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(Gitarre) Neue alte Tele

Jetzt muss ich auch mal etwas loswerden, was wahrscheinlich außer diesem Forum hier kaum einer zu schätzen weiß ;-)

Ich bin ja eigentlich eher ein ein Freund von Mahagony/Ahorn/Humbucker-Gitarren. Aber manchmal passt eine Tele eben besser in einen dichten Mix als eine Les Paul oder PRS - viel besser.

Und so wollte ich mir denn endlich mal eine gute Tele kaufen - statt immer nur eine zu leihen, wenn ich mal eine brauche. Für diesen Zweck war mir aber eine Fender CS oder auch nur die Vintage-Serie einfach zu teuer.

Also habe ich mir auf Ebay eine '83er Squier Tele ersteigert.

UND: Meine Fresse, ich wusste zwar, dass die gut sind, aber nicht, dass sie SO gut sind. Ich habe ihr noch ein paar Van Zandts spendiert und Himmel, das Ding klingt wie eine '50er Broadcaster.
Das waren auch die ersten Van Zandts, die ich ausprobiert habe. Jetzt weiß ich auch, warum alle Welt von den Dingern schwärmt. Nur hätte ich mir einen Lötvorgang sparen können, wenn sie auf der Packung auch gedruckt hätten, das der Neck-Pickup RWRP ist. Beim ersten Versuch hatte ich nämlich einen '70er Out-of-Phase Sound in der Mitelstellung.

Die schrillen Höhen, die '60er Teles haben, hat sie mit den Van Zandts zwar nicht mehr (die Squier-Pickups gingen in die Richtung), aber das war ja auch der Sinn der Übung.

Um etwas besseres als diese Gitarre zu kaufen, müsste ich schon sehr viel mehr Geld ausgeben, möglicherweise sogar eine echte '50er kaufen. ;-)

Es gibt also noch Schnäppchen, obwohl ich wahrscheinlich den damaligen Neupreis bezahlt habe. ;-)

Na dann froehliches Umpolen! (noch kt)

: Jetzt muss ich auch mal etwas loswerden, was wahrscheinlich außer diesem Forum hier kaum einer zu schätzen weiß ;-)

: Ich bin ja eigentlich eher ein ein Freund von Mahagony/Ahorn/Humbucker-Gitarren. Aber manchmal passt eine Tele eben besser in einen dichten Mix als eine Les Paul oder PRS - viel besser.

: Und so wollte ich mir denn endlich mal eine gute Tele kaufen - statt immer nur eine zu leihen, wenn ich mal eine brauche. Für diesen Zweck war mir aber eine Fender CS oder auch nur die Vintage-Serie einfach zu teuer.

: Also habe ich mir auf Ebay eine '83er Squier Tele ersteigert.

: UND: Meine Fresse, ich wusste zwar, dass die gut sind, aber nicht, dass sie SO gut sind. Ich habe ihr noch ein paar Van Zandts spendiert und Himmel, das Ding klingt wie eine '50er Broadcaster.
: Das waren auch die ersten Van Zandts, die ich ausprobiert habe. Jetzt weiß ich auch, warum alle Welt von den Dingern schwärmt. Nur hätte ich mir einen Lötvorgang sparen können, wenn sie auf der Packung auch gedruckt hätten, das der Neck-Pickup RWRP ist. Beim ersten Versuch hatte ich nämlich einen '70er Out-of-Phase Sound in der Mitelstellung.

: Die schrillen Höhen, die '60er Teles haben, hat sie mit den Van Zandts zwar nicht mehr (die Squier-Pickups gingen in die Richtung), aber das war ja auch der Sinn der Übung.

: Um etwas besseres als diese Gitarre zu kaufen, müsste ich schon sehr viel mehr Geld ausgeben, möglicherweise sogar eine echte '50er kaufen. ;-)

: Es gibt also noch Schnäppchen, obwohl ich wahrscheinlich den damaligen Neupreis bezahlt habe. ;-)


Re: JV-Broadcaster

Hi Rainer Hain,

na denn herzlichen Glühstrumpf zu dieser JV-Broadcaster! Ich hab auch so ein Teil und kann Dir nachfühlen. Ist Deine auch optisch so eine blonde Schönheit mit schwarzem Pickguard, Maple Neck und drei Messingbrückchen? Und Aschenbescher?

