Tach Jungs,
wir hatten ja früher schon öfter die Diskussion wie dicht soll Cover am original sein (J.Nec hat öfter gebrüstet - er spielt kein Cover Solo original) und letzten Sonntag konnte ich mal erleben was das in Natur bedeutet (bedeuten kann):
in München gabs ein WOODSTOCK REVIVAl OPEN AIR mit dem einen mehr, dem anderen weniger bekannten Größen der lokalen Szene - sogar ich erkannte den einen oder anderen.
Lobenswert war/ist die Idee allemal - schönes Fest mit Hippie Kostümen aus Mamas und Papas altem 70igerJahreKleidersack und auch das Wetter, bis auf den Wolkenbruch am Abend, war sehr schön. Ich hatte mich beim Mischpult plaziert, wo der Sound wie immer am Besten ist(wenn er gut war).
Nach mehr oder weniger schwachen Ritchie Havens, CCR,CROSBY-STILLS-NASH, J. Joplin (da war der Bass wohl das Hauptinstrument und achja eine Sängerin hat immer öfter UUUh und Aahh gegrölt) Imitatoren kam dann eine herausragende Joe Cocker Band - alles stimmte inklusive Sänger.
Krass wurde es jetzt mit TenYearsAfter und SANTANA. Es tat weh bei TYA - "I´m going home" zu einem Johnny B. Good Plagiat verkommen zu hören, wo dauernd einer ´Going home´ schrie und die Band war soweit weg von Alvin Lee und Band wie der Mars vom Mond - ich konnte mich nur wundern. Wenn´s keiner hinbringt soll mans doch besser lassen.
Danach SANTANA - ein Gitarrist mit JAZZ-GITARRE und aufgeklebtem Tonabnehmer !!!!!!!!!!!!!!!!! und er hats geschafft - er hat keine einzige SANTANA Tonkombination gespielt. Spitze war die Conga-Spielerin aber was nutzt es wenn der Gitarrist sich weigert wenigstens die Hauptmelodien zu spielen. Vermutlich war ihm diese einfache SANTANA Musik zu gering (für einen Jazzer) - aber WARUM spielt er dann das?????????
Danach mußte ich gehen - ich war am Ende - aus der Zeitung habe erfahren - der Hendrix soll gut gewessen sein...
Ist es nicht angenehmer man erkennt bei Cover-Songs das Original? Oder was sagen die Kollegen?
GRuZZ CB
Übersicht
- (Philosophie) Plagiat oder Laientheater... - gestartet von C.Bux 9. August 2002 um 10:51h
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
emil
am 11. August 2002 um 01:13
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
Matthias
am 10. August 2002 um 11:17
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
Christoph
am 9. August 2002 um 22:12
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
falke
am 9. August 2002 um 23:17
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
falke
am 9. August 2002 um 23:17
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
JoNec
am 9. August 2002 um 11:55
- Jo Nec lebt...
- von
C.Bux
am 9. August 2002 um 11:59
- Jo Nec lebt...
- von
C.Bux
am 9. August 2002 um 11:59
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
groby
am 9. August 2002 um 11:34
- Plagiat oder Laientheater...
- von
C.Bux
am 9. August 2002 um 11:56
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
Oly
am 9. August 2002 um 15:05
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
bO²gie
am 9. August 2002 um 15:44
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
Michael
am 9. August 2002 um 21:36
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
bO²gie
am 9. August 2002 um 22:05
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
bO²gie
am 9. August 2002 um 22:05
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
Michael
am 9. August 2002 um 21:36
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
bO²gie
am 9. August 2002 um 15:44
- Re: Plagiat oder Laientheater...
- von
Oly
am 9. August 2002 um 15:05
- Plagiat oder Laientheater...
- von
C.Bux
am 9. August 2002 um 11:56
- Re: (Philosophie) Plagiat oder Laientheater...
- von
emil
am 11. August 2002 um 01:13
Hi, Claus.
Vermutlich war ihm diese einfache SANTANA Musik zu gering (für einen Jazzer) - aber WARUM spielt er dann das?
Vielleicht hat er - gerade als Jazzer - einen anderen Ansatz. Gerade im Jazz dient ja häufig der Original-Song nicht als Gesetz (wie bei den meisten originalgetreuen aber musikalisch langweiligen Stadtfestbands) oder als unverbindliche Vorlage (so wie bei vielen lockereren Bands die freier covern), sondern nur als Plattform auf der man zu denken anfängt und von der man sich auch komplett lösen kann.
Dafür hat er sich vielleicht ein Publikum mit der falschen Erwartungshaltung ausgesucht.
