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(Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Servus,

unser Sohn kommt jetzt (Bayern) in die Schule. Und da denken wir, daß es langsam Zeit wird für ihn, ein Instrument zu lernen - nur was und wie?

Bis jetzt war er 2 Jahre in einer musikalischen Früherziehung. Musikalisch war da nicht soviel los - ich hab das eher als Ausgleich zum Kindergarten gesehen, wo die Kinder sehr viel Freiheiten hatten (jetzt ist da eine andere Leitung und es scheint "normaler" dort zu werden, so mit Bastelstreß und (den Eltern) vorzeigbaren "Ergebnissen" ... Aber das ist ein anderes Thema).
Dann hat er 1 Jahr im Kindergarten Blöckflöte gelernt, bei einer sehr guten - soweit ich das beurteilen kann - Lehrerin (für Kinder), auch wenn das nach 2 Monaten für 1/4tel Jahr extrem schwierig für uns beide war. Aber _wir_ haben's durchgezogen, und jetzt spielt er (selten) noch auf dem Teil ...
Ansonsten wird sehr viel gesungen bei uns, Schlagzeug, Gitarre und von mir (!outing:) auch Akkordeon gespielt.

Frage:
Welche Erfahrungen gibt es hier bei den Eltern im Forum mit Musikunterricht für (kleine) Kinder?

redi

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

mahlzeit!

: Welche Erfahrungen gibt es hier bei den Eltern im Forum mit Musikunterricht für (kleine) Kinder?

es gibt untersuchungen die belegen, daß möglichst frühzeitige aktive beschäftigung mit musik sich sehr positiv auswirkt auf die geistige entwicklung und persönlichkeitsbildung des kindes. man könnte also sagen zwischen musik und mathe gibt's 'n zusammenhang.

unsere beiden kinder haben wir damals bereits im kindergartenalter an der musikalischen früherziehung teilnehmen lassen. dem peter hat das allerding nicht sooo doll gefallen, weil auch hopsen und tanzen angesagt war - und das ist seiner meinung nach eher was für mädchen :-) (kann ich nachvollziehen.)

ca. seit der einschulung hat unsere tochter klavierunterricht (jetzt so 5 jahre) und man kann sagen es macht ihr mächtig spaß und ist ihr sehr, sehr wichtig. interessant ist dabei vielleicht, daß wir bzgl. klavierunterricht nie auch nur den kleinsten druck ausgeübt haben.

peter dagegen war nach dem kindergarten-hopse-trauma nicht gleich wieder an musikunterricht heranzuführen. ich hab ihn aber jetzt soweit, daß er mit gitarre angefangen hat. :-)

gruß falk

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Hi Redi,

da fühl ich mich doch glatt angesprochen, als Erzeuger von zwei Rackern. Die sind beide jetzt schon etwas älter
(20 u. knapp 18) und habens beide mit Instrumenten versucht.
Töchterchen hat mit 4/5 Jahren Blockflöte angefangen und mit ca. 8 Jahren Gitarre, wobei ich aber darauf bestanden habe, alles von Grund auf zu lernen. Also auch mit Theorie und Notenkunde. Sie ist dann 8 Jahre in die Musikakademie gegangen, hat sich wirklich gelohnt. Sie spielt allerdings vorwiegend Klassik.
Sohnemann konnte sich bis heute nicht richtig entscheiden, er wollte Keyboard lernen, was ich allerdings verweigert habe. Warum, weil ich der Meinung bin, dass mit einem Keyboard zu viel herumgespielt wird und die musikalische Ausbildung dabei auf der Strecke bleibt. Also Orgel, zwei Jahre Unterricht, das wars, seitdem steht das Ding hier rum und keiner brauchts. Jetzt beschränkt er sich aufs singen, aber das macht er sehr gut.

