Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

Linkschreibung, England und Demokratie

Hi,

im Rahmen der Rechtschreibdiskussion und dem Verhalten der Medien fällt mir doch folgende Meldung ein:

"England stellt um auf Rechtsverkehr - zu Testzwecken gilt dieses die ersten sechs Monate nur für Busse und LKW"

Mal im Ernst und um vielleicht einen anderen Aspekt in die Diskussion zu bringen: Gestern kam ein Kommentar von einem seit fünf Jahren im Amiland lebenden deutschen Redakteur im Radio, der nur ganz lapidar meinte: "Hey, ihr macht eure Demokratie kaputt!" Er bezog sich in der Hauptsache auf die Rechtschreibreform, meinte aber, dass man das auf viele Sachen und speziell auf Reformen anwenden kann.

Sinngemäß war der Kommentar:

"In Deutschland wird alle vier Jahre demokratisch bestimmt, wer das Land regiert, aber sobald etwas beschlossen wird, was irgendwem irgendwie nicht passt, wird es torpediert, hintergangen und blockiert - das kann ja nicht Sinn der Sache sein.

Es geht ja nicht um das gedankenlose Akzeptieren von Unrecht und Unsinn, sondern vorrangig um das Akzeptieren von Mehrheitsbeschlüssen - so ist es eben in einer Demokratie. Als die SPD wiedergewählt wurde, war die Hartz-Kommission ja nichts Unbekanntes - mit der Wiederwahl war klar, dass diese Reformen kommen. Das irgendwelche Änderungen oder Reformen dann immer verwässerter werden ist die Konsequenz - es soll jedem Recht gemacht werden (sonst werden gleich Bürgerinitiativen eingerichtet, Anwälte eingeschaltet, notfalls Attentate verübt :-(( ) - und das funktioniert nicht.

Was einige unserer Zeitungen jetzt machen, ist im Prinzip ein K.O.-Schlag für die Demokratie. (Es geht jetzt nicht um Sinn oder Unsinn der Rechtschreibreform.) Wählt doch in zwei Jahren die Partei, die die Reform wieder abschafft.

Das einiges im Argen liegt (das Selbstverständnis der Politiker, die Nimm-Mentalität, der Lobbyismus, Wahlmüdigkeit, fehlendes Interesse etc.) erschwert natürlich eine Demokratie - aber eine Ignoranz führt zwangsläufig nicht zur Anarchie sondern zur Diktatur."

Soweit aus der Erinnerung der Kommentar - sicherlich äußerst diskussionswürdig - aber ich finde, vom Ansatz her liegt er nicht ganz so falsch.

Gruß

Oly

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Das irgendwelche Änderungen oder Reformen dann immer verwässerter werden ist die Konsequenz - es soll jedem Recht gemacht werden (sonst werden gleich Bürgerinitiativen eingerichtet, Anwälte eingeschaltet, notfalls Attentate verübt :-(( ) - und das funktioniert nicht.

Was einige unserer Zeitungen jetzt machen, ist im Prinzip ein K.O.-Schlag für die Demokratie.


Entschuldige, aber das ist, um es mit den Worten Peter Scholl-Latours zu sagen, Bullshit. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist, ebenso wie unsere Anwälte und Bürgerinitiativen, eine wichtige Komponente, durch die Demokratie erst funktionieren kann. Jeder Machthaber muss wissen, dass ihm jederzeit auf die Finger geguckt wird, jeder Entscheider muss wissen, dass seine Entscheidung (jederzeit und von jedermann) hinterfragt werden kann und muss. Demokratie bedeutet eben nicht, dass eine Partei vier Jahre lang machen kann, was sie möchte und nach ihr dann die Sintflut. Demokratie bedeutet Diskurs, Dikurs, Diskurs. Wenn in Frankfurt der Flughafen ausgebaut werden soll, dann haben die Anwohner das gute Recht eine Initiative dagegen zu gründen, genauso, wie die Lobbyisten des Flughafens versuchen, die Politik für ihre Sache zu gewinnen.

Und nebenbei gesagt, wissen wir doch alle, dass Wahlkampfversprechungen nicht bindend sind, d.h. was eine Partei wirklich und konkret in den nächsten vier Jahren macht, das wissen wir alle erst dann, wenn es soweit ist. In diesem Punkt den Bürgern Schuld am Niedergang der Demokratie (ich glaube nicht dran!) zu geben, ist ziemlich einseitig - die Parteien wären daran mindestens im gleichem Maße beteiligt.

Was die Zeitungen zur Zeit machen, ist im übrigen ihr Recht. Die Schreibung ist (bis heute zumindest), kein Gesetz. Jeder (sofern nicht im Staatsdienst) kann schreiben, wie er will. Dieses Recht nehmen sich die Zeitungen. Hat mit Demokratie im Prinzip gar nichts zu tun, und ist nichts weiter als eine Meinungsäußerung. Folge ist nun eine vehemente Debatte (weder Gen-, Klon-, oder PID-Debatte wurden so heftig geführt wie die aktuelle Rechtschreibdebatte...), die vielleicht zu einem produktiven Ergebnis führt. Ist das der Fall, dann hat die Demokratie einmal mehr bewiesen, dass sie funktioniert und doch nicht nur eine Parteienherrschaft mit abnickedem Stimmvieh ist. Interessant sind in diesem Punkt auch die Bestrebungen im Zuge der Einführung von Hartz IV eine neue Linkspartei zu gründen. Natürlich ist das gegen die aktuelle Regierung gerichtet, aber doch wohl eher ein Zeichen gesunder Demokratie, oder? Genauso wie die neuen Montags-Demonstrationen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde, gerade diese Vorgänge bringen klar zum Ausdruck, dass wir in einer funktionierenden Demokratie leben.

So.

Desweiteren ein Ami, der schon 40 Jahren in Deutschland lebt. Der hat heute in der SZ geschrieben, was wir Deutschen für einen Firlefanz um die Rechtschreibung machen würden, der gesamte anglo-amerikanische Raum schere sich einen Dreck um unterschiedliche Schreibweisen und schaffe es trotzdem führend in Wirtschaft und Wissenschaft zu sein. Recht hat er...aber das hat jetzt nichts mehr mit Demokratie zu tun...

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Lieber Hokey,

ich glaube nicht, dass du Recht hast, bzw. nicht auf den zweiten Blick:

Dass Demokratie Diskurs bedeutet, ist richtig. Ebenso, dass dies erst durch freie Meinungsäußerung gewährleistet werden kann, an erster Stelle durch eine funktionierende freie Presse. Alles unbestritten.

Über Flughafenausbau kann man auch verschiedener Meinung sein, und dann gibt es die einen und die anderen, und die Opposition kontrolliert zusammen mit der Presse die Regierung, und man setzt sich im öffentlichen Diskurs auseinander: alles prima.

Aber so ist es hier meiner Wahrnehmung nach nicht: Hier besteht an der Reformbedürftigkeit des Systems, soweit ich es erkennen kann, kein ernstzunehmender Zweifel von irgendeiner Seite, und das führt zu einer Art von historischem Zufall: Dass nämlich immer derjenige den schwarzen Peter in der Hand hält, der gerade an der Macht ist. Dies zumindest dann, wenn die Opponenten - seien es nun Parteien oder Medien - sich auf den Protest beschränken, ohne deutlich zu machen, dass viele der Dinge, gegen die protestiert wird, nicht nur alternativlos, sondern im Grunde sogar konsentiert sind.

