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(Amps) Pflichtlektüre!!!

Hallo liebe Leute,

möchte auf folgende Seite hinweisen (mit der ich keinster Weise irgendwie verbunden bin). Eine "Eindeutschung" wäre toll, aber so geht's auch...

http://www.tone-lizard.com/

Optisch (meiner Meinung nach) eher weniger gut aber: Kampf dem Voodoo!!!

Gruß

Andy

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

: Hallo liebe Leute,
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: möchte auf folgende Seite hinweisen (mit der ich keinster Weise irgendwie verbunden bin). Eine "Eindeutschung" wäre toll, aber so geht's auch...
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: http://www.tone-lizard.com/
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: Optisch (meiner Meinung nach) eher weniger gut aber: Kampf dem Voodoo!!!
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: Gruß
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: Andy
Hallo Andy,
Danke für den link. Ich find's auch optisch ganz gelungen. Denk dran: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das Baby und sein Kommentar gefällt mir besonders gut.
Gruß
Robert

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hallo,

es sind viele (mehr oder weniger bekannte) Entlarvungen dabei (Alu-Chassis SIND schlechter als welche aus Stahl usw), aber auch viel dummes Zeug. Ein Beispiel: bei niedrigen bis mittleren Lautstärken macht es sich sehr wohl bemerkbar, ob ein Amp aus massivem Holz ist oder aus Multiplex (oder gar MDF). Und dass akustische Instrumente nicht aus der bei Vintage-Amps beliebten Pinie gemacht sind, tut rein gar nichts zur Sache (der Autor bestreitet klangliche Unterschiede zwischen Gehäusen aus Pinie und welchen aus gefrohrenem Mäusekot). Ebenso ist es völlig irrelevant, dass ein 50er Jahre Fernsehtechniker keinen qualitativen Unterschied zwischen RCA- und Sylvania-Röhren feststellen konnte.

Der Grundtenor des Artikels stimmt natürlich, die Werbeindustrie tut ihr Möglichstes zur Mystifizierung ihrer Produkte, und viele Punkte sind zurecht kritisiert. Aber nicht alle. Egal. Sollte man lesen, stimmt schon.

cu, ferdi

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hallo,
sorry dass ich mich da einmische, aber der eigentliche Punkt ist doch der, dass ein Stahlchassi eine wesentlich bessere Abschirmung gegen elektromagnestische Störstrahlung bietet, das ist ziemlich simple Physik. Ob man das am Ende hört, also ob ein Amp im Stahlchassi weniger rauscht als einer der durch Alu geschützt wird weiß ich nicht, aber ich denke unter schlechten Bedingungen, also in der Nähe von Neonröhren oder so macht es sich bestimmt bemerkbar.

Grüße
Roman

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

..., dass ein Stahlchassi eine wesentlich bessere Abschirmung gegen elektromagnestische Störstrahlung bietet, das ist ziemlich simple Physik

Hm, ist die Abschirmung nicht abhängig von der elektrischen Leitfähigkeit des Materials? Die ist bei Aluminium wesentlich besser als bei Stahl. Aluminium ist nach Silber, Kupfer und Gold der beste metallene Leiter.

Alu elektr. Leitfähigkeit: 37,66 S/m x 10e+06
Eisen elektr. Leitfähigkeit: 10,29 S/m x 10e+06

Nur mal sone Frage an die Herren Physiker.

Guido


Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hallo!

Kampf dem Voodoo!!!

Kämpfen? Och, lass mal. Ich greife schlicht auf meine Referenz-Meßinstrumente zurück, die ich immer dabei habe und entscheide nach den Ergebnissen. Diese Referenz-Meßinstrumente sind schlicht meine Augen, meine Ohren, meine Hände und mein Bauch. Wenn ich ein Instrument sehe/höre/anfasse, dass mich "anmacht", dann ist mir mittlerweile völlig egal, auf welcher technischen Basis das arbeitet.

Gleichzeitig gönne ich jedem aber auch die Verrücktheit, sich um alles Mögliche Gedanken zu machen.

Gruß

Matthias

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

: Hm, ist die Abschirmung nicht abhängig von der elektrischen Leitfähigkeit des Materials? Die ist bei Aluminium wesentlich besser als bei Stahl. Aluminium ist nach Silber, Kupfer und Gold der beste metallene Leiter.
:
: Alu elektr. Leitfähigkeit: 37,66 S/m x 10e+06
: Eisen elektr. Leitfähigkeit: 10,29 S/m x 10e+06
:
: Nur mal sone Frage an die Herren Physiker.

