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(Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Hallo miteinander,

sagt mal, geht es Euch auch so, dass Ihr Euch Equipment-technisch im Kreis dreht?

Mir jedenfalls geht es so, was die Wahl von Amps/Effekten und auch die Wahl von Gitarren betrifft.

Es ist jetzt wieder einmal passiert und ich bin vom Ergebnis selbst überrascht - so nebenbei übrigens stimmt mich das Ergebnis etwas nachdenklich hinsichtlich Equipmentaufwand, den nicht nur ich zeitweise betreibe ...

Zur Vorgeschichte:

Bei meiner aktuellen Band begann ich zu spielen mit nichts mehr als meinem treuen Fender Amp und meiner Lieblingsstrat (wen es interessiert: der Amp ist ein 2001er Pro Tube Concert Reverb der mithilfe eines TAD-410er Cabinets und eines Eigenbau-Headshells zum kleinen Halfstack umgebaut wurde; die Gitarre ist eine 2001er Jeff Beck Artist Series mit Volume-Mod ... das mit 2001 ist ein seltsamer Zufall, war wohl ein guter Jahrgang, denn auch meine Lieblingsakustik ist Bj. 2001).

So ausgestattet fühlte ich mich etwa 1 Jahr lang sehr wohl, bis ich mir dachte, ich müsste der zunehmend rockigeren Richtung (nach Abgang der Sängerin und Übernahme dieses Amtes durch meinen Gitarrenkollegen in der Band) Rechnung tragen. Also zuerst eine Box Of Rock bestellt und während der Wartezeit (jajaja) einen Marshall Vintage Modern Combo in der Bucht geschossen.

Also spielte ich aufs höchste begeistert nur noch den Marshall, allerdings bei kritischen Lautstärkeverhältnissen inklusive BOR (um auch "leise" verzerren zu können) ... dies war ein erster Schritt in Richtung Pedalboard (und hier jetzt zum Kreis drehen: alles schon mal gehabt: Pedalboard hatte ich in den 90ern auch ...).

Weiter ging es dann mit (Kreis drehen) Wiederentdeckung des Fenders ... allerdings war ich jetzt mit keinem der beiden Amps vollauf zufrieden, weshalb ich mir also einen Lehle P-Split zulegte und seither immer beide Amps parallel liefen (und ich mich ein klein wenig wie SRV fühlen durfte).

Darauf folgte dann endgültig die Anschaffung eines Pedalboards (so ein Fertigding mit Klett und Netzteil) worauf ein Tubescreamer landete (Tubescreamer alleine ist eine Geschichte ... egal, wichtig nur, eben ein TS), mein Steinzeit-Chorus (85er Ibanez), meine zwei schönen MEKs (CP-1 und PH-2), die BOR und ein Pedaltuner. Und es wurde dann sehr schnell noch ein TC Flashback dazu gekauft ... um damit die Welten am Rande zu erkunden (wer es jetzt nicht verstanden hat - ich machte ausführlich gebrauch von den gepunkteten Achteln und eiferte damit Hr. Edge nach)

Wieder folgte ein Jahr, in dem der Status Quo so blieb. Zeitweise spielte ich einmal häufiger meine Epiphone Les Paul Standard (vor allem, als wir Sweet Child O'Mine ins Programm aufnahmen), kam aber am Ende wieder auf 100% JB Strat zurück.

Seit Erscheinen juckten mich aber jetzt der neue POD HD, die Fender Mustang Serie und die ZOOM G3/G5. Weil all die unterschiedlichen Sounds in eine Rock-Cover-Band nur mit Einzelpedalen und Verstärkerfussschaltern umzusetzen ist schon oft etwas aufwändiger Stepptanz und das Ergebnis trotzdem weniger authentisch als mit einem flexiblen Multi ...

Und vor kurzem hat das Flashback einen unangenehmen Brumm an der Ausgangsbuchse ...

Also was tun? Ich will nicht ständig Geld ausgeben für die letzten neuen Gerätschaften. Ich will aber unbedingt weiter ein flexibles Delay haben und so Multidingens wäre schick.