Ich bewundere immer verschiedene Ansätze bei Dub- oder DJ-Remix-Versionen. Es gibt eine tolle Remix-CD von Nils Petter Molvaers "Solid Ether" namens "Recolored". Einige Songs schimmern klar wiedererkennbar durch. Andere wiederum haben mit dem Ursprungslied aber auch gar nichts mehr am Hut. Im reggae-verwandten Dub-Bereich ist das genauso unterschiedlich.
Das ist wohl in der Tat eine Frage der individuellen Philosophie. Und was ich angenehmer finde - das war ja Deine Frage - ist ein gutes Lied.
Ob es dann nahe am Original ist oder nur den Namen trägt ist ein davon getrenntes Kriterium. So oder so, das macht es ja nicht automatisch besser oder schlechter.
Gruß,
groby
*
Vermutlich war ihm diese einfache SANTANA Musik zu gering (für einen Jazzer) - aber WARUM spielt er dann das?
Vielleicht hat er - gerade als Jazzer - einen anderen Ansatz. Gerade im Jazz dient ja häufig der Original-Song nicht als Gesetz (wie bei den meisten originalgetreuen aber musikalisch langweiligen Stadtfestbands) oder als unverbindliche Vorlage (so wie bei vielen lockereren Bands die freier covern), sondern nur als Plattform auf der man zu denken anfängt und von der man sich auch komplett lösen kann.
Dafür hat er sich vielleicht ein Publikum mit der falschen Erwartungshaltung ausgesucht.
Ich bewundere immer verschiedene Ansätze bei Dub- oder DJ-Remix-Versionen. Es gibt eine tolle Remix-CD von Nils Petter Molvaers "Solid Ether" namens "Recolored". Einige Songs schimmern klar wiedererkennbar durch. Andere wiederum haben mit dem Ursprungslied aber auch gar nichts mehr am Hut. Im reggae-verwandten Dub-Bereich ist das genauso unterschiedlich.
Das ist wohl in der Tat eine Frage der individuellen Philosophie. Und was ich angenehmer finde - das war ja Deine Frage - ist ein gutes Lied.
Ob es dann nahe am Original ist oder nur den Namen trägt ist ein davon getrenntes Kriterium. So oder so, das macht es ja nicht automatisch besser oder schlechter.
Gruß,
groby
*
Herr Bux!
Erlaube mir einen kleinen Hinweis: Jo Nec hat sich nicht damit gebrüstet, kein Solo original zu spielen. Ich habe mich dazu bekannt! IMHO ein kleiner feiner Unterschied ;-)
Vielleicht täte ich es ja wenn ich es nur könnte. Aber will ich das eigentlich? Bis ich mich entschieden habe (bleibt mit 51 ja noch viel Zeit) halte ich mich an das, was mal ein Zeitungsmensch über eine meiner Bands geschrieben hat (Zitat): "Sie imitieren nicht die Songs von Bob Dylan, den Rolling Stones, Joe Cocker, Jimi Hendrix und all den anderen, sie interpretieren und improvisieren diese Musik. Und das mit Spaß an der Sache." (Zitat Ende)
Und den wünsche ich euch allen da draußen auch,
Lotsaluv, Jo Nec
Erlaube mir einen kleinen Hinweis: Jo Nec hat sich nicht damit gebrüstet, kein Solo original zu spielen. Ich habe mich dazu bekannt! IMHO ein kleiner feiner Unterschied ;-)
Vielleicht täte ich es ja wenn ich es nur könnte. Aber will ich das eigentlich? Bis ich mich entschieden habe (bleibt mit 51 ja noch viel Zeit) halte ich mich an das, was mal ein Zeitungsmensch über eine meiner Bands geschrieben hat (Zitat): "Sie imitieren nicht die Songs von Bob Dylan, den Rolling Stones, Joe Cocker, Jimi Hendrix und all den anderen, sie interpretieren und improvisieren diese Musik. Und das mit Spaß an der Sache." (Zitat Ende)
Und den wünsche ich euch allen da draußen auch,
Lotsaluv, Jo Nec
Tach Groby,
nix gegen gekonnte Erweiterungern von Cover-Songs oder das Spielen im Hype der eigenen Band.
Aber gerdae bei einem WOODSTOCK Revival wäre doch versuchte Orginalität angesagt?
Und wenn einer I´m going home nicht kann und der andere SANTANA nicht will - sicher hat die keiner gezwungen...
OK - anderes Beispiel - die CCR Vertreter hatten einen KommeAusDerBluesEcke-Gitarrist und Fogerty kommt eher aus dem Country/Rockabilly/RocknRoll Milieu - also klangs nicht annähernd nach CCR. Und es klang aber auch nicht irgendwie besser... oder origineller oder ...