Ich bin der Meinung, wenn Instrument, dann richtig.
Aber es muß für den Anfang ein Instrument sein, bei dem man relativ schnell erste Erfolge sieht, sonst verlieren die Kinder die Lust. Also z.B. Tasteninstrument oder Flöte, weil hier auch der Umstieg auf ähnliche Instrumente leichter ist.

Ich weiß nicht ob Du damit was anfangen kannst, ist halt nur meine Meinung.

Gruß Waufel

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Hi!

Ich bin zwar (soweit ich weiß) kein Vater, kann aber dazu sagen, daß das Kind das wirklich von sich aus wollen muss. Wie falk schon sagte: Der Spaß ist ganz wichtig! Ich würde dem Kind vorschlagen, ein Instrument zu spielen, vielleicht auch mehrfach, aber das war's. Nicht etwa für die geistige Entwicklung oder sonstwas, sondern einfach um Spaß zu haben. Und wenn es Keyboard spielen will soll's auch das sein, beim Akkordeon würde ich zwar eher ein anderes Instrument (nein: überhaupt ein Instrument ;-) vorschlagen, und die Gitarre ist sowieso das beste Instrument von allen, aber sonst muss es halt vom Kind kommen. Wenn es lange genug drum bittet und den Instrumentenwunsch nicht alle drei Wochen ändert ist's wirklich ernst.
Musikschule: Halte ich für kritisch, da sollte man sich die Lehrpläne wirklich ganz genau ansehen. Ich kenne Leute, die da 8 Jahre hingegangen sind und auch wirklich Noten lesen können. Aber die Gitarre richtig halten oder gar stimmen? NÖ!
Wenn sich heruasstellt, daß das Balg die Sache ernst meint wär ich allerdigns auch so konsequent es in jeglicher Hinsicht zu unterstützen, notfalls auch auf Kosten meiner Nachtruhe (immer noch besser, als wenn die Kinder alte Frauen überfallen).

Ja, ich weiß, der andere oder andere wird sagen, ich könne das sowieso nicht beurteilen und blablabla, aber das ist meine Meinung.

Gruß
Felix

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Hi Redi,

: nur was und wie?

was er halt will, wenn er es will.

Ganz wichtig ist imho die Qualität des Unterrichts. Der Kilian wollte Schlagzeug lernen, durfte er auch, das war aber so ein Gruppenunterricht mit 4 Kindern. Da gab es dann mehrere Probleme.

Zum einen hat dieser komische Schlagzeuglehrer darauf bestanden, daß die mit Glockenspiel anfangen. Also gab es am Anfang nur Glockenspielspiel. Was ihn genervt hat, denn er wollte ja Schlagzeug lernen und nicht Glockenspiel. Dann kamen immer ein paar der Mitschüler zu spät und es wurde gewartet, bis alle da waren. Oft hatten einige nicht richtig geübt und bekamen das dann während des gemeinsamen Unterrichts alles nochmal vorgekaut. Der Kilian hat praktisch die meiste Zeit nur rumgesessen und sich gelangweilt, und kaum was gelernt.
Kein Wunder, daß er bald keinen Bock mehr hatte und so hat er nach einem Jahr wieder aufgehört.

Jetzt lernt er Trompete im Einzelunterricht, kommt tierisch gut klar und es macht ihm unglaublich viel Spaß. Der Lehrer ist aber auch klasse.
Ich persönlich find Trompete ja nicht so super-cool, aber wir haben uns früher ja auch gewehrt, wenn unsere Eltern uns ihre musikalischen Vorstellungen aufdrücken wollten und daher sag ich mir, wenn das das "sein" Instrument ist, mit dem er so richtig aufblüht musikalisch, okay, dann ist das so.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder - Musiklehrer?

Servus,

danke mal soweit, Patentrezepte wollte ich keine - obwohl, wenn's da welche gäbe ...

Für Eure Erfahrungsberichte bin ich schon mal dankbar.