Meine hab ich geschenkt bekommen, und eine unglückliche Vergangenheit hat diese herrliche Klampfe mit dem abgewetzten Aschenbecher auch noch (für mich allerdings eine glückliche):

Der Vor-Vorbesitzer nahm wohl an, dass ein Fender-Schriftzug besser klingt als ein Squier-Schriftzug. Also fräste er den Squier-Schriftzug ab und klebte einen ausgeschnippselten Fender-Schriftzug drauf. Sieht man von Nahen kaum, nur steht da jetzt Fender by Fender (vorher eben Squier by Fender).

Aus welchem Grund auch immer hat ein Bekannter von mir diese Klampfe vor einigen Jahren in einem Trödel-Laden für DM 160,- gekauft. Da sie diese alte nachgemachte Tele-Schaltung hatte (Hals-PU mit dickem Kondensator = Bumm, keine Höhen, Hals-PU - Steg-PU jew. alleine) und beim Steg-PU der Spulendraht gerissen war (man hörte noch was durch die Induktion, aber leise), nahm er an, die Klampfe sei kaputt. Etwas abgewetzt (wie Kiff Riffhards seine) sah sie auch noch aus, also weg damit! Er hat sie mir geschenkt. Ja! In wenigen Minuten hab ich dann die Schaltung umgelötet (Hals-PU - beide - Steg-PU) und den Steg-PU hab ich mir für glaub ich DM 60,- bei Rockinger neu wickeln lassen, und zwar overwound wie bei einer Broadcaster oder Esquire, also mehr Mitten, nicht son Eierschneider.

Ja und die Klampfe klingt fantastisch! Man hört tatsächlich die Messingböckchen twangen.

Mit Fender-Pure-Nickel-Saiten klingt sie wie von Joe Walsh a la Eagles und der Hals-Pu hat so schlönzig bluesige Höhen, aber "holzeter" als bei ner Strat. Die van Zandts hatte ich auch mal drauf, die sind jetzt auf ner anderen Tele, der overwound Squier (oder Fender?) Steg-PU kommt schön fett und der Hals-PU meiner Tele klingt so geil, den würd ich nie da rausnehmen! Sind aber früher sehr unterschiedlich gewesen, die PUs bei Squier.

Extrem gutes Teil! Viel Spass mit Deiner blonden Dame! Sieht sie auch so ähnlich aus?:

Clampf on

Yeti

PS.: Wenn Strat oder Tele brummen kann man auch den Schlagzeuger anmeckern: "Sach ma, hast Du nen Magneten verschluckt? Watt brummt da so?"


Re: JV-Broadcaster

:Ist Deine auch optisch so eine blonde Schönheit mit schwarzem Pickguard, Maple Neck und drei Messingbrückchen? Und Aschenbescher?

Meine ist schon eine SQ (November 83 steht auf dem Hals). Daher hat sie leider nicht mehr die Messingböckchen, sondern die geriffelten Stahlböckchen. Ich wollte die allerdings ohnehin noch durch Messing tauschen.

Ansonsten ist sie exakt wie Deine, den Aschenbecher bekam ich allerdings nicht dazu. Und das, mir - als Kettenraucher!

Ich habe gehört, dass die JV-Serie die Anfang '50er Teles kopieren sollte und die SQ die etwas späteren '60er Modelle. Meine hatte ursprünglich auch ein weises Schlagbrett, obwohl es das in den '50ern auch gelegentlich gab. Trotzdem muss eine Blondie ein schwarzes Schlagbrett haben - Springsteen spielt sich sonst einfach nicht so gut ;-))

Jedenfalls passen die Squier Tonabnehmer zur '60er Theorie, denn da wurden die Dinger auch bei Fender schriller. Also den Sound des "Let it be" Solos kann man mit meiner jetzt nicht mehr kopieren - Gott sei Dank. ;-)

Ich habe sie spontan auch mal in einigen meiner Aufnahmen ausprobiert. Immer da, wo ich bei der PRS oder einer Hamer Special die Bässe und die tiefen Mitten mit dem EQ rausdrehen musste, da strahlt die Tele. Einfach spielen und fertig. Herrlich!
Sie passt vom klaren, aber immer warmen Klang auch sehr gut in meine aktuellen Stücke, die sehr dicht und mit vielen elektronischen Sounds "zu" sind. Die Tele kommt da immer noch durch und man kann Synthesizer-Linien doppeln, ohne das es mulmt. Dafür habe ich sie gekauft und das tut sie toll.