Und da hatte Oly, meinem Gefühl nach, schon Recht: Wenn bestimmte Standpunkte nur unter der Voraussetzung vertreten werden, dass sie nicht real eingeholt werden müssen, stimmt nämlich mit dem Diskurs etwas nicht (interessant in diesem Zusammenhang, dass du ausgerechnet noch einen Ami aus der Tasche holst; die haben nämlich auch ein Diskursproblem).

Du hast also zwar formell recht, wenn du schreibst, dass die Zeitungen schreiben können, was sie wollen, und dass dies nur Teil des notwendigen Diskurses sei. Aber das entbindet niemanden von einer inhaltlichen Überprüfung des Diskurses, deren Ergebnis im Übrigen ein genau so essentieller Bestandteil der demokratischen Auseinandersetzung ist. Und da könnte es eben durchaus sinnvoll sein, darauf hinzuweisen, dass die derzeitigen Demonstrationen und die Äußerungen bestimmter opponierender Medien und Politiker zu kurz gegriffen, inhaltsleer, unehrlich oder was auch immer sein könnten. Dieser Bemerkung mit dem "Recht auf freie Meinungsäußerung" zu entgegnen, ist das Gegenteil von inhaltlicher Auseinandersetzung und damit, wenn ich das sagen darf, "in einem diskursiven Sinne problematisch".

Mit herzlichen Grüßen aus MUC,

Michael (Jacuzzi)

NP: The Rolling Stones, All Down The Line.

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Lieber Hokey,

Du bist entweder enorm naiv oder xtrem ahnungslos.

Dein Text könnte so in der BILD am Sonntag stehen (jedenfalls stelle ich mir so die BAMS vor - ich habe noch nie eine gelesen).

Bei uns wird so ziemlich alles vom Club der Milliardäre gesteuert - Kohl, Schröders und Konsorten sind lediglich Handlanger. Mit Demokratie hat das nichts zu tun.
Die, die nicht käuflich sind - sind einfach nur blöd.

Und zur Rechtschreibreform: das gerade die BILD Zeitung sich so enorm aufblässt ist doch Hinweis genug. Das ist reiner Wahlkampf.
Jetzt muss der Aufwind der CDU für die Rückkehr ins vorige Jahrhundert mit allen Mitteln vorangetrieben werden.
Und - als ob es gerade in der Bildzeitung darauf ankommt wie Sauerstoffflasche geschrieben wird ...

gruZZ Lone *

P.S.
Und zu diesen Montags-Demos: ich habe noch nie geglaubt das die alte DDR wegen diesen dicht geamacht worden ist. Das war alles abgekartet.
Diese Demos erinnern mich auch an unsere AKW Happenings in den 80iger Jahren. Das meiste war Folkfestival.

Und heute weiss man: es sind auch keine Resultate erzielt worden.


Re: Linkschreibung, England und Demokratie

hi claus,

: Und - als ob es gerade in der Bildzeitung darauf ankommt wie Sauerstoffflasche geschrieben wird ...

wohl wahr *g*.

: Und zu diesen Montags-Demos: ich habe noch nie geglaubt das die alte DDR wegen diesen dicht geamacht worden ist. Das war alles abgekartet.
: Diese Demos erinnern mich auch an unsere AKW Happenings in den 80iger Jahren. Das meiste war Folkfestival.

ich habe damals teilweise diese demos in dresden miterlebt. mit folkfestival hatte das rein gar nichts zu tun. vielmehr gab's gerade zu anfang eine ganze reihe von verhaftungen inklusive recht widerlicher repressalien seitens der polizei. das war nicht spaßig, das war einfach nur beängstigend. aber du hast recht - die demos waren nicht ausschlaggebend. hintergrund war, daß der russe seinen segen gegeben hatte und die alte regierung fallen ließ, und nicht wie in den 50ern und 60ern panzer auffahren ließ.

gruß falk

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Bei uns wird so ziemlich alles vom Club der Milliardäre gesteuert - Kohl, Schröders und Konsorten sind lediglich Handlanger. Mit Demokratie hat das nichts zu tun.
Die, die nicht käuflich sind - sind einfach nur blöd.


Ja eben. Deshalb bringt es nichts, alleine rumzuheulen, sondern man muss dann halt eine Initiative gründen oder auf die Strasse gehen. Im übrigen haben die "Handlanger" es seit dem Zweiten Weltkrieg ganz gut hinbekommen, uns (allen) einen Wohlstand zu schaffen, der auf der Welt (bis jetzt) einen nahezu einzigartigen Status einnimmt. Man kann immer meckern, aber so gut wie in Deutschland wird man es kaum sonst irgendwo auf der Welt haben. Ist zwar nicht schön, wenn man Sozialhilfeempfänger ist, aber im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, kannst Du Dir dann immer noch einen Lebensstandard erlauben, der, weltweit betrachtet, verdammt hoch liegen dürfte. Falls es stimmt, dass das nur von "Handlangern der Milliardäre" erreicht wurde, dürfen die meiner Meinung nach ruhig so weiter machen.

Im übrigen ist es Dir erlaubt Parteien zu wählen und zu gründen, die nicht den Milliardären aus der Hand fressen.

Und zur Rechtschreibreform: das gerade die BILD Zeitung sich so enorm aufblässt ist doch Hinweis genug. Das ist reiner Wahlkampf.
Jetzt muss der Aufwind der CDU für die Rückkehr ins vorige Jahrhundert mit allen Mitteln vorangetrieben werden.


Ach so. Deshalb machen ja auch die Süddeutsche und der Spiegel mit. Weil die unbedingt wollen, dass die CDU ins Parlament einzieht...

Und - als ob es gerade in der Bildzeitung darauf ankommt wie Sauerstoffflasche geschrieben wird ...

Es wird zwar immer nur von Bild gesprochen, es geht aber um den gesamten Springer-Verlag, zu dem bspw. auch die Welt und diverse andere Publikationsorgane gehören.


Freundliche Grüße,
Hokey

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Aber so ist es hier meiner Wahrnehmung nach nicht: Hier besteht an der Reformbedürftigkeit des Systems, soweit ich es erkennen kann, kein ernstzunehmender Zweifel von irgendeiner Seite, und das führt zu einer Art von historischem Zufall: Dass nämlich immer derjenige den schwarzen Peter in der Hand hält, der gerade an der Macht ist. Dies zumindest dann, wenn die Opponenten - seien es nun Parteien oder Medien - sich auf den Protest beschränken, ohne deutlich zu machen, dass viele der Dinge, gegen die protestiert wird, nicht nur alternativlos, sondern im Grunde sogar konsentiert sind.
Und da hatte Oly, meinem Gefühl nach, schon Recht: Wenn bestimmte Standpunkte nur unter der Voraussetzung vertreten werden, dass sie nicht real eingeholt werden müssen, stimmt nämlich mit dem Diskurs etwas nicht


Da gebe ich Dir recht. Wenn der Diskurs wider besseren Wissens dazu genutzt wird, den anderen, der den gefassten Konsens durchführen muss, zu diffamieren (wie aktuell einige CDU-Leute, die bei den Demos mitmarschieren wollen, obwohl sie härtere Reformen gefordert hatten), dann stimmt mit dem Diskurs etwas nicht. Bzw. es stimmt etwas mit den doppelzüngigen Diskursteilnehmern nicht...aber vom Diskurs auf die Stabilität unseres Staates zu schließen, halte ich für verfehlt.
Aber die Aussage, dass das was die Zeitungen zur Zeit machen der Demokratie in Dtl. den "K.O.-Schlag" versetzt, ihre "Ignoranz" zur "Diktatur" führt - das glaube ich nicht. Das ist das, was ich oben als "Bullshit" bezeichnet habe (sorry für die Wortwahl, aber ich fand die Aussage ziemlich drastisch). Im Prinzip haben die Zeitungen nichts weiter gemacht, als einen Diskurs angeregt - zwar auf drastische Weise, aber sie haben ihr Ziel erreicht und das Thema rollt unaufhaltsam durch die Medien und deckt Stärken und Schwächen der Rechtschreibreform im großen Stil auf. Ich bin gespannt, ob sich daraus noch Änderungen ergeben - für den Fall, dass das eintritt, ist das für mich ein Beweis, dass Entscheidungen auch außerhalb des Zirkels der Milliardäre getroffen werden (siehe LoneStar)...


