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Ist es das wert?

Bin ja seltener Aktiv-Gast hier im Forum, schaue aber immer gerne mal rein. Mein
letztes Posting mit Fragen zu diversen Splitboxen
habe ich ein paar mal im Archiv zu finden versucht, hatte aber zu wenig Geduld :->
Jedenfalls habe ich trotz all Eurer Tips am Ende doch wieder tief in die Tasche
greifen müssen und folgendes im Laden erstanden: Eine Morley A+B / A oder B Box sowie
(wichtig!) einen PLI Lineseparator damit es nicht brummt (Galvanischer Trenntrafo).
Und so sehr ich mich bemüht habe, letzteres gab es einfach nicht billiger. Womit ich beim
Thema wäre. Sooo gerne hätte ich sowas wie ein VooDoo Vibe, oder einen ähnlichen
Modulationseffekt, so Lesliemäßig, aber mit Stufenloser Geschwindigkeitsregelung.
Oder sowas wie ein Optotremolo aus alten Fender-Amps, wo ein kleines Rädchen mit Löchern drin
sich dreht und das Signal über einen Lichtimpuls übertragen wird. Wer kennts? Kann doch alles nicht
soviel kosten, materialmäßig. Letzteres ist vermutlich auch nur noch in digital zu bekommen.
Aber das hört sich selbst bei Line6 nicht so an, wie auf der Gov't Mule Scheibe (Live before Insanity)
oder bei Bramhall II oder bei Cry of Love's Audley Freed. Kann man das nicht billiger hinkriegen? Ist es das Wert, Effekte, die nur ein Bruchteil ihres Ladenpreises Wert sind, zu bezahlen?

Re: Ist es das wert?

Hi!

Solche Trafos wie im PLI kriegt man auch ohne Gehäuse für die Hälfte im Elektronikhandel,weiß aber nicht, wie die dann letztendlich klingen. Die 100,-DM für das Teil fand ich auch heftig, aber es funktioniert wenigstens einwandfrei.

Was Dir der Spaß wert ist beim Effektkauf, muß Du selber wissen - meist steckt in den Teilen eben viel Entwicklungszeit, den Materialwert kann man da nicht als Argument anführen. Kommt aufs Wie an, nicht aufs Was. Und teure Vintage-Effekte entstehen oft in Handarbeit usw usw. Mike Fuller hat ja jede Menge Argumente für seine hohen Preise (und Du siehst das anders, klar). .

Ein UniVibe kannst du theoretisch selbst bauen - bei Geofex steht was darüber. Aber nicht umsonst haben sich daran schon viele alte Hasen versucht, selbst die ganz teuren (Geräte, nicht Hasen)klingen nicht alle so doll - ob der Selbstbau da was bringt?

Wenn es richtig satt und pulsierend wie bei Jimi und Konsorten klingen soll, kommst Du um eins der folgenden wohl nicht herum. Die meisten habe ich schon A/B-getestet, und zwar ausgiebig (ich kanzele die nur kurz ab, ist auch alles subjektiv):

1. Line6 MM - klingt sehr dünn, "digital" (die Leslie-Sim dagegen ist nicht schlecht).

2. Voodoo Lab Micro Vibe - nur 2 Regler, nicht übel, war mal das billigste gut klingende, kostet aber mittlerweile nur noch einen Hunderter weniger als das Voodoo Vibe

3. Dunlop Reissue: Wird oft von Usern wegen Anfälligkeit bemängelt (brummt, rauscht, funktioniert nicht gut mit Fuzz davor etc.)

4. Fulltone Deja weiß / gold / Deja 2: Sehr teuer - das alte weiße klingt noch am sattesten, das Deja 2 hat ein schönes Expression-Pedal, aber der Regelweg ist sehr ungleichmäßig (kostet in Stereo dank Dollar-Kurs über 1200,- DM !)

5. Prescription/Sweetsound: Sehr ähnlich in ihrer Charakteristik, etwa wie das Fulltone, teuer

6. Captain Coconut von Foxxroxx: Inclusive Fuzz und Octavia - habe ich noch nicht live gehört. Preismäßig ein Hit, wenn man bedenkt, was die einzelnen Effekte kosten.