Nebenbei grabe ich gerade meine alten Springsteen Platten aus und den Sound kann man mit dem Ding perfekt nageln. Das ging mit den anderen Teles, die ich bisher ausprobiert hatte, nicht.

Zum Thema Brummen:
Ich hatte - um die Wartezeit auf di Van Zandts zu verkürzen, Fender Vintage Noiseless eingebaut. Die Dinger sind auch vom reinen Klangcharakter her ziemlich gut. Nur fehlt denen der knackige Attack. Man hört akustisch, das die Gitarre mehr kann, als der Pickup wiedergibt. Das hat sich mit den Van Zandts erledigt.

Re: JV-Broadcaster

Hallo Yeti,

: Ja und die Klampfe klingt fantastisch! Man hört tatsächlich die Messingböckchen twangen.

Dieser Satz von Dir lässt mich nun nicht mehr ruhig schlafen!
Meinst Du wenn ich meine gegen diese Messingteile austausche, würde sich der Twang meiner Tele verbessern? Diese hat nämlich für meinen Geschmack entschieden zu wenig davon!

Cu
Brassy

Re: JV-Broadcaster

: Meinst Du wenn ich meine gegen diese Messingteile austausche, würde sich der Twang meiner Tele verbessern? Diese hat nämlich für meinen Geschmack entschieden zu wenig davon!

Meine sind bestellt und werden nächste Woche kommen. Dann kann ich Dir sagen, wie groß der Unterschied ist. Allerdings hat meine Tele auch ohne die Messingböckchen einen schönen Twang.

Hast Du denn, wenn Du das Teil trocken spielst, einen knackigen Attack? DAS ist nämlich das, woraus der Pickup den Twang macht. Wenn's da nichts hat, dann ist es das Holz und dann kannst Du nicht viel machen.

Re: JV-Broadcaster

Meine sind bestellt und werden nächste Woche kommen. Dann kann ich Dir sagen, wie groß der Unterschied ist.

Hallo Rainer,
Bei Rockinger? Die Vintageausführung oder diese verchromten?

Allerdings hat meine Tele auch ohne die Messingböckchen einen schönen Twang.
Hast Du denn, wenn Du das Teil trocken spielst, einen knackigen Attack? DAS ist nämlich das, woraus der Pickup den Twang macht. Wenn's da nichts hat, dann ist es das Holz und dann kannst Du nicht viel machen.

Naja- Eben zuwenig finde ich, könnte mir aber vorstellen dass sich das gesamte akustische
Verhalten durch Verwendung der Messingböckchen ändert.

Ich habe schon immer gerätselt weshalb diese ganzen Tele-Größen
häufig ausgerechnet diese Böckchen verwenden. Bei der Einstellung der Bundreinheit muss man sicher ziemliche Kompromisse eingehen.
Also muss doch ein sehr gewichtiger Grund vorliegen wenn diese Leute trotzdem diese Variante bevorzugen. Rein optische Erwägungen allein können es wohl nicht sein- Dazu sind diese Dinger einfach zu winzig.

Cu
Brassy

Re: JV-Broadcaster

Bei Rockinger? Die Vintageausführung oder diese verchromten?

Jau, bei Rockinger, wo sonst. Es sind die Vintage.

Naja- Eben zuwenig finde ich, könnte mir aber vorstellen dass sich das gesamte akustische
Verhalten durch Verwendung der Messingböckchen ändert.

Evtl. Pappel-Korpus?


Ich habe schon immer gerätselt weshalb diese ganzen Tele-Größen häufig ausgerechnet diese Böckchen verwenden.


Bei manchen ist das ganz einfach: Sie spielen eine Anfang '50er Tele. Da waren die ab Werk mit drauf. Der gute Leo hat sie wahrscheinlich weniger aus klanglichen Gründen eingesetzt, sondern weil er sie in seinem "Metal Shop" gut verarbeiten konnte. ;-))


Bei der Einstellung der Bundreinheit muss man sicher ziemliche Kompromisse eingehen.


