Re: (Technik) Nitrolack


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Beitrag von burke vom Januar 03. 2006 um 19:57:06:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Nitrolack geschrieben von André am Januar 03. 2006 um 18:17:25:

Hi André,

Bei hohen Lautstärken bringen die Schallwellen das Instrument zusätzlich zum Schwingen und erzeugt Dinge, die bei gemäßigter Lautstärke gar nicht möglich sind.
Klar, keine Frage.

Wer öfter mit einem Fullstack und entsprechender Lautstärke spielt, kenn wohl dieses Verhalten.
Ja, kenne ich. Find ich aber im Proberaum ungemütlich, 120 Watt Röhre an einer 2x12er "reichen gerade so" (*ggg*).

Instrumente mit dünner Lackierung (also Nitrolack) reagieren hier schneller und früher, als Instrumente mit dicker Lackierung.
Bei einer Lackschicht? Im Mikrometerbereich? Wie will man das nachvollziehen? Gleiche Gitarre abschleifen und anders lackieren? Selbst zwei Planken aus dem gleichen Organismus Baum sind nicht reproduzierbar identisch. Ich glaube nicht, daß es an der Dicke der Lackschicht liegt. Nicht bei einer reinen Solidbody. Da machen Scheinwerfertemperatur, Luftfeuchtigkeit, Qualität des Mittagessens an der Venue, Haus-PA (!!!) und Toni (!!!!!) einen relevanteren Unterschied. Ich sage nicht, daß Du Unrecht hast, sondern daß ich keine technisch erklärbare Begründung sehe. Was ist schneller? Was heißt "langsame Ansprache", welcher Parameter ist gemeint? Anstiegsgeschwindigkeit der Amplitude beim Anschlag? Höhere Resonanzfrequenz (mehr "Knack")? Eine Kombination? Wie komplex wird es, wie relevant greift die Variable Lackdicke und -art noch? Könnte man empirisch ermitteln, wurde vielleicht schon gemacht, wäre interessant zu wissen.

Ein Problem mit der ganzen Diskussion habe ich noch: keiner kanns reproduzieren. Keiner kann einen Doppel-Blindtest vorweisen, keiner eine Aufnahme, es bleibt immer bei einer unbefriedigenden Antwort, die auch Behauptung sein könnte.

André, dieser Beitrag geht explizit NICHT gegen Dich oder gegen irgendeinen konkreten Teilnehmer an der Diskussion. Ich kenne, schätze und bewundere Deine Arbeiten. Mein "Tritt" ging eher in diese Richtung: daß eine Menge Unsinn verzapft wird, ist weithin bekannt. Je haarsträubender es wird, desto weniger wird es nachprüfbar. Rein technisch-fachlich gesprochen erreichen manche Erklärungsversuche dieses Niveau: das gleiche Auto fährt mit silberner Farbe schneller, als wenn man es grün lackierte. Schaut man auf die Straße, sind die schnellsten Autos silberfarben lackiert. Also macht silberner Lack Autos schneller als grüner Lack.
Begegnet man dem Voodooisten mal mit einer Formel oder physikalischen Grundlagenerklärung zum Thema Elektrotechnik, Schwingung oder Akustik, geht dann die Klappe zu, Diskussion tot...

Gruß
burke


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