Da war ja dann noch in der Ecke das alte Boss GX-700 (Bj. ca. 1996 oder 1997), voll funktionsfähig inkl. FC-200 MIDI-Leiste. Irgendwann aussortiert, weil es die Dynamik um ca. 3% einschränkt und die internen Preamps schon irgendwie digital klingen.

Jetzt geschah zweierlei:

1.) Ich verbrachte zwei volle Tage damit, Sounds zu unserem Programm am GX-700 einzustellen (ca. 35 Nummern ...). Dabei entdeckte ich, dass man mit diesem Uralt-Multi echt gute Sounds hinkriegt, wenn man lange genug herumschraubt.

2.) Ich programmierte alle Sounds mit meiner allerersten E-Gitarre, Bj. 1992, damals neu gekauft, eine Starfield Altair SJ Custom, mittlerweile mit GFS Klingenpickups ausgerüstet.

Und schwupps, die Uhr um ca. 10 Jahre zurückgedreht, spiele ich nun also wieder GX-700 via Fender Amp (Kreis dreht sich ...), und das auch noch mit der Gitarre, die am längsten in meinem Besitz ist.

Und obwohl die Sounds aus dem GX-700 tatsächlich alleine gehört hinsichtlich Qualität nichrt wirklich mit gutem Röhrenequipment mithalten können, so klingt das ganze bei entsprechender Lautstärke via Röhrenendstufe und Gitarrenbox im Proberaum erstaunlich gut - bereits einzeln gehört - und geradezu phantastisch dann im Bandmix.

Der Marshall steht jetzt zuhause, das Pedalboard auch. Ebenso die JB Strat und die Epi Paula.

Das ist gut so und verkauft wird nix. Weil wie die Geschichte zeigt, kommt alles wieder ... (und nachdem ein Gastspiel bei einer Bluesband alter Kumpels ansteht und die sich auch noch zeitweise stark an der britischen Version dieses Genres orientieren, kommt so ein Combo mit 2 KT66 und zwei Greenbacks ja grade Recht)

Bin mal neugierig, wie lange der Status Quo diesesmal anhält.

Brauchen wir wirklich immer wieder mal Abwechslung? Warum kann man nicht über Jahre das gleiche Equipment spielen? Weil man kann mit fast jedem Equipment fast jede Art von Musik machen. Oder ist das nur bei mir so, dass man vom Konzept her sich ständig dreht? Gitarre-Kabel-Amp, dann Board, dann Multi, dann wieder Gitarre-Kabel-Amp usw. Kramt Ihr auch immer wieder mal altes Zeugs aus der Ecke und entdeckt es neu?

Ich lerne daraus, dass ich jedenfalls erst Recht nix verkaufen werde, was ich nicht mehr verwende ... der Tag kommt, an dem ich es wieder hervorhole und Freude daran habe, ohne Geld für etwas Neues ausgeben zu müssen ...

Soweit also - schönen Tag an Euch und Clampf On :)

LG,

Wolfgang


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Moin.

Ich habe ein Setup das "funktioniert", d.h. ich greife mir Gitarre A, Pedalboard A und Verstärkung(entweder irgendein Amp der "Clean" kann oder bei Pedalboard A eben eine aktive Monitorbox) und damit kann ich loslegen und vermutlich alles abdecken was Gitarrentechnisch von mit verlangt wird und ich meine erfüllen zu müssen.

Dann gibt es noch die Variante B in der "alles im Fluss ist". Da wird rumprobiert, Sachen getauscht, ge- und verkauft. Schöne Spielerei, aber wenn es auf die Bühne geht dann nehme ich doch meist Variante A. In Variante B kann es eben auch vorkommen das ich mit Laptop und Aktivmonitor im Proberaum auftauche. So ganz traue ich so einem Setup die Livetauglichkeit am Ende doch nicht zu. Meine letzte elektrische Probe habe ich mit dem iPhone und CustomGuitarRig gespielt, da habe ich sogar die Gitarre geliehen. Ging auch, machte sogar Spass und die geliehene Gitarre steht jetzt neben mir und möchte bei mir bleiben(sagt mir bitte das in jeden Haushalt eine Tele gehört. Danke).