Dann nenne ich so ein Festival eben: Große (angebliche) Könner interpretieren auf der Basis von WOODSTOCK Songs und mache eine RatespielGewinnTombola dazu. Für jeden erratenen Song 10 Punkte - 50 Punkte ein Freibier.
Man merkt, mich ärgert dieses ignorante Festival immer noch sehr...
GRuZZ CB
nix gegen gekonnte Erweiterungern von Cover-Songs oder das Spielen im Hype der eigenen Band.
Aber gerdae bei einem WOODSTOCK Revival wäre doch versuchte Orginalität angesagt?
Und wenn einer I´m going home nicht kann und der andere SANTANA nicht will - sicher hat die keiner gezwungen...
OK - anderes Beispiel - die CCR Vertreter hatten einen KommeAusDerBluesEcke-Gitarrist und Fogerty kommt eher aus dem Country/Rockabilly/RocknRoll Milieu - also klangs nicht annähernd nach CCR. Und es klang aber auch nicht irgendwie besser... oder origineller oder ...
Dann nenne ich so ein Festival eben: Große (angebliche) Könner interpretieren auf der Basis von WOODSTOCK Songs und mache eine RatespielGewinnTombola dazu. Für jeden erratenen Song 10 Punkte - 50 Punkte ein Freibier.
Man merkt, mich ärgert dieses ignorante Festival immer noch sehr...
GRuZZ CB
welch eine Überraschung!!!
GRuZZ CB
GRuZZ CB
Hähä - eins meiner Lieblingsthemen :-)))
IMHO kommt's immer auf die Kombination an:
Wenn versucht wird, den Song 1:1 nachzuspielen (also wenn auch Bassist, Trommler usw. original kopieren), isses natürlich peinlich, wenn der Gitarrist nach den ersten 2 Tönen den Rest nicht mehr kann - dann sollte man es besser lassen.
Wenn's 'ne eigene Interpretation sieht's ja schon wieder anders aus - wobei es da ja auch wieder so'ne Sache is. Der Sänger wird ja immer die entsprechende Melodie singen - jetzt ist ja natütlich die Frage, wie "wichtig" die Gitarrenlinien sind. Um bei Santana zu bleiben - wie wichtig ist das Gitarrenintro von Black Magic Woman (von dem es ja auch einige Coverversionen gibt und genug Leute ja denken, das Lied wäre von Santana)? Samba Pa Ti - Instrumentalstück - kann man da was ändern? Wenn ja, ab wo? Da wo Carlos mehr oder weniger auch nur noch rumfummelt? Oder nach dem ersten Durchgang, der dann ja auch nur wiederholt wird? Die Grundmelodie muß man spielen, sonst wäre es ja nicht das Lied - aber was ist, wenn man sie etwas "verziert"?
Ich behaupte jetzt mal einfach, wenn es ein guter Gitarrist ist, kann er machen was er will. Oder stört es, daß z.B. die Eagles bei der Unplugged-Version von Hotel California NICHT das normale Gitarrensolo spielen? Warum kauft man denn Live-Aufnahmen? Weil sie anders sind (sein sollten) als die Studioaufnahme. Und wann fällt es einem denn eigentlich auf, wann etwas anders auf der Gitarre gespielt wird? Oftmals doch nur, wenn man selbst Gitarre spielt und besonders dann, wenn man in mühevoller Arbeit das Zeug rausgehört hat.
Was aber natürlich schrecklich ist (und ich nehme mal an, daß du sowas erlebt hat), ist so'ne "sie wollten zwar, aber sie konnten nicht"-Veranstaltung. Beim Originalnachspielen versagen ist halt extrem nervig. Und auch wenn man 'ne eigene Interpretation spielt - 'ne schlechte Interpretation bleibt 'ne schlechte Interpretation. Ach ja, fällt mir grad noch ein: Hannes Bauer mit Bauer, Garn und Dyke - Ich hau ab - I'm goin home auf deutsch - fängt original an wie Alvin und spielt mittendrin dann halt seinen eigenen Krempel. IMHO klasse, warum auch nicht - aaaaaber er kann auch richtig gut und schnell spielen (ich persönlich finde, daß er wesentlich sauberer spielt als Herr Lee).
Oder 'n anderes Beispiel für IMHO gelungene Coverversionen mit eigener Interpretation hab ich mal auffen Server gelegt:
"I'm willin" einmal von Little Feat und einmal von Seatrain. Das gleiche Lied, aber zwei total unterschiedliche Versionen - und ich finde beide klasse.
