Aussensaiter Forum

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(Bariton) Erster Hörsturz ..ähh ..eindruck

Sie ist daaaaaaaa!!! Die Los Booritos Special steht vor mir. Für die die die Entstehungsgeschichte noch nicht mitgekommen haben: Vor einiger Zeit erstand ich günstigs eine Rockinger Les Paul Special mit 2 P-90's (für den Preis von 1 1/4 Gibson PU's ;-)). Das Baby war ansich auch Klasse. Nur hatte ich vorher schon eine ES-295 von Epiphone erstanden und mein geliebtes Fiesta Red Squier Teil mit einem P-90 bestückt. Nun war also eine P-90 Gitarre sozusagen "übrig". Nun wollte ich die Rockinger auch nicht in der Ecke anstauben lassen (Staub ist nämlich viel ätzender als Lackmacken) und da ich mich schon länger mit einem Bariton Hals liebäugel (und 'ne Danelectro Bariton bestellt hab. die einfach nicht an Land kommt), hab' ich den Gitarrenbauer meines Vertrauens (Jas von Drajas Guitars) beauftragt einen Bariton Neck für den Rockinger Body zu schnitzen. Da mir das ganze mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Open Tuning vorschwebte, mit dem man Bassisten enterben kann, mußte der Hals schon fast zwangsläufig einen reversed headstock (wegen längerer Saite gleich mehr Zug) haben und was schaut schöner aus als eine umgekehrte Telekopfplatte? Der Hals sollte schön griffig sein, also wurde eine schöne D-Form gewählt und auf "Jeff Beck-meets-Baseball-Bat" Maß gebracht. Weil man nie genug Bünde haben kann, die man nie im Leben benutzt, entschied ich mich für 24 Bünde, bei einer 57 cm Mensur. Dazu grünlich-perlmuttig glänzende Dots und phosphorisierende Sidedots (damit man auch im Dunklen weiß wo man ist, wenn man sich auf dem langen Hals mal verlaufen hat). Außerdem wurden dem Baby noch Kluson Mechaniken spendiert (die neuen, die Göldo jetzt namensrechtlich erworben hat) und eine Allparts Bridge (die schönen einteiligen ohne Tailpiece und ohne justierbare Reiter im frühen Les Paul Stil. Who needs intonation if you can go to low G?) Als kleine kosmetische Feinheit wurden die cremefarbenen P-90 Kappen noch gegen schwarze Kappen getauscht, wobei die hintere Kappe "Wolvszitzen" hat (© ul³i).

Und wie klingt es nun? Ein Wort nur: Boahhhhhhhhhhh.
Und wie schaut's aus:
(Photomontage aus der Planungsphase):

Org. Photos und Soundfiles folgen noch.
Wer Live bei der Entjungferung dabei sein möchte:
23.06.00 Ohrenfeindt
Rote Laterne (HH St. Pauli) 21.30 Uhr

slide on ...
bO²gie

NP: Na, was wohl ;-))

Re: (Bariton) Erster Hörsturz ..ähh ..eindruck

Hi Boogie,

Glueckwunsch zum fertigen Teil ! Kann mir vorstellen, wie Du dich fuehlst ( hatte ja seinerzeit auch ne Anfertigung von Rockinger, und dann demnaechst...nee, pssssst ! )
Uebrigens gefaell tmir, dass die ganzen Sondersachen ( Tuner, leuchtende Dots etc. ) alle SInn machen... da hat sich jemand Gedanken gemacht ( mal im Bezug auf das Signature-Thema ).
Jetzt komm mri aber bloss nicht naechsten Monat mit nem Signaturemodell vom Massenkonzern an, von wegen "Boogie Baritone Signature Les Tele" oder sowas !
=)
Alles Liebe
Eric

NP: Dixie Dregs- FUll Circle


Re: (Bariton) Erster Hörsturz ..ähh ..eindruck

Hi Eric -

: Jetzt komm mri aber bloss nicht naechsten Monat mit nem Signaturemodell vom Massenkonzern an, von wegen "Boogie Baritone Signature Les Tele" oder sowas !

