Liebe Gemeinde!
Es ist immer wieder spannend, die Fachpresse und das Internet zu durchforsten und Tipps zu lesen, was man denn in der einen oder anderen Situation tun oder lassen sollte. Und wenn man sich dann in so einer Situation befindet, werden plötzlich ganz andere Dinge wichtig. Wir machen gerade ein paar Aufnahmen. Ist noch lange nichts fertig, wir lassen uns richtig Zeit und haben zum Glück die Möglichkeit, ein professionelles Studio nutzen zu dürfen, wenn es frei ist. Also saß ich mal wieder im Aufnahmeraum, Kopfhörer auf den Ohren, Gitarre auf dem Schoß und spielte ein paar Sachen mit der akustischen Gitarre ein. Ein paar meiner Erfahrungen gebe ich gern weiter. Vielleicht ist etwas Wertvolles für Euch dabei, vielleicht auch nicht.
Das Wichtigste, das Allerwichtigste überhaupt vor allem Technik- oder Mentalkram bleibt das Üben zuhause. Nicht gniedeln vor dem Fernseher, sondern die Parts üben. Üben. Üben, bis die aufzunehmenden Parts wirklich lässig spielbar sind. Und zwar Üben mit Metronom. Und wenn man der Meinung ist, dass man die Parts spielen kann, dann nochmal üben. Überhaupt möglichst schon ein paar Tage vorher einfach viel Gitarre spielen, richtig schön "warm" und eingespielt sein. Ehrlich. Üben hilft. Und jetzt diesen Absatz bitte nochmal lesen.
Bei akustischen Gitarren klingeln die Saitenteile zwischen Mechaniken und Sattel mit. Das hört man normalerweise nicht, im Studio schon. Dieses Klingeln ist unharmonisch. Ein Taschentuch drum, mit Krepp fixieren und schon ist Ruhe.
Das Mikrofon und die Mikroposition haben einen immensen Einfluß auf den Sound. Die erste Idee ist meist, das Mikro direkt auf das Schallloch zu richten. Das gibt gleich zwei Probleme. Problem Nummer eins ist der Sound aus dem Schallloch, denn dort wirft die Gitarre viel Bass raus, gerne auch mal mit einem Dröhnen verbunden. Das kann man ganz einfach in den Griff bekommen. Man nehme ein Stück Papier und ein wenig Kreppklebeband. Das Papier über das Schallloch, mit Krepp festkleben, fertig. Vorsicht! Kein Gaffa! Ordentlich festkleben, da darf nichts knistern oder rappeln. Sieht blöd aus, ist billig und hilft ungemein.
Problem Nummer zwei am Schallloch ist die rechte Hand, die sich da bewegt. Wenn das Mikro auf die rechte Hand zeigt, kann es zu Lautstärke- und Soundschwankungen kommen, wenn die Hand mal vor dem Mikro ist und mal nicht. Dann lieber das Mikro anders ausrichten.
Bei uns klang ein Mikro mit Nierencharakteristik am besten. Kugel und Doppelniere haben wir auch probiert, gehört und verworfen. Ursprünglich war der Plan, zwei Mikros und den Tonabnehmer zu verwenden, um dann die Sounds mischen zu können. Guter Plan, nur klang das Mikro alleine schon so gut, dass wir wirklich nicht wußten, was ein zweiter Sound noch verbessern können sollte. Das unter Live-Bedingungen bewährte Tonabnehmersignal war übrigens beim Aufnehmen völlig unbrauchbar. Es gibt bei uns im Studio nur ein einziges Dogma: Keine Dogmen! Wichtig ist, was hinten rauskommt, fertig.
Das Plektrum hat natürlich Soundauswirkungen. Ich habe immer eine Dose mit verschiedenen Stärken und Materialien mit. Auch welche, die ich sonst nicht spiele. (Übrigens sogar in verschiedenen Farben, auch wenn Ihr mich jetzt für irre haltet. Bei einem Arpeggio habe ich konzentriert auf meine rechte Hand gesehen, in der ich ein helles Plektrum hielt. Helles Plektrum vor weißem Papier ist eher schlecht zu erkennen. Zum Glück hatte ich ein dunkles Plektrum aus gleichem Material und in gleicher Stärke dabei, das war wirklich einfacher zu erkennen.) Übertreiben sollte man damit aber auch nicht, wer mehr als fünf Minuten mit der Auswahl des Plektrums verbringt, macht schon irgendwas falsch. An dieser Stelle rate ich dringend dazu, den Absatz übers Üben nochmal zu lesen.
An einem Song bin ich schier verzweifelt. Da klapperte hier das Timing, da knarzte da ein Anschlag, da traf ich an der nächsten Stelle eine Saite nicht etc. Wir haben gefühlte tausend Takes aufgenommen und waren schließlich der Ansicht, jetzt aus dem aufgenommenen Spuren was Funktionierendes zurecht schnippeln zu können und machten Feierabend. Ich ging an dem Abend extrem unzufrieden ins Bett. Im Kopf nur ein Gedanke: "Ich weiss, dass ich das besser kann!" Am nächsten Tag schlug ich vor, noch einen Take zu machen. So lange die Technik noch nicht fertig war, saß ich zusammen mit meinem Metronom im Aufnahmeraum und übte. Der erste Take saß, groovte, klang gut und war besser als alles, was ich am Vortag aufgenommen hatte. Ich wäre vor Freude fast durchs Studio getanzt. Wir nahmen hinterher den nächsten Song auf und ich spielte voller Selbstvertrauen wieder einen First-Take aufs Band, was ich zum Anlass nahm, mich selbst abwechselnd "Mister First Take" und "Mister Groove" zu nennen. Ich kam mit meinem Ego erst wieder durch die Tür, als ich die nächsten Takes für den dritten Song des Tages anständig versemmelte.
