Hallo zusammen,
aufgrund früherer Erfahrungen habe ich mich mit meiner eigenen Band bisher immer widersetzt auf Hochzeiten, Geburtstagen und sonstigen Privatfeiern zu spielen. Einzige Ausnahme bei wirklich guten Freunden. Gut, unsere Musik ist jetzt auch nicht unbedingt für solche Gelegenheiten geeignet, aber es gab und gibt doch immer wieder mal Anfragen in dieser Richtung.
Letztens aber habe ich aushilfsweise in einer befreundeten (Rock-)Band auf einer großen Familienfeier gespielt und hab meine Aversionen und Vorurteile wieder voll bestätigt gesehen.
Um 19.00 Uhr Aufbau und Soundcheck, geplanter Beginn 22.00 Uhr. Noch bevor wir überhaupt nur einen Ton gespielt hatten, wurde schon von mehreren Gästen gefragt, wann wir Pause machen, damit sie ihre lustige, lang einstudierte Einlage bringen können.
Die Wünsche dieser Leute gingen von mehreren schnurlosen Mikros bis dahin, unsere "Bühne" (keine Erhöhung, sonder Ecke im Raum) für einzelne Einlagen freizumachen und unsere Verstärker nach hinten zu schieben (was wir nicht getan haben).
Zu spielen anfangen konnten wir erst nach über einer Stunde Verzögerung, da die Leute noch beim Essen waren und die Begrüßungsrede doch länger als geplant geraten war.
Mit mehreren Einlagen hat sich dann auch der "Gig" um Einiges zeitlich nach hinten verlängert.
Als wir dann schließlich abgebaut haben, waren die Leute enttäuscht, daß keine PA mehr da war, über die sie ihre Konservenmusik abspielen konnten.
Das Resümee war für mich an diesem Abend: Die Spielerei hat zwar unheimlich Spaß gemacht, aber das Davor, Danach und Dazwischen hat mich nur noch genervt. Dabei konnte ich mich diesmal als Gast der Band zurücklehnen, da ich weder was mit der Organisation, noch mit der PA zu tun hatte und so nicht in meinen Pausen von tausend Leuten angelabert wurde. Ich mußte praktisch nur auf Anforderung spielen und auf Anforderung zu spielen aufhören.Auch das zweifellos gute Buffet half nicht wirklich über diese langen Wartezeiten hinweg.
Was mich dann etwas gewundert hat - es gab sogar hier den obligatorischen Besoffenen, der während wir spielten immer zu uns kam und uns seine Sonderwünsche durchsagen wollte und im Vollsuff fast ins Schlagzeug gefallen wäre.
Letztendlich habe ich meinen Anteil der Gage dann unter "Schmerzensgeld" abgebucht.
Ach ja - und der Veranstalter kam auch irgendwann mal auf die "Bühne" und hat den Fader der Gesangsanlage runtergeschoben weil's ihm zu laut war.
Ich frage mich dabei, wie es hier dem typischen Tanzmusiker geht, der so ein ähnliches Szenario ja wöchentlich durchläuft. Meine Bewunderung - ich könnt's nicht.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Hochzeiten, Geburtstagen o.ä. ?
Gruß
Dan
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- (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen - gestartet von Dan 26. Juli 2008 um 16:30h
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Rolli
am 10. August 2008 um 21:51
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Friedlieb
am 31. Juli 2008 um 18:53
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Spookymulder
am 28. Juli 2008 um 11:52
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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der onk
am 27. Juli 2008 um 22:28
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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martin
am 27. Juli 2008 um 22:33
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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der onk
am 27. Juli 2008 um 23:02
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Waufel
am 28. Juli 2008 um 23:56
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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dennisk
am 29. Juli 2008 um 10:23
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Chico Tarde
am 29. Juli 2008 um 10:51
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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woody
am 29. Juli 2008 um 11:54
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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woody
am 29. Juli 2008 um 11:54
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Chico Tarde
am 29. Juli 2008 um 10:51
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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dennisk
am 29. Juli 2008 um 10:23
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Waufel
am 28. Juli 2008 um 23:56
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der onk
am 27. Juli 2008 um 23:02
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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martin
am 27. Juli 2008 um 22:33
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Bernd
am 27. Juli 2008 um 11:36
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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hayman
am 26. Juli 2008 um 17:57
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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dennisk
am 27. Juli 2008 um 10:30
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Kai-Peter
am 27. Juli 2008 um 12:19
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
- von
martin
am 27. Juli 2008 um 22:26
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Kai-Peter
am 27. Juli 2008 um 22:50
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Kai-Peter
am 27. Juli 2008 um 22:50
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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dennisk
am 27. Juli 2008 um 22:17
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Kai-Peter
am 27. Juli 2008 um 23:02
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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kleopha
am 28. Juli 2008 um 10:14
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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kleopha
am 28. Juli 2008 um 10:14
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Andreas Thust
am 27. Juli 2008 um 22:26
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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martin
am 27. Juli 2008 um 22:36
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Andreas Thust
am 28. Juli 2008 um 11:46
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Andreas Thust
am 28. Juli 2008 um 11:46
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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martin
am 27. Juli 2008 um 22:36
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Kai-Peter
am 27. Juli 2008 um 23:02
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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martin
am 27. Juli 2008 um 22:26
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Kai-Peter
am 27. Juli 2008 um 12:19
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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dennisk
am 27. Juli 2008 um 10:30
- Re: (Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen
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Rolli
am 10. August 2008 um 21:51
jaja, kenn ich.
hab mal ne zeitlang mit einem trio (keys, guit, drei stimmen) oft solche events gemacht.
da hieß es dann, von 20 - 1 h spielen. wir waren immer froh, wenn dann die obligatorischen spielchen, reden etc waren (zeit fürs buffet!!!)
und klar, die typischen vollgedröhnten, die alle nas lang dir was ins ohr lallen : eh schpiel doch ma hei - hicks - di oder kufsteinlied.
die meinem, man wäre ne musikbox, insert coin and play song. ignorieren.
gut, wir hatten es da einfacher, weil wir ja nicht unsere musik verkauft haben, sondern dass, was man auf solchen events spielt. als blueser/rocker/jazzer etc darf man so was nicht machen.