Wenn ein Gerät dann in Variante B immer wieder genutzt wird, könnte es in Variante A aufsteigen. Das letzte Gerät das den Aufstieg geschafft hat: Line6 tap tremolo

Gruß

Ugorr


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Hallo Wolfgang!

Na, da machst du ja mal ein Fass auf! :-)

Ist glaube ich normal, deswegen verkaufe ich inzwischen auch nichts mehr (außer es ist wirklich schlechtes Equipment, aber davon habe ich so gut wie nichts mehr...).

Soundvorstellungen ändern sich, aber gute Instrumente, Verstärker und Effekte bleiben auch gut, wenn man sie gerade nicht mehr so mag. Gut, wenn man später wieder auf sie zurück greifen kann.

Meine Soundvorstellung geht gerade immer mehr zurück zum Ursprung (Gitarre-Kabel-Röhrenamp). Zuviel Zerre und Effekte klingen für mich inzwischen irgendwie zu künstlich, sogar mein geliebtes Delay kommt immer seltener zum Einsatz... Dieser Ansatz spart auch enorm Platz auf dem Stressbrett :-)

Gruß Martin


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

: Hallo miteinander,
: sagt mal, geht es Euch auch so, dass Ihr Euch Equipment-technisch im Kreis dreht?
: Mir jedenfalls geht es so, was die Wahl von Amps/Effekten und auch die Wahl von Gitarren betrifft.
: Es ist jetzt wieder einmal passiert und ich bin vom Ergebnis selbst überrascht - so nebenbei übrigens stimmt mich das Ergebnis etwas nachdenklich hinsichtlich Equipmentaufwand, den nicht nur ich zeitweise betreibe ...
: Zur Vorgeschichte:
: Bei meiner aktuellen Band begann ich zu spielen mit nichts mehr als meinem treuen Fender Amp und meiner Lieblingsstrat (wen es interessiert: der Amp ist ein 2001er Pro Tube Concert Reverb der mithilfe eines TAD-410er Cabinets und eines Eigenbau-Headshells zum kleinen Halfstack umgebaut wurde; die Gitarre ist eine 2001er Jeff Beck Artist Series mit Volume-Mod ... das mit 2001 ist ein seltsamer Zufall, war wohl ein guter Jahrgang, denn auch meine Lieblingsakustik ist Bj. 2001).
: So ausgestattet fühlte ich mich etwa 1 Jahr lang sehr wohl, bis ich mir dachte, ich müsste der zunehmend rockigeren Richtung (nach Abgang der Sängerin und Übernahme dieses Amtes durch meinen Gitarrenkollegen in der Band) Rechnung tragen. Also zuerst eine Box Of Rock bestellt und während der Wartezeit (jajaja) einen Marshall Vintage Modern Combo in der Bucht geschossen.
: Also spielte ich aufs höchste begeistert nur noch den Marshall, allerdings bei kritischen Lautstärkeverhältnissen inklusive BOR (um auch "leise" verzerren zu können) ... dies war ein erster Schritt in Richtung Pedalboard (und hier jetzt zum Kreis drehen: alles schon mal gehabt: Pedalboard hatte ich in den 90ern auch ...).
: Weiter ging es dann mit (Kreis drehen) Wiederentdeckung des Fenders ... allerdings war ich jetzt mit keinem der beiden Amps vollauf zufrieden, weshalb ich mir also einen Lehle P-Split zulegte und seither immer beide Amps parallel liefen (und ich mich ein klein wenig wie SRV fühlen durfte).
: Darauf folgte dann endgültig die Anschaffung eines Pedalboards (so ein Fertigding mit Klett und Netzteil) worauf ein Tubescreamer landete (Tubescreamer alleine ist eine Geschichte ... egal, wichtig nur, eben ein TS), mein Steinzeit-Chorus (85er Ibanez), meine zwei schönen MEKs (CP-1 und PH-2), die BOR und ein Pedaltuner. Und es wurde dann sehr schnell noch ein TC Flashback dazu gekauft ... um damit die Welten am Rande zu erkunden (wer es jetzt nicht verstanden hat - ich machte ausführlich gebrauch von den gepunkteten Achteln und eiferte damit Hr. Edge nach)
