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(Archiv) Lampenfieber

Moinsens -

Achtundpfirsichmal findet sich der Begriff "Lampenfieber" im Archiv wieder. Und nix davon von mir. Das ändert sich jetzt. 50 mal und mich hat's jetzt auch gepackt. Bin ziemlich nervös vor heute Abend. Mag mir jemand einen Keks reichen und die Kaffeetasse halten ohne alles vollzukrümmeln und zu verschütten? Danke ;o)

stagefright on ...
bO²gie

NP: The Band w/ EC | Stagefright

Re: (Archiv) Lampenfieber

Hi bO²gie,

*fett Daumendrück*

Das klappt schon. :-)) Die Ohrenfeindt-CD ist doch fein und live haut das bestimmt noch mehr rein. :-)

Ich könnte Dir schnell noch ein Plektrum aus gut abgelagertem (weil bestimmt 50 Jahre alt) Perloid nach Hamburg beamen, dann hättest Du was zum Ablenken. :-))

Gibs ihnen :-))

Jochen

Re: (Archiv) Lampenfieber

Dich hat das Fieber aber schon ordentlich, oder wie? EC spuelte doch "Further on down the road" waehrend "Stage Fright" vom unschlagbaren und leider nicht unkaputtbaren Rick Danko und "The Band" pur gegeben wurde?

Oder wie gezz?

Wird schon, kurzer, Du machst die anderen klein mit Deinem ueblichen Moerdersound und warum sollte heute anders sein als all die Jahre vorher?

gut Ton!
ullli

Re: (Archiv) Lampenfieber

Aloha bO²gie,

du schaffst sie alle!!! Popa hat auch schon bei Gigs von der Bühne gekotzt, also selbst das darfst du dir rausnehmen - das sollte dich beruhigen. Satte Verspieler ghehören außerdem zu JEDEM Livegig. So what?

Klar kann man trotzdem Bammel haben. Ist aber ne reine Kopfsache. Schalt den aus und die Eier an :o)

Keine 5€ in die Chauvi-Kasse diesmal.

cu, ferdi

Re: (Archiv) Lampenfieber

Aloha ul³i -

: Dich hat das Fieber aber schon ordentlich, oder wie? EC spuelte doch "Further on down the road" waehrend "Stage Fright" vom unschlagbaren und leider nicht unkaputtbaren Rick Danko und "The Band" pur gegeben wurde?

aua, wo sind jetzt gleich die Bachblütennotfalltropfen von Xtoph? Latürnich hast Du Recht und ich wunder mich schon warum die Stimme soooo geil ist...

: Wird schon, kurzer, Du machst die anderen klein mit Deinem ueblichen Moerdersound und warum sollte heute anders sein als all die Jahre vorher?

Hmmm, vielleicht weil ich dem schlanken Mann die Vorsuppe ziemlich aufgenötigt hab'? Die Jahre zuvor hat er es nämlich dankend abgelehnt von einer Vorsuppe sich die Zeit stehlen zu lassen. Der gute Mann hasst nämlich Vorbands. Aber Kopf zu und Ohren auf, frühstücken wird er uns nicht gerade und Dank OKKO ist mein Sound ja wenigstens teuflisch ;o)

stagefright on ...
bO²gie

NP: Elvis | Devil in disguise

Re: (Archiv) Lampenfieber

Na:

Ist es nicht das mit Abstand beste Zeichen, vorher etwas fiebrig zu sein? Aufregung im Vegetativum (they call me the wanderer), Leere im Kopf, verminderte Ansprechbarkeit, sinkender Launepegel?

Na, dann, wenn's so ist: Ist doch alles bestens, & viel Glück natürlich!

Gruß,

Michael

Re: (Archiv) Lampenfieber

Hi bOOgie,

Hmmm, vielleicht weil ich dem schlanken Mann die Vorsuppe ziemlich aufgenötigt hab'?

Oh, das ist natuerlich was anderes - aber das ist doch kein Lampenfieber, das ist doch das gleiche, wie wenn ich meinem Arbeitgeber ein Produkt empfehle, dann sitze ich bei der Installation auch da und denke "wenn das schiefgeht, seh' ich doof aus" - das schreibe ich jetzt natuerlich nur, weil ich weiss, dass man in der Fabrik zu vernuenftigen Zeiten soundchecked, und Du daher schon gar nicht mehr mitlesen kannst *gg*

Aber trotzdem - ihr rollt doch gut genug durch euer Set dass der Gute (oder spricht man bei ihm schon im Plural?) sich zuruecklehnen kann und das locker ertraegt!

Vorband on!
ullli

Re: (Archiv) Lampenfieber

Aloha ul³i -

das schreibe ich jetzt natuerlich nur, weil ich weiss, dass man in der Fabrik zu vernuenftigen Zeiten soundchecked, und Du daher schon gar nicht mehr mitlesen kannst *gg*

hi hi, ist Wales doch so weit im Süden, das wir eine Stunde Zeitverschiebung haben? Jetzt dürfte in der Fabrik noch der Kindergarten tagen oder die Tanzgruppe "Wir tanzen einen Baum-AG". Aber eigentlich kann jetzt nichts mehr schiefgehen, hab' nämlich noch 30 m locker gewickeltes loses Kabel gefunden und das gleich mal mittels Neutriks verheizt.

