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(Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo zusammen,

ich stehe (mal wieder) vor einer schwierigen Entscheidung und hoffe, dass ihr sie mir mit einigen Tipps und Meinungen erleichtert. Wer keine Lust auf die Vorgeschichte hat, kann auch direkt zu den Fragen unten springen ;-)

Darum geht es: Den (gefühlt mittlerweile) zu dünnen Hals meiner Strat neu mit Edelstahlbünden bundieren und "pleken" lassen, oder einen customized Warmoth-Ersatz mit sattem Halsprofil aus den USA besorgen? Preislich würde die erste Option rund 400 Euro kosten - dafür (sogar für weniger) gäbe es auch einen schönen Wunschhals von Warmoth mit Stahlbünden. Was anderes als Stahl kommt für mich als Bundmaterial nicht mehr in Frage.

Infos zum Instrument: Fender Strat 50's Vintage re-issue aus Corona/Californien, Bj. Anfang der 1990er, 2tlg. Erle-Body, Einstück-Ahorn-Hals. Eine Super-Gitarre, die mich mit ihrer klanglichen Tiefe begeistert. Spielerisch muss sie sich allerdings meiner Ibanez JEM 77FP von 1990 geschlagen geben - ich habe bislang noch keine andere Kantarre in den Händen gehabt, die sich besser bespielen ließ.

Der originale Vintage-7,5-Zoll-Radius der Strat wurde vor einigen Jahren von
einem Gitarrenbauer auf Bending-freundliche 12 Zoll gehobelt, der bereits vorher schlanke Hals hat dabei natürlich weitere Substanz verloren. Klanglich ist er nach wie vor einwandfrei, sehr knackig und drahtig, aber vom Profil her hätte ich mittlerweile gerne etwas mehr "Fleisch".

Das letzte Abrichten hat die Bünde auf "Fretless-Wonder"-Niveau tiefergelegt. Die Glampfe habe ich jetzt eine ganze Weile so gespielt, aber ehrlich gesagt fühle ich mich auf Bahnschienen der Dunlop 6100er-Klasse wesentlich wohler. Nachdem nun wieder erste Dellen zu sehen sind, überlege ich mir, wie es weitergehen soll. Daher meine Fragen an die Bastelcaster-erfahrenen Damen und Herren hier:

1. Soweit ich weiß, spielst Du (Andi-O) doch Warmoth-Hälse mit Edelstahlbünden auf deinen relativ jungen (und betörend hübschen) Bastelcastern, richtig? Sind die Teile ab Werk ordentlich abgerichtet, so dass sich eine möglichst flache Saitenlage ohne Schnarren und Scheppern realisieren lässt? "Geplekte" Hälse sind diesbezüglich der Hammer.

2. Holzwahl: Klanglich dürfte es gerne etwas mehr Richtung "Thomas Blug" gehen, sprich: Ich tendiere zu (Birdseye-)Maple mit Indian Rosewood (kein Brazilian, wegen dem ökologischen Gewissen...). Wie sieht es mit "exotischeren" Hölzern aus? Ich habe im Archiv gelesen, dass Andi-O (Du schon wieder ;-) eine Axt mit einem Padouk-Ast bestielt hat - mit amtlichen Ergebnissen. Ein Rosewood-Griffbrett wäre eine echte Option. Ich habe eine ganze Zeit lang einen Rockinger-Hals mit Rosewood-GB auf der Klampfe gespielt, das hat ganz ordentlich harmoniert. Oder Bubinga mit Pau Ferro?

3. Wie sind eure Erfahrungen mit Compound-Radius-Hälsen? Ist das ein echter Vorteil gegenüber einem gleichmäßigen, flachen Radius? Gibt es damit keine Probleme, wenn der Hals später mal neu abgerichtet werden muss?

4. Wie läuft das mit dem Zoll? Wenn ich mir bei Warmoth einen Hals
für 250-300 Euronen bestelle, mit welchen Zusatzgebühren muss ich
rechnen?

Freue mich auf eure Meinungen! Für weitere Tipps bin ich natürlich ebenfalls dankbar.

