte, die eventuell mit Nitrolack lackiert war ...::""

Guter Verkäufer! Da Nitrolack jederzeit mit Lösungsmitteln angelöst werden kann, ist bei Lösungsmittelhaltigen Gurten Vorsicht angeraten. Das kann Gerbstoffe und Farbe im Leder seib, aber eben auch Weichmacher in Kunstleder und Gummi.

::"" ... Sind die 1-2 mm Lack auf Epiphones das Maximum des Marktüblichen oder haben das alle Hersteller heutzutage? Gibts da Unterschiede, je nachdem ob die Holzmaserung durchscheint oder das Brett unifarbig ist? ...""::

Das ist "marktüblich" und bei sehr vielen (nicht allen) Herstellern der Fall. Manchmal sind deckend lackierte Instrumente besonders dick lackiert, aber davon läßt sich nicht zwangsläufig eine Regel ableiten. Die letzte Lackschaden-reparatur diese Woche war eine ziemlich neue, schwarze Ibanez mit knapp 2mm Lackdicke.


::""Und wie ist das bei akustischen Gitarren (oder auch Geigen)? Müssen die notgedrungen einen viel dünneren Lack drauf haben?::""

Eigentlich schon - aber viele Fernostinstrumente sind auch hier sehr, sehr dick lackiert. Hatte letzte Woche eine japanische Konzertgitarre mit abgerissenem Steg hier. Diese war auch mindesten mit einen Millimeter Lackdicke auf der Decke gesegnet. Das ist bei 3 bis 3,5mm Materialdicke an der Decke schon 30%! Eine kanadische Norman Steelstring mit demselben Problem war dagegen hauchdünn mit einer matten Nitrolackschicht versehen. Kein Wunder, klingen diese Dinger so gut, obwohl sie damals auf knackfrischen Hölzern gezimmert wurden.

::""Ich habe zwei akustische Yairis, die klingen recht ordentlich. Angeblich ist eines der Geheimnisse von Herrn Yairi, daß er einen extrem dünnen Lack aufträgt, tatsächlich fühlt sich die Decke einer der beiden Gitarren eher wie geölt oder wie hartwachs-geölt an.""::

Am "fühlen" kann nicht feststellen, ob der Lack dick oder dünn aufgetragen wurde. Das muß man schon genau beäugen - am besten an einer Stelle, wo ein Stück Lack abgeplatzt ist, oder aber auch an Bohrlocher. Ein Mattlackfinish fühlt sich da schon "dünner" an, als eine Hochglanzoberfläche - was oft aber auch zutrifft.

Davon abgesehen sind die japanischen Yairi Instrumente sehr gut und der Hersteller überaus innovativ.

::"" ...Kann man das so pauschal als Faustregel sagen: je dünner die Lackschicht, desto teurer das Instrument? ...""

Bei den ganz billigen Instrumenten ist in der Tat der Lack meist sehr dick. Bei den Mittelklasseinstrumenten nicht unbedingt. Hier lackieren z.B. viele Hersteller aus Spanien ihre Konzertgitarren sehr, sehr dünn. In diesem Preisbereich sind vergleichbare Instrumente aus Fernost meist erheblich dicker lackiert. Den Klangvergleich gewinnen meist die Spanier - oder auch die deutschen Hanika in der etwas höheren Preislage.

Bei den E-Gitarren/Bässe gibt es auch sehr teure Instrumente, die sehr dick lackiert sind. Beispielsweise Alembic Bässe ... oder die ganzen deutschen Bassbauer, wenn sie nicht gerade matt lackiert haben ...

::"" ... Fragen über Fragen an einen Experten. Aber auf jeden Fall Danke für Deine Antworten ...""::

Gerne geschehen

Viele Grüße

André