Du hast also zwar formell recht, wenn du schreibst, dass die Zeitungen schreiben können, was sie wollen, und dass dies nur Teil des notwendigen Diskurses sei. Aber das entbindet niemanden von einer inhaltlichen Überprüfung des Diskurses, deren Ergebnis im Übrigen ein genau so essentieller Bestandteil der demokratischen Auseinandersetzung ist. Und da könnte es eben durchaus sinnvoll sein, darauf hinzuweisen, dass die derzeitigen Demonstrationen und die Äußerungen bestimmter opponierender Medien und Politiker zu kurz gegriffen, inhaltsleer, unehrlich oder was auch immer sein könnten. Dieser Bemerkung mit dem "Recht auf freie Meinungsäußerung" zu entgegnen, ist das Gegenteil von inhaltlicher Auseinandersetzung und damit, wenn ich das sagen darf, "in einem diskursiven Sinne problematisch".

Aber das gehört doch essentiell zum Diskurs dazu, dass Medien und Politiker opponieren!? Ob ehrlich oder unehrlich, ob betroffen oder nicht, zum Diskurs gehören immer mindestens zwei (oder mehr) Seiten. Und meiner Meinung nach, aber ich beurteile ja alles nur aus meiner Sicht bzw. aus den Medien heraus, die ich mir zu Gemüte führe, werden die Vor-und Nachteile bzw die Notwendigkeit bestimmter Reformen, schon von mehreren Seiten in den Medien dargestellt. Es ist halt nur dann auch meine Aufgabe, mich entsprechend zu informieren.

Btw: Wo oder was ist MUC ?

Viele Grüße zurück aus Bielefeld,
Hokey

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Mit Dir stehts ja noch schlimmer als ich dachte...

Weils solche wie Dich gibt, stecken wir ja in dieser Misere.

Ich erklärs Dir jetzt auch nicht warum - es würde nix helfen.

In einem gebe ich Dir allerdings Recht:" ... es ist nicht schön, wenn man Sozialhilfeempfänger ist..."

gruZZ Lone *

P.S. Und noch was zum zulernen:

die Süddeutsche WAR mal links - seit sie Anzeigenkunden von der dunklen Seite verloren hat, ist sie stark nach rechts eingeknickt.

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo Hokey,

das was derzeit läuft ist die sog. Wohlstandswende. Es ist ein Feldzug gegen den Menschen als Arbeitnehmer. Vor der Wahl war von der Agenda 2010 nichts zu vernehmen. Damit hat sich die Schröder-Administration des dreistesten Wahlbetrugs seit bestehen der BRD schuldig gemacht.

ALG II Anwärter, sofern diese überhaupt Leistungsberechtigt sind, müssen danach für 1 Euro die Stunde jeden Job annehmen. Damit hat die Schröder-Administration es in Deutschland durchgesetzt, daß das Lohnniveau auf Dritte-Welt Status gesenkt wird, und dieses unter Beteiligung und ausdrücklicher Billigung der Gewerkschaften, die selbst Größtunternehmer durch ihre Beteiligungen sind.

Selbstredend werden die Löhne der regulär Beschäftigten dadurch massiv unter Druck geraten und auf breiter Front abstürzen.

Es ist jetzt bereits ein Klima der Angst in der Bevölkerung spürbar, das sich als allesdurchdringende Grundhaltung etablieren und verfestigen soll.

Natürlich wird der Kündigungsschutz ebenfalls komplett abgeschafft werden. Im Einklang mit der panischen Existenzangst der Lohnabhängigen herrschen dann in Deutschland endlich die ersehnten Verhältnisse, die maximalexplodierenden Reibach garantieren.

Vergessen? Der deutsche Sozialstaat war mal als Gegenantwort auf den Kommunismus konzipiert. Durch Zusammenbruch des Osblocks ist damit auch der Sozialstaat obsolet. Was wir derzeit sehen ist die Fratze des Kapitalismus, ungeschminkt.

Gruß Kurti

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo Kurti Meier,

dagegen spreche ich ja gar nicht. Auch nicht für Schröders Politik. Ich kenne diese Angst ja selber und werde vielleicht demnächst selber indirekt davon betroffen sein. Dass diese Reform streitbar ist und viele Probleme mit sich bringt - geschenkt, aber ich glaube nicht, dass deshalb übermorgen die Demokratie gestürzt wird. Und schon gar nicht, weil ein paar Zeitungen die neue deutsche Rechtschreibung nicht mitmachen wollen...

Was wir derzeit sehen ist die Fratze des Kapitalismus, ungeschminkt.
Klar! Volle Zustimmung. Früher hieß es, die Arbeiter alle Länder sollten sich vereinigen und heute stehen die Firmen dazwischen und drohen damit, die Arbeiter der anderen Länder zu bevorzugen, falls die hiesigen nicht kuschen. Marx mal ganz anders...

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Mit Dir stehts ja noch schlimmer als ich dachte...

Weils solche wie Dich gibt, stecken wir ja in dieser Misere.

Ich erklärs Dir jetzt auch nicht warum - es würde nix helfen.

In einem gebe ich Dir allerdings Recht:" ... es ist nicht schön, wenn man Sozialhilfeempfänger ist..."

gruZZ Lone *

P.S. Und noch was zum zulernen:

die Süddeutsche WAR mal links - seit sie Anzeigenkunden von der dunklen Seite verloren hat, ist sie stark nach rechts eingeknickt.



Tja, was soll ich dazu sagen...die ersten drei Zeilen sind Nonsens...

Das mit der Süddeutschen kann ich nicht bestätigen. Ich lese sie fast täglich, kann sie zwar nicht mit "früher" vergleichen, aber ich weiß nicht wie links die gewesen sein muss, dass man einen "starken Einknick nach Rechts" diagnostizieren kann.


Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hi hokey,

: Entschuldige, aber das ist, um es mit den Worten Peter Scholl-Latours zu sagen, Bullshit. ....

Äääh - du brauchst dich nicht zu entschuldigen - ich hab ja nur den Kommentar wiedergegeben und finde diesen diskussionswürdig.

:Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist, ebenso wie unsere Anwälte und Bürgerinitiativen, eine wichtige Komponente, durch die Demokratie erst funktionieren kann. Jeder Machthaber muss wissen, dass ihm jederzeit auf die Finger geguckt wird, jeder Entscheider muss wissen, dass seine Entscheidung (jederzeit und von jedermann) hinterfragt werden kann und muss. Demokratie bedeutet eben nicht, dass eine Partei vier Jahre lang machen kann, was sie möchte und nach ihr dann die Sintflut. Demokratie bedeutet Diskurs, Dikurs, Diskurs. Wenn in Frankfurt der Flughafen ausgebaut werden soll, dann haben die Anwohner das gute Recht eine Initiative dagegen zu gründen, genauso, wie die Lobbyisten des Flughafens versuchen, die Politik für ihre Sache zu gewinnen.

