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Amp für den Nachwuchs?

Hallo zusammen!

Mein Sohnemann, 16 Jahre jung, seit 6 Jahren guitarrespielend, seit 2 Jahren band“erfahren“, demnächst in der Bigband seiner Schule mitmachend, verlangt nachhaltig nach einem tauglichen Amp für Gigs mit seiner Combo. Bisher verstärkte er seine Strat über einen superbilligen 15W-Übungs-Marshall (für zu Hause) und einen Mesa Subway Blues (im Proberaum).

Der junge, aufstrebende Musiker verlangt nach etwas größerem, möglichst keine Combo, kein Transistorteil und ist schon fleissig am sparen.

35 Jahre zurückblickend kann ich seine Sorgen, Nöte und Bedürfnisse gut verstehen, begann ich doch damals selbst mit 0 DM, Riesenenthusiasmus und 1000 Flausen im Kopf die Welt des Livemusik zu entdecken nur: Mein alter Herr hatte damals kein Verständnis für meine Leidenschaft…

Lange Rede kurzer Sinn, ich will ein guter Vater sein und mangels eigenem Know How bitte ich Euch um Rat:

Musikstil: Im Moment _sehr_ hart, ich möchte es (sehr) vorsichtig mit „Punk“ umschreiben aber das ändert sich ja bekanntlich oft sehr schnell. In der „Bigband“ wird es vermutlich wohl in eine andere Richtung gehen… Ihm steht der Sinn nach Engl, auch einen Boogie hat er schon positiv getestet, Transistor eher nicht, auch die Modelling-Amps (Line6, H&K) gefallen nicht.

Wichtig ist ihm ein Topteil, damit er nicht (O-Ton) in 3 bis 4 Jahren wieder mit einem zu kleinen Amp dasteht… Das Thema Box wurde noch nicht diskutiert, meine vorsichtigen Einwände (Transportmöglichkeit, Gewicht,…) finden keine Beachtung.

Daher hätte ich folgende Fragen:

Ist er denn in der angestrebten 100W-Klasse überhaupt noch kompatibel mit den anderen Instrumenten seiner Combo, d.h. kann man die Teile auch leise(r) spielen (die 2te Gitarre wird derzeit noch über nen alten AC-30 verstärkt)

Ich würde ihm raten mit einer 2x12“ anzufangen, die er dann im Bedarfsfall mit einer 2ten 2x12 (ggfls hinten offen) ergänzen kann. Liege ich da richtig?

Habt Ihr sonst noch Tipps für mich zu diesem Thema?


Ich denke mir das so: Ich werde ihm von Shop zu Shop schleifen damit er testen kann bis die Finger wehtun. Nehmen soll er dann das was ihm soundmässig am besten gefällt und vilelleicht variabel genug ist um auch seinen zukünftigen Ansprüchen zu genügen; so ne Art „Amp fürs Leben“ halt ;-) Das Ding darf dann auch teurer sein, ich denke es wird sich auf lange Sicht auszahlen.

Wäre nett wenn Ihr ein paar Tipps für mich hättet, der Horizont eines alten Drummers ist gitarrenmässig halt ziemlich unterbelichtet ;-)

Danke und Gruß, Juergen


Re: Amp für den Nachwuchs?

Hi Juergen,

ein AC 30 ist ja nicht gerade leise.....

Ok, wenns was Ordentliches für Hart+Heftig sein soll und das Geld nicht sooo die Rolle spielt würd ich sagen: Peavey JSX (Das Joe Satriani Signature Top-Teil mit 120 Watt). Ist mit 3 unabhängigen Kanälen sehr flexibel und hat Gain bis zum abwinken, aber auch einen sehr angenehmen clean Kanal, und das Ding klingt auch bei niedriger Lautstärke gut. Kostet so um 1500 Euronen (Ein vergleichbarer Engl oder Boogie kostet da fast 1000 Eier mehr), dann noch ne 4x12 Box mit Vintage 30ern, da gibts schon die Hausmarke "Fame" vom Musicstore Köln, ca. 480 Euronen, oder, wenn's a bisserl mehr sein soll: Engl oder MESA 4 x 12, die kosten dann fast soviel wie der Amp.....


Grüße,

Andi

Re: Die Antwort hast Du schon gegeben...