7. Roger Mayer Voodo-Vibe: Tremolo/Chorus/Vibe in einem - für mich immer noch das beste Preis-Leistungsverhältnis (650,-). Sehr flexibel, die meisten Regelmöglichkeiten von allen - gibt´s ab und zu schon mal bei eBay für unter 300,- (mit den vielen Reglern kommen manche wohl nicht klar).

Ein leibhaftiges Leslie hat zwei "Sweeps" - einmal die Trommel, die sich vor einem Speaker dreht, dann das Horn. Das Úni-Vibe und seine Abarten arbeiten aber lediglich mit einer Sweep-Range, strenggenommen ist das also nur eine "Roto-Speaker-Simulation" - und zwar eine schlechte dazu: Es klingt nicht eigentlich wie das Original, hat einen eigenen Charakter, so zwischen Phaser und Tremolo, je nach Einstellung.

Vibe-ähnliche Sounds kann man entsprechend auch simulieren - Tremolo plus Phaser/langsamer Chorus hintereinander etc. Wenn es aber "so klingen soll wie XYZ", dann muß das Sparschwein wohl dran glauben.

Cheerio, Harvey (El Desillusionador)

Re: Ist es das wert?

Die 100,-DM für das Teil fand ich auch heftig, aber es funktioniert wenigstens einwandfrei.

: Fast... im Studio gabs kein Problem, aber im Proberaum knackst das Ding andauernd. Ob das an den Leuchtstoffröhren liegt???

Was Dir der Spaß wert ist beim Effektkauf, muß Du selber wissen - meist steckt in den Teilen eben viel Entwicklungszeit, den Materialwert kann man da nicht als Argument anführen.

: Ich glaube, daß der arglose Gitarrist selbst aufgrund seiner großen Neigung zu GASitis den Markt ungünstig beeinflusst; wir bezahlen ja fast jeden Preis, wenn wir einmal angesteckt sind...

Ein UniVibe kannst du theoretisch selbst bauen - bei Geofex steht was darüber.

: Werde ich mir ansehen!

Vielen Dank für Liste. Bisher hatte ich nur die Gelegenheit,
das Line6 MM ausgibig zu testen, leider ohne Expression-Pedal. Bei den anderen weiß ich jetzt wenigstens, wonach ich im Laden (oder sonstwo) fragen kann.

Interessant fand ich auch das H&K Rotosphere, aber dort vermisse ich einen Geschwindigkeitsregler.

Gruß Ndre.

P.S. : OPTOTREMOLO o.ä. kennt keiner?



Re: Ist es das wert?

Jeden Preis zahle ich auch nicht. Die meisten Vintage-Pedale habe ich gebraucht gekauft - 1200,- DM für ein Fulltone-Vibe würde ich nie ausgeben. Der Dollar-Kurs tut außerdem noch das Seine dazu.

Ich fände sowieso mal A/B-Vergleiche zwischen ganz teuren und ziemlich günstigen Pedalen interessant - z.B. habe ich noch nie Effekte von Nobels und Danelectro getestet., die blende ich wohl inwendig irgendwie aus.

Das H&K Rotosphere klingt einem "Holz-Leslie" wirklich sehr ähnlich - vor allem werden die unterschiedlichen Frequenzbereiche von "Trommel" und "Horn" sehr gut nachgebildet.

Rauscht leider vor einem aufgezwiebelten Amp wie ein Wasserfall und hat keinen True Bypass (im Gegensatz zu den anderen Tube-Effekten der Serie - wer hat das nur wieder so genial hingekriegt?). Im Einschleifweg ist der Rauschpegel geringer, aber ohne TB gehört das Gerät da eigentlich nicht hin. Außerdem sind die Funktionen ein/aus sowie schnell/langsam über zwei Schaltbuchsen fernbedienbar, aber ausgerechnet der "Break-Switch" nicht. Mannomann ...