also, du brauchst den tanzmuker gar nicht zu bwundern. der weiß das, der will das, der stellt sich drauf ein, wenn die kohle stimmt. ist doch ok. und dann weiß er auch, das die nacht lang wird, wegen der anlagenbenutzung.
my t cts
gruß hayman
hab mal ne zeitlang mit einem trio (keys, guit, drei stimmen) oft solche events gemacht.
da hieß es dann, von 20 - 1 h spielen. wir waren immer froh, wenn dann die obligatorischen spielchen, reden etc waren (zeit fürs buffet!!!)
und klar, die typischen vollgedröhnten, die alle nas lang dir was ins ohr lallen : eh schpiel doch ma hei - hicks - di oder kufsteinlied.
die meinem, man wäre ne musikbox, insert coin and play song. ignorieren.
gut, wir hatten es da einfacher, weil wir ja nicht unsere musik verkauft haben, sondern dass, was man auf solchen events spielt. als blueser/rocker/jazzer etc darf man so was nicht machen.
also, du brauchst den tanzmuker gar nicht zu bwundern. der weiß das, der will das, der stellt sich drauf ein, wenn die kohle stimmt. ist doch ok. und dann weiß er auch, das die nacht lang wird, wegen der anlagenbenutzung.
my t cts
gruß hayman
Hallo!
Also, mir spukt immer im Kopf rum, bei so einer Hochzeitsband mitzuspielen. Kufsteinlied, Anton und so weiter sind zwar wirklich der letzte Rotz, aber ...
... ich will nicht mehr regelmäßig ohne nennenswerte Bezahlung spielen (und Benzingeld ist keine Bezahlung)!
... aus dem Alter bin ich raus, wo man im Jugendzentrum als "Nachwuchshoffnung" auftreten will.
... ich bin kein Profi. Es ist also nicht so, dass mich die Leute anbetteln und mir das Geld nachwerfen, damit ich ihre Band rette. So hab ich eigentlich wenig Möglichkeiten, bei einer wirklich guten Band mitzumachen. Damit mein ich eine Band, die schöne Musik spielt und auch noch Gage kriegt.
... mit Coverrock, Bluesbrothersgemucke etc. ist ja auch kaum was zu verdienen. Oder lieg ich da falsch?
... so abgenudelte Spider-Murphy-Sachen oder Summer of 69 oder CCR oder Satisfaction spielen gemischt mit ein paar noch niedrigeren Schubladen könnte ich mir schon vorstellen. Schlimm wäre allerdings, sich die Gehörgänge nur mit "Hölle, Hölle, Hölle", "Santa Maria", "Fiesta Mexicana" und "Nordseeküste" zu vereitern.
Was meint ihr, soll ich mir Mucken gleich aus dem Kopf schlagen, um nicht als Heinz Strunk II zu enden oder ist das insgesamt eine Überlegung wert? "Privat" hör ich eigentlich in erster Linie Jazz, Blues, Klassik und "gehobene aktuelle Musik". Ich erwähn das hier nicht aus Schnöseltum, sondern um darzustellen, dass o. g. Sachen sonst nicht so mein Ding sind. Außer vielleicht Spider Murphy :-)
Wer kennt sich aus mit den Verdienstmöglichkeiten in dieser Branche?
Sag zum Abschick leise Servus
Dennis
Also, mir spukt immer im Kopf rum, bei so einer Hochzeitsband mitzuspielen. Kufsteinlied, Anton und so weiter sind zwar wirklich der letzte Rotz, aber ...
... ich will nicht mehr regelmäßig ohne nennenswerte Bezahlung spielen (und Benzingeld ist keine Bezahlung)!
... aus dem Alter bin ich raus, wo man im Jugendzentrum als "Nachwuchshoffnung" auftreten will.
... ich bin kein Profi. Es ist also nicht so, dass mich die Leute anbetteln und mir das Geld nachwerfen, damit ich ihre Band rette. So hab ich eigentlich wenig Möglichkeiten, bei einer wirklich guten Band mitzumachen. Damit mein ich eine Band, die schöne Musik spielt und auch noch Gage kriegt.
... mit Coverrock, Bluesbrothersgemucke etc. ist ja auch kaum was zu verdienen. Oder lieg ich da falsch?
... so abgenudelte Spider-Murphy-Sachen oder Summer of 69 oder CCR oder Satisfaction spielen gemischt mit ein paar noch niedrigeren Schubladen könnte ich mir schon vorstellen. Schlimm wäre allerdings, sich die Gehörgänge nur mit "Hölle, Hölle, Hölle", "Santa Maria", "Fiesta Mexicana" und "Nordseeküste" zu vereitern.
Was meint ihr, soll ich mir Mucken gleich aus dem Kopf schlagen, um nicht als Heinz Strunk II zu enden oder ist das insgesamt eine Überlegung wert? "Privat" hör ich eigentlich in erster Linie Jazz, Blues, Klassik und "gehobene aktuelle Musik". Ich erwähn das hier nicht aus Schnöseltum, sondern um darzustellen, dass o. g. Sachen sonst nicht so mein Ding sind. Außer vielleicht Spider Murphy :-)
Wer kennt sich aus mit den Verdienstmöglichkeiten in dieser Branche?
Sag zum Abschick leise Servus
Dennis
Hi Dan!
Ich habe diesbezüglich schlechte Erfahrungen, wie du auch in diesem Fall, hatte aber auf privaten Feiern schon klasse Auftritte. Mein bester Gig seit langer Zeit war z.B. im letzten Sommer ein Auftritt auf einem Polterabend.
Man ist auf so einer Veranstaltung halt ein Teil des Programms, aber nicht der Mittelpunkt (man wird es vielleicht - wenn die Musik den Gästen gefällt). Das muss man wissen und sich darauf einstellen - oder es bleiben lassen. Es gelten andere Maßstäbe als auf Veranstaltungen, wo die Leute kommen um eine Band live zu hören.
Also ich sehe so eine Anfrage immer ein wenig mit Skepsis, würde aber nicht von vornherein ablehnen. Eines ist sicher, was auch immer man mit dem Gastgeber abspricht - auf so einer Veranstaltung läuft immer alles anders.
Viele Grüße
Bernd
Ich habe diesbezüglich schlechte Erfahrungen, wie du auch in diesem Fall, hatte aber auf privaten Feiern schon klasse Auftritte. Mein bester Gig seit langer Zeit war z.B. im letzten Sommer ein Auftritt auf einem Polterabend.