Das fand Bill Carson auch und überredete Leo, eine Brücke mit sechs einzelnen Reitern zu entwickeln. Außerdem drückten ihn die Ecken des Korpus und er wollte leichte Ausfräsungen. Wo das zwei Jahre später endete, ist Geschichte ;-))


Ciao,
Rainer

Re: JV-Broadcaster

Hallo Rainer,

Evtl. Pappel-Korpus?

Gott bewahr! Ich habe eine G&L Asat Classic, Ahornhals, Korpus aus Esche( ziemlich leicht).

Bei manchen ist das ganz einfach: Sie spielen eine Anfang '50er Tele. Da waren die ab Werk mit drauf. Der gute Leo hat sie wahrscheinlich weniger aus klanglichen Gründen eingesetzt, sondern weil er sie in seinem "Metal Shop" gut verarbeiten konnte. ;-))

Hm... Das mag ja alles sein. Trotzdem hatte der Mann bei allem was er anfing ein goldenes Händchen. Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass ich es ganz und gar erstaunlich finde dass diese Konstruktion sich bis auf den heutigen Tag gehalten hat- Obwohl sie rein technisch völlig überholt ist. Die Nachteile sind offensichtlich. Wo aber liegen nun die Vorteile?


cu
Brassy


Re: JV-Broadcaster

Aloha Brassy -

: ... diese Konstruktion sich bis auf den heutigen Tag gehalten hat- Obwohl sie rein technisch völlig überholt ist. Die Nachteile sind offensichtlich. Wo aber liegen nun die Vorteile?

dazu vielleicht eine kurze Geschichte aus meinen Teletagen:
Ich hatte mal eine ziemlich gute Tele-Kopie von Argus (Verarbeitung und Material gleiche Güteklasse wie die JV-Squire oder frühen Tokai oder eben Fender Custom Shop). Natürlich mit der dreiteiligen Messingreiter Brücke. In einem Anfall von Perfektionismus dachte ich mir: "Runter mit dem Teil und rauf mit einer verchromten sechsteiligen Bridge." Das Ergebnis war erstaunlich.

Vorteil: Die Intonation war plötzlich einstellbar.
Nachteil: Der Ton wurde "schärfer" und verlor an "Twang". Das schnelle (aber trotzdem glockenartige) Anschwingen des Tons war weg und ich war entsetzt. Stattdessen gebärdete sich die Tele jetzt als Eierschneiderersatz.
Lösung: Die drei Messingreiter wieder draufgebastelt und mit einem Satz guter Feilen den Reiter im Bereich der G-Saite (dort hatte ich das größte Intonationsproblem) nachbearbeitet.

Später hab' ich die Tele an einen Gitarristen einer örtlichen Status Quo Coverband verkauft. Der wiederum fand den Sound anfangs zu "wuchtig" und war erst richtig glücklich als ich ihm die Einzelreiterbrücke vermachte. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

slide on ...
bO²gie

PS: Es gibt die dreiteilige Messingbridge übrigens auch fertig "Intonationskorrigiert". Mir ist leider der Name des Herstellers entfallen.



Re: JV-Broadcaster

Hi Brassy,

ansich ist schon alles von Rainer Hain und bOOgie gesagt, ich bin grad erst wiedergekommen und konnte Dir vorher nicht antworten.

Die massigen Böckchen und das Material Messing (Ist Dein Nickname "Brassy" da Programm?) machen da schon einiges am Sound aus. Insgesamt wird der Ton voller, satter und hat eben diesen schönen Anfangstwang, der eben nach Messing klingt, glockig halt und speziell.

Wenn man den Aschenbecher draufsetzt, verändert sich der Ton des Steg-PUs auch etwas, er wird etwas hohler, metallischer. Ist natürlich dann oft blöd zu spielen das Teil, weil mit dem Stoppen der Töne mit rechts und dem Dämpfen ist´s dann Essig.

Aber auch wenn ich seit über 3 Jahren nicht mehr rauche behalte ich den Aschenbecher natürlich, wenn auch mehr in dere Schublade! Bei "Beyer Bochum" hab ich mal Tele-Aschenbecher für Saitenhalter mit hochgezogenen Kanten gesehen. Falls einer einen braucht.