Ei, jetzt hast du mich aber verunsichert. Dein Argument ist teilweise richtig, aber die Abschrimung ist abhängig von der elektrischen und der magnetischen Leitfähigkeit (Permeabilität). Ich kann dir da jetzt leider keine Zahlenwerte liefern weil ich jetzt gerade keine finde. So weit ich weiß ist Aluminium ein paramagnetischer Werkstoff, hat also eine niedrige Permeabilität. Stahl ist ein ferromagnetischer Werkstoff und hat daher eine hohe Permeablilität. Im Endeffekt schneidet dann Stahl wohl besser ab als Aluminium, aber wie gesagt ich finde leider gerade keine Zahlen.
Das ganze ist übrigens auch noch abhängig von verwendeten Legierungen und ähnlichem also ist die Aussage ggf auch nicht allgemeingültig insbesondere da ich nicht weiß was genau in den Gehäusen verbaut wird.
In Zukunft verkneife ich mir Aussagen wie "simple Physik", ich wollte eigentlich nur verdeutlichen dass es doch eigentlich nicht nur um die mechanischen Eigenschaften des Materials geht.

Grüße
Roman

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hallo, ich heiße Michael, spiele Gitarre und habe eine Frage:

: http://www.tone-lizard.com/

Ich war da jetzt auch mal mit meiner Frage, aber die war irgendwie nicht beantwortet.

Hier also jetzt meine Frage: Was ist ein PCB?

Ich habe mir nämlich einen Rockerverb-Gitarrenverstärker von der Fa. Orange über das Internet bestellt (der noch nicht angekommen ist), und im hierfür einschlägigen Forum heißt es, der sei leider "PCB-based". Na, wenn ich das man vorher gewusst hätte, hätte ich ihn natürlich nicht bestellt, aber was heißt es eigentlich?

Im AS-Archiv kommt PCB ein paar mal vor, aber nur von Leuten, die schon zu wissen scheinen, worum es geht.

Danke für eure zahl- und hilfreichen Antworten von eurem

Michael

NP: John Scofield, "Überjam"

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hallo Michael,
PCB heißt hier, dass das Innenleben des Amps auf einer Platine augelötet ist, nicht wie früher (und teilweise heute noch) frei verdrahtet. Das ganze kann Vorteile und Nachteile haben, im wesentlichen ist es deutlich billiger für den Hersteller. Ob man eine Unterschied hört weiß ich nicht aber einbilden kann man sich ja bekanntlich vieles.
Etwas kritisch wird es wenn die Röhrensockel auf die Platine gelötet werden, durch die mechanische Beanspruchung geht dann schon mal was kaputt. Lässt sich aber auch wieder reparieren.

Grüße
Roman

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hi Michael,

äh, ich glaube PCB steht für Print Circuit Board, sprich Platine. PTP steht andererseits für Point To Point, also Freiverdrahtung.

Beides kann man gut oder schlecht machen. Es hat keinen Sinn, eins von beidem zu verdammen... jeder Soldano ist PCB. Große Stückzahlen erzwingen das halb. Beidseitig leitfähige mit durchgehend verzinnten Lötlöchern sind schon was Feines. Manchmal graust es einen, wenn man einen Amp öffnet - zB meinen EX-Tube 20. Der ist innen so aufwändig gebaut wie ein Billig-Taschenrechner.

Qualitativ hochwertige PTP-Chassis sind Hi End. Vor allem haltbarer. Kaum haben sie 20, 30 jahre auf dem Buckel, machen die Platinen Zicken. Das tun die Bauteile bei PTP-Amps auch, aber Leiterbahnbrüche gibt es da nicht.

Es gibt aber auch beschissene PTP-Amps. Mein Fullertone, die Basis des Ferditone, war so einer.

cu, ferdi

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!


Lieber Roman, lieber Ferdi,

herzlichen Dank auch beiden für eure raschen Antworten. Meine Equipment-Situation ist zur Zeit ja durch Warten gekennzeichnet:

Auf den Orange - ein gutes oder schlechtes Zeichen, dass die in England Lieferschwierigkeiten haben? Wollen außer mir noch so viele einen Rockerverb, weil der so toll ist? Oder sind sie bei Orange schon so überlastet, dass sie nur noch schnell-schnell-hektisch-vor-sich-hin-hudeln? Ich hab Angst.

Auf meine neue Weber-Box: Lass dir ruhig Zeit, lieber Burke, beim Bespannen: Es wäre schrecklich, wenn nicht nur in GB bei Orange, sondern auch noch in DD bei Lila gehudelt würde ..... Was das Cab betrifft, bin ich übrigens viel weniger in Sorge als beim Amp.

Einen Absatz, lieber Ferdi, habe ich übrigens auch nach achtmaligem Durchlesen beim besten Willen nicht verstanden:

: Qualitativ hochwertige PTP-Chassis sind Hi End. Vor allem haltbarer. Kaum haben sie 20, 30 jahre auf dem Buckel, machen die Platinen Zicken. Das tun die Bauteile bei PTP-Amps auch, aber Leiterbahnbrüche gibt es da nicht.

Da merkt man dann doch, dass Paderborn und München sehr weit auseinanderliegen. Hier reden wir ganz anders. Aber gib dir keine Extra-Mühe bei der Aufklärung, ich muss nämlich jetzt dringend meine Gitarre unter den Arm klemmen & auf unseren Auftritt rennen. (Sagt es nicht weiter: Ich glaube, ich werde genau spät genug da sein, um beim Tragen des Rhodes leiderleider nicht mehr mithelfen zu können. Das ist Timing: Jahrelange Übung.)