Man ist auf so einer Veranstaltung halt ein Teil des Programms, aber nicht der Mittelpunkt (man wird es vielleicht - wenn die Musik den Gästen gefällt). Das muss man wissen und sich darauf einstellen - oder es bleiben lassen. Es gelten andere Maßstäbe als auf Veranstaltungen, wo die Leute kommen um eine Band live zu hören.
Also ich sehe so eine Anfrage immer ein wenig mit Skepsis, würde aber nicht von vornherein ablehnen. Eines ist sicher, was auch immer man mit dem Gastgeber abspricht - auf so einer Veranstaltung läuft immer alles anders.
Viele Grüße
Bernd
Moin ihr Lieben!
Da ich in den 80er Jahren eine ganze Zeit lang Tanzmucke gemacht habe (in verschiedenen Formationen), kann ich euch sagen, dass das sauer verdientes Geld ist. Heinz Strunk beschreibt es in seinem Buch schon ziemlich treffend.
Ich habe in dieser Zeit so ziemlich alles erlebt, was man sich vorstellen kann. Wüste Prügeleien unter angetrunkenen Männern, eindeutige Angebote betrunkener Frauen (und immer von denen, bei denen man nicht von "Schönheit" sprechen konnte), Veranstalter die bei der Auszahlung die Gage runterhandeln wollten, zu laut - zu leise - zu lange Sets - zu kurze Sets - zu langsam - zu schnell Diskussionen, Gigs ohne Essen und Getränke usw.
Tanzmucke ist aber auch eine gute Schule, was Disziplin, Selbstbeherrschung, Reaktionvermögen und Improvisation angehen. Eingespielte Mucker verstehen sich blind wenn es darum geht einen Titel vorzeitig zu beenden oder durch nochmaliges Spielen des Refrains zu verlängern.
Das Repertoir ist dem Publikum angepasst, besteht also hauptsächlich aus Titeln, die auf den Radiostationen laufen, auf die man privat verzichten kann. Stücke von CCR oder den Kings waren damals schon die Highlights des Abends.
Da wir die Musik noch 100% von Hand gemacht haben (also ohne vorproduzierte Geschichten vom Keyboard), konnte manch wiederholter Publikumswunsch ("Spielt doch mal was von Modern Talking!") zum Glück nicht erfüllt werden.
Tanzmucke, egal zu welcher Gelegenheit, kann grundsätzlich an jedem beliebigen Wochentag, zu jeder Tages- oder Nachtzeit und immer Openend sein. Selbst wenn die Abmachung nur eine Spielzeit bis 1:00 Uhr besagte. Wenn die Stimmung gut ist, der Veranstalter noch was drauf legt oder die Gäste eine Sammlung machen, geht es munter weiter. Die aufgekratzte und angesäuselte Partymeute hat dann sowieso kein Zeitgefühl mehr. Ist man als Mucker nicht bereit noch länger zu spielen, wird man nicht wieder gebucht.
Ich schreibe hier wohlgemerkt nicht über das Leben in einer der gut gebuchten Top-40-Bands, die sich für den Auf- und Abbau sogar Roadies leisten können. Ich schreibe von den vielen kleinen 3- oder 4-Mann Bands, die bei Hochzeiten, Feuerwehrfesten, Vereinsveranstaltungen usw. aufspielen.
Zum Leben hätte mein Gagenanteil damals nicht gereicht, aber es war ein gutes Zubrot. Trotzdem habe ich nach einigen Jahren das Handtuch geworfen. Wenn einem eine Sache so gar keinen Spass mehr macht, dann sollte man lieber aufhören.
Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter
Da ich in den 80er Jahren eine ganze Zeit lang Tanzmucke gemacht habe (in verschiedenen Formationen), kann ich euch sagen, dass das sauer verdientes Geld ist. Heinz Strunk beschreibt es in seinem Buch schon ziemlich treffend.
Ich habe in dieser Zeit so ziemlich alles erlebt, was man sich vorstellen kann. Wüste Prügeleien unter angetrunkenen Männern, eindeutige Angebote betrunkener Frauen (und immer von denen, bei denen man nicht von "Schönheit" sprechen konnte), Veranstalter die bei der Auszahlung die Gage runterhandeln wollten, zu laut - zu leise - zu lange Sets - zu kurze Sets - zu langsam - zu schnell Diskussionen, Gigs ohne Essen und Getränke usw.
Tanzmucke ist aber auch eine gute Schule, was Disziplin, Selbstbeherrschung, Reaktionvermögen und Improvisation angehen. Eingespielte Mucker verstehen sich blind wenn es darum geht einen Titel vorzeitig zu beenden oder durch nochmaliges Spielen des Refrains zu verlängern.
Das Repertoir ist dem Publikum angepasst, besteht also hauptsächlich aus Titeln, die auf den Radiostationen laufen, auf die man privat verzichten kann. Stücke von CCR oder den Kings waren damals schon die Highlights des Abends.
Da wir die Musik noch 100% von Hand gemacht haben (also ohne vorproduzierte Geschichten vom Keyboard), konnte manch wiederholter Publikumswunsch ("Spielt doch mal was von Modern Talking!") zum Glück nicht erfüllt werden.
Tanzmucke, egal zu welcher Gelegenheit, kann grundsätzlich an jedem beliebigen Wochentag, zu jeder Tages- oder Nachtzeit und immer Openend sein. Selbst wenn die Abmachung nur eine Spielzeit bis 1:00 Uhr besagte. Wenn die Stimmung gut ist, der Veranstalter noch was drauf legt oder die Gäste eine Sammlung machen, geht es munter weiter. Die aufgekratzte und angesäuselte Partymeute hat dann sowieso kein Zeitgefühl mehr. Ist man als Mucker nicht bereit noch länger zu spielen, wird man nicht wieder gebucht.
Ich schreibe hier wohlgemerkt nicht über das Leben in einer der gut gebuchten Top-40-Bands, die sich für den Auf- und Abbau sogar Roadies leisten können. Ich schreibe von den vielen kleinen 3- oder 4-Mann Bands, die bei Hochzeiten, Feuerwehrfesten, Vereinsveranstaltungen usw. aufspielen.
