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Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hallo liebe Gemeinde!

In der Hoffnung, euch mit meinen Strat-Geschichten nicht auf die Nerven zu gehen, hier noch eine kurze Frage:

Zu meinem neuen Maple-Hals wird es einen 54er 2-Tone-Sunburst-Sumpfesche-Korpus geben, so in dieser Art hier (muss nicht unbedingt von Rockinger sein, aber halt so in dieser Art):

http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG031&product=BG030&sid3=cca4948f77c558050d450d03bbcd7939

Dazu brauche ich dann noch ein möglichst original aussehendes Vibratosystem. Andi-o hat mir dazu schon mal einen Tipp gegeben, aber ich finde das Posting nicht wieder.

Beim selber Googeln bin ich auf die Firma Callaham gestoßen.

http://www.callahamguitars.com/partsstr.htm

Die bewerben vor allem ihren tollen Sustainblock aus einem Stahl, der insbesondere irgendein Material NICHT enthalten soll... Da gibt es aber ziemlich viel Auswahl auf der Seite. Welches muss ich denn nehmen, damit es zu den vorgebohrten Löchern des Rockinger Korpus passt?

Gruß Martin


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Guten Morgen Martin,

ich hatte ja im Rahmen meines Strat-Renovierungsprojektseine eine ähnliche Frage in die Runde geworfen. Damit Du Dich da nicht durchquälen musst:
MIKE schob damals:
- Wilkinson VSV (in Sachen Vintage meets modern das Trem der Wahl) oder
- Callaham (kann an der schon sehr satt klingenden Gitarre zu fett werden)
und Ferdi:
Das Goto-Vintage hat einen guten Ruf, das Rockinger Steel hatte ich auf zwei Gitarren und (...)  da fressen sich die Stützschrauben ins Material - ist so.

D.h. Bei mir wurde es letztlich das VSV, da ich meine Saiten etwas näher beisammen haben (54mm) und nicht 'Unsummen' investieren wollte - OK, da is aber nix mit Vintage-Loock also nix für Dich..

Das Callaham V/N Model Tremolo war mir ne Ecke zu teuer. Da wären es dann sogar nur ~52mm bei gleichem Lochabstand (56mm)

Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass das J meiner JV Strat für Vintage Specs steht, dann sollte bei Dir eigentlich das identische Trem passen (Zitat: gefräst für 3 Singlecoils und Vintage Tremolo) d.h. nach meinem Verständnis 56mm Lochabstand.

Liebe Grüße
Stoffel


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hallo Martin,

ich bins nochmal ...

>>dass das J meiner JV Strat für Vintage Specs steht
ts J für Vintage - so einen Käse kann nur von mir kommen ... ich mene natürlich das V

Zu den Callahams:
Sag, so viele verschiedene gibts doch da gar nicht oder ?
Das "Callaham Vintage S Model Strat Bridge Assembly" mit 'Standard Saitenabstand' - vermutlich Deine erste Wahl ...  mit oder ohne Nickel oder gleich 'gealtert'... wie auch immer.
Wobei ich jetzt auch nicht so recht weiss wie eine "Vernickelte Oberfläche ohne Nickel aussieht ;-)

Dann noch das oben genannte mit N wie Narrow d.h. ca. 52mm Saitenabstand
dann das zum Schluss noch eines für die Mexico-Specs (Callaham Mexican Std Model) ...

Servus
Stoffel


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hi,

Martin, ich hatte das Callaham, es klingt deutlich anders, als du es von modernen Systemen kennst, nämlich deutlich FETTER, weniger Funk, sozusagen. Echt.

Ich rate zum Gotoh Vintage. Das Rockinger Steel hat eine recht weiche Grundplatte, da fressen sich die Stützschrauben rein, hatte ich alles schon.

Mein Favorit ist natürlich das Wilkinson VSV, weil es super klingt und haptisch einfach die Nase vorn hat. Es ist jedem Vintage-Vibrato ergonomisch überlegen (keine hervorstehenden Schräubchen zB) und hat Features wie kein anderes (in der Gängigkeit justierbarer Hebel oder an die Reiterposition angepasste Bohrungen im Sustainblock zB). Dazu dann die Gotoh H.A.P.-Mechaniken (locking und in der Höhe einstellbar), einen anständigen (nicht Vintage-, nämlich Graphit-)Sattel und schon hast du eine anständige Hardware Basis für deine neue Strat.

