(Band) Gigs auf Hochzeiten und Geburtstagen


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Beitrag von Dan vom Juli 26. 2008 um 16:30:56:

Hallo zusammen,

aufgrund früherer Erfahrungen habe ich mich mit meiner eigenen Band bisher immer widersetzt auf Hochzeiten, Geburtstagen und sonstigen Privatfeiern zu spielen. Einzige Ausnahme bei wirklich guten Freunden. Gut, unsere Musik ist jetzt auch nicht unbedingt für solche Gelegenheiten geeignet, aber es gab und gibt doch immer wieder mal Anfragen in dieser Richtung.

Letztens aber habe ich aushilfsweise in einer befreundeten (Rock-)Band auf einer großen Familienfeier gespielt und hab meine Aversionen und Vorurteile wieder voll bestätigt gesehen.

Um 19.00 Uhr Aufbau und Soundcheck, geplanter Beginn 22.00 Uhr. Noch bevor wir überhaupt nur einen Ton gespielt hatten, wurde schon von mehreren Gästen gefragt, wann wir Pause machen, damit sie ihre lustige, lang einstudierte Einlage bringen können.
Die Wünsche dieser Leute gingen von mehreren schnurlosen Mikros bis dahin, unsere "Bühne" (keine Erhöhung, sonder Ecke im Raum) für einzelne Einlagen freizumachen und unsere Verstärker nach hinten zu schieben (was wir nicht getan haben).
Zu spielen anfangen konnten wir erst nach über einer Stunde Verzögerung, da die Leute noch beim Essen waren und die Begrüßungsrede doch länger als geplant geraten war.
Mit mehreren Einlagen hat sich dann auch der "Gig" um Einiges zeitlich nach hinten verlängert.
Als wir dann schließlich abgebaut haben, waren die Leute enttäuscht, daß keine PA mehr da war, über die sie ihre Konservenmusik abspielen konnten.

Das Resümee war für mich an diesem Abend: Die Spielerei hat zwar unheimlich Spaß gemacht, aber das Davor, Danach und Dazwischen hat mich nur noch genervt. Dabei konnte ich mich diesmal als Gast der Band zurücklehnen, da ich weder was mit der Organisation, noch mit der PA zu tun hatte und so nicht in meinen Pausen von tausend Leuten angelabert wurde. Ich mußte praktisch nur auf Anforderung spielen und auf Anforderung zu spielen aufhören.Auch das zweifellos gute Buffet half nicht wirklich über diese langen Wartezeiten hinweg.
Was mich dann etwas gewundert hat - es gab sogar hier den obligatorischen Besoffenen, der während wir spielten immer zu uns kam und uns seine Sonderwünsche durchsagen wollte und im Vollsuff fast ins Schlagzeug gefallen wäre.

Letztendlich habe ich meinen Anteil der Gage dann unter "Schmerzensgeld" abgebucht.
Ach ja - und der Veranstalter kam auch irgendwann mal auf die "Bühne" und hat den Fader der Gesangsanlage runtergeschoben weil's ihm zu laut war.

Ich frage mich dabei, wie es hier dem typischen Tanzmusiker geht, der so ein ähnliches Szenario ja wöchentlich durchläuft. Meine Bewunderung - ich könnt's nicht.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Hochzeiten, Geburtstagen o.ä. ?

Gruß
Dan


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