: Wieder folgte ein Jahr, in dem der Status Quo so blieb. Zeitweise spielte ich einmal häufiger meine Epiphone Les Paul Standard (vor allem, als wir Sweet Child O'Mine ins Programm aufnahmen), kam aber am Ende wieder auf 100% JB Strat zurück.
: Seit Erscheinen juckten mich aber jetzt der neue POD HD, die Fender Mustang Serie und die ZOOM G3/G5. Weil all die unterschiedlichen Sounds in eine Rock-Cover-Band nur mit Einzelpedalen und Verstärkerfussschaltern umzusetzen ist schon oft etwas aufwändiger Stepptanz und das Ergebnis trotzdem weniger authentisch als mit einem flexiblen Multi ...
: Und vor kurzem hat das Flashback einen unangenehmen Brumm an der Ausgangsbuchse ...
: Also was tun? Ich will nicht ständig Geld ausgeben für die letzten neuen Gerätschaften. Ich will aber unbedingt weiter ein flexibles Delay haben und so Multidingens wäre schick.
: Da war ja dann noch in der Ecke das alte Boss GX-700 (Bj. ca. 1996 oder 1997), voll funktionsfähig inkl. FC-200 MIDI-Leiste. Irgendwann aussortiert, weil es die Dynamik um ca. 3% einschränkt und die internen Preamps schon irgendwie digital klingen.
: Jetzt geschah zweierlei:
: 1.) Ich verbrachte zwei volle Tage damit, Sounds zu unserem Programm am GX-700 einzustellen (ca. 35 Nummern ...). Dabei entdeckte ich, dass man mit diesem Uralt-Multi echt gute Sounds hinkriegt, wenn man lange genug herumschraubt.
: 2.) Ich programmierte alle Sounds mit meiner allerersten E-Gitarre, Bj. 1992, damals neu gekauft, eine Starfield Altair SJ Custom, mittlerweile mit GFS Klingenpickups ausgerüstet.
: Und schwupps, die Uhr um ca. 10 Jahre zurückgedreht, spiele ich nun also wieder GX-700 via Fender Amp (Kreis dreht sich ...), und das auch noch mit der Gitarre, die am längsten in meinem Besitz ist.
: Und obwohl die Sounds aus dem GX-700 tatsächlich alleine gehört hinsichtlich Qualität nichrt wirklich mit gutem Röhrenequipment mithalten können, so klingt das ganze bei entsprechender Lautstärke via Röhrenendstufe und Gitarrenbox im Proberaum erstaunlich gut - bereits einzeln gehört - und geradezu phantastisch dann im Bandmix.
: Der Marshall steht jetzt zuhause, das Pedalboard auch. Ebenso die JB Strat und die Epi Paula.
: Das ist gut so und verkauft wird nix. Weil wie die Geschichte zeigt, kommt alles wieder ... (und nachdem ein Gastspiel bei einer Bluesband alter Kumpels ansteht und die sich auch noch zeitweise stark an der britischen Version dieses Genres orientieren, kommt so ein Combo mit 2 KT66 und zwei Greenbacks ja grade Recht)
: Bin mal neugierig, wie lange der Status Quo diesesmal anhält.
: Brauchen wir wirklich immer wieder mal Abwechslung? Warum kann man nicht über Jahre das gleiche Equipment spielen? Weil man kann mit fast jedem Equipment fast jede Art von Musik machen. Oder ist das nur bei mir so, dass man vom Konzept her sich ständig dreht? Gitarre-Kabel-Amp, dann Board, dann Multi, dann wieder Gitarre-Kabel-Amp usw. Kramt Ihr auch immer wieder mal altes Zeugs aus der Ecke und entdeckt es neu?
: Ich lerne daraus, dass ich jedenfalls erst Recht nix verkaufen werde, was ich nicht mehr verwende ... der Tag kommt, an dem ich es wieder hervorhole und Freude daran habe, ohne Geld für etwas Neues ausgeben zu müssen ...
: Soweit also - schönen Tag an Euch und Clampf On :)
: LG,
: Wolfgang