Ich hab' deinen Artikel über Signatures mit Vergnügen gelesen und kann dich beruhigen: Ich bin kein besonderer Fan von sogenannten "Signature" Instrumenten (vor allem, da ich die Mechanismen in diesem Biz auch ein wenig kenne und weiß was für ein Schmuh da betrieben wird. Ich muß bei Signature Instrumenten immer an den VW Gold Rolling Stone denken und versuch mir dann immer Herrn Riffhard in der praktischen Familienkutsche vorzustellen :-))

Aber es gibt noch etwas viel entscheidenderes was gegen ein "bO²gie" Signaturemodell spricht (abgesehen davon das mit der Massenkompatible Appeal fehlt): Ich hab' irgendwie eine Nase für unverkäufliches Zeug. In einem der Gitarrenshops, in denen ich früher arbeitete, gab's den klassischen Test: Wenn mich etwas 101% begeisterte (zB eine babyblaue Halbakustik mit Stingray Flammendekor und güldenen Bigsby) dann war's allen klar: Absolut unverkäuflich, bloß nicht bestellen ;-))

Ähnlich wird das mit so einer Bariton sein (obwohl sich die Danolectro's ja ganz gut verkaufen ... ich warte immernoch auf meine. Aber da geht wohl auch viel über den Preis.) Und wer mag schon Necks mit dem Durchmesser eines Baseballbats? Und wer stimmt sein Instrument auf G D G d g b? Der Kundenkreis wäre äußerst beschränkt, oder?

Lustig ist allerdings für mich, das sich mit meiner "Los Booritos" ein Kreis schließt. Wenn mir vor über 20 Jahren nicht ein dämlicher Verkäufer erzählt hätte, das man an E-Bässe kein Wah Wah anschließen darf, wäre ich Bassist geworden. Meine erste E-Gitarre war eigentlich eine "Notlösung" (schließlich versicherte der freundliche Verkäufer mir, das man an E-Gitarren ein Wah Wah anschließen können, nur Bässe würden davon wohl kaputt gehen). Den "Wah Wah Test" hat die Bariton jedenfalls mit Bravour bestanden. Am Freitag wird sie dann beim ersten Gig eingeweiht. Ich freu mir jetzt schon ein Loch in den Bauch, wenn die halbe Hamburger Musikpolizei wieder was zu bestaunen hat (die haben sich ja gerade mal an meine ES-295 für's Abrockern gewöhnt ... die Booritos wird der nächste Schock sein).

slide on ...
bO²gie

(Bariton) Also doch... (war ebenfalls: Erster Hörsturz ..ähh ..eindruck)

Hi Sven,

: Wenn mir vor über 20 Jahren nicht ein dämlicher Verkäufer erzählt hätte, das man an E-Bässe kein Wah Wah anschließen darf, wäre ich Bassist geworden.

Aha. Hatte ich das doch bereits vor einer Woche gemutmaßt, daß Du ein verhinderter Bassist bist! Für einen Bassisten hast Du aber ganz schöne Teetrinker-Saiten drauf, mein Freund. ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Wauwau

: : : Wenn mir vor über 20 Jahren nicht ein dämlicher Verkäufer erzählt hätte, das man an E-Bässe kein Wah Wah anschließen darf, wäre ich Bassist geworden.

Der Mensch sollte sich mal Burma Shave anhören: zwei Gitarren, ein Baß, und alle mit wahwah

Jo

Re: (Bariton) Also doch... (war ebenfalls: Erster Hörsturz ..ähh ..eindruck)

: : : Wenn mir vor über 20 Jahren nicht ein dämlicher Verkäufer erzählt hätte, das man an E-Bässe kein Wah Wah anschließen darf, wäre ich Bassist geworden.

: Also das Argument muss ich dringend in meine Liste '101 Gründe, _nicht_ Bass zu spielen' aufnehmen ...

Gibt's die Liste tatsächlich? Wenn ja, wäre ich mal dran interessiert, und wenn's nur ist, um meine Bassistenfreunde zu ärgern ;-)

Johannes

Re: Also bitte ...