Zum Leben hätte mein Gagenanteil damals nicht gereicht, aber es war ein gutes Zubrot. Trotzdem habe ich nach einigen Jahren das Handtuch geworfen. Wenn einem eine Sache so gar keinen Spass mehr macht, dann sollte man lieber aufhören.
Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter
Hallo, Kai-Peter!
Danke für dein ausführliches Posting. Klingt eher ein bisschen ernüchternd. Dabei hatte ich mir das so schön ausgemalt :-) Bekannte von mir hatten so eine Party-Mitgröhl-Stimmungsband, die haben ca. 1x die Woche gespielt und jedesmal angeblich 5000 Euro kassiert. Allerdings waren die nach 10 Jahren musikalisch ziemlich gut und der Sänger hätte mit seiner Akrobatik und seinem Einsatz selbst einen Schweigeorden zum Mitsingen animiert.
Wenn man Roadie, Mischer usw. abzieht, muss doch noch saftig was überbleiben. Aber klar, jeder redet die Sachen ein bisschen schön. Wenn das alles sooo easy wäre, hätten die sich wahrscheinlich auch nicht aufgelöst.
Gruß
Dennis
Danke für dein ausführliches Posting. Klingt eher ein bisschen ernüchternd. Dabei hatte ich mir das so schön ausgemalt :-) Bekannte von mir hatten so eine Party-Mitgröhl-Stimmungsband, die haben ca. 1x die Woche gespielt und jedesmal angeblich 5000 Euro kassiert. Allerdings waren die nach 10 Jahren musikalisch ziemlich gut und der Sänger hätte mit seiner Akrobatik und seinem Einsatz selbst einen Schweigeorden zum Mitsingen animiert.
Wenn man Roadie, Mischer usw. abzieht, muss doch noch saftig was überbleiben. Aber klar, jeder redet die Sachen ein bisschen schön. Wenn das alles sooo easy wäre, hätten die sich wahrscheinlich auch nicht aufgelöst.
Gruß
Dennis
: .... die haben ca. 1x die Woche gespielt und jedesmal angeblich 5000 Euro kassiert.
Also falls die Band wieder aktiv wird und einen Gitarristen sucht, ich hätte da Zeit! ;-)
Gruß Andreas
Also falls die Band wieder aktiv wird und einen Gitarristen sucht, ich hätte da Zeit! ;-)
Gruß Andreas
Der so etwas auch ab und zu macht, allerdings oft nur für 500 :-(
hallo!
wer ist denn mit "CCR" gemeint?
gruß martin
p.s.:
...der mit tanzmucke sein studium mitfinanziert hat. damals haben wir auch gut verdient damit. aber heute sind die preise (zumindest in nord- und mitteldeutschland) ziemlich zusammengebrochen.
auf richtig langen hochzeiten habe ich um 1993 zwischen 500 und 800 DM verdient!
2006 waren es noch ca. 250 Euro...
inzwischen mache ich solche jobs nicht mehr, weil ich einen regulären job habe und ich das wochenende wirklich zum erholen brauche. die 250 euro (die ich natürlich komplett versteuern muss, bleibt also nur die hälfte von über) lohnen sich nicht, um dann am nächsten morgen genervt und kaputt um 5 uhr im bett zu liegen.
wer ist denn mit "CCR" gemeint?
gruß martin
p.s.:
...der mit tanzmucke sein studium mitfinanziert hat. damals haben wir auch gut verdient damit. aber heute sind die preise (zumindest in nord- und mitteldeutschland) ziemlich zusammengebrochen.
auf richtig langen hochzeiten habe ich um 1993 zwischen 500 und 800 DM verdient!
2006 waren es noch ca. 250 Euro...
inzwischen mache ich solche jobs nicht mehr, weil ich einen regulären job habe und ich das wochenende wirklich zum erholen brauche. die 250 euro (die ich natürlich komplett versteuern muss, bleibt also nur die hälfte von über) lohnen sich nicht, um dann am nächsten morgen genervt und kaputt um 5 uhr im bett zu liegen.
Es wurde ja hier schon viel geschroben, aber ein paar Zeilen möchte ich auch noch, da ich etliche Jahre um die 30 Hochzeiten pro Saison gespielt habe und das gelegentlich immer noch als Aushilfe mache.
Tanzmusik in derartigem Rahmen ist Arbeit und keine Kunst. Diesen Schalter muß der begnadete aber vom Musikkonsumenten derzeit noch unverstandene Artist im Kopf umlegen, wenn er eine Hochzeit spielt, denn die Band ist dort nicht der Hauptact, sondern lediglich ein kleines Zahnrad im zum Gelingen der Feier werkelnden Getriebe. Keinen Deut wichtiger als die Floristinnen mit der Deko, das Küchenpersonal oder die Leute im Service beim Futter ankarren. Wichtig ist, pünktlich da zu sein, ordentlich auszusehen, die richtige Musik zum richtigen Zeitpunkt zu spielen und nur eines NICHT zu sein: Hochnäsig.
Wenn man das geschnallt hat, kann man auf Hochzeiten auch richtig Spaß haben denn:
- es gibt gutes Futter den ganzen Tag lang (ja, bei uns in Bayern beginnen Hochzeiten gerne noch vor Mittag...)
- das Publikum ist da (keine Werbung, kein langsames Eintrudeln)
- die Leute sind gut drauf (kein "Warmtrinken" bis man sich tanzen traut, kein vor der Kasse lauschen oder "Spitzel" schicken, ob es denn den Eintritt lohnt)
- es gibt vernünftige Gage (wer was anderes behauptet, macht irgendwas falsch)
- Folgegigs sind sehr wahrscheinlich (i.d.R. springt bei jeder Hochzeit ein bis zwei neue raus; hier läuft alles über Mundpropaganda und man spart sich Werbung oder Klinkenputzen)
- der technische Aufwand ist gering und das Fest (zumindest bei uns Voralpenländlern) um Mitternacht aus; man hat also spätestens um Ein Uhr eingepackt und kann noch nett auf 'ne Party gehen, wo eine arme Top-40 Band noch bis halb Drei spielen muß und dann zwei Stunden abbauen... ;-)
Aus der Distanz sehe ich das natürlich verklärt, ganz klar. Wenn man als Tanzband die Sommer-Wochenenden so zubringt, am Freitag bis in die Morgenstunden Partystimmung zu zaubern, am Samstag den ganzen Tag Hochzeit und dann am Sonntag tot, flucht man natürlich zunächst mal auf die Hochzeit. ;-)
Aber wie eingangs geschroben: Das ist alles Arbeit und keine Kunst - also nix für Künstler, sondern Musikanten!