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

hi

das "im kreis drehen" hängt wohl wesentlich von der art/den arten der musik, die man so macht, ab.

je vielseitiger die musik, desto vielseitiger wahrscheinlich die ausrüstung.

für mein bluesrocktrio brauch ich nur den 60er twin-amp mit dem "no-stress-brett", alter tubescreamer, boss ce2, boss delay. überwiegend covern wir da, aber ich mach mir erst gar nicht die mühe, den sound des originals hinzukriegen. ich spiels mit nem sound, der mir gefällt. so ensteht dann ein typischer fingerprint, das macht´s einfacher hinsichtlich ausrüstung. da haben es die großen einfacher, die erkennt man immer am sound. und wenn man meint, 20 große authentisch zu covern, braucht man auch 20 sounds, oops! oder eben eigenständigkeit.

für die r&r band und für den theaterjob den ollen h&k transencombo mit korg a5 davor.

im backgroundloungetrio geht sowohl die nylon als auch die jazzmama direkt ins mischpult.

wenn ich top40 oder so was machen müsste.........geht mit dem geraffels nich.

da würde ich mir die liveversion von amplitube zulegen.

nee, was ich in all den jahren an geld gespart hab.............

gruß hayman


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Hi,
zugegeben: ich habe mein drittes (oder viertes?) Fulltone 69 in Gebrauch (alle verschieden!), schon meeeehrere andere Fuzzes, meinen dritten AM Clone Chorus (jetzt Bi mit toggle), mein drittes Fulldrive2 (alle Versionen). Gitarren- und ampmäßig bin ich aber recht konstant. Klar, da werden mal wieder Pickups und Speaker getauscht, aber im Grunde bin ich meiner "Warmoth by Staufer"-Strat seit acht Jahren treu, spiele sie fast ausschließlich, und habe anderthalb Jahrzehnte meinen Twin gespielt (und immer wieder feingetunt), jetzt ist es seit etwa eineinhalb Jahren ein von Tilman Ritter modifizierter JTM45. Fulldrive, DejaVibe und 69 spiele ich seit vielen Jahren. In Hals- u Stegposition haben sich nach einigen Täuschen auch die Staufer TrueVintage durchgesetzt, es sind eben die besten! Es sind ein paar Gitarren und Amps dazugekommen (Hobby eben!), aber wirklich viel verändern tue ich nicht. Verbessern, ja, solange es was zu verbessern gibt, verändern weniger.
Gruß, Ferdi

Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Hi,

ich kann alles gut nachvollziehen. Man meint, den Sound und das Equipment für´s Leben gefunden zu haben. Dann hört man wieder Gitarrist X oder Y und fragt sich warum klingt der so wie er klingt, was hat der für´n Amp, welche Effekte, google-Suche nach "Gitarre X Y Gear" und findet sicher ein Pedal, das man noch nicht auf seinem Board hat.

Dann kommen die tollen neuen Modeler. Line 6 ist ja schon lange am Markt und hat viel Erfahrung, die wissen doch was ein Gitarrist braucht... Und weniger schleppen. Also, den neuen HD400 bestellt und rumgespielt, bis man doch wieder so klingt wie mit seinem Amp... Und dann: ....die Crunch-Sounds kommen doch nicht so fett und authentisch, irgendwas fehlt... also wieder zurück zum Amp.

Die andere Frage ist: warum klingt B.B. King immer wie B.B. King? Egal auf welchem Amp?