Und da die interessantesten Leslie-Sounds gerade in den Übergängen zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten entstehen, wäre ein Expression-Pedal viel interessanter als der nervige Break-Taster.

Das wiederum ist beim Line6 MM besser gelöst, das klingt dafür nicht so schön (IMO). Und da Zerre vor einem Leslie besser klingt (IMO) als dahinter, gehört so was eher in den Einschleifweg (es sei denn, man arbeitet mit Zerr-Pedalen). Und deshalb bin ich als Leslie-Fan bis heute beim Replifex geblieben - klingt saugut und hat die obigen Nachteile der anderen Geräte nicht.

Das Korg G4 Leslie-Pedal hatte ich auch mal (Bodeneffekt) - klingt sehr gut mit Keyboards, für Gitarre zu "trocken" - den "Drive" kannst Du vergessen, klingt nach kaputtem Rasierapparat (IMO, IMO, IMO, SOWIESO!).

Und dann gibt´s noch die Firma Voce ...

Ausnahmsweise mal ein Keyboarder-Link Leslie-Simulatoren .


Cheerio, Harvey



Re: Univibe-Links

Wow, komme gar nicht mit! Stöbere gerade nach Repliflex, aber ich glaube, da wäre ich nie draufgekommen. Das muß ich wirklich mal hören. Bei Rocktron muß ich immer gleich an 19" Racks denken. Warum weiß ich auch nicht. Danke vielmals!

Gruß, ndre.

Re: Univibe-Links

Das Replifex IST ein 19" - Gerät !

Mein letzter Link für heute: Replifex-Reviews bei Harmony-Central.

Das Gerät wird nicht mehr gebaut, ist aber manchmal noch gebraucht aufzutreiben, bei eBay z.B. war letzte Woche noch eins für ca. 500,- DM zu kriegen.

Rocktron bringt demnächst übrigens auch ein Univibe im Bodenpedal-Format raus (wird bestimmt nicht billig).

CU, Harvey





Re: Univibe ...

: Rocktron bringt demnächst übrigens auch ein Univibe im Bodenpedal-Format raus (wird bestimmt nicht billig).

Die letzten Gerüchte besagen ja, das die Pedal Produktion nach Korea gehen soll (ok, muß kein Garant für niedrige Preise sein). Vom Replifex war ich soundmäßig auch recht angetan (ein Kollege von mir hat's im Rack), aber meine Rackallergie (nachdem ich vor Jahren ein untransportables vollgeschquetsches 8 HE Shockmount Rack aufgelöst habe) hat mich immer vom Repli abgehalten. Preis/Leistung ist jedenfalls klasse.

Was die Kritiken zum MM4 (LatenzSix) angeht, so kann ich sie nur bedingt teilen. "Dünn" klingt das UniVibe Surrogat im L6 nicht, nur klaut es leider gemein Pegel (egal bei welchem Levelsetting). Für Aufnahmen ist das egal, live schränkt es aber die Anwendung doch relativ empfindlich ein. Es "pumpt" nicht ganz so elegant wie die Fulltone Teile, dafür reißt es auch nicht so ein fiesderbes Loch in den Geldbeutel. Im übrigen habe ich gerade einen kleinen Trick gefunden um das Pegel Problem beim MM4-UniVibe zu beheben. Ich schalte nach dem MM-4 meinen alten Nobels TX Tremolo. Das Nobels Trem Pedal klingt zwar sehr "zickig" aber es boostet, je nach Leveleinstellung, auch dezent das Signal. Jetzt nur noch den Tremoloanteil runtergeschraubt, bis es fast nicht mehr wahrnehmbar ist, und ab geht die Post. Nachteil: 2 x treten und noch 'ne Kiste mehr in meinem Effektboardrucksack.

Btw: Tremolo: Hier ist das MM-4 schlicht großartig. 2 Trems (einmal Opto, einmal Bias) und beide klingen großartig warm und rund. Hier würde ich (und das alter Tremolo Fan von alten Gibson - und alten Fenderamps) im Blindhörtest nix digitales vermuten.

slide on ...just my .013 euro
bO²gie


Re: Ist es das wert?