Clampf on

Yeti

Re: JV-Broadcaster

Später hab' ich die Tele an einen Gitarristen einer örtlichen Status Quo Coverband verkauft. Der wiederum fand den Sound anfangs zu "wuchtig" und war erst richtig glücklich als ich ihm die Einzelreiterbrücke vermachte. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

Soweit ich weiß, hat Fender die Messingböckchen ab 1955 auch durch Stahlböckchen ersetzt - die mit der geriffelten Oberfläche. Wahrscheinlich hatte Leo da gerade eine neue Maschine, die Gewinde schneiden konnte. ;-))

Auch wurden ab da staggered Polepieces eingesetzt (wie bei der Strat). Ab da war dann der Broadcaster-Ton auch bei Fender weg.

Spätere Pre-CBS Teles haben das alles also nicht mehr und die Status Quo Tele ist - glaube ich - auch ein 60er Modell.

PS: Es gibt die dreiteilige Messingbridge übrigens auch fertig "Intonationskorrigiert". Mir ist leider der Name des Herstellers entfallen.

Gibt's bei Rockinger. Genau die habe ich auch bestellt, wenn das Webformular mich nicht getäuscht hat.


Re: JV-Broadcaster

: Soweit ich weiß, hat Fender die Messingböckchen ab 1955 auch durch Stahlböckchen ersetzt - die mit der geriffelten Oberfläche. Wahrscheinlich hatte Leo da gerade eine neue Maschine, die Gewinde schneiden konnte. ;-))

: Auch wurden ab da staggered Polepieces eingesetzt (wie bei der Strat). Ab da war dann der Broadcaster-Ton auch bei Fender weg.

Hi Rainer,

sorry wenn ich mich mit meiner Halbbildung noch mal dazwische dränge: die wesentliche Änderung zwischen Broad- und Telecaster - die alledings nicht mit der Namensänderung zusammenfällt, sondern irgendwann Anfang bis Mitte der 50er erfolgte (selbst Duchossoir, aus dem ich meine Weisheiten schöpfe, weiss den genauen Zeitpunkt nicht) - ist die Benutzung von dickerem Draht mit weniger Wicklungen, die dann den berüchtigten "Eierschneidersound" gab. In den späten Fifties wurden dann die staggered pole-pieces eingeführt und die zersägten und angebohrten Schrauben als Reiter.

Gruß'n Blues, stooge

NP: Roy Buchanan, Green onions live (mit "Nancy", frühe fifties)

Re: JV-Broadcaster

Hi Brassy, Hi Yeti,

ansich ist schon alles von Rainer Hain und bOOgie gesagt, ich bin grad erst wiedergekommen und konnte Dir vorher nicht antworten.

Ja, hab soeben gelesen!

Die massigen Böckchen und das Material Messing (Ist Dein Nickname "Brassy" da Programm?)

Der Name kommt von Pjotr Abrassimow- Russischer Botschafter in den 60´er und 70´ern-
weil ich als Kind immmer völlig zerzaust und mit heraushängendem Hemden herumgelaufen bin
( wenn ich es recht bedenke tu ich das eigentlich noch heute ).

machen da schon einiges am Sound aus. Insgesamt wird der Ton voller, satter und hat eben diesen schönen Anfangstwang, der eben nach Messing klingt, glockig halt und speziell.

Och...jetzt wird mirs richtig warm.

Genau das will ich doch haben!

cu
Brassy

Re: JV-Broadcaster

die wesentliche Änderung zwischen Broad- und Telecaster - die alledings nicht mit der Namensänderung zusammenfällt,

Ist schon klar, die Broadcaster gab es nur von Ende '50 bis Anfang '51. Die Nocaster und die Tele danach waren noch identisch. Allerdings haben viele Broadcaster die Fräsung zwischen Neckpickup und Elektronikfach nicht. Es gibt allerdings auch Broadcaster mit dieser Fräsung. Scheinbar hat Leo da ein wenig experimentiert.

sondern irgendwann Anfang bis Mitte der 50er erfolgte (selbst Duchossoir, aus dem ich meine Weisheiten schöpfe, weiss den genauen Zeitpunkt nicht) - ist die Benutzung von dickerem Draht mit weniger Wicklungen, die dann den berüchtigten "Eierschneidersound" gab. In den späten Fifties wurden dann die staggered pole-pieces eingeführt und die zersägten und angebohrten Schrauben als Reiter.