Die Frage ist tatsächlich, wie viele Takes man ohne Pause aufnehmen sollte und auch, was man während der Pause tut. Das kommt auch darauf an, wie robust der Musiker drauf ist. Man hört einer Aufnahme schon an, ob sie engagiert oder auf Sicherheit gespielt ist und beim dreißigsten Take kommt nicht mehr viel Verwertbares raus. Daher übt vorher! Zuhause!
Ich spiele gerne noch eine zweite Gitarre ein, indem ich einen Kapo in den fünften Bund setze und dort noch einmal mit offenen Griffen und einem dünnen Plektrum eine "Schrumm-Gitarre breit auf die Zählzeiten" mitspiele, die sehr leise dazugemischt wird. Nach dem Aufsetzen des Kapos nachstimmen! Natürlich muss man die offenen Griffe dann zurecht transponieren, wodurch sich die unterschiedlichen Voicings sehr schön ergänzen. Das ist dann eine Art voluminöse Luxus-12-String ohne allzu viel Klingeln und gibt einen natürlichen Chorus-Effekt. Wie immer bei Chorus und Käse-Sahne-Soße verdirbt Überdosierung das Gericht.
Wie ich schon einleitend schrieb, hilft weder Lesen von Fachpresse noch von Internet wirklich weiter. Ich habe durch zwei Tage Aufnahmen deutlich mehr gelernt als durch noch so viel Lesen. Also macht gefälligst Eure eigenen Erfahrungen.
Nur - vor dem Gang ins Studio bitte Üben. Ehrlich. Das hilft. Hätte ich auch mal machen sollen.
Grüße
erniecaster
Übersicht
- (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre - gestartet von erniecaster 9. November 2008 um 14:44h
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre - Nachtrag
- von
erniecaster
am 13. November 2008 um 22:22
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre - Nachtrag
- von
martin
am 15. November 2008 um 21:45
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre - Nachtrag
- von
martin
am 15. November 2008 um 21:45
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Jochen
am 10. November 2008 um 12:35
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
jab
am 10. November 2008 um 23:55
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Jochen
am 11. November 2008 um 10:29
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
jab
am 11. November 2008 um 10:57
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
jab
am 11. November 2008 um 10:57
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Jochen
am 11. November 2008 um 10:29
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Piazza
am 10. November 2008 um 13:52
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Jochen
am 11. November 2008 um 10:20
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Jochen
am 11. November 2008 um 10:20
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
jab
am 10. November 2008 um 23:55
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Johannes
am 9. November 2008 um 17:34
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
erniecaster
am 9. November 2008 um 17:38
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
erniecaster
am 9. November 2008 um 17:38
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Friedlieb
am 9. November 2008 um 16:15
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre
- von
Juergen
am 9. November 2008 um 15:52
- Re: (Technik) Studiotipps nicht nur für die akustische Gitarre - Nachtrag
- von
erniecaster
am 13. November 2008 um 22:22
Tach Matthias,
vielen Dank für Deine Reflektionen über die Studioarbeit. Jochen und ich sind ja mit unserer Band auch gerade dabei, ein Demo aufzunehmen, deshalb hat es besonderen Spaß gemacht, Deine Erfahrungen zu lesen und zu vergleichen.
Ja, es ist wahr, üben hilft. Abmikrophonieren und rasselnde Gitarren sind bei uns nicht so das Problem (wir halten unseren Kram in Ordnung, hihi ;-)). Es ist eher die Zeitknappheit; wir haben an jedem Aufnahmeabend, bedingt durch teilweise lange Anfahrten, höchstens zweieinhalb Stunden Zeit. Daher braucht es eine halbwegs straffe Planung. Man sollte schon vorher genau wissen, was jeweils den Abend aufgenommen werden soll, das Arrangement sollte stehen und die Musiker ihre Parts beherrschen (üben!).
Die von Dir geschilderte mentale Seite ist genauso wichtig:
Die Frage ist tatsächlich, wie viele Takes man ohne Pause aufnehmen sollte und auch, was man während der Pause tut. Das kommt auch darauf an, wie robust der Musiker drauf ist. Man hört einer Aufnahme schon an, ob sie engagiert oder auf Sicherheit gespielt ist und beim dreißigsten Take kommt nicht mehr viel Verwertbares raus.
Stimmt, hört man sofort.
Bei Amateuren wie mir ist spätestens nach dem vierten Take die Luft raus. Ich weiß dann nach vorherigem und langen Arbeitstag auch, dass ich heute nichts Besseres mehr hinbekomme.
Deshalb ist es gut, seinen Part so verinnerlicht zu haben, dass man auf Kommando "fließen lassen" kann.
Genauso wichtig ist ein positives Grundgefühl aller Beteiligten. Ein Studiotermin ist unter diesen Bedingungen nicht der geeignete Zeitpunkt für gruppendynamische Auseinandersetzungen. Man kommt einfach schneller weiter, wenn alle auf ein gemeinsames Ziel, eben die gelungene Aufnahme, fokussiert sind. Es geht dann darum, die Stimmung innerhalb der Band hoch zu halten und im richtigen Moment auch mal gemeinsam eine Auszeit zu nehmen, um eventuell aufgetauchte Probleme sofort zu besprechen und zu lösen.