Beste Grüße und Danke vorab - Michael


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hi,

zu 1: die Warmoth-Hälse sind ordentlich bebundet. Nicht abgerichtet. Ein vom Gitarrenbauer von Hand bearbeiteter und eingestellter Hals ist eine entscheidende Nuance besser. Zum neuen Plek-verfahren kann ich nichts sagen. Ich habe einen von Hand abgerichteten Warmoth-Hals mit Edelstahl-Jumbos und einen "ab Werk" - ich kann das beurteilen.

zu 2: Birdseye wäre mir zu weich, und Optikverliebtheit bei Halsrückseiten ist was für Spinner, finde ich. Ich habe einige Ahorn/Brazilian (würde ich wegen der Maserung und dem öligen Gefühl immer wieder nehmen), einen Ahorn-Einteiler (ganz was anderes) und einen Black Korina/Padouk oder Pao Ferro oder so. Auf jedem Fall Black Korina. und der steht meiner Lipstick-Strat (steht zum Verkauf!) extremst gut, todchic, greift sich ganz wunderbar, und klingt 100% stratig. Wie das geht, keine Ahnung, fragt Leo.

zu 3: einmal compund radius und immer wieder. Ich habe zwei davon finde, das ist das Nonplus Ultra. Warum sollte ein Gitarrenbauer damit Probleme beim Abrichten haben? Ich würde übrigens nur nur nur nur nur "vintage modern"-Hälse nehmen. Vintage geht für mich nicht, weil da der 22. Bund fehlt, und die modernen Hälse haben diesen Doppeltrussrod und dafür umso weniger Holz - sowas kommt mir nicht ins Haus. Die Doppeldinger sind leichter herzustellen, deshlab bewerben sie die. Ein normaler Trussrod muss unter Spannuing eingebaut werden, das bedeutet Handarbeit=Kosten. Pech gehabt, Warmoth.

zu 4: Warmoth schickt, du bekommst einen Zettel vom Zoll uind darfst da antanzen und den Hals gegen Bares abholen. 19% Einfuhrumsatzsteuer und so. Ziemlich zum Brechen. Manchmal hat man aber auch Glück. Je kleiner das Paket, desto eher gleitet es durch die Finger der Zoll-Schergen.

Hinweisen möchte ich auf den immensen Soundeinfluss eines Halses. Wenn du jetzt einen Einteiler aus Plain Maple hast und den Sound beibehalten willst, dann würde ich die Finger von allem anderen lassen. Es ist auch so, dass die Edelstahlbünde anders klingen. Die erhöhte Lebensdauer macht dies aber mehr als wett, finde ich. Ich hatte immer sehr mit Bundverschleiß zu kämpfen.

Hsta la vista!

ferdi


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hi,

darf dazwischen?

Darf ich kurz fragen, was ein "geplekter" Hals ist?

beim "Pleken" tut eine Maschine das, was sonst der Gitarrenbauer tut. Halskrümmung und Bundstäbchen werden vermessen und bearbeitet.

Nach den Kinderkrankheiten der Anfangsjahre (suboptimal bearbeitete, u.a. auch zerstörte Hälse) scheint die Technik mittlerweile soweit zu sein, dass das funktioniert, jedenfalls hört man nichts Schlechtes mehr. Früher wurde das Pleken in Foren aggressiv beworben und durch Trolle immer wieder in die Diskussion gebracht, vor allem im Grünen. Ich erinnere mich gut.

Das Plus des Plekens ist die Bearbeitung von Edelstahlbünden, die für den Gitarrenbauer - nun, es ist eben Stahl - ungleich aufwändiger zu bearbeiten sind.Meiner Meinung nach sind die Gitarrenbauer gefragt, auf jedem Fall (wie die Maschinen) auch Edelstahlbünde zu bearbeiten, da die Reise wegen der Langlebigkeit nunmal dorthin geht. Meine Lieblingsgitarre trägt übrigens von Hand bearbeitete Edelstahlbünde und ist die bestbespielbare, die ich kenne.

Vor gleiche Alternativen gestellt wäre mir die Handarbeit immer lieber. Vertrauen, Achtung, Ehrerbietung vorm Handwerk und so. Ist ne Kopf- und Bauchsache.

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo Martin,

Ferdi hat die Technik ja schon angerissen, hier kannst Du genauer nachlesen. Kurz: Der Hals wird bei gestimmter Gitarre unter Saitenzug auf 100stel mm genau vermessen, die für eine optimale Saitenlage (nach Kundenwunsch) nötige Höhe jedes einzelnen Bundes per Software berechnet. Eine hochpräzise Fräse bearbeitet dann jeden Bund separat. Das Bundmaterial ist ihr übrigens wurscht.