Ich mag ja sehr dieses Vintage-Flair, aber es gibt einfach Dinge, die keinen Sinn machen, da muss ich Onkel Walther aus dem GW, so bescheuert ich ihn und seinen dauernden Anti-Vintage-Missions-Kreuzzug finde, einfach mal recht geben.

Gruß, ferdi


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

..war gerade wieder missionarisch unterwegs 

http://www.guitarworld.de/forum/gitarren-zwischen-spekulation-und-leidenschaft-t30874.html

Auch, wenn ich ihm inhaltlich zu großen Teilen recht gebe, käme es mir nie in den Sinn, andere ebenfalls dazu bekehren zu wollen (erschießen ist doch viel einfacher, oder? ..oder man hebt sich das für rauere Zeiten auf)

Grüße Thomas


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hi Ferdi!

Das Wilkinson VSV habe ich ja bereits auf meiner 79er Strat und auf der Staufer.

Das Oberthema für mein 54er Projekt ist halt eine möglichst genaue Optik, das Teil soll später so aussehen, als käme es aus dem Fender Custom Shop.

Die Gotoh H.A.P.-Mechaniken sind schon besorgt, ebenso ein Graphtec TUSQ XL Sattel.

Aber das Vibratosystem muss einfach "echt" aussehen, soll echt klingen, nur soll der Hebel nicht so schlimm schlackern (und stimmstabil soll es halt auch sein).

Am liebsten hätte ich sogar originale Fender Saitenreiter, kann man die irgendwo bestellen?

Gruß Martin


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Moin!
Ich gebe auch mal meinen Senf dazu .......... das VSVG klingt für mich einen Ticken runder und geschmeidiger als das Gotoh Vintage, das für mich etwas rauer klingt. Das Gotoh hat 56,5mm Stringspacing (VSVG 54mm), da sollte der Hals schon dazu passen, das kann in den hohen Lagen je nach Hals schon recht weit nach aussen gehen. Die Hebel schlackern bei allen Trems irgendwann mal aus, auch beim Call. , nur das VSVG ist hier stabil, weil auch einstellbar.

Schönen Feiertag, Gruß, ACY!


Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hi Ferdi,

: Ich mag ja sehr dieses Vintage-Flair, aber es gibt einfach Dinge, die keinen Sinn machen, da muss ich Onkel Walther aus dem GW, so bescheuert ich ihn und seinen dauernden Anti-Vintage-Missions-Kreuzzug finde, einfach mal recht geben.

da Walter die (für mich) beste Gitarre der Welt gebaut hat, muss ich das natürlich kommentieren.

Es gibt ja für jede noch so bescheuerte Idee auf der Welt mindestens einen Menschen, der sie vertritt. Aber manche Positionen sind es wirklich wert, vertreten zu werden. Und wenn jemand eine Position vertritt, ist es schön, wenn er das mit dem ganzen Herzen und aller Hingabe tut.

Ich teile Walters Meinung zu der Vintage-Geschichte nicht in allen Einzelheiten, aber ich finde schon, dass gerade bei Gitarren viel altes Zeug zu Unrecht so hochgelobt wird. Und das Hochloben von einfach-nur-altem Zeug ist so dermaßen Mainstream geworden, dass es gut und wichtig ist, dass jemand bereit ist, als Gegengewicht zu agieren und versucht, die Leute wieder auf den Teppich zu holen.

Bitte nicht falsch verstehen: es gibt viele großartige alte Gitarren, einige auch in einer Qualität, die es heute nicht mehr so einfach gibt, und einige davon sind sicher den Preis wert, der für sie bezahlt wird. Nicht alles alte ist einfach nur alt. Vieles alte ist auch gut. Aber es ist nicht alles alte automatisch gut, nur weil es alt ist.

Systematisch vorgegangen, kann man eine Tabelle machen mit zwei Spalten, über die man "gut" und "schlecht" schreibt, und zwei Zeilen namens "alt" und "neu". Es entstehen vier Möglichkeiten:

1. alt und gut
2. alt und schlecht
3. neu und gut
4. neu und schlecht

Natürlich gibt es nicht nur diese vier absoluten Extreme, sondern auch ganz viele Optionen irgendwo dazwischen. Das Problem ist halt, dass in den Köpfen vieler Leute nur die Achse zwischen 1 und 4 existiert. Und ich halte es für notwendig und richtig, dass jemand sich berufen fühlt, den Menschen deutlich zu machen, dass Möglichkeit 3. ja auch noch existiert. Wenn man zudem bedenkt, dass es sich mit "gut und neu" um exakt das Feld handelt, in dem Walter sein Brot verdient, ist seine Argumentation ja auch absolut legitim.