Schließlich noch die Situation, im Aufnahmeraum seinen Beitrag alleine und losgelöst von der Band einzuspielen. Das ist zunächst einmal ein wenig gewöhnungsbedürftig; da hilft ein bißchen Homerecording-Erfahrung schon weiter...
Die Studioarbeit ist jedenfalls ein spannender Prozeß, bei dem man auch die Songs noch einmal "neu" hört und seine eigenen Parts kritisch daraufhin untersucht, ob man sie nicht vielleicht anders als bisher spielen könnte. Straigter oder verschnörkelter, vielleicht mit anderem Groove... Da sich das jeder in der Band überlegt, sind wir schon gespannt auf das Ergebnis. Und darauf, wie sich die Studioarbeit wohl live auf unser Zusammenspiel auswirken wird.
Gruss,
Juergen
vielen Dank für Deine Reflektionen über die Studioarbeit. Jochen und ich sind ja mit unserer Band auch gerade dabei, ein Demo aufzunehmen, deshalb hat es besonderen Spaß gemacht, Deine Erfahrungen zu lesen und zu vergleichen.
Ja, es ist wahr, üben hilft. Abmikrophonieren und rasselnde Gitarren sind bei uns nicht so das Problem (wir halten unseren Kram in Ordnung, hihi ;-)). Es ist eher die Zeitknappheit; wir haben an jedem Aufnahmeabend, bedingt durch teilweise lange Anfahrten, höchstens zweieinhalb Stunden Zeit. Daher braucht es eine halbwegs straffe Planung. Man sollte schon vorher genau wissen, was jeweils den Abend aufgenommen werden soll, das Arrangement sollte stehen und die Musiker ihre Parts beherrschen (üben!).
Die von Dir geschilderte mentale Seite ist genauso wichtig:
Die Frage ist tatsächlich, wie viele Takes man ohne Pause aufnehmen sollte und auch, was man während der Pause tut. Das kommt auch darauf an, wie robust der Musiker drauf ist. Man hört einer Aufnahme schon an, ob sie engagiert oder auf Sicherheit gespielt ist und beim dreißigsten Take kommt nicht mehr viel Verwertbares raus.
Stimmt, hört man sofort.
Bei Amateuren wie mir ist spätestens nach dem vierten Take die Luft raus. Ich weiß dann nach vorherigem und langen Arbeitstag auch, dass ich heute nichts Besseres mehr hinbekomme.
Deshalb ist es gut, seinen Part so verinnerlicht zu haben, dass man auf Kommando "fließen lassen" kann.
Genauso wichtig ist ein positives Grundgefühl aller Beteiligten. Ein Studiotermin ist unter diesen Bedingungen nicht der geeignete Zeitpunkt für gruppendynamische Auseinandersetzungen. Man kommt einfach schneller weiter, wenn alle auf ein gemeinsames Ziel, eben die gelungene Aufnahme, fokussiert sind. Es geht dann darum, die Stimmung innerhalb der Band hoch zu halten und im richtigen Moment auch mal gemeinsam eine Auszeit zu nehmen, um eventuell aufgetauchte Probleme sofort zu besprechen und zu lösen.
Schließlich noch die Situation, im Aufnahmeraum seinen Beitrag alleine und losgelöst von der Band einzuspielen. Das ist zunächst einmal ein wenig gewöhnungsbedürftig; da hilft ein bißchen Homerecording-Erfahrung schon weiter...
Die Studioarbeit ist jedenfalls ein spannender Prozeß, bei dem man auch die Songs noch einmal "neu" hört und seine eigenen Parts kritisch daraufhin untersucht, ob man sie nicht vielleicht anders als bisher spielen könnte. Straigter oder verschnörkelter, vielleicht mit anderem Groove... Da sich das jeder in der Band überlegt, sind wir schon gespannt auf das Ergebnis. Und darauf, wie sich die Studioarbeit wohl live auf unser Zusammenspiel auswirken wird.
Gruss,
Juergen
Hi Matthias,
vielen Dank, hat Spaß gemacht zu lesen.
Keep rockin'
Friedlieb
vielen Dank, hat Spaß gemacht zu lesen.
Keep rockin'
Friedlieb
Hallo Matthias,
schön und interessant zu lesen...
:
: Das Mikrofon und die Mikroposition haben einen immensen Einfluß auf den Sound. Die erste Idee ist meist, das Mikro direkt auf das Schallloch zu richten. Das gibt gleich zwei Probleme.
Wegen dieser Probleme habe ich das auch immer gelassen. Ich habe die besten Ergebnisse immer erzielt, wenn ich das Mikrofon auf einen Punkt ungefähr am Ende des Griffbretts gerichtet habe.
Auf diese Weise musste ich nix abkleben und hatte keine Probleme mit Lautstärkeschwankungen.
Viele Grüsse,
Johannes
schön und interessant zu lesen...
:
: Das Mikrofon und die Mikroposition haben einen immensen Einfluß auf den Sound. Die erste Idee ist meist, das Mikro direkt auf das Schallloch zu richten. Das gibt gleich zwei Probleme.