Ich denke mir das so: Ich werde ihm von Shop zu Shop schleifen damit er testen kann bis die Finger wehtun. Nehmen soll er dann das was ihm soundmässig am besten gefällt und vilelleicht variabel genug ist um auch seinen zukünftigen Ansprüchen zu genügen......

Genau so muss es sein....
aber noch eine Anregung:
Mein Sohn spielte Bass und es musste unbedingt ein Turm Sein. Also hat Papa die musikalischen Ambitionen unterstützt (wie immer) und wir haben einen Turm gekauft.
Im Hinblick auf einen in zwei Jahren anstehenden Umzug in eine Studentenbude habe ich mir jedoch den Mund fusselig geredet, ob es denn nicht ein Combo sein könnte (aus meiner Sicht der Dinge aber erfolglos).

Grüße muelrich

Re: Amp für den Nachwuchs?

ein JSX ????? ;-))
Hast Du etwa so ein Teil???

Überlege nämlich gerade ob ich mir (wieder) einen Peavey Classic kaufen soll oder lieber warten bis der JSX als Combo kommt.
Wobei, ich hab ja auch noch 2 Marshall 2x12 Cabinets...

Kannste ne Empfehlung abgeben...

Gruß muelrich

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hi Andi,

danke für Deine schnelle Antwort...

nachdem Du ja selbst den Diezel VH-4 spielst ,den ich schon häufiger in Kombination mit ner 2x12 gesehen habe...

Wäre das Ding (mal abgesehen vom Preis) denn tauglich für den angestrebten Einsatzzweck?

Gruß, Juergen

Re: Die Antwort hast Du schon gegeben...

: Im Hinblick auf einen in zwei Jahren anstehenden Umzug in eine Studentenbude habe ich mir jedoch den Mund fusselig geredet, ob es denn nicht ein Combo sein könnte (aus meiner Sicht der Dinge aber erfolglos).

kommt mir absolut bekannt vor ;-) Offensichtlich gibt es Erfahrungen, die jede Generation neu machen muß...

Danke+Gruß Juergen

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hi Jürgen

nachdem Du ja selbst den Diezel VH-4 spielst ,den ich schon häufiger in Kombination mit ner 2x12 gesehen habe...
:
: Wäre das Ding (mal abgesehen vom Preis) denn tauglich für den angestrebten Einsatzzweck?


Hmmmm, antesten! Der Diezel ist ein Amp, der sehr direkt und gnadenlos ist, so dass er keinen Fehler verzeiht. Wenn man da nen schlechten Tag hat, hört sichs gleich scheisse an! Das kann man mögen, viele mögen das aber nicht...Früher hatte ich jahrelang einen Mesa Triaxis, das Ding spielte sich quasi von selber, hatte aber auch in Verbindung mit ner Engl Endstufe nie den Druck und die Dynamik des Diezels. Und der Diezel ist eben auch kein Schnäppchen, ich hatte Glück und konnte meinen gebraucht für 1800 Bucks an Land ziehen...


Grüße,

Andi

Re: Amp für den Nachwuchs?

Morgen, Jungvater,


: Ist er denn in der angestrebten 100W-Klasse überhaupt noch kompatibel mit den anderen Instrumenten seiner Combo, d.h. kann man die Teile auch leise(r) spielen (die 2te Gitarre wird derzeit noch über nen alten AC-30 verstärkt)

Vielleicht kann man da doch noch mal kurz nachhaken; es handelt sich bei dieser Watt-Orgie um einen typischen Jungendfehler - ich habe mir selbst in jungen Jahren ein 100er Top gekauft und es nie richtig ausgefahren. Jetzt habe ich ein 50er, und endlich passt die Leistung, und das Ding darf auch mal an seine Grenzen, wo es erst richtig anfängt, gut zu klingen. Wenn du deinem Junior klar machen könntest, dass auch die meisten 50er sehr laut sind und obendrein mehr Spaß machen, hättest du ihm einen Gefallen getan und deinem Geldbeutel wahrscheinlich auch.

: Ich würde ihm raten mit einer 2x12“ anzufangen, die er dann im Bedarfsfall mit einer 2ten 2x12 (ggfls hinten offen) ergänzen kann. Liege ich da richtig?