Dank nochmal an alle für's Kaffeetassen halten, hab' beim löten auch nur 3 von 4 mal vergessen das blöde Neutrikschraubdingens vor dem verlöten draufzustopfen. Und kaum Kaffee verschüttet ;-)

abfahrt on ...
bO²gie

NP: Junior Wells | Why are people like that?

Re: (Archiv) Lampenfieber

Hi bOOgie - ich ahnte es wuerde schiefgehen, aber so fies war es ja auch nicht, oder?

Ich habe gestern versucht Blut zu spenden. Das ging grunedlich schief, zwar verlor ich 400ml meines besten selbigen, und habe nun einen zerstochenen blauen Arm - aber leider koennen se das Blut nciht verwenden, weil sie zu ungeduldig waren mit meinem Blutfluss. Naja, anyway, bin heute noch etwas diesig, darauf schiebe ich mal, dass ich tatsaechlich die Zeitverschiebung vergessen hatte.

Nun aber ab in den Golf, mein Lieber, wollen den Tag ja gut anfangen!

gut Kaffe!
ullli

Re: (Archiv) Lampenfieber

moin sven,

sieh's doch mal so: je mehr lampenfieber um so mehr adrenalinausstoß und damit konzentration auf's musizieren. (ohne lampenfieber spielt man ja meißt recht schlampig.) also kann ja dann wohl nix mehr schiefgehen - alles im grünen bereich :-).

gruß falk

Re: (Archiv) Lampenfieber

Tach bo²gie,

ach, nun man tau! Is doch ganz normal, gaa nich um kümmern. Nimm den Keks wieder, der Gig wird bestimmt super. Erzählt Euch doch vor dem Gig ein paar Witze, oder hör Dir was zum Wechschreien an, wie diesen "Song" der ominösen Sonja B. Create my Homepage Danach verfliegt das Lampenfieber wie im Flug. :-)

*daumendrück & clampf on*

Yeti

Re: Sonja Bäh!

Tach Redi,

den Link hat mal jemand hier (wo auch sonst?) ;) gepostet. Es ist immer noch rätselhaft, ob das Verarsche oder ernst gemeint ist. Da steht z. B.:

an dieser CD habe ich über zwei Jahre gearbeitet.

Nun ja, wenn man im Jahr auch nur ne halbe Stunde Zeit dafür hat! ;o)

Jedenfalls hab ich mir die drei "Stücke" auf CD gebrannt und schon bei so mancher Fete für verblüffte Gesichter, schallendes Gelächter und sich aufrollende Fußnägel gesorgt.

"Sponsored by Creative Labs"

;) krampf on

Yeti

Re: Sonja Bäh!

Servus Yeti,

das hab ich auch überlegt:
    Es ist immer noch rätselhaft, ob das Verarsche oder ernst gemeint ist.
Trotzdem:
Grade eben hab ich eine Demo-Kassette eines "Cowboys" gehört, die war ernst gemeint. Der hatte sich als Anfänger etc. bezeichnet ...
Aber er sucht Termine. Wenn Du Interesse hast, dann laß ich mir dem seine Adresse geben, denn Du mußt Dich schicken: Nur noch für diesen Monat verlangt er keine Gage.

Im Ernst:
Was reitet solche Leute, sich so blamieren zu wollen?

redi,
der jetzt nach Donndorf fährt, Musik machen (lassen)

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Moinsens -

ersteinmal vielen Dank für die lieben Worte und für's Kaffeetassen halten. Hat geholfen ;-)

Eigentlich gibt's zum Gig an sich wenig zu erzählen, ausser das wir scheinbar einiges richtig gemacht haben. Es gingen nämlich 25 CDs an dem Abend weg und die Reaktion des Publikums war generel freundlich. Bei einer mit fast 900 Leuten besetzten kleinen Halle ist sowas als Vorsuppe schon sehr klasse. Und in diesem Fall auch noch besonders klasse, da im Gegensatz zu unserem Rose Tattoo Support im letzten Jahr, das Publikum deutlich "schwieriger" war. Bei Rose Tattoo war es vorher schon klar: "Hau die Ziege" und das besoffene Volk wird's fressen, wenn man sich nicht allzu blöde anstellt. Da war Party auf die Zwölf gefragt und das ist schon nah an der Baustelle die wir beackern. Das Chubby Publikum ist da schon etwas anders. Ok, die erwarten auch harten Bluesrock, aber du siehst die Gesichter selten auf reinen Rockkonzerten. Und bei Popa erwartet man auch einfach keine Vorband. Er ist eh kein Freund von Vorsuppen. Sein Credo ist: "It's Chubby Time" wenn er spielt und die Leute kommen wegen ihm und nicht um eine Vorsuppe ertragen zu müssen. Find ich auch einen durchaus legitimen Ansatz. Der Mann ist eben auch Vollwertentertainer und braucht keine Aufwärmphase.