Wegen dieser Probleme habe ich das auch immer gelassen. Ich habe die besten Ergebnisse immer erzielt, wenn ich das Mikrofon auf einen Punkt ungefähr am Ende des Griffbretts gerichtet habe.
Auf diese Weise musste ich nix abkleben und hatte keine Probleme mit Lautstärkeschwankungen.
Viele Grüsse,
Johannes
Hallo Johannes,
Wegen dieser Probleme habe ich das auch immer gelassen. Ich habe die besten Ergebnisse immer erzielt, wenn ich das Mikrofon auf einen Punkt ungefähr am Ende des Griffbretts gerichtet habe.
: Auf diese Weise musste ich nix abkleben und hatte keine Probleme mit Lautstärkeschwankungen.
Dahin ziele ich auch immer. Wenn so der gewünschte Sound zu finden ist, ist doch alles gut. Wenn dann zuviel Bass dröhnt, ist Abkleben eine sehr effektive Maßnahme - sieht zwar bescheuert aus, klingt aber hinterher wirklich gut.
Gruß
erniecaster
Wegen dieser Probleme habe ich das auch immer gelassen. Ich habe die besten Ergebnisse immer erzielt, wenn ich das Mikrofon auf einen Punkt ungefähr am Ende des Griffbretts gerichtet habe.
: Auf diese Weise musste ich nix abkleben und hatte keine Probleme mit Lautstärkeschwankungen.
Dahin ziele ich auch immer. Wenn so der gewünschte Sound zu finden ist, ist doch alles gut. Wenn dann zuviel Bass dröhnt, ist Abkleben eine sehr effektive Maßnahme - sieht zwar bescheuert aus, klingt aber hinterher wirklich gut.
Gruß
erniecaster
Tach,
wie Jürgen schon schrieb, sind wir zur Zeit auch im Studio, daher interessiert mich das auch sehr - Jürgen hat aber schon die meisten der wesentlichen Punkte beschrieben.
Was bei uns recht kniffelig ist, ist der Balanceakt zwischen Live- und Studiodarstellung der Band. Wir wollen ja kein Demo, das sich zu weit von der Live-Band entfernt, aber im Studio ist das eine oder andere schon anders, als es dann auf der Bühne ist. Es stellt sich dann die Frage, ob man diese Unterschiede für die Gigs übernimmt. Für eine Aufnahme macht man sich vielleicht ein paar Gedanken mehr über das Arrangement, überlegt, wie man das Zusammenspiel noch besser aufteilen kann, einfach auch, damit die Aufnahme besser/klarer/strukturierter klingt und manches davon zeigt sich dann als Verbesserung und fließt in die Stücke ein. Auf der anderen Seite will man aber auch nicht alles umkrempeln, nur weil es für den Moment besser erscheint.
Wir haben zum Beispiel festgestellt, daß es wichtig ist, mit Klick aufzunehmen. Ich weiß, das ist eine alte Diskussion, ich kann auch jede Meinung dazu akzeptieren, für unsere Aufnahmen ist es aber im Moment tatsächlich besser geeignet, aber es erschwert die Aufnahme aber auch, denn nicht jeder kann sich "den Klick zum Freund machen".
Wir haben dann festgestellt, daß es aber gut funktioniert, wenn wir anstelle des Klicks einen Drumloop nehmen, aber je nach Art des Loops hat das wieder Auswirkungen auf das Stück und man muss genau darauf achten, was dadurch passiert.
Vielleicht finden sich ja noch ein paar weitere Tips und Erfahrungen in diesem Thread.
"Problem Nummer zwei am Schallloch ist die rechte Hand, die sich da bewegt. Wenn das Mikro auf die rechte Hand zeigt, kann es zu Lautstärke- und Soundschwankungen kommen, wenn die Hand mal vor dem Mikro ist und mal nicht. Dann lieber das Mikro anders ausrichten."
Wenn ich akustische Gitarren mikrophoniere, dann hat sich für mich folgender Weg als guter Startpunkt gezeigt: der Gitarrist sitzt im Aufnahmeraum und soll einigermaßen fixiert bleiben, das Mikro (Großmembrankondensator) wird auf Höhe des Schalllochs justiert und nähert sich, von der Kopfplattenseite der Gitarre aus, dem Bereich zwischen Griffbrettende und Schallloch. Am besten geht das, wenn man zu dritt ist, der Gitarrist spielt, einer sitzt in der Regie, hört genau hin und gibt Kommandos an den, der die Position des Mikros verändert. Ist der Sweetspot gefunden, geht es mit der Aufnahme los. So ist immerhin die rechte Hand aus dem Spiel.
Viele Grüße
Jochen
wie Jürgen schon schrieb, sind wir zur Zeit auch im Studio, daher interessiert mich das auch sehr - Jürgen hat aber schon die meisten der wesentlichen Punkte beschrieben.
Was bei uns recht kniffelig ist, ist der Balanceakt zwischen Live- und Studiodarstellung der Band. Wir wollen ja kein Demo, das sich zu weit von der Live-Band entfernt, aber im Studio ist das eine oder andere schon anders, als es dann auf der Bühne ist. Es stellt sich dann die Frage, ob man diese Unterschiede für die Gigs übernimmt. Für eine Aufnahme macht man sich vielleicht ein paar Gedanken mehr über das Arrangement, überlegt, wie man das Zusammenspiel noch besser aufteilen kann, einfach auch, damit die Aufnahme besser/klarer/strukturierter klingt und manches davon zeigt sich dann als Verbesserung und fließt in die Stücke ein. Auf der anderen Seite will man aber auch nicht alles umkrempeln, nur weil es für den Moment besser erscheint.