: Ich kenne natürlich keine Gründe.

Also mein Ibanez-Wah ( ja, steinigt mich ;] ) hat einen Schalter "Guitar <-> Bass".

Dafuer haben die ollen Basskoffer nie auf den Ruecksitz meiner Autos gepasst...

Cheers, Olli

--
Was tut man wenn ein Basser vor der Tür steht?
Man gibt ihm Geld und nimmt die Pizza entgegen...


Re: Also bitte ...(Ibanez-Wah)

: : Ich kenne natürlich keine Gründe.

: Also mein Ibanez-Wah ( ja, steinigt mich ;] ) hat einen Schalter "Guitar <-> Bass".

Wieso steinigen? Ok, ich habe den Scherz schon rausgelesen, aber: Ich habe auch so ein Ibanez WH10 mit GTR/BASS-Schalter.
Ich benutze das nicht, aber mich würde interessieren, ob das
so einen miesen Ruf hat.

auster

NP: Ventilator-Geräusch


Re: Also bitte ...(Ibanez-Wah)

: Wieso steinigen? Ok, ich habe den Scherz schon rausgelesen, aber: Ich habe auch so ein Ibanez WH10 mit GTR/BASS-Schalter.
: Ich benutze das nicht, aber mich würde interessieren, ob das
: so einen miesen Ruf hat.

Naja, es ist halt nicht so ein angesagtes NeoVintage-Teil, wie Buddha, Morley und Konsorten. Soundmaessig war ich mit meinem eigentlich immer ganz zufrieden. Allerdings ist das Plastikgehaeuse nicht ganz das gelbe vom Ei. Am ersten Tag brach bei mir die Trittflaeche durch, obwohl ich immer unter 2 Zentnern gewogen habe ;) Nun hat das Filter-Poti aufgegeben - muss mal reinschauen, ob es verdreckt ist oder anderweitig gelitten hat...

Cheers, Oliver

NP: Anathema Judgement

Genau!

Dann wird es nämlich immer wieder wie jetzt kommen: In zwei Bands spielen und von bisher drei anderen gefragt zu werden, ob man nicht fest oder aushilfsweise mitspielen will - und dabei gibt es selbst in Trier noch bessere Bassisten, würde ich mal sagen ...

Re: (Bariton) 57 cm Mensur ???

: Weil man nie genug Bünde haben kann, die man nie im Leben benutzt, entschied ich mich für 24 Bünde, bei einer 57 cm Mensur.

Bariton mit 24 Bünden bei 57 cm Mensur? Die hohen Lagen sind wohl für musikalische Löwenäffchen gedacht.

Nix kapieren, stooge


: NP: Muddy Waters, The same thing


Re: Also bitte ...

Da hab ich auch noch welche...

"Da sind die Saiten zu teuer"
"Kein Floyd Rose"
"Da kriegt man nicht die Maedchen" ( Ha, als wenn... ) =)
"Hals zu lang, ist ungesund fuer Schulter und Arme, da drauf zu spielen"
"Slidesoli machen auf dem Bass nur halb so viel Spass"
=)

Eric

NP: Joey Tafolla- Infra Blue


Re: (Bariton) Ob denn wohl der Amp das mitmacht? (war: Erster Hörsturz ..ähh ..eindruck)

Also, den Beitrag im G&B finde ich mal wieder richtig gut. Ich find's immer super, wenn man so oft hoert, wie sehr man sich auf die fachmaennische Beratung im Laden verlassen kann.
Ich war neulich auch mal wieder auf Stippvisite beim oertliche Mars Superstore, und da bin ich mit der Valley Arts ( mit EMG's ) aufgetaucht.
Hat mir der Techniker erzaehlt, ich solle bitte vorsichtig sein, weil man mit so aktiven Pickups massenweise Amps kaputtmachen kann.
Als ich dann zu lachen aufhoerte, fragte ich, ob er mir da ne technische Begruendung fuer geben kann...
Hat er gesagt, klar... "Ne elektrische Gitarre mit passiven Pickups hat nen Output von ganz wenig mV. Und so EMG's mit nem 9 V-Block, klar dass der Amp da kaputtgeht".
Doch, war interessant.
Alles Liebe
Eric

NP: Joey Tafolla- Infra Blue

Re: (Bariton) 57 cm Mensur ??? Muß natürlich 57 cm Hals heißen, und ist somit auch für die Schlachtergesellen unter den Löwenäffchen spielbar (k.T.)