Ach - könnte man noch stundenlang diskutieren.
Gruß
Oly (der ungefähr haargenau 1,5 Lieder original nachspielen kann, weil er immer die MelOdy vergisst)
IMHO kommt's immer auf die Kombination an:
Wenn versucht wird, den Song 1:1 nachzuspielen (also wenn auch Bassist, Trommler usw. original kopieren), isses natürlich peinlich, wenn der Gitarrist nach den ersten 2 Tönen den Rest nicht mehr kann - dann sollte man es besser lassen.
Wenn's 'ne eigene Interpretation sieht's ja schon wieder anders aus - wobei es da ja auch wieder so'ne Sache is. Der Sänger wird ja immer die entsprechende Melodie singen - jetzt ist ja natütlich die Frage, wie "wichtig" die Gitarrenlinien sind. Um bei Santana zu bleiben - wie wichtig ist das Gitarrenintro von Black Magic Woman (von dem es ja auch einige Coverversionen gibt und genug Leute ja denken, das Lied wäre von Santana)? Samba Pa Ti - Instrumentalstück - kann man da was ändern? Wenn ja, ab wo? Da wo Carlos mehr oder weniger auch nur noch rumfummelt? Oder nach dem ersten Durchgang, der dann ja auch nur wiederholt wird? Die Grundmelodie muß man spielen, sonst wäre es ja nicht das Lied - aber was ist, wenn man sie etwas "verziert"?
Ich behaupte jetzt mal einfach, wenn es ein guter Gitarrist ist, kann er machen was er will. Oder stört es, daß z.B. die Eagles bei der Unplugged-Version von Hotel California NICHT das normale Gitarrensolo spielen? Warum kauft man denn Live-Aufnahmen? Weil sie anders sind (sein sollten) als die Studioaufnahme. Und wann fällt es einem denn eigentlich auf, wann etwas anders auf der Gitarre gespielt wird? Oftmals doch nur, wenn man selbst Gitarre spielt und besonders dann, wenn man in mühevoller Arbeit das Zeug rausgehört hat.
Was aber natürlich schrecklich ist (und ich nehme mal an, daß du sowas erlebt hat), ist so'ne "sie wollten zwar, aber sie konnten nicht"-Veranstaltung. Beim Originalnachspielen versagen ist halt extrem nervig. Und auch wenn man 'ne eigene Interpretation spielt - 'ne schlechte Interpretation bleibt 'ne schlechte Interpretation. Ach ja, fällt mir grad noch ein: Hannes Bauer mit Bauer, Garn und Dyke - Ich hau ab - I'm goin home auf deutsch - fängt original an wie Alvin und spielt mittendrin dann halt seinen eigenen Krempel. IMHO klasse, warum auch nicht - aaaaaber er kann auch richtig gut und schnell spielen (ich persönlich finde, daß er wesentlich sauberer spielt als Herr Lee).
Oder 'n anderes Beispiel für IMHO gelungene Coverversionen mit eigener Interpretation hab ich mal auffen Server gelegt:
"I'm willin" einmal von Little Feat und einmal von Seatrain. Das gleiche Lied, aber zwei total unterschiedliche Versionen - und ich finde beide klasse.
Ach - könnte man noch stundenlang diskutieren.
Gruß
Oly (der ungefähr haargenau 1,5 Lieder original nachspielen kann, weil er immer die MelOdy vergisst)
: Hähä - eins meiner Lieblingsthemen :-)))
Aloha Oly, exakt meins auch und exakt die gleiche Meinung (und ausserdem ist die "Willin'" Version ja wohl nur geil).
Ich find sklavisches Kopistentum übrigens genauso langweilig und gräßlich wie miese Interpretationen. Und ich bin erklärter Fan von guten Coverversionen. Lieber ein gut gelungenes Cover als ein schlechtes Original. Am schönsten ist latürnicht ein geiles Cover von einem großartigen Ooooginal.
slide on ...
bO²gie
NP: Devo | I can get (me) no satisfaction
Aloha Oly, exakt meins auch und exakt die gleiche Meinung (und ausserdem ist die "Willin'" Version ja wohl nur geil).
Ich find sklavisches Kopistentum übrigens genauso langweilig und gräßlich wie miese Interpretationen. Und ich bin erklärter Fan von guten Coverversionen. Lieber ein gut gelungenes Cover als ein schlechtes Original. Am schönsten ist latürnicht ein geiles Cover von einem großartigen Ooooginal.
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bO²gie
NP: Devo | I can get (me) no satisfaction
Hallo,
interessantes Thema !!!
Wie definieren wir Cover denn eigentlich ? Nachspielen, Interpretieren oder wie ?