Wir haben zum Beispiel festgestellt, daß es wichtig ist, mit Klick aufzunehmen. Ich weiß, das ist eine alte Diskussion, ich kann auch jede Meinung dazu akzeptieren, für unsere Aufnahmen ist es aber im Moment tatsächlich besser geeignet, aber es erschwert die Aufnahme aber auch, denn nicht jeder kann sich "den Klick zum Freund machen".
Wir haben dann festgestellt, daß es aber gut funktioniert, wenn wir anstelle des Klicks einen Drumloop nehmen, aber je nach Art des Loops hat das wieder Auswirkungen auf das Stück und man muss genau darauf achten, was dadurch passiert.
Vielleicht finden sich ja noch ein paar weitere Tips und Erfahrungen in diesem Thread.
"Problem Nummer zwei am Schallloch ist die rechte Hand, die sich da bewegt. Wenn das Mikro auf die rechte Hand zeigt, kann es zu Lautstärke- und Soundschwankungen kommen, wenn die Hand mal vor dem Mikro ist und mal nicht. Dann lieber das Mikro anders ausrichten."
Wenn ich akustische Gitarren mikrophoniere, dann hat sich für mich folgender Weg als guter Startpunkt gezeigt: der Gitarrist sitzt im Aufnahmeraum und soll einigermaßen fixiert bleiben, das Mikro (Großmembrankondensator) wird auf Höhe des Schalllochs justiert und nähert sich, von der Kopfplattenseite der Gitarre aus, dem Bereich zwischen Griffbrettende und Schallloch. Am besten geht das, wenn man zu dritt ist, der Gitarrist spielt, einer sitzt in der Regie, hört genau hin und gibt Kommandos an den, der die Position des Mikros verändert. Ist der Sweetspot gefunden, geht es mit der Aufnahme los. So ist immerhin die rechte Hand aus dem Spiel.
Viele Grüße
Jochen
Hallo,
: Was bei uns recht kniffelig ist, ist der Balanceakt zwischen Live- und Studiodarstellung der Band. Wir wollen ja kein Demo, das sich zu weit von der Live-Band entfernt, aber im Studio ist das eine oder andere schon anders, als es dann auf der Bühne ist.
Meine Meinung dazu: Im Studio ist erlaubt, was gefällt, und weniger ist manchmal mehr. Man muss nicht immer alle Spuren, die man aufgenommen hat, auch hörbar machen (manchmal eine schwierige Entscheidung, sich von bereits aufgenommenen wieder zu trennen). Live und Studio sind für mich unterschiedliche Medien. Wenn man im Studio feststellt, man muss noch dies oder das aufnehmen, damit der Song funktioniert, dann soll man das unbedingt machen. Oft sind es ja auch die subtilen Kleinigkeiten - dezente Percussion (Shaker, Tambourine), oder Gitarren auf die Viertel, die man kaum hört, aber unterstützend wirken.
Live interpretiert man dann eben die Studio-Aufnahme so, dass sie Live auch funktioniert. Da ist die Interakton mit dem Publikum und den Musikern (auch untereinander) wichtig, nicht so sehr dass alles 100%ig so wie im Studio reproduziert wird. Das hängt natürlich auch alles vom Musikstil ab.
Viele Grüße,
H.
: Was bei uns recht kniffelig ist, ist der Balanceakt zwischen Live- und Studiodarstellung der Band. Wir wollen ja kein Demo, das sich zu weit von der Live-Band entfernt, aber im Studio ist das eine oder andere schon anders, als es dann auf der Bühne ist.
Meine Meinung dazu: Im Studio ist erlaubt, was gefällt, und weniger ist manchmal mehr. Man muss nicht immer alle Spuren, die man aufgenommen hat, auch hörbar machen (manchmal eine schwierige Entscheidung, sich von bereits aufgenommenen wieder zu trennen). Live und Studio sind für mich unterschiedliche Medien. Wenn man im Studio feststellt, man muss noch dies oder das aufnehmen, damit der Song funktioniert, dann soll man das unbedingt machen. Oft sind es ja auch die subtilen Kleinigkeiten - dezente Percussion (Shaker, Tambourine), oder Gitarren auf die Viertel, die man kaum hört, aber unterstützend wirken.
Live interpretiert man dann eben die Studio-Aufnahme so, dass sie Live auch funktioniert. Da ist die Interakton mit dem Publikum und den Musikern (auch untereinander) wichtig, nicht so sehr dass alles 100%ig so wie im Studio reproduziert wird. Das hängt natürlich auch alles vom Musikstil ab.
Viele Grüße,
H.
Moin!
Bei meiner letzten Band hat es sich herausgestellt, dass es sehr sinnvoll war, mit Klick zu proben. Wir hatten da zuletzt ein eher kompliziertes Setup: Der Trommler hatte sein Klickgerät am Schlagzeug und die Tempi notiert. Vom Klicker ging dann ein Kabel zum Aufnahmepult. Dort wurde das Signal einerseits mit den Raummikros gemischt und dem Trommler auf den Kopfhörer gelegt. Dann ging das Klicksignal (ohne Raummikros, die gingen zum Tapedeck) zum Gesangsanlagenpult und mit den Gesängen auf die Anlage. So konnten wir alle den Klick hören. Sofort wurden einige Songs deutlich besser, bei denen wir sonst immer in den Breaks dermassen Tempo verloren hatten, dass wir fast rückwärts spielten.