Das Ergebnis ist eine schön flache und trotzdem schepperfreie Saitenlage. Ich war echt baff, was da möglich ist. Framus setzt die Technik übrigens in Großserie ein.

Eine Neubundierung mit Stahlbünden inkl. pleken kostet rund 400 Euronen. Zum Beispiel beim plekHaus in Berlin. Anders als Ferdi würde ich meine Kantarre jederzeit einer Präzisionsmaschine überantworten, die wesentlich genauer arbeitet als jeder Gitarrenbauer (mit denen habe ich leider schon öfter schlechte Erfahrungen gemacht). Da kommt vielleicht auch der Techniker in mir durch.

Gruß - Michael


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo Michael,

Soweit ich weiß, spielst Du (Andi-O) doch Warmoth-Hälse mit Edelstahlbünden auf deinen relativ jungen (und betörend hübschen) Bastelcastern, richtig? Sind die Teile ab Werk ordentlich abgerichtet, so dass sich eine möglichst flache Saitenlage ohne Schnarren und Scheppern realisieren lässt? "Geplekte" Hälse sind diesbezüglich der Hammer

ich habe mittlerweile 5 Strats aus Warmoth-Teilen - bei allen kann/konnte ich die für mich optimale Saitenlage einstellen, und zwar ohne dafür zum Abrichten zum Gitarrenbauer zu müssen, oder gar in die PLEK Maschine. Scheppern oder Schnarren ist kein Thema - die Saitenlage stelle ich immer so ein, dass ich auf der hohen E-Saite um den 12ten Bund herum noch eine große Terz nach oben ziehen kann, ohne dass die Saite aufliegt bzw. der Ton abstirbt. Die Saitenlage wäre auch noch ein Stück tiefer möglich, aber irgendwann kommt auch ein gut eingestellter Compundradius Hals an die Grenzen. Mag sein, dass mit der PLEK Maschine noch ein paar zehntel mm mehr drin sind - einen Gitarrenbauer zu finden, der Edelstahlbünde bearbeitet, ist aber nicht ganz einfach...

2. Holzwahl: Klanglich dürfte es gerne etwas mehr Richtung "Thomas Blug" gehen, sprich: Ich tendiere zu (Birdseye-)Maple mit Indian Rosewood (kein Brazilian, wegen dem ökologischen Gewissen...).

Dein ökologisches Gewissen in Ehren - Warmoth verschickt KEIN Brazilian Rosewood nach Europa. Gewissen hin oder her ;-)).  Ich habe für meine aktuelle Strat auch "klassische" Hölzer genommen, d.h. Erle für den Korpus und Birdseye mit Indian Rosewood Griffbrett, weil ich ja auch in die Thomas B. Richtung damit wollte.

Ich teile Ferdis Ansicht übrigens nicht, dass Birdseye Ahorn weicher sein soll, als anderer. (Walter Kraushaar meinte mal irgendwo sinngemäss: Ahorn sei Ahorn. Also rein was die Statik angeht, so weit ich mich richtig erinnere!) Es gibt ja auch genug alte Strats aus den 50ern und 60ern die ne Vohgelaugen oder Flammenmaserung am Hals haben - hat man da schon mal was von verbogenem Hals wegen Vogelaugen oder Flamme gehört? Ich glaube wenn es so wäre, wüsste die "Vintage Gemeinde" bescheid und es gäbe erschöpfende Threads in Foren zu diesem Thema, oder?! Eine meiner Relic Strats hat einen Hals aus quatersawn Maple, laut Erich Johnson das Optimum - den minimalen klanglichen Unterschied zu ihrer identisch aufgebauten Relic Schwester würde ich aber eher beim Swampash Bodyder einen ´ gegenüber dem Erlen Body der anderen festmachen...

Was den "Hals-Klan"g angeht: Ich hatte mal einen Paduk Hals auf einem Diego Body - das klang gut, aber ich war nicht hinter irgendwelchen speziellen Stratklängen hinterher. auf 3 meiner Strats habe ich Pau Ferro Griffbretter, die würde ich klanglich irgendwo zwischen Rosewood und Ahorngriffbrett einordnen, die Strat mit Rosewoodgriffbrett klingt eine Nuance weicher - Welten sind das aber nicht.