: : Weil man nie genug Bünde haben kann, die man nie im Leben benutzt, entschied ich mich für 24 Bünde, bei einer 57 cm Mensur.

: Bariton mit 24 Bünden bei 57 cm Mensur? Die hohen Lagen sind wohl für musikalische Löwenäffchen gedacht.

: Nix kapieren, stooge

:
: : NP: Muddy Waters, The same thing


Re: Also bitte ... wirklich!

: Da hab ich auch noch welche...

: "Hals zu lang, ist ungesund fuer Schulter und Arme, da drauf zu spielen"
: "Slidesoli machen auf dem Bass nur halb so viel Spass"
: =)
: Eric

Wer bitte erzählt denn so einen Quatsch? Etwa der Mann der 9V Batterien nur an Waffenscheinbesitzer und Abrissunternehmen verkauft?

rotfs ...
bO²gie

PS: Heute war erste Ohrenfeindt Probe mit der "Los Booritos". Ihr hättet mal den verkniffenen Gesichtsausdruck meines Bassers sehen sollen, als er sich ein bemüht freundliches: "Klingt ja ganz nett" abkniff ;)=)

slide on ...
bO²gie

Re: Also bitte ... wirklich!

Hallo Boogie,

finde ich sehr interessant, jetzt, das mit der Baritongitarre. Waere mal nett, mehr ueber das Spielgefuehl und so zu hoeren, zB bezgl. SOlosound.
Ist ja die alte Predigt von wegen "Wenn es tief sein muss, dann besser Baritongitarre als 7Saiter, schon wegen der Mensur"... ist zwar beides etwas unterschiedlich, trotzdem waer's interessant, da mal mehr zu hoeren =)
Alles Liebe
Eric

NP: Cheap Trick- Music For Hangovers

: PS: Heute war erste Ohrenfeindt Probe mit der "Los Booritos". Ihr hättet mal den verkniffenen Gesichtsausdruck meines Bassers sehen sollen, als er sich ein bemüht freundliches: "Klingt ja ganz nett" abkniff ;)=)

: slide on ...
: bO²gie


Re: 7 Saiter versus Sex (war: Also bitte ... wirklich!) Part 1

Hi Eric -

: Ist ja die alte Predigt von wegen "Wenn es tief sein muss, dann besser Baritongitarre als 7Saiter, schon wegen der Mensur"... ist zwar beides etwas unterschiedlich, trotzdem waer's interessant, da mal mehr zu hoeren

also, nach der ersten Probe gestern (und vor dem ersten Gig heute) kann ich dazu folgendes sagen: Ob 7 Saiter (mit normaler Mensur) oder Bariton (mit verlaengerter Mensur) macht schon einen heftigen Unterschied.

Aber der Reihe nach: Ich stimme ja schon meine normalen Gitarren tiefer als wahrscheinlich so manch 7-Saiter.
(C G C g c e')
D.h. fuer die tiefe C Saite ist eigentlich eine .054 minimum Anforderung, sonst wird's schlabbrig.

Auf der Bariton kommen .068-014 zum Einsatz und die Stimmung ist natürlich auch keine Quinte tiefer als es "normal" wäre.
(G D G D g b')