Die Frage ist doch, was macht den jeweiligen Song denn "cover-würdig" (lassen wir jetzt mal Chart-Positionierungen aussen vor):
ist es a) irgendein geniales Gitarrenriff (denken wir mal an "Satisfaction")
oder ist es b) die geniale Melodie und damit auch die Harmonien (z.B. "Yesterday") ?
oder ist es c) dieses ich-weiss-nicht-was, das z.B. John Hiatt zum meistinterpretiertesten Songwriter der letzten 20 Jahre macht. Ist es die Stimmung, die dieses Songs transportieren ? Die Harmonien einfach bis simpel, aber trotzdem juckt es dich in den Fingern, diese Dinger zu spielen.
Ich habe diese bei a) und b) diese alten Heuler nicht deshalb als Beispiel genannt, weil ich nun der Altsack bin, der Anfang der 70er aufhörte Musik zu hören, sondern weil die beiden Dinger die wahrscheinlich am meisten gecoverten Stücke der Rockgeschichte (am Lagerfeuer, auf der Bühne, bei "Yesterday" mit Big Band - Duke Ellington hat davon mal eine irre Version abgeliefert - u.s.w.) sind. Beide unterscheiden sich aber fundamental: während es möglich ist, "Yesterday" total neu harmonisiert, mit Solis aber auch sowas von über die Dörfer (ich habe das Ding mal in einer Version von John Abercrombie gehört, bei der Erinnerung daran klappen jetzt noch meine Fussnägel hoch) zu interpretieren, wobei aber - uns das ist das geniale an diesen Harmonien - man immer noch das Original raushört, hat man bei "Satisfaction" überhaupt keine Wahl: das Riff muss gespielt werden, sonst ist es Essig mit dem Song. Bei c) ist es das Problem, diese "Stimmung" zu transportieren.
Ich glaube, das es vor allem wichtig ist, zunächst mal festzustellen, wo bei dem Song der Hase im Pfeffer liegt: ist's die Melodie, die Harmonien/Voicings, der Rüttmuss, die Riffs, können manchmal auch schlicht ein paar Basstöne sein !! und wenn das klar ist, dann kann man mal unvoreingenommen an die Kiste rangehen und mit alle Möglichkeiten ein wenig spielen. Original nachspielen geht eigentlich kaum (da fehlt's schlicht am technischen Können des Personals - der Autor dieser Zeilen schliesst sich da selbst mit ein - und sehr oft am Equipment), also funktioniert's nur so: rausfiltern was das Original ausmacht und dann gucken, was man mit den eigenen Möglichkeiten daraus machen kann. Und vor allen Dingen dann auch vergessen, welche Band etc. das Teil auch schon gespielt haben, interessiert in diesem Moment überhaupt nicht: also nicht mit aller Macht das geile Lick von XY mit reinbauen, das man von 10 Versuchen nur 1,5 Mal unfallfrei übers Griffbrett bringt.
Wenn es überzeugend rüberkommt (zunächst mal unabhängig vom spieltechnischen Level) und die Stärken des Songs transportiert,
dann funktioniert es auch. Ein guter Song - und das ist es schliesslich, was ihn ausmacht - klingt eigentlich immer gut.
Natürlich gibt es auch die Art von Songs, die ausschliesslich nur sehr nahe der Originalversion funktionieren und dann wird's oft arg peinlich (da kommt das Personalproblem heftig zum Tragen). a) ist so ein Ding: Meine Güte, was habe ich da schon für Gurkenversionen von gehört...
Von den Dingern sollte man (Ausnahmen bestätigen da natürlich die Regel) die Finger lassen oder im stillen Kämmerchen vor sich hin dudeln, lehrreich ist's allemal.
Gruss
Michael
Apropos "Willin'" : Chris Jones/Steve Baker spielen auf der CD "Everybody's Cryin' mercy" eine wunderschöne Version von diesem Stück !
interessantes Thema !!!
Wie definieren wir Cover denn eigentlich ? Nachspielen, Interpretieren oder wie ?
Die Frage ist doch, was macht den jeweiligen Song denn "cover-würdig" (lassen wir jetzt mal Chart-Positionierungen aussen vor):
ist es a) irgendein geniales Gitarrenriff (denken wir mal an "Satisfaction")
oder ist es b) die geniale Melodie und damit auch die Harmonien (z.B. "Yesterday") ?
oder ist es c) dieses ich-weiss-nicht-was, das z.B. John Hiatt zum meistinterpretiertesten Songwriter der letzten 20 Jahre macht. Ist es die Stimmung, die dieses Songs transportieren ? Die Harmonien einfach bis simpel, aber trotzdem juckt es dich in den Fingern, diese Dinger zu spielen.