Das mit den Reitern weiß ich nicht genau, aber die Pickups wurden '55 geändert. Jedenfalls schreibt das Forrest White und der sollte es eigentlich wissen, denn er war dabei ;-))

Womit er und auch Tom Wheeler endlich aufräumen, ist auch der Mythos, es hätte '48 und '49er Broadcaster gegeben. Das stimmt nun definitiv nicht. Zu der Zeit hat Leo nicht mal fertige Prototypen gehabt.

Re: JV-Broadcaster

: die wesentliche Änderung zwischen Broad- und Telecaster - die alledings nicht mit der Namensänderung zusammenfällt,

: Allerdings haben viele Broadcaster die Fräsung zwischen Neckpickup und Elektronikfach nicht. Es gibt allerdings auch Broadcaster mit dieser Fräsung. Scheinbar hat Leo da ein wenig experimentiert.
??? - ist das dieses schräge Dings zwischen den beiden PUs?

: ... die Pickups wurden '55 geändert. Jedenfalls schreibt das Forrest White und der sollte es eigentlich wissen, denn er war dabei ;-))

: Womit er und auch Tom Wheeler endlich aufräumen, ist auch der Mythos, es hätte '48 und '49er Broadcaster gegeben. Das stimmt nun definitiv nicht. Zu der Zeit hat Leo nicht mal fertige Prototypen gehabt.

Auf jeden Fall vielen Dank, damit ist aus meiner Halb- eine Dreiviertelbildung geworden.

Gruß'n Blues, stooge

Re: JV-Broadcaster

??? - ist das dieses schräge Dings zwischen den beiden PUs?

Yup. Die meisten Broadcaster hatten das nicht. Allerdings gibt es auch ein Foto von Anfang '50, wo Doc Kauffmann - der frühe Partner von Leo - einen Prototyp mit dieser Fräsung hält.

Solche Dinge hat Leo aber oft geändert, oft auch während der laufenden Produktion.

Übrigens waren das strenggenommen alles Mexiko-Teles, denn die meisten Mitarbeiter waren Mexikaner ;-))

Re: (Gitarre) Neue alte Tele

Gratulation zur neue Tele erstmal,

als bekannter Tele-Fan auch von mir ein paar Bemerkungen:

die Van Zandt sind wirklich die besten Tele-pickups die´s gibt. Sie nehmen der Tele diese bissige, schrille Schärfe.
Auch meine mittelmäßige Nocaster-Relic wurde mit den VZ geheilt - und klingt jetzt wunschgemäß.

Eine gute echte 52´er Tele konnte ich schon mehrmals ausprobieren - das ist dann allerdings noch eine andere Klasse drüber. Leider sind die alten Gurken zu teuer und kaum zu kriegen.

Zu Clems Posting wg. dem umpolen: die Tele Pu´s sind komischerweise schwarz = Masse wie sichs gehört (bei meinen Jedenfalls). Trotzdem empfiehlt es sich die Polung bei VZ zu überprüfen (bei STRAT Pu´s ist weiß = Masse).

GRuSS CB - jetzt kannst Du ja Danny Gatton üben ...

Re: (Gitarre) Neue alte Tele

Leider sind die alten Gurken zu teuer und kaum zu kriegen.

Der Guitar & Coffee Shop in Mannheim hat gerade eine '50s Tele und eine Esquire da. Falls Du Bedarf hast... ;-))


Zu Clems Posting wg. dem umpolen: die Tele Pu´s sind komischerweise schwarz = Masse wie sichs gehört (bei meinen Jedenfalls). Trotzdem empfiehlt es sich die Polung bei VZ zu überprüfen (bei STRAT Pu´s ist weiß = Masse).

Beim Stegpickup stimmte es auch, da war schwarz Masse. Beim Neckpickup stimmte es nicht, den musste ich umdrehen. Möglicherweise sind das auch noch alte VZs, André hat da mal etwas zu geäußert, dass ich aber nicht mehr ganz zusammenkriege. Jedenfalls sahen die kleinen Plastikschächtelchen ziemlich alt und verbeult aus ;-))

Alte Tele

: Der Guitar & Coffee Shop in Mannheim hat gerade eine '50s Tele und eine Esquire da. Falls Du Bedarf hast... ;-))

Bedarf hätte ich schon - nur die Kohle ...