der onk mit Gruß
Tanzmusik in derartigem Rahmen ist Arbeit und keine Kunst. Diesen Schalter muß der begnadete aber vom Musikkonsumenten derzeit noch unverstandene Artist im Kopf umlegen, wenn er eine Hochzeit spielt, denn die Band ist dort nicht der Hauptact, sondern lediglich ein kleines Zahnrad im zum Gelingen der Feier werkelnden Getriebe. Keinen Deut wichtiger als die Floristinnen mit der Deko, das Küchenpersonal oder die Leute im Service beim Futter ankarren. Wichtig ist, pünktlich da zu sein, ordentlich auszusehen, die richtige Musik zum richtigen Zeitpunkt zu spielen und nur eines NICHT zu sein: Hochnäsig.
Wenn man das geschnallt hat, kann man auf Hochzeiten auch richtig Spaß haben denn:
- es gibt gutes Futter den ganzen Tag lang (ja, bei uns in Bayern beginnen Hochzeiten gerne noch vor Mittag...)
- das Publikum ist da (keine Werbung, kein langsames Eintrudeln)
- die Leute sind gut drauf (kein "Warmtrinken" bis man sich tanzen traut, kein vor der Kasse lauschen oder "Spitzel" schicken, ob es denn den Eintritt lohnt)
- es gibt vernünftige Gage (wer was anderes behauptet, macht irgendwas falsch)
- Folgegigs sind sehr wahrscheinlich (i.d.R. springt bei jeder Hochzeit ein bis zwei neue raus; hier läuft alles über Mundpropaganda und man spart sich Werbung oder Klinkenputzen)
- der technische Aufwand ist gering und das Fest (zumindest bei uns Voralpenländlern) um Mitternacht aus; man hat also spätestens um Ein Uhr eingepackt und kann noch nett auf 'ne Party gehen, wo eine arme Top-40 Band noch bis halb Drei spielen muß und dann zwei Stunden abbauen... ;-)
Aus der Distanz sehe ich das natürlich verklärt, ganz klar. Wenn man als Tanzband die Sommer-Wochenenden so zubringt, am Freitag bis in die Morgenstunden Partystimmung zu zaubern, am Samstag den ganzen Tag Hochzeit und dann am Sonntag tot, flucht man natürlich zunächst mal auf die Hochzeit. ;-)
Aber wie eingangs geschroben: Das ist alles Arbeit und keine Kunst - also nix für Künstler, sondern Musikanten!
der onk mit Gruß
hallo!
um ein uhr schon aus?
bei uns in NRW beginnen die hochzeiten meisten um 18 uhr mit dem empfang, und wenn auf den dörfern so richtig losgelegt wird, dann endet das ganze so gegen 5 oder 6 uhr morgens mit dem lagerfeuer (teelichter, schnaps und volkslieder a la lili marleen...).
echte knochenarbeit also. mit rückfahrt und ausladen war ich oft erst gegen 8 uhr morgens wieder zuhause...
gruß martin
um ein uhr schon aus?
bei uns in NRW beginnen die hochzeiten meisten um 18 uhr mit dem empfang, und wenn auf den dörfern so richtig losgelegt wird, dann endet das ganze so gegen 5 oder 6 uhr morgens mit dem lagerfeuer (teelichter, schnaps und volkslieder a la lili marleen...).
echte knochenarbeit also. mit rückfahrt und ausladen war ich oft erst gegen 8 uhr morgens wieder zuhause...
gruß martin
hallo andreas!
also 500 euro (im kleingedruckten...) pro person ist doch in ordnung! :-)
gruß martin
Moin Martin,
: wer ist denn mit "CCR" gemeint?
:
Guckst du hier -> http://de.wikipedia.org/wiki/Creedence_Clearwater_Revival
Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter
: wer ist denn mit "CCR" gemeint?
:
Guckst du hier -> http://de.wikipedia.org/wiki/Creedence_Clearwater_Revival
Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter
Das ist echt übel... und erklärt nebenbei die verständnislosen Gesichter, wenn bei uns mal Fischköppe zur Hochzeitsgesellschaft gehörten. "Wie? Geht's jetzt noch woanders hin?" - "Scho. Hoam." ;-)
Bei uns in Bayern finden die Trauungen entweder so zwischen 10 und 14 Uhr statt und die Feier beginnt entsprechend mit Mittagessen oder Kaffeekuchen. Irgendwann gegen 17 Uhr geht's mit der Brautentführung zum Wein (so eine Art Apres-Ski-Party wo empirisch Belastungsdaten von Verdauungstrakt und Leber auf verstärke Ethanolzufuhr erhoben werden - drei Stunden Vollgas) und nach dem Abendessen dann je nach Zusammensetzung des Publikums noch Tanz-/Partymusik bis Mitternacht. Dann hat das Brautpaar den letzten Tanz, wird verabschiedet und die onk'schen Klampfen liegen spätestens um 0.15 in ihren Koffern.
Gut... von 18 bis 6 und von 12 bis 24 Uhr mag sich nichts schenken, aber rein von der Tageszeit her müssen da bei Euch schon deutlich bessere Gagen drin sein, die den Wahnsinn rechtfertigen.
der onk mit Gruß
Bei uns in Bayern finden die Trauungen entweder so zwischen 10 und 14 Uhr statt und die Feier beginnt entsprechend mit Mittagessen oder Kaffeekuchen. Irgendwann gegen 17 Uhr geht's mit der Brautentführung zum Wein (so eine Art Apres-Ski-Party wo empirisch Belastungsdaten von Verdauungstrakt und Leber auf verstärke Ethanolzufuhr erhoben werden - drei Stunden Vollgas) und nach dem Abendessen dann je nach Zusammensetzung des Publikums noch Tanz-/Partymusik bis Mitternacht. Dann hat das Brautpaar den letzten Tanz, wird verabschiedet und die onk'schen Klampfen liegen spätestens um 0.15 in ihren Koffern.