Hi Harvey!

Kurz noch was zum Dunlop (ich hab es mal vor 2 Jahren besessen):

Der eingebaute Bypass ist ist interessant. Nicht True. Aber dafür sehr die Höhen fördernd. Spielt man damit direkt in ein Pult (warum man das auch immer machen sollte ...), dann stellt sich dieser typische EMG-Effekt ein - Klarheit bis zum Get No ...

Vor einem (evtl. doch etwas muffigen) Vintage-Amp, kann ich mir das recht gut vorstellen.

Betreibt man aber ein mehrkanaliges Set Up (so wie ich das damals getan habe), in dem auch Hi-Gain-Sounds vorkommen, dann ist der Wasserfall vorprogrammiert.

Ich hatte so ca. 4 Bodengeräte vor meine Anlage geschaltet und den Boss-Phaser (Abwechslung rulz!) durch das Vibe ersetzt. Die Geräuschentwicklung war unerträglich - was vorher nicht der Fall gewesen ist.

Man sollte die Anschaffung eines Nobels Alex (auch teurer geworden bei MP - der Dollar halt, ha, ha!!!) in Erwägung ziehen.

Das Micro-Vibe hab ich live bisher nur bei Michael Landau gehört und es klang großartig. Ich tendiere ja Bedienungs-mäßig eher weg vom Roger Mayer und hin zum Micro Vibe - aber das ist Geschmackssache - wer wirklich experimentieren möchte ... auch das RM habe ich mir nur kurz in einem Laden angehört - es klingt auch sehr gut!

Grüße, Clem

Re: Univibe-Links

: Bei Rocktron muß ich immer gleich an 19" Racks denken.

Das Replifex ist auch ein 19"-Teil ! Ich hab auch mal eins besessen. Die Lesliesounds sind wirklich prima. Ich kam nur mit dem Einstellen der Parameter nicht zurecht. Da brauch ich halt ein paar Knöpfe zum drehen und hören was passiert.

Zudem hat es ein sehr gutes Feature: Man kann mit dem Replifex auch einen 2-kanaligen Amp umschalten! Wenn man einen solchen Amp hat und das Repli sowieso mit einem Midipedal umschaltet, erspart man sich so einiges an zusätzlichen Switchern und Trampelstress.

Was mir nicht so gut gefallen hat, das waren die Chorussounds. Und auch die anderen "Vintage-Sounds", die z.B. nach MXR Phase 90 klingen sollten überzeugten mich nicht richtig. Das kann ein Roland/Boss SE-70 besser. Versteh mich nicht falsch. Die Sounds waren gut (für ein Multieffekt), sie konnten aber nicht mit guten Bodentreter mithalten. Damit hat Rocktron ja schließlich geworben. Line6 ist dies mit dem MM-4 durchaus gelungen.

Gruß Bootsy


Was der Meister wirklich spielt ...

Moin, Clem.

Du warst also von Mike Landaus Micro-Vibe begeistert? Hast du es mit eigenen Augen gesehen? Auch aufgeschraubt und reingeguckt ;-))) ? Mit Mike getalkt? Im dabei tief in die Augen gesehen? Lügendetektor dabei?

Es gibt einen Werbespruch von ihm - "Sounds great - I use it all the time!" - laut Virtual Guitar Mag ist das aber nicht so, und auf seiner Homepage schweigt er sich auch dazu aus.

Nix gegen Deine Ohren, war bestimmt ein schönes Konzert - aber wer weiß schon, was die Meister der Zunft da alles benutzen, was modifiziert wurde und was nicht - da bilden sich Mythen und Legenden ohne Ende - es gibt ja auch genug daran zu verdienen (daß Du nicht so naiv bist, ist mir klar, ich will nur gerade was dazu schreiben ;))).

Das geht schon in der Kreisklasse los - 1984 hatte ich einen ersten kleinen Plattendeal - NACH den Studioaufnahmen gab´s ein paar Klamotten von Ibanez umsonst, Bedingung: Auf dem LP-Cover mußte stehen: Die Band benutzt live und im Studio dies und das. Gab ein paar bandinterne Diskussionen, aber es war damals einfach zu aufregend, "Endorser" zu sein, um NEIN zu sagen und SAUBER zu bleiben.