Im Grunde das gleiche Thema. Am Anfang muss es ja unbedingt das Stack sein, und bis man merkt, dass man gar keine Freude damit hat, andere von der Bühne zu blasen, ist man alt und grau ... Von dem Spaß, den es macht, 4X12er rumzutragen, rede ich jetzt mal gar nicht.

: Ich denke mir das so: Ich werde ihm von Shop zu Shop schleifen damit er testen kann bis die Finger wehtun. Nehmen soll er dann das was ihm soundmässig am besten gefällt und vilelleicht variabel genug ist um auch seinen zukünftigen Ansprüchen zu genügen;

Das ist die richtige Methode. Aber "variabel" ist ja schon jeder 2-Kanäler. Gefallen muss es ihm. Und lass ihn mal einen 50er nur für eine richtig Minute aufreißen, damit er versteht, dass das oft die bessere Lösung ist.

so ne Art „Amp fürs Leben“ halt ;-)

Das wiederum ist eine Illusion, von der du dich nicht früh genug verabschieden kannst.

Das Ding darf dann auch teurer sein, ich denke es wird sich auf lange Sicht auszahlen.

Solange es solche Väter gibt, ist auch noch Hoffnung da für dieses Land ...

: Wäre nett wenn Ihr ein paar Tipps für mich hättet, der Horizont eines alten Drummers ist gitarrenmässig halt ziemlich unterbelichtet ;-)

Also, wenn er's hart mag und trotzdem offen bleiben soll: Rivera ist ein Geheimtipp. Nich billich, aber hat was. Und es ist nicht diese 0815-Kacke, mit der die ganzen anderen Schwachk... rumlaufen.

Gruß und viel Spaß beim Einkaufen (ich wäre ja im Grunde selber gerne dabei ......)

Michael (Jacuzzi)

Re: Amp für den Nachwuchs?

: Vielleicht kann man da doch noch mal kurz nachhaken; es handelt sich bei dieser Watt-Orgie um einen typischen Jungendfehler - ich habe mir selbst in jungen Jahren ein 100er Top gekauft und es nie richtig ausgefahren. Jetzt habe ich ein 50er, und endlich passt die Leistung, und das Ding darf auch mal an seine Grenzen, wo es erst richtig anfängt, gut zu klingen. Wenn du deinem Junior klar machen könntest, dass auch die meisten 50er sehr laut sind und obendrein mehr Spaß machen, hättest du ihm einen Gefallen getan und deinem Geldbeutel wahrscheinlich auch.

Eher bringst Du ein Kamel durch ein Nadelöhr... Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet, aber was wissen schon die Alten... ;-) Wie Du schon sagtst, ein Jugendfehler, aber einer, den jede Generation auf's Neue macht...


schönen Tag und danke für Deine Tipps, Juergen

Re: Amp für den Nachwuchs?

Eher bringst Du ein Kamel durch ein Nadelöhr... Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet, aber was wissen schon die Alten... ;-) Wie Du schon sagtst, ein Jugendfehler, aber einer, den jede Generation auf's Neue macht...

GottseiDank habe ich das Glück gehabt, nie genug Geld für ein Topteil zu besitzen ;-) Was nicht heißt, das ich nicht mal einen Fehler in Sachen Ampkauf gemacht hätte (Meiner hieß Marshall AVT150 - vollgeplustert mit allem möglichen Zeugs, das man eh' nicht braucht). Mit meiner 30 Watt Combo (Laney LC30) bin ich inzwischen vollauf zufrieden - man muß allerdings noch erwähnen, daß ich in einer Jazz/Funkband spiele - für den Zweck deines Sohnemanns ist vielleicht die Kombi Top/Box doch günstiger. Aber bitte: Selbst auf die Gefahr eines Hörsturzes hin: Laß ihn einmal ein 30 oder 50 Watt Top voll aufreißen. Sollte eigentlich Wunder wirken - da man bei der Lautstärke eigentlich nicht mehr spielen kann. Wenn du ganz gemein drauf bist (na, wenn ich einen Sohn hätte würde ich das nicht machen) - dann machst du das ganze mal mit einem 100 Watt Amp. Eigentlich sollte das jedem vernünftigem Menschen klar machen, das die Teile sinnlos sind (wie du es schon gesagt hast - dummerweise ist man in dem Alter nicht vernünftig). Aber ich find's toll, das es noch Väter gibt, die ihren Nachwuchs in Sachen musikalischer Entwicklung fördern. Bei mir war das (in Bezug auf die E-Gitarre) ein kleiner Kampf.