Ein paar Worte zu dem Gig möcht ich aber doch loswerden, weils vielleicht für den einen oder anderen interessant sein könnte, der mal in die Situation kommt für einen relativ bekannten Act die Vorsuppe zu kredänzen (spell?):

Fast wichtiger als der Gig an sich ist die Vorbereitung für den Gig und das Bandverhalten vor, wärend und nach dem Gig.

Vor dem Gig:
Macht euch für den Veranstalter "überschaubar". Für den gibt's eigentlich nur einen wichtigen Punkt: Könnten die Jungs zum Stressfaktor für den Ablauf des Abends werden oder nicht? Wir haben da im Vorfeld für klare Verhältnisse gesorgt und als Kerninfo dem Veranstalter zugesagt: Schneller Changeover von Vorsuppen Backline zum Hauptact (10 Minuten), kein Soundcheck von Nöten (wir kennen unsere Backline und die Verhältnise vor Ort), 40 Minuten Setlist (zugestanden wurden uns 45 Minuten), auch musikalisch an den Hauptact angepasst (also die richtigen Kracher raus und das bluesigere Material im Mittelpunkt).

Wichtig: verkneift euch Fragen nach Catering, Gästeliste oder Verkaufstisch für eure CD's. Auch fragen nach Backline teilen würd ich mir verkneifen. Das sind Stressachen auf die der Veranstalter keinen Bock hat. Und vieles klärt sich vor Ort ohne Stress.

Soundcheck:
Klar, interessant ist der Hauptact und nicht die Vorsuppe. Also von vornherein nicht unruhig werden wenn der Hauptact spät zum Soundcheck erscheint und alles unendlich lange zu dauern scheint. Stellt euer Geraffel nicht auf die Bühne, bevor der Hauptact nicht durch ist, sondern platziert euer Zeug so das es nicht im Weg steht. Kabel bereitlegen, Amps und Gitarren aus den Gigbags raus, schon mal stimmen und abwarten ob jemand von den Bühnenjungs und Mädels Zeit für euch hat. Und nicht den Backstageraum überfallen und dem Hauptact die Brötchen wegfressen und das Bier zocken. Erstmal schön draussenbleiben und nicht im Weg rumstehen. Stimmt der erste Eindruck, kommt der Veranstalter oder die Hauscrew schon von selbst auf euch zu. In unserem Fall bekamen wir gestern ausreichend Wasser, ein paar Biere, sogar ein paar belegte Brötchen und Schokoriegelzeug. Obwohl wir einen eigenen Backstage Bereich bekamen, bei dem man durch Popas Backstage mußte, haben wir gesagt: wir machen uns da erst breit wenn Popa und Kapelle Soundcheck haben und sind dann wieder raus, wenn der Soundcheck zu Ende ist. Backline war diesmal easy. Wir hatten unser komplettes Equipment mit, obwohl ich wußte das Popa nur mit geliehen Equipment on Tour ist. Die Chance das wir Drums und Bassanlage mitbenutzen könnten war relativ groß. Und siehe da (welche Crew hat schon viel Lust auf einen kompletten Changeover und doppelter Microphonierung der Drums): Es kam ziemlich gleich die Frage ob wir uns mit dem Drummer und Bassisten von Popa nicht abklären wollten wegen gemeinsamer Benutzung von Drums & Bass. Das ganze ging dann stressfrei, vor allem weil Chubbys Drummer etwas unglücklich war, mit der Fußmaschine der Bassdrum und Heiko ihm sofort seine Maschine anbot. Und so war das Thema entspannt geklärt. Unsere eigenen Anlage konnte zurück in die Autos und so hatten wir zum Changeover nur meine Gitarrenanlage.

Es kam natürlich wie es kommen mußte: Als wir zum Soundcheck auf der Bühne standen war es nur noch 5 Minuten bis Einlass. Und weil wir gleich sagten: nur kurzer konzentrierter Backline/Monitor Check, kam der Veranstalter an und sagte uns das er den Einlass gern um 5 Minuten verschieben kann. Bums, hatten wir 10 Minuten Soundcheck ;-) Wir waren trotzdem nach 5 Minuten von der Bühne.

Da alles Stressfrei lief kam der Veranstalter selbst auf uns zu und fragte nach Gästeliste. Sowas darf dann gern schon vorbereitet sein und so klein wie möglich ausfallen. In unserem Fall war es eine Freundin, die CDs verkauft hat und 2 Leute unsere Plattenfirma und Chris's Freundin. 4-5 Gäste darf ruhig reichen. Ausserdem wurde uns ein Merchandise Platz angeboten (in diesem Fall kostenlos, meist kost sowas ein paar CD's oder Shirts, einige Clubs wollen dafür massiv Zaster sehen. Das rechnet sich im Normalfall nicht und bei solchen Gelegenheiten verkauft man eben nur wenn man direkt angesprochen wird).

