(Amps) Pfender pimpeln


[ verfasste Antworten ] [ Ganzer Thread ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von ESPedro vom Februar 25. 2008 um 22:51:37:

Liebe Gemeinde,
ich habe noch einen kleinen 7ender – Verstärker. Der hat jetzt jahrzehnte lang brav seinen Dienst getan, tut das auch immer noch, aber inzwischen zeigt er hier und da eine kleine Macke. Also scheint es an der Zeit zu sein, mal etwas tun zu lassen an dem Kistchen.
Es handelt sich um einen Princeton, Silverface, kein Reverb, 12 Watt. Das Baujahr ist mir nicht bekannt, da ich ihn `78 oder `79 in GB in einem Musikladen in Torquai gebraucht gekauft habe, sah aber wie neu, oder zumindest gut gepflegt aus.
Ich habe im Archiv gewühlt aber für mich nichts brauchbares über den Verstärker gefunden. Er scheint also entweder selten, oder aber nicht sehr beliebt zu sein (oder beides).

Die Röhrenbestückung sieht wie folgt aus (von hinten reingeschaut von links nach rechts):

1. Eine ziemlich große, birnenförmige Röhre. Aufgedruckt ist die Bezeichnung STANDARD BRAND; 5U4G und die Zahl 0693
2. Dann folgt eine kleinere Röhre mit zylindrischem Gaskolben. Der zylindrische Teil des Glaskolbens ist innen schwarz beschichtet, ein Kunststoffsockel ist etwa zu einem Drittel der Gesamtlänge am Glaskolben hochgezogen. Die noch lesbare Bezeichnung : G?RO V6GT
3. Dann folgt eine Röhre in der gleichen Größe, aber mit einem kurzen Sockel, einem klaren Glaskolben der oben verspiegelt ist. Lesbar ist darauf : 7ender 6V6GTA
4. Eine kleine Röhre mit dem Aufdruck 7ender 7025 / 12AX7A. Diese Röhre sitzt unter einem oben offenen Alupöttchen, das mit einem Bajonettverschuß befestigt ist
5. Noch eine kleine Röhre, ebenfalls im Alupott, aufgedruckt ist : EGRO, 7025, und darunter die Zahl 8249

An Änderungen und Reparaturen wurde von mir bisher durchgeführt:

- zuerst die Montage einer Main Plug am Netzkabel. Auf der Insel werden solche Geräte meinst ohne Netzstecker ausgeliefert. So verteuerte sich der Kauf um 1 Pound 25 Shilling auf 91,25 (Dat Fund stand damals bei 3mark20).

- Eigentlich war der Verstärker als Wohnzimmer- und Übungs- Amp gekauft worden. Aber da ich beim Kauf gleich ein Ongjaschemong bei einer englischen Rockband bekam, wurde er sofort in den Proberaum 3 Häuser neben dem Musikladen geschleppt. Da muste er dann gegen ein Marshall Full stack anbrüllen, was nur mit Hilfe eines voll aufgedrehen MXR Micro Amp und einem nachgeschalteten Booster halbwegs gelang. Bei der dritten Probe war dann nach ein paar Minuten Stille im Kästchen. Nach kurzer Untersuchung stellte sich heraus, das der eingebaute Lautsprecher seinen Dienst quittiert hatte. Also schnell zum Musikladen gerannt, einen dort im Regal liegenden Celestion mit der Bezeichnung G10/35 gekauft, reingeschraubt und eine Zigarettenlänge später lief alles wieder. Der Einbau des Celestion hat das Gesamtgewicht des Combos um ungefähr ein Drittel erhöht, aber er hat die real english noisy Rockband ausgehalten und tut es immer noch gut. Kostenpunkt:25 Pounds.


- Nach der Rückkehr nach Deutschland musste die Main Plug gegen einen auf dem Festland üblichen Schukostecker ausgetaucht werden. Die Main Plug ließ sich selbst mit dem Hammer nicht ohne größere Schäden in eine kontinentale Steckdose praktizieren. Schon wieder eine Investition von Dreimarkfuffzich.
- Vor einigen Jahren ( so `93 / `94 muß das gewesen sein) löste sich die unter Punkt 1 genannte Röhre bei einem hastigen Transport aus ihrer Fassung und hauchte auf dem Boden des Combos ihr Leben aus. Die hatte eine zylindrische Form und war in etwa so groß wie die beiden Kollegen nebenan. Seit dem weiß ich auch wie Röhren klingen. Es mach einmal kurz klirr, und schon wird´s teuer. Ein Kumpel hatte zufällig diese dicke Birne dabei und meinte, die würde passen. Also eingesteckt und probiert. Hat geklappt und funktioniert bis heute. Noch mal achtundzwanzigfuffzich (D-Mark) zum Teufel.

Nach dem, was ich hier so im Forum über wartungintensive Röhrenamps gelesen habe, bin ich zu der Ansicht gelangt, das ich erstens, trotz intensiven Gebrauchs des Amps (3-5 Stunden in der Woche mindestens über die ganzen Jahre) recht preiswert davongekommen bin, und zweitens, das ich langsam was tun könnte, um das Apparätchen auf Vordermann zu bringen.
Das würde dann heißen: Elkos erneuern, Potis nachsehen und reinigen oder austauschen (lassen) und vor allen Dingen neue Röhren rein. Aber welche?
Bisher war es so, das der Amp über weite Strecken clean blieb, und erst voll aufgedreht leicht zerrte. Mit dem ursprünglich eingebauten Lautsprecher war das anders, da zerrte es schon bei der Hälfte, aber das klang nicht nach Röhre sondern nach hoffnungslos überlastetem Lautsprecher und klang grauslig. Hattaja auch nich lange gemacht.-)

Also, was will ich?
Nen schönen,warmen Blueston, die Endstufenzerre könnte etwas früher kommen. Welche Röhre sollte dafür dann wohin?
Taucht der Lautsprecher was dafür? Der Celestion scheint ziemlich hart zu sein. Wechseln? Wenn ja, was rein? Oder liegt das an dem kleinen 10-zöller? Das Gehäuse scheint groß genug für einen 12“ Lautsprecher. Dafür müsste dann das Loch in der Schallwand vergrößert werden. Ob das dann passt, müsste ich noch genau ausmessen.
Oder ist eine zusätzliche Box (1x12 oder 2x12) sinnvoller? Eine Anschlussmöglichkeit (8 Ohm)wäre vorhanden.

Eingesetzt wird der Amp im Proberaum, bei kleinen Gigs und Sessions.

So, nun bitte ich um Senf und einige 2 cent
Dank vorab.

Ne schöne Jrooß

Pitter





verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.