Einen Saitentip hätte ich noch auf Lager: die 7ender 250´s klingen auf der Tele wirklich supergut - sie klingen so richtig snäppy in den höhen und klatschig in den Bässen.
Sie sind als 10er relativ weich und passen IMHO gut zur Tele mit MappleNeck.

GRuSS CB

P.S. Hatte am Freitag einen Auftritt und die STRAT mal wieder zugunsten der Tele zuhause gelassen - es ist eine Wohltat einen Auftritt nur mit Les Paul und Tele zu bestreiten - das reine Vergnügen.


Re: JV-Broadcaster

>>PS: Es gibt die dreiteilige Messingbridge übrigens auch fertig >>"Intonationskorrigiert". Mir ist leider der Name des Herstellers entfallen.

Gibt's bei Rockinger. Genau die habe ich auch bestellt, wenn das Webformular mich nicht getäuscht hat.

Hallo Rainer,
ich habe bei Rockinger einen Sattel entdeckt mit dem man die Intonation korrigieren kann:

DerEARVANA GUITAR NUT

Das könnte funktionieren!

cu
Brassy

Re: JV-Broadcaster

: Vorteil: Die Intonation war plötzlich einstellbar.

: Nachteil: Der Ton wurde "schärfer" und verlor an "Twang". Das schnelle (aber trotzdem glockenartige) Anschwingen des Tons war weg und ich war entsetzt. Stattdessen gebärdete sich die Tele jetzt als Eierschneiderersatz.

: Lösung: Die drei Messingreiter wieder draufgebastelt und mit einem Satz guter Feilen den Reiter im Bereich der G-Saite (dort hatte ich das größte Intonationsproblem) nachbearbeitet.

Hallo bO²gie,
Deine Beschreibung hat mich vollends überzeugt!
Diese Messingdinger werde ich mir nun zulegen, und zur Freude meiner Mitmenschen stundenlang "40 miles of bad road" vor mich hindudeln :-)

cu
Brassy

Re: JV-Broadcaster / Sattel / Catalyst

Hallo Brassy -

: ich habe bei Rockinger einen Sattel entdeckt mit dem man die Intonation korrigieren kann:
: DerEARVANA GUITAR NUT
: Das könnte funktionieren!

Das funktioniert natürlich bei Tönen die nahe des Sattels gegriffen werden (die trotz korrekter Stimmung oft etwas "sharp" klingen) und mit den offenen klingenden Saiten nicht so recht im Einklang schwingen wollen. Ab einem Barre/Capo im ersten Bund ist der Vorteil eines solchen intonationskorrigierten Sattels wieder für die berühmte Katz. Ich such immernoch den Namen der Firma, die diese intonationskorrigierten Doppel-Brass Reiter anbietet. Leider bin ich immer noch nicht fündig geworden.

Dabei habe ich aber nebenbei herausgefunden das die verrückten Holländer bei Catalyst einen solchen Sattel auch anbieten. (unter Products / AP Nut ... sowohl für Freudlos Trems, als auch als Standard Sattel).

Catalyst ist 'ne superwitzige Firma die Gitarren aus Ceramikverbundstoff baut. Ich hab' noch einen Prototyp hier (Stratform, 1 Piece Soundcompound (Ceramic/Graphit), Halsmaß wie bei einer Tom Anderson, HB/SC/HB, Wilkinson Tremolo. In Gold. Gewicht wie 'ne Les Paul Custom, Sustain noch ein halbes Jahr länger ... wenn jemand Interesse hat: Angebote an boogie@slidetone.de)

slide on ...
bO²gie


Re: JV-Broadcaster / Sattel / Catalyst

Hallo bO²gie,

Das funktioniert natürlich bei Tönen die nahe des Sattels gegriffen werden (die trotz korrekter Stimmung oft etwas "sharp" klingen) und mit den offenen klingenden Saiten nicht so recht im Einklang schwingen wollen.