Der Gig:
Wenn's heißt: ihr steht um 21:00 auf der Bühne, dann steht ihr um 21:00 auf der Bühne und nicht um 21:10 weil noch drei Freunde im Publikum nicht gesichtet wurden. Und 45 Minuten Set heißt 45 Minuten, gern knapp drunter, auf keinen Fall drüber. So haben wir es dann auch eingeprobt. Inklusive eingedachter kurzer Pannen, zB Saitenriss, Gitarre wechseln. Ist natürlich auch glatt passiert. Bei einer Gitarre lösste sich die Klinkbuchse und nix ging mehr mit dem Brett. Schön im Intro eines Songs. "Diese Gitarre ist vollär AAAAllle, ich spiele sie nicht weil sie ist zäääääääärrkratzt" Ansage und schwupps gewechselt. Apropos Ansagen: kurz halten. Schlimm genug für's Publikum das sie erstmal die Vorband überstehen müssen bevor der Hauptgang kommt. Die wollen jetzt nicht zu jedem Song eure Lebensgeschichte hören. Und ruhig mal sagen das man sich auf den Hauptact freut. Wenn man in einem 40 Minuten Set zweimal deutlich sagt wie die Band heißt, und das es auch eine CD zu erstehen gibt, dann reicht das. Knappe bis keine Ansagen vor den Songs und schon rollt der Ball. Seid freundlich zum Publikum und es ist freundlich zu euch. Und wenn's dann vorbei ist, und trotzdem 4-5 Freunde nach Zugabe rufen (und ein zwei mehr waren es schon) dann ist das kein Grund zurück auf die Bühne zu gehen. Der Bühnenjob ist mit dem letzten Ton des Sets getan.

Kurz abwarten bis Pausenmucke aus der PA träufelt und dann schnell das Geraffel von der Bühne und stolperfrei wegstellen. Und nicht gleich ab in den Backstagebereich. Da sitzt nämlich der Hauptact und will nicht genervt werden.

Nach dem Gig:
Es schadet nicht sich bei allen Beteiligten zu bedanken. Also auch mal der Hauscrew sagen das ihr euch wohlgefühlt habt, dem Veranstalter sagen das man gern wieder für solche Geschichten zur Verfügung steht, und zu guter letzt freut sich auch der Künstler wenn man ihm mal sagt das es Spaß gebracht hat vor seinem Publikum spielen zu dürfen.

Klar, nicht immer läuft alles so glatt wie es gestern für uns lief. Aber vieles liegt halt auch in der eigenen Hand, wie gut man auf solche Situationen eingestellt ist. Wenn's dann schief laufen sollte, dann weiß man wenigstens das man das nicht selbst verbockt hat. Und das mit dem Lampenfieber vergeht auch nach dem ersten Einzähler ;-)

slide on ...
bO²gie


Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Moin bOOgie,

thx und "amen" zu allem was Du schrobst.
wir sind bislnag noch nicht in die verlegenheit gekommen, für was bekannteres zu öffen, aber das kommt auch noch.
generell macht es mich schon entspannter, zu wissen, dass wir zur not auch ohne/mit ultrakurzem soundcheck gut klingende gigs abgeliefert haben. die rücksichtnahme auf platz/catering des hauptacts halte ich für selbstverständlich, habe es selbst auch schon ganz anders miterlebt.
alles in allem: glückwunsch zum guten abend, und bitte mehr solcher "dos and don'ts" aus erster hand.

grusz
Tom

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Moinsens Loblieb -

: ... klingt alles sehr weise, aber irgendwie strahlt da auch für mich ein bißchen der Fan durch. So devot kenn ich Dich ja sonst gar nicht. ;-)

*g* Du wirst lachen, aber nach dem ersten Durchlesen meines altersdementen Beitrags, dachte ich ähnliches. Ich hätte natürlich auch schreiben können: Zeigt dem Veranstalter und dem Hauptact mal richtig was 'ne Harke ist, rockt das Haus in Grund und Boden und nach euch die Sintflut. Ist latürnich genauso richtig (oder falsch). Aber mal im Ernst, ohne Spaß geht so'n Vorsuppenjob natürlich auch den Bach runter. Und es gibt schon noch eine feine Linie zwischen devoter Verbiegerei und einem selbstbewußten (aber eben auch selbst bewußt das man hier nur die Vorspeise ist) Job unter Berücksichtigung aller relevanten Umstände.

In meinem Fall heißt das: ich möchte solche Jobs öfter machen und ich hab ja auch schon ein paar solcher Jobs hinter mich gebracht. Ich bin eben auch Fan und Musiker in einem. Mir bringt es Spaß vor den UK Subs, Dee Dee Ramone, G. Love, Supersuckers, Rose Tattoo, Blue Cheer, Freakwater, Alphaville, Tony Joe White, Tito & Tarantula und Popa Chubby zu spielen. Solche Gigs sind sozusagen mein persönliches Sahnehäubchen auf den anderen kleinen Clubsgigs, die als Gig ansich nicht weniger oder mehr Spaß bringen. Und ich möchte solche Shows auch weiterhin machen. Publikum erreichen das man sonst nicht erreicht, schlicht weil der Zufall es will, das sie sonst nie von einem höhren.

Auf der anderen Seite habe ich ja auch ein paar Jahre Erfahrung auf der Veranstalterseite. Ich weiß um den Wert eines stressfrei laufenden Abends. Ich hab genügend Bands erlebt die ihre Vorsuppenrolle als Suppenkasper mißverstanden haben. Das nervt halt wie ein Pickel am Allerwertesten.