Dass Walter hier insbesondere über Hinweise auf 2. argumentiert, kann man ihm auch nachsehen.

Der Vollständigkeit halber sollte ich daher noch erwähnen, dass ich auch schon Gitarren aus der Kategorie 4. gesehen habe. Allerdings nicht von Walter.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hallo Friedlieb!

Zu Punkt 3 möchte ich noch etwas hinzufügen.

Als ich vor 1 1/2 Jahren meine Staufer bekam, war ich anfangs etwas enttäuscht, weil ich mir soundlich deutlich mehr von dieser edlen Gitarre versprochen hatte.

Heute sieht das ganz anders aus, die Gitarre klingt inzwischen richtig gut, und sie wird (zumindestens für mich spürbar) jeden Tag bzw. mit jeder lauten Bandprobe noch besser. Diese positive Entwicklung fing auf der letzten Session in Duisburg an (da war die Gitarre ein Jahr alt), und seitdem habe ich jede Probe ein Dauergrinsen im Gesicht. Jede Woche wieder, seit einem halben Jahr!

"Neue" Gitarren im Laden, auch teure Exemplare, werden ja öfter mal von Kunden ausprobiert und in die Hand genommen. Viele Kunden werden dann vielleicht sagen, dass dieses oder jenes Modell nicht klingt, überteuert ist, u.s.w., bis nach vielen vielen Anspielversuchen plötzlich jemand kommt, und ihm genau diese Gitarre ein Grinsen ins Gesicht zaubert.

Bei neu gebauten Instrumenten fällt das alles weg, du bekommst das Instrument in die Hand und musst dann erst einmal etwas daraus machen.

Soweit meine Theorie dazu :-)

Im Umkehrschluss heißt das bei Brettgitarren wie einer Strat aber eigentlich, dass man nicht so furchtbar viel falsch machen kann, wenn man einigermaßen gute Hölzer und Hardware verwendet.

Die Seele entwickelt das Instrument in jedem Fall erst, wenn es lange gespielt worden ist. Und genau hier setzt der Vintage-Hype wohl ein. Jedenfalls ging es mir genau so, als ich damals Rollis Tokai Les Paul gekauft habe. So ein 30 Jahre altes Instrument, welches viel gespielt worden ist, fühlt und hört sich einfach anders, angenehmer an.

So gesehen müsste es also auch keine alte Vintage Original Strat sein, ein anderes gleich altes Instrument würde wohl genauso gut klingen. Nur gab es in den 50er und 60er Jahren halt noch keine guten Stratkopien auf dem Markt, daher bleiben einfach nur die zu teuren Originale.

Gruß Martin


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hallo Andreas!

Jetzt bin ich über 40 Jahre alt und höre das erste Mal von einer Feder...!?

Wo kommt die denn hin? Wird sie um den Vibratoarm drüber gesteckt?

Wenn das so ist, könnte ich mir ja auch einfach ein ganz normales Standard Trem draufbauen...

Zum Trem:

Wie war das denn damals? Hatten die originalen Strats in den 50er und 60er Jahren immer einen Stahlblock? Fing das mit dem Block aus Guss erst in der CBS Zeit an?

Und welchen Saitenabstand hatten denn die alten Trems (56mm oder 54mm)?

Gruß Martin


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hi Martin,

: Jetzt bin ich über 40 Jahre alt und höre das erste Mal von einer Feder...!?
: Wo kommt die denn hin? Wird sie um den Vibratoarm drüber gesteckt?

sorge dich nicht, bei mir hat das auch 38 Jahre gedauert :-)

Die Feder lässt man einfach in das Gewindeloch fallen und schraubt dann den Arm ein. Ich hätte das auch nicht geglaubt, es funktioniert aber tatsächlich!

Es ist auch durchaus sinnvoll, sich die Teile im 12er Pack zuzulegen, die verschwinden nämilich noch schneller im Staubsauger als kleine Legoteilchen o. ä. :-)

Gruß,

Andreas



Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

hi!

ja, der trick mit der feder ist schon älter ;)

und ja, man kann auch ein "normales" tremolo nehmen.

und ja, die frühen strats hatten immer einen tremolo-block aus stahl.

in D. bietet z.b. www.crazyparts.de replikas (geaged und nicht geaged, teuer und nicht so teuer) an.

komplett mit stahlblock und 7ender-reitern.

cheers - 68.