Mythen und Legenden: In den Staaten z.B. scheint SRV ja ein totaler Hero zu sein (vor allem, weil und seit er tot ist), und es gibt unzählige Leute, die sein Setup bis zur letzten Schraube kopieren:

Strat -> FuzzFace (bzw. Square-Face) -> 2x TS9 -> 2 Wahs -> div. Amps (manchmal ein Octavia dabei, auch ein Vibe, das er aber eigenen Angaben nach nie benutzt hat, ha!).

Und irgendwann gab es das Gerücht, sein Techniker habe in den TS9s ein IC durch die ältere Version aus dem TS-808 ersetzt. Die daraus entstehende Welle hat dann solche Leute wie Analog-Mike nach oben gespült, der wurde zum weltweiten Experten Nr. 1 für TS9-Modifikationen - d.h. er verbringt seine Zeit damit, hunderte zerkratzte kleine grüne Pedale zu sammeln (oder auch funklelnagelneue, womöglich ungehörte, die ihm die Leute zum Tunen schicken) und sie so umzubauen, daß sie originaler als das Original klingen. Hier ein Widerstand mehr, dort ein Kondensatörchen weniger usw usw usw ... alles für die Maniacs, die dadurch hoffen, daß der "Geist des Herrn" in sie fahre. Für einen "originalen" Tubescreamer kann man in den USA mittlerweile 400$ und mehr loswerden - dabei war das in den Siebzigern ein Billig-Pedal. Zerrt ganz nett, bißchen mittig-gepreßt, klaut ein paar Höhen und Bässe, klingt vor gewissen bis zum Stehkragen aufgerissenen Amps auch ganz gut, solange man keine Power-Chords spielt - für die sogenannten Blooozzzz-Sounds eben (da gibt es ja auch eine Riesen-Spannweite von Robert Cray bis Gary Moore oder was ich was). Nichts gegen Mike übrigens, der weiß BESCHEID, hat wirklich gute Öhrens, schon interessante Artikel von ihm gelesen - aber solange der Boom anhält, wird er den Fans nicht widersprechen und seine Tage im Lötnebel verbringen, auf einem Berg von kleinen grünen Kistchen.

Noch lustiger wird das Ganze, seit Stevies ehemaliger Techniker Cesar Diaz kürzlich verkündete, er habe so ca. 1987 die Elektronik der beiden Tubescreamer völlig entfernt und ersetzt. Wat nu, FAN? Jedenfalls - seitdem ist er wieder gut im Geschäft, gibt in allen möglichen Foren seinen Senf zum besten, und die Jünger pilgern zu ihm.

Nach der kurzen Einleitung noch was zum Micro Vibe: Ich hatte mal über Wochen eins neben dem Voodo Vibe - das Micro klingt im direkten Vergleich dünner, klaut ein paar Höhen (minimal) und knickt lautstärkemäßig ein wenig ein, ist darüber hinaus ein Batteriefresser allererster Güte, weil die enthaltene Glüh-Birne dauernd betrieben wird. Andererseits - nur zwei Regler für Speed und Intensity sind mir auf den ersten Blick auch sympathischer, man "kann nichts falsch machen".

Beim Voodoo mit seinen 7 Hühnerschnäbeln ist das oft Millimetersache, ob es wie Jimi oder wie ein Hubschrauber im Landeanflug klingt - der Preis der Freiheit. Der wichtigste Regler beim VV ist der Bias-Knopf - damit bestimmt man die Center-Frequenz und kann so den Effekt schön für die jeweilige Gitarre optimieren - viele dieser "Hendrix"-Effekte sind unausgesprochenerweise für Strats ausgelegt, mit Hambäckern kann man da sein blaues Wunder erleben, nicht so bei Roger (bzw. da auch, aber aus anderen Gründen).