: Keep rockin'

Genau, letztendlich geht es genau darum.

slide on ...
bO²gie

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Aloha,

Mir bringt es Spaß vor [...]Blue Cheer zu spielen.

Du hast vor Blue Cheer gespielt? Die kennt ja noch nichma jeder zehnte in D... ich hab' die vor etwa 12-13 Jahren mal gesehen, im "Forum" in Spenge (=kleiner Keller-Club), meine Fresse, das war das lauteste, was ich jemals gehört habe. Der zweite Gitarrist wat frisch verstorben, der Sänger/Basser aber immer noch original - ein Typ, der Motörhead-Lenny zum Frühstück verspeist. Zwei 100er Plexi-Türme bis hinten auf in dem kleinen Laden. Es machte zwar keinen Unterschied, ob man sich die Ohren zuhielt oder nicht, aber diese ganzkörperliche Durchdringung, das hat mich mich schon angeschärft.

War insgesamt wie Motörhead auf LSD. Damals hatte ich gerade angefangen, Guitarre zu spielen, und dieser Gig hat meine Lautstärke/Rücksicht-Ratio für immer ruiniert :o)

Also: sind die Jungs immer noch so (laut)?

Viele Grüße, (Hobby- und Feierabendmusiker) ferdi

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Aloha,

: oh mann... und mit so jemanden diskutiere ich die subtilen befeindlichkeiten meiner soundwahrnehmungen mit meinem orange

Muss du gerade sagen! Du 120W-alles-wech-Brüller, du!

[jammeriger, hochnäsiger Tonfall]

ICH jedenfalls [die Nase hochwerfend den nicht vorhandenen Pony aus dem Gesicht schleudernd und tief beleidigt von dannen schreitend] spiele immer nur mit 30W.



Schurz beiseite,
mein Twin war ja mal ein Ultralinear mit 135W. Nach dem Blackfacen (85W) habe ich dann eingesehen, dass ich ihn mastermäßig sowieso immer voll aufdrehe, und dann kamen alle weiteren Umbauten, einzelne Pärchen, Class A, Spannungsteiler. Leiser als 15W (ein Pärchen 6L6 spannungsreduziert) will ich nicht, klingt unideal. 30W voll auf klingt deutlich besser, 60W ist einfach zu laut für drinnen. Wohlgemerkt, post-PI-Master idR voll auf, Volume zwischen 3-5. Hast du das "Problem", na sagen wir doch unter soundbewussten Gitarristen: diese Situation nicht auch? Zumal mit 4x12? Hatte ich da nicht mal sowas herausgelesen *kopfkratz*?

cu, ferdi

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

du das "Problem", na sagen wir doch unter soundbewussten Gitarristen: diese Situation nicht auch? Zumal mit 4x12? Hatte ich da nicht mal sowas herausgelesen *kopfkratz*?

joh.
aus dem grund ist der orange derzeit auch in der band nicht willkommen, im gegensatz zum 30W Laney über ne 2x12er gespielt.
bzw klingt der orange, in band-konformer lautstärke, nicht so richtig gut.
:-)
gruß
Tom

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Aloha Ferdi -

: Du hast vor Blue Cheer gespielt? Die kennt ja noch nichma jeder zehnte in D... ich hab' die vor etwa 12-13 Jahren mal gesehen, im "Forum" in Spenge (=kleiner Keller-Club), meine Fresse, das war das lauteste, was ich jemals gehört habe.

das dürfte ungefähr zu der Zeit gewesen sein, als wir mit den Honx die Vorsuppe für Blue Cheer in der Gr.Freiheit36 servierten. War schon ein denkwürdiger Abend, mal vor der Hauskapelle der US Hells Angels zu spielen, die ja u.a. auch Motörhead schwer inspiriert haben. Besonders denkwürdig weil die Honx ziemlich Punkrockig unterwegs waren und nicht wirklich in das Szenario der Langbärtigen V-Twin Kutscher passten. Ein bisken Angst hatten wir schon, das die uns mit Streitäxten von der Bühne holen ;-) Und laut waren Blue Cheer auch. Unvergessen Mike Honks Gesichtsausdruck, als er seine 2 Ampeg SVT Telefonzellen neben Dickie Petersons Mesa/Bubu Bass 400+ aufbaute. "Das meint der alte Mann nicht ernst, oder?" und zeigte auf die Einstellung des 400+ Röhren Boliden. Alle, aber auch wirklich alle Regler und EQ auf Anschlag, nur der Treble Fader des EQ war auf Null gesetzt. Die Tonnen von Gaffa Tape auf Petersons Gibson Victory Bass schienen nur eine Funktion zu haben: es sollte wohl verhindert werden das auch noch der letzte Lack beim ersten Ton entsetzt abspringt.

slide on ...
bO²gie

... apropos "kennt in D-land nicht mal jeder zehnte": Laut Offenbacher Meinungsforschungsinstituts Marplan ist jeder zehnte in D-Land tättowiert. Sollte mich doch wundern wenn nicht ein paar von denen mal Blue Cheers Berserkerversion von Summertime Blues gehört hätten? ...