Vielleicht doch noch'n Tip:
Woran erkenne ich einen (für mein Kind) guten Musiklehrer?
Denn auf den hab ich ja, im Gegensatz zur Schule, sowohl bei der Auswahl als auch sonst (?) Einfluß. Zumindestens kann man ihn wechseln ...

redi

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Hi Felix,

im großen und ganzen hast Du Recht, aber es ist doch etwas verallgemeinert.
Ein Kind kann nämlich nicht unbedingt abschätzen, was es bedeutet, täglich (oder wenigstens regelmäßig) zu üben, wenn es erst das ersehnte Instrument besitzt.
Und bei unserem Sohnematz ist es eben so, dass er im Moment noch nicht freiwillig sich zum Üben hinsetzt und soviel Druck übe ich dann schon aus. Erstens, weil ich mein Kind kenne und weiß, dass es ohne Muss ausser Lego-Spielen und (üblerweise) Fernsehen nichts tun würde, weil ich 2. weiß, dass er talentiert ist (wäre doch schade drum) und weil er sich leider nie daran erinnert, dass es, wenn er erstmal anfängt und alles soweit ganz gut klappt, ja doch Spaß macht. Das heißt, man sollte wenns nicht anders geht, soweit sanften Druck ausüben, bis der Spaß an der Sache wieder da ist, wenn nötig jeden Tag wieder von vorne. Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass irgendwann das Gefühl kommt, Spielen zu müssen.

Also ich denke Eltern kennen ihre Kinder soweit dass sie wissen, ob etwas Druck nötig ist oder die Kinder ganz von der Musik abbringen würde. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr alle hier nicht auch Phasen hattet, in denen Ihr ohne Spaß an der Sache gewisse Durststrecken überwinden mußtet ;-)

Gruß Carline

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder - Musiklehrer?

Hi Redi,

: Woran erkenne ich einen (für mein Kind) guten Musiklehrer?

Da es sich ja um eine grundsätzlich freiwillige Sache handelt, hat für mich die Tatsache, ob das Kind den Lehrer mag, oberste Priorität.
Erst dann käme die Frage, wieviel es bei ihm lernt.
Ich denke, der beste Lehrer bringt dem Kind nix bei, wenn es ihn nicht ausstehen kann (was erstmal ganz unabhängig ist von Strenge, liebevoller Zuwendung etc.).

Gruß
Carline

Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Hallöchen Carline *freu*
sei herzlich gegrüßt...wie war euer Urlaub :-))


:vorstellen, dass Ihr alle hier nicht auch Phasen hattet, in :denen Ihr ohne Spaß an der Sache gewisse Durststrecken :überwinden mußtet ;-)

genau! Ich war ja nun auch etliche jahre in der Musikschule...erst Klavier, Notenlehre und Blockflöte und dann Cello...Akkordeon hatte ich mir selbst beigebracht.
Aber ich brauchte auch den druck meiner Eltern, damit ich durchhalte...sonst hätte ich die Musikschule beizeiten hingeschmissen.
Sie hatten ein Talent dafür, den Druck nie penetrant werden zu lassen, und ich hatte immer das Gefühl, das ich frei entscheiden konnte, wann ich aufhöre....dadurch hab ich weitergemacht.
Hätten sie mich gezwungen den Unterricht weiterzumachen, dann hätte ich garantiert aufgehört ;-)

hzl saidy



Re: (Privat) Musikunterricht für (kleine) Kinder

Hallo liebe Saidy,

: ...wie war euer Urlaub :-))

Danke der Nachfrage - der Urlaub hat sein Ziel, unsrer Erholung zu dienen, nicht verfehlt *g*, es war super :-)

: Hätten sie mich gezwungen den Unterricht weiterzumachen, dann hätte ich garantiert aufgehört ;-)

und nochmal dazu: damit bringst Du es wohl auf den Punkt: Zwang geht sicher in jedem Fall nach hinten los, etwas Druck hin und wieder hilft dagegen, um weiterzumachen.

Lieben Gruß
Carline