Das ist doch schonmal was! Dieser Earvana-Sattel sieht mir so aus als könnte man außerdem noch die Saitenhöhe verstellen. Da bei mir sowieso ein Neuer fällig ist, ich aber keine Bundfeilen habe und andererseits den Webstersätteln nicht recht traue wäre dieser Sattel vielleicht bedenkenswert.

Ab einem Barre/Capo im ersten Bund ist der Vorteil eines solchen intonationskorrigierten Sattels wieder für die berühmte Katz. Ich such immernoch den Namen der Firma, die diese intonationskorrigierten Doppel-Brass Reiter anbietet. Leider bin ich immer noch nicht fündig geworden.

Hast Du mal eine Suche mit Copernic 2000 probiert?
Meines bekomme ich auf meinem PC beim besten Willen nicht mehr zum Laufen :-(((

Dabei habe ich aber nebenbei herausgefunden das die verrückten Holländer bei Catalyst einen solchen Sattel auch anbieten. (unter Products / AP Nut ... sowohl für Freudlos Trems, als auch als Standard Sattel).

Eine wirlich schöne Seite!
Den Jan Akkerman gibts also auch noch ?!

Hier sind noch ein Paar Stringbender Links:

Parsons ( Preise jenseits von Gut und
Böse)

Hipshot ( Die haben übrigens auch einen Onlinestore)

cu
Brassy

Re: (Gitarre) Neue alte Tele

Hi Rainer,

viel Spaß mir Deiner Tele. Bezüglich der Pickups noch folgende Info:

Kein Wunder, daß die Van Zandt nicht diese scharfen Höhen haben. Denn sie sind ja Kopien eines frühen '50er Jahre Pickups. W.L. van Zandt spielte selbst einige diese ganz frühen Teles in seiner Band. Erst die späteren Teles, hauptsächlich ab Ende der '60er Jahre haben diesen dünnen und höhenreichen Sound auf dem Steg Pickup.

Viele Grüße

André

Re: (Gitarre) Neue alte Tele

Hi André,

sorry, dass ich nicht bei Dir geordert habe! Aber ich konnte einfach nicht mehr warten und ein Laden in Wiesbaden hat sie mir freundlicherweise besorgt.

Aber nur unter der Bedingung, dass ich dem netten Menschen berichte, wie sie sich machen. Er hatte nämlich noch keine verbaut. Könnte sich aber jetzt ändern ;-))

Re: JV-Broadcaster

Meinst Du wenn ich meine gegen diese Messingteile austausche, würde sich der Twang meiner Tele verbessern?

Hatte Dir ja versprochen, meine Ergebnisse zu posten, wenn die Böckchen angekommen sind.

Es stimmt tatsächlich, der Twang wird - ich würde es fetter und wärmer nennen - man könnte es aber auch wie Yeti sagte mit "bauchig" oder "glockig" beschreiben. jedenfalls schmatzt es schön.

Nur hat es für meinen Geschmack den Grundcharakter der Gitarre nicht verändert. Wenn es bei Dir akustisch schön twangt, dann machen Messingböckchen noch mal den richtigen Kick.

Aber die Dinger kosten ja nun nicht die Welt, da würde ich einen Versuch starten.

Re: JV-Broadcaster

Hatte Dir ja versprochen, meine Ergebnisse zu posten, wenn die Böckchen angekommen sind.

: Es stimmt tatsächlich, der Twang wird - ich würde es fetter und wärmer nennen - man könnte es aber auch wie Yeti sagte mit "bauchig" oder "glockig" beschreiben. jedenfalls schmatzt es schön.

Hallo Rainer,
vielen Dank für Deinen Bericht. Dieses Forum ist doch ein wahrer Segen, denn in der Tat wäre ich selber nie auf die Idee mit diesen dreiteiligen Böckchen gekommen!

Nur hat es für meinen Geschmack den Grundcharakter der Gitarre nicht verändert. Wenn es bei Dir akustisch schön twangt, dann machen Messingböckchen noch mal den richtigen Kick.

Den Grundsound meiner Tele finde ich durchaus edel, nur eben der fehlende Twang hat mich immer geärgert, konnte mir aber nie erklären woran das liegen mag.

Aber die Dinger kosten ja nun nicht die Welt, da würde ich einen Versuch starten.

Das werde ich unbedingt tun!

Cu
Brassy