Re: (Archiv) Lampenfieber revisited

Einen wunderschönen guten Morgen in den hohen Norden,
Danke für den netten Eintrag, hab ihn mit Interesse gelesen und kann Dir das alles auch aus meiner Erfahrung bestätigen.

Ein paar Ergänzungen noch vielleicht für den geneigten Leser.

Geht auch zu dem meist gestressten TonI hin, erklärt ihm wieviele und welche Mikros ihr benötigt, ob er lieber seine eigenen verwendet (meistens der Fall). Teilt ihm mit welche Instrumentierung ihr habt; bei den Drums, wieviele Toms.

Seid beim Soundcheck anwesend und diszipliniert. Wenn möglich stellt noch einen Mann/Frau Eures Vertrauens während des Soundchecks zum TonI, zwar haben i.d.R. die Topacts auch gute TonIs, aber sicher ist sicher.
Immer wieder gerne erzählte Anekdote:
TonI via Mikro auf die Bühne zum Kontrabassisten: Das klingt so, als ob die Saiten auf das Griffbrett schlagen. Bassist trocken zurück: Das nennt man slappen.

In diesem Sinne...

Grüße aus München

Klaus

Re: (Knigge für Vorgruppen) Lampenfieber revisited

Lieber bO²gie,

zu dem Vorband-Knigge möchte ich denn doch noch eine kleine Schattierung hinzufügen.

Erst einmal: Ich stimme dir, was das Verhalten von Musikern betrifft, in der Sache vollständig zu - es ist in Ordnung, andere nicht zu stressen, Starallüren von Mittelmäßigen sind nervig, Wichtigtuer auch, ein Backstagebereich voller mitgebrachter Gästelisten-Freundinnen ist eine Strafe Gottes, und dass man zum Hauptact ein gutes Verhältnis pflegt, ist ja irgendwie auch klasse. Manieren sind, auch außerhalb von Konzerthallen, einfach was Nettes. Bien.

Trotzdem, wenn du schreibst:

: Für den [Veranstalter] gibt's eigentlich nur einen wichtigen Punkt: Könnten die Jungs zum Stressfaktor für den Ablauf des Abends werden oder nicht?

Da habe ich doch einen Zweifel, ob man sich diesem Kriterium so ohne weiteres beugen sollte. Denn es gibt niemanden, der den Veranstalter zu einer Vorband zwingt. Er verdient nämlich im Zweifel Geld mit dieser Angelegenheit, und im Zweifel auch 1 bisschen mehr als die meisten Mucker.

Und nun gibt es natürlich eine Menge Veranstalter, die richtig nett zu den Musikern sind, wie das wohl bei euch der Fall war.

Aber andererseits laufen, meiner Erfahrung nach, auch eine ganze Menge von Leuten in diesem Geschäft herum, die nur in Grenzen nett, dafür aber relativ geschäftstüchtig sind & die Tendenz haben, gegenüber Musikern im Allgemeinen und Vorbands im Besonderen eher von oben herab zu reagieren. Je größer der Event, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, mit solchen Leuten zu tun zu bekommen.

Umgangsformen sind o.k. Wenn sie beidseitig gewahrt werden, ist es noch 1 bisschen schöner. Und ich weiß nicht, wie eure Business-Erfahrungen sind, meine sind - nicht immer, aber immer öfter - eher unangenehm. Da muss man den Bookern schon mal ein bisschen in den Hintern kriechen, bloß weil sie Booker sind. Oder sich nett mit irgendwelchen Veranstaltern stellen, die oft selbst völlig desorganisiert sind, den Stageplan und die Drehgenehmigung aber immer am liebsten schon gestern ausgefüllt bekommen möchten. Un vieles mehr. Es ist kein Business, in dem Umgangsformen sehr ausgeprägt sind, und das liegt nicht nur an den Musikern.

Ich will jetzt nicht über Gebühr "völlern" (Ist es nicht wundervoll, wie dieses Wort in nur 5 Minuten seine Bedeutung geändert hat und die Völlerei seit Samstag nicht mehr das ist, was sie vorher war?), aber ich wollte dieser etwas angepassten Tonlage in deinem Bericht nur mal einen ganz kleinen Andersgeschmack geben.

Meinem Eindruck nach ist es nicht leicht und wird vielleicht sogar immer schwieriger, als Musiker, der sich nicht mal für einen "Künstler" oder so was ähnliches halten muss, mit den Leuten im Geschäft auf Augenhöhe zu kommunizieren. Das bedeutet nicht, dass man sich aufführen muss wie ein Idiot. Das bedeutet aber eben auch nicht, dass es für einen Menschen, der Musik macht, in erster Linie darauf ankommt, "keinen Stress" zu machen".

(Ich muss immer an diesen unsäglichen Dee von "Popstars" denken. Erst mal Rückgrat brechen und kotzen lassen. Wer das durchhält, lernt noch den Bückling, und ist er reif für's Geschäft, das dann aber Andere machen.)

Gruß & immer so (tschulligung die Laune, 's ist Montag),

Michael

NP: No Angels, All cried out.