Servus,
Markus

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hallo Jürgen,

: Ich denke mir das so: Ich werde ihm von Shop zu Shop schleifen damit er testen kann bis die Finger wehtun. Nehmen soll er dann das was ihm soundmässig am besten gefällt und vilelleicht variabel genug ist um auch seinen zukünftigen Ansprüchen zu genügen; so ne Art „Amp fürs Leben“ halt ;-) Das Ding darf dann auch teurer sein, ich denke es wird sich auf lange Sicht auszahlen.


Warum nur soundmäßig testen lassen? Ich würd' deinen Sohn vielleicht auch mal die Teile ein paar mal durch den Musikladen tragen lassen. Ich bin selbst grad auf der suche nach nem kleinen Amp zum rumschleppen, dabei hab ich nen 60W Combo mit 21kg und dass nervt schon wenn man den vom Parkplatz an der Straße bis zum Haus mal 100m tragen muss. Abgesehen davon, dass ich meinen Combo-Amp noch nie bis zur Hälfte aufgedreht habe (und ich musste mich so gegen manches Schlagzeug durchsetzen.

Andererseits, da gibts grade von Peavey und Rivera immerhin Topteile mit schaltbarer Endstufenleistung. Da hat man zumindest das Lärmproblem schon mal besser im Griff. Zum Stil denke ich passt es auch (haben die anderen ja schon empfohlen). Bleibt noch die Box und da sind 35 bis 50kg für ne 4x12 schon heftig. 4x10 gibts offensichtlich nur für Bass oder die sind so exotisch, dass mir noch nix untergekommen ist. Aber das wird auch kaum Gewicht sparen. Also nach dem Probeschleppen (gemeinerweise vorm anspielen - dann klingt das Teil auch nicht mehr so gut *grins*) auf 2x12 den Jungen Einnorden.

Übrigens, mein Vater hat mich selbst mit E-Gitarre auch so unterstützt, aber soviel Geld... Alle Achtung vor Dir!!!

Gruß Jan

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hallo Jürgen,

Du solltest auch ernsthaft überlegen, ob Du Deinem Sohnemann nicht auch gleich den passenden Gehörschutz dazu spendierst. Vielleicht kannst Du die Preisdifferenz zwischen 50 und 100 Watt ja in so etwas investieren.
Ein Bekannter von mir hat es so bei seinem Nachwuchs gemacht: Zum Einstieg in die Band gab's den angepassten Gehörschutz vom Hörgeräteakustiker.

Viele Grüße,
Johannes

Re: Amp für den Nachwuchs?

Mojn Jürgen,

... engl ... boogie - wenn's weiter nichts ist. Ich hätte auch gern zwei Jahre nach Führerscheinerwerb einen Ferrari gehabt;-)))

Laney LC 50 Topteil würde ich mal ins Auge fassen. Zwei unabhängige Kanäle, flexibel im Klang, clean Richtung Fender verzerrt British Classic, und mit 700-800 € einigermaßen Familienbudgetkompatibel. Und dass 50 Watt keinen Krach machen, da werden Dir Deine Nachbarn demnächst was anderes flüstern.

Viel Glück, Mathias

Re: Amp für den Nachwuchs?

: Ein Bekannter von mir hat es so bei seinem Nachwuchs gemacht: Zum Einstieg in die Band gab's den angepassten Gehörschutz vom Hörgeräteakustiker.

keine Sorge, viele der damaligen Freunde aus der Szene haben heute massive Probleme in dieser Richtung, ich selbst bin (Gott sei dank) bislang verschont geblieben.

Ich habe ihm unmißverstaendlich klar gemacht, dass ich ihn von der Bühne runterhole wenn ich ihn ohne Gehörschutz spielen sehe und das meine ich durchaus so wie ich es sage.

Gruß, Juergen

Re: Amp für den Nachwuchs?

:Also nach dem Probeschleppen (gemeinerweise vorm anspielen - dann klingt das Teil auch nicht mehr so gut *grins*) auf 2x12 den Jungen Einnorden.

Das ist eine Superidee, so werd ichs machen!

: Übrigens, mein Vater hat mich selbst mit E-Gitarre auch so unterstützt, aber soviel Geld... Alle Achtung vor Dir!!!