Gut... von 18 bis 6 und von 12 bis 24 Uhr mag sich nichts schenken, aber rein von der Tageszeit her müssen da bei Euch schon deutlich bessere Gagen drin sein, die den Wahnsinn rechtfertigen.
der onk mit Gruß
Moin Dennis!
: Bekannte von mir hatten so eine Party-Mitgröhl-Stimmungsband, die haben ca. 1x die Woche gespielt und jedesmal angeblich 5000 Euro kassiert.
Märchenstunde unter Muckern? Ganz im Ernst: Welcher private Veranstalter zahlt heute noch 5.000 Eypen für die Musik? Selbst angesagte Top-40 Bands bekommen solche Gagen nur noch ganz selten.
Für private Feiern buchen sich die Leute heute einen DJ, der dann mit seinem Notebook antanzt und auf Schlag 10.000 Titel per MP3 parat hat. Und die großen Stadtfeste teilen die bekannten Party-Bands unter sich auf. Als Newbie hat man da denkbar schlechte Karten. Einzige Chance: In eine angesagte Top-40 Band einsteigen. Aber dafür muss man schon richtig gut sein und am besten noch jemanden aus der Band gut kennen, denn da möchten natürlich viele mitmischen.
Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter
: Bekannte von mir hatten so eine Party-Mitgröhl-Stimmungsband, die haben ca. 1x die Woche gespielt und jedesmal angeblich 5000 Euro kassiert.
Märchenstunde unter Muckern? Ganz im Ernst: Welcher private Veranstalter zahlt heute noch 5.000 Eypen für die Musik? Selbst angesagte Top-40 Bands bekommen solche Gagen nur noch ganz selten.
Für private Feiern buchen sich die Leute heute einen DJ, der dann mit seinem Notebook antanzt und auf Schlag 10.000 Titel per MP3 parat hat. Und die großen Stadtfeste teilen die bekannten Party-Bands unter sich auf. Als Newbie hat man da denkbar schlechte Karten. Einzige Chance: In eine angesagte Top-40 Band einsteigen. Aber dafür muss man schon richtig gut sein und am besten noch jemanden aus der Band gut kennen, denn da möchten natürlich viele mitmischen.
Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter
hi zusammen,
wir spielen mit unserer amateur-rock-coverband etwas mehr als ein dutzend gigs pro jahr, davon sind etwa acht privatveranstaltungen, vornehmlich 40./50. geburtstage, aber auch hochzeiten und firmefeiern etc. vor kleinem (50 - 140 gäste publikum). und so einmal pro monat ist das dann auch ganz ok, um 17.00 uhr aufzubauen, ab 21.00 zu spielen und dann bis ca. 2.00 durchzuhalten. für schlager und mallorca-affine haben wir einen ca. 40-minütigen block mit songs von "über den wolken" und "wahnsinn" bis "skandal im sperrbezirk", den wir je nach wunsch zuschalten oder draussen lassen. der rest des repertoires besteht aus (teilweise natürlich auch abgenudelten) rock- und soulnummern, hinter denen wir stehen können. bislang hat jeder von den gigs spaß gemacht, wohl auch, weil jeder gastgeber vorher wusste, dass er eine rockband und eben keine tanzmucker bucht. nachdem ich jahrelang fast nur eigene songs gespielt habe, fiel mir nur schnell auf: exotisches fällt schnell wieder aus dem programm, weil das volk eben bei "honky tonk women" oder "highway to hell" tobt, die gemeine living colour- oder black crowes-nummer aber nur mäßig goutiert -- man entscheidet sich dann doch schnell für das, gut was ankommt, lässt sich also mainstreamen. meine persönliche lösung des dilemmas ist eine zweite band, die weniger gigs, aber mehr musikalische selbstverwirluchng bringt.
da ich mich selbst aus beruflichem anlass auch ab und an mit künstlerbuchungen auseinandersetzen darf, ein paar takte zu den gagen: mir erscheinen die 5000 euro auch viel. der klassische professionelle partyvierer für ein firmen-event oder eine hochzeit liegt m.e. nach so bei 2500 - 3500 euro gage, bei großen oder besonders prestigeträchtigen events geht's dann hoch bis ca. 7000 euro.
unser sextett ist davon natürlich weit entfernt: bei freunden spielen wir auch schon mal mehr oder weniger fürs spritgeld, ansonsten sind so 1000 euro der basispreis für 4 stunden mucke brutto-- das reicht dann gerade mal so für die proberaummiete und die refinanzierung des equipments. mehr wollen wir nicht, denn jeder von uns arbeitet vollzeit etwas anderes und so gibt's auch keinen hassle mit dem f-amt. wenn ich so meine brötchen verdienen müsste, allerdings harter job!
cheerio
michael
wir spielen mit unserer amateur-rock-coverband etwas mehr als ein dutzend gigs pro jahr, davon sind etwa acht privatveranstaltungen, vornehmlich 40./50. geburtstage, aber auch hochzeiten und firmefeiern etc. vor kleinem (50 - 140 gäste publikum). und so einmal pro monat ist das dann auch ganz ok, um 17.00 uhr aufzubauen, ab 21.00 zu spielen und dann bis ca. 2.00 durchzuhalten. für schlager und mallorca-affine haben wir einen ca. 40-minütigen block mit songs von "über den wolken" und "wahnsinn" bis "skandal im sperrbezirk", den wir je nach wunsch zuschalten oder draussen lassen. der rest des repertoires besteht aus (teilweise natürlich auch abgenudelten) rock- und soulnummern, hinter denen wir stehen können. bislang hat jeder von den gigs spaß gemacht, wohl auch, weil jeder gastgeber vorher wusste, dass er eine rockband und eben keine tanzmucker bucht. nachdem ich jahrelang fast nur eigene songs gespielt habe, fiel mir nur schnell auf: exotisches fällt schnell wieder aus dem programm, weil das volk eben bei "honky tonk women" oder "highway to hell" tobt, die gemeine living colour- oder black crowes-nummer aber nur mäßig goutiert -- man entscheidet sich dann doch schnell für das, gut was ankommt, lässt sich also mainstreamen. meine persönliche lösung des dilemmas ist eine zweite band, die weniger gigs, aber mehr musikalische selbstverwirluchng bringt.
