Re: 7 Saiter versus Sex (war: Also bitte ... wirklich!) Part 2


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Beitrag von bO²gie vom Juni 23. 2000 um 13:24:33:

Als Antwort zu: Re: 7 Saiter versus Sex (war: Also bitte ... wirklich!) Part 1 geschrieben von bO²gie am Juni 23. 2000 um 09:33:39:

Part 2:

Also, Part 1 hörte auf mit: Die Bariton ist "lauter" und klingt "akustischer". Ok, die Saiten schwingen mehr aus (laengere Saiten + tiefere Stimmung) und dem muß man natuerlich auch etwas an der Einstellung des Amps Tribut zollen. Etwas weniger Gain tut auf jedenfall gut um Matsch zu verhindern. Auch spieltechnisch sollte man sich etwas auf die dickeren Saiten einstellen, besonders auf die tiefste (in meinem Fall G) Saite. Stumpfes reinpruegeln quittiert die Saite mit einem hubschrauberartigen Droehnen. Die nächste Saite (bei mir D) verhaelt sich da schon moderater. Hier kann ich wieder, wie gewohnt, bar jeder Sensibilitaet reinhauen, das es eine Freude ist. Und es hat schon einen Grund, warum ich es liebe "doppelte" Saiten zu haben. Die nächste Saite ist nämlich wieder ein G und für tiefe Riffs in G wie geschaffen. Hier koennten sogar koRn-Juenger neidisch werden.

Apropos koRn: Wie ist das nun im Vergleich zu 7 Saiter? Nun, 7 Saiter sind bestimmt auch 'ne spannende Sache und gerade für Opentunings eröffnen sich da sicher noch unergründete Welten .... trotzdem scheint mir eine 7 Saiter eher eine Art "Kein Fisch, kein Fleisch" Instrument zu sein. Für "2 Finger Grunz Geschrubbe" ala Limp B oder koRn tut's im Prinzip ja auch eine normale 6 Saiter, die man in die tiefe erweitert und dafuer auf die hohe e'-Saite verzichtet. Der Vorteil bleibt halt der normal breite Hals (und unmengen von Replacment Tonabnehmern ... bei 7 Saiter PU's ist die Auswahl eher mager, vor allem wenn man keinen Vollschredder Humberger sein eigen nennen möchte). Die Alternative wäre aber natürlich auch eine Bariton, aber dann mit nicht zu dicken Saiten (und kein tiefes G als tiefsten Ton). Mit .060-0.12'er- Saiten kann ich mir eine Bariton tatsaechlich gut als Alternative fuer Hardcore-Halbtonverschieberei vorstellen. Bendings für Solospiel sind wegen der Laenge der Mensur auch kein Problem (ich ueberleg sogar gerade die hohe 14'er gegen eine 16'er zu tauschen. Dann duerfte auch in hohen Lagen ein schoen straffes SRV Spielgefuehl eintreten).

Als persoenliche Entdeckung fuer mich haben sich auch die Dunlop Medium Jumbo Frets herausgestellt. Eigentlich liebe ich ja die alten Vintage Frets von Fender. Normale Jumbos sind mir immer zu fett. Die Medium Jumbos sind von der Hoehe her wie Jumbo Frets aber von der Breite her schlanker. Bendings auf dicken Saiten sind so selbst fuer Teetrinker und Frauenversteher kein Problem mehr.

Und auch meiner grenzenlose Verehrung für P-90's hat die Bariton noch mal eine Schub versetzt. Ich hatte ja schon eine Bajojet von Dearmond hier zum Test (mit den neuen Y2K Singlecoils, die eine etwas geringere Ausgangsleistung haben als die P-90's, aber schon hervorragend klingen). Ausserdem hatte ich eine Bariton Strat von Drajas mit Humberger in der Bridge Position ausprobiert (Jas von Drajas ist auch der, der meinen Bariton Hals gebaut hat). Das was den Dearmonds als letztes Fuenkchen fehlen und ein Humberger zuviel hat, hat der P-90 in der exakten Dosierung. Gut Ton pur. Genug Singlecoil-Glanz um zu strahlen und genug Punch um zu rocken. Und der Volume Regler wird zu Schaltzentrale. Statt Steptanz einfach ein Drittel Volume weniger und es perlt und cleaned und Volume auf und es drueckt und rotzt.

Abschließend noch was zur Reversed Tele Kopfplatte. Da ich von vornherein geplant hatte, die tiefste Saite auf G zu stimmen (statt auf normale Bariton A) blieben mir 2 Ideen. Statt einem 57 cm Hals einen 62-65 cm Hals, oder eben die Kopfplatte umdrehen (weil längere Saite gleich höherer Zug). Anbetracht meiner naturgegeben Faulheit hab' ich mich für den 57 cm Hals mit reversed Kopfplatte entschieden und ich hab's nicht bereut. Die Spielgefuehl ist, trotz der 10cm mehr, ueberraschend normal. Lustig ist nur, das man nach einem Song mit der Los Booritos, das Gefuehl hat, das die Strat eine Kindergitarre sei.

Okidoki ... soweit erstmal der erste Testbericht. Heute Abend ist der erste Gig und morgen Probe mit einer Band wo neben der Bariton auch meine Chiquita Travel Guitar als Lapsteel Fake zum Einsatz kommt. Das wird sicher lustige Umstellungsprobleme geben, da die Chiquita incl. Body und Headstock gerade mal 50 cm lang ist :-))
(Tuning G D G b d g ...also auch als Open G, nur kommt es fuer die Lapsteel Geschichten schoener wenn man b d g in den hohen Saiten beisammen hat, waerend ich fuer alles andere d g b vorziehe.)

slide on ...
bO²gie


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