Gruß & schöne Wochenenden durch das Land. Nächste Woche mache ich ein Pickup-Posting.


Michael (Jacuzzi)

NP: Jacuzzi, Hard Life (Amberg, Juni 2003). Grauslig: Ich muss weniger spielen. Weniger. Ruhiger. Atmen. Nicht so viele Töne. Einfach weniger. So wird das nie was.

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

: Also ganz einfach:
:
: nix is' besser und hält länger und funzt zuverlässiger als ein guter, frei verdrahteter Amp.
:
: cu, ferdi

Moin Ferdi,

Point to point hat sicher etwas von "handgemacht" und somit von edel und haltbar. Allerdings möchte ich den Punkt der Fehleranfälligkeit zugunsten der p2p-Verdrahtung nicht so ohne weiteres stehen lassen.

Frei herumhängende Drähte sind nach meinem Verständnis nämlich um einiges anfälliger als geprintete Leitungen (diese können schwer abreissen). Abgesehen davon sind die Drähte auch eher für Streuungen und Gebrumm anfällig, einfach weil sie sich frei bewegen können.

Abesehen davon ist die soundtechnische Streuung unter p2p-verdrahteten Amps naturgegeben grösser, als bei PCB-Boards. Deswegen lässt sich auch PCB nicht ohne Weiteres mit "Billigheimertum" oder "Huschhusch" gleichstellen bzw erklären.

Und, zu guter Letzt: definiere "besser"... ;-.)

Grüße
::alex

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

Hihi - der Kerl der wo noch nicht mal ein Multimeter besitzt (oder jetzt endlich?) schlaegt in die Bresche...

'besser' ist mir ja egal, aber dass gewisse sovjetische Kamppflugzeuge ptp verdrahtet wurden, weil die Platinen viel zu schnell "Zicken machten" das ist fuer mich schon mal ein gutes Argument fuer Haltbarkeit. (Und natuerlich gibt es immer die Ausnahmen, die da heissen mies geloetetes Drahtknaeuel vs. Handgebissene Platine...)

: Abesehen davon ist die soundtechnische Streuung unter p2p-verdrahteten Amps naturgegeben grösser, als bei PCB-Boards.

Ist ja genausoeine Aussage wie die vorn Dir angegriffene :0)
Bei manchen Herstellern mag das zutreffen, bei anderen wird eben noch Qualitaet grossgeloetet...

: Deswegen lässt sich auch PCB nicht ohne Weiteres mit "Billigheimertum" oder "Huschhusch" gleichstellen bzw erklären.

Nein, richtig, aber dann eben doch *gg*:
Wir hatten die ganze Chose ja erst vor ein paar Wochen mit X-tophs Unterstuetzung. Kapazitaeten, oder nicht, und all sowas.
Viel wichtiger als Platine oder nicht ist die Frage: Wie gross ist die Platine, und wie sinnvoll sind die Module ausgelegt. Wenn ein amp alles auf einer Platine hat, womoeglich ncoh Vorstufe und Endstufe wild durcheinander fuer Fertigungseinfachheit, dann wird Reperatur anstrengend und Modding evtl. sehr schwer.
Hat mein ein Rattennest an Kabeln, blickt der Laie nicht mehr durch, aber wo kaemen wir denn sonst hin!

gut Ton, egal wo mit!
ullli

Re: (Amps) Pflichtlektüre!!!

: Hihi - der Kerl der wo noch nicht mal ein Multimeter besitzt (oder jetzt endlich?) schlaegt in die Bresche...

Ha!

SELBSTVERSTÄNDLICH besitze ich ein Multimeter (*gacker*), auch wenn ich nicht wirklich weiss, wie das Ding funktioniert...

Abgesehen davon, daß ich ja auch kein Keramikbrenner sein muss, um eine Kloschüssel beurteilen zu dürfen, sind die Argumente auch für Elektro-Mongos wie mich nachvollziehbar.

Daß die Russen ihre Flugzeuge so verdrahtet haben, mag insofern nicht wirklich als das bautechnische Nonplusultra gelten müssen, als daß kein Mensch weiß, WARUM die das gemacht haben... wie bei so vielem ;-.)

Aber auf die Streuungen bestehe ich - aus rein logisch nachvollziehbaren Gründen: Die Länge der Drähte, die Anordnung im Chassis et cetera, können bei Hand+p2p-Verdrahtung einfach nie hundertprozentig und exakt gleich reproduziert werden.* Und diese sind doch denk ich auch Faktoren, die ihren Einfluss auf den Klang des Endproduktes haben. *Okay, könnten schon, aber bleiben wir mal realistisch ;-.)

Der Punkt mit der Reparatur / dem Modding ist natürlich unbestreitbar, aber darum gings ja glaub ich nicht.

Grüße
::alex