Und cool wars, wenn wir genau auf dem Klick waren, denn dann war der nicht zu hören.
Bei den Aufnahmen haben wir das dann letztendlich so gemacht, dass das Schlagzeug nach der Aufnahme quantisiert wurde. Das hat zwar viel Zeit gekostet (und lustige Effekt gemacht...), aber das weitere Einspielen der anderen Spuren wurde dadurch erheblich erleichtert.
Man sollte das Klickspielen unbedingt vor der Studioaufnahme üben. Nichts ist nervenaufreibender, als wenn man erst beim Einspielen merkt, dass der Drummer nicht mit Klick spielen kann, die Breaks alle ein wenig wackeln und der Rest der Band raten muss, wann die nächste Eins kommt...
Beste Grüße!
Jab
Bei meiner letzten Band hat es sich herausgestellt, dass es sehr sinnvoll war, mit Klick zu proben. Wir hatten da zuletzt ein eher kompliziertes Setup: Der Trommler hatte sein Klickgerät am Schlagzeug und die Tempi notiert. Vom Klicker ging dann ein Kabel zum Aufnahmepult. Dort wurde das Signal einerseits mit den Raummikros gemischt und dem Trommler auf den Kopfhörer gelegt. Dann ging das Klicksignal (ohne Raummikros, die gingen zum Tapedeck) zum Gesangsanlagenpult und mit den Gesängen auf die Anlage. So konnten wir alle den Klick hören. Sofort wurden einige Songs deutlich besser, bei denen wir sonst immer in den Breaks dermassen Tempo verloren hatten, dass wir fast rückwärts spielten.
Und cool wars, wenn wir genau auf dem Klick waren, denn dann war der nicht zu hören.
Bei den Aufnahmen haben wir das dann letztendlich so gemacht, dass das Schlagzeug nach der Aufnahme quantisiert wurde. Das hat zwar viel Zeit gekostet (und lustige Effekt gemacht...), aber das weitere Einspielen der anderen Spuren wurde dadurch erheblich erleichtert.
Man sollte das Klickspielen unbedingt vor der Studioaufnahme üben. Nichts ist nervenaufreibender, als wenn man erst beim Einspielen merkt, dass der Drummer nicht mit Klick spielen kann, die Breaks alle ein wenig wackeln und der Rest der Band raten muss, wann die nächste Eins kommt...
Beste Grüße!
Jab
Hallo Hans,
"Meine Meinung dazu: Im Studio ist erlaubt, was gefällt, und weniger ist manchmal mehr. Man muss nicht immer alle Spuren, die man aufgenommen hat, auch hörbar machen (manchmal eine schwierige Entscheidung, sich von bereits aufgenommenen wieder zu trennen). Live und Studio sind für mich unterschiedliche Medien. Wenn man im Studio feststellt, man muss noch dies oder das aufnehmen, damit der Song funktioniert, dann soll man das unbedingt machen. Oft sind es ja auch die subtilen Kleinigkeiten - dezente Percussion (Shaker, Tambourine), oder Gitarren auf die Viertel, die man kaum hört, aber unterstützend wirken."
normalerweise würde ich das so komplett unterschreiben.
Wir wollen aber wirklich mehr ein Demo, als eine Platte - für mich macht das wirklich einen Unterschied. Eine Platte darf so richtig schön durcharrangiert sein, ein Demo sehe ich wie "Bewerbungsunterlagen" für Gigs (natürlich zusammen mit Bandinfo usw).
Und da möchte ich dann so ehrlich wie möglich (aber auch nötig *g*) sein. Die Veranstalter sollen das hören, was sie später dann auch auf der Bühne haben werden.
In den letzten 15 Jahren habe ich sehr viel als Veranstalter gearbeitet, o.k. das war immer im kommunalen Bereich, also mit ziemlich wenig Risiko verbunden, aber in habe bisher schon ziemlich viele Demos gehört und auch ziemlich viele Bands gesehen und wenn Demo und Bühne so gar nicht zusammengehen, dann ist was falsch - finde ich.
Die Bands tun sich damit auch keinen Gefallen, denn es spricht sich immer schnell herum, wenn eine Truppe ihre per Demo und Flyer gemachten Ansagen nicht mal ansatzweise erfüllen kann.
Wenn ich Bands buche (oder gebucht habe, heute ist es eher selten geworden), dann ist mir eine Live-Aufnahme immer lieber, als eine Studioaufnahme, gerne auch beides - aber am liebsten ist es mir, wenn ich mir die Band vorher irgendwo ansehen kann. Dann weiß ich eher, was ich bekomme. Dann sind mir irgendwelche Fehler auch nicht so wichtig, wenn ich sehe, daß die Band qualmt.
"Live interpretiert man dann eben die Studio-Aufnahme so, dass sie Live auch funktioniert. Da ist die Interakton mit dem Publikum und den Musikern (auch untereinander) wichtig, nicht so sehr dass alles 100%ig so wie im Studio reproduziert wird. Das hängt natürlich auch alles vom Musikstil ab."
Ja, auch richtig, aber das hängt auch in gewisser Weise vom Level der Band ab.