Im Prinzip d'accord. Wenn eine Partei Wahlkampfversprechen bricht, nach einem Jahr an der Regierung ohne Vorankündigung die Todesstrafe einführt, aus heiterem Himmel alle Millionäre steuerbefreit, usw. - klar, ab auf die Straße, Anwälte einschalten und, und, und.

Aber heißt denn Demokratie "nur", dass ich meine Meinung sagen darf, dass ich 'ne Bügerinitiative gründen darf, dass ich auf die Straße gehen darf, dass ich 'ne Partei gründen darf? Wo sind denn da meine Pflichten? Heißt Demokratie nicht auch, dass ich dass akzeptieren muss, was die Mehrheit will?

Hey - ich weiss, dass hier bei uns so einiges nicht stimmt (gelinde gesagt), aber manchmal habe ich das Gefühl, dass für jeden Firlefanz 'ne Bürgerinitiative gegründet wird. Und je schneller etwas rückgängig gemacht umso häufiger werden Proteste kommen.

Haben unsere Zeitungen erst jetzt von der Rechtschreibreform erfahren? Oder war damals grad kein Sommerloch?

: Die Schreibung ist (bis heute zumindest), kein Gesetz. Jeder (sofern nicht im Staatsdienst) kann schreiben, wie er will. Dieses Recht nehmen sich die Zeitungen. Hat mit Demokratie im Prinzip gar nichts zu tun, und ist nichts weiter als eine Meinungsäußerung. Folge ist nun eine vehemente Debatte (weder Gen-, Klon-, oder PID-Debatte wurden so heftig geführt wie die aktuelle Rechtschreibdebatte...), die vielleicht zu einem produktiven Ergebnis führt. Ist das der Fall, dann hat die Demokratie einmal mehr bewiesen, dass sie funktioniert ...

Sicher - die Rechtschreibung ist kein Gesetz - aber haben (speziell die überregionalen und großen) Medien nicht eine gewisse Verpflichtung? Sie können ja gerne (und müssen) schreiben, dass dieses und jenes ihrer Meinung nach falsch ist - aber sie führen es auch gleichzeitig durch. Wenn durch diese Aktion wirklich wieder die "alte" Rechtschreibung eingeführt wird (ohne Neuwahlen, ohne Volksabstimmung), dann ist es für mich kein Sieg der Demokratie sondern lediglich der Beweis für die Macht der Medien. (Da kann die Bild noch tausendmal schreiben, dass sie bei einer Umfrage festgestellt haben, dass 80% der Deutschen wieder die "alte" wollen.)

:Interessant sind in diesem Punkt auch die Bestrebungen im Zuge der Einführung von Hartz IV eine neue Linkspartei zu gründen. Natürlich ist das gegen die aktuelle Regierung gerichtet, aber doch wohl eher ein Zeichen gesunder Demokratie, oder? Genauso wie die neuen Montags-Demonstrationen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde, gerade diese Vorgänge bringen klar zum Ausdruck, dass wir in einer funktionierenden Demokratie leben.

Ich finde, du beschränkst Demokratie nur auf die Rechte die man hat. Partei gründen, demonstrieren - wenn man das darf, funktioniert die Demokratie. Nö, so einfach ist es IMHO nicht. Demokratie funktioniert so, dass man ruhig 'ne neue Linkspartei gründen darf - und wenn diese dann mit Mehrheit gewählt wird, darf sie alles rückgängig machen.

Ich bin jetzt mal bewußt provokativ - darf irgendeine demokratisch gewählte Partei wegen 40.000 Demonstranten in die Knie gehen? (Es geht mir jetzt nicht um die Gerechtigkeit bei Hartz4 sondern ganz allgemein.)

Was mich so am Rande auch etwas wundert - wegen Hartz4 wird auf die Straße gegangen - warum eigentlich nicht gegen Steuerhöhungen, Solizuschlag, Ökosteuer, Mehrwertsteuer, Preistreiberei, Managerabfindungen, ... ?

Gruß

Oly


Re: Linkschreibung, England und Demokratie

: Das mit der Süddeutschen kann ich nicht bestätigen. Ich lese sie fast täglich, kann sie zwar nicht mit "früher" vergleichen, aber ich weiß nicht wie links die gewesen sein muss, dass man einen "starken Einknick nach Rechts" diagnostizieren kann.:

Wer zB die manipulierte Berichterstattung über die Entlassungen bei S*E*E*S verfolgt hat - weiss was ich meine ...

: ...die ersten drei Zeilen sind Nonsens... :

Klar - das lassen wir so - ich bin zu faul um hier ausführlich zu erklären...

gruZZ Lone *


Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo LoneStar,

: Weils solche wie Dich gibt, stecken wir ja in dieser Misere.
:
: Ich erklärs Dir jetzt auch nicht warum - es würde nix helfen.

das klingt verbittert. Und wenn man verbittert ist, wird man manchmal beleidigend. Diese beiden obigen Sätze in ihrer Kombination waren beleidigend. Das finde ich nicht in Ordnung.

Gruß,

Klaus

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo Kurti,

ich kann Dir da nicht zustimmen. "Das Lohnniveau" (wessen?) wird nicht auf Dritte-Welt-Status abgesenkt, und das ist auch gut so. Der größte Unterschied zum Status Quo wird sein, dass Menschen, die vorher gut verdient haben, nach 12 Monaten Arbeitslosengeld I nun genauso viel Geld (im Prinzip Sozialhilfe) erhalten, wie diejenigen Menschen, die vorher wenig verdient haben. Dass die Wohnung plus 330 Euro im Monat kein Grund zum Jubeln sind, ist mir auch klar. Aber es handelt sich damit auch nicht um Dritte-Welt-Verhältnisse.

Ich glaube auch nicht, dass die Löhne der regulär Beschäftigten dadurch stark sinken werden. Ein wenig werden sie vielleicht sinken. Aber, äh, was ist denn schlimmer? Dass die Löhne ein paar Jahre lang nicht steigen oder dass wir ca. 2 Mio Langzeitarbeitslose in Deutschland haben?

Ich stimme Dir zu, viele Leute haben Angst. Ich habe auch manchmal Angst vor der Zukunft, und ich bin froh, dass es in Deutschland die Sozialhilfe gibt, die mir notfalls das Überleben sichern kann. Aber viele Leute haben eine eher diffuse Angst vor "Hartz 4", "Globalisierung" usw., die ich für überzogen halte.

Ob der Kündigungsschutz komplett abgeschafft wird, weiß ich nicht. Ich halte eine gewisse Verpflichtung des Arbeitgebers dem Arbeitnehmer gegenüber für richtig, z.B. die Kündigungsfrist. Aber warum soll ein Arbeitgeber nicht ein Arbeitsverhältnis beenden können, ohne damit fast automatisch in einen arbeitsgerichtlichen Prozess gezogen zu werden?

Zum Schluss: Der heutige deutsche Sozialstaat ist um ein Vielfaches weiter ausgebaut, als er es zu der Zeit war, als er als Antwort auf die kommunistische Idee entworfen wurde.

Der Kapitalismus, bzw. die freie Marktwirtschaft, ist nicht immer schön. Aber oft. Denn auch dank ihrer kann ich mir heute die (auch nicht gerade teure) Gitarre leisten, die sich mein Vater in meinem Alter nicht hätte kaufen können.