Zur Legendenbildung fällt mir noch ein, daß der Prophet im eigenen Lande ja nichts gilt - in amerikanischen Foren schwärmen zur Zeit immer mehr Eingeborene von Nobels-Pedalen, nicht ohne dabei ihre profunden Geschichts-, Kultur- und Geographiekenntnisse zum besten zu geben ("Built like a Nazi Tank").


Ciao, Harvey



Die Amis...

:in amerikanischen Foren schwärmen zur Zeit immer mehr Eingeborene von Nobels-Pedalen, nicht ohne dabei ihre profunden Geschichts-, Kultur- und Geographiekenntnisse zum besten zu geben ("Built like a Nazi Tank").
:

Groehl - built in Korea, und der Kai hatte bestimmt auch nicht die ewige Haltbarkeit im Sinn, im Gegentum...
Ach ja, die Amis... Vielen Dank fuer dies Nachricht am fruehen morgen! Aber natuerlich haben die Nobels auch mehr Aufmerksamkeit verdient!

gut Ton!
ullli

Re: Was der Meister wirklich spielt ...

Hi Harvey!

: Du warst also von Mike Landaus Micro-Vibe begeistert?

So sieht et aus!

: Hast du es mit eigenen Augen gesehen?

Das kann ich noch bejahen ... auch meine EOS 300 war Zeuge. Kurz: rein äußerlich ein stinknormales Micro Vibe. Natürlich hab ich keine Fingerabdrücke genommen und sie auf Bradshaw-Verdacht überprüft! ;-)

: Auch aufgeschraubt und reingeguckt ;-)))

Ja klar! Ich war der, der auf dem ersten Karizma-Konzert die ganze Zeit auf der Bühne herumgekrochen ist und das Konzert terrorisiert hat! Was meinst du warum sie für die CD-VÖ (größtenteils) den HH-Gig genommen haben! ;-)))

: ? Mit Mike getalkt? Im dabei tief in die Augen gesehen? Lügendetektor dabei?

Nee - an dem Abend war ich auf Neil Stubenhaus angesetzt.

: Es gibt einen Werbespruch von ihm - "Sounds great - I use it all the time!" - laut Virtual Guitar Mag ist das aber nicht so, und auf seiner Homepage schweigt er sich auch dazu aus.

Kurz was Klärendes: Mike ist ein Equipment-Freak und sehr, sehr gut mit Bob Bradshaw befreundet. Das was wir live von ihm zu sehen und dabei zu hören bekommen, könnte man aber als quasi selbstfinanziertes Hobby ansehen. Vielleicht hat er das MV tatsächlich bei jeder Studio-Session dabei. Wird es dann auch irgendwann mal verlangt, dann ist es sicherlich leichter und schneller in Betrieb zu nehmen, als ein 19"-Gerät.

Das Equipment auf der Virtualguitarmag-Seite stammt m.E. aus der Seal-Phase und ist somit auf ein ganz bestimmtes Event festgelegt. Und lass sich einfach dabei die Einbindung des Bradshaw-Vibes in das Bradshaw-Environment, unkomplizierter gestalten ... egal! Live hatte er zumindest das Ding dabei.

@SRV: Ich wurde mal drauf angequatscht, ob ich auf SRV stehen würde ... mein damaliges Equipment: Tweed-Fender-Blues-Deluxe (4x10), TS-9 Reissue, Vox Wah Wah Reissue: Sound = 0xSRV - aber die Optik sprach da anscheinend eine andere Sprache! ;-)

: Beim Voodoo mit seinen 7 Hühnerschnäbeln ist das oft Millimetersache, ob es wie Jimi oder wie ein Hubschrauber im Landeanflug klingt

Das brauch ich dir als alter VH-Fan nicht zu sagen: Gaffa heilt so Manches!

@ ("Built like a Nazi Tank"):

Klar aber bei uns klingt auch so mancher Verstärker "wie direkt aus dem "Blues-Delta" oder nach dem Seattle-Sound.

Mach's gut! Bin übrigens immer wieder erstaunt, wieviel du (quantitativ) immer in eine Antwort packst. 10-Finger-System?! Oder langweiliger Job?! ;-)))

Grüße, Clem