da ich mich selbst aus beruflichem anlass auch ab und an mit künstlerbuchungen auseinandersetzen darf, ein paar takte zu den gagen: mir erscheinen die 5000 euro auch viel. der klassische professionelle partyvierer für ein firmen-event oder eine hochzeit liegt m.e. nach so bei 2500 - 3500 euro gage, bei großen oder besonders prestigeträchtigen events geht's dann hoch bis ca. 7000 euro.
unser sextett ist davon natürlich weit entfernt: bei freunden spielen wir auch schon mal mehr oder weniger fürs spritgeld, ansonsten sind so 1000 euro der basispreis für 4 stunden mucke brutto-- das reicht dann gerade mal so für die proberaummiete und die refinanzierung des equipments. mehr wollen wir nicht, denn jeder von uns arbeitet vollzeit etwas anderes und so gibt's auch keinen hassle mit dem f-amt. wenn ich so meine brötchen verdienen müsste, allerdings harter job!
cheerio
michael
:
: hallo andreas!
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: also 500 euro (im kleingedruckten...) pro person ist doch in ordnung! :-)
:
: gruß martin
Schön, wenn es denn so wäre!
: hallo andreas!
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: also 500 euro (im kleingedruckten...) pro person ist doch in ordnung! :-)
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: gruß martin
Schön, wenn es denn so wäre!
Wir haben demnächst unseren zweiten "Privat"-Gig überhaupt - auf 'nem Polterabend. Beim ersten "Privat"-Gig war ich nicht dabei, daher hab ich keine eigenen Eindrücke, aber es soll angeblich ganz nett gewesen sein. Hoffe mal, dass beim anstehenden Konzert auch so wird.
Neulich war ich auf 'ner Hochzeit mit Sänger-Duo und "Ich-spiel-alles-wenn-Du-mich-lässt"-Keyboard. Mir hat's echt die Zehennägel hochgewickelt und ich hätt sonst was für 'ne kleine 3-4 Mann Combo gegeben - spätestens bei der Midi-Version von Highway to Hell. Ich würde allein deshalb schon mit unserer Cover-Tröte 'ne Hochzeit oder 'nen Geburtstag machen, damit es eine *GUTE* musikalische Begleitung zum Fest gäbe. Lieber spiel ich einen Abend lang nur Tanzmucke und lasse mir dreimal vom Brautvater sagen, dass es leiser sein müsste, weiß aber dafür, dass wieder ein One-Finger-Keyboarder weniger Geld in der Tasche hat. Vielleicht sterben die dann irgendwann mal aus...
Ich meine, ich bin in den Top40-Sachen eh relativ schmerzfrei, vielleicht bin ich daher vorbelastet, aber ich muss wirklich den Vorrednern hier zustimmen, dass man auf Hochzeiten in jedem Fall ein dankbares und zumeist hochmobiles Publikum vorfindet - jedenfalls war das so auf den Hochzeiten, die ich bisher miterlebt habe. Ich seh's daher insgesamt ziemlich positiv.
Neulich war ich auf 'ner Hochzeit mit Sänger-Duo und "Ich-spiel-alles-wenn-Du-mich-lässt"-Keyboard. Mir hat's echt die Zehennägel hochgewickelt und ich hätt sonst was für 'ne kleine 3-4 Mann Combo gegeben - spätestens bei der Midi-Version von Highway to Hell. Ich würde allein deshalb schon mit unserer Cover-Tröte 'ne Hochzeit oder 'nen Geburtstag machen, damit es eine *GUTE* musikalische Begleitung zum Fest gäbe. Lieber spiel ich einen Abend lang nur Tanzmucke und lasse mir dreimal vom Brautvater sagen, dass es leiser sein müsste, weiß aber dafür, dass wieder ein One-Finger-Keyboarder weniger Geld in der Tasche hat. Vielleicht sterben die dann irgendwann mal aus...
Ich meine, ich bin in den Top40-Sachen eh relativ schmerzfrei, vielleicht bin ich daher vorbelastet, aber ich muss wirklich den Vorrednern hier zustimmen, dass man auf Hochzeiten in jedem Fall ein dankbares und zumeist hochmobiles Publikum vorfindet - jedenfalls war das so auf den Hochzeiten, die ich bisher miterlebt habe. Ich seh's daher insgesamt ziemlich positiv.
Moin Leutz,
was bin ich froh, dass ich solche Sachen alleine mache und ich fühl miich wohl dabei. Tja, und die Gage für mich alleine ist da doch etwas besser.
Gruß Waufel
was bin ich froh, dass ich solche Sachen alleine mache und ich fühl miich wohl dabei. Tja, und die Gage für mich alleine ist da doch etwas besser.
Gruß Waufel
Also, diese Band, die ich erwähnte, war schon extrem angesagt. Für Veranstalter fast schon eine Garantie für ein volles Haus und hohen Bierabsatz. Na ja, den Ruf haben sie sich echt erspielt/erturnt/erkämpft, dahin muss man erst mal kommen, hat bei denen auch einige Jahre gedauert. Und vielleicht wollten sie mir auch sagen, sie bekommen oft 5000 Euros und sie sagten versehentlich immer :-)
Der Punkt ist aber wohl der, dass die alle mit Herzblut und absolutem Einsatz dabei waren. Wenn da 5 Heinz Strünke auf der Bühne gestanden hätten, hätten die musikalisch alle Profis sein können, es hätte niemand interessiert. Und wenn ich mich selbst ein wenig bespiegele und beschaue, muss ich zugeben, dass ich das nie so mit Verve machen würde. Außerdem müsste ich mich auch ganz schön auf die Hinterfüße stellen, um das musikalisch so hinzukriegen.
Gruß
Dennis
.
Der Punkt ist aber wohl der, dass die alle mit Herzblut und absolutem Einsatz dabei waren. Wenn da 5 Heinz Strünke auf der Bühne gestanden hätten, hätten die musikalisch alle Profis sein können, es hätte niemand interessiert. Und wenn ich mich selbst ein wenig bespiegele und beschaue, muss ich zugeben, dass ich das nie so mit Verve machen würde. Außerdem müsste ich mich auch ganz schön auf die Hinterfüße stellen, um das musikalisch so hinzukriegen.