Ich habe diese bei a) und b) diese alten Heuler nicht deshalb als Beispiel genannt, weil ich nun der Altsack bin, der Anfang der 70er aufhörte Musik zu hören, sondern weil die beiden Dinger die wahrscheinlich am meisten gecoverten Stücke der Rockgeschichte (am Lagerfeuer, auf der Bühne, bei "Yesterday" mit Big Band - Duke Ellington hat davon mal eine irre Version abgeliefert - u.s.w.) sind. Beide unterscheiden sich aber fundamental: während es möglich ist, "Yesterday" total neu harmonisiert, mit Solis aber auch sowas von über die Dörfer (ich habe das Ding mal in einer Version von John Abercrombie gehört, bei der Erinnerung daran klappen jetzt noch meine Fussnägel hoch) zu interpretieren, wobei aber - uns das ist das geniale an diesen Harmonien - man immer noch das Original raushört, hat man bei "Satisfaction" überhaupt keine Wahl: das Riff muss gespielt werden, sonst ist es Essig mit dem Song. Bei c) ist es das Problem, diese "Stimmung" zu transportieren.
Ich glaube, das es vor allem wichtig ist, zunächst mal festzustellen, wo bei dem Song der Hase im Pfeffer liegt: ist's die Melodie, die Harmonien/Voicings, der Rüttmuss, die Riffs, können manchmal auch schlicht ein paar Basstöne sein !! und wenn das klar ist, dann kann man mal unvoreingenommen an die Kiste rangehen und mit alle Möglichkeiten ein wenig spielen. Original nachspielen geht eigentlich kaum (da fehlt's schlicht am technischen Können des Personals - der Autor dieser Zeilen schliesst sich da selbst mit ein - und sehr oft am Equipment), also funktioniert's nur so: rausfiltern was das Original ausmacht und dann gucken, was man mit den eigenen Möglichkeiten daraus machen kann. Und vor allen Dingen dann auch vergessen, welche Band etc. das Teil auch schon gespielt haben, interessiert in diesem Moment überhaupt nicht: also nicht mit aller Macht das geile Lick von XY mit reinbauen, das man von 10 Versuchen nur 1,5 Mal unfallfrei übers Griffbrett bringt.
Wenn es überzeugend rüberkommt (zunächst mal unabhängig vom spieltechnischen Level) und die Stärken des Songs transportiert,
dann funktioniert es auch. Ein guter Song - und das ist es schliesslich, was ihn ausmacht - klingt eigentlich immer gut.
Natürlich gibt es auch die Art von Songs, die ausschliesslich nur sehr nahe der Originalversion funktionieren und dann wird's oft arg peinlich (da kommt das Personalproblem heftig zum Tragen). a) ist so ein Ding: Meine Güte, was habe ich da schon für Gurkenversionen von gehört...
Von den Dingern sollte man (Ausnahmen bestätigen da natürlich die Regel) die Finger lassen oder im stillen Kämmerchen vor sich hin dudeln, lehrreich ist's allemal.
Gruss
Michael
Apropos "Willin'" : Chris Jones/Steve Baker spielen auf der CD "Everybody's Cryin' mercy" eine wunderschöne Version von diesem Stück !
Aloha Michael -
: Wie definieren wir Cover denn eigentlich ? Nachspielen, Interpretieren oder wie ?
Wie "wir" es definieren kann ich dir nicht sagen, aber imho ist eine Coverversion schlicht eine Interpretation einer Fremdkomposition. Dabei ist es erstmal unerheblich ob sklavisch am Original oder frei in die Wüste interpretiert.
: Die Frage ist doch, was macht den jeweiligen Song denn "cover-würdig"
Mir muß der Song gefallen. Dabei ist es mir auch wurst ob es nun ein bestimmtes Riff ist, was den Song tranpotiert oder die ausgefeilelte Harmonik.
: ist es a) irgendein geniales Gitarrenriff (denken wir mal an "Satisfaction")
Und selbst das funktioniert prächtig ohne das fuzzende "Rockriff" bei Devo. Charmanter und "untypischer" sind die Stones wohl selten gecovert worden.
...das Original raushört, hat man bei "Satisfaction" überhaupt keine Wahl: das Riff muss gespielt werden, sonst ist es Essig mit dem Song.
s.o. Im übrigen lebt Satisfaction ja nicht nur von Kiff Riffhards Fuzz Riff sondern auch von Jaggers Gesangslinie. Auch diese seziert Devo in ihrer eigenwilligen Version auf's strangeste. Der hektische, völlig asexuelle gequälte Devo Gesang gibt dem Song eine völlig neue Stimmung.