Allein meine Mahagoni Strat mit Rosewood HALS und Ebenholzgriffbrett klingt deutlich anders als die anderen, sie hat mehr Wumms und Druck, auch schon trocken gespielt, und auch etwas mehr Sustain. Die soll aber mit der HSH Bestückung keine Stratklänge im klassischen Sinn liefern, sondern meine Bühnen-Paula(s) ersetzen.

Wenn es denn klassisch sein soll, würde ich auch eine klassische Holzkombination nehmen. Das brazilian Rosewood Griffbrett der alten Strats kanns du halt nicht so ohne weiteres bekommen, deshalb der Kompromiss mit Indian Rosewood...

3. Wie sind eure Erfahrungen mit Compound-Radius-Hälsen?

Na ja, ich will auf ner Strat nichts anderes mehr haben ;-))

Grüße,

Andreas


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo Andreas,

danke, deine Ausführungen bringen mich schon mal ein ganzes Stück weiter. Vielleicht kannst Du mich noch bzgl. des Compound-Radius etwas erleuchten, ich verstehe die technische Umsetzung nicht. Leider kann ich die Vorteile mangels Testobjekts auch nicht erfühlen.

Meine Bedenken bildlich zu erklären ist schwierig, ich probiere es trotzdem: Der Hals ist in den ersten Lagen vintagemäßig stärker gewölbt und wird nach hinten immer flacher. Wenn man Saiten draufschnallt und alle - von der E bis zur e - über die gesamte Halslänge schnarrfrei und angenehm flach verlaufen sollen, müssen die Böckchen am Trem ja quasi konkav verlaufen, sprich: die Saiten in der Mitte liegen tiefer als die außen.

Stellt man die Böckchen parallel und die Saitenhöhe der äußeren Saiten so ein, dass sie nicht in hohen Lagen aufliegen, müsste man doch eigentlich bei den mittleren Saiten ab dem zwölften Bund einen Bus drunter herfahren können. Komfortabel stelle ich mir anders vor.

Wo ist da mein Verständnisproblem? Sind die Bünde trotz variabler Griffbrettwölbung auf den gleichen Abstand zu den Saiten abgerichtet?

Für jede Erleuchtung dankbar,

Michael


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo Michael,

das ist schwer zu beschreiben wenn man es nicht an einer Gitarre selber sehen kann.
Die Böckchen an der Bridge bilden beim Compoundradius Grifbrett im Vergleich zu ner
Vintage Strat (auf jdedn Fall bei meinen Gitarren) einen wesentlich weniger gekrümmten
Bogen, wenn man sie als "Fläche" betrachtet. Deshalb hast du aber dennoch keine
ungleichmässigen Abstände zu den Bünden, der Übergang vom ersten bis zum 22 Bund
ist so fliessend, dass du ihn nicht wahrnimmst - wahrnehmen tust du "nur" die bessere
Bespielbarkeit, was eben Saitenlage und Bendings in hohen Lagen angeht.

Nichts, was einem Angst oder Sorgen machen muss. Im Gegenteil! ;-))

Andreas


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Tag Michael,

der Plek Computer ist aber auch immer nur so gut wie der Mann der ihn bedient.

Will sagen - wir sollten eine Pro und Contra Diskussion um Himmels Willen vermeiden.

Der eine mag´s so, der andere so.

Das ein guter ! Gitarrenbauer weniger präzise wäre halte ich allerdings für ein Gerücht.

Lassen wir einfach so stehen: es gibt viele Wege zu einer guten Abrichtung.

Die Leute die schlechte Erfahrungen mit Plek gemacht haben, oder sich über die gnadenlos platt geplekten Bünde neuer Gibsons ärgern werden Gitarrenbauer mögen, andere denen schon mal ein Gitarrenbauer einen Hals versaut hat wieder Plek.

Solange das Ergebnis stimmt.... egal ;-)

grüße

MIKE


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo Michael,

das meiste ist ja gesagt. Zoll liegt bei 2-3%, dazu kommen die 19% Mwst, letzere leider auf Warenwert UND Frachtkosten.