Re: (Knigge für Vorgruppen) Lampenfieber revisited

Moin moin Michael -

: Da habe ich doch einen Zweifel, ob man sich diesem Kriterium so ohne weiteres beugen sollte. Denn es gibt niemanden, der den Veranstalter zu einer Vorband zwingt. Er verdient nämlich im Zweifel Geld mit dieser Angelegenheit, und im Zweifel auch 1 bisschen mehr als die meisten Mucker.

Absolut richtig. Niemand zwingt den Veranstalter und nicht allzuselten verdient der Veranstalter ja auch gutes Geld an der Vorband, wenn diese zB als Buy-On mit auf Tour genommen wird. Das entbindet aber weder den Veranstalter noch die Vorband von fairen Umgangsformen. Dazu aber gleich noch mehr.

: Aber andererseits laufen, meiner Erfahrung nach, auch eine ganze Menge von Leuten in diesem Geschäft herum, die nur in Grenzen nett, dafür aber relativ geschäftstüchtig sind & die Tendenz haben, gegenüber Musikern im Allgemeinen und Vorbands im Besonderen eher von oben herab zu reagieren.

Yes, 101% agree. Nur was bedeuted das im konkreten Fall für die Vorband? Den fairen Umgang über Bord werfen und den Larry machen? In 101% aller Fälle geht dieses Verhalten nach hinten los. Wer da den kürzeren zieht ist ja auch klar.

Je größer der Event, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, mit solchen Leuten zu tun zu bekommen.

Hier muß ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Je größer der Wald, desto besser funktioniert das Prinzip: "Wie ich in den Wald ruf, so schallt ...".

: Umgangsformen sind o.k. Wenn sie beidseitig gewahrt werden, ist es noch 1 bisschen schöner. Und ich weiß nicht, wie eure Business-Erfahrungen sind, meine sind - nicht immer, aber immer öfter - eher unangenehm.

Natürlich habe ich auch mehr unangenehme Erfahrungen in diesem Business gemacht als mir lieb ist. Wenn man 3 Jahre lang in einem der größeren Music Live Clubs in HH gearbeitet hat, in dem sich von Schülerbands bis Wembleystadionkapellen die Klinke in die Hand reichen, dann wird man auch mal mit richtigen Arschgeigen konfrontiert. Überraschenderweise sehr selten Arschgeigen aus der Oberliga und wenn, dann meistens Plattenfirmenklüngel und die gehen mir eh gepflegt am Allerwertesten vorbei. Was Tourleiter, Tontechniker, Veranstalter, Roadcrew, Licht und der Rest des bunten Zirkus angeht, so ist da die Oberliga fast zu 100% stressfrei und Stressfreiheit ist ein Wert der da auch sehr geschätzt wird.

Last but not least: sabbernde Allerwertestenlecker sind natürlich auch ein Pain im selbigen. Gesundes Selbstbewußtsein gepaart mit einer gesunden Selbsteinschätzung erleichtern in diesem Business das Leben ungemein.

Ich muss immer an diesen unsäglichen Dee von "Popstars" denken. Erst mal Rückgrat brechen und kotzen lassen. Wer das durchhält, lernt noch den Bückling, und ist er reif für's Geschäft, das dann aber Andere machen.

Das das Geschäft bei "Deutschland sucht den Suppenkasper" anders tickt ist keine Frage. Für mich ist das allerdings nicht relevant. In dem Bereich habe ich keine Erfahrung und es interessiert mich nicht wirklich mich als Suppenkasper zu verdingen. Irgendwann ist man ja auch aus dem Alter raus *g*

slide on ...
bO²gie

Bob Marley | Get up, stand up ...

Re: (Knigge für Vorgruppen) Lampenfieber revisited

Hi bO²gie und alle anderen,

passt vielleicht nicht so ganz, aber ich mauss mal unseren aktuellen Gig des Grauens loswerden ...

Tatort: Offenbach, Mainuferfest, Open-Air, 3 Tage, kein Eintritt, Veranstalter Stadt Offenbach

Also - wir als Hauptact ham uns nach Studium des Veranstaltungsprogramms schon irgendwie gedacht, dass es zeitmäßig eng wird und beschlossen, unseren Krempel gleichzeitig mit der Vorband (die eh unsere Drums benutzten) aufzubauen und Soundcheck zu machen.

Just an diesem Sommertag meinte das Wetter plötzlich, es könne ja mal kurz regnen. (Das war so um die Mittagszeit - um ca. 14 Uhr war wieder strahlend blauer Himmel). Wir und die Vorband waren so gegen 16 Uhr da - da wurde die offene Bühne (kein Dach, keine Seitenteile, nix) noch von einer 27 köpfigen gemischt türkisch-griechisch-kurdisch-zypriotischen Akkordeontanzgruppe bevölkert.

Nachdem diese nach halbstündiger Überziehung des Zeitplans die Bühne verliessen, wollten wir aufbauen. In diesem Moment erschien der freundliche Herr Kulturbeauftragte der Stadt (in weiterem Verlauf "GOTT" genannt) mit einer 30 köpfigen Truppe des THW und meinte, man müsse jetzt wegen der nicht vorhandenen Regengefahr ein Zelt aufbauen. Dieses dauerte dank der absoluten Intelligenzfreiheit aller Beteiligten auch lediglich eine dreiviertel Stunde. Eine weitere dreiviertel Stundes dauerte der sofort anschließende WiederABBAU des Zeltes - da es erstens scheisse aussah und zweitens irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden konnten.