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hi 68!

Yeah, ich glaube, genau das werde ich ausprobieren! Danke für den Tipp!

Wenn mich die wackelnden Reiter und schlackernden Arme irgendwann nerven, kann ich ja immer noch ein Wilkinson VSV draufbauen (habe ich ja bereits auf 2 Strats und bin damit voll zufrieden).

Gruß Martin

P.S.:

Crazy Parts kannte ich auch noch nicht, man oh man, ich habe echt Nachholbedarf :-)

Gleich mal sehen, ob ich dort auch noch diese Metallscheibe finde, durch die die 4 Schrauben für die Halsbefestigung gehen. Da möchte ich auch eine mit dem Fender-Logo haben.


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hi Friedlieb,

Systematisch vorgegangen, kann man eine Tabelle machen mit zwei Spalten, über die man "gut" und "schlecht" schreibt, und zwei Zeilen namens "alt" und "neu". Es entstehen vier Möglichkeiten:

1. alt und gut
2. alt und schlecht
3. neu und gut
4. neu und schlecht

Natürlich gibt es nicht nur diese vier absoluten Extreme, sondern auch ganz viele Optionen irgendwo dazwischen.

Das Problem ist halt, dass in den Köpfen vieler Leute nur die Achse zwischen 1 und 4 existiert.





ja?

Walthers Pamphlete ( http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tipps.html )

zeigen jedenfalls eindeutig die Achse zwischen 2 und 3 (alt und schlecht - neu und gut) und zwischen die Zeilen wird ordentlich "Gitarristen haben keine Ahnung, denn in ihren Köpfen existiert nur die Achse zwischen 1 und 4" geschmiert.

Wenn man zudem bedenkt, dass es sich mit "gut und neu" um exakt das Feld handelt, in dem Walter sein Brot verdient, ist seine Argumentation ja auch absolut legitim.

Ja, es handelt sich nämlich um Werbung aus dem Hause Kraushaar, nichts anderes.

Kommen wir mal zu real-existierenden Gitarristen - zu uns hier.

Wer von uns denkt denn so, wie Walther bekrittelt (Achse zwischen 1 und 4)?
Wie viele von uns hier zB spielen denn richtig alte Gitarren, die nicht so gut sind, wie wir sie finden?

Spielen wir denn nicht in der Mehrheit neue Gitarren im alten Design, die aber auf dem neuesten Stand sind? Z.B. Strats aus neuem Holz, CNC gefräst, mit brummfreien Zwischenstellungen, modernem Staggering, abgeschirmter Elektrik und so weiter? Das bildet nämlich einer der

ganz viele Optionen irgendwo dazwischen

ab, die du oben nennst, Friedlieb. Ich halte das "Problem" für konstruiert.


Gruß, ferdi


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Tachchen,

": vielleicht komme ich da mit alten Hüten um die Ecke, ich habe aber erst vor vor ein paar Monaten erfahren, dass es diese kleinen Federn gibt. Mit denen lässt sich das Schlackern nämlich verhindern."

wenn ich das gewusst hätte.... also nicht, dass es die Federn gibt, sondern dass sie hier so unbekannt sind, denn ich benutze sie seit vielen Jahren.

Verloren habe ich bisher noch keine, das liegt aber wohl eher daran, dass man sich angewöhnen muss, immer bevor man die Gitarre aus dem Koffer nimmt, den Tremoloarm einzuschrauben und dann kann man zusätzlich noch einmal den Innenraum des Koffers abtasten denn die kleinen Dinger verkrümeln sich gerne in irgendeine Ecke des Koffers.

Aber: optimal sind diese kleinen Helfer auch nicht, denn es gibt Leute, die gerne den Arm möglichst locker aus der Hand fallen lassen, beim Tremolieren aber wenig Spiel im Arm haben wollen und hier hilft diese Feder nicht.