Ich habe gerade erstmals einen warmoth Hals und Body geliefert bekommen und warte noch auf einige hardware, bis ich mit dem Bau beginne. Ich bin beeindruckt vom Feel und Look der Hölzer, über den Klang kann ich noch nichts sagen. das risiko bleibt. Ohne mich mit Andi oder ferdi abgesprochen zu haben, liegt hier ein alder body mit einem boatneck, birdseye rw, tinted satin, stahlbünde. Ich habe hier noch einen 92er usa standard hals und einen mighty mite fender licensed, vor allem letzterer ist klasse mit ahorn/rw, sehr gutem faserverlauf und jumbobünden, den wollte ich eigentlich nehmen und den warmoth weiterverkaufen, weil ich ihn im weihnachtsverkauf für einen guten preis bekommen habe. er fühlt sich aber dermassen gut an, dass ich ihn wohl einbaue und den mm weggebe. der warmoth ist ein boatneck mit einem leichten V am hals, das richtung 12.Bd immer weiter abnimmt und in ein C übergeht. man merkt garnicht, dass es ein boatneck ist, so leicht greift es sich. ohne für die werbung machen zu müssen oder zu wollen - die teile scheinen ihr geld wert zu sein. auch der body ist so leicht und toll lackiert, dass ich die paar löcher, die noch gebohrt werden müssen, doch nicht selbst per hand setze, sondern einen freund mit standbohrmaschine und einspannmöglichkeit bemühe. ich habe ssh bestellt, da ich eine sss strat bereits besitze. und ich hatte die wirre idee, den humbucker schräg einbauen zu wollen, wie den steg-sc eben. sie haben eine ganz leicht versetzte fräsung mit minimalem holzverlust zusätzlich gesetzt, ohne aufpreis. eventuell mache ich mir zwei schlagbretter, habe viele pu's herumliegen. dafür, dass das meiste gesagt ist, habe ich viel geschrieben, dies dürfte der vorfreude geschuldet sein.  gruesse, michael


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hi,

Wenn man Saiten draufschnallt und alle - von der E bis zur e - über die gesamte Halslänge schnarrfrei und angenehm flach verlaufen sollen, müssen die Böckchen am Trem ja quasi konkav verlaufen, sprich: die Saiten in der Mitte liegen tiefer als die außen.

nö. Du stellst die Reiter am Trem so ein, dass es zur flachen 15" Griffbrettwölbung passt. Und den Sattel kerbt man so, dass er zur 12"-Wölbung passt. Alles andere passiert von selbst :-)

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

15", 12"? Der Compound Radius bei Warmoth verläuft von 10 auf 16", wenn ich's richtig gelesen habe. Wenn der Sattel auf 12" gekerbt ist und der Hals in den unteren Lagen 10" hat, resultiert doch eigentlich eine miese Saitenlage der äußeren Saiten daraus. Aber egal, es muss ja was dran sein, wenn ihr so begeistert seid. ich werde mir jetzt mal so einen Ast bestellen und dann in Bälde hoffentlich von eigenen Erfahrungen berichten können.

Beste Grüße - Michael


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Hallo Namensvetter,

dein Menu à la carte klingt ziemlich lecker. Mighty Mite hat mir bis gerade nichts gesagt, und leider ist deren Homepage eine Katastrophe, will sagen: wenig informativ.

Ich habe mich jetzt schon ziemlich auf Warmoth eingeschossen, und dein Beitrag bestätigt mich in diesem Vorhaben. Das Halsprofil bietet allerdings reichlich Diskussionsstoff. Ich denke, das SRV-Profil könnte was für mich sein. Dazu die fetten 6100er Stahltrassen wie auf meiner JEM. Boat ist mir glaube ich einen Tick zu dick. Welche Bundstärke hast Du gewählt? Und was für Mechaniken/Vibrato setzt Du ein?

Danke und Gruß - Michael


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

: Hallo Namensvetter,

ja wir sind hier viele...

: dein Menu à la carte klingt ziemlich lecker. Mighty Mite hat mir bis gerade nichts gesagt, und leider ist deren Homepage eine Katastrophe, will sagen: wenig informativ.

Die Homepage wirkt billig bis schäbig. Die Hälse sind aus USA-Holz in Korea produziert und dann wieder nach USA geschifft, da bekommt man für ca 130 $ einen vernünftigen Hals mit Fracht und Zoll, für 150-170 dann auch mit ebony, jumbo bünden und compound radius. einziger nachteil - die sind so weiß-seifig satiniert wie die zu hellen us-standards aus den 90ern, leider keine tinted-versionen. ich habe mehre gekauft bei bei Dancin Dragon aus Oklahoma. Kein Edelteil. Preisleistung ist aber gut.

Das Halsprofil bietet allerdings reichlich Diskussionsstoff.