Na laß mal stecken. Zum einen kann man heute doch froh sein wenn der Nachwuchs in seiner Freizeit was Vernünftiges anstellt und dazu rechne ich die Musik (so gerade) noch ;-)

Zum anderen ist es für mich (und wohl auch für andere Väter) schön zu sehen, daß ihm die Sache großen Spaß macht und er musikalisch weiterkommt. Schwierig ist halt nur das rechte Maß zwischen "kurz halten" und "in den Hintern schieben" zu finden.

Kleine Story am Rande: Nach seinem Start auf einer gebrauchten Pacifia bekam er mit 10 Jahren zum Geburtstag eine von ihm selbst ausgesuchte Strat. Das Teil hat zwar ne Kleinigkeit gekostet und der Typ im Shop hat mich damals mit Sicherheit für verrückt erklärt, aber: Er ist auch heute noch stolz wie ein Spanier auf die Klampfe, behandelt sie wie ein rohes Ei und übt seitdem wie besessen. Ich habe es mir allerdings nicht verkneifen können auf den Deckel des Zubehörfachs im Fender-Koffer eine kleine Messingplakette anzubringen: " ... and an old guitar is all he can afford when he gets up under the light to play his thing... (Dire Straits - Sultans of Swing - 1977)

Gruß + danke, Juergen

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hallo Jürgen,

ein anderer relativ preiswertes topteil, was er unbedingt mal testen sollte ist der Marshall TSL 60.Liegt so um die 1000 €
incl. 5 fach Fußschalter.Relativ flexibler 3 Kanal amp.
Hab ihn jahrelang gespielt und hab auch noch einen als Backup.
Ein sehr unproblematischer Amp.Wer auf marshallsounds steht wird ihn mögen.Alternative evtl. noch der ENGL Screamer mit 50 W liegt mit Fußleiste Z5 auch so um die 1100,- €.

Gruß Lars

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hallo Juergen,

erstmal muß ich großen Respekt zollen für deine Einstellung und die Chance die du deinem Junior damit gibst. Ich (ja auch gerade erst das viertel Jahrhundert rumgebracht) wurde von meinen Eltern auch sehr unterstützt (wenn auch nur zum kleineren Teil finanziell) und ermutigt meinen Weg zu gehen. Den Mittelweg verpasst man evtl. recht schnell, aber eine gesunde Mischung aus "Amp vom Daddy" und "oh jetz brauch ich aber noch... und das erspare ich mir selbst"... da machts Sinn denke ich.

Nachdem ich ja auch eher aus der melodisch-härteren Ecke komme find ich den vorgeschlagenen Engl schonmal sehr gut. Muß ja nicht gleich der Savage s.e. sein - mit dem ich allerdings seit 4 Jahren überglücklich bin ;-)
Gerade gebrauchte Tops sind zu sehr vernünftigen Preisen zu bekommen (auch bei Ebay in der Größenordnung von 600 €)... z.B. Screamer, Savage60 (die "schwache" Savage-Version mit trotzdem amtlich viel Inhalt und gerade einer bei Ebay drinne). Vieleicht zieht ja die Tatsache, daß einer der beiden EmilBulls-Gitarristen lange Zeit einen Engl (ich glaube 50W screamer oder so) gespielt hat.
Mir hat der relativ direkte Engl-Sound deutlich gezeigt, daß ich viiiiiiel am sauberen Spielen arbeiten muß - guter Anreiz also.
Noch ein Vorschlag: Orange Rockerverb (Combo oder Top mit 50W/100W). Wie man hört liefert der zum einen sehr schöne Cleansounds (BigBand) und auch ein sehr variables Brett von Crunch bis moderne Krachwand. Liegt allerdings preislich um die 1500€ wenn ich mich nicht irre. Ich denke Jacuzzi hat den Rockerverb und kann evtl. ein paar Takte zu dem Thema solieren.

Beste Grüße und gut Such, Noelch

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hi,

als Engl-Player mit 120 Watt-Befeuerung in einer Krach-Combo kann ich Dir nur folgenden Rat geben: der Sohnemann sollte sich ein wenig mit den Grundlagen der Technik beschäftigen. Watt ist nur ne Zahl, und die kennzeichnet "nur" die ausgespuckte Leistung, und selbst da ist alles relativ (was für ne Leistung an was für einer Impedanz bei welcher Frequenz, welchem Klirrfaktor etc). 50 CLEANE Watt sind lauter als jedes brutale Drumkit. Fängt ein Amp, der 50 Watt clean an zu zerren, wirds unaushaltbar...

