Hallo zusammen,
ich stehe (mal wieder) vor einer schwierigen Entscheidung und hoffe, dass ihr sie mir mit einigen Tipps und Meinungen erleichtert. Wer keine Lust auf die Vorgeschichte hat, kann auch direkt zu den Fragen unten springen ;-)
Darum geht es: Den (gefühlt mittlerweile) zu dünnen Hals meiner Strat neu mit Edelstahlbünden bundieren und "pleken" lassen, oder einen customized Warmoth-Ersatz mit sattem Halsprofil aus den USA besorgen? Preislich würde die erste Option rund 400 Euro kosten - dafür (sogar für weniger) gäbe es auch einen schönen Wunschhals von Warmoth mit Stahlbünden. Was anderes als Stahl kommt für mich als Bundmaterial nicht mehr in Frage.
Infos zum Instrument: Fender Strat 50's Vintage re-issue aus Corona/Californien, Bj. Anfang der 1990er, 2tlg. Erle-Body, Einstück-Ahorn-Hals. Eine Super-Gitarre, die mich mit ihrer klanglichen Tiefe begeistert. Spielerisch muss sie sich allerdings meiner Ibanez JEM 77FP von 1990 geschlagen geben - ich habe bislang noch keine andere Kantarre in den Händen gehabt, die sich besser bespielen ließ.
Der originale Vintage-7,5-Zoll-Radius der Strat wurde vor einigen Jahren von
einem Gitarrenbauer auf Bending-freundliche 12 Zoll gehobelt, der bereits vorher schlanke Hals hat dabei natürlich weitere Substanz verloren. Klanglich ist er nach wie vor einwandfrei, sehr knackig und drahtig, aber vom Profil her hätte ich mittlerweile gerne etwas mehr "Fleisch".
Das letzte Abrichten hat die Bünde auf "Fretless-Wonder"-Niveau tiefergelegt. Die Glampfe habe ich jetzt eine ganze Weile so gespielt, aber ehrlich gesagt fühle ich mich auf Bahnschienen der Dunlop 6100er-Klasse wesentlich wohler. Nachdem nun wieder erste Dellen zu sehen sind, überlege ich mir, wie es weitergehen soll. Daher meine Fragen an die Bastelcaster-erfahrenen Damen und Herren hier:
1. Soweit ich weiß, spielst Du (Andi-O) doch Warmoth-Hälse mit Edelstahlbünden auf deinen relativ jungen (und betörend hübschen) Bastelcastern, richtig? Sind die Teile ab Werk ordentlich abgerichtet, so dass sich eine möglichst flache Saitenlage ohne Schnarren und Scheppern realisieren lässt? "Geplekte" Hälse sind diesbezüglich der Hammer.
2. Holzwahl: Klanglich dürfte es gerne etwas mehr Richtung "Thomas Blug" gehen, sprich: Ich tendiere zu (Birdseye-)Maple mit Indian Rosewood (kein Brazilian, wegen dem ökologischen Gewissen...). Wie sieht es mit "exotischeren" Hölzern aus? Ich habe im Archiv gelesen, dass Andi-O (Du schon wieder ;-) eine Axt mit einem Padouk-Ast bestielt hat - mit amtlichen Ergebnissen. Ein Rosewood-Griffbrett wäre eine echte Option. Ich habe eine ganze Zeit lang einen Rockinger-Hals mit Rosewood-GB auf der Klampfe gespielt, das hat ganz ordentlich harmoniert. Oder Bubinga mit Pau Ferro?
3. Wie sind eure Erfahrungen mit Compound-Radius-Hälsen? Ist das ein echter Vorteil gegenüber einem gleichmäßigen, flachen Radius? Gibt es damit keine Probleme, wenn der Hals später mal neu abgerichtet werden muss?
4. Wie läuft das mit dem Zoll? Wenn ich mir bei Warmoth einen Hals
für 250-300 Euronen bestelle, mit welchen Zusatzgebühren muss ich
rechnen?
Freue mich auf eure Meinungen! Für weitere Tipps bin ich natürlich ebenfalls dankbar.
Beste Grüße und Danke vorab - Michael