Bei uns ist es einfach so, daß unsere Liveaufnahmen unbrauchbar sind und wir das im Studio möglichst gut, aber "ehrlich" also fast wie live machen wollen. Es ist bei uns nur ein Hobby, wäre es semiprofessionell, würde ich das auch etwas anders machen wollen.
Viele Grüße
Jochen
"Meine Meinung dazu: Im Studio ist erlaubt, was gefällt, und weniger ist manchmal mehr. Man muss nicht immer alle Spuren, die man aufgenommen hat, auch hörbar machen (manchmal eine schwierige Entscheidung, sich von bereits aufgenommenen wieder zu trennen). Live und Studio sind für mich unterschiedliche Medien. Wenn man im Studio feststellt, man muss noch dies oder das aufnehmen, damit der Song funktioniert, dann soll man das unbedingt machen. Oft sind es ja auch die subtilen Kleinigkeiten - dezente Percussion (Shaker, Tambourine), oder Gitarren auf die Viertel, die man kaum hört, aber unterstützend wirken."
normalerweise würde ich das so komplett unterschreiben.
Wir wollen aber wirklich mehr ein Demo, als eine Platte - für mich macht das wirklich einen Unterschied. Eine Platte darf so richtig schön durcharrangiert sein, ein Demo sehe ich wie "Bewerbungsunterlagen" für Gigs (natürlich zusammen mit Bandinfo usw).
Und da möchte ich dann so ehrlich wie möglich (aber auch nötig *g*) sein. Die Veranstalter sollen das hören, was sie später dann auch auf der Bühne haben werden.
In den letzten 15 Jahren habe ich sehr viel als Veranstalter gearbeitet, o.k. das war immer im kommunalen Bereich, also mit ziemlich wenig Risiko verbunden, aber in habe bisher schon ziemlich viele Demos gehört und auch ziemlich viele Bands gesehen und wenn Demo und Bühne so gar nicht zusammengehen, dann ist was falsch - finde ich.
Die Bands tun sich damit auch keinen Gefallen, denn es spricht sich immer schnell herum, wenn eine Truppe ihre per Demo und Flyer gemachten Ansagen nicht mal ansatzweise erfüllen kann.
Wenn ich Bands buche (oder gebucht habe, heute ist es eher selten geworden), dann ist mir eine Live-Aufnahme immer lieber, als eine Studioaufnahme, gerne auch beides - aber am liebsten ist es mir, wenn ich mir die Band vorher irgendwo ansehen kann. Dann weiß ich eher, was ich bekomme. Dann sind mir irgendwelche Fehler auch nicht so wichtig, wenn ich sehe, daß die Band qualmt.
"Live interpretiert man dann eben die Studio-Aufnahme so, dass sie Live auch funktioniert. Da ist die Interakton mit dem Publikum und den Musikern (auch untereinander) wichtig, nicht so sehr dass alles 100%ig so wie im Studio reproduziert wird. Das hängt natürlich auch alles vom Musikstil ab."
Ja, auch richtig, aber das hängt auch in gewisser Weise vom Level der Band ab.
Bei uns ist es einfach so, daß unsere Liveaufnahmen unbrauchbar sind und wir das im Studio möglichst gut, aber "ehrlich" also fast wie live machen wollen. Es ist bei uns nur ein Hobby, wäre es semiprofessionell, würde ich das auch etwas anders machen wollen.
Viele Grüße
Jochen
Hallo Jab,
"Man sollte das Klickspielen unbedingt vor der Studioaufnahme üben. Nichts ist nervenaufreibender, als wenn man erst beim Einspielen merkt, dass der Drummer nicht mit Klick spielen kann, die Breaks alle ein wenig wackeln und der Rest der Band raten muss, wann die nächste Eins kommt..."
stimmt schon, aber ich sehe es nicht ganz so streng. Bei Proben und auch bei Gigs darf es mMn schon auch mal in einem gewissen Rahmen schon etwas Dynamik auch beim Tempo geben, für manche Bands/Songs ist das sogar wichtig, aber am besten ist das, wenn auch das bewusst geschieht.
Natürlich könnte man vor einer Aufnahme mit Klick proben, bei uns ist es nun aber so, daß wir das nicht gemacht haben, das Aufnehmen mit Klick dann nicht gut geklappt hat, wenn wir aber anstatt des Klicks einen Drumloop nehmen, es gut funktioniert. Man muss dann nur sorgfältig den "richtigen" Drumloop auswählen, denn mit der Art des Drumloops kann man auch dann das Feel für den Song ganz schön umkrempeln. Man kann das aber auch gezielt einsetzen, ist nur nicht so gut, wenn das nicht gezielt geschieht. ;-)
Viele Grüße
Jochen
"Man sollte das Klickspielen unbedingt vor der Studioaufnahme üben. Nichts ist nervenaufreibender, als wenn man erst beim Einspielen merkt, dass der Drummer nicht mit Klick spielen kann, die Breaks alle ein wenig wackeln und der Rest der Band raten muss, wann die nächste Eins kommt..."
stimmt schon, aber ich sehe es nicht ganz so streng. Bei Proben und auch bei Gigs darf es mMn schon auch mal in einem gewissen Rahmen schon etwas Dynamik auch beim Tempo geben, für manche Bands/Songs ist das sogar wichtig, aber am besten ist das, wenn auch das bewusst geschieht.