Gruß,

Klaus

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hi,


: ALG II Anwärter, sofern diese überhaupt Leistungsberechtigt sind, müssen danach für 1 Euro die Stunde jeden Job annehmen. Damit hat die Schröder-Administration es in Deutschland durchgesetzt, daß das Lohnniveau auf Dritte-Welt Status gesenkt wird, und dieses unter Beteiligung und ausdrücklicher Billigung der Gewerkschaften, die selbst Größtunternehmer durch ihre Beteiligungen sind.

Ääähhhhhh - wenn ich das nicht völlig verpeilt habe, gibt es diesen 1-2 Euro Stundenlohn zusätzlich zur Stütze. Ich bitte um Korrektur, falls das falsch ist. Nicht, dass ich das für einen Wahnsinnslohn halten würde - aber es ist schon ein Unterschied ob die Stütze dazukommt oder nicht.

Gruß

Oly

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Mojn Oly,

Recht hat er Dein Kommentator. Wenn's anders wäre, könnte wir unseren Sozialvertrag einess demokratisch verfassten Gemeinwesens aufkündigen.

Und für zivilen Ungehorsam gab es schon mal lohnendere Ziele, wie z.B. die Rassentrennung in den USA oder die Atomraketenstationierung in Deutschland, als ausgerechnet diese $%§Q*#!-Rechtschreibrefom.

Aber der Thread hier ufert aus, wir sind hier nicht die Leserbriefseite von der "Jungen Welt"

Schöne Grüße, Mathias

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

: das klingt verbittert. Und wenn man verbittert ist, wird man manchmal beleidigend. Diese beiden obigen Sätze in ihrer Kombination waren beleidigend. Das finde ich nicht in Ordnung.
:

JA - da kannst Du Recht haben...

Nur ist es auch so, dass Leute mit dieser Meinung natürlich auch so leben und agieren. Auf Kosten vieler anderer. Und diese "Leidtragenden" werden dadurch doch auch permanent beleidigt oder nicht ?

gruZZ Lone *


Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Ich bin ziemlich platt wenn Studenten (anhand der Email-Adr. vermute ich das) - also junge Aussensaiter schon so früh mit dieser "FDP" Meinung einsteigen.
Das zeigt mir das die Parolen der dunklen Seite, die sie mit ihren gekauften Medien verteilen, fruchten.
Die größe Gefahr für Deutschland ist die Dummheit der Menschen - und das die deutschen inzwischen sehr dumm geworden sind belegt noch nichtmal Pisa, sondern eher "Die Alm" und Dieter Bohlen...

gruZZ Lone *

Re: Wenn Demokratie......

Moin Micha

: das seh ich ähnlich. Demokratie, das Wort alleine ist schon eine contradictio in eo ipso. Erreichbar ist allenfalls eine gewisse Annäherung an diese Ideal (?).

Ist es überhaupt ein Ideal? Wenn ich mir das Volk so ankucke mit seiner grenzenlosen Dummheit, jeder mit sich selbst in seinem grenzenlosen Egoismus, ist mir völlig klar, warum alles so ist wie es ist.


: Vielleicht ist sie ja schon abgeschafft?

Es hat sie noch nie gegeben.

Cheers
Lothy

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Nur ist es auch so, dass Leute mit dieser Meinung natürlich auch so leben und agieren. Auf Kosten vieler anderer. Und diese "Leidtragenden" werden dadurch doch auch permanent beleidigt oder nicht ?


Das würde mich jetzt brennend interessieren, wie ich Deiner Meinung nach lebe und agiere? Und wie ich Dich (und viele andere) dadurch zu Leidtragenden mache, nur weil ich nicht glaube, dass ein paar Demos inklusive Rechtschreibdebatte unser Land im Chaos versinken lassen werden?

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo LoneStar,

ja, ich bin (Doktoranden-)Student, 29 Jahre alt. Unter Studenten gibt es alle möglichen politischen Meinungen, von links bis rechts und von autoritätsliebend bis anarchisch.

(Das ist jetzt leicht offtopic, aber trotzdem ein Linktip zum Thema: www.politicalcompass.org)

In der Tat variiert die politische Einstellung oft mit dem Studienfach.

Eine Frage: Wer ist die "dunkle Seite"?

Dass in der Dummheit der Menschen eine große Gefahr für jede Gesellschaft liegt, ist sicherlich korrekt. Und dass Bohlen, Big Brother und Co. viele (vor allem junge) Leute davon abhalten, etwas aus meiner Sicht Sinnvolleres zu tun, stimmt sicher auch.

Gruß,

Klaus

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo Falk,

klar war die geänderte Strategie der Sowjetunion der Hintergrund, vor dem die alte DDR-Regierung ihre Macht verlor. Aber die Demonstrationen haben doch erst den Druck auf die Mächtigen in der DDR ausgeübt, der ans Licht brachte, dass die Panzer diesmal nicht rollen würden. Insofern würde ich den Protest des Volkes nicht zu gering einordnen. Oder liege ich da falsch?

Gruß,

Klaus

Re: Wenn Demokratie......

Es hat sie noch nie gegeben.

Bei 50 Millionen BILD-Lesern in Deutschland kann ich nur sagen, Gott sei Dank.

Ich wäre mit einer Verfassungsreform zufrieden - klarere Trennung der Kompetenzen von Bund und Ländern, Schluss mit dem Missbrauch der Länderkammer als Oppositionsinstrument usw. Konsensentscheidungen müssen so viele Gremien passieren, so viele Leute müssen eine Entscheidung abnicken, dass der kleinste gemeinsame Nenner idR eine völlig verwässerte Entscheidung ist. Zudem sollte die Zahl der Amtszeiten eines Bundeskanzlers auf zwei Legislaturperioden begrenzt werden. Ich sage nur: 16 Jahre Kohl.

Nur mal so als Anstoß.

Gruß, ferdi

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

hi klaus,

nein, liegst du nicht :-). natürlich waren die proteste eine der voraussetzungen für den umsturz. allerdings konnten sie nur aufgrund der globalpolitischen situation erfolg haben - nicht zuletzt bedingt durch gorbatschows innen- und außenpolitik sowie die reformen in polen und ungarn. zehn jahre vorher wäre so etwas absolut unmöglich gewesen.

gruß falk

Re: Wenn Demokratie......

Hallo ferdi,

: Bei 50 Millionen BILD-Lesern in Deutschland kann ich nur sagen, Gott sei Dank.

Nun, ich denke BILD lesen vielleicht 6 bis 7 Mio. Deutsche täglich. Aber abgesehen davon kann ich Dir nur zustimmen. Klarere Kompetenzen (und damit auch Verantwortlichkeiten) könnten die Qualität der getroffenen Entscheidungen erhöhen. Ein Beispiel ist die von Dir angesprochene Beziehung Bund-Länder.

Ein anderes ist die Bundesagentur für Arbeit. Warum zum Teufel sitzen in dieser Behörde - mit einem Jahresetat von 50 Mrd. Euro - Leute im Verwaltungsrat (nämlich Arbeitgeberverbands- und Gewerkschaftsvertreter), die niemand demokratisch gewählt hat, aber trotzdem die Arbeit der Behörde mitbestimmen dürfen? Expertenwissen hat die BA sicherlich intern zur genüge.

Gruß,

Klaus

Re: Wenn Demokratie......

Hi ferdi!