Ich denke, wenn wir auf der Suche nach unserem Sound sind und uns nicht so sehr von den "Sounds der Helden" beinflussen lassen, werden die Equipment-Ausflüge mit der Zeit weniger und wir tauschen nur noch Röhren... Aber da geht es schon wieder los... Welche V1 nehm ich denn? Und was kommt als El84 rein? Die XX oder doch die YY? Die ZZ sollen ja auch nicht schlecht sein... Ob BB weiß, welche Röhren in seinem Amp stecken?

Mich hat der Thread motiviert, meinem Sound zu suchen und ihn auch so lange wie möglich zu behalten... Zumindest so lange bis....

Grüße

riliho


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Hallo,

so ähnlich geht's mir auch, allerdings mit meinen Gitarren und lustigerweise auch mit den Songs, die ich spiele.


Nachdem ich mir im Laufe meines Gitarristendaseins eigentlich so gut wie alle meine Gitarrenwünsche erfüllen konnte bin ich seit einiger Zeit wieder dahin zurückgekommen, wo ich schon vor knapp 30 Jahren schon mal war - zu meiner Squier Strat. Vielleicht liegt es daran, dass ich damals mit diesem Teil zu meinen Sound gefunden habe.


Obwohl sich Verstärkertechnisch auch einiges getan hat, ist im Grunde mein Sound seit damals sehr ähnlich geblieben. Ich würde sagen er hat sich meinen  verschiedenen musikalischen Phasen etwas angepasst und verfeinert, aber im Grunde immer AC30-like, mal mehr oder weniger mit Bodentreter verzerrt und dezent mit Delay (da der AC-30 ja keinen Hall hat) angefeuchtet. Den letzten dauerhaften Zugang auf meinem Stressbrett hatte ich vor  mehr als 10 Jahren, als ich mir ein Tremolopedal zulegte. Trotzdem bilde ich mir ein soundmäßig sehr flexibel zu sein.
Ich muß zugeben ich hatte immer viel mehr Spass am Gitarrespielen als am Rumschrauben.


Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld Gitarristen, die sich zu Tode optimiert haben und vor lauter Soundunzufriedenheit nie richtig zu spielen gekommen sind.

Gruß

Dan


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Interessantes Thema! Habe gerade das Gefühl (wie lange das auch immer anhalten mag) meinen persönlichen Kreis durchschritten zu haben und irgendwie "fertig" mit dem Thema zu sein.

Ist mir völlig klar, dass man das eigentlich als Gitarrist nicht sagen sollte, ist aber aktuell halt so.

Bin habe Jahre lang (bis vor ca. vier Jahren) nur Tele (ja, es gehört eine in jeden Haushalt ;-), Baldringer Dualdrive und Bassman bzw. Marble Roadking 4x10 gespielt. Für traditionellen Blues und R&R das perfekte Besteck.

Dann haben sich meine Soundvorstellungen geändert und ich hab mit JTM45- und JCM800-Clone + diverser Boxen zugelegt - es sollte halt mehr rocken. ;-) 

Dann kam das Axe mit verschiedenen Verstärkungslösungen und die Röhrenamps mussten gehen. Der Zustand war dann für ca. zwei Jahre recht stabil.

Irgendwann entflammte dann die Liebe zum Röhrenamp neu. Ausgangspunkt war der Kemper-Profiler, der zwischenzeitlich mein Axe abgelöst hatte. Es musste dann also wieder ein Amp her. Meine Wahl viel auf den Marshall Superlead, der IMO nichts anderes als ein aufgepumpter Bassman ist. 
Ich war allerdings an die Effekte aus dem Axe gewöhnt, also mussten auch der ein oder andere Bodentreter her. ;-)

Bei den Gitarren gesellten sich in den letzten Jahren eine Paula und eine Strat, zwischen denen ich seit dem eigentlich je nach Stimmung wechsel. Eine 335 könnte ich mir vorstellen, mein Leben hängt davon jetzt aber nicht ab. 