: Apropos "Willin'" : Chris Jones/Steve Baker spielen auf der CD "Everybody's Cryin' mercy" eine wunderschöne Version von diesem Stück !
Sehr schön auch die Version der Goodman Brüdern Billy & Frank. Etwas geschummelt und textlich abgespeckt, war auch die Duisburg Session 2002 Version nicht unschön. Das würd ich gern in Darmstadt nochmal angehen.
slide on ...
bO²gie
Steve Earle | Dead Flowers
: Wie definieren wir Cover denn eigentlich ? Nachspielen, Interpretieren oder wie ?
Wie "wir" es definieren kann ich dir nicht sagen, aber imho ist eine Coverversion schlicht eine Interpretation einer Fremdkomposition. Dabei ist es erstmal unerheblich ob sklavisch am Original oder frei in die Wüste interpretiert.
: Die Frage ist doch, was macht den jeweiligen Song denn "cover-würdig"
Mir muß der Song gefallen. Dabei ist es mir auch wurst ob es nun ein bestimmtes Riff ist, was den Song tranpotiert oder die ausgefeilelte Harmonik.
: ist es a) irgendein geniales Gitarrenriff (denken wir mal an "Satisfaction")
Und selbst das funktioniert prächtig ohne das fuzzende "Rockriff" bei Devo. Charmanter und "untypischer" sind die Stones wohl selten gecovert worden.
...das Original raushört, hat man bei "Satisfaction" überhaupt keine Wahl: das Riff muss gespielt werden, sonst ist es Essig mit dem Song.
s.o. Im übrigen lebt Satisfaction ja nicht nur von Kiff Riffhards Fuzz Riff sondern auch von Jaggers Gesangslinie. Auch diese seziert Devo in ihrer eigenwilligen Version auf's strangeste. Der hektische, völlig asexuelle gequälte Devo Gesang gibt dem Song eine völlig neue Stimmung.
: Apropos "Willin'" : Chris Jones/Steve Baker spielen auf der CD "Everybody's Cryin' mercy" eine wunderschöne Version von diesem Stück !
Sehr schön auch die Version der Goodman Brüdern Billy & Frank. Etwas geschummelt und textlich abgespeckt, war auch die Duisburg Session 2002 Version nicht unschön. Das würd ich gern in Darmstadt nochmal angehen.
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bO²gie
Steve Earle | Dead Flowers
Hallo zusammen
Ich hörte mir soeben "Fool on the Hill", interpretiert von Pascal von Wroblewsky an (Vynil, International Meeting of Jazz Vocalists 1987 in Zamosz (Polen), ein altes Reiseandenken) Dieses "Cover" ist dermassen heiss, dass auch die Beatles mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nix dagegen einzuwenden gehabt hätten :-))
Allerdings würde ich an einem Woodstock Revival Weekend wohl mindestens stilistisch auch eher in der Nähe der Originale bleiben, insofern stimme ich CB also teilweise zu. Aber gegen eine eigenwillige Interpretation eines guten Songs in passendem Umfeld habe ich gar nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Natürlich immer ohne den Respekt vor dem Original zu verlieren.
So, jetzt gehe ich erstmal eine Woche ins Bergell :-))
Gruss: Christoph
NP: Jutta Waldeck "Foggy Day" vom selben Vynilrund
Ich hörte mir soeben "Fool on the Hill", interpretiert von Pascal von Wroblewsky an (Vynil, International Meeting of Jazz Vocalists 1987 in Zamosz (Polen), ein altes Reiseandenken) Dieses "Cover" ist dermassen heiss, dass auch die Beatles mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nix dagegen einzuwenden gehabt hätten :-))
Allerdings würde ich an einem Woodstock Revival Weekend wohl mindestens stilistisch auch eher in der Nähe der Originale bleiben, insofern stimme ich CB also teilweise zu. Aber gegen eine eigenwillige Interpretation eines guten Songs in passendem Umfeld habe ich gar nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Natürlich immer ohne den Respekt vor dem Original zu verlieren.
So, jetzt gehe ich erstmal eine Woche ins Bergell :-))
Gruss: Christoph
NP: Jutta Waldeck "Foggy Day" vom selben Vynilrund
...auch die Beatles mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nix dagegen einzuwenden gehabt hätten :-)) ...
moin zusammen,
ich denke, cover und cover sind zwei unterschiedliche Kisten. Es gibt halt die Interpretationen, die das Stück komplett neu gestalten und die Epigonen (auch nix schlechtes; aber anders).