Als notorischer Capo-User hab' ich mein "normales" C ab dem 5 Bund. Ich hab' natuerlich gleich mal probiert wie sich die Bariton als "Ersatz"gitarre mit Capo spielen laesst. Da der Hals 10cm laenger als ein normaler Strathals ist, ging's von der bespielbarheit her wunderbar. Tonal bleibt die Bariton aber trotzdem Sieger in Sachen Fatness. Was mich sehr überrascht hat, ist das die Bariton deutlich "lauter" klingt. Beide Gitarren, die ich gestern verglichen habe, haben P-90's in der Bridgeposition. Eigentlich hatte ich vermutet, das die Bariton einfach nur "bassiger" klingen wird, aber der "Lautereffekt" war wirklich verblueffend. Aber es kommt noch ein tonaler Unterschied. Die Bariton klingt deutlich "akustischer". Sie schneidet sich nicht mittig-hoehenreich durchs Soundgefuege der Band, sondern legt sich tiefmittig und trotzdem offen irgendwo zwischen Bass und Drumkit....

|Part2 folgt heut Nachmittag. Muß mal kurz ausser haus|

slide on ...
bO²gie

NP: Cheap Trick | Live at Budokan ("Vintage Mix")
: NP: Cheap Trick- Music For Hangovers


Re: Also bitte ...

Tach Eric!

Als Betroffener mein Senf:

: "Da sind die Saiten zu teuer"

Deutliches Ja - drei Bässe vor wichtigen Auftritten neu zu besaiten kostet erstmal 160,- :-(

: "Kein Floyd Rose"

Ist das nicht ein Argument FÜR den Bass? ;-)

: "Da kriegt man nicht die Maedchen" ( Ha, als wenn... ) =)

Ha, als wenn ...

: "Hals zu lang, ist ungesund fuer Schulter und Arme, da drauf zu spielen"

Darum spiel' ich ja auch nicht unter'm siebten Bund ...

: "Slidesoli machen auf dem Bass nur halb so viel Spass"

Streich' "Slide"!

: =)

Jep!

Nos vemos en infierno, Pepe

NP: Louise Attaque, Tes Yeux Se Moquent

Re: 7 Saiter versus Sex (war: Also bitte ... wirklich!) Part 2

Part 2:

Also, Part 1 hörte auf mit: Die Bariton ist "lauter" und klingt "akustischer". Ok, die Saiten schwingen mehr aus (laengere Saiten + tiefere Stimmung) und dem muß man natuerlich auch etwas an der Einstellung des Amps Tribut zollen. Etwas weniger Gain tut auf jedenfall gut um Matsch zu verhindern. Auch spieltechnisch sollte man sich etwas auf die dickeren Saiten einstellen, besonders auf die tiefste (in meinem Fall G) Saite. Stumpfes reinpruegeln quittiert die Saite mit einem hubschrauberartigen Droehnen. Die nächste Saite (bei mir D) verhaelt sich da schon moderater. Hier kann ich wieder, wie gewohnt, bar jeder Sensibilitaet reinhauen, das es eine Freude ist. Und es hat schon einen Grund, warum ich es liebe "doppelte" Saiten zu haben. Die nächste Saite ist nämlich wieder ein G und für tiefe Riffs in G wie geschaffen. Hier koennten sogar koRn-Juenger neidisch werden.

Apropos koRn: Wie ist das nun im Vergleich zu 7 Saiter? Nun, 7 Saiter sind bestimmt auch 'ne spannende Sache und gerade für Opentunings eröffnen sich da sicher noch unergründete Welten .... trotzdem scheint mir eine 7 Saiter eher eine Art "Kein Fisch, kein Fleisch" Instrument zu sein. Für "2 Finger Grunz Geschrubbe" ala Limp B oder koRn tut's im Prinzip ja auch eine normale 6 Saiter, die man in die tiefe erweitert und dafuer auf die hohe e'-Saite verzichtet. Der Vorteil bleibt halt der normal breite Hals (und unmengen von Replacment Tonabnehmern ... bei 7 Saiter PU's ist die Auswahl eher mager, vor allem wenn man keinen Vollschredder Humberger sein eigen nennen möchte). Die Alternative wäre aber natürlich auch eine Bariton, aber dann mit nicht zu dicken Saiten (und kein tiefes G als tiefsten Ton). Mit .060-0.12'er- Saiten kann ich mir eine Bariton tatsaechlich gut als Alternative fuer Hardcore-Halbtonverschieberei vorstellen. Bendings für Solospiel sind wegen der Laenge der Mensur auch kein Problem (ich ueberleg sogar gerade die hohe 14'er gegen eine 16'er zu tauschen. Dann duerfte auch in hohen Lagen ein schoen straffes SRV Spielgefuehl eintreten).