Gestern habe ich mir nun wieder ein Axe-Standard zugelegt. Ich hab es einfach vermisst.

Nutzen werde ich es zusammen mit meinen Superleads und einem PCL-Stagemaster als Kleinstlösung (10kg). Ich kann die Kiste mittlerweile blind bedienen und meine Effekte (Wah, Trem, Rotary, Delay und Hall) werden perfekt abgebildet.
Der Kemper wird künftig zum Aufnehmen bzw. bei reinen Modeller/PA-Jobs genutzt. Dann hänge ich halt das Axe davor (oder auch nicht, mal schauen).

Habe mittlerweile gemerkt, dass man mit einer Vorstufenröhre bzw. einem anderen Speaker soviel an Sound beeinflussen kann, dass ich mit dem Kram, den ich da so habe glücklich bin.
Raum, um den Spieltrieb auszuleben bietet das Setup genügend.

War irgendwie ein langer Weg, fühlt sich aber echt gut an.
Man kann sich so schön aufs Spielen und Üben konzentrieren. ;-)


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Hi Dan,

>> Ich muß zugeben ich hatte immer viel mehr Spass am Gitarrespielen als am Rumschrauben.
und das hört man !  

>> Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld Gitarristen, die sich zu Tode optimiert haben und vor lauter Soundunzufriedenheit nie richtig zu spielen gekommen sind.
Und auch das hört man auch... ;-)
Auch ich kenne Jungs die eigentlich immer shice geklungen haben egal mit welche Geraffel die unterwegs waren. Andere die kommen, stecken irgendeine Schrammel in irgendeinen Amp und es klingt.

In diesem Sinne - ich geh nu wieder üben, denn heute hab ich Zeit und meine Family hab ich zur Vatertagswanderung geschickt ;-)

Grüße
Stoffel 


Re: (Technik) Ich drehe mich im Kreis - wer noch?

Das ist halt alles 1 - 10 Stufen teurer, aber sonst ja irgendwie ähnlich.

Ich hab eben zwei gute Röhrenamps (Fender UND Marshall ;-), ein im Kern sehr gutes Pedalboard (den "Kern" bilden dabei die beiden MEKs, die BOR und der TS) und dann noch ein digitale Alles-Mach-Kiste - und alles macht Spass und alles klingt auf seine Art gut und es ist mehr eine Sache der Tagesform und dann vielleicht auch der Band/Song-Randbedingungen.

Wobei das mit den Randbedingungen so eine Sache ist, denn mit meiner aktuellen Band - Rock Covers von Led Zeppelin, ZZ Top und anderen 70er-Sachen über RHCP bis hin zu etwas "moderneren" Sachen (Foo Fighters z.B.) und dazwischen noch Aerosmith und G'N'R ... naja, Querbeet eben - also bei dieser Band funktioniert ja jedes meiner Setups. Klingt schon anders, wenn man U2 mit ordentlichem Echo spielt oder Poison mit fettem Chorus-Delay-80ies-Lead oder alles nur pur und ohne echtes High Gain über klassische Tubeamps ... aber gut klingt es so oder so, weil es geile Songs sind und die Band als Einheit die Songs auch gut spielt. Da kommt es dann nicht auf Details meines Sounds an.

Der gnadenlose Optimierer bin ich dabei ja gerade gar nicht. Ich verwende das, was ich habe und kaufe nur selten was Neues. Und ich kann mit dem, was ich habe, eben jede Laune hinsichtlich Setup ohnehin befriedigen.

Ich finde es aber doch irgendwie interessant, dass sich diese Laune doch immer wieder dreht ... vielleicht sollte ich mal probieren, überhaupt alle Optionen ständig im Proberaum verfügbar zu haben ... ich glaube, ich würde dann jede Probe ein anderes Setup wählen.

Cool eigentlich, wenn man solche Möglichkeiten hat :)

Jetzt muss nur noch dass Ich-Will-Ein-Neues-Multi-GAS verschwinden :))