Re: (Gitarre) Tonabnehmerempfehlung?


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Beitrag von Ingo Z. vom November 19. 2002 um 20:49:26:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Tonabnehmerempfehlung? geschrieben von Matthias am November 19. 2002 um 20:27:43:

Hi Matthias !

Nein Nein ! Natürlich nicht ! Ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt:

1) Wenn man eine E-Gitarre halbwegs perfekt konstruiert, d.h. den Korpus aus festem besser gesagt 'nicht schwingfähigem' (akustisch passivem) Material fertigt und dann auch noch einen ebensolchen Hals dranschraubt, bezeichne ich die E-Gitarre als IDEAL, d.h. der unverstärkte 'sound' identisch mit Schwingungen kommt NUR von den Saiten.

2) Nehmen wir weiter an, daß völlig linear übertragende Tonabnehmer die Saitenschwingungen in elektrische Signale umwandeln und nahezu unverfälscht in den Amp weitergeben, bezeichne ich auch dieses kettenglied als ideal oder neutral.

Geht man mit einer solchen neutralen E-Gitarre in einen HIFI-Verstärker, so hört man unabhängig von der Korpusform denselben 'Klang', d.h. die Saitenschwingungen geben ein bestimmtes Gemisch von Frequenzen ab.

Diesen grundgedanken eines idealen Instrumentes hatte auch Leo Fender mit seiner "The Log" (Klotz). Das war sagen wir mal eine Art Hartholz-Dachbalken, auf dem die Saiten gespannt waren. Der Korpus außen hatte nur noch optischen Wert, er wurde ähnlich wie bei ALEMBIC-Bässen von außen angeleimt.

Verstehst Du, was ich mit "Klang" meine? Schließ mal eine halbwegs ideale E-Gitarre an einen HIFI-Verstärker und dann an einen guten Gitarrenverstärker mit Röhren. Schon die erste ECC83 macht bei "Clean" ein Klirrspektrum von bis zu 30%, ungelogen !!! (selbst gemessen). Im Gegensatz zu HIFI machen unsere Verstärker erst den sound (gut, über die konkreten %-zahlen kann man streiten ;-). Deswegen liegen auch Welten zwischen MESA BOOGIE und MARSHALL, RIVERA und FENDER, ja selbst zwischen verschiedenen Baujahren und Konzepten eines Herstellers. Und da hab ich diverse Effektspielereien noch gar nicht mitgezählt.

So, jetzt ein kleiner cut: Deshalb hast Du trotzdem Recht: Eine Paula klingt VÖLLIG ANDERS als eine Fender, schon weil sie ganz andere (unperfekte) Tonabnehmer an ganz anderen Positionen hat. Für viele Künstler besteht der Vorteil im Nachteil, es gibt Fotografen, die benutzen Blau- und Gelbfilter und machen phantastische Fotos !

Konnte ich meine Denke ein wenig transparenter machen ? Du mußt mir jetzt nicht zustimmen, zu der Denke selbst mein ich !!! ;-)

Gruß Ingo


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