Als persoenliche Entdeckung fuer mich haben sich auch die Dunlop Medium Jumbo Frets herausgestellt. Eigentlich liebe ich ja die alten Vintage Frets von Fender. Normale Jumbos sind mir immer zu fett. Die Medium Jumbos sind von der Hoehe her wie Jumbo Frets aber von der Breite her schlanker. Bendings auf dicken Saiten sind so selbst fuer Teetrinker und Frauenversteher kein Problem mehr.

Und auch meiner grenzenlose Verehrung für P-90's hat die Bariton noch mal eine Schub versetzt. Ich hatte ja schon eine Bajojet von Dearmond hier zum Test (mit den neuen Y2K Singlecoils, die eine etwas geringere Ausgangsleistung haben als die P-90's, aber schon hervorragend klingen). Ausserdem hatte ich eine Bariton Strat von Drajas mit Humberger in der Bridge Position ausprobiert (Jas von Drajas ist auch der, der meinen Bariton Hals gebaut hat). Das was den Dearmonds als letztes Fuenkchen fehlen und ein Humberger zuviel hat, hat der P-90 in der exakten Dosierung. Gut Ton pur. Genug Singlecoil-Glanz um zu strahlen und genug Punch um zu rocken. Und der Volume Regler wird zu Schaltzentrale. Statt Steptanz einfach ein Drittel Volume weniger und es perlt und cleaned und Volume auf und es drueckt und rotzt.

Abschließend noch was zur Reversed Tele Kopfplatte. Da ich von vornherein geplant hatte, die tiefste Saite auf G zu stimmen (statt auf normale Bariton A) blieben mir 2 Ideen. Statt einem 57 cm Hals einen 62-65 cm Hals, oder eben die Kopfplatte umdrehen (weil längere Saite gleich höherer Zug). Anbetracht meiner naturgegeben Faulheit hab' ich mich für den 57 cm Hals mit reversed Kopfplatte entschieden und ich hab's nicht bereut. Die Spielgefuehl ist, trotz der 10cm mehr, ueberraschend normal. Lustig ist nur, das man nach einem Song mit der Los Booritos, das Gefuehl hat, das die Strat eine Kindergitarre sei.

Okidoki ... soweit erstmal der erste Testbericht. Heute Abend ist der erste Gig und morgen Probe mit einer Band wo neben der Bariton auch meine Chiquita Travel Guitar als Lapsteel Fake zum Einsatz kommt. Das wird sicher lustige Umstellungsprobleme geben, da die Chiquita incl. Body und Headstock gerade mal 50 cm lang ist :-))
(Tuning G D G b d g ...also auch als Open G, nur kommt es fuer die Lapsteel Geschichten schoener wenn man b d g in den hohen Saiten beisammen hat, waerend ich fuer alles andere d g b vorziehe.)

slide on ...
bO²gie

Re: Also bitte ...

: : "Da sind die Saiten zu teuer"

: Deutliches Ja - drei Bässe vor wichtigen Auftritten neu zu besaiten kostet erstmal 160,- :-(

Ach wat, Kinderkram! Fangt erssma an, Geige zu spielen, dann wißt ihr, wat teure Saiten sind!

Johannes

Re: Also bitte ...

Hi Jo -

: Ach wat, Kinderkram! Fangt erssma an, Geige zu spielen, dann wißt ihr, wat teure Saiten sind!

Kann man Geigen nicht auskochen?

Q:"Was ist der Unterschied zwischen einer Violine und einem Kontrabass?"

A:"Kontrabässe brennen länger"

slide on ...
bO2gie

Re: 7 Saiter versus Sex (war: Also bitte ... wirklich!) Part 2

: Hier koennten sogar koRn-Juenger neidisch werden.

Was, ich habe schon Jünger? Das muß ein Gerücht sein, ich bin noch kinderlos!

: Apropos koRn: Wie ist das nun im Vergleich zu 7 Saiter?

