(Technik) Welches Pult kaufen?
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Beitrag von Friedlieb vom November 29. 2007 um 19:24:03:
Guten Abend allersaits,
wie ich letztens schonmal angedeutet habe, steht bei meiner Band demnächst der Kauf eines Mischpults an.
Zwar sind noch nicht alle meine Mitmusikanten von der Notwendigkeit überzeugt, aber das wird schon noch werden, hoffe ich.
Zur Abrundung der Meinungsbildung und weil es halt zahlreiche Möglichkeiten gibt, stelle ich hier mal den bisherigen Stand meiner Überlegungen vor und bitte um Anmerkungen, Kritik und Rat.
Ich hätte natürlich auch "Onkfrage" oben drüberschreiben können. Und ich hoffe natürlich auch, daß der Onk was dazu schreibt. Zwar gab es schon den Rat "Kauf den Wizard", aber nicht den konkreten Grund. Außerdem ist das ja ein Thema, welches all die von uns interessiert (oder interessieren sollte), die gelegentlich live auftreten. Und daher hoffe ich auf zahlreiche fundierte Statements.
Hier meine Überlegungen:
Das Pult darf was kosten. Im Pult treffen alle Drähte zusammen; alle Töne müssen sich dort hindurchquetschen. Es ist also ein, nein *der* technische Engpass im Bandsound und steht damit auf dem ersten Platz der potenziellen Schwachstellen und auch Optimierungsziele.
Aus diesem Grund fallen die niedrigpreisigen (ich schreibe absichtlich nicht preiswert) Pulte von Behringer, Phonic etc. aus der Auswahl raus. Nicht falsch verstehen: ich bin mit meinem kleinen UB1002 zuhause hochzufrieden, obwohl der Fader bereits nach 5 Monaten anfing zu kratzen - für den angedachten Zweck ist es einfach okay. Die Featurelisten dieser Pulte sind ja beachtlich, aber Featurelisten sind ja nicht alles. Und wenn ich bedenke, daß so ein Pult angesichts der integrierten Bauweise und der Reparaturpauschalen zum Totalschaden wird, wenn kurz nach Ende der Garantiezeit ein Kanalzug ausfällt, dann krieg ich Pickel.
Unser Budget ist in Maßen flexibel. In der Bandkasse ist etwas Geld von den letzten Gigs, und ob dann jeder noch 50 oder 150 Euro drauflegt, das ist zumindest verschmerzbar. Trotzdem wollen wir natürlich kein Geld verschwenden.
Ein paar Dinge sind Pflicht. Wer auch immer am Pult steht, sollte die volle Kontrolle haben, und deshalb will ich keine Submischer für Drums etc. haben (so machen wir das im Moment). Es müssen also 16 Mikro-Kanäle sein, damit das komplette Drumset abgenommen werden kann und auch noch eine kleine Reserve bleibt. 12 Kanäle genügen da nicht. Und eine (semi-)parametrische Mittenreglung je Kanal muss auch sein. Andere Features wie Insertwege etc. sind so allgemein üblich, daß ich sie jetzt mal nicht alle aufzähle.
Leihen statt kaufen? Natürlich gibt es den Ansatz, daß man sich bei größeren Gigs Dinge beim örtlichen PA-Verleiher verschafft und daher nicht immer alles kaufen muß. Ich finde das auch okay. Aber irgendwo muß man die Grenze ziehen: was will ich aus eigener Kraft leisten können? Wie handhabt ihr das? Wenn nämlich jedesmal der größte Teil der Gage für Leihgebühren draufgeht, kommt nie genug Kohle zusammen, was eigenes zu kaufen.
Welches Pult denn nun? Die Auswahl der Alternativen habe ich mal nach umfangreicher Recherche und dem Lesen zahlreicher Manuals auf folgende drei Geräte eingedampft (in Klammern die Preise jeweils mit Case): - Mackie CFX20 (900) - Allen & Heath PA20 (1200) - Allen & Heath Wizard 16 (1500)
Kennt jemand ein weiteres empfehlenswertes Pult in diesem Preisrahmen, oder möchte jemand von einem dieser drei Geräte abraten? Dann lasst es mich bitte wissen.
Im Moment schwanke ich zwischen allen dreien, deshalb habe ich sie auch aufgelistet. Für das Mackie spricht in erster Linie der Preis. Die Frage "Wizard oder PA20?" macht mich ratlos. Der Wizard hat viele Eigenschaften, die ihn als Super-Pult qualifizieren, aber der PA20 hat offenbar auch seine Vorteile: separater Subwoofer-Ausgang mit Tiefpass-Schalter (erspart die Weiche für die Subs), alles schön breit und übersichtlich (auch die Stereokanäle, die Effect Returns und die Monitorsektion), kostet weniger, etc. Ein Hammer beim Wizard sind die zwei parametrischen Mitten-EQs je Kanal. Ich kann mir vorstellen, daß man das nicht mehr missen mag, wenn man es mal hatte. Sechs Aux-Wege? Hmmm, ich meine, vier müssten genügen.
So, jetzt hab ich viel geschrieben und dabei einige meiner Fragen im Text versteckt. Vielleicht hat ja der eine oder andere von euch eine Antwort darauf.
Keep rockin' Friedlieb
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