: Ich wäre mit einer Verfassungsreform zufrieden - klarere Trennung der Kompetenzen von Bund und Ländern, Schluss mit dem Missbrauch der Länderkammer als Oppositionsinstrument

Die Kleinstaaterei zieht sich aus dem Mittelalter bis ins aktuelle Jahrtausend - das ist schon ernüchternd... (Wenn es denn eine Verfassung gäbe - das ware ja schon mal etwas - das wurde im Zuge des Anschlusses der Ex-SBZ grossherrlich zur Seite geschoben.)

: 16 Jahre Kohl.

Von mir aus 32 Jahre einer Regierung, die ihnen Dienst als Dienst empfindet. Es muss nur ein Instrumentarium her, dass es erlaubt, ein defektes Bauteil gehen ein besser funktionierendes austauschen zu können. Die Einsicht, stets nur ein kleineres Übel wählen zu können, lässt einen fast verdriessen - kann man da eigentlich noch von Geduld* sprechen? :-)

Gruss
Micha


* Irgendwie kommt mir das bösartige Sheep in den Sinn.

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Moin!

Ich stimme mit Dir in einigen Punkten überein - vor allem in dem, daß es uns in DE viel besser geht als vom dauerlamentierenden Durchschnittsbürger proklamiert.

Für viele ist der Weg aus der behüteten Welt des sozialen Netzwerks hinein in die Selbstverantwortlichkeit schwierig. Macht Angst. Kann ich auch nachvollziehen, aber es muss und wird passieren.

35 Stunden die Woche?! War schön, ist aber nicht mehr haltbar. Also weg damit. Das sind vollkommen normale und nachvollziehbare Zyklen in der Weltwirtschaft und dabei mache ich den Gewerkschaften den Vorwurf, diese Prozesse zu verneinen. Wohlgemerkt auf Kosten der Gesellschaft und des Landes.

Soziale Rundumversorgung? War schön, ist aber in diesem Maße nicht mehr haltbar und IMHO auch nicht notwendig. Noch nie waren wir so frei, das zu tun was wir möchten. Sicherlich kanns unbequemer werden - finanziell. Auch Lebensqualität wird eingebüsst - bei denen, die Lebensqualität durch Konsum definieren.
Und meine Sichtweise lässt sich bestimmt nicht durch träumerische Naivität relativieren, dazu lebe ich schon zu lange alleine und selbständig.
Ich hab nen uraltes Scheissauto, dafür aber Spass. Keine Mikrowelle, aber ne Gitarre. Eine kleine Wohnung, aber ne Putzfrau. Manche haben beides und ich gönns ihnen, aber mir ist es wurscht, weil ich bin zufrieden.

Ich habe für mich festgestellt, daß die Wahrnehmung jenseits all dieser Dogmen ein wesentlich entspannteren Alltag zulässt. Von daher ist mir die Rechtschreibreform auch wurscht. Und wer wie was und wo schreibt.
Und ich lese auch die Bild mit Interesse, wenn nix anderes zur Hand ist. Und auch SuperIllu beim Friseur.

Ismen sind böse!

Grüße
::alex

Re: Wenn Demokratie......

Moin Klaus,

letztes Jahr hat die Bundesagentur für Arbeit fürs Land Berlin 911 Menschen mit einem neuen Arbeitsplatz versorgt. Dabei hat sie 41 Mio Euro ausgegeben. Hätte sie die Kohle einfach den 911 Menschen ausgezahlt, hätten diese damit zumindest das zehnfache an Arbeitsplätzen schaffen können.

Abgesehen davon: Was ist so schlimm am Bild-lesen? Menschen die differenzieren werden dadurch nicht dümmer, Menschen die es nicht tun würde der Spiegel auch nicht helfen...

Grüße
::alex

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Hallo!

Ich stimme dir größtenteils auch zu.
Ich kann es nicht hören, wenn allgemeine Armut und Verwahrlosung erklärt wird, weil plötzlich statt dem Neuwagen nur noch ein Jahreswagen drin ist.

Natürlich geht es viel Branchen leider nicht gut. Aber ich find es schade, dass sich jeder an die Dinge klammert, die er hat und kein kleines bisschen davon hergeben will.
Kein Schritt zurück, das muss doch auch irgendwie anders gehen.
Es fehlt leider total diese "wir packen es an"-Stimmung.

Ich bin auch wie du mit meinem bescheidenen Leben zufrieden. Im Vergleich zu vielen Kommilitonen kann ich mir recht viel leisten, gehe dafür aber auch am meisten Malochen. Während des Semesters wären 35h-Wochen wie Urlaub :).

Viele Grüße!


: Moin!
:
: Ich stimme mit Dir in einigen Punkten überein - vor allem in dem, daß es uns in DE viel besser geht als vom dauerlamentierenden Durchschnittsbürger proklamiert.
:
: Für viele ist der Weg aus der behüteten Welt des sozialen Netzwerks hinein in die Selbstverantwortlichkeit schwierig. Macht Angst. Kann ich auch nachvollziehen, aber es muss und wird passieren.
:
: 35 Stunden die Woche?! War schön, ist aber nicht mehr haltbar. Also weg damit. Das sind vollkommen normale und nachvollziehbare Zyklen in der Weltwirtschaft und dabei mache ich den Gewerkschaften den Vorwurf, diese Prozesse zu verneinen. Wohlgemerkt auf Kosten der Gesellschaft und des Landes.
:
: Soziale Rundumversorgung? War schön, ist aber in diesem Maße nicht mehr haltbar und IMHO auch nicht notwendig. Noch nie waren wir so frei, das zu tun was wir möchten. Sicherlich kanns unbequemer werden - finanziell. Auch Lebensqualität wird eingebüsst - bei denen, die Lebensqualität durch Konsum definieren.
: Und meine Sichtweise lässt sich bestimmt nicht durch träumerische Naivität relativieren, dazu lebe ich schon zu lange alleine und selbständig.
: Ich hab nen uraltes Scheissauto, dafür aber Spass. Keine Mikrowelle, aber ne Gitarre. Eine kleine Wohnung, aber ne Putzfrau. Manche haben beides und ich gönns ihnen, aber mir ist es wurscht, weil ich bin zufrieden.
:


Re: Wenn Demokratie......

Hallo!

Was ist so schlimm am Bild-lesen? Menschen die differenzieren werden dadurch nicht dümmer,

Doch, Alex, das glaube ich schon.

Menschen die es nicht tun würde der Spiegel auch nicht helfen...

Auch das, Alex, glaube ich: wenn es die BILD nicht gäbe (und THE SUN usw) wäre die Welt besser.

Jeder weiß aus Erfahrung, dass das Lesen einer guten Zeitung bildet. Der Umkehrschluss trifft mMn ebenfalls zu.

Viele Grüße, ferdi

Re: Wenn Demokratie......

:
: Doch, Alex, das glaube ich schon.
:
Tach ferdi,

also ich oute mich mal, weil abundzu lese ich auch die Bildzeitung (Seite 1 und 2) um zu sehen wieweit die dunkle Seite inzwischen schon geht - und sie gehen immer weiter.

Latürnich kan ich jätz nich behurteilen, ob schon dümer geworden bin - dachte das häte ich ihm Grifff.

Grzzzz Lone # äh *

Re: Wenn Demokratie......

: Abgesehen davon: Was ist so schlimm am Bild-lesen? Menschen die differenzieren werden dadurch nicht dümmer, Menschen die es nicht tun würde der Spiegel auch nicht helfen...


Hi Alex,

fast uneingeschänkte Zustimmung!!!!!

Auch ich oute mich mal als sporadischer Bildleser! Immer wenn ich schlechte Laune habe, hole ich mir die Bild um herzlich zu lachen, was es doch für Idioten gibt, die diesen Sch...dreck glauben!