Das versteh ich wieder nicht. Ich spiel doch nen Zehnsaiter?!

Grüße,
Johannes Korn

PS: Klasse Posting, jetzt wünsch ich mir noch 2 Sachen: 1 Foto & 1 Soundfile :-)

Re: 7 Saiter versus Sex (war: Also bitte ... wirklich!) Part 2

Hi Jo -

: Was, ich habe schon Jünger? Das muß ein Gerücht sein, ich bin noch kinderlos!

Noch jünger? 3x7 ist auch 21 (pfui Deib'l).

: PS: Klasse Posting, jetzt wünsch ich mir noch 2 Sachen: 1 Foto & 1 Soundfile :-)

Soundfile kommt Laufe der nächsten Woche, da ich am WE in Osnabrueck bin und als Bild nochmal die PhotoMontage (einziger optischer Unterschied zur real-existierenden Los Booritos sind die schwarzen P-90 Cover und das hintere P-90 Cover ist ein Dogear Cover).



Re: Also bitte ...

Tach Johannes!

Naja, Klassiksaiteninstrumentenpreisgestaltung (dürfte eins der längsten Wörter der jüngeren Aussensaiter-Geschichte sein) hat mich schon immer staunen lassen - für'n Stock plus Plastik mit ein paar Pferdehaaren dazwischen nicht unter 2.000,-, wenn der Bogen taugen soll? Da zwingt man junge Menschen ja fast schon dazu, Teufelsmusik zu machen.

Warum sind Geigensaiten eigentlich so teuer? Ich meine, mich dunkel an "Silber klingt besser" zu erinnern, aber eine Bassaite ist länger und dicker als alle Geigensaiten zusammen und dann noch mal vier und trotzdem billiger, das müßte die Materialkosten doch ausgleichen ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Klassiksaiteninstrumentenpreisgestaltungsgeschichten

: Tach Johannes!

: Naja, Klassiksaiteninstrumentenpreisgestaltung (dürfte eins der längsten Wörter der jüngeren Aussensaiter-Geschichte sein) hat mich schon immer staunen lassen - für'n Stock plus Plastik mit ein paar Pferdehaaren dazwischen nicht unter 2.000,-, wenn der Bogen taugen soll? Da zwingt man junge Menschen ja fast schon dazu, Teufelsmusik zu machen.

Das erinnert mich daran, wie ich meinen ersten Satz Gitarrensaiten kaufen wollte. Ich lief also in den Laden und fragte, was die Gitarrensaiten denn so kosten. "17 Mark" sagt der Verkäufer. Ich als Geiger, an Geigensaitenpreise gewöhnt, nehme das Ganze mal sechs. "Oh," sage ich, "da habe ich nicht genug Geld dabei." Darauf der Verkäufer, der kurz Einblick in meinen Geldbeutel hatte: "Wieso, Du hast da doch einen Zwanzigmarkschein?!" - Da dämmerte mir erst, daß er mit dem Preis den gesamten Satz Saiten gemeint hatte. Oh weh, war mir das peinlich, so offensichtlich ahnungslos zu sein :-)

: Warum sind Geigensaiten eigentlich so teuer?

Dazu kann ich nur sagen: Keine Ahnung!

:Ich meine, mich dunkel an "Silber klingt besser" zu erinnern,

Also meine Saiten sind Alu-umsponnen, Silber ist da keins dran...

: aber eine Bassaite ist länger und dicker als alle Geigensaiten zusammen und dann noch mal vier und trotzdem billiger, das müßte die Materialkosten doch ausgleichen ...

Ja, schon, aber schau Dir die Preise für Kontrabaßsaiten an, da dürfte Dir dann endgültig die Kinnlade runterfallen ;-)

Happy fiedling,
Johannes

Re: Klassiksaiteninstrumentenpreisgestaltungsgeschichten

: Ja, schon, aber schau Dir die Preise für Kontrabaßsaiten an, da dürfte Dir dann endgültig die Kinnlade runterfallen ;-)

Das glaube ich mal ganz kräftig! Wie oft wechselt man eigentlich so einen Satz? Als Gitarrist kann man sich ja einmal im Monat leisten, ich bin so alle drei Monate dabei (und ich hab' einige Auftritte, von Proben ganz zu schweigen). Wenn man Geige etc. im Orchester spielt, mag das die Unkosten ja reinbringen, aber vorher?