Mein Top hat eine recht linear geschaltete Endstufe. Das Dingen ist leiser (!!!) als die meisten mir bekannten 100-Watter (nein, der Amp ist nicht defekt; nein, ich spiele garantiert nicht "zu" leise). Die 100W-Bude von meinem Mitgitarrero läuft am Mastervolume am unteren Achtel. Und nein, wir spielen _nicht_ leise. Ich glaube nicht, daß ein Savage 120 viel lauter ist, als ein alter 50-Watt Marshall.

Viel Leistung ist nützlich, wenn man viele Bässe schieben will. Bei harter Mucke gar nicht verkehrt. Viel tieffrequent bewegte Luft frißt viel Leistung. Reine Lautstärke wird in erster Linie durch den Wirkungsgrad der Speaker bestimmt.

V30 sind bekannt für ihre gnadenlose Durchsetzbarkeit. Aber "nur" zwei davon in einer 2x12er mit ihrem "kleinen" Volumen drücken oft die Bässe nicht so, wie es die Prügel-Gitarristen lieben. Aber wie schon oft geschrieben wurde: um 2 nachts beim Packen nach dem Gig fühlen sich 50 KG an wie eine halbe Tonne. Und ich sach Dir: die Bereitschaft der Band, beim Schleppen zu helfen, sinkt proportional zu den gespielten Gigs...

Ansonsten wurd schon viel hilfreiches geschrieben. Für meinen Gitarren-Scheiß gabs von meinem Vater höchstens einen Tipp an die Stirn *g.

Gruß
burke

Re: Amp für den Nachwuchs?


:
: Ich habe ihm unmißverstaendlich klar gemacht, dass ich ihn von der Bühne runterhole wenn ich ihn ohne Gehörschutz spielen sehe und das meine ich durchaus so wie ich es sage.
:


Sehr gut :-)
Ich habe das ja hier schon mal geschrieben, der angepasste Gehörschutz war nach meinen Instrumenten und Verstärkern wohl der beste Kauf in meiner bisherigen Musikerlaufbahn.

Viele Grüße,
Johannes

Re: Amp für den Nachwuchs?

: Na laß mal stecken. Zum einen kann man heute doch froh sein wenn der Nachwuchs in seiner Freizeit was Vernünftiges anstellt und dazu rechne ich die Musik (so gerade) noch ;-)
:
: Zum anderen ist es für mich (und wohl auch für andere Väter) schön zu sehen, daß ihm die Sache großen Spaß macht und er musikalisch weiterkommt. Schwierig ist halt nur das rechte Maß zwischen "kurz halten" und "in den Hintern schieben" zu finden.
:

So gesehen ist das natürlich o.k.

: Kleine Story am Rande: Nach seinem Start auf einer gebrauchten Pacifia bekam er mit 10 Jahren zum Geburtstag eine von ihm selbst ausgesuchte Strat. Das Teil hat zwar ne Kleinigkeit gekostet und der Typ im Shop hat mich damals mit Sicherheit für verrückt erklärt, aber: Er ist auch heute noch stolz wie ein Spanier auf die Klampfe, behandelt sie wie ein rohes Ei und übt seitdem wie besessen.

Wenn er schon so lange mit Lust und Laune dabei ist, denke ich auch, dass es der richtige Weg ist. Ich habe vor drei Jahren, weil es an der Schule meines Sohnes nichts anderes gab, angefangen und für interressierte Jugendliche den Aufbau einer Schulband angeboten. Nach zwei Jahren hab ich einfach aufgesteckt, weil selbst der letzte Gitarrist lieber Judo machen wollte. Es gab außer ein paar Mädels mit Popstar-Ambitionen niemenden mehr, der ernsthaft Interresse hatte. Da hätt ich mir so 'n paar Jungs wie deinen gewünscht. Und wenn ich sehe was manch andere Eltern in den Sport ihrer Kids stecken, ist soon besserer Amp sicher nicht so weit weg davon.

Gruß Kaufi

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hallo,

das meiste ist schon gesagt worden.

Ich würde zu einem 50 oder 60Watt Top mit EL34 und einer aufrecht stehenden 2x12 raten.