Mit diesen Federn kann ich den Arm so benutzen, dass er nicht frei umherschlackert, dann ist er aber auch nicht so schnell bei der Hand. Zudem muss ich ihn eigentlich nach hinten wegdrücken und kann ihn nicht einfach fallen lassen. Natürlich kann ich den Weg verkürzen, er muss ja nicht bis zur Klinkenbuchse zurückfallen, dann kann es aber sein, dass mir der Arm beim Spielen im Weg ist, das kommt immer darauf an, was man gerne möchte. Ich habe den Arm mittlerweile am liebsten ganz aus dem Weg, das geht auch mit der Feder, dann habe ich aber leider beim Tremolieren etwas Spiel im Arm, da hier dann die Feder nicht so kräftig auf den Arm drückt.

Also, meiner Meinung ist das alles nicht optimal, da muss man halt abwägen, welche Aspekte einem wichtig sind.

Beste Grüße

Jochen


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hi Ferdi,

jetzt habt ihr mich doch tatsächlich etwas neugierig gemacht, deshalb hab ich mich eben mal etwas in "Walthers Pamphlete" reingelesen ...

Jau, teilweise harter Tobak, kann mir gut vorstellen, dass es sich da nicht nur Freunde macht ;-) Den hier fand ich besonders spassig  Zitat:  "Die Kennerschaft unter Gitarrenliebhabern scheint mit einer ganz besonderen Feinsinnigkeit einher zu gehen. Wer nicht nur Sackhaare rauschen hören kann, sondern anhand ihres spezifischen Raschelns erkennt, ob sie brünett oder blond sind, jaaa – der ist ein wahrer Gitarrenkenner!"... und das sagt einer der sich Kraushaar nennt - klasse !

Ich jedenfalls hatte bei der Lektüre eben einen Heidenspass. Mir is das eh alles ziemlich wurschd - ich weiss dass ne ordentliche Paula schwer ist und von Tschibo kommt und ne Strat biestig sein kann und von 7ender kommt. Und irgendwann mal werde ich diese dann hoffentlich auch blind auseinander halten können ...  ;-)
Tja und wenn jemand die Flocken übrig hat und auf einer gammeligen 63er Strat alleine schon deswegen geil spielt weil der Spieler vor lauter Ehrfucht geil spielt - ist doch klasse - nachvollziehen kann ich das allemal. Ich hatte kürzlich so ein Teil in der Hand - bei mir hats allerdings nicht gewirkt - aber cool wars trotzdem ;-)

Servus
Stoffel


Re: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat

Hallo!
Ich bin ein Fan von den Callaham Teilen. Die Dinger haben bei mir bei jeder Strat eine deutliche Klangverbesserung gebracht. Fett, wie Ferdi sagt... hm... kann schon sein, dass da mehr "Fettn" dazukommt - meine Gitarren haben dadurch über's gesamte Frequenzspektrum gewonnen. Mehr Wumms, mehr "Seide" in den Höhen.

Muss aber auch sagen, dass ich immer recht "fragwürdige" Dinge mit Callaham Teilen ersetzt habe: Ein 70er Gussvibrato komplett mit Callaham Brücke getauscht (da hat's am meisten gebracht), einen American Standard Block und einen Zinkblock mit einem Callaham Block. Bilde mir auch ein, dass die Schrauben durchaus was am Klang machen.

Ich finde die Handhabung vom Callaham auch einfach angenehm.

Nette Grüße,
Ed


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hi Ferdi,

: Ich halte das "Problem" für konstruiert.

ich nicht. In den zahlreichen Gesprächen, die ich mit Walter Auge in Auge und Ohr an Ohr geführt habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass seine Meinung hinsichtlich dieser Dinge auf tiefer innerer Überzeugung beruht und nicht auf Marketing-Überlegungen.

Natürlich hast Du Recht damit, dass dieser Eindruck entstehen könnte. Und ich selbst teile Walters Position ja auch nicht in dem Extrem. Aber ich sehe ihn halt als erforderliches Gegengewicht, weil die Vintage-über-alles-Fraktion sonst zu sehr die Oberhand gewinnen würde.

Keep rockin'
Friedlieb (steinalt, mit starken Abnutzungserscheinungen - wenn hier einer Vintage ist, dann ja wohl ich)


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hi,

dass seine Meinung hinsichtlich dieser Dinge auf tiefer innerer Überzeugung beruht

das bezweifle ich keine Sekunde.

Wie gesagt, in einigen Punkten - was bestimmte Konstruktionsmängel der 50er Jahre-Designs angeht - teile ich seine Meinung ja.