Nos vemos en infierno, Pepe

NP: The Housemartins, Flag Day

das waren die Bogenhaare....

also, auf unseren Schulgeigen haben wir latuernich nur dann die Saiten gewechselt, wenn sie gerissen sind, daher war auch erst ab der fuenften Geige in der Stimme halbwegs ausgewogener Sound ;-)

aber ich erinnere mich auch, dass selbst eine FloeyRose Klampfe schneller Stimmstabil ist nach dem Wechseln als eine gute Geige... Mannmann, das Stimmen ist doch schon eine eigene Disziplin beim geigen, oder hatten selbst meine Lehrer da krumme Gurken??

denkt halb selig, halb schaudernd zurueck...
(und hat immer noch keine Kommentare fuer den Johannes....schaemt sich...)
ullli

Au-Wah!

Als ich noch als aufstrebender Service-Loetknecht in HH rumgetobt bin, habe ich eigentlich dauernd Kleingeld mit den WH-10s gemacht, so gesehen habe ich die fast liebgewonnen. Nur, daher auch der Verdienst, Servicefreundlichkeit no!

Ob sie klingen, konnte ich nie feststellen, weil ich nicht fuer drei Pfennig klampfen kann, aber am Bass klangen sie nach Pappe, fand ich. Habe dann mal das Poti eines Ernie-alls an die Elektronik gehaengt, angeglichen, war immer noch nicht dolle... aber dann, einer von vielen Gitarristen, denen ich die Band versaut habe, hat sehr schoene Sachen damit gemacht (und seins war auch nie kaput... gruebel...) also, kann schon nicht so boese sein...

Normalerweise verbiegt das Verbindungsblech zum Poti (ein bisschen gebogen muss es aber wohl sein, nur nicht zuviel) aber die potis selbst sind halt nicht gekapselt, und fuer einen nicht dicht gebauten Bodentreter heisst das natuerlich Replacement - Reinigen wuerde ich ger nicht erst versuchen, nix is schlimmer fuer amp und ohren als ein kratzendes Poti, oder?? ;-)

gut Ton!
ullli

Re: Klassiksaiteninstrumentenpreisgestaltungsgeschichten

Hallo Pepe
Also ich spendier meinem Kontrabass immer zu Weihnachten einen neuen Satz Thomastik Dominant Orchestersaiten. Das sind metallumwickelte Nylon Saiten, geeignet für Zupf- UND Streicharbeit. Die Alten würden zwar noch "funktionieren" klingen aber nicht mehr so tolle. Die Kosten belaufen sich auf jeweils etwa sFr 300 pro Satz.
Es gäbe natürlich noch andere Saiten, z.B. Darmsaiten; die kosten dann etwa das Doppelte und halten dafür halb so lang, und Stimmen darf man erst noch etwa alle 10 Min :-))Ach ja: ich spiele pro Woche normalerweise so 3-4 Stunden.

Gruss: Christoph

Re: das waren die Bogenhaare....

: aber ich erinnere mich auch, dass selbst eine FloeyRose Klampfe schneller Stimmstabil ist nach dem Wechseln als eine gute Geige... Mannmann, das Stimmen ist doch schon eine eigene Disziplin beim geigen, oder hatten selbst meine Lehrer da krumme Gurken??

Tja, das stimmt schon, also von wegen Saiten direkt vorm Konzert wechseln: BAD IDEA! Das dauert schon so ein paar (Spiel-)Stunden, bis die Saiten sich an die neue Aufgabe gewöhnt haben, bis dahin heißt es regelmäßig hochkurbeln :-)

: denkt halb selig, halb schaudernd zurueck...
: (und hat immer noch keine Kommentare fuer den Johannes....schaemt sich...)

Kein Kommentar ;-)

Johannes