Ich glaube, dass der AC30 voll aufgedreht so machen modernen 100Watter mit linearer, kalter Endstufe nassmacht. Die wattangaben bezihen sich immer auf einen bestimmten Klirrfaktor, d.h. unverzerrte Wiedergabe - und dabei steht beim AC30 der Volumeregler nur auf 1/4. Mein Amp hat eine verwandte Schaltung und bläst in der 15W-Stellung so manches weg.

Grundsätzlich muss er die Power seines Geschützes an einem laut gespielten Schlagzeug messen, das und nur das ist der einzig sinnvolle Bezugsrahmen! Zu laute Amps klingen leise gespielt kacke.

Idealer Weise kommt dann irgendwann eine zweite 2x12 dazu, am besten dann eine mit abnehmbarer Rückwand.

Ciao - ferdi

Re: Amp für den Nachwuchs?

Moin,

zum Amp will ich jetzt nichts weiter sagen, aber zur box:

ich bin selbst nicht grade der älteste, und mache durchaus vergleichbare musik, und eine 2x12er ist NICHT vergleichbar mit einer 4x12er. auch zwei 2x12er übereinander sind NICHT vergleichbar mit einer 4x12er. und boxen mit offener rückwand sind für etwas härtere musik völlig ungeeignet.

Wer im heavy-bereich gut klingen will, braucht einfach eine 4x12er, und muss dann eben auch damit leben dass er die 50kg durch die gegend wuchten muss (hab ich mal erzählt dass 4x12er ohne rollen mehr wumms haben? *g* ).

jetzt aber doch noch kurz was zum top: wenns ein aktueller high-gain-amp wird (engl, mesa, usw), nimm ruhig eine 100w-kiste. solche verstärker beziehen ihren sound nicht aus zerrenden endstufenröhren, dann wirds nur matschig. von daher ist etwas headroom ganz gut, ein 150w triple rectifier klingt bei 1/3 master volume besser als voll aufgedreht, da kommt nur noch matsch und feedback raus (mal für 10sec bei nem soundcheck ausprobiert, tonmensch hat nen anfall bekommen, berechtigterweise ;-) )

Der rest vom forum hier wird jetzt vielleicht die hände über dem kopf zusammenschlagen, aber die meisten leute hier fahren doch eher ältere rocksounds. wollte dein sohn ein non-master-marshalltop, hätte ich auch von 100w abgeraten ;-)



Mfg,
Lukas

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hallo!

Jetzt haben fast alle ihren Senf abgegeben, dann darf ich mal die völlig konträre Meinung loslassen.

Die Idee, den Junior von Geschäft zu Geschäft zu schleifen, ist absolut gut und richtig. Völlig sinnlos aber ist dein Ansatz des "Amps fürs Leben". Vergiss es einfach und glaub mir: Die Kiste ist in drei bis fünf Jahren aus irgendeinem Grund nicht mehr die richtige und wird ausgetauscht und da nützt auch das überlegteste Rangehen beim Kauf nichts, gar nichts.

Deswegen kauf dem Bengel einen heftig zerrenden Amp. Wenn er im Moment keinen cleanen Sound braucht, drauf gepfiffen. Und wenn er eine 4x12er will, dann eben eine 4x12er. Er schleppt und er wird älter und er wird klüger und irgendwann ändert sich auch der Musikstil. Dann kommt der Wunsch nach neuem Kram, das ist sicher. Weil du das jetzt weisst, kannst du vorsorgen: Verballert nicht den gesamten Etat, kauft brauchbares Equipment im Sinne von Werkzeug, nicht gleich High-End. Laney, Fame, Peavey etc. statt Soldano, Diezel und anderen blattvergoldeten Kisten. Und wenn Geld über ist, legt es an die Seite - denn der Wunsch nach anderem Equipment wird definitiv kommen.

Zweiter Tipp: Kauft das, was Junior will, nicht das, was du für sinnvoller hälst. Ach was, dritter Tipp: Der Bengel soll am besten gleich direkt UNS fragen. ;-)

Vielleicht bringst du ihm einfach schonmal nen Keks mit.

Gruß

Matthias

Re: Amp für den Nachwuchs?

: Ach was, dritter Tipp: Der Bengel soll am besten gleich direkt UNS fragen. ;-)
:
Is´ wahrscheinlich am einfachsten.