Natürlich könnte man vor einer Aufnahme mit Klick proben, bei uns ist es nun aber so, daß wir das nicht gemacht haben, das Aufnehmen mit Klick dann nicht gut geklappt hat, wenn wir aber anstatt des Klicks einen Drumloop nehmen, es gut funktioniert. Man muss dann nur sorgfältig den "richtigen" Drumloop auswählen, denn mit der Art des Drumloops kann man auch dann das Feel für den Song ganz schön umkrempeln. Man kann das aber auch gezielt einsetzen, ist nur nicht so gut, wenn das nicht gezielt geschieht. ;-)
Viele Grüße
Jochen
Moin!
Wir haben halt gemerkt, dass es bei uns MEHR gegroovt hat, wenn wir mit Klick geprobt haben. Bei den Aufnahmen war es so ein Klick mit zusätzlichem "microtimingsound" (ich glaub, es war ein Tambourin). Das hat ganz gut funktioniert, dachten wir. Problem war, dass das der Drummer allein gehört hat und wir bei den Pilotspuren das Tempo schwer verbogen haben. Nach der Quantisierung gings dann wieder.
Live ist das wieder was anderes, aber Bands, die mit Samplen und eingeflogenen Teilen arbeiten, müssen halt nach Klick spielen. Und da groovts auch...
Nuja.
Jetzt brauch ich erst mal wieder n Band, dann mach ich mit Sorgen über Klicks...
Beste Grüße!
Jab
Wir haben halt gemerkt, dass es bei uns MEHR gegroovt hat, wenn wir mit Klick geprobt haben. Bei den Aufnahmen war es so ein Klick mit zusätzlichem "microtimingsound" (ich glaub, es war ein Tambourin). Das hat ganz gut funktioniert, dachten wir. Problem war, dass das der Drummer allein gehört hat und wir bei den Pilotspuren das Tempo schwer verbogen haben. Nach der Quantisierung gings dann wieder.
Live ist das wieder was anderes, aber Bands, die mit Samplen und eingeflogenen Teilen arbeiten, müssen halt nach Klick spielen. Und da groovts auch...
Nuja.
Jetzt brauch ich erst mal wieder n Band, dann mach ich mit Sorgen über Klicks...
Beste Grüße!
Jab
Liebe Gemeinde!
Nach einem richtig tollen Studiotag noch ein paar Tipps als Nachlese in Kürze:
1. Ich schrieb: Man nehme ein Stück Papier und ein wenig Kreppklebeband. Das Papier über das Schallloch, mit Krepp festkleben, fertig. Besser als Papier ist ein Papiertaschentuch, denn straffes Papier kann sich plötzlich verhalten wie ein Trommelfell.
2. Ein richtig geiler Take musste in die Tonne. Ich hatte vergessen, meine Swatch abzulegen. Das Ticken war deutlich vernehmbar auf der Aufnahme.
3. An dieser Stelle ein fettes Dankeschön in Richtung Berlin. Lieber Martin, der POD hat für Vergleichssounds sehr gute Dienste geleistet, kam aber am Ende des Tages dann doch nicht aufs Band. Was ich verwendet habe, erzähle ich mal später.
4. Die besten Takes spiele ich etwa so ein: Erst werden Mikros aufgestellt und ausgerichtet, bis alle mit dem Ergebnis zufrieden sind. Dann geht man was Leckeres essen und trinkt nen Kaffee. Anschließend setzt man sich hin und sagt Richtung Technik sowas wie "...lass mal durchlaufen, ich spiel schonmal mit, ma kuckn, was rauskommt." Bei sowas kamen heute gleich drei first takes raus. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich dieses Mal vorher mit Metronom geübt habe.
War ein langer Tag. Ich muss ins Bett.
Grüße
erniecaster
Nach einem richtig tollen Studiotag noch ein paar Tipps als Nachlese in Kürze:
1. Ich schrieb: Man nehme ein Stück Papier und ein wenig Kreppklebeband. Das Papier über das Schallloch, mit Krepp festkleben, fertig. Besser als Papier ist ein Papiertaschentuch, denn straffes Papier kann sich plötzlich verhalten wie ein Trommelfell.
2. Ein richtig geiler Take musste in die Tonne. Ich hatte vergessen, meine Swatch abzulegen. Das Ticken war deutlich vernehmbar auf der Aufnahme.
3. An dieser Stelle ein fettes Dankeschön in Richtung Berlin. Lieber Martin, der POD hat für Vergleichssounds sehr gute Dienste geleistet, kam aber am Ende des Tages dann doch nicht aufs Band. Was ich verwendet habe, erzähle ich mal später.
4. Die besten Takes spiele ich etwa so ein: Erst werden Mikros aufgestellt und ausgerichtet, bis alle mit dem Ergebnis zufrieden sind. Dann geht man was Leckeres essen und trinkt nen Kaffee. Anschließend setzt man sich hin und sagt Richtung Technik sowas wie "...lass mal durchlaufen, ich spiel schonmal mit, ma kuckn, was rauskommt." Bei sowas kamen heute gleich drei first takes raus. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich dieses Mal vorher mit Metronom geübt habe.
War ein langer Tag. Ich muss ins Bett.
Grüße
erniecaster
hallo matthias!
und wann und wo hören wir dann etwas von den tollen aufnahmen!?
gruß martin
und wann und wo hören wir dann etwas von den tollen aufnahmen!?
gruß martin