Womöglich ist die Schar der Volldeppen unter den Gitarristen auch größer, als ich annehme. Hier im Forum habe ich allerdings nicht den Eindruck, dass jemand aufgeklärt werden müsste. Du?



ich sehe ihn halt als erforderliches Gegengewicht, weil die Vintage-über-alles-Fraktion sonst zu sehr die Oberhand gewinnen würde

Lass' die Leute doch die Gitarren kaufen, die sie wollen - ist doch nicht unser Bier, wenn sie sich an den hervorstehenden Schrauben ihres Vintage-Vibratos den Handballen aufreißen.

Leute fahren heutzutage immer noch Ford T-Modelle, liebevoll restaurierte VW Käfer, nagelneue 50er Jahre-Stil Roadster zum Liebhaberpreis laufen vom Band, für einen Arm und ein Bein bekommt man Repliken eines jeden 70er Jahre Muscle Cars - obwohl es doch den Toyota Prius gibt, der doch "ganz objektiv" das viel bessere Auto ist, vom Smart mit Elektromotor ganz zu schweigen. Die Käufer wissen, dass es Fahrzeuge mit besserer Straßenlage und besserer Leistungsausbeute gibt, aber sie mögen nunmal die alten Modelle. Wo ist das Problem?

Gitarren verbrauchen noch nicht mal Strom... die vintage-Modelle jedenfalls nicht... Walthers EMG-bestückte schon :-)

Nein, Friedlieb - ohne Marketing-Überlegungen wird aus Walters Sendungsbewusstsein kein Schuh. Na klar will er in erster Linie seine Gitarren bewerben. Und das kann er ja auch. Nur ist es trotzdem ok, wenn man eine Handbreit Praktikabilität opfert zugunsten von einem Plus an Authentiztät seiner Gitarre.

Gruß, Ferdi


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hallo liebe Gemeinde!

Für mich ist es zumindestens fühlbar, im Sinne eines persönlichen Wohlfühlfaktors.

Mein Gitarrenbauer wollte mich unbedingt überreden, bei meiner neuen Strat den Hals-Korpus-Übergang anders zu gestalten, er hat sich die Haare gerauft, weil ich den Spannstab nicht von der Kopfplattenseite aus verstellbar haben wollte, er hätte gerne auf die Halsplatte verzichtet und lieber mit Unterlegscheiben gearbeitet, er hat mir auch andere Griffbrettradien und vieles mehr vorgeschlagen, hätte ich alles sofort haben können, und wäre alles ökonomischer bzw. besser gewesen - aber all das wollte ich nicht!

Einfach, weil ich beim Anblick einer 54er Strat dahinschmelze, und genau diesen Anblick und das Spielgefühl möchte ich dann auch zuhause haben.

Mit 22 Bünden, einem moderneren Tremolo und einer Kopfplatte ohne Fender-Decal funktioniert das bei mir einfach nicht.

Gruß Martin


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)

Hi Friedlieb,

nunja, hier schreibt Walter ja auch nicht...

und drüben ist die Mehrheit schon "bekehrt". Und seine Schulter durch und durch blau geklopft. Na, wer lässt sich nicht gern loben und feiern.

Gruß, ferdi

P.S.: gestern meinem "by Tilman Ritter" feingetunten JTM45 auf der Probe so richtig auf den Zahn gefühlt. Hoffnungslos unlinear, das Verhältnis von Gewicht zu Leistungsausbeute erbärmlich, die Bauweise bemitleidendswert fortschrittsfeindlich, ganz zu schweigen von den albern schlecht ablesbare Potis. Ein phantastischer Amp.


Re: Vintage oder Schrott? (war: Bessere Version für ein original aussehendes Vintage Vibrato für Strat)


: Hi Friedlieb,
: nunja, hier schreibt Walter ja auch nicht...
: und drüben ist die Mehrheit schon "bekehrt". Und seine Schulter durch und durch blau geklopft. Na, wer lässt sich nicht gern loben und feiern.
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: Gruß, ferdi
: P.S.: gestern meinem "by Tilman Ritter" feingetunten JTM45 auf der Probe so richtig auf den Zahn gefühlt. Hoffnungslos unlinear, das Verhältnis von Gewicht zu Leistungsausbeute erbärmlich, die Bauweise bemitleidendswert fortschrittsfeindlich, ganz zu schweigen von den albern schlecht ablesbare Potis. Ein phantastischer Amp.
Sex :-)