Da würde ich mit Andi nochmal Kontakt aufnehemn, der hat da mehr Erfahrung mit den Warmoth necks. Bei mir war's sehr unsystematisch. ich wollte etwas mit mehr fleisch als diese standard thin. habe mich dann nach vermeintlich mittleren chargen wolfgang, srv und 59 roundback umgesehen, unter den bereits produzierten im showcase, da es dort 20% rabatt bis 21.12. gab. nicht genau das gefunden, was ich suchte. eigentlich einen 1 11/16er 59roundback mit flame und brazilian ausgeguckt, dann gelernt, dass sie brazilian nicht exportieren. dann den 1 5/8 boatneck nur mitbestellt, weil der mit birdseye, indian rw, tinted satin nitro, ss 6105 und black tusk sattel deutlich unter normalpreis lag, mit versandanteil dank der prozente etwas über 320 $. und ich glaube jetzt zu ahnen warum. boatneck ist bei denen auf der seite neck profile als 1" vom 1. bis 12. Bd, das wären 25,4 mm bzw ein Inch. und vermutlich etwas zuviel für meine Hände. Tatsächlich hat der Hals 24,5mm oder 0.965 inch, auch durchgängig, und gut zu ertragen weil durch boat schlanke Schultern etwa vom 1.6. oder 7 Bd. dann wird's ein C. Dieser Hals ist wg des Vs dicker als jeder Strathals den ich habe und fühlt sich dennoch schlank an, also ein schlanker dicker hals...  ich möchte ihn gern spielen. Also würde ich warmoth definitiv bitten, auf jeden Fall mal nachzumessen, wie dick der jeweilige Hals tatsächlich ist. wilkinson vsv und kluson lock vom rockinger - ich wollte locking und musste 8.5er nehmen, da der hals diese bohrung bereits hatte. sonst hätte ich 10er genommen, da ist die auswahl mit schaller, gotoh und sperzel viel grösser. ich tremoliere garnicht viel, dafür reicht die kombi vsv, lock tuner und dem graph tec black tusk immer.

habe eine fender jabs signature, die hat tolle sperzel staggered vintage locking, gibts auf deren seite garnicht. die fender werde ich dann wohl verkaufen, wenn mir die warmoth gefällt - für die jabs gibt's sammler.

im märz (bin im februar dienstlich im ausland) baue ich zusammen und dann stelle ich auch mal ein bild ein. aber bis dahin hast du sicher auch angefangen :-)

grüsse vom namensvettervetter

ach so und ich habe noch niemals einen hals body combi auf dem tisch liegen gehabt wo die halstasche so gut passte. kann natürlich zufall sein. und gitarrenbauer sagen, darauf komme es auch nicht an.


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Moin Michael,

Verwendest Du eigentlich Lock-Mechaniken? Wenn ja, welche?

ich habe auf meinen "modernen" Strats, also denen mit Wilkinson VSVG Trem
die Schaller Locking Mechaniken drauf. Das sind sehr gute Teile, damit und zusammen mit
dem Warmoth Black Tusq XXL Sattel (Das ist irgendein Teflon-Kunststoffgemisch) funktionieren
die Trems komplett verstimmungsfrei.

Grüße,

Andreas


Re: (Gitarre) Warmoth-Hals oder pleken? @andi-o und andere Bastelcaster-Experten

Moin ferdi (und alle anderen),


>> zu 4: Warmoth schickt, du bekommst einen Zettel vom Zoll uind darfst da antanzen und den Hals gegen Bares abholen. 19% Einfuhrumsatzsteuer und so. Ziemlich zum Brechen. Manchmal hat man aber auch Glück. Je kleiner das Paket, desto eher gleitet es durch die Finger der Zoll-Schergen. <<

Für meine Haar hab ich mir vor ein/zwei Jahren auch nen Warmoth-Hals geordert. Der kam mit UPS direkt bis zur Tür und die haben dann die Zollgebühren kassiert und weitergeleitet.

Ich hab übrigens auch nen Maple/Rosewood neck mit Edelstahlbünden genommen. Halsprofil Wolfgang und 1.75" nut width. Für mich als Akustiker einfach traumhaft. Normale Strathälse waren mir schon immer zu schmal.

Hab den Hals übrigens unfinished bestellt und dann mit Birchwood-Casey Tru-Oil versiegelt. Prima Ergebnis!

Gruß,

Lars