Da jetzt alles zeitmäßig über den Haufen geworfen war, sprach GOTT zu uns und meinte, dass jetzt die Vorband alleine aufbaut und Soundcheck macht und wir das halt danach machen müßten. (Als freundliche Musiker nahmen wir das selbstverständlich gelassen auf und nickten nur.) Als Ausgleich gab uns GOTT den Fingerzeig zum einzigen Getränkestand und meinte, da gibts was zu trinken. Leider sahen diesen Fingerzeig auch etwa alle 2500 Zuschauer und so geschah es, dass wir für ein Bierchen lediglich 1 Stunde anstehen mussten. Nachdem die Vorband aufgebaut und Soundcheck gemacht hatte, gings es auch schon los - mit lediglich zweistündiger Verspätung.

Als die Band fertig war begaben wir uns schnurstracks zum Aufbau auf die Bühne - nach ca. 2 Minuten (unser Keyboarder hatte grade seinen Keyboardständer auseinandergeklappt) sprach GOTT: "Seid ihr immer noch nicht fertig? Beeilt euch mal, das sieht ja jetztz schon absolut unprofessionell aus!!!" Dank eines ausgklügelten Systems psychologischer Abwehrtechnik innerhalb der Band blieb diese immer noch freundlich. Als wir dann in absoluter Lichtgeschwindigkeit aufgebaut hatten erschien wieder GOTT und befahl: "Es werde Musik", doch mußten wir ihm leider ganz freundlich mitteilen, daß der TonI der Vorgruppe alle Regler einschließlich der Gains auf 0 gedreht hat, um unserem Mischer ein jungfräuliches Pult zu hinterlassen. (Besonders praktisch, da ja das Drumset inkl. Mikrofonierung das selbe war.)

GOTT wollte davon natürlich nichts wissen und zwang uns anzufangen. Ich glaube, die folgenden 15 Minuten, respektive 4 Lieder, waren das grauenhafteste was ich je erlebt habe - danach haben wir glücklicherweise den Sound (und die Zuschauer) in den Griff bekommen. Anschließen sind wir auch ganz freundlich und zuvorkommend zu GOTT gegangen und haben unseren Hungerlohn abgeholt.

So - und jetzt kommt's: Seit diesem Auftritt hat GOTT (der dummerweise ALLE Bands für irgendwelche Offenbacher Festivitäten aussucht) nichts anderes zu tun, als allen zu erzählen, wie schlecht wir waren, was wir für 'nen Scheiss-Sound hatten, wie unprofessionell das alles war etc. pp. Andere Bands, die uns für irgendwelchen Festivitäten vorgeschlagen haben (Oldiefasching in der OF-Stadthalle, etc.), bekommen von GOTT erzählt, das wir uns erstmal anders verhalten müssten, andere Musik spielen müßten und vor allen Dingen, dass wir unseren Namen ändern müßten, da man an unserem Namen nicht sofort erkennen würde, was für eine Art Musik wir machen.

Nach längerem Überlegen bin ich jetzt FAST zu der Überzeugung gekommen, dass wir unseren Vertrag frühzeitig hätten rausholen sollen, auf die Anfangszeit hätten deuten sollen, das Geld nehmen sollen und ohne eine Mucks zu spielen nach Hausen fahren sollen - aber glücklicherweise stelle ich zufriedene Zuschauer immer noch über jeden bescheuerten Veranstalter.

Gruß

Oly

P.S. Das mit dem "freundlichsein" und "stressfrei" unterschreib ich natürlich.

Re: (Knigge für Vorgruppen) Lampenfieber revisited

Moinsens Oly -

: passt vielleicht nicht so ganz, aber ich mauss mal unseren aktuellen Gig des Grauens loswerden ...

wieso? Passt doch wie die Faust Gottes ...ähhh Faust auf's Auge?

slide on ...
bO²gie

... der auch schon einen Vertrag gezückt hat und kla(n)glos mit gefülltem Beutel nach Hause ging. By the way war ich da weder freundlich noch stressfrei. *g* ....

Völlerei (war: (Knigge für Vorgruppen) Lampenfieber revisited)

Hi Michael,

inhaltlich habe ich hier kaum was beizutragen, diesen Diskurs aber mit größtem Interesse und Genuß verfolgt. Aber eine kleine Randbemerkung von Dir will ich aufgreifen:

: Ich will jetzt nicht über Gebühr "völlern" (Ist es nicht wundervoll, wie dieses Wort in nur 5 Minuten seine Bedeutung geändert hat und die Völlerei seit Samstag nicht mehr das ist, was sie vorher war?),

ja, es ist wundervoll, und es ist ebenso wundervoll, daß es Dir aufgefallen ist - mir nämlich nicht. Hey, Völlerei, cool.

Keep your mouth wide open
Stänkerlieb (Völlerei-Wochen) ;-)