Leider ist es mMn so, daß "Bild" eben Meinung bildet, was die "Bild" schreibt ist zum ganz großen Prozentsatz leider Volkesmeinung. Lest "Bild" und Ihr wißt was "Volk" denkt! Dies ist natürlich nur "polemisch" gemeint, stimmt aber leider zum großen Teil. Wer "ausschließlich"Bild liest, dem hilft der Spiegel wirklich nicht, aber wer "ausschließlich" Spiegel liest, lebt an der Realität vorbei! Denn wer die "vordergründig schnelle" Information haben will, liest eben Bild und tut sich nicht die manchmal schwer verdauliche Kost einer guten Tageszeitung oder eines Spiegels an. Man müßte ja unter Umständen nachdenken oder noch schlimmer, sich Hintergrundinformationen holen, viiieeeel zu viiiieeel Aufwand! *Ironiemode off*

Also: "Bildmeinung gleich Volksmeinung* Deshalb les ich auch mal die Bild!

Gruß Waufel

PS.: Außerdem hat die Bild immernoch die besten Sportberichte! *Grins*

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

: das was derzeit läuft ist die sog. Wohlstandswende. Es ist ein Feldzug gegen den Menschen als Arbeitnehmer. Vor der Wahl war von der Agenda 2010 nichts zu vernehmen. Damit hat sich die Schröder-Administration des dreistesten Wahlbetrugs seit bestehen der BRD schuldig gemacht.

Sorry, aber wenn ich diesen Scheißdreck lese kommt mir die Galle hoch!

Jetzt werd ich wirklich mal polemisch:

Dem deutschen Arbeitnehmer ging es nie so gut wie heute!
Auf Grund dessen (stimmt nicht ganz) geht es der deutschen Wirtschaft beschissen!!!!! Weltweit den meisten Urlaub, die höchsten Löhne, die besten Sozialleistungen!!!! Jetzt sollen sie etwas davon abgeben und wer schreit am meisten? Die Höchstverdiener in der deutschen Arbeiterklasse, die Arbeitnehmer bei Daimler-Benz. Haben seit 20 Jahren die 35 Std-Woche, den absoluten Spitzenverdienst im Automobilbau!

: ALG II Anwärter, sofern diese überhaupt Leistungsberechtigt sind, müssen danach für 1 Euro die Stunde jeden Job annehmen. Damit hat die Schröder-Administration es in Deutschland durchgesetzt, daß das Lohnniveau auf Dritte-Welt Status gesenkt wird, und dieses unter Beteiligung und ausdrücklicher Billigung der Gewerkschaften, die selbst Größtunternehmer durch ihre Beteiligungen sind.

Hier solltest Du mal richtig nachlesen, solltest Du können, da Du ja auch schreiben kannst!

: Selbstredend werden die Löhne der regulär Beschäftigten dadurch massiv unter Druck geraten und auf breiter Front abstürzen.

Hoffentlich!!!!

: Es ist jetzt bereits ein Klima der Angst in der Bevölkerung spürbar, das sich als allesdurchdringende Grundhaltung etablieren und verfestigen soll.

Blödsinn!!!

: Natürlich wird der Kündigungsschutz ebenfalls komplett abgeschafft werden.

Ja hoffentlich! Denn als kleiner Unternehmer kannst Du heute niemanden mehr einstellen, weil Du Sorge haben mußt ihn nicht mehr loszuwerden, wenns Deinem Laden nicht gut geht! Übrigens: Die kleinen und mittelständischen Unternehmen sind in Deutschland die größten Arbeitgeber!!

: Im Einklang mit der panischen Existenzangst der Lohnabhängigen herrschen dann in Deutschland endlich die ersehnten Verhältnisse, die maximalexplodierenden Reibach garantieren.

Ich verweise auf den vorhergehenden Punkt: Der maximalexplodierende Reibach äußert sich in dem Bedürfniss des kleinen bzw. mittelständischen Unternehmers, einmal im Jahr in Urlaub zu fahren bzw. einmal im Monat essen zu gehen. Wahrscheinlich weniger als Du!

: Vergessen? Der deutsche Sozialstaat war mal als Gegenantwort auf den Kommunismus konzipiert. Durch Zusammenbruch des Osblocks ist damit auch der Sozialstaat obsolet. Was wir derzeit sehen ist die Fratze des Kapitalismus, ungeschminkt.

Dummes Zeug! Der Kommunismus "ist" Sozialstaat! Wenn Du den willst, mußt Du ihn auch wählen! Was daraus wird, hat man gesehen! Ohne Leistung, keine Gegenleistung!!!

Desweiteren mal gefragt:

Weißt Du was mit jemandem in Deutschland geschieht, der mal selbständiger Unternehmer war (sieben scheißlange Jahre), versucht hat 12 Arbeitsplätze zu erhalten? Dadurch (natürlich nicht nur dadurch, aber auch) Schulden aufgehäuft hat, keinerlei Rückhalt (sprich Reserven) hat? Dessen Ehe sich, dadurch, am Rande des Ruins bewegt, dessen Gesundheit daurch mehr als ruiniert ist? Weißt Du was der von Vater Staat bekommt, obwohl er vorher 28 Jahre lang Sozialversicherungsbeiträge (nur zur Info: Rentenversicherung, Krankenkassenbeiträge, Pflegeversicherung und die viel gerühmte "Arbeitslosenversicherung") gezahlt hat?

"ABSOLUT NICHTS" außer ein "Insolvenzantragsverfahren" und den Zwang zur Abgabe einer "eidestattlichen Versicherung" über seine Vermögensverhältnisse! Jedes Mal, wenn der Grichtsvollzieher kommt, muß ich meine Klampfen verstecken, damit sie nicht gepfändet werden! Kein Arbeitslosengeld, keine Sozialhilfe, absolut nichts!!!
Jeder Arbeitnehmer fällt bei uns irgendwo ins "soziale Netz" und das ist gut so! Nur "ich" und meines gleichen nicht!!!!
Unser soziales Netz darf kein "soziales Trampolin" sein, oder noch schlimmer eine soziale Couch, da sitzt man zu bequem drauf!

Und das sage "Ich", der in dieser Scheißsituation ist!

Was Du von Dir gibst ist "Bullenscheiße"!!

Gruß Waufel

PS.: An alle anderen: Sorry für den Ton, aber das mußte raus!!




Politisiererei (war: Linkschreibung, England und Demokratie)

Hi Martin,

: : PS.: An alle anderen: Sorry für den Ton, aber das mußte raus!!
:
: Ein schönes Beispiel, warum ich denke, das man von politische Diskussionen hier absehen sollte. Deshalb werde ich mich auch jeglichen Kommentars zu diesem bizarren Wahnsinn enthalten.

hehe, das war aber bereits ein Kommentar. ;-) Keinen Kommentar abzugeben find ich ja nobel, aber den Gegenstand des Nichtkommentierens als "bizarren Wahnsinn" zu bezeichnen ist dann schon doch ein sehr drastischer Kommentar.

Zur Politik hier im Forum: ich finde politische Diskussionen entwickeln sich, wo und wie sie wollen, und wenn sie wollen, sollte man sie auch nicht unterdrücken. Ich mach bei solchen Diskussionen normalerweise nicht mit, weil ich lieber über Musik lese hier, aber damit erschöpft sich mein Beitrag zum "Verhindern" solcher Diskussionen.

