Helmut,
...alles schön und gut, aber man kann ja nicht davon ausgehen, dass die Stimmen der Nichtwähler, in diesem Beispiel, der SPD hätten zugerechnet werden können.
ich bin mir nicht sicher, ob du es verstanden hast:
Je weniger Leute wählen - scheißegal welche Partei sie nicht wählen - desto stärker fallen die abgegeben Stimmen ins Gewicht, und rechnerisch profitieren tun die stärksten Parteien. Hierzu ein Beispiel.
Gehen wir der Einfachheit halber von 60 Millionen Wahlberechtigten aus. Es gibt Partei A, B und C. A ist die stärkste Kraft und erhält von 20 Millionen Wählern ihre Stimme. Dies führt je nach Wahlbeteiligung zu folgenden Ergebnissen:
Bei 100% Wahlbeteiligung führen diese 20 Millionen Stimmen zu 33% der Stimmen.
Bei etwa 67% Wahlbeteiligung (etwa 40 Millionen Wähler) führen diese 20 Millionen Stimmen zur absoluten Mehrheit = 50% der Stimmen.
Bei nur 30% Wahlbeteiligung (20 Millionen Wähler) wären das naturgemäß 100% der Stimmen (alle eben).
Nehmen wir zusätzlich an, Partei B wird von 10 Millionen Wählern gewählt.
Bei 100% Wahlbeteiligung bedeutet das 16,6% der Stimmen.
Bei 67% Wahlbeteiligung bedeutet das etwa 25% der Stimmen.
Bei 50% Wahlbeteiligung (= 30 Millionen Stimmen) erntet Partei A mit 20mio 67% der Stimmen, Partei B mit 10mio 33%.
Es ist ein ganz einfaches Rechenexempel. Nichtwählen hat überhaupt gar nichts mit Protest zu tun. Leute, wählt doch die Piraten oder die Pogo-Partei, aber gebt gefälligst eure Stimme ab und lasst nicht andere für euch entscheiden.
Diese Wahlpleite ist nicht den Wählern anzulasten, sondern den zu wählenden Parteien, die eine Politik verkörpern....
Ich bestreite das. Es geht weder um Schuld noch um Last, aber zu meinen, Nichtwählen würde auch nur entfernt als Proteststimme gezählt, ist dumm, falsch, naiv, Kindergarten, such dir was aus.
Gruß, ferdi