Zum Beispiel: Funny Valentine von Chet Baker, Leona Tolstoi, Elvis Costello.
Very different versions und jede hat ihren eigenen charme.
Oder auch "Time after Time" Cindy Lauper, Miles Davis und Eva Cassidy.
Spannend sollte es sein. Und, ein Revival ist halt revival und somit schon nah am Original, oder?
Nurmalsongedanke.
Willin' in Darmstadt wär schon schön.
bis die tage.
schönes WE
falke
moin zusammen,
ich denke, cover und cover sind zwei unterschiedliche Kisten. Es gibt halt die Interpretationen, die das Stück komplett neu gestalten und die Epigonen (auch nix schlechtes; aber anders).
Zum Beispiel: Funny Valentine von Chet Baker, Leona Tolstoi, Elvis Costello.
Very different versions und jede hat ihren eigenen charme.
Oder auch "Time after Time" Cindy Lauper, Miles Davis und Eva Cassidy.
Spannend sollte es sein. Und, ein Revival ist halt revival und somit schon nah am Original, oder?
Nurmalsongedanke.
Willin' in Darmstadt wär schon schön.
bis die tage.
schönes WE
falke
Liebe Gemeinde!
Zum Covern an sich sind hier schon eine Menge Dinge gesagt, die ich nicht wiederholen will, nur soviel, dass ich covere, was ich mag und wie ich es mag. Fertig.
AAAAAber: So lange eine Kapelle Musik verschiedenster Komponisten spielt, ist das für mich absolut okay, so zu verfahren. Wenn allerdings irgendjemand sich auf die Fahne schreibt, nur EINE Band zu covern (Mercury, Vorsprung durch Technik tnbt), dann erwarte ich schon eine sehr nahe Version des Originals zu hören.
Allerdings frage ich mich immer wieder, was Menschen dazu treibt, so etwas zu tun. Aber das ist ein anderes Thema.
Gruß
Matthias
Zum Covern an sich sind hier schon eine Menge Dinge gesagt, die ich nicht wiederholen will, nur soviel, dass ich covere, was ich mag und wie ich es mag. Fertig.
AAAAAber: So lange eine Kapelle Musik verschiedenster Komponisten spielt, ist das für mich absolut okay, so zu verfahren. Wenn allerdings irgendjemand sich auf die Fahne schreibt, nur EINE Band zu covern (Mercury, Vorsprung durch Technik tnbt), dann erwarte ich schon eine sehr nahe Version des Originals zu hören.
Allerdings frage ich mich immer wieder, was Menschen dazu treibt, so etwas zu tun. Aber das ist ein anderes Thema.
Gruß
Matthias
hi cb,
zwischen "after you´ve gone" und "you, you´re driving me crazy" gibt es an die 1100 jazzstandards. nicht alle, aber menge von den habe ich in verschiedenen formationen gespielt. neudeutsch nennt man es covern. meinetwegen, als jazzer hat man damit kein problem.
epigonen - ausleihe by falke - habe ich seltestens miterlebt & da meistens "sklavenartig" nachgeplappert auch nix anderes, als nur eine schwache kopie des originals.
dagegen das covern der standars geradezu verpflichtet die musiker sich höchstens beim thema vorstellen (1,2 choruse)in etwa an den original zu halten & dann vom tonart über tempo bis hin zur reihenfolge der solis & arrangements frei zu entscheiden. die improvisation ist doch die würze des jazzigen.
sollte ich am gigabend in die verlegenheit kommen, ein stück nochmals mitzuspielen, wird es garantiert nicht gleich klingen.
natürlich im rahmen der harmonievorlage ;o)
also keine angst vom covern.
bis neulich.
emil
zwischen "after you´ve gone" und "you, you´re driving me crazy" gibt es an die 1100 jazzstandards. nicht alle, aber menge von den habe ich in verschiedenen formationen gespielt. neudeutsch nennt man es covern. meinetwegen, als jazzer hat man damit kein problem.
epigonen - ausleihe by falke - habe ich seltestens miterlebt & da meistens "sklavenartig" nachgeplappert auch nix anderes, als nur eine schwache kopie des originals.
dagegen das covern der standars geradezu verpflichtet die musiker sich höchstens beim thema vorstellen (1,2 choruse)in etwa an den original zu halten & dann vom tonart über tempo bis hin zur reihenfolge der solis & arrangements frei zu entscheiden. die improvisation ist doch die würze des jazzigen.
sollte ich am gigabend in die verlegenheit kommen, ein stück nochmals mitzuspielen, wird es garantiert nicht gleich klingen.
natürlich im rahmen der harmonievorlage ;o)
also keine angst vom covern.
bis neulich.
emil