Blöd wirds halt nur, wenn es dann ans politisieren geht. Da streiten sich dann plötzlich zwei Leute, die sich im Forum gut verstehen und auf einer Session vielleicht wunderbar harmonieren würden.

Was Waufel betrift, so solltest Du ihm das zugestehen, was für jeden von uns gilt, daß nämlich jeder seine eigene Geschichte hat und aus dem Erlebten wie auch immer seine eigenen Schlüsse gezogen hat.

Oder wie die Indianer sagen: urteile nicht über jemanden, solange Du nicht einige Tage in seinen Mokkasins gegangen bist.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

Lieber Martin,

: Ein schönes Beispiel, warum ich denke, das man von politische Diskussionen hier absehen sollte. Deshalb werde ich mich auch jeglichen Kommentars zu diesem bizarren Wahnsinn enthalten.

Nicht ganz: Bizarr ist "Kurti Meiers" Beitrag, und das Archiv gibt darüber Auskunft, dass das nicht der erste dieser Herkunft ist. Da hat Waufel ganz recht. Kommt hinzu, dass ich Waufels Posting als (auch) persönlicher Natur wahrgenommen habe, und dafür ist dieses Forum meines Erachtens hervorragend geeignet. Und ganz bizarr ist dann übrigens zu beobachten, wie ein nicht-ganz-identischer Kurti Meier sein Posting aus diesem Forum in ein Nachbarforum mit nicht-ganz-identischer Farbe hineingepastet hat und welches Niveau dort erreicht wurde .... Da finde ich unseren Gratweg zwischen politischem und persönlichem eigentlich ganz gelungen.

Mit einem herzlichen, völlig belehrungsfreiem Gruß aus MUC

Michael (Jacuzzi)

(In dieser Stadt spielt heute eine Band, die hat einen Gitarristen, der spielt eine Gitarre, da sind zwei nigel-nagel-neue Pickups drin. Wenn ich der wäre, wäre ich ja schon so was von aufgeregt ....)


NP: The Brecker Brothers, Some Skunk Funk, also Musik, die man sich definitiv nicht anhören sollte, wenn man selber noch spielen möchte.

Aufregung vor Gigs (war: Linkschreibung, England und Demokratie) (oder so)

Hi Michael,

: (In dieser Stadt spielt heute eine Band, die hat einen Gitarristen, der spielt eine Gitarre, da sind zwei nigel-nagel-neue Pickups drin. Wenn ich der wäre, wäre ich ja schon so was von aufgeregt ....)

Und ich erst. Wir spielen heut abend auf einem 40sten Geburtstag, und zwar der Schwägerin unseres Drummers, und die mag ja auch unsere Musik. Ich spiel an sich ja gern auf 40sten Geburtstagen, weil die Altersähnlichkeit auf eine ähnliche musikalische Sozialisation jedenfalls im Ansatz hoffen läßt. Nachdem ich aber gehört habe, daß der Frauenchor Lili Marleen vortragen will und wir die begleiten sollen (urgs, machen wir natürlich nicht) und daß unsere PA auch zur Verstärkung von allerei lustischen Vorträgen herhalten soll, bin ich nicht mehr sicher, ob das wirklich die richtige Sorte Geburtstag für unsere Art von Musik ist.

Anyway, wir ziehen unser Ding durch, und im schlimmsten Fall werden wirnach dem ersten Stück höflich und eindringlich gebeten, doch jetzt lieber aufzuhören. Schaumermal...

: NP: The Brecker Brothers, Some Skunk Funk, also Musik, die man sich definitiv nicht anhören sollte, wenn man selber noch spielen möchte.

Na dann mal viel Vergnügen heut abend.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Aufregung vor Gigs (war: oder so)

Lieber Friedlieb,

: Und ich erst. [...] Ich spiel an sich ja gern auf 40sten Geburtstagen, weil die Altersähnlichkeit auf eine ähnliche musikalische Sozialisation jedenfalls im Ansatz hoffen läßt.

Bei uns feiert übrigens auch jemand, ich weiß aber nicht, wer. In der Ankündigung steht doch tatsächlich fette Geburtstagsparty. Fürchte fast, das wird kein 40ster ....

: und im schlimmsten Fall werden wir nach dem ersten Stück höflich und eindringlich gebeten, doch jetzt lieber aufzuhören.

Solange noch jemand im Raum ist, der das übernimmt, ist ja noch nicht alles verloren.


: Na dann mal viel Vergnügen heut abend.

Werd ich haben: Wir spielen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, ohne Bläser, was bedeutet, dass ich fünf oder sechs Gitarrensoli gewonnen habe. Fast wie Lotto.

Euch auch viel Spaß, und meine besten Grüße an Frau Marleen .....

Michael (Jacuzzi)

Re: Linkschreibung, England und Demokratie

........bizarren Wahnsinn enthalten.

Grüß Dich Maddin!

Bist Du nicht auch selbständig? Na dann informier Dich mal!

Ich weiß nicht worin Du den bizarren Wahnsinn siehst! Was ich berichtet habe beruht auf Tatsachen, am eigenen Leib erlebt und ich erlebe (obwohl von leben da nicht die Rede sein kann) es noch!

Ich kann nun mal nicht akzeptieren, dass viele versuchen es sich auf Kosten der Allgemeinheit auf der sozialen Couch beguem zu machen. Darunter haben diejenigen, die wirklich dere Hilfe bedürfen zu leiden.

Und wenn ich diesen Mist lese, den dieser Typ da verzapft, kann mir nur die Galle hochkommen.
Sowas muß beantwortet werden!

Nix für ungut, aber garnichts dazu zu sagen ist genauso verkehrt wie zuviel zu sagen!

Gruß Waufel

Re: Aufregung vor Gigs

Hi Michael,

: : und im schlimmsten Fall werden wir nach dem ersten Stück höflich und eindringlich gebeten, doch jetzt lieber aufzuhören.
:
: Solange noch jemand im Raum ist, der das übernimmt, ist ja noch nicht alles verloren.

ja, so war es dann auch. Ich kann zwar nicht so schöne Geschichten erzählen wie Oly letztens, aber immerhin:

Viele Leute im Rentenalter da, Altersdurchschnitt deutlich über dem des Geburtstagskinds, grauhaarige 60Jjährige trugen Chorlieder vor und selbst auf Reim geklöppelte Gedichte wurden dargeboten. Die Gastgeberin meinte auch, ihr wär klar, daß mindestens die Hälfte der Leute den Raum verlassen würden, wenn wir loslegen, aber das wäre ihr egal. (Es wurde dann später auch praktischerweise die Schiebetür zwischen der eigentlichen Räumlichkeit und dem großzügigen Thekenbereich geschlossen, und so konnten die Leute sich nach Gusto an die Theke zurückziehen, wo man sich dann eben auch unterhalten konnte.)

Tja, als dann beim ersten Stück die rüstigen Rentner anfingen Pogo zu tanzen, war der Abend eigentlich schon gerettet. Schon wieder ein Vorurteil weniger. Wir hatten dann noch viel Spaß und es wurde ein gelungener Abend.

Dem Open Air morgen sehe ich dann nun auch gelassen entgegen, hoffe nur auf halbwegs brauchbares Wetter.

: Werd ich haben: Wir spielen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, ohne Bläser, was bedeutet, dass ich fünf oder sechs Gitarrensoli gewonnen habe. Fast wie Lotto.

:-) Das ist der Vorteil, wenn man so viele Musiker hat: dann kann man mal ein paar zuhause lassen und es ist sogar noch ein Gewinn...

Keep rockin'
Friedlieb