Juergen, ich finde es toll, was Du Dir für eine Mühe mit Deinem Sohnemann gibst. Ich habe leider erst 10 Jahre zu spät mit der Klampferei anfangen können.

Gruss,

Juergen

Re: Amp für den Nachwuchs?

Moin, habe zwar gerade das erste mal in meinem leben dieses Forum gesehen aber ich denke ich werde auch gleich mal meinen Senf dazugeben.
Also erstmal 50W sind mehr als genug, ich spiel nen alten Marshall JCM800 mit 50W (der wurd irgendwann innen 80ern gebaut, iss aber auch egal) auf ner 2x12" Box mit 4ohm impedanz und ganz erlich damit bekomme ich im proberaum und on stage ne sehr ordentliche lautstärke kombiniert mit einem ordentlichen Sound hin.
Gegenbeispiel ist da mein mitgitarrist welcher ein Marshall JCM900 100W auf ner 4x12" Box spielt, der hat nur ärger mit dem teil weil er keinen ordentlichen Sound rausbekommt und erst recht nicht ordentlich aufdrehen kann (naja gut das kann ich auch nicht).
Aber ich würd von den großen teilen abraten, ich wollte früher auch unbedingt nen großen Marshall haben (bin noch anfang zwanzig deswegen iss das "früher" noch gar nicht so lange her) welche ich mir nicht leisten konnte, habe dann von nem bekannten sehr preiswert meinen jetzigen Verstärker bekommen und werde den mit sicherheit nciht so schnell wieder abgeben.
Achja am rande würde ich noch von Marshall abraten, die dinger sind zwar irgendwie klassiker und meiner iss auch top aber ich kenn kaum leute die wirklich zufrieden mit denen sind, haben häufig defekte und sind sehr eigensinnig was den sound angeht (kommt häufig zu oszillationsverhalten u. ähnliches).
Achja und ich spiel im übrigen in ner kleinen Punkrockband, was deinen Sohn in hinsicht druck mit 50W bei Punkmusik überzeugen könnte.
Mfg
Tobi

Re: Amp für den Nachwuchs?

: : Ach was, dritter Tipp: Der Bengel soll am besten gleich direkt UNS fragen. ;-)

Da hätten wir dann aber das nächste Problem, weil auch auch in diesem Forum ganz unterschiedliche Meinungen aufgetaucht sind.

Hier noch ein bisschen eigene Erfahrung (mit dem Sohnemann):
Habe mich beim Bassanlagenkauf stark engagiert und beraten und gekauft und hinterher msusste ich dann son Spruch hören wie: die Anlage hast DU ja ausgesucht.....(zur Rettung der Ehre... die Anlage hat ihm aber doch gefallen)
Also: letztendlich entscheidet der Sohnemann.

Zeig ihm alle unsere Beiträge und lass es ihn einfach lesen.
Dann geht ihr in den Laden und testet wie blöde.
Und dann, wenn es ans diskutieren geht, ein Trick, den ich in meiner Firma oft anwende: Wenn mich ein Mitarbeiter mit einem Problem aufuscht und fragt, Chef, was sollen wir da machen? dann gucke ich mir das an, denke mir meinen Teil und frage als erstes: Welche Lösung würden Sie denn hier vorschlagen, bevor ich selber überhaupt was dazu sage. Viele Probleme erledigen sich dann fast wie von selbst. Also stell dem Sohn die richtigen Fragen und er wird - hoffentlich - für sich die richtigen ANtworten finden.

Guten EInkauf wünscht
der Müllermann

Re: Amp für den Nachwuchs?

Hi Matthias,

Gegenmeinung zur Gegenmeinung:

und glaub mir: Die Kiste ist in drei bis fünf Jahren aus irgendeinem Grund nicht mehr die richtige und wird ausgetauscht und da nützt auch das überlegteste Rangehen beim Kauf nichts, gar nichts.

Das _kann_ so sein. Das _muß_ aber nicht.

Meinen Amp hab ich vor mehr als 5 Jahren gekauft. So lange ich in einer Band weiterhin härtere Musik machen sollte, glaub ich nicht, daß ich etwas anderes kaufen werde. Bei Anwandlungen der Unzufriedenheit nehme ich eine kalte Dusche und übe.

Gruß
burke