Gruß
Dennis
.
::Wenn da 5 Heinz Strünke auf der Bühne gestanden hätten, hätten die musikalisch alle Profis sein können, es hätte niemand interessiert.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass die Tiffany's nach wie vor unterwegs sind und auch für IHRE Festivität gebucht werden können: http://tinyurl.com/5t4ol7
Der Eintrag stammt zwar von 06, aber ein Freud von mir hat vor ein paar Wochen noch eine mail diesbezgl. bekommen. Und selbst die kriegen nur 3400.-! Go figure.
Der Mensch ist kein Beilagenesser.
MAddin
Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass die Tiffany's nach wie vor unterwegs sind und auch für IHRE Festivität gebucht werden können: http://tinyurl.com/5t4ol7
Der Eintrag stammt zwar von 06, aber ein Freud von mir hat vor ein paar Wochen noch eine mail diesbezgl. bekommen. Und selbst die kriegen nur 3400.-! Go figure.
Der Mensch ist kein Beilagenesser.
MAddin
: Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass die Tiffany's nach wie vor unterwegs sind und auch für IHRE Festivität gebucht werden können: http://tinyurl.com/5t4ol7
Nicht die Tiffany's.
Nur "Tiffany's"
scnr,
Woody
Hi Dan,
: Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Hochzeiten, Geburtstagen o.ä. ?
ja, absolut. Deine Story hätte von mir sein können. :-)
Was ich immer besonders doof finde, ist die Rumlatscherei der anderen Gäste auf bereits aufgebautem Boden-Equipment ("uuups, hab ich gar nicht gesehen, daß da so eine komische Kiste lag"). Das war sogar der Grund für mich, so ein Alu-Case für meine Bodentreter anzuschaffen.
Ach, und das Ertragen dieser berühmten "lang studierten Einlagen" fällt mir dann schwer, wenn ich selbst mal Gast bin. Ich vermute sogar, in Wirklichkeit gefallen diese Einlagen nur denjenigen, die sie einlegen. :-)
Keep rockin'
Friedlieb
: Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Hochzeiten, Geburtstagen o.ä. ?
ja, absolut. Deine Story hätte von mir sein können. :-)
Was ich immer besonders doof finde, ist die Rumlatscherei der anderen Gäste auf bereits aufgebautem Boden-Equipment ("uuups, hab ich gar nicht gesehen, daß da so eine komische Kiste lag"). Das war sogar der Grund für mich, so ein Alu-Case für meine Bodentreter anzuschaffen.
Ach, und das Ertragen dieser berühmten "lang studierten Einlagen" fällt mir dann schwer, wenn ich selbst mal Gast bin. Ich vermute sogar, in Wirklichkeit gefallen diese Einlagen nur denjenigen, die sie einlegen. :-)
Keep rockin'
Friedlieb
: Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Hochzeiten, Geburtstagen o.ä. ?
Hi Dan,
ja, aber die negativen sind glücklicherweise die absolute Ausnahme. Aber ich habe schon einige Eklats erlebt :o)
Egal - ich komme gerade aus dem 3 Wochen Urlaub zurück und dachte ich schreib mal eben meine aktuellen Erfahuren, da ich ja in einer Combo spiele, die viele Hochzeiten spielt. So z.B. habe ich gestern auf der Heimreise von Südtirol einen Zwischenstopp in Glonn bei München gemacht, dort mit Elke (ihres Zeichens beste Sängerin und Lebenspartnerin der Welt) in der Kirche 3 Liedlein geträllert, die Gemeinde samt Brautpaar zu Tränen gerührt und am Abend ab 22 Uhr bis 3 Uhr morgens mit der Band dann im Hofgut Sonnenhof (tolle Lokation) auf der Hochzeitsfeier gerockt. Es gab gutes Geld für gute Musik - ohne sich wirklich prostituieren zu müssen - welches den Urlaub mitfinanziert hat. Die Leute haben wie der Teufel getanzt und hatten ihren Spaß. Wir als Band auch, ellenlange Gitarren und Keyboardsoli, mal wieder einige Jazzstandards geübt und gespielt im Dinerset und sogar Sledgehammer durfte ich mal wieder singen. Was will man da als Mädchenmusiker mehr? Na ja - wir hatten dann noch sehr schöne Zimmer, ein tolles Frühstück, 5 Gig-Anfragen und es ergeben sich bestimmt noch einige weiter Buchungen. Am schönsten war, dass wir viele glückliche Menschen hinterlassen haben, die eine tolle Party genossen haben. Es kann also auch anders gehen :o)
Grüße
Rolli
Hi Dan,
ja, aber die negativen sind glücklicherweise die absolute Ausnahme. Aber ich habe schon einige Eklats erlebt :o)
Egal - ich komme gerade aus dem 3 Wochen Urlaub zurück und dachte ich schreib mal eben meine aktuellen Erfahuren, da ich ja in einer Combo spiele, die viele Hochzeiten spielt. So z.B. habe ich gestern auf der Heimreise von Südtirol einen Zwischenstopp in Glonn bei München gemacht, dort mit Elke (ihres Zeichens beste Sängerin und Lebenspartnerin der Welt) in der Kirche 3 Liedlein geträllert, die Gemeinde samt Brautpaar zu Tränen gerührt und am Abend ab 22 Uhr bis 3 Uhr morgens mit der Band dann im Hofgut Sonnenhof (tolle Lokation) auf der Hochzeitsfeier gerockt. Es gab gutes Geld für gute Musik - ohne sich wirklich prostituieren zu müssen - welches den Urlaub mitfinanziert hat. Die Leute haben wie der Teufel getanzt und hatten ihren Spaß. Wir als Band auch, ellenlange Gitarren und Keyboardsoli, mal wieder einige Jazzstandards geübt und gespielt im Dinerset und sogar Sledgehammer durfte ich mal wieder singen. Was will man da als Mädchenmusiker mehr? Na ja - wir hatten dann noch sehr schöne Zimmer, ein tolles Frühstück, 5 Gig-Anfragen und es ergeben sich bestimmt noch einige weiter Buchungen. Am schönsten war, dass wir viele glückliche Menschen hinterlassen haben, die eine tolle Party genossen haben. Es kann also auch anders gehen :o)
Grüße
Rolli