(Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich.


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Beitrag von jacQui vom Januar 10. 2001 um 06:33:23:

Kaum zu glauben.
Nach zwei Jahren hatte ihr Freund endlich Lust, ihr Gitarre spielen beizubringen.
Etwas ungläubig starrte sie ihn an, als er ihr das mitteilte.

Auslöser war ein Bekannter aus einem Musiker-Forum, der ihm eine seiner Akustikgitarren anbot.

Ein bißchen so als "typisches Weibchen" fühlte sie sich schon von ihrem Freund abgestempelt, da sie ja Akustik-, und nicht Brumm-Brumm-Brüll-E-Gitarre lernen sollte.. naja, aber, logisch betrachtet, paßte zu ihrer Stimme eine akustische Begleitung nunmal besser. Da konnte sie sich gegen wehren und Rock und Metal hören, bis die Ohren bluteten: das machte ihre Stimme leider keinen Deut rockiger.

"Okay, E-Gitarre erstmal abgehakt, dann schauen wir uns doch mal die Gitarre an.."

An einem Samstag, bei einem Musiker-Treffen, sah sie sie dann zum ersten Mal:
Sie wirkte kleiner, als sie befürchtet hatte; sollte also bei ihren nicht allzu großen Pranken bespielbar sein.

Irgendeine Ausstrahlung hatte die Gitarre ja.. an sich mochte sie die Farbe Braun bzw. relativ naturholzbelassene Gitarren nicht, aber dieser Gitarre da stand das vortrefflich. Der Farbton war ein dunkleres, warmes, leicht rötliches Braun, außen an den Rändern abgesetzt mit einem vanilligem Elfenbeinweiß.

Was ihr ganz besonders gut an der Gitarrenoptik gefiel, war, daß sie nicht vollends abgerundet war, sondern an der einen oberen Ecke so eine Ausbuchtung hatte (Cutaway); sowas gefiel ihr an sich immer. (Wohl mit ein Grund, warum ihr Les Paul-Bodies so gut gefielen, vom warmen Ton mal abgesehen).

Sie nahm die Gitarre vorsichtig in ihre Hände und drehte sie nach allen Seiten, traute sich aber nicht, und gab die Gitarre an ihren Freund weiter. Der zupfte ein wenig an ihr (der Gitarre :o)) herum..
..und: so kuschlig warm, wie die Gitarre ausschaute, hörte sie sich auch an.
Kam ihr jedenfalls so vor, denn richtig auskennen tat sie sich ja gar nicht damit.

Aber sie gefiel ihr.

Die Gitarre hieß im Übrigen Betty, wie ihr noch gesagt wurde.

Gegen 5 Uhr früh am Sonntag kam ihr Freund in's Pensionszimmer und brachte die Gitarre gleich mit.
Während seine Freundin durch sein Eintreten aufwachte und noch benommen vor sich hindöste, spielte er noch ein wenig mit der Gitarre, ja, doch, sie klang wirklich sehr warm und schön.

Nach dem Aufstehen verpackten sie Betty in 3 Hemden und Pullover, so daß ihr unterwegs auf der Heimfahrt nichts passierte.

Abends eingetroffen, beschnupperten sich Betty und ihre neue Inhaberin erst einmal.


ENDE Teil I



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